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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abwurfvorrichtung, die dem Abwerfen von Gegenständen dient. Dabei weist die Abwurfvorrichtung ein zylindrisches Trommelmagazin auf, das um seine vertikal angeordnete Längsachse drehbar gelagert ist und mehrere parallel zu der Längsachse angeordnete, zylindrische Speicherkammern umfasst, die der Aufnahme der Gegenstände mit einem dem Durchmesser der Speicherkammern entsprechenden Durchmesser dienen. Die Längsachsen der Speicherkammern sind auf zumindest einem zur Längsachse des Trommelmagazins konzentrischen Kreis positioniert. Zumindest an ihrem unteren Ende weisen die Speicherkammern stirnseitige Öffnungen auf. Durch eine Rückhaltung sind die Gegenstände in den Speicherkammern halterbar. Weiterhin weist die Abwurfvorrichtung zumindest eine ortsfeste Abwurföffnung von der Größe des Querschnitts einer Speicherkammer unterhalb des Trommelmagazins auf. Dabei ist eine Speicherkammer durch Drehung des Trommelmagazins oberhalb der Abwurföffnung positionierbar. Zum Abwurf des in der Speicherkammer enthaltenden Gegenstands ist dann die Rückhaltung aufhebbar.
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Das Abwerfen von Gegenständen, speziell in das Wasser, kann beispielsweise zum Zweck von Markierungen, Messungen oder Überwachungen erfolgen.
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Das Ausbringen kann dabei von einem Flugzeug, einem Schiff oder einem festen oder verfahrbaren Ponton aus erfolgen. Bei den Gegenständen kann es sich beispielsweise um Bojen oder Baken, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, oder um Markierungen oder Messgeräte handeln, die auf den Gewässerboden absinken, handeln. Bei dem Wasser kann es sich um künstliche oder natürliche Gewässer handeln, hier insbesondere auch um die Tiefsee. In der Tiefsee ist das Ausbringen von Gegenständen aufwändig, schwierig und kostenintensiv und wird derzeit in der Regel von ferngesteuerten Manipulatoren, die im Wasser hängen oder an einem ferngesteuerten Unterwassergefährt befestigt sind, übernommen. Dabei ist die Steuerung des Abwurfs zur Erzielung einer genauen Abwurfposition besonders schwierig. Zur Vereinfachung und Verbesserung des Abwurfs sind daher verschiedene Möglichkeiten bekannt.
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Stand der Technik
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Aus der
US 2007/0258774 A1 eine Abwurfvorrichtung bekannt, die zusammen mit einem Manipulator an einer Mooringleine eines Schiffs hängt. Zur Automatisierung des Abwurfs befinden sich die abzuwerfenden Gegenstände, hier Messsensoren, auf einer um eine vertikal ausgerichteten Längsachse drehbaren Karusselscheibe an vorgeschriebenen Plätzen auf einem gemeinsamen konzentrischen Kreis um die Längsachse. Der jeweils aktuell abzusetzende Messsensor wird auf der Karusselscheibe vor einen Entladeport gedreht. Über einen Federmechanismus wird dann der Messsensor waagerecht über den Rand der Karusselscheibe geschoben und dadurch abgeworfen. Aus der
US 7 632 043 B2 ist eine ähnliche Abwurfvorrichtung bekannt, bei der mehrere Messsensoren auf kleineren Karusselscheiben angeordnet sind, die wiederum auf einer großen Karusselplattform drehbar angeordnet sind. Dadurch können an jeder in die Abwurfposition gedrehten Stelle auf der Karusselplattform mehrere Messsensoren durch anschließende Drehung der kleinen Karusselscheiben abgeworfen werden.
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Aus der
FR 464 438 A ist ein Abwurfgerät für längliche Projektile aus einem Flugzeug bekannt. Die Projektile werden zwischen zwei um eine vertikal ausgerichtete Achse drehbare, zueinander beabstandete Lochscheiben vertikal gehaltert und stehen an ihrem unteren Ende auf einer Bodenplatte auf. Die Anordnung der Projektile erfolgt auf einem zur Achse konzentrischen Kreis. In der Bodenplatte befindet sich auf dem konzentrischen Kreis eine Abwurföffnung, die von einer Klappe verschlossen ist. Das jeweilig abzuwerfende Projektil wird manuell durch Drehung der beiden Lochscheiben in die Abwurfposition oberhalb der Abwurföffnung gedreht und durch die geschlossene Klappe gehalten. Durch seitliches Wegschieben der Klappe wird die Abwurföffnung dann freigegeben und das Projektil nach unten abgeworfen.
