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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen einer Klappbewegung einer Sitzlehne auf ein damit gekoppeltes, bewegbares Sitzteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Sitzstruktur gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
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Auch betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Zudem betrifft die Erfindung ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
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Sitze bzw. Sitzreihen in Fahrzeugen mit in Richtung eines Sitzteils klappbaren Sitzlehnen sind allgemein bekannt. Beim Umklappen der Sitzlehnen wird herkömmlicherweise das Sitzteil in einem unter dem Sitzteil befindlichen Fußraum im Ganzen abgesenkt. Dadurch verringert sich der Fußraum unter dem jeweiligen Fahrzeugsitz bzw. dem Sitzteil, was für einen Fahrzeuginsassen auf einem hinter dem umgeklappten Fahrzeugsitz angeordneten, weiteren Fahrzeugsitz unangenehm und beengend sein kann.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sitzstruktur zu schaffen, welche ein Umklappen der Sitzlehne in Richtung Sitzteil mit einer verringerten Absenkung des Sitzteils ermöglicht, um so die Höhe des Fußraums unter dem Sitzteil im Wesentlichen zu erhalten. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fahrzeugsitz und ein Fahrzeug sowie ein Verfahren hierfür zu schaffen.
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Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Anspruch 1, einer Sitzstruktur gemäß dem Anspruch 3, einem Fahrzeugsitz gemäß dem Anspruch 13 und einem Fahrzeug gemäß dem Anspruch 14 einem in Verbindung mit deren Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zum Übertragen einer Klappbewegung einer Sitzlehne auf ein damit gekoppeltes, bewegbares Sitzteil, zumindest umfassend den Schritt Klappen der Sitzlehne um eine erste Drehachse, vorgesehen ist, dass die Klappbewegung auf das Sitzteil übertragen wird und eine Rotation des Sitzteils um eine zweite Drehachse durchgeführt wird. Vorteilhafterweise wird bei dem Verfahren die Klappbewegung der Sitzlehne, insbesondere übersetzt, auf das Sitzteil übertragen. In einer Ausführungsform erfolgt die Übertragung der Bewegungen zeitgleich bzw. synchron. Andere Ausführungsformen sehen eine zeitverzögerte bzw. asynchrone Übertragung vor. Von einer Klappbewegung der Sitzlehne ist im Rahmen dieser Patentanmeldung sowohl eine Bewegung der Sitzlehne in Richtung des Sitzteils als auch von diesem weg umfasst. Entsprechend wird die Sitzlehne bei der Klappbewegung vorzugsweise zum Sitzteil oder von dem Sitzteil weg geklappt. In einem vollständig geklappten Zustand der Sitzlehne liegt diese nahezu parallel zu dem Sitzteil auf diesem auf. Dahingegen ist die Sitzlehne in einem ungeklappten Zustand nahezu vertikal ausgerichtet und/oder zeigt von dem Seitzteil weg.
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Vorteilhafterweise wird die Sitzlehne um eine Drehachse, die erste Drehachse, welche an einem zu dem Sitzteil benachbarten Bereich der Sitzlehne ausgebildet ist, geklappt. Diese Klappbewegung wird auf das Sitzteil übertragen, wodurch eine Rotationsbewegung des Sitzteils ausgelöst wird. Diese Rotation des Sitzteils wird bevorzugt um eine zweite Drehachse durchgeführt. Die erste und die zweite Drehachse sind vorzugsweise beabstandet zueinander ausgeführt. Weiter bevorzugt sind die erste und die zweite Drehachse jeweils an einem zu dem Sitzteil bzw. zu der Sitzlehne benachbarten Bereich der Sitzlehne bzw. des Sitzteils angeordnet. Besonders bevorzugt sind die erste und die zweite Drehachse jeweils ortsfest ausgebildet, insbesondere an einer Trägereinrichtung. Ortsfest im Sinne der Erfindung bedeutet die ortsfeste Anordnung in Bezug auf ein bestimmtes Bauteil oder eine bestimmte Vorrichtung. Vorliegend wird der Begriff ortsfest in Bezug auf die Trägereinrichtung bzw. eine Kraftfahrzeugstruktur verwendet.
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Die Rotationsbewegung des Sitzteils erfolgt bei einem Klappen der Sitzlehne in Richtung des Sitzteils bevorzugt von der Sitzlehne weg. Dabei wird bevorzugt der vordere Bereich des Sitzkeils stärker abgesenkt, während der hintere Bereich mit der Drehachse um die Drehachse gedreht wird und somit weniger abgesenkt wird, insbesondere bzgl. einer Höhe. Bei einem Klappen der Sitzlehne weg von dem Sitzteil erfolgt die Rotationsbewegung des Sitzteils in Richtung der Sitzlehne. Dabei wird der vordere Bereich des Sitzkeils stärker angehoben als ein hinterer, näher zu der Drehachse gelegener Bereich. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgen die Klapp- und Rotationsbewegung in eine gleiche Richtung, also entweder nach unten oder nach oben. Die Bewegung bzw. deren Übertragung erfolgt beispielsweise übersetzt bzw. verstärkt, sodass sich der Abstand von Sitzlehne und Sitzteil mit der Klappbewegung verändert. Insbesondere wird ein von Sitzlehne und Sitzteil eingeschlossener Winkel von circa 90° auf nahezu 0° reduziert. Bevorzugt wird das Sitzteil, ausgelöst durch die Klappbewegung der Sitzlehne, ausschließlich um die zweite Drehachse rotiert. Insbesondere ist die Bewegung des Sitzteils translationsfrei, das heißt es erfolgt keine durch die Sitzlehne ausgelöste Translationsbewegung des Sitzteils.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Klappbewegung mittels einer Kopplungsvorrichtung übersetzt übertragen wird, um die Rotationsbewegung des Sitzkeils um die zweite Drehachse ausgeführt wird. Vorteilhafterweise rotiert das Sitzteil um die zweite Drehachse einer ortsfesten Drehlagerung. Die Drehlagerung ist bevorzugt in dem hinteren, der Sitzlehne zugewandten Bereich des Sitzteils angeordnet, also zu der Sitzlehne hin ausgerichtet. Hierdurch wird gewährleistet, dass beim Übertragen der Klappbewegung auf das Sitzteil, zum einen eine ausschließliche Rotationsbewegung ausgeführt wird, Zum anderen wird dadurch der hintere Bereich des Sitzteils weniger starkt abgesenkt, sodass ein Fußraum im Bereich der zweiten Drehachse weniger stark beschränkt wird. In einer Ausführungsform wird die Klappbewegung übersetzt auf das Sitzteil übertragen. Hierbei ändert sich beispielsweise der Winkel zwischen Sitzteil und Sitzlehne während der Bewegung. Insbesondere wird der Winkel während der Bewegung reduziert, sodass nach einer vollständigen Klapp- und Rotationsbewegung das Sitzteil und die Sitzlehne nahezu parallel ausgerichtet sind.
