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Die Erfindung betrifft einen Helm mit einer Helmschale und einem Schließmechanismus, welcher einen Kinnriemen umfasst, der mit einem Sperrgurt gekoppelt ist, der den angelegten Kinnriemen positioniert und in seiner Sicherungsstellung fixiert.
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Aus der
DE 20 2011 107 018 U1 ist ein Sicherheitsverschluss für einen Helm, beispielsweise einen Fahrradhelm, bekannt. Dabei ist eine Schnalle des Helmes mit einem oder mehreren Sicherheitsverschlüssen versehen, wodurch ein Erdrosseln einer den Helm tragenden Person durch die Schnalle des Helmes verhindert werden soll. Dazu ist vorgesehen, dass sich der Sicherheitsverschluss bei an der Schnalle oder ähnlichem wirkender Zugkraft löst, d. h. sich öffnet.
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Darüber hinaus ist in der
DE 697 11 143 T2 eine Vorrichtung zur Anpassung und Befestigung eines Helmes an den Kopf eines Benutzers beschrieben. Der Helm umfasst eine Schale und die Vorrichtung umfasst ein Paar Schläfenriemen, ein Paar hintere Riemen, einen mit einem Verschluss versehenen Kinnriemen, wobei die Riemen durch Befestigungs- und Verschiebeelemente miteinander verbunden sind. Jeder hintere Riemen umfasst einen elastischen Bereich, der durch eine zur Befestigung an der Schale ausgelegte Spannvorrichtung gedehnt wird, um den Kinnriemen auf die gewünschte Spannung einzustellen. Zudem ist ein Auslöseknopf vorgesehen, um den elastischen Bereich von der Spannvorrichtung zu lösen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Helm anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Helm weist eine Helmschale und einen Schließmechanismus auf, welcher einen Kinnriemen umfasst, welcher mit einem Sperrgurt gekoppelt ist, der den angelegten Kinnriemen positioniert und in seiner Sicherungsstellung fixiert. Erfindungsgemäß ist der Sperrgurt mit einem an der Rückseite der Helmschale angeordneten Schließhebel verbunden, welcher zwischen zwei Stellungen schwenkbar ist, wobei der Sperrgurt an zwei seitlichen Stellen mit dem Kinnriemen gekoppelt ist, wobei der Sperrgurt bei einer Geschlossenstellung des Schließhebels durch den Schließhebel in Richtung der Rückseite der Helmschale gezogen ist, wodurch zumindest die zwei Stellen des Kinnriemens durch den Sperrgurt in Richtung der Rückseite der Helmschale gezogen sind, so dass der Kinnriemen positioniert und in seiner Sicherungsstellung fixiert ist, wobei der Sperrgurt durch den Schließhebel hindurchgeführt ist.
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Dadurch, dass der Kinnriemen mittels des Sperrgurtes positionierbar und in seiner Sicherungsstellung fixierbar ist, ist kein Verschlusselement zum Schließen des Kinnriemens und somit zum Fixieren des Kinnriemens in der Sicherungsstellung erforderlich. Dabei ist unter der Sicherungsstellung des Kinnriemens die Stellung zu verstehen, in welcher sich der Helm auf dem Kopf der Person befindet und derart mittels des Kinnriemens fixiert ist, dass der Helm sich nicht ungewollt vom Kopf der Person lösen kann und dadurch keine Schutzwirkung gegeben wäre. Dabei verläuft der Kinnriemen unterhalb des Kinns der Person.
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Da die erfindungsgemäße Lösung kein Verschlusselement zur Fixierung des Kinnriemens vorsieht, ist beispielsweise ein schmerzhaftes Einklemmen von Haut beim Schließen eines solchen Verschlusselementes ausgeschlossen. Zudem kann mittels eines derart ausgebildeten Schließmechanismus weder ein Verschließen des Kinnriemens vergessen werden, noch versehentlich ein Nichtverschließen unbemerkt bleiben.
