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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Freigabe, Erfassung und Abrechnung der Belegung einer kostenpflichtigen Einrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches und ein Bezahlsystem für die Nutzung elektrischer Geräte, das auch die Reservierung dieser Geräte im Vorwege zu bestimmten Zeiten ermöglicht.
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Bei der Nutzung gemeinschaftlicher Einrichtungen (z. B. Gemeinschaftswaschmaschinen im Keller eines Hochhauses) ist die Nutzung nur durch eine geschlossene Benutzergruppe erwünscht, nämlich insbesondere die Bewohner des Hauses. unberechtigte Dritte, sollen von der Nutzung ausgeschlossen werden. Dies geschieht üblicherweise durch verschlossene Türen vor den Waschräumen. Die Probleme, die bei einem Abhandenkommen von Schlüsseln, die einer Vielzahl von Personen ausgeteilt sind, und die dann gegebenenfalls alle ausgetauscht werden müssen sind bekannt und sind vielfältig beschrieben.
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Da Waschmaschinen zudem mehrmals – wenigstens zweimal – einmal zum Befüllen und einmal zum Entleeren aufgesucht werden, und ggf. die Waschküche auch noch zum Befüllen und Entleeren eines Trockners aufgesucht werden muss, ergeben sich insbesondere für Hochhausbewohner eine Vielzahl von recht langen Gängen. Es ist ärgerlich, wenn gerade dann, wenn viele Leute gleichzeitig waschen wollen, diese Gänge oft unnütz sind, da alle Maschinen bereits (oder noch) von anderen belegt sind.
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Es ist daher wünschenswert, neben dem reinen Abrechnen der Nutzung von Waschmaschinen und für den Gebrauch von Wasser und Strom auch eine Reservierung zu einem vorgewählten Zeitpunkt vornehmen zu können.
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Hierfür sind bisher Listen im Waschraum bekannt, in die man sich für bestimmte Zeiten einträgt. Diese Zeiten, meist ganze Stunden sind besonders nicht an die Längen von Waschprogrammen angepasst.
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Diese Listen sind zudem nicht so zielgenau, dass man sich sicher sein könnte, dass eine bisher in der Liste einem selbst zugeordnete Zeit nicht durch Überziehung einer vorangehenden Zeit (längerer Waschvorgang oder keine Entnahme fertiger Wäsche) von jemand anders genutzt wird. Es besteht auch keine tatsächliche Kontrolle, wer sich ggf. nicht an die Reservierung gehalten hat.
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Es wäre daher wünschenswert, bereits in der eigenen Wohnung erkennen zu können, ob aktuell oder zu einem gewünschten Zeitpunkt noch oder schon freie Waschmaschinen zur Verfüngung stehen und ob ggf. im Anschluss daran auch Trockner zur Verfügung stehen und dergleichen. Auch eine Aussage, wann mit weniger Andrang gerechnet werden kann, wäre im Vorwege wünschenswert.
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Erfindungsgemäß wird diese Funktionalität durch ein Verfahren zur Erfassung und Abrechnung der Belegung einer kostenpflichtigen Einrichtung mit einem elektronischen Endgerät, beispielsweise einem Computer, einem RFID-Chip, insbesondere jedoch einem Mobiltelefon gewährleistet. Dieses dient als Identifikationsmittel und kann auch kurzreichweitig mit einer Zentralanlage entweder lokal Kontakt aufnehmen oder auch über das Telefonnetz zu einer in einem Rechenzentrum betriebenen Software, die mit in oder an den Waschmaschinen vorhandenen Sensoren und Schaltern zur Freigabe von Waschmaschinen in einem System zusammenwirkt. Das System kann dem Nutzer das Ende einer Belegung der Einrichtung signalisieren. Diese Kommunikation kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass über eine Telefonnummer ein Benutzer der geschlossenen Benutzergruppe identifiziert wurde und ihm mitgeteilt wird, dass eine seiner Reservierung vorangehende Belegung beendet ist. Weiter können ihre Gebühren, sei es in Form von Telefongebühren oder durch direktes Abbuchen von einem Konto bargeldlos belastet wurden.
