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Die Erfindung betrifft einen Seifenspender für den Einbau in eine Küchenspüle oder dergleichen sowie eine Küchenspüle mit einem solchen Seifenspender.
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Seifenspender für den Einbau in eine Küchenspüle oder in ein Waschbecken sind beispielsweise aus der
DE 20 2007 003 283 U1 bekannt und können sowohl im Sanitärbereich als auch im Küchenbereich eingesetzt werden.
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Aus der
EP 0 361 101 B1 ist eine Küchenspüle bekannt, bei deren Spülbecken es sich um eine Kompositspüle handelt, die aus einem ausgehärteten Kunstharz mit eingelagerten partikelförmigen Füllstoffen hergestellt ist. Derartige Küchenspülen weisen eine hohe Abriebfestigkeit und auch darüber hinaus sehr gute Gebrauchseigenschaften auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Seifenspender für den Einbau in eine Küchenspüle oder dergleichen sowie eine Küchenspüle mit einem solchen Seifenspender bereitzustellen, die eine erhöhte Funktionalität aufweisen und deren Gebrauchsnutzen weiter erhöht ist. Der Herstellungsaufwand der Küchenspüle soll dabei minimiert werden.
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Ein Seifenspender der in Rede stehenden Art ist aus
US 7 647 653 B1 bekannt. Er weist eine Betätigungseinrichtung auf, über die auch eine Ablaufverschlusseinrichtung betätigbar ist. Diese Betätigungseinrichtung umfasst eine Aktuatorstrebe, die am Steigrohr des Seifenspenders befestigt ist, wozu eine Klemme dient, um die Aktuatorstrebe festzuschrauben. Mit der Aktuatorstrebe ist eine Stange verbunden, die zu einem Verschlusselement im Abflussrohr führt. Zum Betätigen des Verschlusselements ist der komplette Seifenspender hochzuziehen, so dass das Steigrohr und zusammen mit diesem auch die Aktuatorstrebe vertikal nach oben gezogen wird, was zu einem Verschwenken der Stange und damit zu einer Betätigung des Verschlusselements führt.
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Weiterhin ist aus
US 2004/0 060 109 A1 eine Armatur bekannt, bei der einerseits ein Seifenspender vorgesehen ist, andererseits eine separat dazu angeordnete Verschließeinrichtung für einen Ablauf, wobei die Verschließeinrichtung eine Zugstange aufweist, die an der Armatur absteht und manuell zum Verschließen nach oben gezogen respektive zum Öffnen nach unten gedrückt werden muss.
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Diese Aufgabe ist durch den im Anspruch 1 bestimmten Seifenspender sowie durch die im nebengeordneten Anspruch bestimmte Küchenspüle gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen bestimmt.
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Erfindungsgemäß ist die Aufgabe gelöst durch einen Seifenspender für den Einbau in eine Küchenspüle oder dergleichen mit einem Betätigungselement, das im eingebauten Zustand des Seifenspenders von der Oberseite des Seifenspenders betätigbar ist und bei dessen Betätigen Seife aus einem auf der Unterseite des Seifenspenders angeordneten Vorratsbehälter über eine Seifenleitung, insbesondere ein Steigrohr, und eine auf der Oberseite angeordnete Austrittsöffnung des Seifenspenders entnehmbar ist, wobei der Seifenspender ein weiteres, von der Oberseite betätigbares Betätigungselement aufweist, mittels dem über eine zugeordnete Betätigungseinrichtung, die bis zur Unterseite sich erstreckende Betätigungsmittel aufweist, eine Ablaufverschlusseinrichtung der Küchenspüle betätigbar ist, wobei das weitere Betätigungselement auf der Unterseite des Seifenspenders eine Exzentereinrichtung aufweist, mittels welcher eine Drehbewegung des weiteren Betätigungselements in eine Linearbewegung oder Kippbewegung zum Betätigen der Ablaufverschlusseinrichtung umsetzbar ist.
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Durch diese gemeinsame Anordnung von Seifenspender und Betätigungseinrichtung für eine Ablaufverschlusseinrichtung ist sowohl die Bedienung und damit der Gebrauchsnutzen des Seifenspenders erhöht, als auch eine separate Durchgangsöffnung in der Küchenspüle für die Betätigungseinrichtung der Ablaufverschlusseinrichtung eingespart.
