DE102012008702A1 - Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung (12) zur Verstellung eines ersten Sitz-Strukturteils (4) gegenüber einem zweiten Sitz-Strukturteil (2), wobei die Verstelleinrichtung (12) aufweist: eine Antriebswelle (19), ein durch die Antriebswelle (19) angetriebenes Verstell-Zahnrad (20) und einen Verzahnungsbereich (8), auf dem das Verstell-Zahnrad (20) zur Relativverstellung der Sitz-Strukturteile (2, 4) abläuft. Hierbei ist vorgesehen, dass die Verstelleinrichtung (12) eine Überlast-Verriegelungseinrichtung (16) mit mindestens einem Eingriffsmittel (31, 32) zum Eingreifen in das Verstell-Zahnrad (20) und/oder den Verzahnungsbereich (8) in einem Überlastfall aufweist. Vorzugsweise weist sie zwei Eingriffsmittel (31, 32) auf, z. B. sich in Axialrichtung erstreckende Blockierstifte (31, 32), zur Verklemmung zwischen dem Verzahnungsbereich (8) und dem Verstell-Zahnrad (20) und zur Blockade einer Ablaufbewegung des Verstell-Zahnrades (20) in jeweils einer Drehrichtung. Die Blockiermittel sind insbesondere federvorgespannt durch eine Aktivierfeder, die in einem Überlastfall aktivierbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz und einen derartigen Fahrzeugsitz.
- Derartige Verstelleinrichtungen dienen zur Verstellung von Sitz-Strukturteilen, z. B. der Sitzhöhe eines Sitzrahmens gegenüber einem Unterbau, für die Lehnenneigung oder die Kopfstützenhöhe. Die Verstellung kann manuell über z. B. ein Handrad, oder auch elektromotorisch erfolgen. Derartige Verstelleinrichtungen sind insbesondere mit Zahnrad-Zahnsegment-Getrieben bekannt, bei denen ein über eine Antriebswelle gedrehtes Zahnrad auf einem Zahnsegment bzw. Verzahnungsbereich abläuft.
- In einem Überlastfall, insbesondere einem Crashfall, d. h. bei einem Front-Crash oder Heck-Crash, sind der Fahrzeugsitz und die Verstelleinrichtung besonderen Kräften und Momenten ausgesetzt. Insbesondere kann eine selbsttätige Verstellung der Sitz-Strukturteile zueinander auftreten, die den Sitzinsassen gefährden kann. Der Überlastfall kann durch die Beschleunigung der Teile des Fahrzeugsitzes selbst auftreten, weiterhin auch durch die Beschleunigung des aufgenommenen Sitzinsassen oder bei einem Frontal-Crash z. B. durch im hinteren Fahrzeugbereich aufgenommene Gepäckteile, die nach vorne gegen den Fahrzeugsitz geschleudert werden.
- Hierzu sind crashsichere Verstelleinrichtungen bekannt, die im Crashfall blockieren, um die selbsttätigen Verstellungen zu verhindern. Derartige Crash-Verriegelungen sind jedoch im Allgemeinen aufwendig.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz und einen derartigen Fahrzeugsitz zu schaffen, die in einem Überlastfall eine selbsttätige Verstellung verhindern.
- Diese Aufgabe wird durch eine Verstelleinrichtung nach Anspruch 1 und einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 13 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
- Erfindungsgemäß ist somit eine Überlast-Verriegelungseinrichtung vorgesehen, die im Falle einer Überlast zwischen dem Verstell-Zahnrad und der Antriebswelle das mindestens eine Eingriffsmittel in das Verstell-Zahnrad und/oder in den Verzahnungsbereich bzw. das Zahnsegment verstellt bzw. drückt.
- Gemäß einer bevorzugten Ausbildung sind zwei Eingriffsmittel vorgesehen, die im Überlastfall zu beiden Seiten des Verstell-Zahnrades eingreifen. Somit wird eine Wälzbewegung des Verstell-Zahnrads in jede Richtung blockiert. Somit können selbsttätige Verstellungen aufgrund z. B. eines Front-Crashes sowie auch eines Heck-Crashes, die jeweils zu Verstellungen in die eine oder andere Richtung führen können, blockiert werden Die Eingriffsmittel können insbesondere zwischen die Zähne des Verstell-Zahnrads und des Verzahnungsbereichs gelangen und somit den weiteren Eingriff bzw. die weitere Abwälzbewegung blockieren. Hierzu können die Eingriffsmittel insbesondere mit geeigneten Vertiefungen, insbesondere sich in Axialrichtung erstreckenden Vertiefungen, ausgebildet sein. Sie können z. B. mit zwei Vertiefungen bzw. nierenförmig ausgebildet sein.