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Der der Erfindung nächstliegende Stand der Technik wird in der
DE 31 10 328 C2 offenbart. Es wird eine Abwurfvorrichtung zur Aufnahme und Ausgabe von Bojen, Baken oder dergleichen Lasten für ein Luftfahrzeug beschrieben. Dabei weist die Abwurfvorrichtung ein zylindrisches Trommelmagazin auf, das um seine vertikal angeordnete Längsachse drehbar gelagert ist und mehrere, parallel dazu angeordnete, zylindrische Speicherkammern umfasst, die der Aufnahme der Lasten dienen. Dabei haben die Bojen in etwa denselben Durchmesser wie die Speicherkammern, sodass sie in den Speicherkammern geführt aufgenommen werden. Die Längsachsen der Speicherkammern sind auf einem zur Längsachse des Trommelmagazins konzentrischen Kreis positioniert. An ihrem unteren Ende weisen die Speicherkammern stirnseitige Öffnungen auf. Durch eine Rückhaltung sind die Gegenstände in den Speicherkammern halterbar. Dabei ist die Rückhaltung bei der bekannten Vorrichtung in Form von kippbaren Hebeln ausgebildet, die unter die Last greifen und dort verriegelt werden. Weiterhin weist die bekannte Abwurfvorrichtung eine ortsfeste Abwurföffnung von der Größe des Querschnitts einer Speicherkammer unterhalb des Trommelmagazins auf. Insbesondere handelt es sich um einen Abwurfschacht. Durch eine Drehung des Trommelmagazins wird eine ausgesuchte Speicherkammer oberhalb der Abwurföffnung positioniert.
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Zum Abwurf der in der Speicherkammer enthaltenden Last wird dann die Rückhaltung aufgehoben, indem die Hebel über spezielle Auslösezylinder entriegelt werden. Für eine Erhöhung der Anzahl von abzuwerfenden Lasten können mehrere Lasten übereinander in einer Speicherkammer vorgesehen sein, die durch übereinander entlang der Speicherkammer angeordnete Hebel zurückgehalten werden. Der serielle Abwurf wird dann durch nacheinander erfolgendes Entriegeln der Hebel über entsprechend zugeordnete Auslösezylinder erreicht.
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Weiterhin ist aus der
DE 40 18 477 C2 ein Speichersystem mit einer Vielzahl von Speicherkammern bekannt. Dabei ist das Speichersystem nach Art eines Trommelmagazins ausgebildet, das drehbar um seine horizontal ausgerichtete Längsachse gelagert ist. Die einzelnen Speicherkammern weisen an ihren beiden Stirnseiten Öffnungen auf und sind durch Drehung des Trommelmagazins in eine Übergabeposition drehbar. Mittels gesteuerter Ein-Ausgabeeinheiten werden Gegenstände in die Speicherkammern eingebracht bzw. aus diesen herausgenommen. Eine Be- und Entladung unter Ausnutzung der Schwerkraft durch eine schiefe Anordnung des Trommelmagazins ist ebenfalls möglich, aber nicht weiter ausgeführt.
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Schließlich ist auf einem zur Erfindung völlig anderen Sachgebiet aus der
DE 92 01 309 U1 ein Dosierspender für geformte Produkte, insbesondere flache zylindrische Tabletten bekannt, bei dem die Tabletten in großer ungeordneter Anzahl in einer zylindrischen Speicherkammer, die aus einem oberen und einem unteren Deckel nach Art einer flachen Dose besteht, bevorratet sind. Beide Deckel weisen eine Abwurföffnung auf und schließen im geschlossenen Zustand der Dose zwischen sich eine drehbare Dosierscheibe mit mehreren, auf einem konzentrischen Kreis angeordneten Öffnungen von der Größe einer Tablette ein. Durch Drehung der Dosierscheibe wird eine einzelne Tablette ausgeworfen, wenn eine Öffnung in der Dosierscheibe vollständig in der Abwurföffnung freigegeben ist. Ähnliche Dosiereinrichtungen mit einer Freigabe durch Kongruenz zwischen zwei Öffnungen sind auch bei der Sortierung von Münzen, vergleiche beispielsweise die
DE 100 61 197 A1 , oder allgemein bei der Ausgabe von Gegenständen, vergleiche beispielsweise die
DE 10 2005 048 057 A1 , also ebenfalls auf zur Erfindung fremden Sachgebieten, bekannt.