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Der Seifenspender kann beispielsweise in eine Küchenspüle, insbesondere ein Spülbecken oder Einbauspülbecken, in einen Spültisch, eine das Spülbecken aufnehmende oder das Spülbecken umgebende Arbeitsplatte, ein Waschbecken oder einen Waschtisch einbaubar sein. Das verwendete Seifenmittel ist abhängig vom Einsatzgebiet, insbesondere kann für Küchenspülen als Seife ein handelsübliches Spülmittel verwendet werden. Zur vereinfachten Bedienung kann der Seifenspender von der Oberseite nachfüllbar sein.
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Bei der Ablaufverschlusseinrichtung kann es sich beispielsweise um ein Korbventil oder ein Siebkorbventil handeln. Für dessen Betätigung ist in der Regel eine Linearbewegung oder Kippbewegung erforderlich. Sofern das weitere Betätigungselement drehend betätigbar ist, kann die Betätigungseinrichtung diese Drehbewegung in eine Linear- oder eine Kippbewegung umsetzen, beispielsweise unter Verwendung einer Exzentereinrichtung. Die Exzentereinrichtung ist vorzugsweise im Bereich der Unterseite des Seifenspenders angeordnet. Ober- und Unterseite des Seifenspenders können mit der Ober- und Unterseite der Küchenspüle oder dergleichen zusammenfallen.
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In einer Ausführungsart erstrecken sich sowohl die Seifenleitung als auch die Betätigungsmittel der Betätigungseinrichtung von der Oberseite bis zur Unterseite des Seifenspenders. Dadurch kann die Betätigungsmechanik für die Ablaufverschlusseinrichtung unsichtbar im Bereich der Unterseite des Seifenspenders angeordnet werden.
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In einer Ausführungsart sind sowohl die Seifenleitung als auch Betätigungsmittel der Betätigungseinrichtung in Bezug auf eine Längsachse des Seifenspenders in radialer Richtung derart benachbart zueinander, dass sie in eine gemeinsame und vorzugsweise kreisrunde Durchgangsöffnung der Küchenspüle einsetzbar sind. Insbesondere kann sich der Vorratsbehälter mit der darin verlaufenden Seifenleitung im Zentrum der Durchgangsöffnung befinden. Die Betätigungsmittel der Betätigungseinrichtung können sich um einen gegebenenfalls halsartigen und insbesondere zylindrischen oder sogar kreiszylindrischen Fortsatz des Vorratsbehälters im Bereich der Durchgangsöffnung erstrecken.
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In einer Ausführungsart sind die Betätigungsmittel der Betätigungseinrichtung und die Seifenleitung koaxial zueinander angeordnet, insbesondere koaxial zu einer Längsachse des Seifenspenders. Dadurch ergibt sich ein symmetrischer Aufbau mit einer entsprechenden Ästhetik auf der Oberseite des Seifenspenders. Darüber hinaus ist diese Anordnung besonders platzsparend.
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In einer Ausführungsart weisen die Betätigungsmittel ein sich von der Oberseite bis zur Unterseite erstreckendes und vorzugsweise drehbares Hülsenelement auf, das auch einstückig das Betätigungselement ausbilden kann. Das Hülsenelement kann die Seifenleitung umfassen, insbesondere einen Abschnitt des die Seifenleitung aufnehmenden Vorratsbehälters. Das Hülsenelement kann eine Drehbewegung von der Oberseite auf die Unterseite des Seifenspenders übertragen.
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In einer Ausführungsart weisen die Betätigungsmittel ein Hülsenelement auf, das in seinem hohlzylindrischen Abschnitt eine lichte Weite aufweist, die dem Außendurchmesser eines mindestens abschnittsweise zylindrischen Halsabschnittes des Vorratsbehälters entspricht und geringfügig größer ist, so dass das Hülsenelement an dem zylindrischen Halsabschnitt des Vorratsbehälters beweglich gelagert ist. Die bewegliche Lagerung kann insbesondere eine Drehbeweglichkeit und/oder eine Axialbeweglichkeit umfassen.