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Der Sperrgurt ist mit einem an der Rückseite der Helmschale ausgebildeten Schließhebel verbunden, welcher zwischen zwei Stellungen schwenkbar ist. Mittels des Schließhebels ist der Sperrgurt und somit auch der Kinnriemen in vorteilhafter Weise positionierbar und fixierbar. Dabei ist der Schließhebel zwischen einer Geschlossenstellung und einer Offenstellung schwenkbar, wobei der Kinnriemen in der Geschlossenstellung unterhalb des Kinns positioniert und fixiert ist, so dass der Helm in der Geschlossenstellung sicher am Kopf der Person gehalten ist, ohne dass die Gefahr des Herunterfallens des Helmes vom Kopf der Person besteht. In der Geschlossenstellung des Schließhebels ist eine Schutzwirkung des Helmes sichergestellt. Die den Helm tragende Person kann denselben in vorteilhafter Weise ausschließlich in der Offenstellung des Schließhebels absetzen, da der Kinnriemen zum Auf- und Absetzen des Helmes in der Offenstellung lose ist.
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Darüber hinaus ist der Sperrgurt mit seinen Enden einerseits am unteren Rand der Helmschale befestigt und andererseits durch den Schließhebel hindurchgeführt, wodurch der Sperrgurt in vorteilhafter Weise mit dem Schließhebel gekoppelt ist. Der Sperrgurt ist mittels des Schließhebels bewegbar, so dass der Sperrgurt bei Umklappen oder Schwenken des Schließhebels in die Geschlossenstellung spannbar ist. Der Kinnriemen ist mittels des Sperrgurtes spannbar und wird zum Spannen in Richtung der Rückseite des Helmes gezogen, wodurch der Kinnriemen in der Sicherungsstellung fixiert ist. Ist der Schließhebel in die Offenstellung umgeklappt, ist der Sperrgurt gelockert, also freigegeben, so dass der Sperrgurt nicht mehr gespannt ist und der Kinnriemen nicht mehr in Richtung der Rückseite des Helmes gezogen ist. Der Kinnriemen kann über das Kinn gezogen werden und der Helm kann abgesetzt werden.
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Zudem ist der Sperrgurt an zwei seitlichen Stellen mit dem Kinnriemen gekoppelt, die sich seitlich des Kopfes einer den Helm tragenden Person befinden. Dabei ist der Sperrgurt in der Geschlossenstellung des Schließhebels durch den Schließhebel in Richtung der Rückseite der Helmschale gezogen. Dadurch sind zumindest die zwei Stellen des Kinnriemens durch den Sperrgurt in Richtung der Rückseite des Helmes gezogen, wodurch der Kinnriemen gegen die Unterseite des Kinns der Person gespannt und dadurch positioniert und fixiert ist. In der Geschlossenstellung des Schließhebels findet der Helm vollständigen Halt am Kopf der Person und der Kinnriemen kann durch seine Fixierung mittels des Schließhebels nicht über das Kinn der Person rutschen, so dass die Sicherheit für die Helm tragende Person erhöht ist.
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In einer möglichen Ausführungsform ist der Schließhebel mittels eines Scharniers um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar, die am unteren Rand der Helmschale verläuft. Dabei ist die Schwenkachse in Bezug auf den Sperrgurt und den Kinnriemen derart an dem unteren Rand der Helmschale angeordnet, dass sich der Schließhebel in der Geschlossenstellung vorzugsweise selbst arretiert, so dass der Schließhebel nicht ohne zusätzliche manuelle Betätigung in die Offenstellung klappen kann.
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In besonders vorteilhafter Weise ist der Schließhebel flächig ausgebildet und in der Geschlossenstellung flächenbündig in die Helmschale integriert, wobei die Helmschale in der Offenstellung des Schließhebels eine durchgehende Aussparung aufweist. In der Geschlossenstellung des Schließhebels, in welcher der Helm geschlossen ist, ist derselbe vollständig am Kopf der Person gehalten, so dass eine Offenstellung des Schließhebels u. a. von der den Helm tragenden Person in besonders vorteilhafter Weise nicht unbemerkt bleibt.