- Die Aktivierung der Eingriffsmittel kann insbesondere durch eine Aktivierungs-Federeinrichtung erfolgen, die in der Verstelleinrichtung vorgespannt aufgenommen ist und im Überlastfall aktiviert wird, um die Eingriffsmittel von ihrer Grundstellung in ihre Eingriffsstellung zu verstellen. Die Aktivierungsfeder kann insbesondere als Doppelschenkel-Feder bzw. Spreizfeder ausgebildet sein, die somit zwei Federschenkel auseinanderspreizt und bei Aktivierung entspannt, wodurch eine hohe Federkraft und schnelle Verstellung erreicht werden kann.
- Die Doppelschenkel-Feder kann in der Grundstellung in Axialrichtung verspannt sein und durch Freigabe ihres axialen Verstellweges entspannt werden, so dass sie daraufhin ihre Federschenkel spreizt und hierdurch die Eingriffsmittel in deren Eingriffsstellung befördert.
- Zu Aktivierung der Aktivierungsfeder kann eine auf der Eingriffswelle drehstarr aufgenommene Auslöserscheibe oder Aktivierungsscheibe vorgesehen sein, die in der Grundstellung die Axialverstellung der Aktivierungsfeder blockiert und bei Aktivierung diese freigibt. Die Aktivierung kann durch eine Relativverdrehung des Verstell-Zahnrads gegenüber der Eingriffswelle erfolgen; hierzu kann das Verstell-Zahnrad die Axialverstellung der Auslöserscheibe in der Grundstellung blockieren und bei Relativverdrehung des Verstell-Zahnrads gegenüber der Antriebswelle freigeben, so dass die Aktivierungsfeder nachfolgend in Axialrichtung entspannt und die Eingriffsmittel in deren Eingriffsstellung verstellt.
- Vorteilhafterweise sind die Eingriffsmittel in der Grundstellung auf einem rotationsfesten bzw. durch die Antriebswelle nicht drehbaren Stützlager fest aufgenommen, z. B. durch einen rotationsfesten Formschluss. Bei Betätigung der Antriebswelle und Verstellung des Verstell-Zahnrades zum Eingriff auf die Antriebsverzahnung werden die Eingriffsmittel somit nicht verstellt oder betätigt. Bei Aktivierung im Überlastfall werden die Eingriffsmittel durch die Aktivierungsfeder aus der rotationsfesten Aufnahme des Stützlagers gelöst, z. B. durch Verschieben in Axialrichtung, so dass sie nachfolgend durch z. B. die Federschenkel in ihre Eingriffsstellung verstellt werden können.
- Als Soll-Lösemittel zur rotationsfesten bzw. drehstarren Kopplung des Verstell-Zahnrads an die Antriebswelle können insbesondere ein Sollbruch-Mittel bzw. mehrere Sollbruch-Mittel vorgesehen sein. Diese Sollbruch-Mittel können insbesondere zur Drehachse versetzt angeordnet sein. Hierzu kann z. B. auf der Antriebswelle eine Kopplungsscheibe vorgesehen sein, die mit dem Verstell-Zahnrad über ein oder mehrere Sollbruch-Mittel, z. B. Scherbolzen, verbunden ist.
- Der Verzahnungsbereich kann grundsätzlich am selben Sitz-Strukturteil wie das Verstell-Zahnrad gelagert sein. Bei einer derartigen Ausbildung wird somit eine Relativverstellung des Verzahnungsbereichs, z. B. einer ein Zahnsegment aufweisenden Scheibe erreicht, die z. B. an dem anderen Sitz-Strukturteil angelenkt ist. Somit schwenkt das Zahnsegment bzw. eine Scheibe mit dem Zahnsegment in Abhängigkeit der Betätigung des Verstell-Zahnrades, um hierdurch die Verstellung zu erreichen.
- Erfindungsgemäß kann z. B. eine Sitz-Höhenverstellung eines Sitzrahmens gegenüber einem Unterbau, z. B. Oberschienen, weiterhin auch eine Lehnenneigungs-Verstellung zur Verstellung einer Rückenlehne gegenüber einem Sitzrahmen, oder eine Kopfstützenverstellung vorgesehen sein.