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Eine tatsächliche Laufdauer kann dabei überwacht werden und es können erwartete Laufdauern reserviert werden. Alternativ oder kumulativ zu einem Grundbetrag können die tatsächlichen Laufdauern in Abrechnung gebracht werden. Die Identifikationsmittel, die den Benutzern der Einrichtung individuell zugeordnet sind und die zu jeder Benutzung mit einem Lesegerät kommunizieren, dienen dazu, am Anfang den Nutzer zu identifizieren und ihm später Zutritt und Änderung der Nutzung einer Waschmaschine zu erlauben. Dabei werden die Nutzerdaten und eine im Zusammenhang damit stehende Belegung nach Art und/oder Zeitdauer der erfassten Nutzung in einem Computersystem abspeichert. Insbesondere wird mit wenigstens einem Erfassungsmittel an der kostenpflichtigen Einrichtung das Ende der Belegung erfasst und zu den Daten der erfassten Nutzung und den Nutzerdaten hinzufügt, um später die Belegung mit Signalmitteln anzuzeigen und/oder an Zahlungsvorgang-auslösende Mitteln Daten zu senden.
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Da sehr häufig das Problem besteht, dass die Belegung zum Beispiel einer Waschmaschine über den reservierten Zeitraum hinaus andauert, werden handgeschriebene Pläne wie im Stand der Technik bestenfalls Informationen liefern können, wer im Plan bei fortdauernder Belegung – vermutlich – anzusprechen ist. Diese Information wird jedoch in größeren Mietshäusern, in denen die Parteien sich gegenseitig nicht kennen, oft schon nicht ausreichend sein.
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Es wird daher vorgeschlagen, dem Verfahren bei Ende einer vorbestimmten Zeitdauer (zum Beispiel einer einstündigen Nutzung) und bei noch fortdauerndem Belegen der Einrichtung (dem Nichtentnehmen von Wäsche trotz Beendigung des Waschprogramms) eine Erinnerung an den aus den Nutzerdaten bekannten Nutzer über Telekommunikationsmittel zu senden. Dabei werden die Rechnermittel, die die Erinnerung versenden, von dem Computersystem mit Steuersignalen beaufschlagt, die anzeigen, dass die betreffende Einrichtung, zum Beispiel die Waschmaschine oder Trockner, noch nicht durch Öffnen der Tür und Entleeren für eine neue Nutzung freigegeben sind.
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Insbesondere sollen solche Mitteilung versandt werden, wenn eine Mitwirkung zum Räumen der Einrichtung nach Gebrauch über längere vorgewählte Zeit aussteht.
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Dass diese längere Belegung dabei zusätzlich zu den durch die Benutzung der kostenpflichtigen Einrichtung verursachten Kosten ebenfalls abgerechnet werden kann, mag dazu dienen, über eine angemessene Zeitdauer hinaus andauernde Belegungen zu vermeiden.
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Dabei kann durch Feststellen der tatsächlichen Entnahme (der Benutzer muss eine Taste drücken oder aber ein Sensor an der Tür der Einrichtung automatisiert dies) die Zeitdauer der unproduktiven Belegung ermittelt werden und dies für die Entgeldberechnung genutzt werden. Gleichzeitig kann ein wartender nachfolgender Nutzer über die Verfügbarkeit der Einrichtung informiert werden.
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Hauptsächlich jedoch sind Mittel zur Erfassung des Stromverbrauches während der Zeit der Belegung und Mittel zur Erfassung des Warm- und/oder Kaltwasserverbrauchs vorgesehen, und die von diesen Mitteln erfassten Daten werden vom Computersystem bei der Berechnung der Daten einbezogen, die den Zahlungsvorgangauslösenden Mitteln übermittelt werden. Da durch das System exakte Uhrzeiten für die Verbrauchs-Messwerte vorliegen, können zeitlich variable Nutzungsentgelte, wie die Nutzung von Nachtstrom, bei schwankenden Bezugspreisen eingepreist werden. Frei festgesetzte zeitlich variablen Nutzungsentgelte können auch als Anreiz für eine gleichmäßigere Auslastung der Waschmaschinen dienen.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass die Informationen über Belegung und Dauer der Nutzung einer kostenpflichtigen Einrichtung vom Computersystem durch Weiterleitung der Daten über digitale oder analoge, synchrone oder asynchrone Nachrichtenübermittlung, z. B. aus der Gruppe E-Mail/SMS/Twitter oder automatisierten Sprachcomputer-Telefonanruf zugeführt werden. Auf diese Weise kann die Nutzung der Maschinen automatisch optimiert werden, indem ein Nutzer nach Ende des Waschprogramms „Gerufen” werden kann, und er sich nicht erst zur vollen Stunde in den Keller begibt, um zum Beispiel seine Wäsche in einen Trockener umzulegen.