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Besonders bevorzugt ist der Sperrgurt mit seinen Enden kraft-, form- und/oder stoffschlüssig an der Helmschale befestigt ist, so dass der Sperrgurt zur Positionierung und Fixierung des Kinnriemens in der Geschlossenstellung des Schließhebels sicher gehalten und dadurch auch der Kinnriemen sicher gehalten ist. Vorzugsweise ist der Sperrgurt in vorteilhafter Weise kraft- und/oder formschlüssig an der Helmschale befestigt, wodurch es möglich ist, den Sperrgurt zerstörungsfrei von der Helmschale zu lösen, so dass der Sperrgurt, beispielsweise aufgrund von Verschleiß, von der Helmschale abgenommen werden kann, um den Sperrgurt gegebenenfalls austauschen zu können. Denkbar ist auch, dass der Sperrgurt farblich ausgeführt ist und in Abhängigkeit der Farbwahl der Sportbekleidung farblich passend zu dieser ausgetauscht werden kann.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Sicherungselement vorgesehen, mittels dessen der Schließhebel in der Geschlossenstellung arretierbar ist. Durch die Arretierung des Schließhebels in der Geschlossenstellung kann weitestgehend ausgeschlossen werden, dass sich der Schließhebel ungewollt öffnet und dadurch der Sperrgurt und somit der Kinnriemen nicht mehr gespannt sind. Ist der Sperrgurt nicht mehr gespannt, ist der Kinnriemen freigegeben und es besteht die Gefahr, dass der Kinnriemen über das Kinn der den Helm tragenden Person rutschen kann und sich der Helm ungewollt vom Kopf der Person löst und dadurch keine Schutzwirkung mehr für die Person besteht.
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Wie oben beschrieben, ist der Schließhebel bevorzugt mittels des Sicherungselementes in der Geschlossenstellung arretierbar, wobei zumindest ein Federelement vorgesehen ist, welches in der Geschlossenstellung des Schließhebels vorgespannt ist. Wird das Sicherungselement zum Öffnen des Helmes betätigt, wird der Schließhebel mittels der Federkraft automatisch ausgeklappt, wodurch der Helm geöffnet ist. Der Sperrgurt ist freigegeben, wodurch auch der Kinnriemen freigegeben ist und der Helm abgesetzt werden kann. Das Sicherungselement ist bei aufgesetztem Helm horizontal verschiebbar, so dass ein Betätigen des Sicherungselementes in besonders vorteilhafter Weise sowohl von einem Linkshänder als auch von einem Rechtshänder ohne Probleme durchführbar ist. Das Sicherungselement ist also in beide Richtungen horizontal verschiebbar, so dass ein Freigeben des Kinnriemens ohne großen Aufwand bewerkstelligt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausbildung ist an dem Kinnriemen an dessen seitlichen Stellen jeweils ein Umlenkelement angeordnet, über welches der Sperrgurt geführt ist. Die Umlenkelemente sind also an den seitlichen Stellen angeordnet, an denen der Kinnriemen mit dem Sperrgurt gekoppelt ist und die in der Geschlossenstellung des Schließhebels in Richtung der Rückseite des Helmes gezogen sind. Dabei kann das Umlenkelement als lose Rolle ausgeführt sein. Denkbar ist auch, dass das Umlenkelement einen umlenkenden Kanal aufweist, durch den der Sperrgurt gleiten kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Seitenansicht eines Helmes in Form einer Helmschale,
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2 schematisch eine perspektivische Ansicht der Helmschale,
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3 schematisch eine perspektivische Ansicht einer Helmschale mit an dieser befestigtem Schalenelement,
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4 schematisch eine Seitenansicht der Helmschale mit Schalenelement,
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5 schematisch eines Seitenansicht der Helmschale mit Schalenelement gemäß 3,
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6 schematisch eine Seitenansicht der Helmschale mit abgenommenem Schalenelement,
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7 schematisch eines Seitenansicht der Helmschale gemäß 1,
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8 schematisch eine Person mit aufgesetztem Helm in einer Seitenansicht,
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9 schematisch in perspektivischer Ansicht eine Rückansicht des Helmes,
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10 schematisch die Person mit aufgesetztem Helm und geöffnetem Schließmechanismus,
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11 schematisch eine perspektivische Ansicht der Rückseite des Helmes mit geschlossenem Schließmechanismus ohne Sperrelement, und
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12 schematisch eine Schnittdarstellung der Helmschale.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den 1 und 2 ist eine Helmschale 1, welche als Helm H, beispielsweise zum Fahrradfahren einsetzbar ist, dargestellt, wobei die Helmschale 1 in 1 in einer Seitenansicht und in 2 in einer perspektivischen Ansicht von der Seite gezeigt ist.