- Erfindungsgemäß ergeben sich somit einige Vorteile:
Es ist eine sichere selbsttätige Verstellung möglich. Die Verstellung erfolgt durch Eingriff eines Eingriffsmittels in mindestens eine Verzahnung, vorteilhafterweise zwischen das Verstell-Zahnrad und den Verzahnungsbereich, so dass eine selbsttätige Abwälzbewegung sicher und zuverlässig blockiert ist. - Vorteilhafterweise können Verstellungen in beide Richtungen durch entsprechende Ausbildung von zwei Eingriffsmitteln zum beidseitigen Eingriff ober- und unterhalb des Verstell-Zahnrades vorgesehen sein. Durch die Vorspannung der Aktivierungsfeder ist ein schneller und sicherer Eingriff gewährleistet. Die Eingriffsmittel werden durch die Federvorspannung in ihre Eingriffsposition befördert.
- Der Aufbau kann relativ platzsparend und kostengünstig erfolgen. So können die wesentlichen Teile an oder auf der Antriebswelle vorgesehen sein und die Verstellung nach Aktivierung z. B. durch Axialverstellung ganz oder teilweise innerhalb des Verstell-Zahnrades erfolgen. Das Aktivierungsmittel selbst kann als auf der Antriebswelle ausgebildete Scheibe ausgebildet sein.
- Während des Grundbetriebes bzw. der Verstellung über die Betätigung der Antriebswelle erfolgt keine Beeinträchtigung durch die Eingriffsmittel, da diese außer Eingriff, vorteilhafterweise auch ohne Bewegung sind.
- Die Anzahl der Teile kann gering gehalten sein; die einzelnen Teile können präzise mit geringen Toleranzen ausgelegt sein, z. B. durch Formschluss von Blockierarmen, die die als Eingriffsmittel dienenden Blockierstifte aufnehmen, und axialer Anlage der Aktivierungsscheibe an entsprechenden Vorsprüngen des Verstell-Zahnrads, die bei Relativverdrehung sicher außer Eingriff gelangen.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einer Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Strukturteile eines Fahrzeugsitzes mit erfindungsgemäßer Verstelleinrichtung; -
2 eine Seitenansicht des Bereichs aus2 -
3 einen Schnitt durch die Abdeckung in1 zur Aufsicht auf die Verstelleinrichtung; -
4 eine Detailvergrößerung aus3 bei teilweise demontierter Verstelleinrichtung, in Grundstellung; -
5 eine der4 entsprechende Darstellung in aktivierter Stellung im Crashfall; -
6 der Beschlag (Baueinheit) aus Handrad, Verstell-Zahnrad und Crashverriegelung zur Montage am Sitzrahmen; -
7 die Baueinheit aus6 im Längsschnitt; -
8 die Montage der Baueinheit aus6 ,7 am Sitzrahmen; -
9 eine Explosionsdarstellung der Baueinheit aus6 ,7 , -
10 eine weitere Explosionsdarstellung. - Von einem Fahrzeugsitz
1 sind in den Zeichnungen nur einige Strukturteile gezeigt. Ein Sitzrahmen2 ist mit seinen Oberschienen4 auf im Fahrzeug zu befestigenden Unterschienen3 längsverstellbar aufgenommen und im Allgemeinen in den Längsstellungen verriegelbar, wobei diese Verriegelung hier nicht weiter gezeigt ist. Der Sitzrahmen2 , von dem in1 ein linkes und rechtes Rahmenteil2a ,2b und die die beiden Rahmenteile2a und2b verbindenden Querstangen5 ,6 gezeigt sind, ist über drei Parallelschwingen7 und eine Schwenkplatte14 höhenverstellbar angebunden, wobei am linken Rahmenteil2a die Schwenkplatte14 angelenkt ist; die Parallelschwingen7 und die Schwenkplatte14 bilden somit ein Parallel-Führungsgestänge zur Höhenverstellung des Sitzrahmens2 gegenüber den Oberschienen4 . Die hintere Querstange5 dient als Drehlager der Schwenkplatte14 des linken Rahmenteils2a und der Parallelschwinge7 des rechten Rahmenteils2b . - An der Schwenkplatte
