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Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die
OS 37 05 817 A1 offenbart eine ölgekühlte Brennkraftmaschine mit je einem Ölkreislauf für die Kühlung und Schmierung, die gemeinsam von einer Ölpumpe gespeist werden. Die Ölkreisläufe sind mit einer Aufteilung der Ölmenge druckseitig vor Eintritt des Öls in die Brennkraftmaschine versehen. Dabei ist vorgesehen, dass zur Aufteilung der Ölmenge ein Ölmengenteiler mit einem Eintritt und mindestens zwei Austritten eingesetzt ist. Bei der Brennkraftmaschine wird das Öl aus einem Ölreservoir in eine Ölwanne zu dem Ölmengenteiler gefördert, der die Ölmenge aufteilt und dem jeweiligen Ölkreislauf zuführt. Eine erste Teilmenge der Ölmenge wird dabei dem Kühlbereich und eine zweite Teilmenge der Ölmenge Schmierstellen der Brennkraftmaschine zugeführt. Dies bedeutet, dass sowohl der Kühlbereich als auch die Schmierstellen mit dem gleichen Öl versorgt werden.
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Der
DE 36 31 437 A1 ist ein Kühl- und Schmierkreislauf einer ölgekühlten Brennkraftmaschine als bekannt zu entnehmen. Der Kühl- und Schmierkreislauf umfasst einen gemeinsamen Ölsammelbehälter, wobei das rücklaufende Kühlöl Wärmetauschern zugeführt werden kann. Dabei existiert ein Ölweg für die Schmierung und innere Kühlung von bewegten Teilen und deren Reibflächen. Zudem ist ein zweiter Ölweg für die äußere Kühlung von Zylindern und Ventilstegen vorgesehen. Ansonsten verlaufen beide Ölwege getrennt und verbindungslos voneinander, wobei beide Ölwege eine eigene Ölpumpvorrichtung besitzen. Auch hierbei wird das Öl aus einem Ölreservoir in einer Ölwanne der Brennkraftmaschine gefördert. Dies bedeutet, dass sowohl für die Schmierung und innere Kühlung von bewegten Teilen und deren Reibflächen als auch für die äußere Kühlung von Zylindern und Ventilstegen das gleiche Öl der Brennkraftmaschine verwendet wird.
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Die Verwendung des gleichen Öls für unterschiedliche Zwecke bei den bekannten Brennkraftmaschinen ist insofern nachteilhaft, als hinsichtlich der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Öls, beispielsweise hinsichtlich seiner Viskosität, Mangelschmierfähigkeit etc. ein Kompromiss eingegangen werden muss. Dies liegt beispielsweise daran, dass für den einen Zweck eine hohe Viskosität vorteilhaft ist, während für den anderen Zweck eine geringe Viskosität von Vorteil ist. Ein weiterer Nachteil liegt in der Verunreinigung des Öls durch einen jeweiligen Kurbeltrieb der Brennkraftmaschinen, da Kolben des Kurbeltriebs jeweils zugeordnete Brennräume nicht vollständig abdichten und so das Öl mit sogenanntem Blow-By und darin enthaltenen Verbrennungsrückständen, Ruß, Kraftstoff, Wasser etc., verunreinigt wird. Dies führt zu einem relativ hohen Verschleiß und einer hohen Reibung in der Brennkraftmaschine.
