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Die Erfindung betrifft einen Schildersatz zur Kennzeichnung von Komponenten eines Kraftfahrzeugs. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Kennzeichnung von Komponenten eines Kraftfahrzeugs in einer Produktionsumgebung mittels Schildern in Form von Selbstklebeetiketten.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Verfahren zur Markierung von Gegenständen, insbesondere Fahrzeugkomponenten mit Hilfe, von Selbstklebeetiketten bekannt. So beschreibt die
DE 10 2008 010 819 A1 die Verwendung eines Klebeetiketts zur Identifikation einer Fahrzeugbatterie, und die
DE 38 23 379 A1 zeigt ein selbstklebendes Etiketts zur Befestigung an einem Fahrzeugfenster. Ein Verfahren zur Markierung von Gegenständen (Flaschen) mit mehreren Etiketten ist weiterhin aus der
EP 1 631 950 B1 bekannt.
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Kraftfahrzeuge sind generell in ihren Innen- und Außenbereichen mit einer Vielzahl von Schildern versehen, die vom Fahrzeughersteller im Zuge der Fahrzeugproduktion an unterschiedlichen Bauteilen des Fahrzeugs angebracht werden. Diese Schilder sind in der Regel schwarz/weiße oder farbige Selbstklebeetiketten, die an vorgegebenen Positionen in bzw. an der Karosserie angeklebt werden. Der zur Kennzeichnung von Fahrzeugen bzw. Fahrzeugkomponenten vorgesehene Schildersatz umfasst z. B. eine Beschilderung der Betankungsanlage, Airbag-Warnhinweise, Typschilder für die Zulassung, Bedienungshinweise für die Klimaanlage, Hinweisschilder für die Verriegelungsvorrichtungen an den Türen, Reifendruckschilder etc. Ein Großteil der Schilder unterliegt bezüglich ihrer Positionierung im Fahrzeug und bezüglich ihrer farblichen und geometrischen Gestaltung genauen gesetzlichen Vorschriften und/oder muss aus Produkthaftungsgründen bestimmten Anforderungen genügen. Es gibt daher eine große Zahl unterschiedlicher Einzelschilder (in unterschiedlichen Sprachen, mit unterschiedlichen Symbolen etc.), die in Abhängigkeit des Fahrzeugtyps, der Ausstattung, des geplanten Einsatzortes des Fahrzeugs etc. an diesem Fahrzeug befestigt.
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Herkömmlicherweise sind diese Schilder Zukaufteile, die vom Fahrzeughersteller bei Lieferanten bezogen werden und in der Fahrzeugproduktion an einem vorgegebenen Montageort am Fahrzeug befestigt werden. Aufgrund der großen Zahl von Fahrzeugvarianten und Sonderausstattungen und unterschiedlicher gesetzlicher Vorgaben in den Zielregionen der Fahrzeuge wird eine Vielzahl unterschiedlicher Schilder benötigt, deren Beschaffung, Lagerung und rechtzeitige Bereitstellung am Montageort einen hohen logistischen Aufwand bedeutet. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher (aber oftmals ähnlicher) Schilder ist die Verwechslungsgefahr bei der Lagerung, Kommissionierung und Bereitstellung sehr groß. Weiterhin besteht die Gefahr, dass beim Beschildern der Karosserie einzelne Schilder/Etiketten verwechselt und/oder vergessen werden. Schließlich gehen Änderungen bei der Beschilderung einher mit langen Reaktionszeiten und Zusatzkosten bei der Verschrottung bestehender Lagerbestände.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Schildersatz zur Kennzeichnung der Komponenten eines Fahrzeugs in einer solchen Weise vorzukonfektionieren, dass eine korrekte und vollständige Beschilderung jedes einzelnen Fahrzeugs sichergestellt werden kann. Weiterhin soll ein Verfahren vorgeschlagen werden, mit dem der logistische Aufwand, der mit der Beschaffung, Lagerung und Bereitstellung von Schildersätzen für Fahrzeuge verbunden ist, reduziert werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Schildersatz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein erfindungsgemäßer Schildersatz besteht aus Schildern, die im Zuge der Fahrzeugproduktion oder -reparatur an Komponenten eines konkreten Fahrzeugs montiert werden sollen. Der Schildersatz umfasst mindesten zwei Schilder unterschiedlichen Typs, kann aber auch wesentlich mehr Schilder gleichen oder unterschiedlichen Typs enthalten. Die Schilder des Schildersatzes sind fahrzeugbezogen zu einem Montageset zusammengefasst. Dieses Montageset ist also in einer solchen Weise konfiguriert, dass es die zur Kennzeichnung der Komponenten eines spezifischen, konkreten Kraftfahrzeugs benötigten Schilder in der richtigen Anzahl enthält. Erfindungsgemäß umfasst das Montageset einen Träger, an dem die Schilder lösbar befestigt sind.
