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Die Erfindung betrifft eine Traufe mit zumindest einem Traufengelenk und einem Traufenabschlussblech, insbesondere für Wintergärten.
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Eine Dachtraufe wird oft kurz Traufe genannt. Als Traufe wird regelmäßig die Tropfkante am Dach eines Gebäudes, beispielsweise eines Wintergartens, bezeichnet.
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Über die Traufe kann Regen- und Tauwasser abfließt, wobei diesbezüglich oft eine Dachrinne in üblicher Art und Weise angebracht ist. Die Länge der Traufe entspricht regelmäßig der Dachflächenbreite.
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Die Dachfläche kann eine Neigung nach einer Seite, wie beispielsweise bei einem Satteldach, oder nach mehreren Seiten, wie beispielsweise bei einem Walmdach, besitzen.
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Traufengelenke werden eingesetzt, um mit einer konstruktiven Lösung (Konstruktionselement) unterschiedliche Dachneigungen technisch einfach montieren zu können und dabei ohne aufwendige Anpassungen an die jeweiligen Gegebenheiten der Einbaulage, insbesondere der Dachneigung, vornehmen zu müssen.
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Konstruktive Ausbildungen von Wintergärten sind in vielfältiger Weise bekannt. Insbesondere erhalten sie ihre Stabilität durch speziell abgekantete Leichtmetallprofile, wobei im Bereich des Traufenpunktes Varianten mit und ohne aufwendiger Fixierung des Traufengelenkes angeboten werden.
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Im Zusammenhang mit Traufengelenken kommen oft Traufenabschlussbleche zum Einsatz. Das Traufenabschlussblech dient primär als Barriere gegen den Eintritt von Feuchtigkeit, Verunreinigungen, wie Staub, Blätter und dgl., sowie Tieren, wie Vögeln, Insekten, Säugetieren und dgl. als auch für eine optisch vorteilhafte Gestaltung des äußeren Bereiches des Traufengelenkes. Diese Barriere sollte somit funktionsbedingt möglichst eine geschlossene äußere Kontur aufweisen.
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Eine solche Traufe mit Traufengelenk ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 011546 B4 bekannt. Das bezüglich seiner Neigung stufenlos bis 45 Grad einstellbares Traufengelenk ist dabei im äußeren Traufenbereich der Traufe zwischen der geneigten Dachfläche und der sich vertikal nach unten anschließenden Glasfront angeordnet. Im Bereich des Traufengelenkes ist ein Traufenabschlussblech angeordnet, welches durch einen Blechkörper gebildet wird. Diese beschriebene Traufe ist besonders geeignet für eine Dachfläche, welche nur eine Neigung nach einer Seite besitzt.
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Eine Traufe für ein Glasdachsystem ist aus der
DE 20 2009 006 325 U1 bekannt. Das beschriebene Traufengelenk besteht aus einem Anschlusselement zur Aufnahme eines eine Dachverglasung tragendes schalenförmige Gelenkprofil. Das Gelenkprofil ist stufenlos höhenvariabel verbindbar ausgebildet. Gelenkprofil und Anschlusselement sind verschwenkbar zueinander ausgebildet, wobei die gewählte Position durch eine Schraubverbindung realisiert und gesichert wird, die von oben durch das Gelenkprofil in das Anschlusselement greift. Am Genkprofil ist eine Abweisleiste angeordnet, welche den Übergangsbereich zwischen Dachverglasung und dem Traufenprofil mit dem Anschlusselement abdeckt. Diese beschriebene Traufe ist nur für eine Dachfläche, welche nur eine Neigung nach einer Seite besitzt, geeignet.
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Die
DE 202 06 843 U1 zeigt ein Traufenabschlussprofil mit einem als Hohlprofil ausgebildeten Grundkörper, von dem sich ein nach vorne abstehender Schenkel erstreckt, der zumindest bereichsweise gekrümmt ausgebildet ist und an dem eine Blende – als ein die Konstruktion nach innen abdeckendes Element – ausgelegt ist, wobei an dem Traufenabschlussprofil eine Rast- oder Klemmeinrichtung zur höhenverstellbaren Verbindung mit einem Gelenkprofil vorgesehen ist. Konstruktive Maßnahmen zur Verbindung mehrerer Schenkel einer Traufe wurden nicht vorgesehen.