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Aufgabenstellung
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Ausgehend von der oben beschriebenen, gattungsgemäßen Abwurfvorrichtung ist die Aufgabe für die vorliegende Erfindung darin zu sehen, eine besonders einfache Ausgestaltung der Abwurfvorrichtung anzubieten, die den Abwurf einer großen Vielzahl von Abwurfgegenständen in einfacher Weise ermöglicht, Dies insbesondere auch bei einem Abwurf von Gegenständen unter Wasser ohne den speziellen Einsatz von angetriebenen Unterwasserfahrzeugen und Manipulatoren. Die erfindungsgemäße Lösung für diese Aufgabe ist dem Hauptanspruch zu entnehmen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen aufgezeigt und im Folgenden im Zusammenhang mit der Erfindung näher erläutert.
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Die erfindungsgemäße Abwurfvorrichtung ist gekennzeichnet durch eine Positionierung der Längsachsen der Speicherkammern auf zwei oder mehr konzentrischen Kreisen um die Längsachse des zylindrischen Trommelmagazins, wobei alle Längsachsen der Speicherkammern auf verschiedenen Radialachsen des Trommelmagazins angeordnet sind. Weiterhin ist erfindungsgemäß die Rückhaltung für die Gegenstände in den Speicherkammern als ortfeste Bodenplatte dicht unterhalb des Trommelmagazins ausgebildet. Dabei ist zwischen den offenen unteren Enden der Speicherkammern und der Bodenplatte nur ein geringer Abstand von der Breite eines Spalts. Eine lineare Anordnung von einer mit der Anzahl der konzentrischen Kreise übereinstimmenden Anzahl von Abwurföffnungen ist entlang einer Radialachse des Trommelmagazins vorgesehen. Die Rückhaltung ist durch vollständiges Positionieren des Querschnitts einer Speicherkammer oberhalb einer Abwurföffnung aufhebbar. Die gespeicherten Gegenstände, deren Querschnitte in etwa mit den Querschnitten der Speicherkammern übereinstimmen, werden solange von der Bodenplatte zurückgehalten, wie der Querschnitt einer Speicherkammer nicht vollständig über einer Abwurföffnung positioniert ist. Dabei bedeutet die Sprachwahl der einander entsprechenden Querschnitte aber auch, dass der Gegenstand in der Speicherkammer einerseits ohne Verkippen gut geführt wird, andererseits aber auch ohne Verklemmen reibungsfrei abgeworfen werden kann.
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Bei der erfindungsgemäßen Abwurfvorrichtung werden die Speicherkammern auf mehreren konzentrischen Kreisen um die Längsachse des Trommelmagazins angeordnet. Dadurch kann eine große Anzahl von Speicherkammern im Trommelmagazin aufgenommen werden. Dabei sind aber alle Speicherkammern mit ihren Längsachsen auf unterschiedlichen Radialachsen des Trommelmagazins angeordnet. in der Bodenplatte befinden sich so viele Abwurföffnungen, wie konzentrische Kreise mit Speicherkammern besetzt sind. Dabei sind die Abwurföffnungen auf den unterschiedlichen konzentrischen Kreisen aber auf einer gemeinsamen Radialachse angeordnet. Durch diese Korrelation zwischen den Speicherkammern und den Abwurföffnungen im Zusammenhang mit der Angleichung der abzuwerfenden Gegenstände an den Querschnitt der Speicherkammern ist sichergestellt, dass immer nur eine Speicherkammer zur Zeit vollständig über eine Abwurföffnung gefahren wird, sodass der Inhalt automatisch freigegeben wird. Deshalb sind bei der Erfindung keine speziellen Rückhaltehebel für die in den Speicherkammern gespeicherten Gegenstände erforderlich. Deren Rückhaltung erfolgt einfach durch die ortfeste Bodenplatte dicht unterhalb des Trommelmagazins. Dadurch, dass die Speicherkammern an ihren unteren Stirnseiten Öffnungen aufweisen, stoßen die gespeicherten Gegenstände in den Speicherkammern gegen die Bodenplatte und werden von dieser zurückgehalten. Die Abstandsangabe „dicht” ist daher so zu verstehen, dass der Abstand deutlich kleiner ist als die Länge der zu speichernden Gegenstände, damit diese nicht aus den Speicherkammern herausrutschen, wenn sie auf der Bodenplatte aufstehen. Bei einer Drehung des Trommelmagazins rutschen die Gegenstände dann über die Bodenplatte hinweg. Werden sie dabei vollständig über eine Abwurföffnung in der ortsfesten Bodenplatte geschoben, fallen sie einfach nach unten heraus.
