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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Konsolen und/oder andere Infotainmentgeräte zum flexiblen Halten in einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeuginterieur gemäß Anspruch 12.
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Auch betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer Innenausstattung gemäß Anspruch 13.
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Kraftfahrzeuge mit einem Interieur und Haltevorrichtungen für Infotainmentgeräte sind allgemein bekannt.
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Aus der
DE 10 2008 053 975 A1 ist eine Halterung für einen tragbaren Computer zur lösbaren Befestigung in einem Transportmittel bekannt. Die Halterung umfasst einen Auflageabschnitt, auf dem der tragbare Computer aufliegt, und einen Kopplungsabschnitt zur Kopplung der Halterung an dem Transportmittel. Der Auflageabschnitt hat einen Anschlag, an dem eine einem Benutzer abgewandte Längskante des befestigten Computers anliegt, und zwei dem Benutzer zugewandt angeordnete Eckeinschübe, um dem Benutzer zugewandte Ecken des Computers haltend aufzunehmen. Der Auflageabschnitt wird von einem Bügel, der eine Schlaufe bildend durch einen Gegenhalter, an dem der Anschlag angeordnet ist, und zwei sich aus dem Gegenhalter erstreckenden freien Enden des Bügels bereitgestellt; an jedem der freien Enden ist eine längliche Teleskopstütze mit einem Eckeinschub angeordnet. Der Kopplungsabschnitt zur Befestigung der Halterung in dem Transportmittel weist ein Einrastmittel auf, das mit einer in dem Transportmittel angeordneten Aufnahmebuchse in Eingriff bringbar ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine flexiblere und einfacher anzubringende Halterung sowie ein geeignetes Interieur und ein Kraftfahrzeug zu schaffen, welche eine crashsichere und leicht verstellbarere Halterung gewährleisten.
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Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von einer Haltevorrichtung gemäß dem Anspruch 1, einem Kraftfahrzeuginterieur gemäß dem Anspruch 12 und einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 13 in Verbindung mit deren Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einer Haltevorrichtung für Konsolen und/oder andere Infotainmentgeräte zum flexiblen Halten in einem Kraftfahrzeug, insbesondere eine Konsolenhaltevorrichtung zum flexiblen und crashsicheren Halten von Konsolen und Infotainmentgeräten an einer KFZ-Innenausstattung, umfassend mindestens einen verstellbaren Konsolenhalter zum Aufnehmen einer Konsole, mindestens eine Adaptereinrichtung zum Anbringen der Haltevorrichtung an dem KFZ-Interieur und mindestens eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden des Konsolenhalters mit der Adaptereinrichtung, vorgesehen ist, dass die Adaptereinrichtung mindestens eine Schienenadaptereinheit aufweist, mit dem die Haltevorrichtung an einem interieurseitigen Schienensystem verbindbar ist. Die Haltevorrichtung umfasst im Wesentlichen drei Bauteile: einen Konsolenhalter zum Halten der Konsole, eine Adaptereinrichtung zum Anbinden der Haltevorrichtung an einem Kraftfahrzeuginterieur bzw. einer Kraftfahrzeuginnenausstattung und eine Verbindungseinrichtung, welche den Konsolenhalter mit der Adaptereinrichtung verbindet. Unter Konsolen bzw. Infotainmentgerät sind insbesondere Laptops, Monitore, Tablet-PCs, Smartphones, DVD-Player, Navigationsgerät und dergleichen zu verstehen. Die Adaptereinrichtung ist für eine flexible Anbindung ausgebildet. Dabei ist die Adaptereinrichtung so ausgebildet, dass diese an mehreren Stellen an der Innenausstattung anbringbar ist. Insbesondere ist die Adaptereinrichtung zur Anbindung an ein kraftfahrzeugseitig angebrachtes Schienensystem ausgebildet. Ein derartiges Schienensystem ist beispielsweise als Flexrail bekannt. Das Schienensystem ist bevorzugt an einer Rückseite eines Kraftfahrzeugsitzes oder an einer Mittelkonsole angeordnet, kann aber an beliebigen Stellen in dem Kraftfahrzeug angeordnet sein. Entsprechend ist die Adaptereinrichtung als Schienenadaptereinheit ausgebildet.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schienenadaptereinheit einen Klemmteil aufweist, mit dem die Schienenadaptereinheit an das Schienensystem klemmbar ist. Um ein flexibles, schnelles und einfaches Anbringen zu gewährleisten, weist die Schienenadaptereinheit den Klemmteil auf. Dieser ist beispielsweise als um eine Achse drehbarer Klemmteil ausgebildet. Bevorzugt ist der Klemmteil mit einer Feder vorgespannt, sodass der Klemmteil in eine Klemmposition durch die Feder zurückbewegt wird.
