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Die Erfindung betrifft eine Komfort- und Sicherheitsmatratze mit mindestens einer, mit Flüssigkeit füllbaren Kammer, welche über mindestens eine Einfüll- und/oder Entlüftungsöffnung verfügt, sowie mit einer, die mindestens eine Kammer umschließende Sicherheitshülle, die eine Öffnung besitzt, welche mit der Umgebungsatmosphäre in Verbindung steht, gemäß Anspruch 1.
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Aus der
DE 199 55 988 A1 ist eine Wasserkammer einer Wassermatratze vorbekannt, wobei eine das Wasser aufnehmende Hülle aus Polyurethan, PVC oder ähnlichem Kunststoffmaterial Anwendung findet. Gemäß der dortigen Lösung soll eine Wasserkammer geschaffen werden, bei der die Wasserdiffusion auf ein Minimum reduziert ist. Zur Lösung dieses Problems wird die Hülle doppelwandig ausgeführt. Hierdurch sollen die durch den Kunststoff hindurch diffundierenden Wassermoleküle an der Außenseite der Innenhülle nicht weiter ausdiffundieren können. Die Schnittstelle zwischen der dortigen Außen- und Innenhülle bildet demnach eine Diffusionssperre, so dass die Ausdiffusion von Wassermolekülen auf ein Minimum reduzierbar ist.
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Bei der Wassermatratze mit Dämpfung nach
DE 20 2004 006 427 U1 besteht die Aufgabe darin, eine nachträgliche Veränderung der dämpfenden Eigenschaften zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch eine Wassermatratze gelöst, bei der eine innerhalb der äußeren Hülle angeordnete, befüllbare innere Hülle vorhanden ist, und sich innerhalb der inneren Hülle ein Dämpfungsmaterial befindet. Weiterhin sind von außen zugängliche Mittel zur veränderbaren Flüssigkeitsbefüllung der äußeren Hülle und der inneren Hülle vorhanden. Eine Wassermatratze soll die typische Wirkung der Stützung durch Auftrieb und Druck erhalten, wenn die zur variablen Einstellung der Dämpfung erforderliche Flüssigkeitsmenge durch ein Umpumpen zwischen der inneren und der äußeren Hülle veränderbar ist. Als Mittel zur veränderbaren Flüssigkeitsbefüllung dienen nach
DE 20 2004 006 427 U1 Einfüllstutzen, die an der inneren und der äußeren Hülle vorgesehen sind. Die insgesamt innerhalb der Wassermatratze vorhandene Flüssigkeitsmenge bleibt unverändert, so dass die günstigen Wirkungen der Stützkraft und der Anpassung an die Körperform gegeben sind. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung nach
DE 20 2004 006 427 U1 wird zumindest die innere Hülle anfänglich, d. h. nach der Fertigung und insbesondere vor der ersten Inbetriebnahme weitgehend evakuiert. Hierdurch wird die innere Hülle mit dem eingelagerten Dämpfungsmaterial zusammengepresst, so dass sich insgesamt ein sehr geringer Raumbedarf für diese Hülle ergibt. Bei der ersten Inbetriebnahme kann dann die gemäß den Dämpfungsanforderungen erforderliche Flüssigkeitsmenge in die evakuierte Hülle eingefüllt werden. Wenn es sich während des Gebrauchs herausstellt, dass die Dämpfung der inneren Hülle nicht optimal ist, kann nachträglich mit dem Absaugen der eingefüllten Flüssigkeit ein evakuierter Zustand wieder eingestellt werden. Zur veränderbaren Flüssigkeitsbefüllung wird von einer Schlauchverbindung, die im Bodenbereich vorhanden ist und welche sich zwischen der inneren und der äußeren Hülle befindet, ausgegangen.
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Bei der gattungsbildenden Wassermatratze nach
DE 203 10 819 U1 mit einer aus Kunststoff-Folie gebildeten Wasserkammer und einer äußeren Sicherheitshülle aus Kunststoff soll beim Auftreten einer Undichtigkeit in der Kunststoff-Folie der Wasserkammer ein Austreten von Wasser an die umgebenden Räumlichkeiten vermieden werden. Demgemäß wird die Kunststoff-Folie der Wasserkammer vollständig von einer weiteren Schutzhülle umschlossen, die abschnittsweise mit der Kunststoff-Folie der Wasserkammer verbunden ist. Diese Verbindung soll abschnittsweise und insbesondere an definierten Befestigungspunkten ausgeführt werden. Weiterhin soll die Kunststoff-Folie der Wasserkammer in einem Abstand zur Kunststoff-Folie der Schutzhülle ausgebildet werden.
