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Die Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung für Werkzeugpaletten, aufweisend ein Gestell (1), mit mindestens einem Längsholm und mindestens einem Querholm, an denen eine Werkzeugpalette (2) mit, den Werkzeugen angepaßten, Ausnehmungen (2.1), angeordnet ist, das zur einfachen Montage oder Demontage an beliebige mobile oder stationäre Werkstatt- oder Werkzeugwagen sowie Werkbänke anzuordnen ist.
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Es sind eine Vielzahl von stationären und mobilen Werkstatt- und Werkzeugwagen, Werkbänken und Werkzeugschränken bekannt, in oder an denen Werkzeuge mehr oder weniger übersichtlich geordnet gelagert werden. Auch sind Werkzeugpaletten bekannt, die in Werkzeugkästen oder Einschüben von Werkzeug- oder Werkstattwagen gestapelt sind, die bei Bedarf entnommen werden und auf einen Arbeitstisch oder am Ort des Gebrauchs abgelegt werden können.
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So ist zum Beispiel aus der
DE 28 49 657 ist ein Werkzeugwagen bekannt mit mehreren etwa horizontal ausgerichteten, zwischen mehreren vertikalen Holmen in einem freien Abstand übereinander angeordneten, Werkzeugkästen, gekennzeichnet durch zwei jeweils in einer Drehachse beiderseits von mehreren Werkzeugkästen, gelenkig miteinander verbundene vordere Holme und zwei, jeweils in einer anderen Drehachse beiderseits der übereinander angeordneten Werkzeugkästen, gelenkig miteinander verbundene hintere Holme, wobei die vorderen Holme gegenüber den hinteren Holmen um die vorderen und hinteren Drehachsen der Werkzeugkästen bis etwa zum parallelen Anschlag der vorderen und hinteren Holme verschwenkbar sind und dabei die Grundfläche des Werzeugwagens auf eine ca. zwei Holmbreiten entsprechend verkleinerte Grundfläche reduzierbar ist.
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Diese offenbarte Lösung ist auf eine platzsparende und gleichzeitig fahrbare Anordnung von Werkzeugen ausgelegt. Ein übersichtlicher und leicht zugriffbereiter Zugang zu den Werkzeugen ist jedoch allenfalls in der oberen Ebene gegeben. Um die Werkzeuge in den unteren Ebenen zu sehen und zu erreichen muß sich die Person entweder bücken oder sich gar in die Hocke begeben. Insbesondere bei sich häufig wiederholenden Arbeitsgängen ist dieser Wagen für den Benutzer ergonomisch belastend und dessen Nutzung zeitaufwendig.
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Die
DE 693 05 891 T2 offenbart einen Werkzeugkasten mit einer, unterhalb des Deckels der Werkzeugkiste, angeordneten Werkzeugpalette, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugpalette bei geöffnetem Deckel durch einen erfindungsgemäßen Begrenzungsmechanismus in zwei Stellungen zu bringen ist. Die eine Stellung ist eine waagerechte und die zweite Stellung eine bezüglich der Bodenwand geneigte.
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Ungeachtet des komplizierten und aufwendigen Mechanismus bleibt ein gut sichtbarer Zugriff auf eine Werkzeugpalette beschränkt, die samt Werkzeugen nicht austauschbar ist. Wollte man die zur Verfügung stehende Palette für weitere Arbeitsabläufe nutzen müßten die Werkzeuge einzeln ausgetauscht werden, was wiederum zeitaufwendig wäre.
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Schließlich ist aus der
DE 203 01 995 U1 ein Werkstattwagen bekannt, der bereichsweise die Form einer Außentreppe aufweist, in deren Trittstufe unterschiedliche Öffnungen zur senkrechten Aufnahme von Werkzeugen angeordnet sind. Die Werkzeuge sind in diesem Fall leicht zugriffsbereit. Ein großer Nachteil besteht jedoch darin, daß beispielsweise die Größen der Schraubenzieher oder Stechbeitel nicht erkennbar sind, da sie durch die Setzstufe verdeckt werden. Dieser Werkstattwagen ist sicher für grobe Arbeitsgänge gut geeignet, aber beispielsweise Feinwerkzeug, wie Inbusschlüssel oder unterschiedliche Größen von Steckschlüsseleinsätzen für Knarren oder Ratschen und deren Zubehörteile kann dieser Werkstattwagen nicht übersichtlich aufnehmen.