14 ist ein Zahnsegment8 ausgebildet. In eine geeignete Aussparung11 des linken Sitzrahmen-Teils2a ist eine in den6 ,7 und9 detaillierter gezeigte Baugruppe10 eingesetzt und am Rahmenteil2a befestigt, wobei die Baugruppe10 zusammen mit dem Zahnsegment8 als Verstelleinrichtung12 zur Höhenverstellung des Sitzrahmens2 gegenüber den Oberschienen4 dient. Zur Innenseite des Fahrzeugsitzes1 ist die Verstelleinrichtung12 durch eine an das Rahmenteil2a geschraubte Abdeckung13 geschützt, die in den weiteren Ansichten zum Teil weggelassen ist. Die Schwenkplatte14 ist an der linken Oberschiene4 in einem Gelenk15 angelenkt. Durch Schwenken der Schwenkplatte14 wird somit die Höhe des Sitzrahmens2 gegenüber der Oberschiene4 verstellt. Bei dieser Ausführungsform ist in der Schwenkplatte14 ein gebogenes Langloch9 ausgebildet, um eine Anbindung einer Abdeckplatte13 am Rahmenteil2a zu ermöglichen. - Die Baugruppe
10 weist auf:
einen Höheneinstell-Pumpmechanismus18 , der am Sitzrahmenteil2a befestigt, z. B. angeschraubt wird und zur Drehung einer Antriebswelle19 um die Drehachse A dient, weiterhin ein auf der Antriebswelle19 frei rotierendes Verstell-Zahnrad20 . Auf der Antriebswelle19 ist eine Kopplungsscheibe21 drehstarr befestigt bzw. als Teil der Antriebswelle19 ausgebildet und nimmt in ihren drei Löchern21a Scherbolzen22 auf, die in entsprechende Löcher20a des Verstell-Zahnrads20 gesteckt sind. Im Falle einer Überlast, insbesondere eines Heck- oder Front-Crashs, dienen die Scherbolzen22 als Sollbruch-Mittel, um Beschädigungen weiterer Teile der Baugruppe zu vermeiden. Die Scherbolzen22 können hierbei insbesondere, wie in9 ,10 angedeutet, in axialer Richtung geschwächt bzw. tailliert ausgebildet sein, um somit jeweils eine Sollbruch-Stelle aufzuweisen. - Weiterhin weist die Baugruppe
10 auf:
Einen Ansteuermechanismus mit einer Auslöserscheibe24 mit drei radial nach außen ragenden Nasen (Vorsprüngen)24a und einer nach innen ragenden Nase24b , die in eine parallel zur Achse A verlaufende Nut19a der Antriebswelle19 eingreift und somit drehstarr und in Axialrichtung gleitfähig auf der Antriebswelle19 aufgenommen ist, weiterhin einen Abstandshalter25 , eine Stützscheibe26 , zwei Blockierarme28 und29 , an denen jeweils als Eingriffsmittel ein Blockierstift31 ,32 angebracht ist, eine Aktivierfeder30 mit zwei nach außen weisenden Federschenkeln30a und30b und einen Abschlussring33 . Die Blockierstifte31 ,32 weisen an ihrer Außenseite in Längsrichtung verlaufende Vertiefungen36 auf. - Bei der gezeigten Ausführungsform dient die Aktivierfeder
30 zum einen als Axialfeder zur Verspannung der Baugruppe10 in Axialrichtung und weiterhin als Spreizfeder, deren Federschenkel30a ,30b in Umfangsrichtung bzw. Drehrichtung um die Achse A verstellbar sind. Wie z. B. aus den Darstellungen der3 ,6 ,7 und8 ersichtlich ist, liegen die Federschenkel30a ,30b an den Blockierstiften31 ,32 an und spannen diese vor, wobei die Blockierarme28 und29 jedoch in der Grundstellung durch eine weiter unten beschriebene formschlüssige Aufnahme an einer Drehung gehindert sind. Die Blockierstifte31 ,32 erstrecken sich parallel zur Axialrichtung. In der Grundstellung liegen sie radial außerhalb des Verstell-Zahnrads20 , d. h. sie werden bei Drehung der Antriebswelle19 und somit des Verstell-Zahnrads20 nicht von den Zähnen20b des Verstell-Zahnrads20 erfasst, wie insbesondere aus4 und7 ersichtlich ist. In der Grundstellung werden die Blockierarme28 ,30 , der Abstandshalter25 und die Auslöserscheibe24 durch die Axialspannung der Aktivierfeder30 axial gegen das Verstell-Zahnrad20 gedrückt. - In der Grundstellung der
