DE102012010504A1

DE102012010504A1 - Betätigungssystem für eine Tür- oder Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102012010504A1
Application number: DE201210010504
Authority: DE
Inventors: Michael Kuepper
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2012-05-25
Filing date: 2012-05-25
Publication date: 2013-11-28

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betätigungssystem für eine Tür- oder Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs mit: – zumindest eine beweglich an einer Kraftfahrzeugkarosserie anordenbaren Tür- oder Klappenanordnung (12, 14; 42, 44), – zumindest einem Schließmechanismus (71) für die Tür- oder Klappenanordnung (12, 14; 42, 44), und – zumindest eine mit dem Schließmechanismus (71) in Wirkverbindung stehenden und in eine Kraftfahrzeugverkleidungskomponente (16, 18, 20, 22, 24, 26, 32, 34, 36, 38, 46, 48) flächenbündig integrierten Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64).

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betätigungssystem für eine Tür- oder Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs sowie eine am Kraftfahrzeug beweglich anordenbare Tür- oder Klappenanordnung, welche mit einem Schließmechanismus zum wahlweisen Öffnen und Schließen bzw. zum Ver- und Entriegeln der Tür- oder Klappenanordnung ausgestattet ist.
Hintergrund
Kraftfahrzeugtüren sind typischerweise schwenkbar oder verschiebbar im Bereich einer Öffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet, um zum Beispiel Einstiegsöffnungen wahlweise öffnen und schließen zu können. Ferner weisen gängige Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen auch Klappenanordnungen, wie zum Beispiel einen Kofferraumdeckel oder eine Heckklappe sowie eine Motorhaube auf, mittels welchen zum Beispiel der Zugang zu einem Kofferraum bzw. Laderaum oder einem Motorraum entsprechend freigegeben oder verschlossen werden kann.
Derartige Tür- oder Klappenanordnungen von Kraftfahrzeugen sind typischerweise mit zumindest einem Schließmechanismus ausgestattet, mittels welchem die entsprechende Tür oder Klappe zum Beispiel in Verschlussstellung befindlich ver- und entriegelt werden kann. Der Schließmechanismus kann hierbei ferner zum Öffnen und/oder Schließen, mithin zum Verschwenken oder Verschieben der Tür- oder Klappenanordnung betätigbar sein.
Gängige Tür- oder Klappenanordnungen sehen neben einer Verriegelung typischerweise zumindest eine, etwa in Form eines Griffs ausgebildete Handhabe auf, mittels derer zum Beispiel die miteinander in Eingriff stehenden Schlosskomponenten, Schlossriegel und Schlossbügel außer sowie in Eingriff bring bar sind.
Gängige Handhaben, insbesondere zum Öffnen von Kraftfahrzeugtüren, sind typischerweise in Höhe einer Gürtellinie des Kraftfahrzeugs an den Seitentüren angeordnet. Deren Position und geometrische Ausgestaltung ist daher meist fest vorgegeben.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Betätigungssystem für eine Tür- oder Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, welches eine wesentlich flexiblere und universelle Anordnung einer oder mehrerer, etwa redundant vorzusehender Handhaben bereitstellen kann. Das Betätigungssystem soll besonders einfach und intuitiv handhabbar sein und ferner dem Kraftfahrzeug ein besonders formschönes und ästhetisches Design verleihen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen
Diese Aufgabe wird mit einem Betätigungssystem gemäß Patentanspruch 1, mit einer Tür- oder Klappenanordnung nach Patentanspruch 11 sowie mit einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 14 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
Das insoweit vorgesehene Betätigungssystem ist für eine Tür- oder Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs ausgelegt und hierfür vorgesehen. Das Betätigungssystem weist zumindest eine beweglich an einer Kraftfahrzeugkarosserie anordenbare Tür- oder Klappenanordnung, etwa in Form einer schwenkbar oder verschiebbaren Kraftfahrzeugtür bzw. -klappe auf. Das Betätigungssystem weist ferner zumindest einen Schließmechanismus für die Tür- oder Klappenanordnung auf. Mittels des Schließmechanismus kann die Tür- oder Klappenanordnung zum Öffnen oder Verschließen einer Öffnung der Kraftfahrzeugkarosserie, etwa einer Türöffnung – oder Hecköffnung betätigt werden.