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Darüber hinaus ist es aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt, für unterschiedliche Zwecke unterschiedliche Schmiermittel, insbesondere Schmieröle, zu verwenden. Die Schmiermittel unterscheiden sich dabei insbesondere hinsichtlich ihrer physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften voneinander. Dabei wird beispielsweise ein erster Verbraucher, eine erste Lagerstelle zum Lagern zweier relativ zueinander bewegbarer Teile und/oder dergleichen der Brennkraftmaschine mit einem ersten der Schmiermittel und wenigstens ein zweiter Verbraucher, eine zweite Lagerstelle und/oder dergleichen der Brennkraftmaschine mit dem zweiten Schmiermittel versorgt. Den Verbrauchern, Lagerstellen und/oder dergleichen sind somit zwei voneinander separate Schmiermittelversorgungseinrichtungen zugeordnet. Damit einher geht der Nachteil eines sehr hohen Aufwands insbesondere zum Abdichten der voneinander separaten Schmiermittelversorgungseinrichtungen bzw. jeweiliger, voneinander unabhängiger Schmiermittelkreisläufe. Zudem sind gegebenenfalls – und wie beispielsweise bei der
DE 37 05 817 A1 vorgesehen – jeweilige Fördereinrichtungen sowie Filter, Kühleinrichtungen, Schmiermittelsümpfe und/oder dergleichen vorzusehen, was ebenso zu einem sehr hohen Aufwand führt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antriebseinrichtung, insbesondere für einen Kraftwagen, bereitzustellen, bei welcher unterschiedliche, mit Schmiermittel zu versorgende Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen der Antriebseinrichtung besonders bedarfsgerecht und auf relativ einfache Weise mit einem jeweiligen Schmiermittel versorgbar sind.
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Diese Aufgabe wird durch eine Antriebseinrichtung, insbesondere für einen Kraftwagen, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Eine solche Antriebseinrichtung, insbesondere für einen Kraftwagen, umfasst eine Schmiermittelversorgungseinrichtung und wenigstens zwei Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen. Die Lagerstellen dienen zum Lagern zweier relativ zueinander bewegbarer Bauteile der Antriebseinrichtung. Bei diesen Bauteilen kann es sich beispielsweise um eine Welle und ein Gehäuseteil der Antriebseinrichtung handeln, wobei die Welle an dem Gehäuseteil relativ zu dem Gehäuseteil drehbar gelagert ist. Bei den Bauteilen kann es sich auch um Verzahnungen von Zahnrädern, relativ zueinander translatorisch verschiebbare Bauteile oder dergleichen handeln.
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Die wenigstens zwei Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen sind mittels der Schmiermittelversorgungseinrichtung mit jeweiligen, hinsichtlich ihrer physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften voneinander unterschiedlichen Schmiermitteln versorgbar.
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Zur Darstellung einer bedarfsgerechten sowie einfachen und somit kostengünstigen Versorgung der wenigstens zwei Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen mit Schmiermittel ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schmiermittelversorgungseinrichtung eine Trenneinrichtung umfasst, mittels welcher Schmierstoff aus lediglich einem Schmierstoffreservoir der Antriebseinrichtung in die jeweiligen, hinsichtlich ihrer physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften voneinander unterschiedlichen Schmiermittel zu trennen ist.
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Der Schmierstoff kann sich somit in dem den Lagerstellen, Verbrauchern oder dergleichen bzw. den Schmiermitteln gemeinsamen Schmierstoffreservoir nach Versorgen der Lagerstellen, der Verbraucher oder dergleichen sammeln. Das Vorsehen von zwei separaten Schmiermittelreservoirs für die jeweiligen Schmiermittel ist nicht vorgesehen und nicht vonnöten. Ferner kann der Schmierstoff beispielsweise mittels lediglich einer Fördereinrichtung, insbesondere einer Pumpeinrichtung, aus dem Schmierstoffreservoir entnommen und zu den Lagerstellen, Verbrauchern oder dergleichen gefördert werden. Dadurch können jeweilige Fördereinrichtungen für die jeweiligen Schmiermittel vermieden werden. Dies hält den Aufwand, die Kosten, den Bauraumbedarf sowie das Gewicht der Antriebseinrichtung besonders gering.
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Bei dem Schmiermittel handelt es sich vorzugsweise um ein Schmieröl, mittels welchem die jeweiligen Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen vorteilhaft zu schmieren und/oder zu kühlen sind.