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Zum Stand der Technik gehören darüber hinaus Wassermatratzen mit einer oder mehreren, den Wasserfluss bzw. die Wasserbewegung im Inneren der Wassermatratze dämpfenden und/oder die Stützkraft der Wassermatratze verändernden und vom Wasser durchströmbaren Einlagen. Diese können eine Vielzahl von einzelnen Dämpferelementen, die nebeneinander liegend angeordnet sind, umfassen. Eine solche Lösung ist in der
DE 103 06 039 64 offenbart. Dort sind die Dämpferelemente von einer Vielzahl von Durchtrittskanälen durchsetzt, wobei die Durchtrittskanäle über ihre Längserstreckung zumindest abschnittsweise einen sich ändernden Durchflussquerschnitt aufweisen.
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Aus dem Vorgenannten ist es Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Komfort- und Sicherheitsmatratze mit mindestens einer, mit Flüssigkeit füllbaren Kammer, welche über mindestens eine Einfüll- und/oder Entlüftungsöffnung verfügt, anzugeben, wobei die Sicherheitsmatratze über hohe Gebrauchswerteigenschaften und eine im Vergleich zum Bekannten sehr lange Nutzungsdauer verfügen soll. Die Stabilisierung soll im Vergleich zu bisherigen Lösungen erheblich verbessert werden und es soll eine Zug- und Druckentlastung in den Rand- und Eckbereichen der Kunststoffhülle gegeben sein. Weiterhin soll durch einfache Änderungsmaßnahmen am Schaumkernmaterial eine Anpassung für jeden Schläfertyp möglich werden.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch eine Komfort- und Sicherheitsmatratze gemäß der Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
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Es wird demnach von einer Komfort- und Sicherheitsmatratze mit mindestens einer, mit Flüssigkeit befüllbaren Kammer ausgegangen, welche über mindestens eine Einfüll- und/oder Entlüftungsöffnung verfügt. Die Kammer kann bevorzugt aus einem Kunststoff-Folienmaterial, insbesondere PVC-Material bestehen. Weiterhin ist eine, die mindestens eine Kammer umschließende Sicherheitshülle vorhanden, die eine Öffnung besitzt, welche mit der Umgebungsatmosphäre in Verbindung steht bzw. in Verbindung bringbar ist.
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Erfindungsgemäß weist die Öffnung in der Sicherheitshülle einen Verschluss auf. Dieser Verschluss besitzt eine optische und/oder haptische Kennzeichnung als Warnhinweis, um eine nicht bestimmungsgemäße Nutzung dieser Öffnung zu vermeiden. Weiterhin ist die füllbare Kammer in der Sicherheitshülle weit überwiegend freibeweglich ausgeführt und liegt mindestens im Füllzustand an den Innenseiten der Sicherheitshülle im Wesentlichen abstandsfrei an.
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Die Sicherheitshülle besteht aus einem identischen oder ähnlichen bevorzugt Kunststoffmaterial wie die Kammer und bildet einen Schutz des inneren Matratzenkerns.
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Die Sicherheitshülle schützt den inneren Kern vor Staub, Hautschuppen, Kristallen, UV-Einstrahlung, aber auch mechanischen Verletzungen. Selbst dann, wenn eine Beschädigung im inneren Kern, d. h. der füllbaren Kammer entsteht, kann kein Wasser auslaufen. In diesem Fall bildet nämlich die Sicherheitshülle quasi einen zweiten Kern.
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Durch die Sicherheitshülle nebst gesichertem Verschluss wird im Übrigen ausgeschlossen, dass ein unerwünschtes Befüllen der Sicherheitshülle anstelle der eigentlichen füllbaren Kammer erfolgt.
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Ein diesbezüglicher Sicherheitsverschluss kann eine mechanisch durchtrennbare Sicherung oder ein sonstiges separat zu betätigendes Sperrmittel umfassen. Es besteht hier auch die Möglichkeit, den Verschlussdeckel im Vergleich zu bekannten Einfüllöffnungen farblich zu kennzeichnen und mit einem Warnhinweis zu versehen.