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Das Verfahren wird beispielsweise manuell, mechatronisch, elektronisch und/oder elektrisch ausgeführt. In einer Ausführungsform ist das Verfahren an eine Bordelektronik eines Fahrzeuges gekoppelt, um beispielsweise bei einem Betrieb des Fahrzeuges das Verfahren zu sperren.
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Bei dem Klappen werden insbesondere die folgenden Schritte durchgeführt. Die Sitzlehne wird um die erste Drehachse gedreht. An der Sitzlehne ist ein erster Hebelabschnitt der Kopplungsvorrichtung drehbar gelagert. Dabei ist die Lagerung beabstandet von der ersten Drehachse angeordnet. Wird die Sitzlehne gedreht, so wird der erste Hebelabschnitt um die Drehachse mit bewegt. Dadurch erfolgt auch eine Translationsbewegung des ersten Hebelabschnitts. Diese Bewegung wird auf einen zweiten und dritten Hebelabschnitt der Kopplungsvorrichtung übertragen. Der zweite und der dritte Hebelabschnitt sind jeweils mit einem Ende drehbar an einem Ende des ersten Hebelabschnitts gemeinsam um eine Drehachse verbunden. Durch die Translationsbewegung des ersten Hebelabschnitts wird die Drehachse bewegt. Die gemeinsame Drehachse wird in ihrer Bewegung durch den zweiten Hebelabschnitt begrenzt. Hierzu ist der zweite Hebelabschnitt um eine weitere, ortsfeste Drehachse, drehbar gelagert. Der dritte Hebelabschnitt ist drehbar an dem Sitzteil gelagert. Wird nun die gemeinsame Drehachse der Hebelabschnitte bewegt, sowird aufgrund der Festlegung der Bewegung durch den zweiten Hebelabschnitt das Sitzteil, welches mit dem dritten Hebelabschnitt verbunden ist, abgesenkt oder angeboben. Da das Sitzteil an einem Ende um die zweite ortsfeste Achse drehbar gelagert ist, wird das Absenken oder Anheben in Form einer Rotation um die zweite Drehachse durchgeführt. Je nach Ausführung der Hebel ist eine gewünschte Übersetzung der Klappbewegung der Sitzlehne in eine Rotationsbewegung der Sitzlehne einstellbar.
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Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einer Sitzstruktur, insbesondere einer Sitzträgerstruktur eines Fahrzeugsitzes, umfassend eine klappbar gelagerte Sitzlehne und ein bewegbar gelagertes Sitzteil, Mittel zum Durchführen eines vorstehend beschriebenen Verfahrens vorgesehen sind. Die Sitzstruktur umfasst vorteilhafterweise die Sitzlehne und das Sitzteil. Dabei ist die Sitzlehne ortsfest klappbar bzw. schwenkbar gelagert. Eine Klapp- bzw. Schwenkbewegung erfolgt entweder in Richtung des Sitzteils oder von diesem weg. Das Sitzteil ist bewegbar, insbesondere rotierbar, ortsfest gelagert.
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Weiter umfasst die Sitzstruktur eine Trägereinrichtung, an welcher die Sitzlehne und das Sitzteil gelagert sind. Die Trägereinrichtung ist in einer Ausführungsform einteilig, in anderen Ausführungsformen mehrteilig, beispielsweise zwei-, drei- oder vierteilig, ausgebildet. Die Sitzlehne und das Sitzteil sind vorzugsweise ortsfest an der Trägereinrichtung angeordnet bzw. gelagert. Dabei ist die Sitzlehne um eine ortsfeste, erste Drehachse an der Trägereinrichtung klappbar. Weiterhin ist das Sitzteil um eine zweite Drehachse an der Trägereinrichtung bewegbar, insbesondere rotierbar, ausgeführt. Bevorzugt sind die Drehachsen des Sitzteils und der Sitzlehne in die Trägereinrichtung integriert ausgebildet.
