DE102012002230A1 - Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugsystems - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugsystems mit einem Verbrennungsmotor, welches eine Stopp/Start-Automatik zur automatisierten Ausführung von Motorstopps und -starts des Verbrennungsmotors in Abhängigkeit von messbaren Parametern aufweist, vorgestellt. Erfindungsgemäß wird die automatisierte Ausführung von Motorstopps durch eine Betätigung einer Bedienvorrichtung durch einen Fahrer unterbunden, wobei durch die Betätigung der Bedienvorrichtung die automatisierte Ausführung von Motorstarts nicht unterbunden wird, wobei die Unterbindung der automatisierten Ausführung der Motorstopps für eine festlegbare Zeit nach der Betätigung der Bedienvorrichtung erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugsystems, welches eine Stopp/Start-Automatik zur automatisierten Ausführung von Motorstopps und -starts aufweist.
- Antriebssteuerungen von Kraftfahrzeugen sind mit dem Ziel, den Kraftstoffverbrauch zu verringern, in heutiger Zeit oft so konzipiert, dass ein Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs beim Anhalten des Fahrzeuges automatisch abgeschaltet wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Solche Bedingungen sind zum Beispiel
- – ein Fahrzeugstillsand bei gleichzeitiger Betätigung einer Bremse durch den Fahrer und/oder
- – ein Fahrzeugstillstand bei gleichzeitiger Änderung der Fahrbetriebsstellung des Automatikgetriebes von einer Stellung für Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt in eine Neutral- oder Parkstellung.
- In entsprechender Weise erfolgt nach einem automatischen Abschalten ein automatisches Starten des Verbrennungsmotors, wenn Bedingungen erfüllt sind, welche von der Antriebssteuerung des Kraftfahrzeugs als Absicht des Fahrers zur Weiterfahrt interpretiert werden. Solche Bedingungen sind zum Beispiel
- – das Lösen der Bremse und/oder
- – die Änderung der Fahrbetriebsstellung von einer Neutral- oder Parkstellung in eine Stellung für Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt.
- Derartige automatisierte Startvorgänge, die nicht durch den Fahrer, z. B. durch Drehen eines Zündschlüssels, ausgelöst werden, unterliegen hohen Anforderungen hinsichtlich Schnelligkeit und Komfort und Energiemanagement.
- Aufgrund der durch einen automatisch abgeschalteten Verbrennungsmotor resultierenden Kraftstoffeinsparung gibt es eine hohe Anzahl von Schriften, welche das Ziel haben, die Häufigkeit sowie die Dauer von automatischen Motor-Stopp-Phasen zu erhöhen bzw. diese bei Betriebsbedingungen, bei denen sie nicht oder nur schwer möglich wären, erst zu ermöglichen. Beispiele hierfür sind die
DE 101 43 065 A1 ,DE 102 18 348 A1 ,DE 10 2005 046 340 A1 ,DE 10 2007 001 499 A1 ,DE 10 2007 003 923 A1 ,DE 10 2007 062 605 A1 . - Andererseits besteht aber bei sehr häufig auftretenden automatischen Stoppvorgängen das Problem, dass ein Komfortempfinden eines Fahrers eines betreffenden Kraftfahrzeuges beeinträchtigt wird und/oder dass die Sicherheit eines Betriebs des Kraftfahrzeuges beeinträchtigt wird.
- Im Stand der Technik sind daher Vorrichtungen und Verfahren bekannt, wobei eine Stopp/Start-Automatik durch einen Fahrer mittels einer Betätigung eines Bedienelementes wie zum Beispiel eines Schalters oder eines Tasters deaktiviert und durch nochmalige Betätigung wieder reaktiviert werden kann.
- Nachteilig an diesen Verfahren ist der Umstand, dass der Fahrer durch die häufige Bedienung des zusätzlichen Bedienelementes beansprucht und abgelenkt wird. Vergisst der Fahrer die Betätigung zur Reaktivierung der Stopp/Start-Automatik, so verliert er den Vorteil der Kraftstoffersparnis der Stopp/Start-Automatik.