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In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schienenadaptereinheit einen Basiskörper aufweist, mit welchem das Klemmteil lösbar verbindbar ist. Das Klemmteil ist bevorzugt als an das Schienensystem angepasstes Klemmteil ausgebildet. Dieses ist für verschiedene Anbindungen austauschbar mit dem Basiskörper verbindbar. Der Basiskörper weist in einer Ausführungsform eine Aufnahme für ein Klemmteil auf. In einer anderen Ausführungsform weist der Basiskörper mehrere Aufnahmen für mehrere Klemmteile auf. Bevorzugt weist die Aufnahme eine Schienenführung zum geführten Einschieben des Klemmteils auf. Entsprechend weist das Klemmteil dazu komplementäre Vorsprünge auf. Für eine optimierte Verbindung ist die Schienenführung als Schwalbenschwanzführung ausgebildet. Weiter sind entsprechende Arretier- oder Rasteinheiten vorgesehen, um das Klemmteil sicher rastend aufzunehmen. Weiter sind beispielsweise Anschläge oder Vorsprünge vorgesehen, um das Klemmteil korrekt an dem Basiskörper zu positionieren. Bevorzugt sind die Aufnahmen seitlich und/oder zentrisch an dem Basiskörper vorgesehen.
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In noch einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung einen länglichen Abschnitt aufweist, dessen eines Ende mit der Schienenadaptereinheit verbunden ist und dessen anderes Ende einen Gelenkabschnitt zur gelenkigen Verbindung mit dem Konsolenhalter aufweist. Die Verbindungseinrichtung ist bevorzugt stab- oder stangenförmig ausgebildet. In einer Ausführung ist die Verbindungseinrichtung flexibel, beispielsweise zumindest abschnittsweise biegbar, drehbar, verschiebbar und/oder teleskopierbar ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist die Verbindungseinrichtung starr ausgebildet. In allen Fällen ist die Verbindungseinrichtung so ausgebildet, dass diese eine aufgenommene Konsole in einer gewünschten Position sicher halten kann. Bevorzugt ist die Verbindungseinrichtung als Stabelement ausgebildet. Bevorzugt ist die Verbindungseinrichtung mit einem Ende fest, insbesondere unlösbar mit dem Basiskörper verbunden. An dem anderen Ende weist die Verbindungseinrichtung einen Gelenkabschnitt auf. Dieser ist beispielsweise als Teil eines Gelenks ausgebildet. Bevorzugt ist der Gelenkabschnitt als Kugel zur Ausbildung eines Kugelgelenks ausgebildet. In anderen Ausführungsformen ist der Gelenkabschnitt anders, beispielsweise als Scharnier oder dergleichen ausgebildet.
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Noch eine andere Ausführungsform sieht vor, dass der Konsolenhalter ein Gehäuse mit einem zu dem Gelenkabschnitt der Verbindungseinrichtung komplementären Gelenkabschnitt zur Ausbildung eines Gelenks aufweist. Der Konsolenhalter weist insbesondere das Gegenstück zu dem Gelenkabschnitt der Verbindungseinrichtung auf. Beispielsweise ist der Gelenkabschnitt als Pfanne, insbesondere als Kugelpfanne ausgebildet, um mit dem anderen Gelenkabschnitt ein Kugelgelenk oder ein anderes Gelenk auszubilden. Das Gelenk ist bevorzugt selbsthemmend ausgebildet, sodass eine eingestellte Position beibehalten wird. In anderen Ausführungsformen sind Arretiermittel zum Einstellen einer gewünschten Position vorgesehen.
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Wiederum eine andere Ausführungsform sieht vor, dass der Gelenkabschnitt exzentrisch an dem Konsolenhalter angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich der Konsolenhalter beispielsweise bei einer Drehung oder einer anderen Bewegung unterschiedlich einstellen. So ist beispielsweise je nach Exzentrizität ein unterschiedliches Höhenniveau des Konsolenhalters einstellbar.