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Für Dachflächen, welche nach mehreren Seiten geneigt sind und welche dabei ggf. einen unterschiedlichen Neigungswinkel aufweisen, ist eine Montage von herkömmlichen Traufensystemen mit Traufengelenken, insbesondere im Eckbereich der Traufe, wo zwei Dachflächen bzw. deren Traufenabschlussbleche aneinander stoßen, sehr kompliziert und damit technisch aufwendig. Ein spaltfreies Verbinden ist dort, falls überhaupt, dann nur sehr aufwendig im Rahmen der Montage und durch individuelle Anpassung mit entsprechend hohen Montageaufwand zu bewerkstelligen.
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Ein solcher Spalt zwischen zwei Traufenabschlussblechen beeinträchtigt deren primäre Funktionalität wesentlich. Ein solcher Spalt ist insbesondere bei sehr dekorativen Gebäuden, wie Wintergärten, nicht gewünscht, da optisch unschön. Außerdem ist im Bereich des Spaltes eine effektive Wärmedämmung nicht ermöglicht, so dass herkömmliche Traufensysteme bezüglich ihres Wärmedämmverhaltens zumindest in diesem Bereich sehr begrenzt sind und nicht die Anforderungen aktueller Wärmeschutzverordnungen erfüllen können, obwohl diesbezüglich ein starker Bedarf besteht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Traufe mit zumindest einem Traufengelenk zur Verfügung zu stellen, welches die Nachteile des Standes der Technik überwindet und dabei insbesondere technisch einfach aufgebaut ist und sich mit geringem Aufwand montieren lässt. Die Traufe, insbesondere das Traufenabschlussblech, soll insbesondere im Eckbereich zweier Dachflächen spaltfrei montierbar sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Traufe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungswesentlich ist, dass die äußere Kontur des Traufenabschlussbleches 7 eine Kreisbogenform mit einer Kreismittelpunktslinie 7.1 besitzt, wobei die Lage der Drehlinie 6.3 der Lage der Kreismittelpunktslinie 7.1 entspricht. Damit ist einfacher Art und Weise gewährleistet, dass eine spaltfreie Verbindung der Außenkontur von zwei aneinanderstoßenden Abwicklungen von zwei Traufenabschlussblechen 7, die einen unterschiedlichen Neigungswinkel besitzen können, erfolgt. Solche Abwicklungen sind durch Fachpersonal, auch am Montageort, mit üblichem Arbeitsaufwand in guter Qualität herstellbar.
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Das Traufenabschlussblech dient damit primär als Barriere gegen den Eintritt von Feuchtigkeit, Verunreinigungen, wie Staub, Blätter und dgl., sowie Tieren, wie Vögeln, Insekten, Säugetieren und dgl., und ermöglicht eine optisch vorteilhafte Gestaltung des äußeren Bereiches des Traufengelenkes. Diese Barriere besitzt, auch im Eckbereich, eine funktional günstige geschlossene äußere Kontur.
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Das Traufengelenk selbst besitzt eine übliche technische Ausbildung und Größe, wobei die über seine Betätigung im Winkel ca. 6° bis 45° stufenlos herstellbare Dachneigung mit Fixierung, beispielsweise Arretierschrauben, gehalten werden kann.
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Eine Traufe im Sinne der Erfindung besitzt zumindest ein Traufenabschlussblech und zumindest ein Traufengelenk. Besitzt die Traufe nur einen Traufenschenkel sind an diesem ein Traufenabschlussblech und ein Traufengelenk angeordnet. Besitzt die Traufe hingegen zumindest zwei Traufenschenkel, so sind an jedem dieser Traufenschenkel jeweils ein Traufenabschlussblech und ein Traufengelenk angeordnet.
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Die abhängigen Ansprüche 2 bis 10 enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ohne diese damit zu begrenzen.
