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Die Erfindung betrifft einen Komfort-Flachstecker – insbesondere einen Netzstecker für die Haushalts- und Werkstattgerätetechnik in flacher Ausführung, mit Bedienkomfort und ausgelegt auch für mehrfach angeordnete Steckdosen.
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Netzstecker der hier angesprochenen Art sind gemäß einer Veröffentlichung des US-Handelsministeriums bekannt unter
- – Stecker-Typ C, CEE 7/16, Euro-Stecker, ohne Schutzleiter (PE)
- – Stecker-Typ C, CEE 7/17, Konturenstecker, ohne Schutzleiter
- – Stecker-Typ E, CEE 7/5, mit Schutzleiter
- – Stecker-Typ F, CEE 7/4, Schutzkontakt-Stecker, mit Schutzleiter
- – Stecker Typ E + F, CEE 7/7, Kombinationsstecker, mit Schutzleiter.
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Mit ihnen können Geräte – überwiegend Haushalts- und Werkstattgeräte – der Schutzklasse I (mit Schutzleiteranschluß) und Schutzklasse II (ohne Schutzleiteranschluß) an das überwiegend 240 V (–10% ... +5%)/50 Hz-Stromnetz angeschlossen werden. Die nichtwiederanschließbaren Stecker sind mit dem Anschlußkabel vollflächig umspritzt; die wiederanschließbaren Stecker besitzen ein meist hohlzylinderförmiges Isolierstoffgehäuse mit Schraub- oder Federsteckklemmenanschluß für Strom, Null- und ggf. Schutzleiteranschluß und haben eine ausgeprägte Zugentlastung für das Anschlußkabel. Die Anschlußkabel sind üblicherweise parallel zu den Steckerkontakten in axialer Richtung aus dem Steckergehäuse geführt; es sind aber auch Stecker mit seitlicher, in radialer Richtung verlaufender Kabeleinführung am Markt erhältlich.
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Auf Grund vieler Anforderungen erscheinen die Steckergehäuse relativ großvolumig
- – es sind Kontaktabstände – wie Luft- und Kriechstrecken – einzuhalten
- – der Abstand zum Schutzleiter ist zu gewährleisten
- – der Installationsraum – oft nur einmal benötigt – muß gut zugänglich sein
- – der Anschlußraum muß die längere PE-Leitung aufnehmen
- – die Anschlußkontakte müssen den Steck- oder Anschraubkräften standhalten
- – das Steckergehäuse muß mechanisch verriegelt und elektrisch isoliert sein
- – das Steckergehäuse darf nur mittels eines Werkzeugs zu öffnen sein
- – oft verbindet eine Zylinderschraube die beiden Gehäusehälften.
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Ein Teil des Steckergehäuses taucht in gestecktem Zustand in die Steckeraufnahme der Steckdose ein, aber ein großer Teil des Steckers bzw. des Steckergehäuses ragt aus der Steckdose vor, sowohl bei axialer als auch bei radialer Kabeleinführung. Bei axialer Kabeleinführung besteht noch ein größerer Freiraumbedarf um die Steckdose, da der Biegeradius des Anschlußkabels sich zum Wandabstand addiert.
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Wird jedoch andererseits versucht, das Anschlußvolumen des Steckergehäuses bis auf Normvorgaben zu minimieren,
- – gestaltet sich einerseits die Handhabung des Kabelanschlusses schwierig und
- – andererseits artet die manuelle Bedienung dahingehend aus, daß eine Trennung des Steckers mit der Steckdose nur ganz schwierig zu vollziehen ist, da das überragende Steckergehäuse des steckdosengesteckten Steckers zuwenig Greifvolumen bietet und dann der Stecker über das Anschlußkabel und die Zugentlastung unzulässig aus der Steckdose entfernt wird.
