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Die Erfindung betrifft einen Rolloverschluss für eine Ablage eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Ablagen von Fahrzeugen sind zur Aufbewahrung von mitgeführten oder dauerhaft im Fahrzeug verbleibenden Gebrauchsgegenständen gedacht, welche nicht im Gepäck oder Taschen untergebracht werden können oder sollen. Dabei entsteht oftmals der Wunsch diese Ablagen zu verschließen um ein aufgeräumtes Bild im Fahrzeug zu erreichen oder auch Gegenstände zu sichern oder beispielsweise bei Wertgegenständen nicht sichtbar zu verstauen. Hier gibt es je nach Anordnung und zur Verfügung stehendem Bau- und Handlingsraum verschiedene Verschlusslösungen, wie beispielsweise Schwenk- oder Schiebedeckel oder auch Rollos. Rollos haben dabei einen besonders niedrigen Bauraumbedarf, sind durch ihre Beweglichkeit besonders flexibel auf enge Bauräume anpassbar und dadurch auch besonders gut verschwindend einschiebbar. Dabei besteht aber insbesondere gegenüber Schwenklösungen der Nachteil, dass die Gleitführung des Rollos in einer zugehörigen Führungsnut schwer abzustimmen ist, so dass sie entweder nur mit Kraftaufwand zu bedienen oder aber nicht klapperfrei ist.
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Aus der
US 2011/0062201 A1 ist ein Rollo bekannt, das zur klapperfreien Führung in der Führungsnut bereichsweise mit einer Weichkomponente umspritzt wird, so dass sich die Führungszapfen des Rollos in der Führungsnut beidseitig abstützen und verklemmen.
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Die
GB 2366554 A offenbart hingegen ein Rollo, dessen Rollosegmente an dem von der Führungsnut umfassten Endbereich mit elastischen Bögen versehen, welche ein Verspannen der Rollosegmente in der Führungsnut in einer horizontalen Richtung ermöglichen. Dabei werden wegen der beidseitig am Rollosegment befestigten Bögen hohe Klemmkräfte erzeugt, welche insbesondere bei steifen Materialien des Rollosegments schlecht abstimmbar sind.
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Aus der
FR 2 851 966 A1 ist ein weiteres gattungsgemäßes Rollo bekannt, bei welchem mehrere Rollosegmente in einer Führungsnut verschiebbar geführt und durch elastische Verformung klapperfrei verklemmt sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rollo zu schaffen, welches insbesondere bei steifem Material der Rollosegmente einen komfortabel zu bedienenden und klapperfreien Rolloverschluss ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch einen Rolloverschluss mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Dieser Rolloverschluss ist für eine Ablage eines Kraftfahrzeugs vorgesehen und weist Rollosegmente auf, die bei Schließ- und Öffnungsbewegung des Rollos in einer Führungsnut geführt sind und von denen sich mindestens ein Rollosegment in der Führungsnut durch elastische Verformung klapperfrei verklemmt. Ziel ist es einen Rolloverschluss bereitzustellen, der auch bei Verwendung eines sehr steifen Materials eine klemmende Abstützung der Rollosegmente in der Führungsnut ermöglicht, wobei die Klemmung so abstimmbar sein soll, dass eine leichtgängige Bedienung des Rollos sichergestellt ist. Hierfür weist das Rollosegment in seinem von der Führungsnut umfassten Endbereich einen Kragarm auf, der bei Klemmung in der Führungsnut elastisch gebogen ist. Durch diese Gestaltung mit einem elastisch verformten Kragarm erfolgt die Klemmung auch bei steifen Werkstoffen mit einer relativ geringen Kraft, so dass die Rollosegmente klapperfrei verklemmt werden, durch die geringen Klemmkräfte dabei aber leichtgängig bleiben.
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Um in erfindungsgemäßer Weise eine besonders leichtgängige und lagesichere Abstützung des Rolloverschlusses in der Führungsnut zu erreichen, ist vorgesehen, dass das Rollosegment in einem von der Führungsnut umfassten Endbereich mindestens zwei Gleitabschnitte aufweist, von denen mindestens einer in einem freien Endbereich eines Kragarmes angeordnet ist, und die Gleitabschnitte so angeordnet sind, dass sie an einander gegenüberliegenden Laufflächen der Führungsnut zum Anliegen kommen. Auf diese Weise ist das Rollosegment durch die elastische Verspannung zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Laufflächen der Führungsnut sicher gehalten und weist durch die Ausgestaltung mit einem Kragarm niedrige Verspannkräfte und somit eine komfortabel leichtgängige Bedienbarkeit auf.
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Erfindungsgemäß weist das Rollosegment drei Gleitabschnitte auf, von denen zwei derart entlang der Schieberichtung in zwei Endbereichen des Rollosegments angeordnet sind, dass sie auf einer gemeinsamen ersten Lauffläche der Führungsnut zum Anliegen kommen. Der dritte Gleitabschnitt ist entlang der Schieberichtung im Wesentlichen in der Mitte zwischen den beiden anderen Gleitelementen angeordnet. Dabei stützt sich der dritte Gleitabschnitt auf einer zweiten, der ersten Lauffläche gegenüberliegenden Lauffläche der Führungsnut ab und verklemmt so das Rollosegment. Durch diese Dreipunktlagerung ist eine besonders lagesichere Abstützung des Rollosegments in der Führungsnut erreicht, wobei insbesondere ein Verdrehen des Rollosegments um eine Achse entlang seiner länglichen Erstreckung unterbunden ist. Dadurch wird Vermieden, dass die Segmente in der Führungsnut gegeneinander verkippen.