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Entsprechend des vorstehend beschriebenen Verfahrens wird eine Klappbewegung der Sitzlehne auf das Sitzteil übertragen, sodass dieses um die zweite ortsfeste Drehachse rotiert wird. Diese beiden Drehachsen sind in einer bevorzugten Ausführungsform separat voneinander ausgebildet. Dabei sind die beiden Drehachsen bevorzugt voneinander beabstandet. Andere Ausführungsformen sehen eine integrierte Ausführung der Drehachsen vor.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mittel mindestens eine erste Drehlagerung mit einer ersten Drehachse umfassen, an welcher die Sitzlehne drehbar gelagert ist. Die Sitzlehne ist vorteilhafterweise um eine erste Drehlagerung drehbar bzw. klappbar ausgebildet. Dabei ist die mindestens eine erste Drehlagerung bevorzugt ortsfest ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist genau eine ortsfeste Drehlagerung der Sitzlehne ausgebildet. Die Drehachse, um welche die Klappbewegung der Sitzlehne ausgeführt wird, ist bevorzugt in die Drehlagerung der Sitzlehne integriert. Beispielsweise ist die Drehlagerung als Drehscharnier, Drehachse, Drehgelenk, Welle oder dergleichen ausgebildet. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Drehlagerung der Sitzlehne an der Trägereinrichtung ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist die Sitzlehne mittels der Drehlagerung mit der Trägereinrichtung drehbar verbunden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mittel mindestens eine weitere Drehlagerung mit der zweiten Drehachse umfassen, an welcher das Sitzteil rotierbar gelagert ist. Das Sitzteil ist vorteilhafterweise um eine weitere Drehlagerung rotierbar ausgebildet. Dabei ist die mindestens eine weitere Drehlagerung bevorzugt ortsfest ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist genau eine ortsfeste Drehlagerung des Sitzteils ausgebildet. Die zweite Drehachse, um welche die Rotationsbewegung des Sitzteils ausgeführt wird, ist bevorzugt in die Drehlagerung des Sitzteils integriert. Beispielsweise ist die Drehlagerung als Drehscharnier, Drehachse, Welle, Drehgelenk und dergleichen ausgebildet. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Drehlagerung des Sitzteils an der Trägereinrichtung ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist das Sitzteil mittels der Drehlagerung mit der Trägereinrichtung drehbar verbunden. Die Drehlagerung der Sitzlehne und die Drehlagerung des Sitzteils sind bevorzugt beabstandet und somit separat an der Trägereinrichtung ausgebildet.
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In noch einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mittel mindestens eine mit der Sitzlehne und dem Sitzteil verbundene Kopplungsvorrichtung zum Übertragen der Klappbewegung der Sitzlehne auf das Sitzteil umfassen. Vorteilhafterweise bewirkt die mindestens eine Kopplungsvorrichtung eine Übertragung der Klappbewegung der Sitzlehne auf das Sitzteil, sodass eine Rotationsbewegung des Sitzteils um eine ortsfeste Drehachse – die zweite Drehachse – erfolgt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist genau eine Kopplungsvorrichtung ausgebildet. In anderen Ausführungsformen sind mehr als eine Kopplungsvorrichtung, beispielsweise zwei, drei oder vier, ausgebildet. Die Kopplungsvorrichtung ist bevorzugt mehrteilig, beispielsweise zwei-, drei- oder vierteilig, ausgebildet. Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Kopplungsvorrichtung mit dem Sitzteil und der Sitzlehne verbunden ist, um eine Kopplung bzw. eine Übertragung der Bewegungen zu gewährleisten. In einer Ausführungsform ist die Kopplungsvorrichtung zumindest teilweise im Bereich der Drehlagerungen mit dem Sitzteil und der Sitzlehne verbunden. In anderen Ausführungsformen ist die Kopplungsvorrichtung zumindest teilweise beabstandet von dem Bereich der Drehlagerungen mit dem Sitzteil und der Sitzlehne verbunden. Die Kopplungsvorrichtung ist drehbar mit dem Sitzteil und der Sitzlehne gekoppelt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mindestens eine Kopplungsvorrichtung als Kurvengetriebe ausgebildet ist. Kurvengetriebe werden vorteilhafterweise zum Übertragen einer Bewegung eines ersten Bauteils auf ein zweites Bauteil eingesetzt. In dem vorliegenden Fall überträgt das Kurvengetriebe die Klappbewegung der Sitzlehne auf das Sitzteil und bewirkt dabei eine Rotationsbewegung des Sitzteils. In einer Ausführung erfolgt mittels des Kurvengetriebes eine direkte Übersetzung bzw. Übertragung der Klappbewegung auf das Sitzteil. In anderen Ausführungsformen wird die Klappbewegung bei der Übertragung übersetzt, beispielsweise verstärkt oder abgeschwächt. Hierbei wird in einer Ausführungsform eine Geschwindigkeit oder Strecke der Bewegung reduziert oder vergrößert. Insbesondere erfolgt die Klappbewegung schneller bzw. über eine größere Strecke als die Rotationsbewegung. Weitere Ausführungsformen sehen eine zeitverzögerte Übertragung bzw. Übersetzung vor. Beispielsweise erfolgt die Rotationsbewegung verspätet zu der Klappbewegung.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Kurvengetriebe einen ersten Hebelabschnitt aufweist, welcher mit einem Ende an der Sitzlehne, insbesondere beabstandet zu der ersten Drehlagerung der Sitzlehne, drehbar gelagert ist. Der erste Hebelabschnitt ist bevorzugt einteilig ausgebildet. In anderen Ausführungsformen ist der erste Hebelabschnitt mehrteilig ausgebildet. Vorteilhafterweise ist der erste Hebelabschnitt mit einem Ende beabstandet zu der ersten Drehlagerung der Sitzlehne drehbar gelagert. Beispielsweise ist der erste Hebelabschnitt direkt an der Sitzlehne beabstandet zu der Drehlagerung gelagert, sodass eine exzentrische Lagerung des ersten Hebelabschnitts relativ zu der ersten Drehachse der Drehlagerung der Sitzlehne realisiert ist.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Kurvengetriebe einen zweiten Hebelabschnitt aufweist, welcher mit einem Ende zumindest an einem anderen Ende des ersten Hebelabschnitts drehbar gelagert ist. Der zweite Hebelabschnitt ist bevorzugt einteilig ausgebildet. In anderen Ausführungsformen ist der zweite Hebelabschnitt mehrteilig ausgebildet. Vorteilhafterweise ist der zweite Hebelabschnitt mit einem Ende an dem ersten Hebelabschnitt, bevorzugt an einem anderen Ende des Hebelabschnitts, drehbar gelagert. Bevorzugt sind der erste und der zweite Hebelabschnitt beweglich, beispielsweise drehbar mittels eines Drehgelenks, miteinander verbunden. Ein anderes Ende des zweiten Hebelabschnitts ist beispielsweise an der Sitzstruktur bzw. der Tragstruktur bzw. einem Träger gelagert.