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Bevorzugt ist, dass die Schnittkontur des Traufenabschlussbleches 7.11 des Traufenschenkels 1.1 und die Schnittkontur des Traufenabschlussbleches 7.12 des Traufenschenkels 1.2 sich spaltfrei im Eckbereich 1.3 berühren.
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Bevorzugt ist außerdem, dass der Gelenkkörper 6.2 in der nach oben hin offenen Gelenkschale 6.1 liegt. Durch diese Art der Anordnung ergeben neue Möglichkeiten der Konstruktion.
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Die erfindungsgemäß gewählte Konstruktion ermöglicht es, ein Wärmedämmsystem im Hohlraum der Traufe anzuordnen, so dass eine verbesserte Wärmedämmung gewährleistet ist, welche es ermöglicht, die derzeitigen Wärmedämmbestimmungen, wie beispielsweise die Energieeinsparverordnung (EnEV), EnEV 2009 bzw. die EG-Richtlinie über die Gesamtenergieeffienz von Gebäuden (2002/91/EG), einzuhalten. Es konnte erstmals ein Uf-Wert der erfindungsgemäßen Traufe von Uf = 0,87 erreicht und gemäß der EN ISO 10077-2 nachgewiesen werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, ohne damit alle Einsatzmöglichkeiten der Erfindung abschließend dargestellt zu haben.
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Die Figuren zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Wintergartens gemäß des Standes der Technik,
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2 einen Traufenschenkel der erfindungsgemäße Traufe 1 mit einem Traufengelenk 6 und einem Traufenabschlussblech 7 in einer Schnittdarstellung, und
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3 die erfindungsgemäße Traufe in einem Eckbereich mit zwei Traufenschenkeln in einer perspektivischen Teilansicht und teilweisen Schnittdarstellung.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Wintergartens 20 mit einer Traufe 1, welche mehrere Traufenschenkel besitzt.
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Der Wintergarten 20 schließt sich in üblicher Art und Weise an eine Gebäudewand 3 an und besitzt zumindest zwei Seitenwände 20.2 und eine Dachfläche 20.1. Die Dachfläche 20.1 setzt sich aus zumindest zwei Teildachflächen zusammen, wobei sich an jeder dieser Teildachflächen ein Traufenschenkel der Traufe 1 befindet; in 1 sind der Traufenschenkel 1.1 und der Traufenschenkel 1.2 dargestellt.
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Die Dachfläche 20.1, in 1, besitzt eine Neigung nach zumindest zwei Seiten, wobei jede der Teildachflächen der Dachfläche 20.1 einen anderen Neigungswinkel besitzen kann.
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2 zeigt einen Traufenschenkel der erfindungsgemäße Traufe 1 mit einem Traufengelenk 6 und einem Traufenabschlussblech 7 in einer Schnittdarstellung, wobei sich die an die Traufe 1 anschließenden Bauteile des Wintergartens 20 teilweise dargestellt sind.
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Das Traufengelenk 6 besteht zumindest aus einer Gelenkschale 6.1 und einem Gelenkkörper 6.2. Die Gelenkschale 6.1 und der Gelenkkörper 6.2 sind formschlüssig und schwenkbar zueinander angeordnet. Das Traufengelenk 6 ist, zumindest zum Zeitpunkt der Montage, über eine Drehlinie 6.3 schwenkbar, so dass die Lage des Traufengelenkes 6, insbesondere bei der Montage, an die jeweilige Neigung der Dachfläche angepasst werden kann. In 2 ist das Traufengelenk 6 im arretierten bzw. fixierten Zustand dargestellt, wobei die Lage des Traufengelenkes 6 durch eine lösbare Fixierung 6.4, beispielsweise eine Schraube, erfolgen kann.
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Die Gelenkschale 6.1 ist mit einer Seitenwand 20.2 des Wintergartens 20, in 1 nicht dargestellt, in üblicher Art und Weise verbunden.