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In einer Ausführungsart liegt das Hülsenelement des Betätigungsmittels unmittelbar an dem zylindrischen Halsabschnitt an. Alternativ hierzu kann auch ein insbesondere die Gleitfähigkeit erhöhendes hülsenförmiges Zwischenelement vorgesehen sein, das zwischen dem Betätigungsmittel und dem Halsabschnitt des Vorratsbehälters angeordnet ist.
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In einer Ausführungsart ist das weitere Betätigungselement zum Betätigen der Ablaufverschlusseinrichtung drehbar betätigbar, wohingegen das Betätigungselement zum Entnehmen von Seife linear betätigbar ist, insbesondere in Vertikalrichtung linear betätigbar. Dadurch ist eine raumsparende Kombination der beiden Betätigungsmodi möglich.
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Erfindungsgemäß weist das Betätigungselement auf der Unterseite des Seifenspenders einer Exzentereinrichtung auf, mittels der die Drehbewegung des Betätigungselements in eine Linearbewegung umsetzbar ist. Die Linearbewegung kann unmittelbar oder mittelbar, beispielsweise über einen Kipphebel, die Ablaufverschlusseinrichtung betätigen, beispielsweise ein Korbventil öffnen und/oder schließen. Die Übertragung der linearen Bewegung kann beispielsweise über ein grundsätzlich biegeschlaffes, aber durch eine entsprechende Führung sowohl Druck- als auch Zugkräfte übertragendes Mittel erfolgen, beispielsweise durch einen Bowdenzug.
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Die Erfindung betrifft auch eine Küchenspüle oder dergleichen mit einem Seifenspender wie vorstehend beschrieben. Es ist besonders vorteilhaft, dass die Küchenspüle nur eine einzige Durchgangsöffnung für den Einbau des Seifenspenders aufweist und dabei sowohl eine Entnahme der Seife ermöglicht als auch eine Betätigung der Ablaufverschlusseinrichtung.
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In einer Ausführungsart handelt es sich bei der Küchenspüle um eine Kompositspüle, wobei das zugehörige Spülbecken und/oder eine das Spülbecken aufnehmende und umgebende Arbeitsplatte aus einem aushärtbaren Kunstharz, insbesondere aus eine Acrylharz, mit darin eingelagerten partikelförmigen Füllstoffen hergestellt ist, beispielsweise unter Verwendung von SiO2-Füllstoffpartikeln.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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- 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Küchenspüle mit einem erfindungsgemäßen Seifenspender,
- 2 zeigt in vergrößerter Darstellung die perspektivische Ansicht des Seifenspenders der 1, und
- 3 zeigt einen Schnitt durch den Seifenspender entlang dessen Längsachse.
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Die 1 zeigt eine Küchenspüle 10 mit einem Einbauspülbecken 12, das ein größeres erstes Spülbecken 14, ein zweites kleineres Becken 16 sowie eine Abtropffläche 18 aufweist. Im Bodenbereich des ersten Spülbeckens 14 befindet sich ein Ablauf mit einer Ablaufverschlusseinrichtung 20, die ein Korbventil umfasst, wobei der Korb zu Reinigungszwecken entnehmbar ist.
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Im Bereich zwischen den beiden Becken 14, 16 weist die Küchenspüle 10 randseitig eine Einhebel-Mischbatterie 22 sowie im Bereich eines Trennsteges 24 einen Seifenspender 1 auf. Die Position des Seifenspenders 1 ist dabei im Ausführungsbeispiel nur beispielhaft und kann insbesondere auch an dem der Einhebel-Mischbatterie 22 gegenüberliegenden Ende des Trennsteges 24 und insbesondere randseitig an dem Spülbecken oder der Einhebel-Mischbatterie 22 benachbart und randseitig nahe dem ersten Spülbecken 14 oder dem zweiten Becken 16 angeordnet sein.
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Die 2 zeigt in vergrößerter Darstellung die perspektivische Ansicht auf die Oberseite 28 des Seifenspenders 1. Die 3 zeigt einen Schnitt durch die Längsachse 2 des Seifenspenders 1. Der Seifenspender 1 weist ein Betätigungselement 26 auf, das im eingebauten Zustand des Seifenspenders 1 von der Oberseite 28 des Seifenspenders 1 betätigbar ist, die im Ausführungsbeispiel mit der Oberseite der Küchenspüle 10 zusammenfällt. Die Darstellung der 3 ist aus Gründen der Darstellbarkeit und Übersichtlichkeit nicht maßstabsgetreu.