Schließlich ist zumindest ein mit dem Schließmechanismus in Wirkverbindung stehender Betätigungssensor vorgesehen, welcher in einer Kraftfahrzeugverkleidungskomponente flächenbündig integriert ist. Aufgrund der flächenbündigen Integration in eine ohnehin am Kraftfahrzeig vorgesehene Kraftfahrzeugverkleidungskomponente kann ein zur Betätigung des Schließmechanismus ausgebildeter Betätigungssensor an unterschiedlichen Positionen am oder im Kraftfahrzeug angeordnet werden. Des Weiteren ergibt sich durch die flächenbündige Integration des Betätigungssensors in derartige Verkleidungskomponenten eine besonders platzsparende sowie ästhetisch und formschön anmutende Anordnung.
Von Vorteil erfolgt die flächenbündige Integration des Betätigungssensors in die zumindest eine Kraftfahrzeugverkleidungskomponente derart, dass die Kraftfahrzeugverkleidungskomponente im Bereich des Betätigungssensors eine ununterbrochene und im Wesentlichen ebene Oberfläche aufweist. Es kann hierbei insbesondere vorgesehen sein, dass die Kraftfahrzeugverkleidungskomponente einen Schichtaufbau aufweist, wobei sich der Betätigungssensor unterhalb einer sich über den Sensor erstreckenden durchgehenden äußeren Deckschicht befindet.
Hierbei kann die Position des Betätigungssensors innerhalb der Fläche der Kraftfahrzeugverkleidungskomponente etwa durch Darstellung seines Außenumfangs visuell, etwa in Form einer oder mehrerer Umrisslinien markiert sein.
Für den Endanwender stellt der Betätigungssensor somit ein Flächensegment im Bereich einer Kraftfahrzeugverkleidungskomponente bereit, welches dazu ausgebildet ist, insbesondere eine Berührung oder Annäherung biologischen Gewebes, etwa eines Fingers zu detektieren und infolge jener Detektion entsprechende Signale, so z. B. Öffnungs- oder Schließ- sowie Verriegelungs- oder Entriegelungssignale an den Schließmechanismus zu übermitteln.
Der Schließmechanismus kann hierbei universell sowohl zum Ver- und Entriegeln einer Tür- oder Klappenanordnung ausgebildet sein. Er kann ferner aber auch ein Öffnen und/oder Schießen der Tür- oder Klappenanordnung bewirken. Je nach Implementierung können die vom Betätigungssensor ausgehenden Signale entweder zum Ver- oder Entriegeln des Schließmechanismus als auch zur Initiierung einer Öffnungs- oder Schließbewegung der Tür- oder Klappenanordnung vorgesehen werden.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Betätigungssensor als resistiver Berührungssensor ausgebildet. Der Sensor weist hierbei von Vorteil zumindest zwei elektrisch leitfähige, zumindest bereichsweise übereinander liegende Schichten auf, die in einem Abstand zueinander angeordnet sind. Die äußere Schicht erfährt durch Berührung typischerweise eine lokale Deformation wodurch sie lokal mit der gegenüberliegenden Schicht elektrisch leitend verbunden werden kann. Eine temporäre, durch Berührung initiierte leitfähige Verbindung zwischen den Schichten kann mittels einer nachgeschalteten Steuereinheit registriert und in einen entsprechenden Betätigungsbefehl für die Tür- oder Klappenanordnung umgesetzt werden.