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Entsprechend sieht eine Ausführungsform vor, dass der zweite Hebelabschnitt mit einem anderen Ende drehbar um eine ortsfeste weitere Drehachse gelagert ist. Insbesondere ist der zweite Hebelabschnitt mit seinem anderen Ende an einer Trägereinrichtung der Sitzstruktur drehbar gelagert ist. Vorteilhafterweise ist der zweite Hebelabschnitt an seinem anderen Ende an der Trägereinrichtung drehbar gelagert. Bevorzugt ist das andere Ende des zweiten Hebelabschnitts mit der Trägereinrichtung, insbesondere gelenkig, verbunden, um eine drehbare Verbindung zu gewährleisten. Der zweite Hebelabschnitt kann sich somit nur um die zweite Drehachse drehen. Hierdurch wird eine Bewegung des ersten Hebelabschnitts, der mit dem zweiten Hebelabschnitt verbunden ist, begrenzt.
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Eine noch weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Kurvengetriebe einen dritten Hebelabschnitt aufweist, welcher mit einem Ende mit dem ersten Hebelabschnitt und dem zweiten Hebelabschnitt gelenkig, insbesondere drehbar, verbunden ist. Der dritte Hebelabschnitt ist bevorzugt einteilig ausgebildet. In anderen Ausführungsformen ist der dritte Hebelabschnitt mehrteilig ausgebildet. Vorteilhafterweise ist der dritte Hebelabschnitt an einem Ende mit dem ersten Hebelabschnitt und dem zweiten Hebelabschnitt gelenkig, insbesondere drehbar, bevorzugt um eine gemeinsame Drehachse, verbunden. Die Hebelabschnitte sind beweglich, beispielsweise mittels eines Gelenks, miteinander verbunden. Ein anderes Ende des dritten Hebelabschnitts ist beispielsweise an der Sitzstruktur drehbar gelagert. Somit sind die Lagerungen der Hebelabschnitte, der Sitzlehne und des Sitzteils als Drehlagerungen ausgebildet. Durch die exzentrische Lagerung des ersten Hebelabschnitts wird das Drehen des Sitzteils bewirkt.
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Entsprechend sieht eine Ausführungsform vor, dass der dritte Hebelabschnitt mit einem anderen Ende an dem Sitzteil drehbar gelagert ist. Vorteilhafterweise ist der dritte Hebelabschnitt mit einem anderen Ende an dem Sitzteil gelagert. Vorzugsweise ist der dritte Hebelabschnitt beabstandet zu der zweiten Drehlagerung an dem Sitzteil gelagert. Dabei ist der dritte Hebelabschnitt in einer bevorzugten Ausführungsform im vorderen Bereich des Sitzteils mit diesem drehbar verbunden, um ein sträkeres Absenken des vorderen Bereichs gegenüber dem hinteren Bereich zu ermöglichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind der zweite Hebelabschnitt und dritte Hebelabschnitt kniehebelartig ausgebildet. Vorteilhafterweise sind der zweite und der dritte Hebelabschnitt an einem Ende gelenkig miteinander verbunden. Dabei bilden diese Hebelabschnitte bevorzugt einen Kniehebel aus. Die gelenkige Verbindung der beiden Hebelabschnitte ist somit als Kniegelenk ausgebildet. Der Kniehebel, das heißt der zweite und der dritte Hebelabschnitt, verbinden vorteilhafterweise das Sitzteil mit der Trägerstruktur. Vorzugsweise bewirkt der Kniehebel beim Übertragen der Klappbewegung auf das Sitzteil eine übersetzte Rotation des Sitzteils um die ortsfeste Drehachse der Drehlagerung des Sitzteils. Vorteilhafterweise ist der erste Hebelabschnitt an dem Kniegelenk mit den anderen beiden, den Kniehebel bildenden Hebelabschnitten bewegbar verbunden.
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Vorteilhafterweise ist das Sitzteil über den Kniehebel mit der Trägereinrichtung drehbar verbunden. Ein Abstand zwischen dem Sitzteil und der Trägereinrichtung ist mittels des Kniehebels variabel. In einem unrotierten Ausgangszustand des Sitzteils, also bei ungeklappter Sitzlehne, ist der Kniehebel vorzugsweise nahezu vollständig gestreckt, sodass der Abstand maximal ist. In einem rotierten Zustand des Sitzteils, also bei zumindest teilweise geklappter Sitzlehne, ist der Kniehebel geknickt, sodass der Abstand verringert ist. Ist das Sitzteil vollständig rotiert, ist auch der Abstand zu der Trägereinrichtung minimal, wobei der Kniehebel vollständig eingeknickt ist und die Hebelabschnitte nahezu parallel liegen. Über den ersten Hebelabschnitt ist der Kniehebel und damit das Sitzteil mit der Sitzlehne im Bereich der Drehlagerung beabstandet dazu verbunden. Mit anderen Worten bewirkt ein Klappen der Sitzlehne über den ersten Hebelabschnitt einen Zug auf den Kniehebel, sodass dieser einknickt und das Sitzteil rotiert, also im vorderen Bereich abgesenkt wird.