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Im folgenden wird der Stand der Technik von Komfort-Flachsteckern – insbesondere von Netzsteckern für die Haushalts- und Werkstattgerätetechnik in flacher Ausführung, mit Bedienkomfort und ausgelegt auch für mehrfach angeordnete Steckdosen – gewürdigt; gemäß dem Stand der Technik sind, je nach Anwendungsbezug, eine Vielzahl von Typen von Komfort-Flachsteckern – insbesondere von Netzsteckern für die Haushaltsgerätetechnik in flacher Ausführung, mit Bedienkomfort, ausgelegt auch für mehrfach angeordnete Steckdosen im Einsatz.
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Die Patentschrift
DE 871 912 stellt einen drei- oder mehrpoligen Stecker mit seitlichem Schutzkontakt und senkrecht zu den Steckerstiften angeordneter Kabeleinführung vor, bei dem das die Steckerstifte und die Anschlußklemmen tragende Unterteil von einer deckelartigen Kappe abgedeckt ist, wobei die für das Kabel an der Längsseite des Unterteils gegenüber den Anschlußklemmen angeordnete Zugentlastungseinrichtung gemeinsam mit dem Schutzkontakt auf einem oder mehreren die Steckerstifte bzw. Klemmenverbindungsschiene überragenden Pfosten im Innern des Gehäuses befestigt ist. Das Steckergehäuseoberteil füllt etwa das 2-fache Volumen des Steckerunterteils, welches bei gestecktem Stecker die Steckeraufnahme der Steckdose abdeckt. Mit entsprechendem Überstand steht der Deckel des Oberteils über Wand- bzw. Rahmenebene der Steckdose.
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2004 010 863 zeigt einen um gegenüber den Kontaktstiften um 90°-abgewinkelten vollumspritzten Stecker für Haushalt und Werkstatt. Das Innengestell besteht aus einer Scheibe als Hauptkörper aus Kunststoff mit zwei nach vorne ragenden Kontaktstiften mit rückwärtigem Anschluß sowie einer mittigen nach hinten weisenden schachtartigen Vertiefung zur Aufnahme der Steckbuchse des metallenen Schutzleiter- und Erdungsbügels, wobei die Steckbuchse den Erdungsstift der anzuschließenden Steckdose aufnehmen kann. Dem gegenüber besitzt die Scheibe eine weitere rechteckige Aussparung, die der Aufnahme des Schutzleiter- und Erdungsbügels dient, der an dieser Stelle einen ebenfalls nach hinten weisenden Kontaktanschluß besitzt. Auf der den Kontaktstiften abgewandten Seite der Scheibe bildet sich neben der schachtartigen Vertiefung der Kabelanschlußraum des Winkelsteckers. Die so bestückte Scheibe – ergänzt um eine Kabelzugentlastung – läßt sich jedoch auch als Baugruppe in ein hohlzylinderförmiges Gehäuse einbringen. Der um 90°-abgewinkelte Kabelanschluß des umspritzten Steckers steht bei gestecktem Stecker aus der Steckdose hervor und bildet den Griffkörper für die Handhabung desselben. Das wandbündige Aufstellen von Möbeln oder Geräten ist nur unter Berücksichtigung des Steckdosen-/Stecker-Überstands möglich.
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Gemäß der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 022 189 wird eine elektrische Schutzkontaktsteckdose für den Unterputzeinbau mit einem gegenüber der herkömmlichen Schutzkontaktsteckdose vertieften Steckertopf vorgeschlagen. Die erfindungsgemässe Steckdose mit vertieftem Steckertopf soll den eingesteckten Stecker mit abgewinkeltern Kabelanschluß in voller Höhe in sich aufnehmen, so daß wandseitig zwischen Abdeckrahmenoberfläche und Steckeranschlußseite Bündigkeit herrscht. Zwecks Handhabung des Steckers wird ein flexibler Griff oder Bügel vorgeschlagen, der auch der Kindersicherung dient. Der Steckerkabelanschluß verläuft demnach in einer Aussparung des Abdeckrahmens. Es ist schwer vorstellbar, daß die Industrienorm ”Schutzkontaktsteckdose” mit unzähligen, weltweit installierten Anschlüssen wegen einer speziellen Installation fällt; es muß schon nach einer die Kompatibilität wahrenden Problemlösungen gesucht werden.