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Zudem ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Konsolenhalter mindestens zwei, bevorzugt drei oder mehr, Haltearme aufweist, die zumindest paarweise relativ zueinander verstellbar sind. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht drei Haltearme für eine sichere Aufnahme einer Konsole auf. Die Haltearme sind relativ zueinander verstellbar, insbesondere hinsichtlich ihrer Enden. So lassen sich unterschiedlich große Konsolen mittels der Haltearme aufnehmen. An den Enden weisen die Haltearme entsprechende Aufnahmen, Klauen, Schlaufen oder dergleichen zur Aufnahme eines Teils einer Konsole auf. Die Aufnahmen sind in einer Ausführungsform flexibel, zumindest in eine Richtung, sodass sich unterschiedlich geformte Konsolenabschnitte aufnehmen lassen. Die Aufnahmen sind in einer Ausführungsform variierbar.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens zwei Haltearme über einen Seilzug für ein Verstellen miteinander gekoppelt sind. Um ein Verstellen zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn die Haltearme untereinander gekoppelt sind. So wird ein gleichmäßiges beziehungsweise ein abhängiges Verstellen realisiert. Bevorzugt sind die Haltearme über einen Seilzug miteinander gekoppelt. Durch entsprechendes Aufwickeln des Seilzuges und die damit übertragene Zugkraft lassen sich die Haltearme enger zueinander beabstanden, das heißt, die Enden der Haltearme bewegen sich relativ aufeinander zu, sodass auch kleinere Konsolen gehalten werden können. In einer Ausführungsform umfasst der Seilzug ein gemeinsames Seil für alle Haltearme. In einer anderen Ausführungsform umfasst der Seilzug mehrere Seile für die Haltearme. Die Seile sind beliebig schaltbar, beispielsweise in Reihe und/oder parallel. Auf diese Weise ist ein gewünschtes Verstellverhalten der Haltearme realisierbar.
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Zudem ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Konsolenhalter eine mit dem Seilzug gekoppelte Betätigungseinheit zum Verstellen der Haltearme aufweist. Die Betätigungseinheit umfasst in einer Ausführungsform eine Winde, auf welche der Seilzug bzw. das Seil oder die Seile aufwickelbar sind. Die Winde weist einen Drehradteil auf, der beispielsweise gerändelt ist. Durch Drehen des Drehradteils wird der Seilzug entsprechend aufgewickelt und der Abstand der Haltearmenden verkürzt.
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Entsprechend sieht eine weitere Ausführungsform vor, dass der Konsolenhalter mindestens eine einem Haltearm zugeordnete Rückstellfeder aufweist, um ein Rückstellen des jeweiligen Haltearms zu ermöglichen. Die Haltearme werden beim Abstandverringern über den Seilzug stufenlos verstellt. Dabei ist die Winde bevorzugt selbsthemmend. In einer anderen Ausführungsform sind Arretiermittel vorgesehen, mit welchem sich die Winde, der Drehradteil und/oder die Betätigungseinheit in einer gewünschten Position arretieren lässt. Bei dem Abstandverringern wird die jeweilige Rückstellfeder gespannt. Bei Aufheben der Arretierung entspannt sich die Rückstellfeder und zwingt die Haltearme in ihre ursprüngliche Position zurück.
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Noch eine Ausführungsform sieht vor, dass das Gehäuse als ein zentrales Gehäuse ausgebildet ist, aus dem die Haltearme geführt hervorragen und in und/oder an welchem der Seilzug, die Betätigungseinheit und/oder der Gelenkabschnitt angeordnet ist/sind. Auf diese Weise ist ein Schutz der Bauteile und der Benutzer gewährleistet. Bevorzugt umgibt das Gehäuse den Seilzug, die Rückstellfedern und einen Teil der Haltearme. Über das Gehäuse sind die Haltearme teilweise geführt, sodass diese sich translatorisch verstellen lassen. Zudem gewährleistet das Gehäuse in einer Ausführungsform einen Anschlag für die Haltearme.