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Es soll jedoch mit dem Verschluss der Sicherheitshülle nicht nur eine Entlüftung im Fall einer Beschädigung des inneren Kerns möglich werden. Die im Schadensfall wirksame Sicherheitshülle soll die komplette Funktionsfähigkeit der Matratze erhalten und aus diesem Grunde auch ein Nachfüllen oder Absaugen von Flüssigkeit, insbesondere Wasser gestatten.
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Im Füllzustand sind alle vorhandenen Öffnungen verschlossen, wobei eine Beschädigung des inneren Matratzenkerns durch eine Geräuschbildung aufgrund der in den Raum zwischen Matratzenkern und Sicherheitshülle eindringenden Flüssigkeit feststellbar ist. Dadurch, dass keine fixen Verbindungen zwischen Sicherheitshülle und der Kernkammer ausgeführt werden, kann eine Entlüftung im Schadensfall in einfacher Weise realisiert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht die Möglichkeit, im Raum zwischen Matratzenkern und Sicherheitshülle eine feuchteempfindliche Sensoranordnung oder dergleichen Indikatormaterial einzubringen. Hierdurch können frühzeitig mögliche Schäden erkannt werden.
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In einer selbständig erfinderischen Weiterbildung ist der Matratzenkern mit einem bevorzugt einstückigen formgeschnittenen Schaumkernmaterial gefüllt. Das Schaumkernmaterial kann aus Zonen unterschiedlicher geometrischer Struktur und/oder Härte bestehen.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung besitzt das Schaumkernmaterial an seiner Ober- und/oder Unterseite eine Mäander- oder Wellenstruktur.
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Die Abstände zwischen Wellenberg und Wellental auf den jeweiligen Kernmaterialseiten können unterschiedlich gewählt werden. Ebenso kann über die Längsausdehnung des diesbezüglichen Schaumkerns der Abstand von Wellenberg zu Wellenberg bzw. Wellental zu Wellental variiert werden. Hierdurch ist eine optimale Gewichtsaufnahme und eine Optimierung des Schlafkomforts gegeben.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist das Schaumkernmaterial an seinen Seitenflächen eine Schrägung auf, welche an die Fläche eines die Matratze aufnehmenden Liegerahmens angepasst ist. Die bevorzugt als Keilschräge ausgebildete Abschrägung positioniert die Matratze sicher und verhindert ein unerwünschtes Verrutschen auch bei starker Matratzenbelastung. Mit dem Einsatz des Schaumkernmaterials für die mit Flüssigkeit füllbare Kammer der Sicherheitsmatratze werden die Nachteile der bisherigen Vliestechnologie verbunden. Bei der Vliestechnologie werden je nach gewünschter Beruhigung verschiedene Lagen und ein Auftriebskörper aufeinandergelegt. Damit die Vliesschichten nicht verrutschen, werden selbige an der Außenhaut fest und miteinander durch Schnüre verbunden. Trotz dieser Maßnahme kann ein Verrutschen der Vliese erfolgen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass sich die Vliese auflösen, wenn die Schnüre reißen. Hierdurch kann es zu einer kompletten Verformung des Wasserkerns kommen, so dass die entsprechende Matratze unbrauchbar wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung hingegen wird die Matratzenkammer mit einem kompletten, formgeschnittenen Kern gefüllt, der keine Halterung mehr an der Hülle oder in sich selbst benötigt. Die Liegehärte und die Wasserbewegung sind über ein vorstehend erläutertes Strukturprofil einstellbar. Nach Abstand der Wellenberge kann insbesondere bei Nutzern mit Bandscheiben- oder Wirbelsäulenproblemen eine zusätzliche Lumbal-Stützfunktion realisiert werden. Darüber hinaus ergibt sich ein verbesserter Ein- und Ausstieg im Vergleich zu herkömmlichen Wasserbettausführungen. Der eingesetzte Schaumkern mit Wellenschnitt weist mehr als das doppelte Raumgewicht im Vergleich zu Vliesen auf. Es ergibt sich hierdurch eine höhere Stabilisierung.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme einer Figur näher erläutert werden.
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Die Figur zeigt hierbei eine prinzipielle Schnittdarstellung durch ein Wasserbett mit Gestell, Schaumrahmen sowie der Komfort- und Sicherheitsmatratze, die sich innerhalb des Schaumrahmens befindet, wobei optional eine Sicherheitswanne 16, aus Folienmaterial bestehend, dargestellt ist.