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Gemäß der Patentschrift
DE 10 2007 045 400 wird ein flachbauender Netzstecker vorgeschlagen, dessen Anschlußraum nach außerhalb des Abdeckrahmens der Steckdose verlegt worden ist, wobei der Steckerteil des Steckers mit den Steckerstiften und der außenliegende Kabelanschlußraum über Kontaktbleche miteinander verbunden sind, die im Anschlußraum mit Schraubklemmen versehen sind. Das Steckerteil und eine Platte bilden den Grundkörper, der rückseitig, auf der wandabgewandten Seite mit einem Deckel verschlossen ist. Im Bereich des Anschlußraums kommt wandseitig zusätzlich eine isolierende Abdeckung mit Kabelzugentlastung zum Einsatz. Die Steckerbauhöhe außerhalb der Steckdosenaufnahme der Steckdose wird bestimmt durch die Höhe des Aufbaus oder die Dicke der Kunststoffplatte mit den eingelegten Kontaktblechen und der Dicke des Kunststoffdeckels im Bereich des Abdeckrahmens der Steckdose und liegt im Bereich von ca. 5 mm. Weitere Ausführungsformen zeigen, daß der Kabelanschlußraum zu einem Kabeleinführungsraum reduziert, wobei die Anschlußdrähte an Stelle der Kontaktbleche bis zu den um Anschlußklemmen ergänzten Kontaktstiften geführt sind. Eine weitere Ausführungsform zeigt die Steckervariante mit umspritztem, nichtwiederanschließbarem Stecker. Durch die Dimensionierung des Steckers über die Rahmenmaße der Steckdose kommen bei Einsatz einer Mehrfach-Kombination nur die außenliegenden Steckdosen als Steckplätze in Frage. Die Führung des Anschlußkabels ist ausnahmslos 90° abgewinkelt nach unten gerichtet. Der Stecker kann – ohne zu Verkanten – nur achsparallel zu den Kontaktstiften gesteckt und gezogen werden; beim Ziehen ist eine Hilfsvorrichtung mittels eines Griffs oder einer Lasche notwendig. Ein Hebeln zwecks Steckerentnahme an der Kabelanschlußstelle läßt den Grundkörper am oberen Steckdosenrahmen angreifen und führt nur zum Verkanten und Verspannen des Grundkörpers.
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Die französische Anmeldung
FR 2 641 651 widmet sich in mehreren Beispielen des mechanisch unterstützten Ziehens von elektrischen Haushalts-Gerätesteckern aus Steckdosen. Vorgesehen ist die Einleitung von
- a) einerseits die Trennung bewirkende Druckkraft direkt oder indirekt über einen Mechanismus des Steckers auf die Steckdose und
- b) andererseits Zugkraft auf einen Schenkel eines in Höhe der Kontaktstifte gelagerten äußeren Hebels, dessen abgewinkelter anderer Schenkel einen die Trennung bewirkenden Druck zwischen Stecker und Steckdose ausübt.
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Zu a) Das Steckerinnere um einen Druckstift o. ä. zu ergänzen hat zur Folge, daß der Stecker wiederholt auf Einhaltung gültiger elektrischer Normen geprüft und zertifiziert werden muß; es ist zwingend auf die Einhaltung von Abständen, Luft- und Kriechstrecken zu achten. Eine nicht mittig zu den Kontaktstiften gelagerte Aushebeeinrichtung führt zu Verklemmungen beim Löseversuch. Bei Aushebevorrichtungen für Stecker Typ E-Steckdosen mit vorstehendem Erdungs- oder Schutzleiterstift, die auf denselben wirken, weisen unter Druck eine asymmetrische Kraftverteilung auf – der Stecker verklemmt in der Steckeraufnahme der Steckdose beim Entnahmeversuch. Bei derartigen Anordnungen kollidiert meist der bei den Steckertypen E + F notwendige Erdungs- oder Schutzleiterbügel mit einer solchen Aushebeeinrichtung.