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Es war deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Aufnahmevorrichtung für Werkzeugpaletten mit, den Werkzeugen angepaßten, Ausnehmungen zu finden, die an jedem stationären oder mobilen Werkzeug- oder Werkstattwagen sowie an Werkzeugtischen und Werkbänken leicht anzubringen ist, bei der die Paletten mit den Werkzeugen für die jeweiligen Arbeitsgänge ausgestattet und leicht austauschbar sind, bei dem die Werkzeuge flächenmäßig in ihrer gesamten Form und Größe sichtbar, leicht zu entnehmen, wieder abzulegen und bis zur nächsten Benutzung aufzubewahren sind, die für den jeweiligen Benutzer und die räumlichen Bedingungen leicht und in beliebiger Richtung zu bewegen und zu fixieren und somit ergonomisch angepaßt werden können, jederzeit eine gute Übersicht und einen angenehmen Blickwinkel auf alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge gewährleistet und somit zeitsparend und den Arbeitsschutz fördernd zu nutzen sind.
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Die Aufgabe wird, gemäß Anspruch 1, dadurch gelöst, daß das Gestell mindestens einen Längsholm und mindestens einen Querholm aufweist und der Querholm am Längsholm rechtwinklig und vertikal beweglich angeordnet ist und daß jeweils ein Schenkel eines Scharniers am oberen Ende des Längsholms und der zweite Schenkel des Scharniers an einer Platte mit mindestens einer Auflage angeordnet ist und eine, auf der Platte aufliegende, Werkzeugpalette zu einer Achse des Längsholms von 0° bis 90° zu dem äußeren Ende des Querholms vertikal zu schwenken und zu fixieren ist.
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Gemäß, Anspruch 2, wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an einem Längsholm ein, in seiner Breite durch eine zu verriegelnde Schelle zu verstellender und zu fixierende, Querholm und am Querholm rechtwinklig und parallel zum Längsholm ein zweiter Längsholm angeformt ist, daß am unteren Ende des Längsholms und am oberen Ende des Längsholms jeweils ein, um 360° zu drehendes und zu fixierendes, Verbindungselement angeordnet ist und der erste Schenkel eines Scharniers am Ende des, um 360° zu drehenden und zu fixierenden, Verbindungselements auf dem Längsholm und der zweite Schenkel des Scharniers an einer Platte angeordnet ist, wobei unabhängig von einander, eine, auf der Platte aufliegende Werkzeugpalette um eine Achse (Z) des Längsholms um 360° zu drehen und außerdem zu der Achse vertikal zum Längsholm im Bereich von 0 bis 90° zu schwenken und zu fixieren ist und daß gleichzeitig der Querholm zusammen mit dem Längsholm und der Platte mit der Werkzeugpalette um die Achse des Längsholms über das, an diesem endseitig angeordnete, und um 360° zu drehende und zu fixierende, Verbindungselement (7) ebenfalls um 360° zu drehen sind.
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Diese Konstruktionen sind einfach und überschaubar aufgebaut und preisgünstig herzustellen. Durch die Möglichkeit der Verstellung des Auflagewinkels der Werkzeugpalette und durch die in Bereichen bis zu 360° drehbaren Werkzeugpaletten ist eine erweiterte, ergonomisch an den Benutzer und die örtlichen Gegebenheiten angepaßte Einstellung des Sicht- und Griffbereiches zu den zur Verfügung stehenden Werkzeugen gegeben. Die Übersichtlichkeit und ordnungssichere Entnahme und Ablage der Werkzeuge ist nicht an die Ordnungsliebe des Benutzers gebunden. Sie ist leicht zu überschauen und zu benutzen, wodurch zeit- und kostensparende Arbeitsabläufe gewährleistet sind.
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Der einfache Aufbau der Aufnahmevorrichtung gestattet weiterhin, deren Anordnung an jedem beliebigen mobilen oder stationären Werkstatt- oder Werkzeugwagen, an Werkbänke, Werktische oder Montageflächen. Entsprechend der Breite der jeweiligen Arbeitsflächen sind auch mehrere Aufnahmevorrichtungen nebeneinander anzuordnen.