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Unter „Schildersatz” soll in diesem Zusammenhang die Gesamtheit mehrerer Schilder verstanden werden, die zur Kennzeichnung von Fahrzeugkomponenten verwendbar sind. Der Schildersatz kann dabei sämtliche auf einem spezifischen Fahrzeug zu befestigende Schilder umfassen oder eine Teilmenge davon. So kann der erfindungsgemäße Schildersatz beispielsweise die Gesamtheit der als Klebeetiketten ausführbaren Schilder umfassen, während weitere (z. B. durch Nieten oder Nähen an den Fahrzeugkomponenten zu befestigende) Schilder separat gehandhabt und zugeführt werden. Weiterhin kann der erfindungsgemäße Schildersatz beispielsweise alle im Innenraum eines Fahrzeugs zu befestigenden Schilder umfassen, während die außen am Fahrzeug zu befestigenden Schilder in einem weiteren erfindungsgemäßen Schildersatz zusammengefasst sind.
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Dadurch, dass der Schildersatz in Form eines fahrzeugspezifischen Montagesets konfiguriert und an dem Träger befestigt ist, können die zur Fahrzeugkennzeichnung benötigten Schilder in einfacher Weise dem zugehörigen Fahrzeug zugeordnet werden. Weiterhin wird die Handhabung des Schildersatzes erleichtert, da das Montageset – einzelfahrzeugbezogen – die richtige Anzahl der richtigen Einzelschilder enthält. Zusätzlich kann die Prozesssicherheit verbessert werden: Da das Montageset den gesamten Schildersatz umfasst, kann leicht verifiziert werden, ob die geforderte Zahl von Schildern ordnungsgemäß im Fahrzeug appliziert wurde; wenn nämlich nach Abschluss der Schildermontage noch Einzelschilder im Montageset verbleiben, so weist dies darauf hin, dass einige der Fahrzeugkomponenten nicht ausreichend oder falsch beschildert wurden.
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Vorteilhafterweise sind die Schilder als Selbstklebeetiketten ausgestaltet, die lösbar auf einer Trägerfolie befestigt sind. Dies hat den Vorteil, dass die zum Schildersatz gehörigen Schilder auf einen Blick erkannt und leicht entnommen werden können.
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Zweckmäßigerweise sind die Schilder in einer geordneten Folge auf dem Träger aufgebracht, wobei diese Folge der Reihenfolge entspricht, in der die Schilder an den Fahrzeugkomponenten befestigt werden sollen (Verbaureihenfolge). Weiterhin kann der Schildersatz in Sets gegliedert werden (so dass z. B. alle Schilder, die im Cockpitbereich angebracht werden sollen, in unmittelbarer Nähe zueinander auf dem Träger befestigt sind. Werden die Schilder in verschiedenen Montagestationen am Fahrzeug befestigt, so kann die Folge der Schilder auf dem Träger insbesondere der Reihenfolge der Montagestationen entsprechen, an denen die Schilder des Schildersatzes an den Fahrzeugkomponenten angebracht werden. Auf diese Weise kann bereits während des Montageprozesses auf einfache Weise überprüft werden, ob die Schilder vollständig und ordnungsgemäß aus dem Montageset entnommen wurden. Fehler aufgrund von vergessenen, falsch oder zu viel geklebten Schildern können so vermieden werden.
