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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verkleidungselement aus Metallringgeflecht zur Verkleidung von verschiedene Radien aufweisenden Formen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Metallringgeflechte sind vielfach im Einsatz, meist um die damit verkleideten Elemente wie zum Beispiel auch Körperteile vor Verletzungen zu schützen. Im Regelfall erfüllt also das Metallringgewebe wie zum Beispiel auch bei dem Schutzhandschuh nach der
EP 0 758 854 B1 , die dem Oberbegriff des Anspruches 1 zugrunde liegt, eine Schutzfunktion gegenüber spitzen oder scharfen Gegenständen. Aus dieser Schrift ist bekannt, dass ein Metallringgeflecht herstellungsbedingt zwei Laufrichtungen hat, wobei das Metallringgeflecht in einer Laufrichtung in wesentlich geringerem Maße dehnbar bzw. gar nicht dehnbar ist als in einer quer, vorzugsweise rechtwinklig dazu verlaufenden Richtung. Dieses Prinzip wird dort hinsichtlich eines Schließbandes eingesetzt, dass dadurch weniger zusammenfaltbar ist.
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Aus der
DE 35 33 894 A1 ist es bekannt, Bekleidungsgegenstände aus einer Ringpanzerstruktur herzustellen, wobei die Struktur an den Körperteilen, an denen die Körperhaut einer größeren oder geringeren Dehnung beim Beugen des Körperteils ausgesetzt ist, 90 Grad gegenüber der Struktur an den Körperteilen orientiert ist, an denen die Körperhaut beim Beugen einer Kompression ausgesetzt ist. Damit werden Verkleidungselemente aus Metallringgeflecht zur Verkleidung von verschiedenen Radien aufweisenden Formen geschaffen und Straffungen über den Knöcheln und Fingergelenken sowie Ansammlungen an Material an der Handflächenseite des Handschuhs vermieden.
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Aufgabe der Erfindung
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, auf effiziente Weise dreidimensionale runde Formen wie Kugeln oder Kreisringformen oder deren Segmente zu verkleiden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verkleidungselement mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die Erfindung macht sich die Laufrichtung zunutze, wobei die Laufrichtung, in der das Metallringgeflecht geringer dehnbar ist bzw. vorzugsweise sich gar nicht dehnen lässt entlang eines Kreisbogens angeordnet ist, während quer dazu Einkerbungen vorgesehen sind. Gelangt man nämlich bei einem dreidimensionalen abgerundeten oder kugeligen Körper von außen bei einem großen Radius auf immer kleiner werdende Radien, so wird das Material zunehmend gestaucht. Nach der maximal möglichen Stauchung verwirft sich jedoch das Material und lässt sich nicht mehr straff um die Form legen. Durch Einkerbungen oder Ausnehmungen bzw. das Entfernen von Material kann jedoch eine straffe Bespannung der Form gewährleistet werden. Derartige Formen können dann für verschiedenste Zwecke eingesetzt werden, wie zum Beispiel auch für architektonische Zwecke oder für Designelemente, da die ausgewogene Laufrichtungskombination eine exakte Abbildung der Rundungen der Form ermöglicht. Verkleidet werden können zum Beispiel Kabelschlaufen, Schlauchbögen, Rohrecken und -bögen, Möbelecken, Armkugeln an Kleidungsstücken, Fausthandschuhe, Schuhüberzüge, Knie- oder Ellenbogenschützer, Sockenteile, abstrakte Designs, Fischkescher, Fangsäcke, Beutel oder ähnliche Produkte, an denen diese halbrunden oder kugeligen Formen vorkommen.
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Für die Herstellung sind möglichst wenige Teile als Zuschnitte zu verwenden, da diese zur Verkleidung der Form noch zusammenzufügen sind. Durch die Einkerbungen und Einschnitte ist dies problemlos möglich, da derartige Einschnitte bedarfsweise hintereinander platziert werden können, sodass ganze Kreisformen mit dem Metallringgeflecht verkleidet werden können. Die Zuschnitte bestehen daher vorzugsweise aus einem einzigen oder zwei Teilen.