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Die Nutzung handelsüblicher Werkzeugpaletten aus Schaumstoff, in die bedarfsgerechte Ausnehmungen eingearbeitet werden können, die eine flächige Aufnahme von jeweils erforderlichen Werkzeugen für bestimmte technologische Arbeitsabläufe gestattet, sowie die variabel zu schwenkende Platte mit der aufliegenden Werkzeugpalette zu den Längsholmen ermöglicht die Einstellung einer, der Größe des Benutzers anzupassenden, ergonomisch günstigen Lage. Des weiteren gestattet die anzupassende Anordnung der Werkzeugpalette auf der Platte der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung und deren fallweise um 360° zu drehende Längsholme eine, gegenüber der ersten Lösung erweiterte, an die Größe des Benutzers sowie an die räumlichen Gegebenheiten anzupassende ergonomische Einstellung und Fixierung. Eine klare Übersicht auf alle Werkzeuge für den jeweiligen technologischen Ablauf ist außerdem gesichert. Die angeordneten Griffe zum auswechseln der Werkzeugpaletten gewähren eine leichte Entnahme oder Auflage bzw. den Austausch der Paletten.
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Die Ausführungsformen und eingesetzten Materialien nach den Unteransprüchen gewährleisten eine stabile aber leichte und einfach zu bedienende Konstruktion der Aufnahmevorrichtung.
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Dazu tragen die Profilmaterialien der Längs- und Querholme aus Aluminium ebenso bei wie die Platte aus Kunststoff, Plexiglas Sperrholz oder Aluminium.
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Darüber hinaus ergänzt die Beleuchtung an der Auflage der Platte die vielfältige Nutzbarkeit der Aufnahmevorrichtung und trägt zu einem guten und die Augen des Benutzers schonenden Arbeiten des Benutzers bei.
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Schließlich ermöglicht, bei umfangreichen technologischen Arbeitsabläufen, die Codierung der Werkzeugpaletten und somit deren Zuordnung zu bestimmten Arbeitsgängen ein leichtes Auswählen der jeweils zu dem erforderlichen Arbeitsgang gehörigen Werkzeugpalette durch den Benutzer.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden, wobei gleiche Teile mit gleichen Ziffern gekennzeichnet sind. Die Zeichnungen zeigen dabei in
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1 die Vorderansicht des erfindungsgemäßen Aufnahmegestells nach Anspruch 1,
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2 die Seitenansicht von 1
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3 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Aufnahmegestells nach Anspruch 2,
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4 eine Draufsicht auf 3 mit waagerecht fixierter Palette,
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5 eine Draufsicht auf 3 mit geneigter Palette
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Im Ausführungsbeispiel, gemäß 1, ist beispielhaft die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung dargestellt, wobei zwei in einem Abstand nebeneinander angeordnete Längsholme 1.1 und ein jeweils an diesen angeordneter Querholm 1.2 vorzugsweise aus einem handelsüblichen, im Querschnitt etwa quadratischen, Profil aus Aluminium bestehen. In den Längsholmen 1.1 sowie in den Querholmen 1.2 sind in Längsrichtung in allen Außenflächen Nuten eingeformt. In den Nuten der Längsholme 1.1 ist jeweils ein Querholm 1.2 so lösbar angeordnet, daß dieser bedarfsweise vertikal nach oben oder unten zu verschieben ist. Mit den oberen Seitenflächen der Längsholme 1.1 ist jeweils ein Schenkel eines Scharniers 3 verbunden. Der zweite Schenkel des Scharniers 3 ist mit einer Platte 4, vorzugsweise aus Plexiglas, verbunden, die beispielsweise eine angeformte Auflage 4.1 aufweist. Auf die Platte 4 wird eine Werkzeugpalette 2 aufgelegt. Durch die beschriebene Anordnung ist, gemäß 2, die Platte 4 mit der Werkzeugpalette 2 um jeweils ein Scharnier 3 zu Stirnflächen 1.2.1 der Querholme 1.2 in einem Bereich von 0° bis 90° nach oben und unten schwenkbar, wobei je nach der eingestellter Höhe der