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Zu b) Ein außen z. B. an einem Winkelstecker parallel zum Kabelanschluß aufgesetzter Hebel, dessen vom Kabel abgewandter Schenkel sich über einen 90°-Bogen auf dem Rahmen abstützt und dessen anderer Schenkel als manuell zu bedienender Zuggriff ausgeprägt ist, muß bei gestecktem Stecker ein Drehlager senkrecht zum Kabelanschluß aufweisen, dessen Drehachse sich in einer von den Kontaktstiften aufgespannten Ebene und parallel zum Topfboden befindet. Bei manueller Betätigung des Zuggriffs verändert die Mittellinie der Drehachse ihre Lage aus der von den Kontaktstiften aufgespannten Ebene weg auf einem Teilzylinder, dessen Radius von dem Abstand der Mittellinie bis zum Abstützpunkt des abgewandten Schenkels gebildet wird. Das Drehachslager muß im Hebel oder im Stecker als Loslager geführt werden, soll sich der Stecker beim Löseversuch nicht mittels der Kontaktstifte und/oder in der Steckeraufnahme der Steckdose verklemmen. Eine gemäß der Kontaktstiftanordnung zwingend notwendige achsparallele Stecker-/Steckdosenentnahme steht im Widerspruch zu der Lageänderung der Drehachse bei der Hebelbewegung mit einseitiger Aufstützung. Ein Los- oder Verschiebelager zwischen Hebel und Stecker führt zu einer erheblichen Minderung der Wertanmutung der Einrichtung und kann auch zu einem Abrutschen bei der Rahmenaufstützung führen – Vergleich Hebelkorkenzieher.
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Offenlegungsschrift
DE 10 2006 029 927 stellt einen elastomeren Winkelstecker des Steckertyps F für einen elektrischen Geräteanschluß im Haushalt und in der Werkstatt vor, der eine Einrichtung besitzt, die einen wandabgewandten Zug an einem mit dem Winkelstecker verbundenen Stromkabel derart umsetzt, daß ein Herausdrücken des Winkelsteckers aus der Steckdose bewirkt wird. Wird bei einer umspritzten, mit einem Knickschutz versehenen konventionellen Anschlußstecker-Kombination versucht, den Stecker aus der Steckdose mittels Zugs am Anschlußkabel zu ziehen, verhindert die nicht achsparallel auf die Kontaktstifte wirkende Kraftverteilung den Erfolg dieser Handhabung; beschädigtes Kabel, Stecker oder Steckdose sind die Folge. Die vorliegende Neuerung sieht daher ein im Winkelstecker asymmetrisch gelagertes 90°-Hebelelement vor, dessen einer Schenkel in Richtung Anschlußkabel ausgedehnt ist und dessen zweiter Schenkel achsparallel auf die Bodenfläche der Steckeraufnahme der Steckdose zeigt und die dem gegenüberliegende Steckerkopfabschlußfläche durchdringt und mit dieser – in Ruhestellung – bündig abschließt. Eine kabelanschlußseitige, wandabgewandte Betätigung des Hebels bewirkt eine Drehung und der andere Schenkel tritt aus der Steckerkopfabschlußfläche hervor und wirkt so auf die Steckeraufnahme der Steckdose, daß sich der Winkelstecker aus der Steckdose löst. Voraussetzung für die Funktion ist eine genaue Krafteinleitung des Hebeldrehpunkts in Höhe der Steckerkontaktstifte, da sonst ein Verkanten oder Verspannen des Steckers in der Steckdose die Folge ist. Die mechanische Einbringung eines drehbar gelagerten Hebels innerhalb eines elektrischen Winkelsteckers darf die elektrischen Eigenschaften – wie Luft- und Kriechstrecken, etc. – desselben nicht beeinflussen. Neben der geometrischen Lage der Kontaktstifte ist auch die Führung oder die Lage der Schutzleiteranschlüsse oder eines Schutzleiterbügels zu berücksichtigen.