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Vorzugsweise wird die Laufrichtung des Metallringgeflechts, die weniger dehnbar ist bzw. entlang der es sich gar nicht dehnen lässt, entlang des Kreisbogens angeordnet, dessen Radius in der Regel der größere bzw. der größte ist. Dadurch kann dort eine Stützfunktion durch die Anordnung der Laufrichtung erzeugt werden, an der sich die damit verbundenen anderen Zuschnittteile ausrichten können, sodass sich das gewünschte Anliegen des Materials an der Grundform ergibt.
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Bei bestimmten Formen ist es erforderlich, den Zuschnitt im Bereich der Einkerbungen oder besser gesagt zwischen den Einkerbungen so abzuflachen, dass eine optimale Formgebung ermöglicht wird. Hierzu kann zwischen den Einkerbungen eine Trapezform ausgebildet werden, deren Oberseite unterhalb der oberen Randpunkte der Einkerbungen liegt.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Zuschnitt zur Verkleidung einer einseitig halbrunde oder ausgerundeten Spitze,
- 2 eine Darstellung gemäß 1 mit den daran angedeuteten Linien zur Verbindung der Ränder des Zuschnitts,
- 3 eine mittels des Zuschnitts gemäß 1 hergestellte runde Form,
- 4 einen Zuschnitt zur Verkleidung einer beidseitig halbrunde und ausgerundeten Spitze,
- 5 eine Darstellung gemäß 4 mit den entsprechenden Verbindungslinien zur Verdeutlichung der Verbindung der Ränder des Zuschnitts,
- 6 einen Zuschnitt für eine spitz zulaufende Form mit verschiedenen Radien,
- 7 eine mittels des Zuschnitts gemäß 6 verkleidete Form,
- 8 einen Zuschnitt für eine kugelförmige Viertelrundung bestehend aus zwei Teilen,
- 9 eine mittels des Zuschnitts gemäß 8 verkleidete Form,
- 10 einen Zuschnitt zur Verkleidung einer überhängenden abgerundeten Form,
- 11 eine mittels des Zuschnitts gemäß 10 verkleidete Form,
- 12 eine schematische Darstellung für einen Zuschnitt einer partiell breiteren Form,
- 13 eine schematische Darstellung einer mittels des Zuschnitts gemäß 12 verkleideten Form.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie die jeweiligen Verfahrensschritte beschränkt ist, da diese Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen zu beschreiben und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig etwas Anderes deutlich macht.
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Die Figuren zeigen verschiedene Zuschnitte und daraus gebildete Formen zur Verwendung eines Metallringgeflechts als Verkleidungselement zur Verkleidung von verschiedene Radien aufweisende Formen mit dem Metallringgeflecht. Das Problem bei der Verkleidung von runden oder abgerundeten Formen mit Metallringgeflecht liegt in dem grundsätzlichen Aufbau des Metallringgeflechts. Metallringgeflecht weist eine Grundlaufrichtung auf, in der das Metallringgeflecht sich vorzugsweise in geringerem Maße bzw. gar nicht dehnen lässt als in einer quer und insbesondere rechtwinklig dazu verlaufenden weiteren Richtung. Dies führt dazu, dass bei der Verkleidung von runden oder abgerundeten Formen, insbesondere wenn sie verschiedene Radien aufweisen, das Metallringgeflecht immer stärker gestaucht werden muss. Nach der maximal möglichen Stauchung verwirft sich jedoch das Material und lässt sich nicht mehr straff um die Form legen, was zu entsprechenden ästhetischen Einbußen führt.
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Aus diesem Grund werden an den Zuschnitten für 10, 20, 30, 40, 50, 60 bzw. an den weiteren Zuschnitten 41, 51 Einkerbungen, Einschnitte oder Ausnehmungen vorgesehen, um überschüssiges Material herauszunehmen und eine straffe Bespannung der zu verkleidenden Form zu gewährleisten. Erfolgt dies mit einer ausgewogenen Laufrichtungskombination ergibt sich eine exakte Abbildung der Rundung. Verkleidet werden können damit beliebige runde und abgerundete auch abstrakte Formen in den verschiedensten Anwendungsbereichen, also auch im Architektur- oder Designbereich. Zu denken ist insbesondere an Kabelschlaufen, Schlauchbögen, Rohrecken- und bögen, Möbelecken, Armkugeln an Kleidungsstücken, Fausthandschuhe, Schuhüberzüge, Knie- oder Ellenbogenschützer, Sockenteile, abstrakte Designs, Fischkescher, Fangsäcke, Beutel oder ähnliche Produkte, an denen derartige halbrunde oder kugelig Formen vorkommen. Die Verbindung der Zuschnitte untereinander erfolgt über ihre Ränder 10a, 20a, 30a, 40a, 50a, 60a bzw. an den Rändern 41a, 51a, unabhängig davon, ob diese Ränder nun den Rand des ursprünglichen Zuschnitts bilden oder den Rand an den Einkerbungen 12, 22, 32, 42, 52, 62.