Insoweit kann der als resistive Berührungssensor ausgebildete Betätigungssensor eine Art berührungs- oder druckempfindlichen Schalter oder Taster für die Tür- oder Klappenbetätigung bereitstellen, welcher flächenbündig in eine Kraftfahrzeugverkleidungskomponente integriert ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der Betätigungssensor als kapazitiver Berührungssensor ausgebildet. Ein derartiger Sensor kann zum Beispiel ein mit einem transparenten Metalloxid beschichtetes Glassubstrat aufweisen. Bei Anlegen einer geeigneten Spannung, etwa an den Ecken der Metalloxidbeschichtung kann zum Beispiel ein konstantes, gleichmäßiges elektrisches Feld erzeugt werden. Bei Berührung entsteht dabei ein messbarer Ladungstransport, der zum Beispiel in Form eines elektrischen Stroms an den Ecken des Substrats messbar ist.
Anstelle eines mit Metalloxid beschichteten Glassubstrats können hierbei auch Ebenen mit leitfähigen Streifen implementiert werden, welche bevorzugt rechtwinklig und voneinander isoliert angebracht sind. Eine Ebene kann hierbei als Sensor fungieren, während die andere die Aufgabe eines sogenannten Treibers übernimmt. Durch die Berührung eines Kreuzungspunkts zweier Streifen, etwa durch einen Finger kann die Kapazität des so gebildeten Kondensators geändert werden, so dass ein entsprechendes elektrisches Signal am Empfängerstreifen abnehmbar ist.
Mittels kapazitiven Berührungssensoren kann nicht nur das Berühren des Sensors, sondern bereits das Annähern biologischen Gewebes, etwa eines Fingers oder einer anderen Körperteils eines Endanwenders an den Sensor detektiert und entsprechend elektrisch verarbeitet werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung kann der Betätigungssensor als optischer Berührungssensor implementiert sein, welcher bei Annäherung oder bei Berührung eines reflektierenden Gegenstandes ein entsprechendes Steuersignal für den Schließmechanismus erzeugen kann.
Insbesondere kann der Betätigungssensor ferner eine Flächenlichtquelle auf LED- oder OLED-Basis aufweisen. Derartige Flächenlichtquellen, insbesondere organische lichtemittierende Dioden (OLED) weisen einen besonders dünnen Schichtaufbau auf und können daher problemlos als äußere Schicht auf einer Kraftfahrzeugverkleidungskomponente angeordnet sein. OLEDs bieten ferner die Möglichkeit, eine Lichtquelle gemeinsam mit Fotodetektoren in CMOS-(Complementary Metal Oxide Semiconductor)-Systemen zu integrieren, so dass zum Beispiel ein Fotodetektor in ein Flächendisplay, oder umgekehrt, implementiert werden kann.
OLED können ferner eine sogenannten Touch-Funktion bereitstellen, wobei eine oberste OLED-Schicht als Berührungssensor fungiert. Diese Schicht kann insoweit quasi druckempfindlich ausgebildet sein und bei Berührung etwa durch einen Finger einen entsprechenden Schaltimpuls auslösen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Betätigungssensor im Wesentlichen transparent, also lichtdurchlässig ausgebildet. Einzelne oder sämtliche Elektroden bzw. Schichten der unterschiedlich implementierbaren Berührungs- bzw. Betätigungssensoren können z. B. elektrisch leitfähige transparente Schichten auf Indiumzinnoxid-Basis (Indium-Tin-Oxide, ITO) oder aus vergleichbaren Materialien aufweisen, welche insbesondere auf transparente Substraten, wie etwa Glassubstraten, Keramik- oder Kunststoffsubstraten aufbringbar sind.
Die transparente Ausgestaltung des Betätigungssensors ermöglicht dessen universelle Anordnung am oder im Kraftfahrzeug. Ferner kann durch die transparente Ausgestaltung die Größe des Betätigungssensors beliebig an variierende Anforderungen angepasst werden. So ist bei einem im wesentlichen transparent ausgebildeten Betätigungssensor lediglich dessen Außenumrandung zu kennzeichnen, damit für den Endanwender ersichtlich ist, welcher Flächenabschnitt der betreffenden Kraftfahrzeugverkleidungskomponente zur Betätigung des Schließmechanismus zu berühren ist.