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Um bei einer Ausführungsform den Rollverschluss in seiner Lage quer zur Führungsnut zu sichern und gegebenenfalls ein Klappern durch eine Bewegung in dieser Richtung zu vermeiden weist vorteilig mindestens ein Rollosegment in einem von der Führungsnut umfassten Endbereich einen Gleitabschnitt auf, welcher im Endbereich eines Kragarmes derart angeordnet ist, dass er an einer Bodenfläche der Führungsnut - also bei einer in Einbaulage seitlich offenen Führungsnut einer seitlich ausgerichteten Fläche - zum Anliegen kommt. Dadurch ist das Rollosegment quer zu Führungsnut und Schieberichtung durch elastische Verformung eines Kragarmes geklemmt und lagegesichert und somit wiederum komfortabel leichtläufig.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung.
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Die 1 zeigt eine räumliche Teilansicht auf einen Rolloverschluss 1 für eine Ablage eines Kraftfahrzeugs. Ablagefachseitige Elemente des Rolloverschlusses, wie Führungsnut, Rahmen und Ähnliches sind hier zur besseren Sicht auf die Rollosegmente 10, 20, 30, 40 und 50 nicht dargestellt. Die Rollosegmente 10, 20, 30, 40 und 50 weisen jeweils eine längliche Erstreckung auf, von der in der 1 im Wesentlichen nur ein Endbereich dargestellt ist, der im montierten Zustand bereichsweise von einer Führungsnut umfasst ist. In Richtung ihrer flächigen Erstreckung und quer zu ihrer länglichen Erstreckung sind die Rollosegmente 10, 20, 30, 40 und 50 in der Führungsnut verschiebebeweglich. Entlang ihrer länglichen Erstreckung sind die Rollosegmente 10, 20, 30, 40 und 50 schwenkbar miteinander zu einem flächigen Rollo verbunden. Mit ihrer kurzen Flächenkante sind Rollosegmente 10, 20, 30, 40 und 50 von der hier nicht dargestellten Führungsnut umfasst und in ihr geführt.
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Der Rolloverschluss 1 und der längliche Verlauf der Führungsnut sind in Einbaulage im Wesentlichen horizontal ausgerichtet. Die Führungsnut ist dabei mit einem rechteckigen Querschnitt in Einbaulage seitlich offen und weist somit eine obere, eine seitliche und eine untere Lauffläche auf. Die seitlich ausgerichtete Lauffläche bildet eine Bodenfläche der Führungsnut.
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Beispielhaft sollen Ausgestaltungen von Rollosegmenten in den von der Führungsnut umfassten Endbereichen anhand der hier dargestellten Rollosegmente 20 und 30 erläutert werden. Das Rollosegment 20 weist in diesem Endbereich eine Aussparung 26 auf, die in Sicht auf die flächige Erstreckung des Rollosegments 20 hakenförmig ausgenommen ist und einen Kragarm 22 freischneidet. In den beiden Endbereichen des Rollosegments 20 entlang der Schieberichtung weist dieses Rollosegment 20 zwei nasenförmige Gleitabschnitte 23 und 24 auf, welche in Einbaulage an einer gewichtsbelasteten, unteren Lauffläche der Führungsnut anliegen.
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Im freien Endbereich des Kragarms 22 ist ein weiterer Gleitabschnitt 25 vorgesehen, der entlang der Schieberichtung im Wesentlichen in der Mitte zwischen den Gleitabschnitten 23 und 24 angeordnet ist. In Einbaulage ist der Gleitabschnitt 25 nasenförmig nach oben ausgerichtet und kommt somit an einer oberen Lauffläche der Führungsnut zum Anliegen.
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Formlich sind die Gleitabschnitte so gestaltet, dass nach Einschieben des Rollosegments 20 in die Führungsnut der Kragarm 22 elastisch gebogen wird und sich das Rollosegment 20 über die Gleitabschnitte 23, 24 und 25 in der Führungsnut verklemmt. Dabei bewirken die zwei auf der Unterseite des Rollosegments 20 angeordneten Gleitabschnitte 23 und 24 einen durch die Gewichtskraft des Rolloverschlusses 1 und die mittels des elastisch gebogenen Kragarms 22 erzeugte Klemmkraft belastete Abstützung und dadurch eine besonders lagesichere Aufnahme des Rollosegments 20 in der Führungsnut.
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Um den Rolloverschluss 1 entlang seiner flächigen Erstreckung quer zur Schieberichtung in seiner Lage zu sichern, ist am Segment 30 zwischen den an der unteren Lauffläche abgestützten Gleitabschnitten 33 und 34 ein durch eine Ausnehmung 36 gebildeter Kragarm 32 angeordnet. Dieser weist in seinem freien Endbereich einen Gleitabschnitt 35 auf, der sich in Richtung der länglichen Erstreckung des Rollosegmentes 30 in Einbaulage nach aussen an der seitlichen Lauffläche der Führungsnut abstützt. Auf diese Weise ist das Segment 30 nach der Montage in der Führungsnut seitlich zwischen dem Gleitabschnitt 35 und Anlageflächen an einer seitlichen Lauffläche einer Führungsnut auf der Gegenseite des Rollosegments 30 geklemmt gehalten und quer zur Schieberichtung in seiner Lage gesichert.