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Bei der Helmschale 1 handelt es sich um ein in einem Spritzgießverfahren hergestelltes Formteil, dessen Kunststoffschale mit einem Hartschaum verschweißt ist, um eine vergleichsweise stabile Helmstruktur herzustellen. Eine solche Helmschale 1 eignet sich bevorzugt als Fahrradhelm, da die Helmschale 1 ein verhältnismäßig geringes Gewicht aufweist.
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In vorgegebenen Bereichen der Helmschale 1 sind Lüftungsschlitze 1.1 in dieselbe eingebracht, so dass dem Kopf 2.1 einer in 7 und 9 gezeigten Person 2 Luft zuführbar ist und somit eine aktive Ventilation erfolgt. Die in die Helmschale 1 eingebrachten Lüftungsschlitze 1.1 sind so ausgeformt, dass anhand einer dynamischen Linienführung eine Richtung, welches die Vorderseite der Helmschale 1 ist, vorgegeben ist. Weiterhin wird der den Helm H tragenden Person 2 mittels der Ausformung der Lüftungsschlitze 1.1 das Gefühl von Dynamik und Geschwindigkeit vermittelt.
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Die Lüftungsschlitze 1.1 sind mittels rahmenförmiger Abdeckungseinsätze 3 eingefasst, die formschlüssig, beispielsweise über eine Steckverbindung, an der Helmschale 1 befestigt sind. Dabei sind die Abdeckungseinsätze 3 bevorzugt ohne Hilfsmittel, insbesondere ohne Werkzeug, an der Helmschale 1 befestigbar. Die Abdeckungseinsätze 3 können farblich gestaltet sein und sind durch die formschlüssige Befestigung einfach auswechselbar, so dass die die Helmschale 1 als Helm H tragende Person 2 Abdeckungseinsätze 3 entsprechend der Farbe der Sportbekleidung wählen und an der Helmschale 1 befestigen kann.
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Die Helmschale 1 weist in ihrem vorderen Bereich einen Kinnriemen 4 auf, welcher geschlossen ausgeführt ist, und im aufgesetzten Zustand der Helmschale 1 über den Kinnbereich, insbesondere unterhalb des Kinns der Person 2 verläuft, wie in 7 näher gezeigt ist. Die beiden Enden des Kinnriemens 4 sind am unteren Rand der Helmschale 1 befestigt, wobei die Länge des Kinnriemens 4 optional einstellbar ist.
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Der Kinnriemen 4 selbst weist kein Verschlusselement auf und ist mit einem Sperrelement in Form eines Sperrgurtes 5 gekoppelt, wobei ein Schließmechanismus des Helmes H in den 10 und 11 näher erläutert wird.
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Die Helmschale 1 ist mittels eines Schalenelementes 6 kombinierbar, so dass der somit umfunktionierbare Helm H als Kletterhelm, beispielsweise zum Bergsteigen, einsetzbar ist. Der um das Schalenelement 6 funktional erweiterbare Helm H ist in den 3 und 4 näher dargestellt. Dabei zeigt 3 eine perspektivische Ansicht und in 4 ist eine Seitenansicht des Helmes H dargestellt.
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Das Schalenelement 6 ist auf einem oberen Helmbereich der Helmschale 1 befestigbar, wobei eine Innenkontur des Schalenelementes 6 mit einer Außenkontur des Helmbereiches der Helmschale 1 korrespondiert. Bevorzugt ist das Schalenelement aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Acrylnitril-Butadien-Styrol, gebildet, so dass es u. a. möglich ist, verschiedene Oberflächenstrukturen an dem Schalenelement 6 auszubilden. Zudem weist das Schalenelement 6 über seine gesamte Ausdehnung eine Dicke von 2,5 mm auf, wodurch das Gewicht des Schalenelementes 6 gering ist. An der Innenfläche des Schalenelementes 6 sind nicht näher dargestellte Nuten ausgebildet oder angeformt, die zu entsprechenden Ausformungen, insbesondere Federn, an der Helmschale 1 korrespondieren, so dass das Schalenelement 6 formschlüssig an der Helmschale 1 befestigbar ist. Der Formschluss ist dabei mittels einer Rastverbindung und/oder Steckverbindung realisierbar. Dazu ist das Schalenelement 6 vorzugsweise ohne Hilfsmittel, wie z. B. Werkzeug, an der Helmschale 1 befestigbar, so dass es zur Umfunktionierung des Helmes H in vorteilhafter Weise nicht erforderlich ist, Werkzeug mit sich zu führen. Dabei kann die formschlüssige Befestigung des Schalenelementes 6 an der Helmschale 1 mittels einer die Helmschale 1 vollständig umlaufenden Ausformung und einer an dem Schalenelement 6 korrespondierend zur Ausformung ausgebildeten Nut hergestellt werden. Denkbar ist auch, dass mehrere Nuten und entsprechend korrespondierende Ausformungen sowohl an dem Schalenelement 6 als auch an der Helmschale 1 zur Aneinanderbefestigung ausgebildet sein können. Zusätzlich oder alternativ kann der Formschluss über die Lüftungsschlitze 1.1 der Helmschale 1 und entsprechende Ausformungen an dem Schalenelement 6 erfolgen.