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Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Fahrzeugsitz, zumindest umfassend eine Sitzgerüststruktur, vorgesehen ist, dass die Sitzgerüststruktur als vorstehend beschriebene Sitzstruktur ausgebildet ist. Der Fahrzeugsitz ist beispielsweise als Einzelsitz und/oder Sitzbank ausgebildet. Bevorzugt ist der Fahrzeugsitz als Rücksitz in einer zweiten und/oder dritten Sitzreihe ausgebildet. Dabei weist der Fahrzeugsitz bevorzugt eine Sitzstruktur auf, mittels der eine Klappbewegung der Sitzlehne auf das Sitzteil übertragbar ist, wobei eine ortsfeste Rotationsbewegung des Sitzteils ausgelöst wird. Bei dieser Rotationsbewegung wird bevorzugt ein vorderer Bereich des Sitzteils abgesenkt bzw. rotiert, während ein hinterer Bereich ortsfest an der Trägereinrichtung gelagert bleibt. Die Ortsbegriffe vorne und hinten beziehen sich jeweils auf einen von der Sitzlehne abgewandte bzw. zu der Sitzlehne hingewandte Seite des Sitzteils. Aufgrund der Rotation um die ortsfeste Drehachse im hinteren Bereich des Sitzteils bleibt ein Fußraum unter dem Sitzteil vorteilhafterweise unbeeinflusst und insbesondere hinsichtlich einer Höhe zwischen Fußboden und Sitzteil gleich.
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In einer Ausführungsform umfasst ein Fahrzeugsitz mit einer Sitzstruktur zwei Kopplungsvorrichtungen, wobei jeweils eine Kopplungsvorrichtung an einer Seite des Fahrzeugsitzes angeordnet ist. Die beiden Kopplungsvorrichtungen sind bevorzugt spiegelbildlich ausgebildet. Weiterhin bevorzugt sind die Kopplungsvorrichtungen miteinander verbunden bzw. gekoppelt. Hierdurch ist vor allem eine gleichmäßige bzw. synchronisierte Bewegung des Sitzteils gewährleistet. Die Kopplung der beiden Kopplungsvorrichtungen ist bevorzugt als mechanische Kopplung ausgebildet. Beispielsweise umfasst die Kopplung mindestens eine Querverbindung. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Querverbindung im Bereich des Kniehebels mit den beidseitigen Kopplungsvorrichtungen verbunden.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Fahrzeugsitz zwischen einer Sitzschieneneinrichtung zum Längsverschieben und der Sitzstruktur mindestens eine Adaptereinrichtung aufweist. Die Adaptereinrichtung ermöglicht je nach ihrer Ausführungsform ein Klappen und/oder Verschieben des Fahrzeugsitzes auf der Sitzschieneneinrichtung. Die Adaptereinrichtung ist zumindest teilweise in die Sitzschieneneinrichtung und/oder die Sitzstruktur integriert und/oder separat ausgebildet. In einer Ausführungsform ist die Adaptereinrichtung einteilig ausgeführt, um ein Verschieben des Fahrzeugsitzes zu ermöglichen. In einer anderen Ausführungsform ist die Adaptereinrichtung mehrteilig ausgeführt, um zusätzlich ein Klappen des Fahrzeugsitzes zu ermöglichen. Fahrzeugsitze mit unterschiedlichen Funktionen, das heißt Klappen und/oder Verschieben, unterscheiden sich hierbei lediglich in der Ausführungsform der Adaptereinrichtungen.
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Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Fahrzeug, umfassend mindestens eine Sitzeinrichtung, vorgesehen ist, dass die Sitzeinrichtung als vorstehend beschriebener Fahrzeugsitz ausgebildet ist. Das Fahrzeug ist beispielsweise als Limousine, Geländewagen, Van, Kleinbus, Kombi etc. ausgebildet. Vorteilhafterweise sind zumindest die Fahrzeugsitze einer zweiten und/oder dritten Sitzreihe mit einer vorstehend beschriebenen Trägerstruktur ausgeführt.
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Bei einem Umklappen der Sitzlehne eines Fahrzeugsitzes um eine Drehlagerung an der Trägereinrichtung wird das Sitzteil um eine andere Drehlagerung an der Trägereinrichtung rotiert. Beide Drehlagerungen sind ortsfest und voneinander beabstandet an der Trägereinrichtung angeordnet. Bei der Rotation des Sitzteils wird bevorzugt ein vorderer Bereich abgesenkt, sodass ein Fußraum, insbesondere unter dem hinteren Bereich des Sitzteils, erhalten bleibt. Dies ist besonders bei Fahrzeugsitzen in einer zweiten Sitzreihe vorteilhaft, da Passagiere in einer dahinter angeordneten dritten Sitzreihe keine negative Beeinflussung der Beinfreiheit unter dem Fahrzeugsitz in der hinteren Sitzreihe erfahren. Weiterhin wird bei einem zu einem Laderaum benachbarten Fahrzeugsitz durch die Rotation des Sitzkissens beim Umklappen der Sitzlehne ein nahezu ebener Ladeboden erzeugt. Dies ist besonders bei großen zu transportierenden Gegenständen vorteilhaft.