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Aus den Figuren ist zu erkennen, dass vorzugsweise ein einziger Zuschnitt 10, 20, 30, 60 oder zwei Zuschnitte 40, 41; 50, 51 erforderlich sind, um die Rundung zu verkleiden. Je weniger Zuschnitte, desto effizienter lässt sich die dreidimensionale Rundung verkleiden. Dafür ist es nämlich erforderlich, dass die Verbindung der Ränder 10a, ....60a durch ein Zusammennähen mittels Metallringen erfolgt, die vorzugsweise den Durchmesser der Ringe des Metallringgeflechts aufweisen. Dies führt dann zu einer Form wie zum Beispiel in 3 dargestellt, in der eine einfache Rundung mit dem Metallringgeflecht verkleidet ist. Die zugehörigen Zuschnitte zur Verkleidung einer derart einseitig ausgerundeten Form finden sich in 1. Deutlich ist am Zuschnitt 10 in 1 zu erkennen, dass eine Laufrichtung L vorgesehen ist, wobei die Einkerbungen 12 quer dazu angeordnet sind. Die Einkerbungen werden dann in 2, wie durch die Pfeile dargestellt miteinander verbunden bzw. vernäht, sodass sich die Form gemäß 3 ergibt.
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Bei einer beidseitig ausgerundeten Form wird ein Zuschnitt 20 gemäß 4 verwendet, bei dem Einkerbungen 22 auf beiden Seiten des Zuschnitts vorgesehen sind. Gemäß 5 erfolgt auch dort eine Verbindung der Ränder, wie durch die Pfeile dargestellt, so dass sich eine vorzugsweise runde Form bildet. Die Laufrichtung L liegt quer zum Bild, läuft also von links nach rechts.
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Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass die Form in der Regel mehrere Radien R1 aufweist, von denen lediglich in 13 ein Radius R1 dargestellt ist. Diese Radien bestimmen den Abschnitt des Kreisbogens, entlang dem das Metallringgeflecht mit seiner Laufrichtung L angeordnet ist. Bei verschiedenen Radien wird diese Laufrichtung vorzugsweise entlang des Kreisbogens angeordnet, dessen Radius R1 der größere oder der größte der an dieser Stelle vorhandenen ist. Wenn dabei von einem Kreisbogen die Rede ist, so fallen hierunter auch Bögen mit sich abschnittsweise oder kontinuierlich ändernden Radien, denn es geht grundsätzlich um die Verkleidung beliebiger ausgerundeter dreidimensionaler Formen.
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Gemäß 1 und 4 weisen die Einkerbungen 12, 22 an ihrem Grund einen Winkel von vorzugsweise bis zu 90 Grad auf, wobei bei einer Ausführungsform zur Ausgestaltung einer eher spitz zulaufenden Form auch kleinere Winkel vorgesehen sein können, wie in 6 zur Abbildung der Form gemäß 7 dargestellt. Die Einkerbungen 32 weisen hier insofern einen kleineren Winkel auf. Grundsätzlich können jedoch nicht nur spitze Winkel, sondern auch stumpfe Winkel für die Einkerbungen verwendet werden. Der Punkt 33 an der Spitze zwischen den beiden Einkerbungen findet sich in 7 ebenfalls wieder. Auch dort erfolgt ein Zusammennähen, wie durch die Pfeile in 6 angedeutet.