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Zu einer vollständigen Beschilderung eines Fahrzeugs gehören einerseits fahrzeugübergreifende Schilder (z. B. Warnhinweise, Hinweise zu Verwendung und/oder Aufbewahrungsort von Zubehör etc.), die in der Regel mehrfarbig ausgestaltet sind. Weiterhin gehören zur Fahrzeugbeschilderung Einzelschilder, die einen fahrzeugspezifischen Datensatz (z. B. die Fahrgestellnummer) enthalten; diese fahrzeugspezifischen Schilder werden in der Regel durch Laserdrucken bzw. Lasergravieren hergestellt und sind in der Regel schwarz/weiß. in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der auf dem Träger vorkonfektionierte Schildersatz sowohl farbige als auch schwarz/weiße Schilder. Auf diese Weise gelingt es, fahrzeugübergreifende und fahrzeugspezifische Schilder zusammen und fehlerfrei einem vorgegebenen Fahrzeug zuzuordnen und zur Montage bereitzustellen.
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Weiterhin können einige der Schilder mit einer Laminierschicht versehen sein, die die Funktion einer Sicherheitsfolie hat und eine Zerstörung des Schildes bewirkt, wenn versucht wird, das am Fahrzeug verklebte Schild zu manipulieren oder von seinem Untergrund zu lösen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kennzeichnung von Fahrzeugkomponenten im Produktionsumfeld wird zunächst ein Schildersatz vorkonfektioniert, der eine Mehrzahl von Einzelschildern enthält, die einem spezifischen Fahrzeug zuzuordnen sind. Die Einzelschilder sind als Selbstklebeetiketten ausgestaltet, die gemeinsam auf einer Trägerfolie aufgebracht sind. Im Zuge der Montage werden die Einzelschilder von der Trägerfolie gelöst und an vorbestimmten Orten des Fahrzeugs befestigt. Dadurch, dass die zu einem vorgegebenen Fahrzeug gehörigen Schilder des Schildersatzes gemeinsam auf der Trägerfolie der Fahrzeugmontage zugeführt werden, können Verwechslungen bzw. Verlorengehen von Einzelschildern prozesssicher ausgeschlossen werden. Weiterhin wird der logistische Aufwand bei der Beschaffung, Lagerung, Sortierung und Zuführung der Schilder erheblich reduziert werden, weil der gesamte Schildersatz nicht mehr als eine ungeordnete Ansammlung von Einzelschildern, sondern als ein einziges Bauteils (Trägerfolie mit Selbstklebeetiketten) gehandhabt wird. Schließlich erhöht das erfindungsgemäße Verfahren auch die Prozesssicherheit beim Applizieren der Schilder im Fahrzeug, denn der Werker am Montageband kann durch einen Blick auf die Trägerfolie sofort erkennen, ob die benötigten Schilder bereits alle verklebt wurden bzw. welche Schilder noch appliziert werden müssen.
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Vorteilhafterweise wird der Schildersatz fahrzeugbezogen auf der Trägerfolie erzeugt. Dies kann insbesondere durch eine Druckvorrichtung erfolgen, die sich in der Produktionsumgebung der Fahrzeuge befindet. Der Datensatz eines zu fertigenden Fahrzeugs wird an die Druckvorrichtung übermittelt, die – basierend auf diesem Datensatz – den fahrzeugspezifischen Schildersatz für dieses Fahrzeug herstellt, indem es ein auf die Trägerfolie aufgebrachtes Blanko mit den benötigten Schildern bedruckt. Auf diese Weise entsteht ein systemgenerierter, fahrzeugbezogener Schildersatz, der „just in time” an beliebigen Produktionsstandorten herstellbar ist. Auf diese Weise kann eine hohe Flexibilität bei Änderungen des Schildersatzes erreicht werden; Zusatzkosten aufgrund von Altbeständen entfallen.