Es ist hierbei grundsätzlich auch denkbar, dass der Betätigungssensor sogar die gesamte Fläche einer bestimmten Kraftfahrzeugverkleidungskomponente einnimmt oder im Wesentlichen überspannt. Ein bloßes Berühren oder Annähern an die entsprechende Kraftfahrzeugverkleidungskomponente kann somit die gewünschte Betätigung des Schließmechanismus auslösen.
Wenn der Betätigungssensor im Wesentlichen transparent ausgebildet ist, stört er trotzt seiner unter Umständen beträchtlichen Größe das Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs kaum. Mit im Wesentlichen transparent ist vorliegend eine Transparenz, bzw. ein Transmissionsgrad von zumindest größer als 0,5 bevorzugt größer als 0,8 gemeint.
Wenn der Betätigungssensor als optischer Sensor, etwa auf OLED-Basis ausgebildet ist und dementsprechend eine Flächenlichtquelle aufweist, kann der Sensor ferner auch unterschiedliche Betriebszustände oder Betriebsmodi des Schließmechanismus unmittelbar visuell anzeigen. Der zu betätigende Sensor selbst kann hierbei je nach Betriebszustand des Schließmechanismus oder der Tür- oder Klappenanordnung unterschiedliche Farbgestaltungen aufweisen oder unterschiedliche graphische Symbole darstellen. Ferner kann der Betätigungssensor die Berührung, mithin sein Betätigen, etwa durch den Finger eines Endanwenders, visuell bestätigen, indem das zugehörige Display in Reaktion auf eine Berührung eines entsprechend visuell wahrnehmbares Signal erzeugt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Betätigungssensor in zumindest einer Seitenscheibe einer Kraftfahrzeugtür integriert. Er kann hierbei in einer feststehenden Scheibe oder in einem Scheibenelement als auch in einer beweglichen Scheibe integriert sein. Insoweit ist die den Betätigungssensor aufweisende Kraftfahrzeugverkleidungskomponente als Kraftfahrzeugseitenscheibe ausgebildet. Bei einer Integration in bewegliche Scheiben ist eine Anordnung des Betätigungssensors insbesondere an einem oberen Scheibenrandbereich vorgesehen, so dass der Sensor auch bei einer zumindest bereichsweise abgesenkten Scheibe noch betätigbar ist.
Der Betätigungssensor kann ferner auch in Kraftfahrzeugscheiben integriert sein, welche außerhalb einer Tür- oder Klappenanordnung vorgesehen sind. So kann der Betätigungssensor auch zum Beispiel in eine Front- oder Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs eingelassen sein. Die Integration des Betätigungssensors in eine Scheibe oder in Scheibenelementen eines Kraftfahrzeugs kann einen mehrschichtigen Scheibenaufbau bedingen, wobei der Betätigungssensor bevorzugt zwischen einer Trägerscheibe und einer Deckscheibe eines Schichtaufbaus einer Fahrzeugscheibe angeordnet ist.
Elektrische Kontakte für den Betätigungssensor können hierbei bevorzugt als Flachkontakte ausgebildet sein, die zwischen Träger- und Deckscheibe verlaufen. Anschlüsse und Drähte bzw. Kontakte können im Zwischenraum zwischen Träger- und Deckscheibe verlaufen. Sie können als dünne Drähte aber auch als transparente leitfähige Schichten ausgebildet sein.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der zumindest eine Betätigungssensor in ein Außen- oder Innenverkleidungsbauteil des Kraftfahrzeugs integriert. Auch hier kann der Betätigungssensor unterhalb einer durchgehenden Deckschicht oder Abdeckung des Außen- oder Innenverkleidungsbauteils angeordnet sein.
Nach einer Weiterbildung ist hierbei insbesondere denkbar, dass die Kraftfahrzeugverkleidungskomponente als Außenspiegelverkleidung, als Außenverkleidungsblech, als Zierblende und/oder als A-, B- oder C-Säulenverkleidung der Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet ist. Insoweit kann der zumindest eine Betätigungssensor entsprechend in einer Außenspiegelverkleidung, einem Außenverkleidungsblech, einer Zierblende, und/oder in einer A-, B- oder C-Säulenverkleidung der Kraftfahrzeugkarosserie integriert sein.