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Durch Erstellen einer Vergleichstabelle mittels Erfassung von Stromverbrauchsprofilen und/oder Erfassung des Wasserverbrauchs über viele Nutzungsvorgänge kann das System lernen. Insbesondere können mögliche Verbrauchsprofile erfasst werden und ein Einspeichern der Vergleichstabelle in das Computersystem erfolgen, wobei während einer andauernden Nutzung der kostenpflichtigen Einrichtung durch Vergleich mit den vorbekannten möglichen Verbrauchsprofilen eine Abschätzung der noch verbleibenden Zeitdauer bis zum Ende des Verbrauchsprofils ermöglicht ist. Diese errechnete Zeitdauer der weiteren Belegung kann von dem Computersystem an Anzeigemittel übermittelt werden, oder als Zahlenwert über Kommunikationswege aus z. B. der Gruppe E-Mail/SMS/Twitter oder als mechanische Ansage in Form eines Telefonanrufs oder als Ansage bei einem Telefonanruf weitergeleitet werden.
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Bei andauernder Belegung der kostenpflichtigen Einrichtung durch einen bekannten Nutzer kann ein Drittzugriff dadurch verhindert werden, dass es für den Zugriff erforderlich gemacht wird, dass erneut Nutzerdaten ausgelesen werden und nur bei einem gleiche Nutzerdaten ergebenden Abgleich durch das Computersystem eine Sperrung der kostenpflichtigen Einrichtung gegen Drittzugriff aufgehoben wird. Im Beispiel einer Waschmaschine oder eines Trockners kann dies die Sperrung der Tür des Geräts sein.
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Das Verfahren bietet auch die Möglichkeit, private Waschmaschinen, die in einem Gemeinschaftsraum stehen, nach Strom- und Wasserverbrauch abzurechnen und den Zugang zu ihnen auf eine eingeschränkte Nutzergruppe, eben die Familie des Besitzers, zu beschränken. Eine einfache Stromverbrauch und Wasserverbrauch kontrollierende elektrische Einrichtung kann dann nach der Erfindung als separates Bauteil zur Erkennung des Nutzers, seiner Identifikationsmittel dienen und auch dessen Waschvorgänge (zu den reinen verbrauchten Ressourcenkosten) mit abrechnen.
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Weiter erlaubt das System durch Kommunikation mit dem zentralen Programm auf einem Rechner eine Reservierung der kostenpflichtigen Einrichtung für einen vorbestimmten Zeitraum über Telekommunikationsmittel, so dass nur dann, wenn die Identifikationsmittel die bei der Reservierung übermittelte Nutzerinformation verifizieren, ein Zugang zu oder ein Starten der kostenpflichtigen Einrichtung möglich ist.
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Das System kann selbstlernend sein, so dass aufwändige Voreinstellungen, wie lange eine bestimmte Wachmaschine waschen wird, nach kurzer Zeit von vorgewählten großzügig eingerichteten Zeitparametern (Stunden) auf die tatsächlichen benötigten Zeiten ”schrumpfen” werden. Das System wird sich also an die im System verwendeten Maschinen und deren tatsächliche Nutzung selbst anpassen. Zudem können personenindividuelle Waschvorlieben Berücksichtigung finden.
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Insbesondere ist angestrebt, eine Option zu realisieren, dass Nutzer sich im Vorwege gewisse Zeiten und Maschinen reservieren, in denen dann (auch kurzfristig) die jeweiligen Maschinen von anderen Nutzern prinzipiell nicht betrieben werden können. Die reservierten Nutzer können also auch später als am eigentlichen Anfangstermin die Nutzung beginnen, wobei vorausgesetzt wird, dass sie innerhalb ihrer reservierten Nutzungsdauer auch ihre Nutzung beenden.
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Dies vermeidet den im Stand der Technik bestehenden Zeitdruck, innerhalb der ersten Minuten seiner Reservierung auch die Nutzung zu beginnen, da ansonsten Dritte die Reservierung als nicht wahrgenommen einfach ignorieren.
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Allerdings können wenn gewünscht, nichtgenutzte ”Slots” auch freigegeben werden, und dies kann z. B. automatisch nach 15 min – ggf. mit Vorankündigung und Erinnerung desjenigen der reserviert hat, – geschehen.
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Gleichzeitig ermöglicht eine bevorzugte Ausführungsform des Systems auch spontane Entscheidungen, falls eine Maschine frei sein sollte. Ein die tatsächliche Kontrolle über die Maschinen bewirkendes Fernwirksystem durch dedizierte, schon teilweise vorhandene und nur vom System mitgenutzte mechanische oder elektronische Schalter oder Ventile an den Waschmaschinen ist an sich schon bekannt.