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Durch die Trennung des Schmierstoffs in die jeweiligen Schmiermittel kann eine erste der Lagerstellen, ein erster der Verbraucher oder dergleichen mit einem ersten der Schmiermittel und die zweite Lagerstelle, der zweite Verbraucher oder dergleichen mit dem zweiten Schmiermittel versorgt werden. Dadurch ist eine bedarfsgerechte sowie zweckgerechte Versorgung mit Schmiermittel realisiert. So kann beispielsweise die erste Lagerstelle, der erste Verbraucher oder dergleichen mit dem zugehörigen, ersten Schmiermittel versorgt werden, welches beispielsweise eine andere Viskosität, Mangelschmierfähigkeit und/oder dergleichen aufweist als das zweite Schmiermittel, mit welchem die zweite Lagerstelle, der zweite Verbraucher oder dergleichen versorgt wird.
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Schmierstellen, d. h. Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen, welche mit einem Schmiermittel mit relativ geringer Viskosität zu versorgen sind, sind beispielsweise Wälzlager und Ventiltriebe. Schmierstellen, d. h. Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen, welche mit einem Schmiermittel mit demgegenüber höherer Viskosität zu versorgen sind, sind beispielsweise Brennraum- bzw. Zylinderwände, Kegelradverzahnungen und Tellerradverzahnungen.
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Die Trenneinrichtung der Schmiermittelversorgungseinrichtung ermöglicht es nun, Schmierstellen mit geringem Viskositätsbedarf mit dem ersten Schmiermittel zu versorgen, welches beispielsweise eine geringere Viskosität aufweist als das zweite Schmiermittel. Schmierstellen mit demgegenüber höherem Viskositätsbedarf können auf einfache Weise mit dem zweiten, gegenüber dem ersten Schmiermittel dickflüssigeren Schmiermittel versorgt werden. Dadurch kann insbesondere die innere Reibung der Antriebseinrichtung besonders gering gehalten werden.
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Darüber hinaus ist es möglich, partikelempfindliche, insbesondere rußempfindliche, Schmierstellen (Lagerstellen, Verbraucher oder dergleichen) mit einem der Schmiermittel mit einem sehr geringen oder keinem Partikelanteil, insbesondere Rußanteil, zu versorgen. Dies führt zu einer besonders hohen Lebensdauer der partikelempfindlichen Schmierstellen bzw. korrespondierender Bauteile der Antriebseinrichtung. Diese vorteilhafte Versorgung mit Schmiermittel ist dabei auch möglich, wenn eines der Schmiermittel während des Betriebs der Antriebseinrichtung mit Partikeln, insbesondere Rußpartikeln, verunreinigt wird. Infolge der Trennung können den partikelempfindlichen Schmierstellen dann das nicht oder weniger verunreinigte, andere Schmiermittel zugeführt werden.
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Die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung umfasst beispielsweise eine Verbrennungskraftmaschine, insbesondere eine Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine, eines Kraftwagens. Die Antriebseinrichtung kann zudem ein Getriebe umfassen, welches beispielsweise mit der Verbrennungskraftmaschine gekoppelt ist. Dabei kann das Getriebe zumindest teilweise in die Verbrennungskraftmaschine integriert sein. Durch die vorteilhafte und relativ einfache Bereitstellung der voneinander unterschiedlichen Schmiermittel ist es beispielsweise möglich, die Verbrennungskraftmaschine bzw. zumindest einen Teil ihrer Bauteile mit einem ersten der Schmiermittel und das Getriebe bzw. zumindest einen Teil seiner Bauteile mit dem zweiten Schmiermittel zu versorgen. Dadurch ist eine bedarfs- und zweckgerechte Versorgung der Verbrennungskraftmaschine und des Getriebes der Antriebseinrichtung mit dem jeweiligen, aus dem den Schmiermitteln gemeinsamen Schmierstoff gebildeten Schmiermittel auf einfache Weise möglich.