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Mittels des an der Helmschale 1 befestigbaren Schalenelementes 6 sind obere und seitliche Lüftungsschlitze 1.1 in der Helmschale 1 verschließbar, so dass weitestgehend der obere Kopfbereich, insbesondere beim Klettern und/oder Bergsteigen, optimal geschützt ist. Im Hinterkopfbereich oder seitlich unten angeordnete, d. h. in relativ risikofreien Bereichen ausgebildete Lüftungsschlitze 1.1 bleiben unverschlossen, so dass eine erforderliche Luftzufuhr ungehindert ermöglicht ist.
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Der Helmbereich, auf dem das Schalenelement 6 angeordnet ist, ist vollständig flächig geschlossen, wodurch das Risiko von Verletzungen des Kopfes durch Steinschlag, Eisschlag oder Anschlagen zumindest verringert werden kann, wobei der Helm H mittels des insbesondere eingeclipsten Schalenelementes 6 zudem zusätzlich versteift ist. Zudem erweckt die geschlossene Fläche des befestigten Schalenelementes 6 ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit für die den Helm H tragende Person 2. Dabei weist das Schalenelement 6, insbesondere zur Verzierung, seitliche Konturen auf.
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In den 5 bis 7 ist der Helm H hinsichtlich einzelner Schritte der Umfunktionierung dargestellt. 5 zeigt den Helm H mit befestigtem Schalenelement 6 in einer Seitenansicht gemäß 4.
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In 6 ist die formschlüssige Verbindung zwischen dem Schalenelement 6 und der Helmschale 1 aufgehoben, so dass das Schalenelement 6, wie in 7 gezeigt ist, vollständig von der Helmschale 1 abnehmbar ist.
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Bevorzugt ist an dem Schalenelement 6 und/oder an der Helmschale 1 zumindest ein nicht dargestelltes Strukturelement ausgebildet, welches einen haptischen Angriffspunkt bildet, der es ermöglicht, die formschlüssige Verbindung in Form der Steckverbindung und/oder Rastverbindung zwischen dem Schalenelement 6 und der Helmschale 1 vergleichsweise einfach zu lösen.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass an dem Schalenelement 6 zumindest eine nicht näher dargestellte Aufnahme zur Befestigung von Befestigungselementen für entsprechende Zubehörteile, wie beispielsweise eine Taschenlampe und/oder eine Brille, ausgebildet oder angeformt ist. Beispielsweise kann es sich bei einer solchen Aufnahme um eine Klemme und/oder einen Bestandteil einer herstellbaren Druckknopfverbindung handeln. Alternativ oder zusätzlich kann das Schalenelement 6 auch eine oder mehrere Aufnahmen für die Zubehörteile selbst aufweisen.