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Gemäß 4 weist der Zuschnitt 20 die Einkerbungen 22 aufeinander gegenüberliegenden Seiten auf, wobei sie dort unmittelbar einander gegenüberliegend, also diametral gegenüberliegend angeordnet sind. Dies kann je nach Form jedoch variieren.
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Bedarfsweise können auch, wie in den Ausführungsbeispielen nach den 8 bis 11 mehrere Zuschnitte, im vorliegenden Fall die Zuschnitte 40, 50 mit den weiteren Zuschnitten 41, 51 verbunden werden, um kugelförmige Viertelrundungen oder überhängende Rundungen zu verkleiden. Diesen beiden Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass die Laufrichtung L' des weiteren Zuschnitts 41, 51 quer und vorzugsweise rechtwinklig zur Laufrichtung L des anderen Zuschnitts 40, 50 liegt. Der weitere Zuschnitt 41, 51 wird dabei symmetrisch zur Einkerbung 42, 52 auf der Seite der Einkerbung (10, 11) oder auf der gegenüberliegenden Seite (8, 9) angeordnet. Der Zuschnitt gemäß 8 weist am Grund der Einkerbung 42 einen Punkt 44 und eine Spitze 45 am weiteren Zuschnitt 41 auf, die in der verkleideten Form gemäß 9 entsprechend gekennzeichnet sind. Deutlich ist in 9 unten zu erkennen, dass durch die Einkerbung 42 die Form nach hinten rückgeführt wird, das heißt, in 9 im unteren Bereich gut an der Grundform anliegt. Auch hier erfolgt das Zusammennähen, wie durch die Pfeile in 8 angedeutet.
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Eine vergleichbare Form lässt sich durch den Zuschnitt gemäß 10 erzeugen, bei der der weitere Zuschnitt 51 in die Einkerbung 52 eintaucht und dort vernäht wird. Gemäß 10 erfolgt das Zusammennähen, wie durch die Pfeile angedeutet. Der Punkt 54 am Grund der Einkerbung 52 ist in 11 zu erkennen.
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Sind breitere Grundformen gewünscht, die über stark unterschiedliche Radien verfügen, ist eine Ausgestaltung gemäß den 12 und 13 von Vorteil. Der dortige Zuschnitt 60 weist mehrere nebeneinander liegende Einkerbungen 62 auf. Am Grund der Einkerbungen 62 sind Punkte 65 vorgesehen. Verbindet man die Punkte 65 miteinander bilden sie die Grundseite eine Trapez, das sich mit dem verbleibenden Metallringgeflecht zwischen den beiden Einkerbungen 62 ergibt. In der Draufsicht befindet sich die Oberseite des Trapezes 66 unterhalb einer Linie, die durch die beiden oberen Randpunkte 67 des Zuschnitts gebildet ist. Zur Erläuterung: Wenn hier von oben und unten die Rede ist, so bezieht sich dies auf die Blattebene der 12. Verbindet man also die Randpunkte 67 miteinander, so liegt die Oberseite 66 des Trapezes unterhalb dieser gedachten Linie. 12 zeigt ferner, dass die Einkerbungen 62 vom oberen Rand des Zuschnitts 60 zunächst mit einem Abschnitt 68 nach unten geführt sind, der einen steileren Winkel aufweist als der Winkel der darunter liegenden restlichen Einkerbung 62. Der Schnittpunkt zwischen dem Abschnitt 68 und des darunter liegenden Rands der Einkerbung liegt etwa in Höhe der Oberseite 66 des Trapez. Dies führt dann zu einer Form, sofern der Zuschnitt 60 wie in den Linien in 12 angedeutet zusammengenäht ist, wie sie in 13 dargestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 20, 30, 40, 50, 60
- Zuschnitt
- 41, 51
- weiterer Zuschnitt
- 10a, 20a, 30a,
- Rand
- 40a, 50a, 60a
- Rand
- 41a, 51a
- Rand
- 12, 22, 32, 42, 52, 62
- Einkerbung
- 33, 54
- Spitze
- 44
- Grund der Einkerbung
- 65
- Punkt am Grund der Einkerbung
- 66
- Oberseite des Trapez
- 67
- oberer Randpunkt
- 68
- Abschnitt
- L, L'
- Laufrichtung
- R1
- Radius