Querholme 1.2 zu der Längsachse Y der Längsholme 1.1 die Platte 4 mit der Palette 2 eine waagerechte oder eine verschieden schräge Lage einnimmt. Das Gestell 1 kann nun mit den unteren Flächen der beiden Längsholme 1.1 vorzugsweise an den Arbeitstisch eines stationären Montagetisches mit Einschüben für Werkzeugpaletten 2 beispielsweise angeschraubt werden. Der Benutzer löst die Befestigung der Querholme 1.2 in den Längsholmen 1.1 und verschiebt diese entsprechend seiner Größe nach oben oder unten, bis er für sich den optimalen Sicht- und Zugriffswinkel für die Platte 4 gefunden hat und befestigt diese wieder. Nun nimmt er gemäß Codierung die Werkzeugpalette 2 für die ersten Arbeitsgänge aus dem Einschub im Montagetisch, legt diesen auf die Auflagefläche 4.1 und die Platte 4. Nach Abschluß der ersten Arbeitsgänge wird die Werkzeugpalette 2 mit Hilfe von daran befestigten, in der Zeichnung nicht näher dargestellten, Griffen von der Platte 4 genommen, in den Montagetisch geschoben und die, für die nächsten Arbeitsgänge codierte Werkzeugpalette 2 herausgenommen und auf die Platte 4 gelegt, wodurch nach kurzer Unterbrechung sofort weiter gearbeitet werden kann. Wenn in der nächsten Arbeitsschicht ein anderer Benutzer kommt, stellt dieser die Querholme 1.2 in der Höhe auf seine Größe ein und kann nun weiterarbeiten. Falls sich das einfallende Tageslicht verschlechtert, kann auch die, in der Zeichnung nicht näher dargestellte, Beleuchtung unterhalb der Auflage 4.1 eingeschalten werden, wodurch die Arbeitsfläche direkt beleuchtet werden kann. Die beschriebene Konstruktion kann auch in der Form genutzt werden, daß die Platte 4 mit der Werkzeugpalette 2 mittig an einem Längsholm 1.1 zu befestigen ist. Bei einem breiten Arbeitsbereich können auch nach Bedarf mehrere Aufnahmevorrichtungen mit einem Längsholm 1.1 oder mit zwei Längsholmen 1.1 nebeneinander an dem Arbeitstisch angeordnet werden. 3 zeigt die Seitenansicht des erfindungsgemäßen Gestells 1, das in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Längsholm 1.3, einem im rechten Winkel von diesem weg angeformten Querholm 1.4, der ineinander zu verschieben und dessen Breite durch eine zu verriegelnde Schelle 8 zu fixieren ist und aus einem vertikal zu dem Querholm 1.4 und parallel zum Längsholm 1.3 angeformten zweiten Längsholm 1.5 gebildet ist, wobei alle Holme vorzugsweise aus einem zylindrischen Hohlprofil aus Aluminium bestehen. Am oberen Ende des Längsholms 1.5 und am unteren Ende des Längsholms 1.3 ist jeweils ein, um 360° zu drehendes und zu fixierendes, Verbindungselement 7, beispielsweise in Form einer Kugelbüchse, angeordnet. In der Kugelbüchse am Längsholm 1.5 ist ein Scharnier 6 derart angeordnet, daß die daran befestigte Platte 4 mit der darauf liegenden Werkzeugpalette 2, gemäß 4 und 5, in einem Bereich von 0° bis 90° gegen die Achse Z des Längsholms 1.5 zu schwenken und im erwünschten Winkel zu fixieren ist. Unabhängig von dieser Einstellung kann die Platte 4 und die darauf liegende Werkzeugpalette 2 um 360° um die Achse Z des Längsholms 1.5 gedreht werden. Je nach Platzbedarf kann der Quersteg 1.4 durch auseinander ziehen oder ineinander schieben verkürzt oder verlängert werden und dessen Breite durch eine Schelle 8 verriegelt werden. Schließlich ist der Längssteg 1.3 mit allen an ihm angeformten und angeordneten Bestandteilen des Gestells 1 ebenfalls um 360° um seine Achse Y drehbar. Diese Konstruktion empfiehlt sich besonders zur Anordnung an mobilen Werkstattwagen. Die erfindungsgemäße Konstruktion ist unter anderem besonders geeignet für erforderliche Montage- oder Demontagearbeiten in der Höhe. In diesem Fall kann die Werkzeugpalette 2, gemäß 4, in einer waagerechten Ebene fixiert werden und durch den Benutzer von oben auf die Werkzeugpalette 2 geschaut und zugegriffen werden. Das in mehreren Ebenen um 360° zu drehende Gestell 1 gestattet eine nahezu endlose Regulierung des Aufnahmegestells in alle erforderlichen Zugriffsbereiche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2849657 [0003]
- DE 69305891 T2 [0005]
- DE 20301995 U1 [0007]