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Beim Betätigen des Betätigungselements 26 durch lineare Pumpbewegungen entsprechend dem Doppelpfeil 30 ist Seife aus einem auf der Unterseite 32 des Seifenspender 1, die im Ausführungsbeispiel mit der Unterseite der Küchenspüle 10 zusammenfällt, angeordneten Vorratsbehälter 34 über eine Seifenleitung 36 und eine an der Oberseite 28 angeordnete Austrittsöffnung 38 entnehmbar. Die Seifenleitung 36 verläuft abschnittsweise in vertikaler Richtung in Form eines Steigrohres 60, das im Bereich des Betätigungselements 26 in ein schräg verlaufendes Auswurfrohr 42 übergeht, an dessen Ende die Austrittsöffnung 38 liegt.
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Der Seifenspender 1 weist ein weiteres, von der Oberseite 28 betätigbares Betätigungselement 40 auf, mittels dem über eine zugeordnete Betätigungseinrichtung, die bis zur Unterseite sich erstreckende Betätigungsmittel aufweist, die Ablaufverschlusseinrichtung 20 der Küchenspüle betätigbar ist. Insbesondere kann die Ablaufverschlusseinrichtung 20 durch drehendes Betätigen des weiteren Betätigungselements 40 entsprechend dem Doppelpfeil 44 geöffnet oder verschlossen werden. Zur vereinfachten Betätigung weist das weitere Betätigungselement 40 radial in Bezug auf die Längsachse 2 vorstehende Noppen 46 auf, die darüber hinaus eine Oberflächenstruktur aufweisen können.
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Das Betätigungselement 40 bildet einstückig ein sich von der Oberseite 28 bis zur Unterseite 32 erstreckendes und drehbares Betätigungsmittel 48 aus, das in seinem hohlzylindrischen Abschnitt eine lichte Weite aufweist, die etwas größer ist als der Außendurchmesser eines mindestens abschnittsweise zylindrischen Halsabschnitts 50 des Vorratsbehälters 34, so dass das hülsenförmige Betätigungsmittel 48 an dem zylindrischen Halsabschnitt 50 beweglich, insbesondere drehbeweglich, gelagert ist. Auf der Unterseite weist der Seifenspender 1 eine Exzentereinrichtung 52 auf, mittels welcher die Drehbewegung des weiteren Betätigungselements 40 in eine Linearbewegung eines an der Exzentereinrichtung 52 angeschlossenen Bowdenzuges 54 umsetzbar ist, der an seinem gegenüberliegenden Ende mit der Ablaufverschlusseinrichtung 20 verbunden ist.
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Der Halsabschnitt 50 des Vorratsbehälters 34 erstreckt sich von der Unterseite 32 bis zur Oberseite 28 und weist endseitig ein Außengewinde auf, auf welches ein erstes Befestigungselement 56 aufschraubbar ist. Dieses stützt sich in Richtung der Längsachse 2 an dem axialen Ende des weiteren Betätigungselements 40 ab. Auf das axiale Ende des Halsabschnitts 50 und das erste Befestigungselement 56 ist eine Kappe 58 aufsteckbar, die auch einen Anschlag für die Hubbewegung des Betätigungselements 26 entsprechend dem Doppelpfeil 30 bilden kann. Zusammen mit dem Betätigungselement 26 bewegt sich auch das Steigrohr 60 entsprechend dem Doppelpfeil 30.
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Die Befestigung des Seifenspenders 1 ebenso wie eine Lagerung des weiteren Betätigungselements 40 erfolgt durch ein weiteres Hülsenelement 64, das an einem Ende, im Ausführungsbeispiel an dem auf der Oberseite 28 angeordneten Ende, eine flanschartige Verbreiterung 66 aufweist und an seinem gegenüberliegenden Ende ein Außengewinde, auf welches ein zweites Befestigungselement 68 aufschraubbar ist.
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Sowohl der Halsabschnitt 50 als auch das Steigrohr 30 mit der Seifenleitung 36 und das weitere Betätigungselement 40 sind koaxial zueinander und zu der Längsachse 2 angeordnet und in eine gemeinsame und kreisrunde Durchgangsöffnung 62 des Einbauspülbeckens 12 eingesetzt.