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Der Gelenkkörper 6.2 ist mit einer Dachfläche 20.1 des Wintergartens 20 in üblicher Art und Weise verbunden, wobei zwischen der Traufenkammer 4 und Dachfläche 20.1 ein Verbindungselement 5 angeordnet sein kann. Im Verbindungselement 5 kann ein Isolierelement 9, welches insbesondere der thermischen Isolation und Wärmedämmung dient, angeordnet sein. Am Verbindungselement 5 kann, wie in 2 dargestellt, das obere Segment 7.2 des Traufenabschlussbleches 7 befestigt sein. Der Gelenkkörper 6.2 liegt mit seiner rohrförmigen Teilkontur formschlüssig in der nach oben hin offenen, schalenförmigen Teilkontur der Gelenkschale 6.1 auf.
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Das Traufenabschlussblech 7 ist mit Dachfläche 20.1 und der Seitenwand 20.2 des Wintergartens 20 in üblicher Art und Weise verbunden. Die äußere Kontur des Traufenabschlussbleches 7 besitzt eine Kreisbogenform mit einer korrespondierenden Kreismittelpunktslinie 7.1, wobei die Lage der Drehlinie 6.3 in Einbaulage der Lage der Kreismittelpunktslinie 7.1 entsprich. Die innere Kontur des Traufenabschlussbleches 7 ist gleichzeitig ein Teil der Traufenkammer 4.
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Das Traufenabschlussblech 7 kann, wie in 2 dargestellt, aus zumindest zwei drehbaren Segmenten 7.2 bestehen, die sich in Einbaulage zumindest teilweise überlappen, um eine geschlossene äußere Kontur zu bilden, wobei diese eine gemeinsame Kreismittelpunktslinie 7.1 besitzen. Die innere Kontur des oberen Segmentes 7.2 entspricht dabei bevorzugt der äußeren Kontur der unteren Segmentes 7.2.
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In der Traufenkammer 4 kann ein Isolierelement 9, welches insbesondere der thermischen Isolation und Wärmedämmung dient und aus einem üblichen Dämmstoff besteht, angeordnet sein.
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3 zeigt die erfindungsgemäße Traufe in einen Eckbereich mit zwei Traufenschenkeln in einer perspektivischen Teilansicht und teilweisen Schnittdarstellung. Die Traufe 1 besitzt einen ersten Traufenschenkel 1.1 mit einem ersten Traufengelenk 6.11 und einen zweiten Traufenschenkel 1.2 mit einem zweiten Traufengelenk 6.12. Die Traufenschenkel 1.1 und 1.2 besitzen jeweils grundsätzlich einen Aufbau wie in 2 dargestellt.
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Im Eckbereich 1.3 der Traufe 1 berühren sich die Schnittkontur des Traufenabschlussbleches 7.11 des Traufenschenkels 1.1 und die Schnittkontur des Traufenabschlussbleches 7.12 des Traufenschenkels 1.2 spaltfrei. Die verlängerten Drehlinien 6.31 und Drehlinien 6.32 schneiden sich in einem Punkt.
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Die Drehlinien 6.31 und Drehlinien 6.32 können, wie in 3 dargestellt, auf einem horizontalen Höhenniveau liegen, oder auf unterschiedlichen Höhenniveaus, in 3 nicht dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Traufe
- 1.1
- Traufenschenkel
- 1.2
- Traufenschenkel
- 1.3
- Eckbereich
- 2
- Verbindungssteg
- 3
- Gebäudewand
- 4
- Traufenkammer
- 5
- Verbindungselement
- 6
- Traufengelenk
- 6.1
- Gelenkschale
- 6.2
- Gelenkkörper
- 6.3
- Drehlinie
- 6.4
- Fixierung
- 7
- Traufenabschlussblech
- 7.1
- Kreismittelpunktslinie
- 7.2
- Segment
- 8
- Traverse
- 9
- Isolierelement
- 20
- Wintergarten
- 20.1
- Dachfläche
- 20.2
- Seitenwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005011546 B4 [0008]
- DE 202009006325 U1 [0009]
- DE 20206843 U1 [0010]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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