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In 8 ist eine Person 2 mit dem Helm H und dem befestigten Schalenelement 6 in einer Seitenansicht dargestellt. Vor einem Aufsetzen des Helmes H wird ein an der Rückseite angeordneter Schließhebel 7, welcher über eine horizontale Schwenkachse schwenkbar an der Helmschale 1 gelagert ist, wie in der 10 gezeigt ist, nach unten geklappt. Der Helm H ist damit offen, so dass der Kinnriemen 4 des Helmes H im Kinnbereich der Person 2 anordbar ist. Wie oben beschrieben, ist der Kinnriemen 4 mit dem Sperrelement in Form des Sperrgurtes 5 gekoppelt, wobei der Sperrgurt 5 wiederum mit dem Schließhebel 7 in Wirkverbindung steht. Der Sperrgurt 5 ist einteilig ausgebildet, wobei beide Enden sich gegenüberliegend in einem hinteren Bereich des Helmes H an der Helmschale 1 kraft- und/oder formschlüssig befestigt sind. Besonders bevorzugt ist diese Befestigung zwischen den Enden des Sperrgurtes 5 und der Helmschale 1 zerstörungsfrei lösbar, so dass der Sperrgurt 5, beispielsweise aufgrund von Verschleißerscheinungen, austauschbar ist.
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Der Sperrgurt 5 ist in seinem weiteren Verlauf über beidseitig an dem Kinnriemen 4 befestigte ringförmige Umlenkelemente 8, die ebenfalls beispielsweise bei Beschädigung ausgetauscht werden können, geführt. Der Sperrgurt 5 ist in einer möglichen Ausführungsform nicht an dem Schließhebel 7 befestigt, sondern durch in 9 dargestellten Aussparungen 7.1 in demselben lose durch den Schließhebel 7 hindurchgeführt.
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Alternativ dazu ist der Sperrgurt 5 mit einem Abschnitt kraft- und/oder formschlüssig, vorzugsweise zerstörungsfrei lösbar an dem Schließhebel 7 befestigt. Bevorzugt ist der Sperrgurt 5 derart an der Helmschale 1 und dem Schließhebel 7 befestigt, dass die Abschnitte des Sperrgurtes 5 zu beiden Seiten des Helmes H die gleiche Länge aufweisen.
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Bei Verwendung des Helmes H setzt die Person 2 den Helm H auf und positioniert den Kinnriemen 4 bei nach unten geklapptem Schließhebel 7 unterhalb ihres Kinns. Anschließend wird der Schließhebel 7 in Richtung Helm H geklappt, so dass der Helm H dadurch fixiert, also geschlossen ist. In diesem Zustand des Helmes H sind der Kinnriemen 4 und der Sperrgurt 5 in einem Winkel zueinander angeordnet. Der Kinnriemen 4 wird mittels des Sperrgurtes 5 positioniert und in der Position fixiert, so dass der Kinnriemen 4, z. B. bei sportlicher Aktivität der Person 2, nicht über deren Kinn rutschen kann und sich somit der Helm H nicht vom Kopf 2.1 der Person 2 löst.
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Der Schließhebel 7 ist ein an der Rückseite des Helmes H ausgebildeter Teilbereich desselben, wobei der Schließhebel 7 auch eine Innenpolsterung 9 in diesem Teilbereich umfasst, so dass bei geöffnetem Helm H, also in der Offenstellung des Schließhebels 7 in diesem Teilbereich des Helmes H ein durchgehendes Loch gebildet ist. Ist der Schließhebel 7 in Richtung des Helmes H geklappt, ist der Helm H, wie oben beschrieben, geschlossen und am Kopf 2.1 der Person 2 vollständig gehalten. In der Geschlossenstellung ist der Schließhebel 7 flächenbündig in die Helmschale 1 integriert.
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9 zeigt eine perspektivische Ansicht der Rückseite des geschlossenen Helmes H, also mit in Richtung Helm umgeklapptem Schließhebel 7.
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Der Schließhebel 7 ist bei geschlossenem Helm H, also in der Geschlossenstellung, mittels eines Sicherungselementes 10 in dieser Position arretiert, so dass der Schließhebel 7 nicht unbemerkt oder ungewollt in die Offenstellung des Helmes H klappen kann, wodurch der Kinnriemen 4 mittels des Sperrgurtes 5 nicht mehr fixiert wäre.
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Das Sicherungselement 10 ist als ein bei aufgesetztem Helm H in horizontaler Richtung verschiebbares Betätigungselement ausgeführt, so dass das Sicherungselement 10 einfach und ohne, großen Aufwand sowohl von einem Linkshänder als auch von einem Rechtshänder betätigbar, insbesondere seitlich verschiebbar ist.