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Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeuginterieur oder einer Kraftfahrzeuginnenausstattung, insbesondere bei einer Kraftfahrzeuginneneinrichtung wie einem Rücksitz, einer Mittelkonsole und dergleichen, mit mindestens einem Schienensystem und mindestens einem mit dem Schienensystem lösbar und crashsicher verbindbaren Halter für Konsolen, vorgesehen ist, dass der Halter als vorstehend beschriebene Haltevorrichtung ausgebildet ist. Das Interieur weist mindestens ein Schienensystem, bevorzugt mehrere Schienensysteme auf. Das Schienensystem umfasst mindestens eine Schieneneinheit, bevorzugt mehrere Schieneneinheiten. Die Schieneneinheiten sind auf die Schienenadaptereinheit bzw. umgekehrt abgestimmt. Bevorzugt sind die Schieneneinheiten des Schienensystems gleich profiliert oder weisen eine gemeinsame Schnittstelle für eine Wirkverbindung mit der Schienenadaptereinheit bzw. dessen Klemmteil auf. Die Schieneneinheiten sind in einer Ausführungsform unterbrochen ausgebildet. Dabei sind die Schieneneinheiten an verschiedenen Stellen im Kraftfahrzeug, insbesondere an Rücksitzen, Mittelkonsolen und dergleichen ausgebildet. Entlang der Schieneneinheiten ist die Schienenadaptereinheit verschiebbar und über den Klemmteil arretiert angeordnet.
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Zudem schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeug mit einer Innenausstattung, vorgesehen ist, dass die Innenausstattung als vorstehend beschriebenes Kraftfahrzeuginterieur ausgebildet ist. Auf diese Weise ist eine Haltevorrichtung und damit eine beliebige Konsole flexibel in einem Kraftfahrzeug anbringbar.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den Ansprüchen der Beschreibung oder Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte, können so für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
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1 schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeuginterieurs mit einer Haltevorrichtung mit Konsole an einer ersten Position,
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2 schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeuginterieurs mit der Haltevorrichtung mit Konsole nach 1 an einer anderen Position,
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3 schematisch in einer Perspektivansicht die Haltevorrichtung nach 1 und 2 in einer Alleinstellung,
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4 schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt einer Adaptereinrichtung der Haltevorrichtung nach 3,
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5 schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt eines Konsolenhalters der Haltevorrichtung nach 3,
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6 schematisch die Funktionsweise der Haltevorrichtung bzw. des Konsolenhalters nach 3,
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7 schematisch in einer Perspektivansicht ein an einem Kraftfahrzeuginterieur angebrachtes Schienensystem in einem ersten Anwendungsfall,
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8 schematisch in einer Perspektivansicht ein an einem Kraftfahrzeuginterieur angebrachtes Schienensystem in einem zweiten Anwendungsfall,
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9 schematisch in einer vergrößerten Darstellung das Schienensystem mit einer Schienenadaptereinheit,
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10 schematisch in einer Querschnittsansicht die Anbindung der Schienenadaptereinheit an das Schienensystem,
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11 schematisch in einer Querschnittsansicht einen Anbindungsvorgang der Schienenadaptereinheit an das Schienensystem und
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12 schematisch in einer Querschnittsansicht einen Schritt des Anbindungsvorgangs der gesamten Adaptereinrichtung an das Schienensystem.
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Die 1 bis 12 zeigen in unterschiedlichen Detaillierungsgraden und in unterschiedlichen Ansichten eine Haltevorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeuginterieur 100.
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Die 1 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt des Kraftfahrzeuginterieurs 100 mit der Haltevorrichtung 1 mit einer Konsole 200 an einer ersten Position. Das Kraftfahrzeuginterieur 100 oder die Kraftfahrzeuginnenausstattung oder -innenausrüstung umfasst einen Kraftfahrzeugsitz 110 und eine Mittelkonsole 120. Der Kraftfahrzeugsitz 110 ist für eine Benutzung in Fahrtrichtung ausgerichtet. Die Haltevorrichtung 1 ist für eine Benutzung entgegen Fahrtrichtung ausgerichtet. Entsprechend ist die Haltevorrichtung 1 an einem hinteren Ende der Mittelkonsole 120 zu einem rückwärtigen Bereich in einem Kraftfahrzeug ausgerichtet. Die Haltevorrichtung 1 hält die als Monitor ausgebildete Konsole bzw. ein Infotainmentgerät. Dafür umfasst die Haltevorrichtung 1 einen Konsolenhalter 10, der über eine Verbindungseinrichtung 40 mit einer Adaptereinrichtung 70 verbunden ist. Der Konsolenhalter 10 hält die Konsole 200. Über die Adaptereinrichtung 70 erfolgt die Anbindung der Haltevorrichtung 1 an die Mittelkonsole 120. Die Adaptereinrichtung 70 ist über die Verbindungseinrichtung 40 mit dem Konsolenhalter 10 verbunden. Die Verbindung der Verbindungseinrichtung 40 mit dem Konsolenhalter 10 erfolgt über ein exzentrisch angeordnetes Gelenk 50. Bei einem Schwenken (Pfeil P) des Konsolenhalters 10 um das Gelenk 30 erfolgt dabei ein Verstellen des Höhenniveaus H des Konsolenhalters 10 aufgrund der Exzentrizität, wie durch die eingezeichneten Höhenniveaus H1, H2 und H3 dargestellt.
