DE3416644C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Turn- und Bodenmatte der im Oberbegriff des Anspruchs 1 umrissenen Gattung. Eine solche Matte ist beschrieben in der DE-OS 19 26 270.

Der mehrschichtige Kern der bekannten Bodenmatte besteht aus einer Schaumstoffschicht mit darin verlaufenden, ins Freie mündenden Kanälen und einer weiteren Schaumstoff­ schicht, wobei zwischen beiden Schaumstoffschichten eine die zweite Schaumstoffschicht gegenüber den Kanälen der ersten Schaumstoffschicht abschirmende Sperrholz- oder Kunststoffplatte angeordnet ist. Die mit Kanälen ver­ sehene Schaumstoffschicht wirkt in erster Linie dämpfend, die andere Schaumstoffschicht in erster Linie feder­ elastisch, wobei die sie hinterfangende Platte diese Eigenschaft unterstützt. Je nachdem, welche der Eigen­ schaften bei der Benutzung der Matte vorrangig zum Tragen kommen soll, also die Dämpfungseigenschaft beim Einsatz der Matte etwa für Sprungübungen oder aber die Feder­ elastizität beim Einsatz der Matte für das Bodenturnen, wird die Matte die von Kanälen durchzogene Schaumstoff­ schicht zuoberst oder zuunterst auf dem Boden abgelegt.

Bei der bekannten Matte strömt die in den Kanälen der einen Schaumstoffschicht befindliche Luft entsprechend der Deformierung der Matte im Lastfall, etwa bei einem Aufsprung, nach außen ab, sie trägt zur Dämpfung somit nur unwesentlich bei. Entsprechend verhält es sich bei Matten nach der DE-OS 32 15 599, die aus einer mit zur Auflageseite hin offenen zellenartigen Hohlräumen ver­ sehenen Schaumstoffschicht, einer darauf aufsitzenden vorzugsweise textilen Zwischenschicht und einer die Zwischenschicht abdeckenden Deckschicht nach Art eines Bezugs bestehen.

Ausgehend vom beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Dämpfungsvermögen solcher Matten zu verbessern.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer gattungs­ gemäßen Matte gelöst, die entsprechend dem kenn­ zeichnenden Teil des Anspruches 1 ausgebildet ist.

Die erfindungsgemäße Matte vereint in sich gute feder­ elastische Eigenschaften und gute Dämpfungseigenschaften. Im Lastfall und damit einhergehender Deformierungen dann auch der zentrischen Schicht des Mattenkerns wird die in den Durchbrüchen der zentrischen Schicht befindliche Luft der Deformierung dieser Schicht entsprechend in die diese Schicht einfassenden luftdurchlässigen Schichten ver­ drängt, aus denen sie bei Entlastung der Matte wieder in die zentrische Schicht zurückströmt. Daraus resultiert in erster Linie ein verbessertes Dämpfungsvermögen. Eine Verbesserung erfährt dabei auch die Federelastizität.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der neuen Matte ergeben sich aus den Unteransprüchen. Durch Variierung der Dicke der den Kern der Matte bildenden Schichten, der Ausbildung der Durchbrüche in der zentrischen Schicht, der Ein­ stellung der die zentrische Schicht einfassenden weiteren Schichten sowie der Ausbildung des Porenraums und des Verhältnisses von geschlossenen zu offenen Poren in diesen Schichten, können die Federungs- und die Dämpfungseigenschaft der Matte dem jeweiligen Anwen­ dungsfall Rechnung tragend optimiert werden. Aus einer unsymmetrischen Ausbildung der die zentrische Schicht des Kerns einfassenden weiteren Schichten resultiert eine für unterschiedliche Beanspruchungen geeignete Matte, die der jeweils zu gewärtigenden Beanspruchung entsprechend auf dem Boden abgelegt wird.

In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand eines Aus­ führungsbeispieles weitergehend erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 das Schichtenprofil einer Ausführungsform der neuen Matte,

Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine der Fig. 1 entsprechende Matte, abgebrochen.