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Ist das Sicherungselement 10 in eine Richtung verschoben, ist der Schließhebel 7 freigegeben und klappt durch die aus nicht gezeigten vorgespannten Federelementen, beispielsweise Blattfedern, freigesetzte Kraft selbsttätig nach außen. Dadurch wird der durch den Schließhebel 7 hindurchgeführte Sperrgurt 5 mit dem Schließhebel 7 bewegt. Der Sperrgurt 5 läuft über die an dem Kinnriemen 4 angeordneten Umlenkelemente 8, so dass der Kinnriemen 4 freigegeben ist und nicht mehr mittels des Sperrgurtes 5 fixiert ist. Der Kinnriemen 4 ist freigegeben und kann über das Kinn gezogen werden, wie in der 10 näher dargestellt ist. Dadurch ist es möglich, den Helm H abzusetzen.
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Mittels eines solchen Schließmechanismus ist es nicht erforderlich, ein Verschlusselement, dessen Schließen beispielsweise vergessen werden kann, an dem Kinnriemen 4 anzuordnen. Zudem ist das Risiko eines schmerzhaften Einklemmens von Haut beim Schließen des Verschlusselementes ausgeschlossen.
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Besonders bevorzugt ist der Schließmechanismus derart ausgebildet, dass hinsichtlich des Kinnriemens 4 und/oder des Sperrgurtes 5 eine Längenreserve vorgesehen ist, so dass die Länge des Kinnriemens 4 und/oder des Sperrgurtes 5, insbesondere in Abhängigkeit des Halsumfangs, der den Helm H tragenden Person 2 eingestellt werden kann. Vorzugsweise ist die Längenreserve nicht sichtbar in den Helm H und/oder den Schließhebel 7 integriert.
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11 zeigt die Rückseite des geschlossenen Helmes H mit befestigtem Schalenelement 6 in einer perspektivischen Ansicht, wobei der Sperrgurt 5 und der Kinnriemen 4 nicht dargestellt sind. Im Detail ist der Schließhebel 7 mit dem Sicherungselement 10 gezeigt, wobei ein erster Teilbereich 1.2 und ein zweiter Teilbereich 1.3 der Helmschale 1 aus Gründen der technischen Umsetzbarkeit einteilig ausgebildet sind.
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Eine Schnittdarstellung des Helmes H in Form der Helmschale 1 ist in 12 gezeigt, wobei die Abschnitte der Innenpolsterung 9 in der Helmschale 1 dargestellt sind. Die Helmschale 1 weist im Vorderkopfbereich und an den Seiten die Innenpolsterung 9 auf, wobei im Bereich des Schließhebels 7, wie oben beschrieben, ebenfalls eine Innenpolsterung 9 angeordnet ist.
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Bevorzugt ist die Innenpolsterung 9 aus einem verformungsträgen Material, beispielsweise Kunststoff oder Silikon, ähnlich dem Material, aus welchem Ohrenstöpsel oder Gelsitze, z. B. für ein Fahrrad, ausgeführt sind, gebildet. Dadurch kann erreicht werden, dass die Helmschale 1 passgenau auf dem Kopf 2.1 der Person 2 sitzt. Zudem wird ein offener Helm H, d. h. ein ausgeklappter Schließhebel 7 von der den Helm H tragenden Person 2 sofort bemerkt. Somit ist das Risiko des Vergessens, den Helm H zu schließen, wenigstens verringert, wenn nicht vermieden. Das Schließen des Helmes H kann vorteilhaft durch eine derartige Ausbildung desselben weder vergessen, noch versehentlich unbemerkt bleiben.
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Wie oben beschrieben, sind die Abdeckungseinsätze 3 der Lüftungsschlitze 1.1 farbig ausführbar, wobei auch das Schalenelement 6 farbig und/oder mit verschiedenen Oberflächenstrukturen ausgeführt sein kann. Somit ist es möglich, dass die den Helm H tragende Person H diesen, beispielsweise in Abhängigkeit der Farbe der getragenen Sportbekleidung, farblich individuell gestalten kann.
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Des Weiteren kann das Schalenelement 6 bei Beschädigung und/oder wegen Unansehnlichkeit, beispielsweise wegen Verkratzen, desselben ausgetauscht werden, wodurch es nicht erforderlich ist, sich einen neuen Helm H zu kaufen, so dass im Vergleich zur Anschaffung eines neuen Helmes H eine Kostenersparnis erzielbar ist.