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Die 2 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeuginterieurs mit der Haltevorrichtung 1 mit der Konsole 200 nach 1 an einer anderen Position. Hier ist die Haltevorrichtung 1 an einer Rückseite des Kraftfahrzeugsitzes 110 angeordnet. Dabei ist die Haltevorrichtung 1 für einen rückwärtigen Fahrgast ausgerichtet. An der Rückseite des Kraftfahrzeugsitzes 110 ist zur Anbindung an die Rückseite ein Schienensystem 300 vorgesehen. Das Schienensystem 300 umfasst vorliegend eine Schieneneinheit 310, welche mit der Adaptereinrichtung 70 zusammenwirkt. Die entsprechenden Abschnitte der Schieneneinheit 310 und der Adaptereinrichtung 70 sind entsprechend komplementär ausgebildet.
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Die 3 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht die Haltevorrichtung 1 nach 1 und 2 in einer Alleinstellung. Die Adaptereinrichtung 70 ist über die Verbindungseinrichtung 40 mit dem Konsolenhalter 10 verbunden. Der Konsolenhalter 10 weist drei relativ zueinander verstellbare, insbesondere verschiebbare Haltearme 11 auf. Die Haltearme 11 ragen aus einem zentralen Gehäuse 12 winklig zueinander ausgerichtet hervor. An ihren Enden weisen die Haltearme 11 jeweils einen Greifabschnitt 13 oder ein entsprechendes Endstück zum sicheren Umfassen der aufzunehmenden Konsole 200 auf. Dabei können die Endstücke auswechselbar an den Enden angeordnet sein. Das Gehäuse 12 ist über das Gelenk 30 mit der Verbindungseinrichtung 40 verbunden. Hierzu ist ein Gelenkabschnitt 31 an dem Gehäuse 12 ausgebildet. Ein damit zusammenwirkender Gelenkabschnitt 32 ist an der Verbindungseinrichtung 40 ausgebildet. Die beiden Gelenkabschnitte 31 und 32 bilden das Gelenk 30. In der hier dargestellten Ausführungsform ist das Gelenk 30 als Kugelgelenk 35 ausgebildet. Der Gelenkabschnitt 31 umfasst eine Kugelpfanne. Der Gelenkabschnitt 32 umfasst eine Kugel. Das Gelenk 30 ist in Bezug zu dem Gehäuse 12 exzentrisch angeordnet, sodass bei einem Verschwenken des Gehäuses 12 in Bezug auf die Verbindungseinrichtung 40 eine Veränderung des Höhenniveaus H des Gehäuses 12 erfolgt. An dem anderen Ende ist die Verbindungseinrichtung 40, welche ein Stabelement 41 umfasst, fest mit der Adaptereinrichtung 70 verbunden. Das Stabelement 41 ist ausreichend biegesteif und stabil, um die Konsole 200 sicher, insbesondere crash-sicher, zu halten.
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Die 4 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt der Adaptereinrichtung 70 der Haltevorrichtung 1 nach 3. Die Adaptereinrichtung 70 ist mit zwei Schieneneinheiten 310 verbunden. Für die Verbindung weist die Adaptereinrichtung 70 zwei Klemmteile 75 auf, welche lösbar mit einem Basiskörper 71 der Adaptereinrichtung 70 verbunden sind. Hierzu weist der Basiskörper 71 entsprechende Aufnahmen 72 für die Klemmteile 75 auf. Die Aufnahmen 72 umfassen je Klemmteil 75 eine Schwalbenschwanznut 72a, in welche die Klemmteile 75 mit einem korrespondierenden Abschnitt eingesetzt werden. Zur korrekten Positionierung der Klemmteile 75 weist der Basiskörper 71 Anschläge und/oder Rasteinrichtungen auf, welche hier nicht explizit dargestellt sind.