In Fig. 1 bezeichnet 1 eine durch Durchbrüche in waben­ förmiger Anordnung formelastisch wirkende Schicht, die zwischen weiteren luftdurchlässigen Schichten 4, 4′ und 5, 5′ angeordnet ist. Die formelastisch wirkende Schicht 1 ist ca. 2 cm dick und mit eng nebeneinanderliegenden kreisförmigen Durchbrüchen 11, 11′ versehen, die das Wabenmuster ergeben. Auf beiden Seiten dieser form­ elastischen Schicht 1 ist zunächst jeweils eine ca. 3 cm dicke, aus Schaumstoffgranulat gesinterte , offenporige Schicht 4, 4′ aufgeklebt. Darauf folgt zur Hülle 2, 3 hin auf jeder Seite eine ca. 1 cm dicke, weich eingestellte ebenfalls aufgeklebte Schaumstoffschicht 5, 5′, die eben­ falls offene Poren aufweist. Zwischen den weichen Schaum­ stoffschichten 5, 5′ und der äußeren Hülle 2, 3 deren Benutzungsfläche mit 2 und deren Auflagefläche mit 3 be­ zeichnet ist, befindet sich jeweils eine Lage aus lose eingefügtem textilen Gewebe 6 bzw. 6′. In Fig. 2 sind gleiche Schichten mit gleichen Positionen bezeichnet.

Im Lastfall werden die unteren Schichten 5′, 4′ im Wesentlichen nur in der Vertikalen zusammengedrückt und erfahren keine Formänderungen bzw. nur unwesentliche Formänderungen in der Horizontalen, während die oberen Schichten 5, 4 entsprechend der jeweiligen Belastung von außen nach innen fortschreitend eine Formänderung er­ fahren. Die in den Schichten 4 und 5 aus offenporigem Schaumstoff enthaltene Luft entweicht dabei sowohl nach außen als auch innerhalb der Schichten seitlich. Sobald auch die wabenartig ausgebildete Schicht 1 eine Ver­ formung erfährt, wird die Luft, die sich in den Durch­ brüchen 11, 11′ befindet, unter Verzehrung von Energie durch die luftdurchlässigen Schichten 4, 4′ und 5, 5′ gepreßt, so daß eine gute dämpfende Wirkung entsteht. Die in den Durchbrüchen 11, 11′ enthaltene Luft entweicht sowohl nach oben als auch nach unten und kann innerhalb der benachbarten Schichten, insbesondere 4, 4′, auch zur Seite abfließen und zum Teil auch benachbarte Hohlräume füllen. Bei Fortfall der Belastung nimmt die wabenartig ausgebildete Schicht 1 ihre Ausgangsform wieder ein und saugt dabei von außen bzw. aus den benachbarten Schichten, insbesondere 4, 4′, Luft an.

Claims (8)

1. Turn- und Bodenmatte, bestehend aus einem aus einer Mehrzahl von Schichten gebildeten Kern (1, 4, 4′, 5, 5′), deren eine elastische Schicht (1) in regel­ mäßigen Abständen Luft enthaltende Hohlräume (11) aufweist, und aus einer den Kern (1, 4, 4′, 5, 5′) umgebenden einerseits die Auflagefläche und anderer­ seits die Benutzungsfläche bildenden Umhüllung (2, 3), dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (11) als Durchbrüche ausgebildet sind und diese Schicht (1) zwischen weiteren elastischen, luft­ durchlässigen Schichten (z.B. 4, 4′; 5, 5′) ange­ ordnet ist.

2. Matte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Schichten (4, 4′; 5, 5′) aus Gewirken, wie Filz oder Schlingenware bestehen.

3. Matte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Schichten (4, 4′; 5, 5′) aus offen­ porigem Schaumstoff bestehen.

4. Matte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß - ausgehend von der Schicht (1) - zunächst eine härter eingestellte weitere Schicht (4, 4′) vorge­ sehen ist, auf die eine weicher eingestellte weitere Schicht (5, 5′) folgt.

5. Matte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die weiteren Schichten (4, 4′; 5, 5′) mit einem Gewebetuch (6, 6′) abgedeckt sind.

6. Matte nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schaumstoff aus gesintertem Schaumstoffgranulat besteht.

7. Matte nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekenn­ zeichnet durch eine mit Bezug auf die Schicht (1) symmetrische Ausbildung der weiteren Schichten (4, 4; 5, 5′).

8. Matte nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekenn­ zeichnet durch eine mit Bezug auf die Schicht (1) unsymmetrische Ausbildung der weiteren Schichten (4, 4; 5′ 5 ).