In weiteren Ausgestaltungen hiervon befindet sich der flächenbündig in die entsprechende Kraftfahrzeugverkleidungskomponente integrierte Betätigungssensor unterhalb einer abdeckenden Schicht, sodass dieser lediglich visuell wahrnehmbar aber nicht haptisch ertastbar ist. Die abdeckende Schicht erstreckt sich hierbei bevorzugt über den Randbereich oder eine Außenumrandung des Betätigungssensors hinweg.
Nach einem weiteren Aspekt weist der mit dem zumindest einen Betätigungssensor in Wirkverbindung stehender Schließmechanismus ein mittels des Betätigungssensors ver- und/oder entriegelbares Türschloss auf. Folglich kann durch Berühren des Betätigungssensors oder durch Annäherung an den Betätigungssensor ein Türschloss ver- und/oder entriegelt werden.
Ergänzend oder alternativ hierzu kann der Schließmechanismus auch einen mittels des Betätigungssensors betätigbaren Antrieb aufweisen, mittels welchem die Tür- oder Klappenanordnung geöffnet und/oder geschlossen werden kann.
So kann zum Beispiel durch Berühren des im Bereich einer Fensterscheibe angeordneten Betätigungssensors ein selbsttätiges Öffnen und/oder Schließen einer Kraftfahrzeugtür oder einer Heckklappe in Gang gesetzt werden.
Eine dementsprechend ausgestaltete Tür- oder Klappenanordnung kann hierbei weitgehend grifflos ausgebildet sein, da die Funktion des Griffs weitgehend vollständig vom Betätigungssensor und dem hiermit in Wirkverbindung stehenden, mit einem Antrieb versehenen Schließmechanismus bereitgestellt werden kann.
Eine grifflose Ausgestaltung einer Kraftfahrzeugtür- oder Klappenanordnung verleiht dieser ein besonders formschönes und elegantes Design. In dem ferner der zum Öffnen und/oder Schließen vorgesehene Betätigungssensor flächenbündig in zum Beispiel eine Türaußen- oder Innenverkleidung und/oder in einer Fensterscheibe integriert sein kann, können funktionale Komponenten zum Öffnen und Schließen sowie zum Ver- und Entriegeln einer Tür elegant kaschiert und in ohnehin bestehende Fahrzeugverkleidungskomponenten funktionell integriert sein.
Nach einem weiteren Aspekt ist schließlich eine Tür- oder Klappenanordnung zum Öffnen und Schließen zumindest einer Öffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen. Die Tür- oder Klappenanordnung ist hierbei an einer Innen- oder Außenseite weitgehend grifflos ausgebildet. Sie ist dementsprechend mit einem zuvor beschriebenen Betätigungssystem betätigbar und ist insoweit mittels zumindest einem flächenbündig in einer Kraftfahrzeugverkleidungskomponente integrierten Betätigungssensor über einen hiermit in Wirkverbindung stehenden Schließmechanismus betätigbar.
Die Tür- oder Klappenanordnung ist hierbei als Kraftfahrzeugtür oder als Heckklappe ausgebildet. In vorteilhafter Ausgestaltung weist die Tür- oder Klappenanordnung einen eigenen Schließmechanismus auf, der zum Ver- und/oder Entriegeln der Tür- oder Klappenanordnung und/oder zum Öffnen und Schließen, mithin zum Betätigen der Tür- oder Klappenanordnung zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung ausgebildet ist. Die Tür- oder Klappenanordnung kann hierbei ferner einen flächenbündig in eine Tür- oder Klappenverkleidungskomponente integrierten Betätigungssensor aufweisen, welcher bevorzugt als resistiver, kapazitiver und/oder optischer Berührungssensor ausgebildet sein kann.
Schließlich ist nach einem weiteren Aspekt ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches ein zuvor beschriebenes Betätigungssystem oder zumindest eine zuvor beschriebene Tür- oder Klappenanordnung aufweist.