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Eine Ausführungsform sieht eine Kopplung einer Bordelektronik des Fahrzeuges und/oder einem Fahrzeugschlüssel mit der Trägerstruktur des Fahrzeugsitzes vor. Vorteilhafterweise ist das Umklappen der Sitzlehne mit der damit verbundenen Rotation des Sitzteils während einem Betrieb des Fahrzeugs gesperrt.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den Ansprüchen der Beschreibung oder Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte, können so für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
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1a–c jeweils eine schematische Seitenansicht einer Sitzstruktur in verschiedenen Zuständen,
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2 perspektivisch eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Sitzstruktur nach den 1a–c,
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3a–c jeweils eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer Sitzstruktur in verschiedenen Zuständen und Ausschnitten,
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4a–b jeweils eine Perspektivansicht des Fahrzeugsitzes mit der Sitzstruktur in verschiedenen Zuständen, und
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5 eine Perspektivansicht des Fahrzeugsitzes mit der Sitzstruktur und einer Sitzpolsterung.
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Die 1a–c zeigen jeweils eine schematische Seitenansicht einer Sitzstruktur 1 in verschiedenen Zuständen. Die Sitzstruktur 1 umfasst eine klappbare Sitzlehne 2, ein bewegbares Sitzteil 3 und eine Trägereinrichtung 4. An der Trägereinrichtung 4 sind die Sitzlehne 2 und das Sitzteil 3 ortsfest gelagert. Die Sitzlehne 2 ist in Richtung des Sitzteils 3 klappbar, wobei erfindungsgemäß eine daran gekoppelte Rotation des Sitzteils 3 erfolgt. Hierzu weist die Trägereinrichtung 4 zum einen eine erste ortsfeste Drehlagerung 5 zum Lagern der Sitzlehne 2 auf. Die ortsfeste Drehlagerung 5 der Sitzlehne 2 ist als Drehlager mit einer ersten Drehachse ausgebildet, um welche die Sitzlehne 2 klappbar ist. Weiterhin weist die Trägereinrichtung 4 eine zweite ortsfeste Drehlagerung 6 zum Lagern des Sitzteils 3 auf. Die ortsfeste Drehlagerung 6 ist als Drehlager mit einer zweiten Drehachse ausgebildet, um welche das Sitzteil 3 rotierbar ist. Die Drehlagerungen 5 und 6 sind jeweils ortsfest an der Trägereinrichtung 4 ausgebildet und voneinander beabstandet. Weiterhin sind die Drehlagerungen 5 und 6 an der zum Sitzteil 3 bzw. zur Sitzlehne 2 hin benachbarten Seite der Sitzlehne 2 bzw. des Sitzteils 3 ausgebildet.
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Erfindungsgemäß wird eine Klappbewegung der Sitzlehne 2 um die erste Drehachse auf das Sitzteil 3 übertragen, wobei das Sitzteil 3 um die zweite Drehachse rotiert wird. Hierzu umfasst die Sitzstruktur 1 eine Kopplungsvorrichtung 7 zum Übertragen der Klappbewegung und Auslösen bzw. Durchführen der Rotationsbewegung. Gemäß der Ausführungsform der 1a–c ist die Kopplungsvorrichtung 7 als Kurvengetriebe ausgebildet. Das Kurvengetriebe 7 weist drei Hebelabschnitte 7.1, 7.2 und 7.3 auf, welche jeweils mit ihrem einen Ende gelenkig miteinander, also mit den anderen Hebelabschnitten 7.1, 7.2 bzw. 7.3, gemeinsam um eine Drehachse verbunden und jeweils mit ihrem anderen, gegenüberliegenden Ende drehbar gelagert sind. Die Hebelabschnitt 7.1, 7.2 und 7.3 sind jeweils einteilig ausgebildet.
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Der erste Hebelabschnitt 7.1 ist beabstandet zu der ersten Drehachse der Sitzlehne 2 an einem Lager 9.1 drehbar an der Sitzlehne 2 gelagert. Dabei ist der erste Hebelabschnitt 7.1 um die erste Drehachse der Drehlagerung 5 exzentrisch drehbar. Der zweite Hebelabschnitt 7.2 ist an der Trägereinrichtung 4 an einem ortsfsten (Dreh-)Lager 9.2 drehbar gelagert. Der dritte Hebelabschnitt 7.3 ist an dem Sitzteil 3 an einem (Dreh-)Lager 9.3 drehbar gelagert. Das Lager 9.3 ist im vorderen Bereich des Sitzteils 3 angeordnet und somit beabstandet von dem ortsfesten Drehlager 6 des Sitzteils 3 angeordnet. Dabei sind der zweite Hebelabschnitt 7.2 und der dritte Hebelabschnitt 7.3 als Kniehebel 8 ausgebildet. Der Kniehebel 8 weist ein Kniegelenk 8.1 als gelenkige Verbindung zwischen dem zweiten Hebelabschnitt 7.2 und dem dritten Hebelabschnitt 7.3 auf. An dem Kniegelenk 8.1 ist auch der erste Hebelabschnitt 7.1 mit den beiden anderen Hebelabschnitten 7.2 und 7.3 gelenkig verbunden. Das Kniegelenk 8 verbindet das Sitzteil 3 mit der Trägereinrichtung 4 und ist weiterhin über den dritten Hebelabschnitt 7.3 mit der Sitzlehne 2 verbunden. Somit wird eine Klappbewegung der Sitzlehne 2 auf des Sitzteil 3 übertragen.