3 ,4 ,7 drückt die Auslöserscheibe24 mit ihren radial nach außen weisenden Zähnen24a gegen entsprechende, aus9 ersichtliche, radial nach innen weisende Radialvorsprünge20d , die somit in Umfangsrichtung auf der Position der Zähne24a der Auslöserscheibe24 liegen. Im Grundzustand liegt jeweils ein Zahn24a der Auslöserscheibe24 an einem Radialvorsprung20d an. Die Blockierarme28 ,29 weisen formschlüssige Aufnahmen28a ,29a zum Eingriff der Stützscheibe26 auf; hierzu kann die Stützscheibe26 z. B. radial nach außen weisende Rippen26a aufweisen, die in entsprechende Ausnehmungen28a ,29a der Blockierarme28 ,29 eingreifen. Durch diese formschlüssige Aufnahme werden die Blockierarme28 ,29 im Grundzustand von der nicht mitrotierenden Stützscheibe26 gehalten und bei Drehung der Antriebswelle19 an der Rotation gehindert. Die Stützscheibe26 ist hierbei formschlüssig in der Abdeckung13 aufgenommen, z. B. durch einen Vierkant-Bereich26c , und wird somit sicher an der Rotation gehindert. Hierzu weist die Stützscheibe26 (evtl. Stützlager) einen z. B. als Vierkant ausgebildeten Formschluss-Bereich26c auf, der formschlüssig in der Abdeckung13 aufgenommen ist. Durch die formschlüssige Aufnahme der Blockierarme28 ,29 werden die durch die Federschenkel30a ,30b vorgespannten Blockierstifte31 ,32 in der Grundstellung an der Drehung gehindert. - Somit ist ein normaler Betrieb zur Höhenverstellung des Sitzrahmens
2 gegenüber den Oberschienen4 möglich, indem z. B. durch manuelle Betätigung oder auch motorische Betätigung des Höheneinstell-Pumpmechanismus18 und somit Drehung der Antriebswelle19 das Verstell-Zahnrad20 in das Zahnsegment8 eingreift und auf diesem nach oben oder unten abläuft, so dass die um die Querstange5 rotierende Schwenkplatte14 um ihr unteres Gelenk15 schwenkt. Hierbei sind der Höheneinstell-Pumpmechanismus18 und die das Stützlager26 aufnehmende Abdeckung13 am Sitzrahmen-Teil2a gelagert bzw. befestigt. Die Parallelschwingen7 schwenken entsprechend der Schwenkplatte14 , so dass der Sitzrahmen2 in seiner Höhe verstellt wird. - Im Falle einer Überlast, insbesondere eines Heck-Crashes oder Front-Crashes, wirkt auf den Sitzrahmen
2 eine nach unten oder oben weisende Kraft ein, die somit auf das Verstellgetriebe zurück wirkt über das Zahnsegment8 ein Drehmoment auf das Verstell-Zahnrad20 ausübt, das je nach Kraftrichtung in die ein oder andere Drehrichtung weist. Der Pumpmechanismus18 mitsamt Welle19 und Kopplungsscheibe20 ist fest am Rahmenteil2a aufgenommen, so dass das Verstell-Zahnrad20 gegenüber der Kopplungsscheibe20 verdreht wird. Die Scherbolzen22 geben nach und werden durch die angreifende Scherwirkung zerstört. Somit kann eine weitere Relativdrehung zwischen dem Verstell-Zahnrad20 und der Antriebswelle19 erfolgen. Die Auslöserscheibe24 liegt axial frei auf der Antriebswelle19 , aber sie wird durch ihren radial nach innen weisenden Zahn24b , der in die Nut19a der Antriebswelle19 eingreift, an der Drehung gehindert; somit geht der Kontakt zwischen den radial nach außen weisenden Zähnen24a der Auslöserscheibe24 und den Radialvorsprüngen20d des sich drehenden Verstell-Zahnrads20 verloren; je nach Drehrichtung gelangen die Zähne24a je nach Drehrichtung neben die Radialvorsprünge20d . - Zu diesem Zeitpunkt kann die federvorgespannte Auslöserscheibe
24 somit axial auf der Auslöserscheibe19 in das Verstell-Zahnrad20 hinein gleiten, z. B. bis zu einem Anschlag in dem Verstell-Zahnrad20 . Die Aktivierfeder30 drückt die Blockierarme28 ,29 und den Abstandshalter25 axial in Richtung zu dem Verstell-Zahnrad20 . Sobald die Blockierarme28 ,29 die Rippen26a des Stützlagers26 verlassen haben, sind sie frei, um unter der Federwirkung der Federschenkel30a ,30b zu rotieren und werden zwischen die Zähne8a des Zahnsegmentes8 und des Verstell-Zahnrades20 gedrückt. In Abhängigkeit der Richtung der selbsttätigen Crahs-Verstellung wird jeweils der obere oder untere Blockierarm28 ,29 zwischen die Zähne des Zahnsegmentes8 und des Verstell-Zahnrades20 gedrückt, so dass das Verstellgetriebe bzw. die Verstelleinrichtung12 blockiert wird. In5 wird beispielhaft der obere Blockierstift31 zischen einen Zahn20a des Verstell-Zahnrades20 und einen Zahn8a des Zahnsegmentes8 gedrückt wobei er insbesondere mit seinen Vertiefungen36 zwischen die Zähne gelangen kann und somit eine Verkeilung bewirkt bzw. ein Abrutschen verhindert.