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Die 5 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt des Konsolenhalters 10 der Haltevorrichtung 1 nach 3. Von dem Gehäuse 12 ist einer der beiden Gehäusedeckel 12a entfernt, sodass ein in dem Gehäuse 12 angeordneter Seilzug 20 zur Verstellung der Haltearme 11 erkennbar ist. Der Seilzug 20 ist mit den in dem Gehäuse 12 angeordneten Enden der Haltearme 11 verbunden. Weiter ist der Seilzug 20 mit einer als Drehrad 25a ausgebildeten Betätigungseinheit 25 gekoppelt. Hierzu ist ein Seil 20a des Seilzugs 20 um das Drehrad 25a gewickelt. Der Verstellvorgang des Konsolenhalters 1 ist in 6 näher beschrieben.
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Die 6 zeigt schematisch die Funktionsweise der Haltevorrichtung 1 bzw. des Konsolenhalters 10 nach 3. Durch Drehen des Drehrads 25a wird der Seilzug 20 aufgewickelt und die Haltearme 11 zueinander bewegt. Bei Drehen (Pfeil P) des Drehrads 25a wird das Seil 20a des Seilzugs 20 aufgewickelt und die Haltearme 11 werden entlang einer in dem Gehäuse 12 ausgebildeten Führung 12b mit ihren in dem Gehäuse 12 angeordneten Enden aufeinander zu bewegt. Eine zwischen den Greifabschnitten 13 angeordnete Konsole 200 wird so zwischen die Greifabschnitte 13 geklemmt und sicher gehalten. Das Drehrad 25a ist selbsthemmend oder es sind Arretiereinheiten vorgesehen, welche ein ungewolltes Abwickeln und somit ein Lösen der Klemmung der Konsole 200 verhindern. Um die Greifabschnitte 13 wieder auseinander zu bewegen und somit die Klemmung der Konsole 200 gezielt aufzuheben, sind Rückstellfedern 15 für die Haltearme 11 vorgesehen. Diese wirken entgegen der von dem Seilzug 20 auf die Haltearme 11 ausgeübte Zugkraft und bewegen die Haltearme 11 in ihre ursprüngliche Position zurück. Nach Lösen der Arretierung bzw. der Selbsthemmung der Betätigungseinheit 25 kehren die Haltearme 11 somit in ihre Ausgangsposition zurück und geben die Konsole 200 frei. Dabei kann das Erreichen einer Klemmposition bzw. ein Betätigen der Betätigungseinheit 25 haptisch, optisch und/oder akustisch mittels geeigneter Mittel signalisiert werden. Die Pfeile B zeigen die Bewegungsrichtung der Haltearme 11. Dabei ist links in 6 ein Klemmen und rechts ein Aufheben der Klemmung dargestellt.
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Die 7 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht ein an einem Kraftfahrzeuginterieur angebrachtes Schienensystem 300 in einem ersten Anwendungsfall. In dem gezeigten Anwendungsfall sind an einer Rückseite des als Kraftfahrzeugsitz ausgebildeten Kraftfahrzeuginterieurs 100 zwei Schieneneinheiten 310 parallel zueinander beabstandet angeordnet. An den Schieneneinheiten 310 sind entsprechende Adaptereinrichtungen 70 angeordnet, welche ein Haltenetz 101 aufspannen.
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Die 8 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht ein an dem Kraftfahrzeuginterieur 100 angebrachtes Schienensystem 300 in einem zweiten Anwendungsfall. Hier ist eine Schieneneinheit 310 an der Rückseite des Kraftfahrzeugsitzes vorgesehen. Die Adaptereinrichtung 70 weist einen Haken für eine Hängetasche 102 oder dergleichen auf.
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Die 9 zeigt schematisch in einer vergrößerten Darstellung das Schienensystem 300 mit der als Schienenadaptereinheit ausgebildeten Adaptereinrichtung 70. Zur Anbindung an die Schieneneinheit 310 ist die Adaptereinrichtung 70, die hier in Alleinstellung dargestellt ist, als Schienenadaptereinheit 70a ausgebildet. Über den Klemmteil 75 ist die Schienenadaptereinheit 70a an die Schieneneinheit 310 klemmbar, wie in Folgenden detaillierter beschrieben.