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Der dargestellte Bettgestellrahmen 1 ruht auf Füßen 2 und nimmt einen Schaumrahmen 3 auf. Der Schaumrahmen 3 weist einen zur Matratze hin weisenden Schrägschnitt 4 auf. Der Schaumrahmen 3 kann an der Bodenseite des Gestells durch Schrauben fixiert werden. Gegebenenfalls ist der Einsatz von Trennkeilen aus Schaum möglich, wenn in einem Rahmen zwei Wasserbettmatratzen zum Einsatz kommen (nicht gezeigt).
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Die in der Figur gezeigte Komfort- und Sicherheitsmatratze besteht aus mindestens einer mit Flüssigkeit füllbaren Kammer 5, welche aus einem Kunststoff-Folienmaterial herstellbar ist.
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Die Kammer 5 umfasst eine Einfüll- und/oder Entlüftungsöffnung 6 mit Stutzen 7 und Schraubdeckel 8.
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Über den Stutzen 7 besteht in bekannter Weise die Möglichkeit, die Kammer mit einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser zu füllen. Über denselben Stutzen erfolgt dann eine Entlüftung, die gegebenenfalls nach einer gewissen Zeit nach dem Erstbefüllen und Erstentlüften zu wiederholen ist.
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Die Kammer 5 ist gemäß der Erfindung und dem Ausführungsbeispiel von einer Sicherheitshülle 9 umgeben. Die Sicherheitshülle 9 besitzt ebenfalls eine Öffnung 10.
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Die Öffnung 10 in der Sicherheitshülle 9 weist einen Verschluss 11 auf, der mit einer optischen und/oder haptischen Kennzeichnung versehen ist, um ein nicht bestimmungsgemäßes Nutzen dieser Öffnung 10 zu vermeiden.
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Weiterhin ist die füllbare Kammer 5 in der Sicherheitshülle 9 überwiegend freibeweglich ausgeführt und liegt mindestens im Füllzustand an den Innenseiten der Sicherheitshülle 9 an.
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Die Sicherheitshülle 9 besteht aus einem ähnlichen oder identischen bevorzugt Kunststoffmaterial wie die Kammer 5 und es bildet die Sicherheitshülle einen Schutz des inneren Matratzenkerns. Der Verschluss 11 der Sicherheitshülle 9 kann eine mechanische Einrichtung 12 gegen unerwünschtes Öffnen umfassen.
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Insofern ist die Einfüll- und/oder Entlüftungsöffnung mit einem Sicherheitsverschluss und die Öffnung in der Sicherheitshülle entsprechend gesichert ausgeführt. Beide Öffnungen zeigen zur Oberseite der Matratze, wie dies aus der Figur nachvollziehbar ist.
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Im Füllzustand sind alle vorhandenen Öffnungen 6 und 10 verschlossen, wobei eine Beschädigung des inneren Matratzenkerns 5 durch eine Geräuschbildung aufgrund der in den Raum zwischen Matratzenkern und Sicherheitshülle 9 eindringenden Flüssigkeit feststellbar ist.
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Zusätzlich kann im Raum zwischen dem Matratzenkern 5 und der Sicherheitshülle 9 eine feuchteempfindliche Sensoranordnung oder ein ähnliches Indikatormaterial, welches auf Feuchtigkeit anspricht, eingebracht werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Matratzenkern, d. h. die Kammer 5, mit einem bevorzugt einstückigen formgeschnittenen Schaumkernmaterial 13 gefüllt.
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Das Schaumkernmaterial kann aus Zonen unterschiedlicher geometrischer Struktur und/oder Härte bestehen.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt das Schaumkernmaterial 13 an seiner Ober- und Unterseite eine Wellenstruktur 14. Die Abstände zwischen den Wellenbergen und den jeweiligen Wellentälern kann auf den jeweiligen Kernmaterialseiten, d. h. der Ober- und der Unterseite unterschiedlich gewählt werden. Ebenso ist der laterale Abstand zwischen Wellenberg und folgendem Wellenberg variierbar, um definierte Härtezonen zu schaffen.
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Bevorzugt weist das Schaumkernmaterial 13 an seinen Seitenflächen eine Schrägung 15 auf, welche an die Schrägfläche 4 des Schaumrahmens 3 zum Zweck der optimalen Positionierung der Matratze angepasst ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19955988 A1 [0002]
- DE 202004006427 U1 [0003, 0003, 0003]
- DE 20310819 U1 [0004]
- DE 1030603964 [0005]