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Die Trennung des Schmierstoffs in die voneinander unterschiedlichen Schmiermittel kann beispielsweise durch Fraktionierung mittels einer Fraktionierungseinrichtung der Trenneinrichtung und/oder durch Zentrifugieren mittels einer Zentrifugierungseinrichtung der Trenneinrichtung erfolgen. Dadurch ist ein effizientes und vorteilhaftes Trennen des Schmierstoffs realisiert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. eine Prinzipdarstellung eines Antriebsstrangs eines Kraftwagens, mit einer Antriebseinrichtung, welche eine Mehrzahl von Schmierstellen umfasst, die mittels einer Trenneinrichtung einer Schmiermittelversorgungseinrichtung bedarfsgerecht mit hinsichtlich ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften voneinander unterschiedlichen Schmiermitteln zu versorgen sind.
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Die Fig. zeigt einen Antriebsstrang 10 eines beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildeten Kraftwagens. Der Antriebsstrang 10 umfasst eine Antriebseinrichtung 11 mit einer als Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine ausgebildeten Verbrennungskraftmaschine 12 und einem in die Verbrennungskraftmaschine 12 integrierten Getriebe 14. Die Verbrennungskraftmaschine 12 umfasst ein Kurbelgehäuse 16, an welchem eine Kurbelwelle 18 der Verbrennungskraftmaschine 12 um eine Drehachse 20 relativ zum Kurbelgehäuse 16 drehbar gelagert ist. Am Hubzapfen 22 der Kurbelwelle 18 sind jeweilige Pleuel 24 gelagert, welche mit jeweiligen Kolben 26 gelenkig verbunden sind. Die Kolben 26 sind in jeweiligen Zylindern translatorisch bewegbar aufgenommen. Infolge der gelenkigen Kopplung der Kolben 26 über die Pleuel 24 mit der Kurbelwelle 18 können die translatarischen Bewegungen der Kolben 26 in eine rotatorische Bewegung der Kurbelwelle 18 um die Drehachse 20 umgewandelt werden.
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Die Hubzapfen 22 sind zwischen jeweiligen Kurbelwangen 28 angeordnet. Wie der Fig. zu entnehmen ist, sind die jeweiligen Kurbelwangen 28 mit einem jeweiligen Abtriebselement in Form eines jeweiligen Zahnrads 30 versehen. Die Zahnräder 30 stehen mit jeweiligen, korrespondierenden Zahnrädern 32 im Eingriff. Die Zahnräder 32 sind auf einer Getriebewelle 34 angeordnet.
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Grundsätzlich sind die Zahnräder 32 relativ zur Getriebewelle 34 drehbar. Die Zahnräder 32 können jedoch über Schaltmuffen 36 mit der Getriebewelle 34 drehfest gekoppelt werden. So ist es möglich, jeweilige Drehmomente von der Kurbelwelle 18 über die Zahnräder 30 abzuzweigen und über das mit der Getriebewelle 34 mittels der entsprechenden Schaltmuffe 36 drehfest verbundene Zahnrad 32 auf die Getriebewelle 34 zu übertragen.
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Dadurch ist ein besonders hoher Integrationsgrad des Getriebes 14 in die Verbrennungskraftmaschine 12 realisiert. Wie der Fig. zu entnehmen ist, sind die Getriebewelle 34, die Zahnräder 30, 32 sowie die Schaltmuffen 36 im Kurbelgehäuse 16 angeordnet. Dabei ist die Getriebewelle 34 am Kurbelgehäuse 16 um eine weitere Drehachse relativ zum Kurbelgehäuse 16 drehbar gelagert. Aufgrund des hohen Integrationsgrads des Getriebes 14 in die Verbrennungskraftmaschine 12 fungiert die Kurbelwelle 18 auch als Getriebeeingangswelle. Die Getriebewelle 34 fungiert als Getriebeausgangswelle. Über die Getriebewelle 34 wird das entsprechend auf die Getriebewelle 34 übertragene Drehmoment aus dem Kurbelgehäuse 16 ausgeleitet und zu einer Kupplung 38 geführt.