- Ein ähnliches Verfahren für ein Stopp/Start-Automatiksystem wird durch die
DE 10 2008 031 340 A1 offenbart, wobei in Abhängigkeit eine Abschätzung darüber erfolgt, ob ein Abschalten des Verbrennungsmotors herbeigeführt wird oder nicht. Dabei ist ein Ergebnis der Abschätzung durch einen Fahrer korrigierbar, nämlich indem das Stopp/Start-Automatiksystem über ein zusätzliches Bedienelement beeinflussbar ist. Als geeignete Bedienelemente werden Taster oder Paddles insbesondere in der Nähe eines Lenkrades oder eines Getriebewählhebels des Kraftfahrzeuges vorgeschlagen. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei einem Kraftfahrzeug mit Stopp/Start-Automatik sowie einem Bedienelement zur Deaktivierung der Stopp/Start-Automatik den Bedienkomfort zu erhöhen und die Kraftstoffeinsparung zu erhöhen.
- Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugsystems mit einem Verbrennungsmotor mit Stopp/Start-Automatik mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Das Verfahren ist zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor, einer Stopp/Start-Automatik zur automatisierten Ausführung von Verbrennungsmotorstopps und -starts des Verbrennungsmotors in Abhängigkeit von messbaren Parametern und mit einem Bedienelement geeignet.
- Erfindungsgemäß wird durch das Verfahren die automatisierte Ausführung von Verbrennungsmotorstopps durch eine Betätigung des Bedienelements durch einen Fahrer des Kraftfahrzeugs unterbunden, wobei durch die Betätigung des Bedienelements die automatisierte Ausführung von Motorstarts nicht unterbunden wird.
- Nach der Betätigung des Bedienelementes durch den Fahrer während einer Phase eines automatischen Verbrennungsmotorstopps erfolgen somit nach wie vor automatische Verbrennungsmotorstarts, jedoch erfolgen fortan keine Verbrennungsmotorstopps mehr. Es wird somit nur die komfort- und sicherheitsrelevante Funktion der Verbrennungsmotorstopps durch die Betätigung des Bedienelementes unterbunden.
- Auf besonders vorteilhafte Weise sieht das Verfahren vor, dass die Unterbindung der automatisierten Ausführung der Verbrennungsmotorstopps für eine festlegbare Zeit nach der Betätigung der Bedienvorrichtung erfolgt. Die festlegbare Zeit liegt vorteilhafter Weise im Bereich von weinigen Sekunden bis zu weinigen Minuten. Der Fahrer muss dadurch nicht an eine Reaktivierung der Stopp/Start-Automatik denken, da nach der festlegbaren Zeit nach der Betätigung des Bedienelementes die automatisierte Ausführung der Verbrennungsmotorstopps wieder erfolgt.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Unterbindung der automatisierten Ausführung der Motorstopps für eine festlegbare Zeit nach der Betätigung der Bedienvorrichtung und einer Erfüllung einer Stoppbedingung erfolgt. Dadurch erfolgt, wenn der Fahrer die Bedienvorrichtung zu einem Zeitpunkt betätigt, zu welchem Zeitpunkt eine Stoppbedingung für das Stoppen des Verbrennungsmotors nicht vorliegt, die Unterbindung der automatisierten Ausführung der Motorstopps erst dann wenn ab dem Betätigen der Bedienvorrichtung das nächste Mal die Stoppbedingung für das Stoppen des Verbrennungsmotors erfüllt ist. Diese Unterbindung erfolgt in diesem Fall ab dem Zeitpunkt der Erfüllung der Stoppbedingung für die festlegbare Zeit.
- Besonders vorteilhafter Weise hat das Bedienelement die Form eines Lenkradpaddles.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 10143065 A1 [0005]
- DE 10218348 A1 [0005]
- DE 102005046340 A1 [0005]
- DE 102007001499 A1 [0005]
- DE 102007003923 A1 [0005]
- DE 102007062605 A1 [0005]
- DE 102008031340 A1 [0009]
Claims (2)
- Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugsystems mit einem Verbrennungsmotor, welches eine Stopp/Start-Automatik zur automatisierten Ausführung von Motorstopps und -starts des Verbrennungsmotors in Abhängigkeit von messbaren Parametern aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die automatisierte Ausführung von Motorstopps durch eine Betätigung einer Bedienvorrichtung durch einen Fahrer unterbunden wird, wobei durch die Betätigung der Bedienvorrichtung die automatisierte Ausführung von Motorstarts nicht unterbunden wird, wobei die Unterbindung der automatisierten Ausführung der Motorstopps für eine festlegbare Zeit nach der Betätigung der Bedienvorrichtung erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbindung der automatisierten Ausführung der Motorstopps für eine festlegbare Zeit nach der Betätigung der Bedienvorrichtung und einer Erfüllung einer Stoppbedingung erfolgt.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DE102012002230A1 true DE102012002230A1 (de) | 2012-09-06 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE102012002230A1 (de) |
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