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Eine besonders dichte Packung von Speicherkammern im Trommelmagazin ergibt sich, wenn bevorzugt und vorteilhaft die Speicherkammern auf drei zur Längsachse des Trommelmagazins konzentrischen Kreisen angeordnet sind. Für die Unterscheidbarkeit bildet dabei der Kreis mit dem größten Radius einen äußeren Kreis, der Kreis mit dem kleinsten Radius einen inneren Kreis und der Kreis mit einem Radius zwischen dem größten und dem kleinsten Radius einen mittleren Kreis. Da jedem konzentrischen Kreis eine Abwurföffnung in der ortsfesten Bodenplatte zugeordnet ist, kann entsprechend dem äußeren Kreis eine äußere Abwurföffnung, dem inneren Kreis eine innere Abwurföffnung und dem mittleren Kreis eine mittlere Abwurföffnung in der Bodenplatte auf einer Radialachse des Trommelmagazins definiert werden. Jede andere sinnvolle Anzahl von konzentrischen Kreisen ist aber ebenfalls realisierbar, beispielsweise können speerförmige Gegenstände, die nach dem Abwurf dann in einem weichen Meersboden feststecken, aus 10 oder mehr konzentrischen Kreisen abgeworfen werden. Mittelgroße Gegenstände können beispielsweise aus fünf oder sieben konzentrischen Kreisen abgeworfen werden.
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Weiterhin kann bevorzugt und vorteilhaft das Trommelmagazin in fünf Speichersegmente unterteilt sein. Jedes Speichersegment überdeckt dann einen Winkelbereich von 72° im Trommelmagazin. In jedem Speichersegment sind die Speicherkammern wieder auf drei konzentrischen Kreisen angeordnet, wobei vier Speicherkammern auf dem äußeren Kreis, zwei Speicherkammern auf dem mittleren Kreis und eine Speicherkammer auf dem inneren Kreis angeordnet sind. Auch hier wird zur besseren Unterscheidbarkeit der einzelnen Speicherkammern die an einem Rand jedes Speichersegments positionierte Speicherkammer als erste Speicherkammern und die jeweils benachbarten Speicherkammern als zweite, dritte oder vierte Speicherkammern bezeichnet. Bei einer solchen dreieckigen Anordnung der Speicherkammern in jedem Speichersegment können also in jedem Speichersegment sieben Speicherkammern, insgesamt im Trommelmagazin also 35 Speicherkammern angeordnet werden. Hierdurch kann eine besonders dichte Packung der Speicherkammern im Trommelmagazin erreicht und gleichzeitig die Bedingung, dass keine zwei Speicherkammern auf derselben Radialachse angeordnet sein dürfen, eingehalten werden. Andere Einteilungen des Trommelmagazins in einzelne Speichersegmente, beispielsweise in sechs oder acht Speichersegmente, sind ebenfalls ohne Weiteres realisierbar. Derartige Konstruktionsausformungen hängen letztendlich von der Gesamtgröße der Abwurfvorrichtung und von der Anzahl und den Abmessungen der Speicherkammern und damit von der Anzahl und den Abmessungen der abzuwerfenden Gegenstände ab.