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Besonders vorteilhaft ist es, die Druckvorrichtung unmittelbar im Produktionsumfeld, beispielsweise am (ersten) Montageort der Schilder zu installieren, weil dann die Wege besonders kurz sind und die Verwechselungsgefahr von zu verschiedenen Fahrzeugen gehörigen Schildersätzen minimiert wird. Auf diese Weise wird auch der logistische Aufwand, der herkömmlicherweise mit der Beschaffung, Verwaltung und Zuführung der Schilder verbunden ist, auf ein Minimum reduziert, denn er betrifft nur noch die Beschaffung und Bereitstellung von Trägerfolien mit Blanko-Etiketten am Ort der Druckvorrichtung. Alternativ zum Ausdrucken der Schilder unmittelbar am Montageort in der Produktion kann der Schildersatz auch an einer zentralen Stelle des Fahrzeugherstellers erstellt und dann an den Montageort der Schilder transportiert werden.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist die Trägerfolie vor dem Druckvorgang bereits mit Blanko-Einzeletiketten versehen, die in der Druckvorrichtung mit den zugehörigen (fahrzeugspezifischen) Symbolen und Schriftzeichen bedruckt werden. Dies setzt allerdings voraus, dass die Schildersätze der unterschiedlichen zu beschildernden Fahrzeuge in Bezug auf Größe und Zahl der Einzelschilder übereinstimmen. Falls die zu beschildernden Fahrzeuge unterschiedliche Gestaltungen der Einzelschilder erfordern, ist es vorteilhaft, die Trägerfolie mit einem Blanko-Selbstklebefolie zu versehen, die zunächst bedruckt und dann ein Einzeletiketten geschnitten wird. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn in der Druckvorrichtung sowohl der eigentliche Druckvorgang als auch die anschließende Trennung der bedruckten Selbstklebefolie in Einzeletiketten erfolgt.
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Werkstoff und Klebstoff der Schilder sind so gewählt, dass sie allen an die Einzelschilder gestellten Anforderungen (gute Haftung am Bauteil, Witterungs-, Licht- und Temperaturbeständigkeit etc.) genügen. Das Material der Trägerfolie ist auf den Klebstoff der Schilde abgestimmt, so dass die Schilder einerseits auf der Trägerfolie haften, andererseits aber leicht abgezogen werden können.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert; dabei zeigen:
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1a eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Beschilderung von Fahrzeugen in einer Produktionsumgebung gemäß Stand der Technik;
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1b ein Fahrzeug mit einigen darauf zu befestigenden Schildern;
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2a eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Beschilderung von Fahrzeugen in einer Produktionsumgebung,
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2b ein Fahrzeug mit den darauf zu befestigenden Schildern;
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3 ein erfindungsgemäßer Schildersatz mit einem Montageset aus fahrzeugspezifischen und generischen Schildern.
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1a zeigt eine schematische Darstellung der Beschilderung von Fahrzeugen 10 in einer Produktionsumgebung 1, insbesondere einer Montagelinie 1', gemäß dem Stand der Technik. Die Produktionsumgebung 1 umfasst eine oder mehrere Arbeitsstationen 2, insbesondere Montagestationen, in denen vorgegebene Montageumfänge an den Fahrzeugen 10 abgearbeitet werden. Die Fahrzeuge 10 befinden sich dabei auf Transporteinheiten 4, beispielsweise auf sogenannten Skids, und werden mit Hilfe einer Fördervorrichtung 3, beispielsweise eines Montagebandes, an den Arbeitsstationen 2 vorbeigeschleust. An (mindestens) einer dieser Arbeitsstationen 2 werden Schilder 22 in Form von selbstklebenden Etiketten 24 in den Fahrzeugen 10 (bzw. an Komponenten 11 der Fahrzeuge 10) befestigt. Die Gesamtheit (oder eine vorgegebene Untermenge) der zu befestigten Schilder 22 bildet einen Schildersatz 20. Im Ausführungsbeispiel der 1a umfasst der Schildersatz 20 eine Vielzahl von Einzelschildern 22, die in der Montagestation 2 von einem Werker am Fahrzeug 10 befestigt werden. Wie aus 1b ersichtlich, werden die Schilder 22 in unterschiedlichen Bereichen des Fahrzeuginnenraums und der Fahrzeugkarosserie, beispielsweise an der Tankklappe (Hinweisschild zur Betankung), an der Sonnenblende (Warnungsschild zur Airbag), im Kofferraum (Informationsschild zum Lagerungsort des Warndreiecks) etc. angeklebt.