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In den 1a–c ist die Sitzstruktur 1 in verschiedenen Zuständen, das heißt mit unterschiedlich geklappter Sitzlehne 2 bzw. rotiertem Sitzteil 3, gezeigt. Die 1a zeigt die Sitzstruktur 1 in einem Ausgangszustand mit ungeklappter Sitzlehne 2, also vor einer Rotationsbewegung des Sitzteils 3. Ein Winkel zwischen der Sitzlehne 2 und dem Sitzteil 3 beträgt im Ausgangszustand näherungsweise 90°.
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Die 1b zeigt die Sitzstruktur 1 mit einer teilweise geklappten Sitzlehne 2 und einem somit teilweise rotierten Sitzteil 3. Die Sitzlehne 2 wird um die ortsfeste Drehlagerung 5 in Richtung des Sitzteils 3 geklappt. Das Sitzteil 3 wird um die ortsfeste Drehlagerung 6 rotiert. Die Klappbewegung wird hier abgeschwächt übertragen. Der Winkel zwischen der Sitzlehne 2 und dem Sitzteil 3 ist somit gegenüber dem Ausgangszustand (siehe 1a) verringert und beträgt ca. 60°. Bei dem Klappen der Sitzlehne 2 wird der erste Hebelabschnitt 7.1 exzentrisch um die Drehachse der Drehlagerung 5 der Sitzlehne 2 bewegt. Dabei bewirkt der erste Hebelabschnitt 7.1 einen Zug auf den Kniehebel 8 aus dem zweiten und dritten Hebelabschnitt 7.2 und 7.3, sodass dieser in Richtung des ersten Hebelabschnitts 7.1 einknickt. Das mit dem dritten Hebelabschnitt 7.3 verbundene Sitzteil 3 wird hierbei im vorderen Bereich um die Drehachse der Drehlagerung 6 im hinteren Bereich rotiert. Dabei wird der vordere Bereich in Richtung der Trägereinrichtung 4 stärker abgesenkt als im hinteren Bereich. Die Rotation erfolgt soweit, bis das Sitzteil 3 auf der Trägereinrichtung 4 nahezu aufliegt (siehe 1c) und der Winkel zwischen Sitzteil 3 und Sitzlehne 2 gegen Null geht. Der hintere, zur Sitzlehne 2 gewandte Bereich rotiert ortsfest, da die Drehlagerung 6 des Sitzteils 6 im hinteren Bereich ortsfest mit der Trägereinrichtung 4 verbunden ist.
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In der 1c ist die Sitzstruktur 1 mit nahezu vollständig in Richtung Sitzteil 3 geklappter Sitzlehne 2 und nahezu vollständig rotiertem Sitzteil 3 gezeigt. Das Sitzteil 3 liegt parallel zu der Trägereinrichtung 4. Der Winkel beträgt noch ca. 5°. Der vordere Bereich des Sitzteils 3 ist gegenüber dem hinteren Bereich stärker abgesenkt. Der erste Hebelabschnitt 7.1 ist an der exzentrischen Lagerung gegenüber der ersten Drehachse der ersten Drehlagerung 5 weiter in Richtung einer Sitzrückseite bewegt. Der Kniehebel 8 bzw. der zweite und der dritte Hebelabschnitt 7.2 und 7.3 sind weiter eingeknickt. Die Hebelabschnitte 7.1, 7.2 und 7.3 sind nahezu parallel ausgerichtet bzw. schließen einen deutlich verringerten Winkel ein.
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Die 2 zeigt perspektivisch eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Sitzstruktur 1 nach den 1a–c. Der Zustand der Sitzstruktur 1 entspricht dem in der 1b gezeigten Zustand mit einer teilweise geklappten Sitzlehne 2 und einem teilweise rotierten Sitzteil 3. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Auf eine detaillierte Beschreibung bereits beschriebener Bauteile wird daher verzichtet. Die 2 zeigt den Ausschnitt der Sitzstruktur 1 von innen, also aus einem inneren Bereich der Sitzstruktur 1 heraus. Hier ist insbesondere die ortsfeste Drehachse der Drehlagerung 6 des Sitzteils 3 an der Trägereinrichtung 4 dargestellt. Die Drehlagerung 6 ist als Drehgelenk bzw. Drehachse ausgebildet.
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Die 3a–c zeigen jeweils eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes 10 mit einer Sitzstruktur 1 in verschiedenen Zuständen und Ausschnitten. Der Fahrzeugsitz 10 umfasst die Sitzstruktur 1 mit der Sitzlehne 2, dem Sitzteil 3 und der Trägereinrichtung 4. Die Sitzstruktur 1 entspricht grundsätzlich in ihrem Aufbau und ihrer Funktion der Ausführungsform der 1a–c. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Auf eine detaillierte Beschreibung bereits beschriebener Bauteile wird daher verzichtet. Der Fahrzeugsitz 10 ist auf einer Sitzschiene 11 bewegbar angeordnet. Die Sitzschiene 11 ist aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt, daher wird auf eine weitere Beschreibung verzichtet.
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Der Fahrzeugsitz 10 weist beidseitig jeweils die Kopplungsvorrichtung 7 auf, wobei hier die Kopplungsvorrichtung 7 auf der dem Betrachter zugewandten Seite dargestellt ist. Die Kopplungsvorrichtungen 7 sind spiegelbildlich ausgebildet. Entsprechend umfasst der Fahrzeugsitz 10 eine Kopplung bzw. Querverbindung zwischen den beiden Kopplungsvorrichtung 7. Eine detaillierte Beschreibung hierzu folgt bei den 4a und 4b.