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Beim Abwurf von Gegenständen unter Wasser ist oftmals eine spezielle Reihenfolge der Gegenstände einzuhalten. Beispielsweise können einfache zylindrische Marker mit Nummern entlang eines Seekabels abgeworfen werden. Zur zuordenbaren Überwachung des Seekabels kann dann eine Fotoschaukel eingerichtet werden. Mit einer Kamera werden die einzelnen Markierungspunkte abgefahren. Durch die Nummerierung der Markierungspunkte ist eine eindeutige Zuordnung jedes Fotos zum jeweiligen Standort am Seekabel sicher gewährleistet. In einem anderen Beispiel kann ein autonomes Unterwasserfahrzeug beim Detektieren von Öl oder Gas entlang einer Pipeline automatisch einen Marker (Beacon) ab, wenn eine Austrittsstelle detektiert wurde. Durch diese Markierung kann die Leckstelle dann von einem ferngesteuerten Wartungsfahrzeug zu einem späteren Zeitpunkt sicher wiedergefunden werden. Analog wäre beispielweise auch ein georteter Kabelbruch in einem Seekabel markierbar. Ein geordneter Abwurf auch einer größeren Menge von Gegenständen ist bei der Abwurfvorrichtung nach der Erfindung aufgrund der festlegbaren Korrelation zwischen dem Ort der Speicherkammern und den Abwurföffnungen einfach realisierbar. Vorteilhaft und bevorzugt kann dabei eine solche Anordnung der Speicherkammern in jedem Speichersegment erfolgen, dass zuerst die erste Speicherkammer auf dem äußeren Kreis oberhalb der äußeren Abwurföffnung, dann die erste Speicherkammer auf dem mittleren Kreis oberhalb der mittleren Abwurföffnung, dann die zweite Speicherkammer auf dem äußeren Kreis oberhalb der äußeren Abwurföffnung, dann die Speicherkammer auf dem inneren Kreis oberhalb der inneren Abwurföffnung, dann die dritte Speicherkammer auf dem äußersten Kreis oberhalb der äußeren Abwurföffnung, dann die zweite Speicherkammer auf dem mittleren Kreis oberhalb der mittleren Abwurföffnung und zuletzt die vierte Speicherkammer auf dem äußeren oberhalb der äußeren Abwurföffnung vollständig positionierbar ist, wobei die Speicherkammern aller Speichersegmente nacheinander in analoger Weise positionierbar sind. Die in die Speicherkammern eingegebenen Gegenstände können entsprechend der Entladung der Abwurfkammern nach dem oben aufgezeigten Schema Zahlen tragen, sodass ein durchnummerierter Abwurf der Gegenstände erfolgen kann.
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Zum Einbringen der Gegenstände in die Speicherkammern können diese vorteilhaft und bevorzugt auch Öffnungen an den Stirnseiten an ihren oberen Enden aufweisen. Diese Öffnungen können während des Betriebs offen bleiben oder durch Deckel verschlossen werden. Bei einem Einsatz unter Wasser muss die Abtriebskraft auf die gespeicherten Gegenstände immer größer sein als die wirkende Auftriebskraft, damit die Gegenstände nach ihrer Freigabe auf den Gewässerboden absinken. An ihrem unteren Ende weisen die Speicherkammern stirnseitig ebenfalls Öffnungen auf. Diese sind jedoch nicht von speziellen Deckeln verschlossen, sondern liegen genau gegenüber der Bodenplatte, die damit die Rückhaltung für die gespeicherten Gegenstände bildet. Damit diese während einer Drehung des Trommelmagazins einfach über die Bodenplatte geführt werden können, ist es vorteilhaft und bevorzugt, wenn eine Ausfräsung der Bodenplatte im Bereich der Speicherkammern vorgesehen ist, die der Ausbildung einer glatten Auflagefläche für speicherbare Gegenstände in den unten offenen Speicherkammern dient. Die Ausfräsung kann beispielsweise den Durchmesser der Lochscheiben aufweisen. Durch die partielle Ausfräsung wird eine aufwändige hochwertige Behandlung der gesamten Bodenplatte kostengünstig umgangen.