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Der Antriebsstrang 10 umfasst auch ein Differenzialgetriebe 40, welches einer Hinterachse 42 des Kraftwagens zugeordnet ist und deswegen auch als Hinterachsdifferenzial bezeichnet wird. Über das Differenzialgetriebe 40 sind Hinterräder 44 des Antriebsstrangs 10 antreibbar, so dass dadurch der Kraftwagen antreibbar ist. Bei geschlossener Kupplung 38 wird das Drehmoment von der Getriebewelle 34 auf das Differenzialgetriebe 40 und werter auf die Hinterräder 44 übertragen. Ist die Kupplung 38 geöffnet, so werden die Hinterräder 44 nicht angetrieben.
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Die Verbrennungskraftmaschine 12 umfasst auch einen Zylinderkopf 46, welcher mit dem Kurbelgehäuse 16 verbunden ist. Im Zylinderkopf 46 sind Gaswechselventile gelagert, mittels welchen Gaswechsel der Zylinder steuerbar sind. Betätigt werden die Gaswechselventile von Nockenwellen, welche an dem Zylinderkopf 46 um jeweilige Drehachsen relativ zum Zylinderkopf 46 drehbar gelagert sind.
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Die Antriebseinrichtung 11 weist mehrere Lagerstellen, Verbraucher und/oder dergleichen, im Folgenden insgesamt auch als Schmierstellen bezeichnet, auf, welche mit Schmiermittel zu versorgen sind. Das Schmiermittel sorgt für eine Schmierung und/oder eine Kühlung der Schmierstellen, um korrespondierende Bauteile der Antriebseinrichtung 11 vor einer allzu starken Erhitzung und/oder vor einer allzu starken Reibung zu schützen. Die Schmierstellen umfassen beispielsweise Lagerstellen zum Lagern der Nockenwellen, der Kurbelwelle 18 und der Getriebewelle 34 sowie der Gaswechselventile. Die Schmierstellen können auch Verzahnungen der Zahnräder 30, 32 umfassen. Mit Schmiermittel zu versorgende Verbraucher sind beispielsweise Ölspritzdüsen, um Zylinderwände der Zylinder mit Schmiermittel zu benetzen.
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Bei dem Schmiermittel handelt es sich vorzugsweise um Öl, welches nach dem Versorgen der Schmierstellen in einen der Verbrennungskraftmaschine 12 und dem integrierten Getriebe 14 gemeinsamen Ölsumpf 48 strömt und sich dort ansammelt. Das Öl bildet dabei einen Ölspiegel 50 des Ölsumpfs 48. Über dem Ölspiegel 50 bildet sich ein Öl-Luftgemisch. Dieses Öl-Luftgemisch enthält einen höheren Anteil an frühsiedenden Fraktionen als das Öl im Ölsumpf 48, da wegen hoher Betriebstemperaturen der Antriebseinrichtung 11 ein Teil des Öls verdampft. Es erfolgt also eine Fraktionierung des Öls des Ölsumpfs 48.
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Da die Kolben 26 in den Zylindern nicht hermetisch zu dem Kurbelgehäuse 16 bzw. zu dessen Ölraum 52 abdichten, strömt ein Gasstrom mit darin aufgenommenem Öl durch das Kurbelgehäuse 16 bzw. den Ölraum 52 zu einer Entlüftungseinrichtung 54. Der Gasstrom und das darin aufgenommene Öl bilden einen Ölnebel, dessen Strömen zur Entlüftungseinrichtung 54 durch einen Richtungspfeil 56 angedeutet ist.
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Die Entlüftungseinrichtung 54 umfasst wenigstens eine Zentrifuge und/oder wenigstens einen Ölnebelabscheider, mittels welchem das flüssige Öl vom Gas abgeschieden wird. Das abgeschiedene Öl sammelt sich in einem weiteren Ölsumpf 58. Das zumindest teilweise vom Öl gereinigte Gas wird der Verbrennungskraftmaschine 12 auf ihrer Einlassseite zugeführt und nimmt an Verbrennungsvorgängen in den Zylindern teil.
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Das abgeschiedene Öl im weiteren Ölsumpf 58 weist eine sehr hohe Dünnflüssigkeit, d. h. eine geringe Viskosität sowie einen sehr geringen Partikelgehalt auf und eignet sich daher sehr gut zum Schmieren von partikelempfindlichen Schmierstellen bzw. Lagerstellen der Antriebseinrichtung 11.