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Der Schildersatz 20 umfasst einerseits generische Schilder 22', die in verschiedenen unterschiedlichen Fahrzeugtypen verwendet werden. Dies sind z. B. Warnschilder für Airbag, Hinweisschilder zur Betankung etc., wobei diese generischen Schilder 22' – je nach geplantem Einsatzort des zu etikettierenden Fahrzeugs 10 – in unterschiedlichen Sprachen und (in Abhängigkeit von nationalen gesetzlichen Vorschriften) in unterschiedlicher farblicher und/oder grafischer Gestaltung vorliegen. Ein Automobilhersteller bezieht diese generischen Schilder 22' typischerweise von externen Zulieferer (Schritt 70), sammelt sie in einem Lager (Schritt 75) und packt sie fahrzeugbezogen ab (Schritt 80), bevor sie als fahrzeugspezifisches Montageset an die Montagestation 2 transportiert werden. Bei der Lagerung 75 und Kommissionierung 80 der einzelnen Schilder 22' fallen viele manuelle Arbeitsschritte an, die aufwendig und – aufgrund der hohen Zahl unterschiedlicher, aber teilweise sehr ähnlicher Schildertypen – sehr fehleranfällig sind.
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Neben den generischen – meist mehrfartigen – Schildern 22' umfasst der Schildersatz fahrzeugspezifische Schilder 22'', die mit Hilfe eines Laserdruckers 85 oder einer Laser-Graviereinrichtung hergestellt werden. Dabei werden fahrzeugspezifische Daten – beispeisweise die Fahrzeug-Ident-Nummer, eine Chargen-Nummer, ein Produktionsdatum – auf ein Blankoetikett gedruckt oder graviert. Die auf diese Weise erzeugten Schilder 22'' eines spezifischen Fahrzeugs 10 werden – gemeinsam mit den auf dieses Fahrzeug 10 zu verklebenden generischen Schildern 22' – als Montageset 21' in die Montagestation 2 transportiert, wo sie auf das Fahrzeug 10 geklebt werden. Die unterschiedlichen Herstellungs- und Handhabungsschritte bei der Erzeugung der Schilder 22', 22'' machen das in 1a gezeigte Verfahren sehr aufwendig, kostenintensiv und fehleranfällig.
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2a zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Beschilderung von Fahrzeugen 10. Zunächst wird ein Montageset 21 erzeugt, das den gesamten Schildersatz eines spezifischen zu beschildernden Fahrzeugs 10 enthält (2a, links oben). Als erster Schritt hierzu werden die relevanten Fahrzeugdaten dieses spezifischen Fahrzeugs 10 von einer Datenbank 45 abgerufen (Schritt A.1). Dieser Abruf der fahrzeugspezifischen Daten aus der Datenbank 45 kann insbesondere dadurch getriggert werden, dass das zu beschildernde Fahrzeug 10 eine – im Produktionsfluss 9 vor der Beschilderungsstation 2 angeordnete – Lesestation 6 durchläuft, an der eine Fahrzeugkennung gelesen und berührungsfrei (Pfeil 7) an eine Steuerungsstation 40 übermittelt wird. Die Fahrzeugkennung kann dabei insbesondere in einer an dem Transportskid 4 befestigten Identifikationsvorrichtung 5 gespeichert sein.
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Unter Verwendung der von der Datenbank 45 ausgelesenen Fahrzeugdaten wird in der Steuerungsstation 40 der diesem Fahrzeug 10 entsprechende Schildersatz 20 ermittelt und die Daten für das entsprechende Montageset 21 bereitgestellt. Der Schildersatz 20 enthält in der Regel sowohl generische Schilder 22' (z. B. Warnungs- und Informationsschilder in einer ausgewählten, dem Zielort des spezifischen Fahrzeugs 10 entsprechenden Sprache) als auch fahrzeugspezifische Schilder 22'' (die beispielsweise die Fahrzeug-Ident-Nummer dieses spezifischen Fahrzeugs 10 enthalten). Die Daten des Schildersatzes 20 bzw. des zugehörigen Montagesets 21 werden an eine Druckvorrichtung 50 weitergeleitet, die sich in der Produktionsumgebung 1, vorteilhafterweise in der unmittelbaren Umgebung der Montagestation 2 des Schildersatzes 20, befindet. In dieser wird ein dem Schildersatz 20 entsprechendes Montageset 21 zur Kennzeichnung des Fahrzeugs 10 erzeugt (Schritt A.2).