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In der 3a ist der Fahrzeugsitz 10 mit der Sitzstruktur 1 in einem Ausgangszustand, also ungeklappter Sitzlehne 2 und unrotiertem Sitzteil 3, dargestellt (siehe 1a). Die 3b zeigt einen weiter vergrößerten Ausschnitt des Fahrzeugsitzes 10 nach der 3a im Bereich des Sitzteils 3. Der Kniehebel 8 ist hier nahezu vollständig gestreckt. Bei der Klappbewegung bzw. bei der Rotation wird der Kniehebel 8 um das Kniegelenk 8.1 in Richtung Sitzlehne 2 eingeknickt. Dies ist in der 3c gezeigt.
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Die 3c zeigt den Fahrzeugsitz 10 mit der Sitzstruktur 1 mit einer teilweise geklappten Sitzlehne 2 und einem somit teilweise rotierten Sitzteil 3 (siehe 1b). Der Kniehebel 8 ist hier teilweise eingeknickt und das Sitzteil 3 somit in Richtung der Trägereinrichtung 4 um die ortsfeste Drehachse an der Drehlagerung 6 im hinteren Bereich des Sitzteils 3 rotiert. Das Sitzteil 3 wird bis zu der Trägereinrichtung 4 rotiert und liegt dann bei einem vollständig eingeknickten Kniehebel 8 auf dieser auf (siehe 3d).
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In der 3d ist der Fahrzeugsitz 10 und die Sitzstruktur 1 mit vollständig in Richtung Sitzteil 3 geklappter Sitzlehne 2 und vollständig rotiertem Sitzteil 3 gezeigt (siehe 1c). Das Sitzteil 3 ist gegenüber dem in 3a gezeigten Ausgangszustand im vorderen Bereich stärker abgesenkt. Der hintere Bereich ist weniger stark abgesenkt. Dadurch wird ein Fußraum unter dem Sitzteil 3 bei der Rotation des Sitzteils 3 weniger beeinflusst.
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Die 4a–b zeigen jeweils eine Perspektivansicht des Fahrzeugsitzes 10 mit der Sitzstruktur 1 in verschiedenen Zuständen. Der Fahrzeugsitz 10 und die Sitzstruktur 1, sowie die verschiedenen Zustände entsprechen den Ausführungsformen der 3c und 3d. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Auf eine detaillierte Beschreibung bereits beschriebener Bauteile wird daher verzichtet.
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In der 4a ist der Fahrzeugsitz 10 mit der teilweise geklappten Sitzlehne 2 und dem teilweise rotierten Sitzteil 3 gezeigt (siehe 3c) und in der 4b ist der Fahrzeugsitz 10 mit nahezu vollständig geklappter Sitzlehne 2 und nahezu vollständig rotiertem Sitzteil 3 gezeigt (siehe 3d). Gemäß den Darstellungen der 4a und 4b sind die Kopplungsvorrichtungen 7 auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 10 ausgebildet und zumindest teilweise dargestellt. Die beiden Kopplungsvorrichtungen 7 sind mittels einer Querverbindungseinheit 12 verbunden. Die Querverbindungseinheit 12 ist in dieser Ausführungsform als Kopplungsstange ausgebildet. Dabei ist die Querverbindungseinheit 12 jeweils mit den Hebelabschnitten 7.1, 7.2 und 7.3 im Bereich des Kniegelenks 8.1 verbunden. Die Rotationsbewegung des Sitzteils 3 erfolgt somit auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 10 gleichförmig bzw. synchron. In der 4b ist die Querverbindungseinheit 12 von dem rotierten Sitzteil 2 verdeckt.
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Die 5 zeigt eine Perspektivansicht des Fahrzeugsitzes 10 mit der Sitzstruktur 1 und einer Sitzpolsterung 13. Der Fahrzeugsitz 10 und die Sitzstruktur 1 entsprechen der Ausführungsform der 3a–d. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Auf eine detaillierte Beschreibung bereits beschriebener Bauteile wird daher verzichtet. In der 5 ist der Fahrzeugsitz 10 in dem Ausgangszustand gezeigt. Die Sitzstruktur 1, insbesondere die Kopplungsvorrichtung 7, ist teilweise von der Sitzpolsterung 13 verdeckt. Die Sitzpolsterung 13 ist im Bereich der Sitzlehne 2 transparent dargestellt. Unverdeckt bzw. zumindest teilweise unverdeckt sind in dieser Ausführungsform die Drehlagerung 5 der Sitzlehne 2, die Hebelabschnitte 7.1, 7.2 und 7.3 und die Querverbindungseinheit 12.
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Es versteht sich, dass, obwohl in der vorstehenden Zusammenfassung und der ausführlichen Beschreibung der Figuren lediglich eine beispielhafte Ausführung beschrieben wurde, eine Reihe weiterer Ausführungen existiert. Vielmehr wird die vorstehende ausführliche Beschreibung dem Fachmann als geeignete Anleitung zum Ausführen zumindest einer beispielhaften Ausführungsform nutzen. Es versteht sich auch, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzstruktur
- 2
- Sitzlehne
- 3
- Sitzteil
- 4
- Trägereinrichtung
- 5
- Drehlagerung der Sitzlehne
- 6
- Drehlagerung des Sitzteils
- 7
- Kopplungsvorrichtung
- 7.1
- erster Hebelabschnitt
- 7.2
- zweiter Hebelabschnitt
- 7.3
- dritter Hebelabschnitt
- 8
- Kniehebel
- 8.1
- Kniegelenk
- 9.1
- Lager des ersten Hebelabschnitts
- 9.2
- Lager des zweiten Hebelabschnitts
- 9.3
- Lager des dritten Hebelabschnitts
- 10
- Fahrzeugsitz
- 11
- Sitzschiene
- 12
- Querverbindungseinheit
- 13
- Sitzpolsterung