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Mit der Offenlegung
DE 10 2008 045 191 wird ein flacher Gerätenetzstecker Typ E + F offenbart, der den Mangel der Handhabung des Steckers der Anmeldung
DE 10 2007 045 400 beseitigen soll. Das äußere Erscheinungsbild des alten und neuen Steckers entsprechen sich im wesentlichen; die Handhabung einer gemäß der Kontaktstiftanordnung achsparallelen Steckerentnahme wird dadurch erreicht, daß der Steckergrundkörper um ca. 15° aus der Mittenlage nach oben schwenkbar an dem Steckergehäuse mittels Drehlager angeordnet ist. Bei gestecktem Stecker führt ein wandabgewandter Zug am Steckergehäuse im Bereich des Kabelanschlußraums dazu, daß sich das dem Kabelanschlußraum entgegengesetzte Ende des Steckergehäuses einen Ausleger bildend auf dem Abdeckrahmen der Steckdose abstützt, sich das Steckergehäuse bei weiterem Zug aus seiner wandparallelen Lage zu einer Winkellage verändert und über das mitgehende Drehlager sich der Steckergrundkörper mit den Kontaktstiften aus der Steckdose entfernt. Dabei verändert auch das einen Ausleger bildende Ende des Steckergehäuses seine Lage auf dem Abdeckrahmen der Steckdose zu deren Mitte hin um die durch die Drehung erzeugte Längendifferenz zwischen achsparalleler Koordinate und Drehwinkelversatz. Die asymmetrische Anordnung des Steckergehäuses zu den Kontaktstiften mit oberem Ende/Ausleger zu unterem Ende/Kabelanschlußraum von ca. 3:8, hat gemäß den Hebelgesetzen einen entsprechend geringeren Kraftaufwand für die Steckerentnahme zur Folge. Der Stecker ist für 250 V/16 A ausgelegt. Der Kabelanschlußraum wird nur für die Zugentlastung genutzt; das Kabel muß abgemantelt und zugentlastet, die Kabeladern im Steckergehäuse geführt und die Adern mit den Kontaktstiften verbunden werden. Die Kabeladern führen die Schwenkbewegungen des Grundkörpers aus. Der Kabelauslaß ist bei senkrechter Steckermontage nach unten. Der Stecker kann wegen seines überstehenden Kabelanschlußraums über die Steckdosenrahmenmaße nur in den Enddosen einer Mehrfach-Steckdosenanordnung kontaktiert werden. Bei abgezogenem Stecker hat der Grundkörper keine Vorzugslage gegenüber dem Steckgehäuse; die Lage wird vielleicht durch die angeschlossenen Kabeladern bestimmt.
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Alle vorgestellten Veröffentlichungen eignen sich nur bedingt oder gar nicht für den spezifischen Einsatz als Komfort-Flachstecker – insbesondere nicht als Netzstecker für die Haushalts- und Werkstattgerätetechnik in flacher Ausführung, mit Bedienkomfort und ausgelegt auch für mehrfach angeordnete Steckdosen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Komfort-Flachstecker – insbesondere einen Netzstecker für die Haushalts- und Werkstattgerätetechnik in flacher Ausführung, mit Bedienkomfort und ausgelegt auch für mehrfach angeordnete Steckdosen zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug. Ziel ist der Aufbau eines Komfort-Flachsteckers des Typs E oder des Typs F oder des Typs E + F – insbesondere eines Netzsteckers für die Haushalts- und Werkstattgerätetechnik in flacher Ausführung, mit Bedienkomfort und ausgelegt auch für mehrfach angeordnete Steckdosen. Der erfindungsgemäße Komfort-Flachstecker baut nicht über die Ebenenmaße der Abdeckrahmen und auch nicht über die Rastermaße bei Mehrfach-Steckdosenanordnungen, so daß mit dem Stecker jeder Steckplatz einer Kombination kontaktiert werden kann. Ebenso ist die Steckrichtung des Steckers wahlfrei. Der Flachstecker hat bei senkrechter Montage einen Kabelauslaß in drei Richtungen – nämlich nach unten, nach rechts und nach links – so daß das Anschlußkabel auch bei 90°-verdrehten oder schräg montierten Steckdosen knickfrei geführt wird, was besonders bei einer Hinter-Schrank-Montage von Bedeutung ist, da hier die Steckverbindung nicht eingesehen werden kann und damit die Brandlast besonders hoch ist.