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Die 10 zeigt schematisch in einer Querschnittsansicht die Anbindung der Schienenadaptereinheit 70a an das Schienensystem 300. Das Schienensystem 300 umfasst die profilierte Schieneneinheit 310. Diese ist im Querschnitt etwa U-förmig mit einem mittigen T-Profil zur Ausbildung eines Hinterschnitts 320 ausgebildet. In den Hinterschnitt 320 greifen zwei Eingriffe 76 des Klemmteils 75. Diese sind über einen um ein Drehgelenk 77 gelagerten Kniehebel 78 zumindest teilweise bewegbar ausgebildet. Entsprechend ist ein erster Eingriff 76a um ein Drehgelenk 76b drehbar gelagert. Der Eingriff 76a steht weiter in Wirkverbindung mit dem Kniehebel 78.
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Die 11 zeigt schematisch in einer Querschnittsansicht einen Anbindungsvorgang der Schienenadaptereinheit 70a an das Schienensystem 310. Dargestellt sind zwei verschiedene Stellungen. In der ersten Stellung ist das bzw. der Klemmteil 75 durch Eingreifen der Eingriffe 76 in den Hinterschnitt 320, welcher zusätzlich mit einem elastischen Material 330 zur besseren Halterung gefüllt ist, fest verbunden. Zum Lösen der Verbindung wird der Kniehebel 78 wie dargestellt mit einer Kraft F9 beaufschlagt und die Wirkverbindung zwischen Eingriff 76a und Kniehebel wird aufgehoben, sodass der Eingriff 76 aus dem Hinterschnitt 76 bewegt werden kann.
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Die 12 zeigt schematisch in einer Querschnittsansicht einen Schritt des Anbindungsvorgangs der gesamten Adaptereinrichtung 70 an das Schienensystem 300. Die Adaptereinrichtung 70 wird bei gelöster Wirkverbindung, das heißt bei einem Kniehebel 78 in der gezeigten Stellung, winklig zuerst mit dem oberen bzw. zweiten Eingriff 76c, dann mit dem in Wirkverbindung mit dem Kniehebel 78 bringbaren Eingriff 76a in den Hinterschnitt 320 an der Schieneneinheit 310 angebracht. Der Kniehebel 78 wird dann mit einer Kraft F beaufschlagt und die angebundene Adaptereinrichtung 70 über die Bewegung des Kniehebels und die damit verbundene Bewegung des Eingriffs 76a an die Schieneneinheit 310 geklemmt.
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Es versteht sich, dass, obwohl in der vorstehenden Zusammenfassung und der ausführlichen Beschreibung der Figuren lediglich eine beispielhafte Ausführung beschrieben wurde, eine Reihe weiterer Ausführungen existiert. Vielmehr wird die vorstehende ausführliche Beschreibung dem Fachmann als geeignete Anleitung zum Ausführen zumindest einer beispielhaften Ausführungsform nutzen. Es versteht sich auch, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltevorrichtung
- 10
- Konsolenhalter
- 11
- Haltearm
- 12
- Gehäuse
- 12a
- Gehäusedeckel
- 12b
- Führung
- 13
- Greifabschnitt
- 15
- Rückstellfeder
- 20
- Seilzug
- 20a
- Seil
- 25
- Betätigungseinheit
- 25a
- Drehrad
- 30
- Gelenk
- 31
- Gelenkabschnitt
- 32
- Gelenkabschnitt
- 35
- Kugelgelenk
- 40
- Verbindungseinrichtung
- 41
- Stabelement
- 70
- Adaptereinrichtung
- 70a
- Schienenadaptereinheit
- 71
- Basiskörper
- 72
- Aufnahme
- 72a
- Schwalbenschwanznut
- 75
- Klemmteil
- 76
- Eingriff
- 76a
- erster Eingriff
- 76b
- Drehgelenk
- 76b
- zweiter Eingriff
- 77
- Drehgelenk
- 78
- Kniehebel
- 100
- Kraftfahrzeuginterieur
- 101
- Haltenetz
- 102
- Hängetasche
- 110
- Kraftfahrzeugsitz
- 120
- Mittelkonsole
- 200
- Konsole
- 300
- Schienensystem
- 310
- Schieneneinheit
- 320
- Hinterschnitt
- 330
- elastisches Material
- B
- Pfeil
- F9
- Kraft
- F
- Kraft
- H
- Höhenniveau
- H1, H2, H3
- unterschiedliche Höhenniveaus
- P
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008053975 A1 [0005]