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Nur wird bisher nicht mit einem Weitverkehrskommunikationsnetz, z. B. dem Internet, GSM oder UMTS oder einem lokalen Netz (WLAN) mit dem kommunizierender Rechner kommuniziert, um dann alle reservierenden Anfragen in einer Datenbank abzulegen und die tatsächliche Nutzung und die Reservierungsvorgänge einzelnen Nutzern entsprechend zuordnen und für entsprechenden Zahlungsausgleich sorgen zu können. Die Kommunikation mit dem Handy kann über bestimmte Telefonnummern per Tastenkombination oder bevorzugt über Bluetooth, WLAN oder dergleichen und eine smartphone App erfolgen.
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Vorteilhaft ist insbesondere, dass der Nutzer eine sofortige Rückmeldung über den Erfolg seiner Reservierung bekommt und gleichzeitig für den Fall einer nicht wahrgenommenen Reservierung aufgrund der zweifelsfreien Identitätsfeststellung über ein zugeordnetes Handy, z. B. eine Stunde nach Beginn der Reservierung auch – wenn implementiert – monetäre Konsequenzen erfolgen können, z. B. indem ein Belegungsentgelt für die Reservierung in Rechnung gestellt wird.
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Gleichzeitig wird es möglich, exakt verbrauchsgerecht den Nutzer zu belasten, beispielsweise durch Messung des Wasserverbrauches oder auch unter Erfassung schwankender Stromtarife (,smart metering'). Man kann zudem von den z. Zt. in Waschzentren gängigen Münzwertstufen entkoppelte Cent-genaue Nutzungsentgelte und Rabatte gewähren, z. B. kann ein Mieter, der seinen Internetzugang für das ganze Haus für die Realisation dieses Systems zur Verfügung stellt, durch ein oder zwei Freibenutzungen von Waschmaschinen pro Monat einfach unbürokratisch entschädigt werden. Auch diejenigen, die Wartungsarbeiten durchführen, können in den Genuss von bevorzugten Waschkonditionen kommen.
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Durch Erkennen des Endes der Nutzung anhand der laufenden Verbrauchserfassung kann der Nutzer für die oben genannten Hilfsmittel über das Ende des Waschvorganges zudem ohne aufwändige Zusatz-Vorrichtungen informiert werden und hierdurch eine insgesamt schnellere Freigabe und Optimierung der Belegung erreicht werden.
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Andererseits ist es auch möglich, zusätzliche Gebühren zu erheben, wenn die Wäsche einer Waschmaschine nicht in angemessener Zeit entnommen wird, wodurch ebenso ein Anreiz für eine bessere Auslastung der Geräte ermöglicht wird.
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Eine Freigabe der Geräte nur für diejenigen Nutzer, die eine gewisse Bonität aufweisen, ist ein erwünschter Nebeneffekt der Erfindung.
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Durch direkte Datenabfrage an der Maschine oder durch Erkennen des Waschprogramms anhand des zeitlichen Verbrauchs können Schätzungen über die Restlaufzeit abgegeben werden, wobei auch alle Missbrauchsmöglichkeiten (Anschluss weiterer Verbraucher) protokolliert werden und damit für die Zukunft unmöglich gemacht werden.
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Besonders vorteilhaft für den Betreiber der Waschmaschinen ist es, dass Benutzungsstatistiken für die Kapazitätsplanung der Anlagen erstellt werden können, ohne zusätzlichen Mehraufwand zu betreiben. Gleichzeitig können Systeme zur Zugriffssteuerung (elektronische Türen vor dem Waschraum) und eine Überwachung zur Abwehr von Vandalismus realisiert werden und Schäden einzelner Maschinen können durch Datentelegramm, beispielsweise per E-Mail oder auch vorab gespeicherten Telefonanruf direkt an die zur Reparatur ausgewählten Personen oder Einrichtungen abgesetzt werden.
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Weiter kann eine Umgehung der Freigabe der zu belegenden Einrichtung auch dadurch erkannt werden, dass Betriebsmittel wie Wasser oder Strom verbraucht werden, die aber keiner Abrechnung zugeführt sind.
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Für den Betreiber beispielsweise der Waschmaschinen können sich aus der Nutzungsstatistik sowohl Verschleißparameter und Wartungsbedarf ablesen lassen, wie auch die Notwendigkeit von Routine-Wartungen, z. B. die Waschmaschinen zu entkalken, dem Bedarf angepasst werden, etwa das Entkalken in größeren Abständen vorzunehmen, wenn Waschmaschinen hauptsächlich mit niederen Temperaturen betrieben werden. Ersatz oder Erweiterung der kostenpflichtigen Einrichtung können selbstverständlich ebenso besser nach Nutzung geplant werden.