Claims (15)
- Verstelleinrichtung (
12 ) zur Verstellung eines ersten Sitz-Strukturteils (4 ) gegenüber einem zweiten Sitz-Strukturteil (2 ), wobei die Verstelleinrichtung (12 ) aufweist: eine Antriebswelle (19 ), ein durch die Antriebswelle (19 ) angetriebenes Verstell-Zahnrad (20 ) und einen Verzahnungsbereich (8 ), auf dem das Verstell-Zahnrad (20 ) zur Relativverstellung der Sitz-Strukturteile (2 ,4 ) abläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (12 ) eine Überlast-Verriegelungseinrichtung (16 ) mit mindestens einem Eingriffsmittel (31 ,32 ) zum Eingreifen in das Verstell-Zahnrad (20 ) und/oder den Verzahnungsbereich (8 ) in einem Überlastfall aufweist. - Verstelleinrichtung (
12 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Eingriffsmittel (31 ,32 ) aufweist, z. B. sich in Axialrichtung erstreckende Blockierstifte (31 ,32 ), die zur Verklemmung zwischen dem Verzahnungsbereich (8 ) und dem Verstell-Zahnrad (20 ) und zur Blockade einer Ablaufbewegung des Verstell-Zahnrades (20 ) in jeweils einer Drehrichtung vorgesehen sind. - Verstelleinrichtung (
12 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlast-Verriegelungseinrichtung (16 ) eine Aktivier-Federeinrichtung (30 ) aufweist, die in einem Grundzustand der Verstelleinrichtung (12 ) gespannt ist und in einem Überlastfall aktivierbar ist unter Verstellung des mindestens einen Eingriffsmittels (31 ,32 ) zum Eingriff in den Verzahnungsbereich (8 ) und/oder das Verstell-Zahnrad (20 ). - Verstelleinrichtung (
12 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (30 ) als Doppelschenkel-Feder (30 ) mit zwei abstehenden Federschenkeln (30a ,30b ) ausgebildet ist, an oder vor denen die Eingriffsmittel (31 ,32 ) in der Grundstellung positioniert sind, wobei die Doppelschenkel-Feder (30 ) in ihrem gespannten Grundzustand in axialer Richtung gespannt ist und nach Aktivierung in axialer Richtung entspannt unter Verstellung ihrer Federschenkel (30a ,30b ) und Verstellung der Eingriffsmittels durch die Federschenkel (30a ,30b ) in den Verzahnungsbereich (8 ) und/oder das Verstell-Zahnrad (20 ). - Verstelleinrichtung (
12 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das die Eingriffsmittel (31 ,32 ) in Axialrichtung längsverstellbar aufgenommen sind, wobei der Verstellweg der Eingriffsmittel (31 ,32 ) in Axialrichtung im Grundzustand blockiert ist und im Überlastfall durch Aktivierung eines Auslösemittels (24 ) freigebbar ist zur nachfolgenden Entspannung der Aktivierfeder (30 ) und Verstellung der Eingriffsmittel (31 ,32 ) in Axialrichtung. - Verstelleinrichtung (
12 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Überlastfall das mindestens eine Eingriffsmittel (31 ,32 ) um die Drehachse (A) schwenkbar ist zum Eingriff zwischen den Verzahnungsbereich (8 ) und das Verstell-Zahnrad (20 ). - Verstelleinrichtung (
12 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffsmittel (31 ,32 ) im Grundzustand formschlüssig auf einem bei Drehung der Antriebswelle (19 ) nicht drehbaren Stützlager (26 ) aufgenommen sind und im Überlastfall bei Aktivierung der Aktivier-Federeinrichtung (30 ) in Axialrichtung verstellbar sind zum Lösen von dem Stützlager (26 ) und zur nachfolgenden drehbaren Verstellung in ihre Eingriffsstellung. - Verstelleinrichtung (