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Für den Bedienkomfort besitzt der Flachstecker – in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung – einen das Steckergehäuse überragenden hufeisenförmigen drehbar gelagerten Bügel mit einer Griffmulde am oberen Rand und einer Hebelwirkung, mit dessen Hilfe durch wandabgewandten Zug die unterhalb der Drehachse überragenden Schenkelenden des hufeisenförmigen Bügels gegen den Abdeckrahmen der Unterputz-Steckdose drücken und den gesteckten Stecker aus seiner Endlage aushebeln. Das Hebelverhältnis des kurzen Schenkelendes zu dem langen Schenkel ist etwa 1:3, entsprechend steht die Kräfteverteilung im reziproken Verhältnis. Der Hufeisen-Bügel mit Griffmulde macht die Handhabung des Flachsteckers zugänglich und sicher; der sonst übliche hohe Aufbau über dem Stecker-Grundkörper zur Bildung des Griffvolumens entfällt.
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In einer weiteren Ausprägungsform der erfinderischen Neuheit ist der Raum innerhalb und unterhalb des hufeisenförmigen Bügels mit einer Abdeckung versehen, die durch rückseitige Befestigung montiert, eine Zugentlastung für den Kabelanschluß bildet. Die wandabgewandte Fläche der Abdeckung läßt sich sehr gut für Beschriftungen, wie Bedienungsanleitungen oder Zertifizierungskennzeichen, oder auch für Werbezwecke, nutzen. Eine zusätzliche Schraubenfeder im Drehgelenk hält den Hufeisen-Bügel auch bei abgezogenem Stecker in Position. Der Stecker-Grundkörper ist mit dem Steckergehäuse rastend verbunden und mittels Werkzeug zu trennen, so daß fertigungsseitig den vielfältigen länderspezifischen Steckverbindungslösungen im Niederspannungsbereich durch Austausch des Grundkörpers Rechnung getragen wird.
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Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der als Anlage beigefügten Zeichnungen von Ausführungsbeispielen weiter verdeutlicht. Es zeigen
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1 Flachnetzstecker, perspektivische Darstellung
a) in Ruhestellung
b) in Entnahmestellung
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2 Flachnetzstecker mit Steckdose, Seitenansicht
a) in Ruhestellung
b) in Entnahmestellung
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3 Flachnetzstecker ohne Abdeckung, in perspektivischer Darstellung
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4 Flachnetzstecker mit Mehrfach-Steckdosenkombination, in Ruhestellung, Kabelauslaß seitlich (oben) und in Entnahmestellung, Kabelauslaß nach unten (unten).
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Gleiche und gleichwirkende Bestandteile der Ausführungsbeispiele sind in den Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Beschreibung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird fortgesetzt anhand der Erläuterung der Figuren.
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Wie aus 1a) ersichtlich, besteht der Komfort-Flachnetzstecker 1 aus einem Steckerteil 2 und einem Steckergehäuse 4. Das Steckerteil besitzt einen hohlzylinderförmigen Grundkörper 21 mit einer Topfwand 25 und einem Topfboden 24, zwei seitlichen, sich diametral gegenüberstehenden Abflachungen 26, in die je eine quaderförmige Führung 23 in axialer Richtung aufgesetzt ist. Auf der Höhe der Führungen besitzt das Steckergehäuse zwei in den Topfboden einstückig eingelassene beabstandete Kontakt- oder Steckerstifte 27, die die 2-phasige elektrische Verbindung zur Steckdose 8 bilden. Die Kontakt- oder Steckerstifte besitzen je an ihrem im Steckerteil liegenden Ende Anschlußklemmen für die Kabeladern des Anschlußkabels des Netzanschlusses. Gegenüber den Führungen im 90°-Versatz befinden sich gegenüberliegend zwei in radialer Richtung ausgebildete Schlitze 22, die je einen Erdungs- oder Schutzleiterbügel 28 aufnehmen. Der steckdosengesteckte Stecker wird über eine 3-polige elektrische Verbindung herstellende Federkontakte der Steckdose positioniert und mechanisch gehalten. Das so ausgebildete Steckerteil ist als Schutzkontaktstecker vom Typ F ausgeprägt.