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Das Ausgangsmaterial zur Herstellung des Montagesets 21 ist ein Träger 25 in Form einer Trägerfolie 25', auf der eine unbeschriebene, mit Hilfe der Druckvorrichtung 50 beschreibbare Selbstklebefolie 26 lösbar befestigt ist. Auf diese Selbstklebefolie 26 werden mit Hilfe der Druckvorrichtung 50 die Einzelschilder 22 des Schildersatzes 20 aufgedruckt. Die Druckvorrichtung 50 ist ein Farbdrucker, der in der Lage ist, sowohl die – in der Regel mehrfarbigen – generischen Schilder 22' als auch die – in der Regel schwarz/weißen – fahrzeugspezifischen Schilder 22 zu drucken. Weiterhin ist die Druckvorrichtung 50 in der Lage, ausgewählte Einzelschilder mit einer Laminierschicht zu versehen. Die Druckvorrichtung 50 der 2a umfasst ferner eine Schneidevorrichtung, mit deren Hilfe die Berandungen 27 der gedruckten Schilder 22 in einer solchen Weise in die Selbstklebefolie 26 eingestanzt werden, dass die Schilder 22 – später, im Zuge der Montage – einzeln von der Trägerfolie 25' abgezogen werden können.
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Das auf diese Weise erzeugte Montageset 21 umfasst somit eine Mehrzahl von Einzelschildern 22 in Form von Selbstklebeetiketten 24, die auf der Trägerfolie 25' lösbar befestigt sind. 3 zeigt ein Beispiel eines solchen Montagesets 21 mit mehreren einzelnen Schildern 22, die lösbar und in einer vorgegebenen Reihenfolge auf der Trägerfolie 25' befestigt sind. Das Montageset 21 enthält im vorliegenden Fall alle dem Schildersatz 20 zugehörigen Selbstklebeetiketten 24, die in dem vorgegebenen Fahrzeug 10 angebracht werden müssen. Die Reihenfolge der Einzeletiketten 24 auf der Selbstklebefolie 26 entspricht dabei der Reihenfolge, in der die Etiketten 24 im Zuge der Fahrzeugmontage im bzw. am Fahrzeug 10 verklebt werden. Dies erleichtert bei der späteren Montage die Qualitäts- und Vollständigkeitskontrolle, da ein mit dieser Aufgabe betrauter Werker auf einen Blick erkennen kann, ob auf der Trägerfolie 25' noch Etiketten 24 vorhanden sind, die eigentlich bereits verbraucht sein sollten.
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Das fertiggestellte Montageset 21 mit den Etiketten 24 des Schildersatzes 20 wird aus der Druckvorrichtung 50 entnommen an den Verbauort der Schilder 22 verbracht (Schritt A.3). Dort werden die Etiketten 24 einzeln von der Trägerfolie 25' gelöst (Schritt B) und – wie in 2b gezeigt – manuell auf das Fahrzeug 10 bzw. die Fahrzeugkomponente 11 aufgeklebt (Schritt C).
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In 2a ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, in dem der Schildersatz 20 in einer einzigen Montagestation 2 appliziert wird. Alternativ können die Schilder 22 des Schildersatzes auch in unterschiedlichen Montagestationen appliziert werden. In diesem Fall begleitet das Montageset 21 das ihm zugeordnete Fahrzeug 10 dann während des Durchlaufs durch mehrere Montagestationen. Hierzu wird das Montageset 21 vorzugsweise in einer Tasche oder einem Behälter am Fahrzeug 10 oder am Transporskid 4 befestigt. Soll in einer vorgegebenen Montagestation ein Etikett 22 in das Fahrzeug 10 (oder ein zu dem Fahrzeug 10 gehöriges Einbau- oder Zubehörteil 11) geklebt werden, so löst der in dieser Station tätige Werker das entsprechende Etikett 22 von der Trägerfolie 25' ab und steckt das Montageset 11 mit den restlichen Etiketten 22 wieder in die Tasche zurück. Um Verwechselungen zu vermeiden, ist das Montageset ... vorzugsweise mit einer Markierung (z. B. einem Barcode entsprechend der Fahrzeug-Identifikationsnummer) versehen, anhand derer jedes einzelne Montageset 21 eindeutig einem bestimmten Fahrzeug 10 bzw. dem zugehörigen Produktionsauftrag zugeordnet werden kann. Auf diese Weise kann (z. B. mit Hilfe eines Barcode-Lesers) jederzeit während des Produktionsablaufs festgestellt werden, zu welchem konkreten Fahrzeug ... ein bestimmtes Montageset 21 gehört.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008010819 A1 [0002]
- DE 3823379 A1 [0002]
- EP 1631950 B1 [0002]