Kurzbeschreibung der Figuren
Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten, werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren erläutert. Hierbei zeigen:
1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit geschlossenen Türen,
2 eine Ansicht einer geöffneten Fahrzeugtür von oben betrachtet,
3 die Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit grifflos ausgebildeten Türen,
4 einen schematischen Querschnitt durch eine Kraftfahrzeugtür, und
5 ein mögliches Blockdiagramm eines Türbetätigungssystems.
Detaillierte Beschreibung
In der schematischen Seitenansicht einer Kraftfahrzeugkarosserie 1 gemäß 1 ist ein Betätigungssystem 10 ansatzweise dargestellt. Das Betätigungssystem 10 weist eine vordere Tür 12 sowie eine hintere Tür 14 auf, welche jeweils eine Türaußenverkleidung 16 bzw. 18 aufweisen. Oberhalb der vorderen Türverkleidung 16 ist eine absenkbare Seitenscheibe 24 vorgesehen. In der hinteren Tür 14 befindet sich eine gleichermaßen absenkbar gelagerte Seitenscheibe 26.
Das Betätigungssystem 10 weist ferner einen in 5 angedeuteten Schließmechanismus 71 auf. Dieser kann ein Türschloss 72 zum Ver- und Entriegeln der Tür 12, 14 aufweisen. Optional oder alternativ kann der Schließmechanismus 71 auch einen Antrieb 74 umfassen, mittels welchem die Tür 12, 14 beispielsweise von ihrer in 1 gezeigten geschlossenen Stellung in eine in 2 dargestellte, geöffnete oder teilgeöffnete Stellung und umgekehrt überführbar ist.
Die Türen 12, 14 gemäß der 1 und 2 weisen in Höhe ihrer Gürtellinie jeweils einen Türgriff 28, 30 auf, mittels welchem Schlossriegel und Schlossbügel, welche hier nicht explizit dargestellt sind, etwa zum Öffnen der jeweiligen Tür 12, 14 außer Eingriff bringbar sind.
Das Betätigungssystem 10 ist vorliegend mit einer Vielzahl denkbarer Betätigungssensoren 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64 ausgestattet, welche jeweils flächenbündig in vorhandende Kraftfahrzeugverkleidungskomponenten integriert sind. So sind zum Beispiel die in Form von Flächensegmenten dargestellten Betätigungssensoren 50, 52, 58 in die absenkbaren Seitenscheiben, 24, 26 der Türen 12, 14 integriert. Ein anderer Betätigungssensor 56 ist zum Beispiel in die Verkleidung eines Außenspiegels 32 integriert. Weitere Betätigungssensoren 54, 60 sind im Bereich der Türaußenverkleidung 16, 18 etwa in Höhe der jeweiligen Türgriffe 28, 30 vorgesehen. Ergänzend hierzu können einzelne oder mehrere Betätigungssensoren auch zum Beispiel im Bereich einer B-Säulenverkleidung 20, 22 sowie analog im Bereich einer A-Säule 34 oder im Bereich einer Dachstruktur 36 der Kraftfahrzeugkarosserie 1 angeordnet sein.
Die Vielzahl der im gezeigten Ausführungsbeispiel gezeigten Sensoren ist lediglich exemplarisch. Einzelne Tür- oder Klappenanordnungen können z. B. auch nur einen oder einige wenige der hier dargestellten Sensoren 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64 aufweisen.
Weitere, etwa im Querschnitt gemäß 4 dargestellte Betätigungssensoren 62, 64 können den Kraftfahrzeuginnenraum zugeordnet sein und dementsprechend in einer Türinnenverkleidung 38 integriert sein. Auch kann ein Betätigungssensor 64 zum Beispiel von der Innenseite einer Seitenscheibe 24 betätigbar sein. Insbesondere bei einer Integration des Betätigungssensors in eine Scheibe 24, 26 des Kraftfahrzeugs ist es von Vorteil, wenn der Sensor 52, 58, 64 im Wesentlichen transparent ist. Die Sicht durch die Scheibe somit durch den Sensor kaum bzw. nur unmerklich beeinträchtigt.