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Weiterhin können die Speicherkammern vorteilhaft und bevorzugt aus einem transparenten Material, insbesondere Kunststoff, beispielsweise Polymethylmethacrylat PMMA, bestehen, sodass ihre Beladung an Bord direkt und der Abwurf unter Wasser beispielsweise mittels einer Kamera überwachbar ist. Die einzelnen Speicherkammern können beispielsweise durch Bänder miteinander verbunden sein, die das Bündel umfassen und zusammendrücken. Bevorzugt und vorteilhaft ist es aber, wenn eine Halterung der Speicherkammern in einer oberen und einer unteren Lochscheibe, die um die Längsachse des Trommelmagazins drehbar gelagert sind, vorgesehen ist. Die einzelnen Speicherkammern können so einfach in das Trommelmagazin eingesetzt und auch wieder herausgenommen werden. Bei der Anordnung der Lochscheiben, die zur besseren Beobachtung der Speicherkammern ebenfalls aus einem durchsichtigen Material bestehen können, kann bevorzugt und vorteilhaft eine Beabstandung der beiden Lochscheiben zueinander mittels zumindest drei rechteckigen Stützplatten, die auf Radialachsen des Trommelmagazins angeordnet sind, auf denen keine Speicherkammern angeordnet sind, erfolgen. Es ergibt sich ein einfacher leichter Ständer für die Speicherkammern mit zwei Stützplatten und mehreren rippenartigen Abstützungen. Weiterhin können die rechteckigen Stützplatten auch bevorzugt und vorteilhaft zwischen den einzelnen (virtuellen) Speichersegmenten angeordnet sein. Da die Speicherkammern jeweils den einzelnen Speichersegmenten zugeordnet sein können, befinden sich keine Speicherkammern auf den Trennlinien zwischen den Speichersegmenten. Deshalb können entlang dieser Trennlinien die Stützplatten besonders einfach und vorteilhaft angeordnet sein.
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Neben einer leichten und gut zugänglichen Art der Lagerung bieten die Lochscheiben außerdem noch die Möglichkeit, der Drehung des Trommelmagazins zu dienen. Dazu kann bevorzugt und vorteilhaft ein Drehantrieb mittels Reibriemen oder Zahnriemen vorgesehen sein, der auf die untere Lochscheibe einwirkt. Der Reibriemen kann die Lochscheibe umfassen, der Zahnriemen kann in den Rand der Lochscheibe eingreifen, wenn diese eine Zahnung aufweist. Weiterhin kann die Abwurfvorrichtung bevorzugt in einem Gehäuse mit einer Kranöse und/oder mit Flanschen angeordnet sein. An der Kranöse kann die Abwurfvorrichtung über einen angehängten Kranhaken gehievt und gefiert werden. Mittels der Flansche kann die Abwurfvorrichtung beispielsweise an einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug befestigt werden. Weiterhin kann das Gehäuse auch der Aufnahme eines Drehantriebs für das Trommelmagazin dienen. Weitere Ausführungsformen der Abwurfvorrichtung nach der Erfindung sind den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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Ausführungsbeispiele
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Die Abwurfvorrichtung zum Abwerfen von Gegenständen nach der Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Figuren noch weitergehend erläutert. Dabei zeigt die
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1 eine perspektivische Ansicht der Abwurfvorrichtung von schräg oben,
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2 eine perspektivische Detailansicht der Abwurfvorrichtung von der Seite,
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3 eine Draufsicht der Abwurfvorrichtung,
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4 eine perspektivische Ansicht der Abwurfvorrichtung von schräg unten und
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5 eine perspektivische Ansicht der Abwurfvorrichtung in einem Gehäuse.