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Bekanntermaßen sind weltweit weitere Netzstecksysteme für den Anschluß von Leuchten und Elektrogeräten für Haushalt und Werkstatt in Niederspannungs-Wechselstromnetzen bekannt, so daß es sinnvoll erscheint, das länderspezifisch ausgelegte Steckerteil mit Hilfe von Werkzeugen trennbar vom Steckergehäuse zu gestalten, wie z. B. durch eine Rastverbindung. Das Steckerteil 2 setzt sich in dem Steckergehäuse 4 als hohlzylinderförmiges Gehäuseunterteil 41 fort und ist mit diesem einstückig vorzugsweise trennbar verbunden; der Übergang ist durch einen kreisförmigen Anschlag 42 gekennzeichnet. Nach unten setzt sich das Gehäuseunterteil in einer als Rechteck ausgeprägten Platte – genannt Kabelführung 43 – fort. Diese Kabelführung zeichnet sich auf der wandabgewandten Seite durch viertelkreisförmige Aussparungen als Kabelauslässe für die Kabelführung aus, die sich auch in spiegelsymmetrischer Weise in diesem Bereich auf dem Gegenstück – einer Abdeckung 52 – wiederfinden und so halbkreisförmige Führungen für das Kabel bilden. Die Abdeckung erstreckt sich nach oben über das Gehäuseunterteil und schließt dieses in der Schutzart IP20 ab. Im unteren Teil besitzt die Kabelführung zwei Senkbohrungen 44 zur Schraubenaufnahme 63 und zur einstückigen Verbindung von Kabelführung, Abdeckplatte und dazwischenliegendem zugentlasteten doppeltgemantelten Netzkabel 61. Kabelführung und Abdeckplatte bilden einen halbkreisförmigen Kabelkanal, der einen beidseitigen oder nach unten verlaufenden Kabelauslaß möglich macht. Die wandabgewandte Fläche 53 der Abdeckung läßt sich sehr gut für Beschriftungen, wie Bedienungsanleitungen oder Zertifizierungskennzeichen, oder auch für Werbezwecke, nutzen.
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Das Gehäuseunterteil 41 wird von einem hufeisenförmigen, drehgelagerten Bügel 45 rechteckförmigen Querschnitts umspannt, dessen wandabgewandte Oberfläche in Ruhestellung bündig mit der Beschriftungsfläche 53 der Abdeckung 52 abschließt und dessen Schenkel 46 und dessen über die Drehlager 50 hinausragenden Schenkelenden 47 einen Hebel mit einer etwa 3:1 -Übersetzung von Schenkel zu Schenkelende bilden. Eine Rückhaltefeder 51 im Drehlager zwischen Schenkel und Gehäuseunterteil hält in Ruhestellung den Bügel gegen den Anschlag 42 gespannt (nicht dargestellt). Im steckdosengesteckten Zustand liegen die wandzugewandten Flächen des Bügels und der Kabelführung 43 parallel zu der Oberfläche der Abdeckrahmens 81 der Steckdose 8. Dabei liegen insbesondere zwei leicht konvex herausragende Gleitflächen 48 der Schenkelenden des Bügels dicht an der Rahmenoberfläche. An der höchsten, wandzugewandten Erhebung des Bügels weist derselbe eine Griffmulde 49 auf; ein Zug an dieser Stelle bewirkt bei dem steckdosengesteckten Flachnetzstecker 1 mittels Hebelwirkung über das Drehlager eine Druckkraft über die Schenkelenden und die Gleitflächen auf die Rahmenoberflächen aus und veranlassen damit ein Ziehen des Steckers aus der Steckdose bis in die Entnahmestellung. 1b) zeigt den Flachnetzstecker in perspektivische Darstellung in der Entnahmestellung.