Die beiden in 3 gezeigten Türen 42, 44 weisen eine den in 1 gezeigten Türen 12, 14 vergleichbare Funktionalität auf. Sie sind jedoch im Unterschied zu den Türen 12, 14, gemäß 1 jeweils grifflose ausgebildet. Ihre Tür-Außenverkleidungen 46, 48, ggf. auch deren nicht explizit gezeigte Türinnnenverkleidung ist hierbei weitgehend grifffrei ausgestaltet.
Die Funktion der in 1 dargestellten Griffe 28, 30 kann in der Ausgestaltung gemäß 3 vollständig durch das Betätigungssystem 10 substituiert werden. Zum Öffnen der Fahrzeugtür 42 ist es zum Beispiel lediglich erforderlich, den im Bereich der Seitenscheibe 24 vorgesehenen Betätigungssensor 52 zu berühren bzw. anzutippen. Die auf diese Art und Weise erzeugten elektrischen Signale können von einer angeschlossenen, etwa in 5 angedeuteten Steuereinheit 70 verarbeitet werden, welche zum Beispiel mittels des Antriebs 74 einen Öffnungsvorgang der Tür 42 in Gang setzen kann. Umgekehrt kann einer der genannten Betätigungs- oder Berührungssensoren 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64 auch einen Schließvorgang der Tür 42 analog in Gang setzen.
Durch die Integration zumindest eines Betätigungssensors 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64 in eine Kraftfahrzeugverkleidungskomponente 16, 18, 20, 22, 24, 26, 34, 36, 38 und die beschriebene Implementierung des Betätigungssystems kann somit auf die bauliche Ausgestaltung eines Griffs 28, 30 weitgehend verzichtet werden.
Die Querschnittsdarstellung gemäß 4 zeigt eine konzeptionelle Ausgestaltung des Betätigungssystems 10, wobei allein aus Gründen der Darstellung einzelne Betätigungssensoren 50, 52, 54, 62, 64 leicht erhaben dargestellt sind. Jene Sensoren 50, 52, 54, 62, 64 sind jedoch flächenbündig in die jeweiligen Kraftfahrzeugverkleidungskomponenten 24, 46, 48 integriert und stehen von diesen nicht hervor.
In der Querschnittsdarstellung gemäß 4 als auch im Blockdiagramm gemäß 5 ist jeweils eine Steuereinheit 70 dargestellt, die mit mehreren Betätigungssensoren 50, 52, 54, 62, 64 verbunden ist. Die von den Sensoren 50, 52, 54, 62, 64 ausgehenden Signale können von der Steuereinheit 70 zur Umsetzung entsprechender Steuerbefehle verarbeitet werden. So können einzelne Betätigungssensoren 50, 52, 54, 62, 64 die Funktionalität eines Tasters oder Schalters bereitstellen, der infolge einer Betätigung bzw. Berührung ein stets identisches elektrisches Signal erzeugt, welches von der Steuereinheit 70 in Abhängigkeit des jeweiligen Ist-Zustandes des Schließmechanismus 71 zur Herbeiführung einer Zustandsänderung des Schließmechanismus 71 auswertbar ist. Beispielsweise kann bei geschlossener und/oder verriegelter Tür das Betätigen bzw. Berühren des Betätigungssensors 50 zum Entriegeln des Türschlosses 72 führen. Eine weitere oder wiederholte Betätigung des Betätigungssensors 50 oder eines anderen, ggf. auch mit einer anderen Funktion belegten Betätigungssensors 52 kann über die Steuereinheit 70 zur Initiierung einer Türöffnungsbewegung umgesetzt werden, wobei die Steuereinheit 70 den Antrieb 74 entsprechend ansteuern kann.
In gleicher Art und Weise können die genannten Betätigungssensoren 50, 52, aber auch andere Sensoren 54, 56, 58, 60, 62, 64 zum Schließen als auch zum Verriegeln der Fahrzeugtür 42, 44 Verwendung finden.
Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeug-Karosserie
10: Betätigungssystem
12: Kraftfahrzeugtür
14: Kraftfahrzeugtür
16: Türaußenverkleidung
18: Türaußenverkleidung
20: B-Säulenverkleidung
22: B-Säulenverkleidung
24: Seitenscheibe
26: Seitenscheibe
28: Türgriff
30: Türgriff
32: Außenspiegel
34: A-Säule
36: Dachstruktur
38: Türinnenverkleidung
42: Fahrzeugtür
44: Fahrzeugtür
46: Türaußenverkleidung
48: Türaußenverkleidung
50: Betätigungssensor
52: Betätigungssensor
54: Betätigungssensor
56: Betätigungssensor
58: Betätigungssensor
60: Betätigungssensor
62: Betätigungssensor
64: Betätigungssensor
70: Steuereinheit
71: Schließmechanismus
72: Türschloss
74: Antrieb

Claims

Betätigungssystem für eine Tür- oder Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs, mit: – zumindest einer beweglich an einer Kraftfahrzeugkarosserie anordenbaren Tür- oder Klappenanordnung (12, 14; 42, 44), – zumindest einem Schließmechanismus (71) für die Tür- oder Klappenanordnung (12, 14; 42, 44), und – zumindest einem mit dem Schließmechanismus (71) in Wirkverbindung stehenden und in eine Kraftfahrzeugverkleidungskomponente (16, 18, 20, 22, 24, 26, 32, 34, 36, 38, 46, 48) flächenbündig integrierten Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64).
Betätigungssystem nach Anspruch 1, wobei der Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) als resistiver Berührungssensor ausgebildet ist.
Betätigungssystem nach Anspruch 1, wobei der Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) als kapazitiver Berührungssensor ausgebildet ist.
Betätigungssystem nach Anspruch 1, wobei der Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) als optischer Berührungs- oder Näherungssensor ausgebildet ist.
Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) im Wesentlichen transparent ausgebildet ist.
Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) in zumindest eine als Kraftfahrzeugverkleidungskomponente ausgebildete Seitenscheibe (24, 26) einer Kraftfahrzeugtür (12, 14; 42, 44) integriert ist.
Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zumindest eine Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) in ein Außen- oder Innenverkleidungsbauteil (16, 18, 20, 22, 34, 36; 46, 48) des Kraftfahrzeugs integriert ist.
Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kraftfahrzeugverkleidungskomponente als Verkleidung eines Außenspiegels (32), als Türinnenverkleidung (38), als Türaußenverkleidung (16, 18; 46, 48) und/oder in Form zumindest einer anderen, im Tür- oder Heckklappenbereich eines Kraftfahrzeugs angeordneten Verkleidungskomponente oder Zierblende ausgebildet ist.
Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schließmechanismus (71) ein mittels des Betätigungssensors (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) ver- und/oder entriegelbares Türschloss (72) aufweist.
Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schließmechanismus (71) einen mittels des Betätigungssensors (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) betätigbaren Antrieb (74) zum Öffnen und/oder Schließen der Tür- oder Klappenanordnung (12, 14; 42, 44) aufweist.
Tür- oder Klappenanordnung zum Öffnen und Schließen zumindest einer Öffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie, welche an einer Innen- und/oder Außenseite grifflos ausgebildet ist und welche mit einem Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche betätigbar ist.
Tür- oder Klappenanordnung nach Anspruch 11, welche als Kraftfahrzeugtür (12, 14; 42, 44) oder als Heckklappe ausgebildet ist.
Tür- oder Klappenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 oder 12, welche einen Schließmechanismus (71) und zumindest einen hiermit in Wirkverbindung stehenden, in einer Tür- oder Klappenverkleidungskomponente (16, 18, 20, 22, 24, 26, 38) flächenbündig integrierten Betätigungssensor (50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64) aufweist.
Kraftfahrzeug mit einem Betätigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10 oder mit zumindest einer Tür- oder Klappenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 13.