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In der 1 ist eine Abwurfvorrichtung 01 mit einem zylindrischen Trommelmagazin 02 perspektivisch in der Seiten-Aufsicht dargestellt, das um seine vertikal angeordnete Längsachse 03 drehbar gelagert ist. Parallel zu der Längsachse 03 sind in ihren Längsachsen 32 mehrere zylindrische Speicherkammern 04 positioniert, die an ihrem unteren Ende stirnseitige Öffnungen 05 aufweisen. An ihrem oberen Ende weisen die zylindrischen Speicherkammern 04 ebenfalls stirnseitige Öffnungen 36 auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel mit Deckeln 33 verschlossen sind. Unterhalb des Trommelmagazins 02 ist eine ortsfeste Bodenplatte 06 angeordnet, die als Rückhaltung für Gegenstände 07 in den Speicherkammern 04 dient. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Gegenständen 07 um durchnummerierte Marker 34, die beispielsweise entlang eines Unterseekabels abgeworfen werden können. Da im gezeigten Ausführungsbeispiel die Speicherkammern 04 aus durchsichtigem Kunststoff bestehen, sind die Marker 34 von außen gut erkennbar. Weiterhin sind in 1 zwei Lochscheiben 08, 09 dargestellt, in denen die Speicherkammern 04 vertikal gelagert sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Rand 35 der unteren Lochscheibe 08 gezahnt (die Lochscheibe 08 dient damit als Riemenscheibe), sodass ein Drehantrieb 10 über einen Zahnriemen 11 die Lochscheibe 08 drehen kann. Zur Herstellungsvereinfachung kann die obere Lochscheibe 09 ebenfalls einen gezahnten Rand 35 aufweisen, ggfs. kann hier ein zweiter Zahnriemen angreifen (nicht dargestellt). Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Drehantrieb 10 auf der Bodenplatte 06 angeordnet
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In der 2 sind die beiden Lochscheiben 08, 09 ohne Speicherkammern dargestellt. Zu erkennen sind aber Bohrungen 12, in denen die Speicherkammern 04 lagerbar sind. Dargestellt ist die zentrale Längsachse 03, die die Drehachse 43 für die Lochscheiben 08, 09 bildet. Die Lochscheiben 08, 09 sind im gewählten Ausführungsbeispiel mittels Schraubringen 45 fest mit der zentralen Längsachse 03 verbunden. Weiterhin ist die Bodenplatte 06 dargestellt, die mehrere Abwurföffnungen 13 aufweist. Zu erkennen ist, dass alle Abwurföffnungen 13 auf einer gemeinsamen Radialachse 14 linear angeordnet sind (vergleiche auch 4). Zu erkennen ist in der Bodenplatte 06 eine kreisförmige Ausfräsung 37 vom Durchmesser der Lochscheiben 08, 09, in der sich die Abwurföffnungen 13 befinden. Im Bereich der kreisförmigen Ausfräsung 37 ist die Oberfläche besonders glatt, sodass die Gegenstände 07 (vergleiche 1) in den unten offenen Speicherkammern 04 besonders einfach bei einer Drehung des Trommelmagazins 02 um die Längsachse 03 darüber hinweg gleiten können. Oberhalb der Lochscheibe 09 ist eine Deckplatte 15 angeordnet, die im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Lagerbock 44 trägt. Dieser kann einen weiteren Drehantrieb aufweisen, der von sich drehenden Drehachse 43 (Längsachse 03) mit angetrieben wird und dem Antrieb weiterer Geräte dienen kann (nicht dargestellt). Zwischen den beiden Lochscheiben 08, 09 sind Stützplatten 38 angeordnet, die die Lochscheiben 08, 09 auf Abstand halten und stabilisieren.
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Die 3 zeigt eine Aufsicht auf das Trommelmagazin 02 mit der oberen Lochscheibe 09 mit den Bohrungen 12, der Bodenplatte 06 und dem Drehantrieb 10. Zu erkennen ist eine Anordnung aller Bohrungen 12 (bzw. Speicherkammern 04) auf konzentrischen Kreisen 16, deren Mittelpunkt die Längsachse 43 ist. Dabei bildet der Kreis mit dem größten Radius einen äußeren Kreis 17, der Kreis mit dem kleinsten Radius einen inneren Kreis 18 und der Kreis mit einem Radius zwischen dem größten und dem kleinsten Radius einen mittleren Kreis 19. Deutlich ist zu erkennen, dass alle Bohrungen 12 auf unterschiedlichen Radialachsen 14 angeordnet sind.
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In der 4, die eine perspektivische Ansicht der Abwurfvorrichtung 01 von schräg unten zeigt, sind die Abwurföffnungen 13 in der Bodenplatte 06 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass jedem konzentrischen Kreis 16 eine Abwurföffnung 13 in der Bodenplatte 06 zugeordnet ist. Zum äußeren Kreis 17 gehört eine äußere Abwurföffnung 20, zum inneren Kreis 18 eine innere Abwurföffnung 21 und zum mittleren Kreis 19 eine mittlere Abwurföffnung 22. Durch die Zuordnung aller Abwurföffnungen 13 zu einer gemeinsamen Radialachse 14 und die Zuordnung aller Bohrungen 12 bzw. Speicherkammern 04 zu unterschiedlichen Radialachsen 14 und durch die Angleichung der Querschnitte der abzuwerfenden Gegenstände 07 an die Querschnitte der Speicherkammern 04 (bzw. umgekehrt, wenn die Speicherkammern 04 für spezielle Gegenstände 07 konzipiert werden) wird erreicht, dass immer nur diejenige Speicherkammer 04 ihren enthaltenen Gegenstand 07 nach unten auswerten kann, die vollständig über einer Abwurföffnung 13 positioniert ist. Dabei wird immer nur eine Speicherkammer 04 zurzeit vollständig freigegeben.