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2 zeigt den Flachnetzstecker 1 mit Steckdose 8 in Seitenansicht unter 2a) in Ruhestellung und in 2b) in Entnahmestellung. Einerseits zeigt die Seitenansicht deutlich die Parallelität der Lage von Flachnetzstecker und Abdeckrahmen 81 in der Ruhestellung mit dem seitlichen Kabelauslaß 6, 61, 62 sowie die Lage des Steckerteils 2 in der Steckeraufnahme 82 der Steckdose und zum anderen die Hebelwirkung des Bügels 45 über die Gleitfläche 48 des Schenkelendes 47 auf den Abdeckrahmen in der Entnahmestellung. Hier ist das Netzanschlußkabel nach unten ausgeführt. Die ebenen Außenabmessungen Breite und Länge des Flachnetzsteckers liegen deutlich unterhalb der entsprechenden Maße des Abdeckrahmens der Steckdose, so daß auch der Steckereinsatz bei Mehrfach-Steckdosenkombinationen gegeben ist. Ebenso ist die Steckrichtung des Steckers wahlfrei.
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3 zeigt den Flachnetzstecker 1 mit dem Steckerteil 2 und dem Steckergehäuse 4 ohne die Abdeckung 52 in perspektivischer Darstellung. Diese Figur verdeutlicht die Ausprägung des Gehäuseunterteils 41 und die mechanische Verbindung zum Bügel 45 über das Drehlager 50. Weiterhin wird die Ausgestaltung der Kabelführung 43 deutlich, die mit der spiegelsymmetrisch ausgeprägten Abdeckung 52 in diesem Bereich Kabelführung und Zugentlastung 62 für das Anschlußkabel 61 bildet. Die Abdeckung wird über die Bohrungen 44 mit der Kabelführung verschraubt; diese Verschraubung bildet auch die Zugentlastung für das Netzkabel.
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4 zeigt den Flachnetzstecker 1 mit Steckergehäuse 4 und in einer Mehrfach-Steckdosenkombination 81 in der oberen Steckposition in Ruhestellung mit seitlichem Kabelauslaß 61 und in der unteren Steckposition in Entnahmestellung mit Steckerteil 2 und Kabelauslaß nach unten.
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Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche; die zahlreichen Möglichkeiten und Vorteile der Ausgestaltung der Erfindung spiegeln sich in der Anzahl der Schutzrechtsansprüche wider.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flachnetzstecker
- 2
- Steckerteil
- 21
- Grundkörper
- 22
- Schlitz
- 23
- Führung
- 24
- Topfboden
- 25
- Topfwand
- 26
- Abflachung
- 27
- Kontakt-, Steckerstift
- 28
- Erdungs-, Schutzleiterbügel
- 4
- Steckergehäuse
- 41
- Gehäuseunterteil
- 42
- Anschlag
- 43
- Kabelführung
- 44
- Bohrung
- 45
- Bügel, Hebel
- 46
- Schenkel
- 47
- Schenkelende
- 48
- Gleitfläche
- 49
- Griffmulde
- 50
- Drehlager
- 51
- Rückhaltefeder (nicht dargestellt)
- 52
- Abdeckung
- 53
- Beschriftungsfläche
- 6
- Geräte-, Netzkabel
- 61
- Anschlußkabel
- 62
- Kabelführung, Zugentlastung
- 63
- Befestigungsschraube (nicht dargestellt)
- 8
- Steckdose, Unterputz
- 81
- Abdeckrahmen, n-fach
- 82
- Steckeraufnahme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 871912 [0008]
- DE 202004010863 [0009]
- DE 102004022189 A [0010]
- DE 102007045400 [0011, 0016]
- FR 2641651 [0012]
- DE 102006029927 A [0015]
- DE 102008045191 A [0016]