12 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Aktivierungsmittel (24 ) eine auf der Antriebswelle (19 ) drehfest und in Axialrichtung längsverstellbar aufgenommene Auslöserscheibe (24 ) vorgesehen ist, die im Grundzustand federvorgespannt in fester Drehstellung gegenüber dem Verstell-Zahnrad (20 ) positioniert ist, wobei im Überlastfall durch eine Relativverstellung des Verstell-Zahnrads (20 ) gegenüber der Antriebswelle (19 ) eine Relativverdrehung des Aktivierungsmittels (24 ) gegenüber dem Verstell-Zahnrad (20 ) erfolgt zur nachfolgenden Axialverstellung des Aktivierungsmittels (24 ) unter Entspannung der Aktivierungsfeder (30 ). - Verstelleinrichtung (
12 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöserscheibe (24 ) sich radial erstreckende Vorsprünge (24a ) aufweist, die im Grundzustand in axialer Richtung an axialen Vorsprüngen (20d ) des Verstell-Zahnrads (20 ) anliegen und nach Aktivierung gegenüber den axialen Vorsprüngen (20d ) des Verstell-Zahnrads (20 ) relativ verdreht sind zur Freigabe der Anlage. - Verstelleinrichtung (
12 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (19 ) mit dem Verstell-Zahnrad (20 ) über mindestens ein im Überlastfall nachgiebiges Soll-Lösemittel (22 ), insbesondere Sollbruchmittel (22 ), gekoppelt ist zur rotationsfesten Verbindung im Grundzustand und zur Relativverstellung der Antriebswelle (19 ) gegenüber dem Verstell-Zahnrad (20 ) im Überlastfall. - Verstelleinrichtung (
12 ) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Soll-Lösemittel (22 ) Sollbruchmittel (22 ), insbesondere außerhalb der Drehachse vorgesehene Scherbolzen (22 ), vorgesehen sind. - Verstelleinrichtung (
12 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffsmittel (31 ,32 ) jeweils Vertiefungen (36 ) zum Eingriff der Zähne des Verstell-Zahnrads (20 ) und der Zähne des Verzahnungsbereichs (8 ) aufweisen, vorzugsweise zur Ausbildung einer Verklemmung. - Fahrzeugsitz (
1 ), der aufweist: ein erstes Sitz-Strukturteil (4 ), ein zweites Sitz-Strukturteil (2 ), das gegenüber dem ersten Sitz-Strukturteil (2 ) verstellbar ist, und eine Verstelleinrichtung (12 ) nach einem der vorherigen Ansprüche zur Verstellung des zweiten Sitz-Strukturteils (2 ) gegenüber dem ersten Sitz-Strukturteil (4 ), wobei durch manuelle oder motorische Verstellung der Antriebswelle (19 ) der Verstelleinrichtung (12 ) das zweite Sitz-Strukturteil (2 ) relativ zum ersten Sitz-Strukturteil (4 ) verstellbar ist und in einem Überlastfall, z. B. einem Heck-Crash oder Front-Crash, die Verstelleinrichtung (12 ) durch die Überlast-Verriegelungseinrichtung (16 ) in einer selbsttätigen Verstellung blockiert ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (12 ) eine Sitzhöhen-Verstelleinrichtung ist, wobei das zweite Sitz-Strukturteil ein höhenverstellbarer Sitzrahmen (2 ) ist und das erste Sitz-Strukturteil eine längsverstellbare Oberschiene (4 ) oder eine feste Montageplatte ist - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (12 ) eine Lehnenneigungs-Verstelleinrichtung zur Verstellung der Rückenlehne als zweites Sitz-Strukturteil gegenüber einem Sitzrahmen als erstem Sitz-Strukturteil ist.
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