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Vorliegend wird das dünnflüssige Öl aus dem weiteren Ölsumpf 58 mittels einer Ölpumpe 60 zum Zylinderkopf 46 und dortigen Schmierstellen sowie zum Getriebe 14 und dortigen Schmierstellen geführt. Vorliegend werden Lagerstellen des Getriebes 14 sowie Lagerstellen des Zylinderkopfs 46 mittels des dünnflüssigen, abgeschiedenen Öls aus dem weiteren Ölsumpf 58 geschmiert.
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Anderweitige Schmierstellen, insbesondere Lagerstellen, der Antriebseinrichtung 11 werden zumindest zum Teil mit Öl aus dem Ölsumpf 48 versorgt und geschmiert bzw. gekühlt. Dazu ist eine weitere Ölpumpe 62 vorgesehen, mittels welcher Öl aus dem Ölsumpf 48 zu den anderweitigen Schmierstellen bzw. Lagerstellen der Antriebseinrichtung 11 fördert. Das Öl aus dem Ölsumpf 48 ist dabei dickflüssiger als das Öl aus dem Ölsumpf 58 bzw. weist eine höhere Viskosität auf. Das Öl aus dem Ölsumpf 48 wird über eine Ölleitung 49 abgeführt und zu den entsprechenden, anderweitigen Schmierstellen geführt.
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Der Ölsumpf 48, die Ölleitung 49 und die Entlüftungseinrichtung 54 stellen somit jeweilige Trenneinrichtungen bzw. jeweilige Elemente einer Trenneinrichtung einer Schmiermittelversorgungseinrichtung 55 der Antriebseinrichtung 11 dar, mittels welcher das Öl aus dem Ölsumpf 48 in Bestandteile mit relativ geringer Viskosität (Öl in weiterem Ölsumpf 58) und Bestandteile mit demgegenüber höherer Viskosität (Öl im Ölsumpf 48) getrennt werden können.
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Durch diese Versorgung der Lagerstellen bzw. Schmierstellen des Zylinderkopfs 46 und der Lagerstellen bzw. Schmierstellen des Getriebes 14 sowie der anderweitigen Lagerstellen bzw. Schmierstellen der Antriebseinrichtung 11 mit den hinsichtlich ihrer physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften unterschiedlichen Ölen aus den Ölsümpfen 48, 58 ist eine besonders zweck- und bedarfsgerechte Versorgung der Lagerstellen bzw. Schmierstellen mit dem jeweiligen Öl realisiert. Dadurch kann die Reibung sowie der Verschleiß der Antriebseinrichtung 11 besonders gering gehalten werden. Die Trennung des Öls aus dem Ölsumpf 48 in das jeweilige Schmiermittel erfolgt dabei auf besonders einfache und kostengünstige Weise.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Antriebsstrang
- 11
- Antriebseinrichtung
- 12
- Verbrennungskraftmaschine
- 14
- Getriebe
- 16
- Kurbelgehäuse
- 18
- Kurbelwelle
- 20
- Drehachse
- 22
- Hubzapfen
- 24
- Pleuel
- 26
- Kolben
- 28
- Kurbelwange
- 30
- Zahnrad
- 32
- Zahnrad
- 34
- Getriebewelle
- 36
- Schaltmuffe
- 38
- Kupplung
- 40
- Differenzialgetriebe
- 42
- Hinterachse
- 44
- Hinterrad
- 46
- Zylinderkopf
- 48
- Ölsumpf
- 49
- Ölleitung
- 50
- Olspiegel
- 52
- Ölraum
- 54
- Entlüftungseinrichtung
- 55
- Schmiermittelversorgungseinrichtung
- 56
- Richtungspfeil
- 58
- weiterer Ölsumpf
- 60
- Ölpumpe
- 62
- Ölpumpe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3705817 A1 [0002, 0005]
- DE 3631437 A1 [0003]