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Gemäß 3 ist im gewählten Ausführungsbeispiel die Lochscheibe 08 mit den Bohrungen 12 und damit das Trommelmagazin 02 in fünf gleichgroße Speichersegmente 39, die jeweils einen Segmentausschnitt von 72° umfassen, (virtuell, also gedacht) aufgeteilt. Dabei befinden sich auf dem äußeren Kreis 17 erste bis vierte Bohrungen bzw. Speicherkammern 23, 24, 25, 26, auf dem mittleren Kreis 19 erste und zweite Speicherkammern 27, 28 und auf dem inneren Kreis 18 eine Speicherkammer 29 (vergleiche auch 1). Zu erkennen ist, dass alle Bohrungen 12 und damit Speicherkammern 04 auf unterschiedlichen Radialachsen 14 angeordnet sind. Wird nun das Trommelmagazin 02 bei einer Radialachse 14 zwischen zwei Speichersegmenten 39 beginnend über die Abwurföffnungen 20, 21, 22 gedreht, wirft zuerst die Speicherkammer 23 ihren Inhalt ab, anschließend die Speicherkammer 27, dann Speicherkammer 24, dann Speicherkammer 29, dann Speicherkammer 25, dann Speicherkammer 27 und abschließend Speicherkammer 26. Befinden sich in den Speicherkammern 23 bis 29 beispielsweise mit Nummern 1 bis 7 nummerierte Marker 34, können diese nach einer entsprechenden Einfüllung in die Speicherkammern 23 bis 29 sortiert in auf- oder absteigender Nummernfolge abgeworfen werden.
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Die 5 zeigt eine perspektivische Ansicht der gesamten Abwurfvorrichtung 01 in einem Gehäuse 40 mit dem Lagerbock 44, der dem Antrieb weiterer Geräte dienen kann. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Kranöse 41 vorgesehen sein, die der Anhängbarkeit der Abwurfvorrichtung 01 an einen Kranhaken dient. Weiterhin ist ein Flansch 42 dargestellt, der der Anordenbarkeit an einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug und/oder der Aufnahme des Drehantriebs 10 für das Trommelmagazin 02 dient, wenn dieser nicht auf der Bodenplatte 06 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Abwurfvorrichtung
- 02
- Trommelmagazin
- 03
- Längsachse 02
- 04
- Speicherkammer
- 05
- stirnseitige Öffnung unteres Ende 04
- 06
- Bodenplatte
- 07
- Gegenstand
- 08
- untere Lochscheibe
- 09
- obere Lochscheibe
- 10
- Drehantrieb
- 11
- Zahnriemen
- 12
- Bohrung
- 13
- Abwurföffnung
- 14
- Radialachse
- 15
- Deckplatte
- 16
- Kreis (konzentrisch zu 03)
- 17
- äußerer konzentrischer Kreis
- 18
- innerer konzentrischer Kreis
- 19
- mittlerer konzentrischer Kreis
- 20
- äußere Abwurföffnung (auf 17)
- 21
- innere Abwurföffnung (auf 18)
- 22
- mittlere Abwurföffnung (auf 19)
- 23–29
- Speicherkammer
- 32
- Längsachse 04
- 33
- Deckel
- 34
- Marker als 07
- 35
- gerillter Rand 08, 09
- 36
- stirnseitige Öffnung oberes Ende 04
- 37
- Ausfräsung
- 38
- Stützplatte
- 39
- Speichersegment
- 40
- Gehäuse
- 41
- Kranöse
- 42
- Flansch
- 43
- Drehachse
- 44
- Lagerbock
- 45
- Schraubring
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0258774 A1 [0004]
- US 7632043 B2 [0004]
- FR 464438 A [0005]
- DE 3110328 C2 [0006]
- DE 4018477 C2 [0008]
- DE 9201309 U1 [0009]
- DE 10061197 A1 [0009]
- DE 102005048057 A1 [0009]