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Die Erfindung bezieht sich auf eine mobile Fördervorrichtung zur Förderung von insbesondere Biomassematerialien, Klärschlämmen, Altfermentermassen von Biogasanlagen oder dergleichen feuchten Fördermaterialien mit einer motorisch in eine Förderbewegung versetzbaren Fördereinrichtung.
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Mobile Fördervorrichtungen zur Förderung von insbesondere Biomassematerialien, Klärschlämmen, Altfermentermassen von Biogasanlagen oder dergleichen feuchten Fördermaterialien sind herkömmlicherweise auf hand- oder motorisch-betätigbare Greifvorrichtungen beschränkt, die chargenweise die Fördermaterialien ergreifen und dann an eine andere Stelle zu bringen haben. Soll dies mit handbetätigten Werkzeugen geschehen, ist der Förderbereich beschränkt und erfordert üblicherweise andere Förderwagen, die ihrerseits einzeln zu beladen oder von Hand zu transportieren sind. Sind die mobilen Fördervorrichtungen motorisch betrieben, geschieht dies in aller Regel in Gestalt von kleinen Baggern, Radladern und dergleichen, die auch nur chargenweise mit einem entsprechenden Verfahrwerg die Materialien zu transportieren haben. Sind hierbei größere Höhenunterschiede zu überwinden, ist dies vielfach nicht zu realisieren. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Altfermentermassen aus einer Biogasanlage zu entfernen sind. Dazu werden diese üblicherweise in einer Biogasanlage zunächst zusammengebracht, um dann per Einzelcharge aus der Biogasanlage entfernt zu werden. Dabei sind die Arbeitsschritte erheblich. Auch das Ernten von Biomassen beispielsweise an unzugänglichen Stellen wie entlang von Wegen, am Rand von Feldern und dergleichen bereitet mit herkömmlichen Fördervorrichtungen Probleme.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine mobile Fördervorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der insbesondere Biomassematerialien, Klärschlämme, Altfermentermassen oder dergleichen feuchte Fördermittel zu fördern sind, die darüber hinaus jedoch mobil aufzustellen ist und für den jeweiligen Einsatzzweck individuell einzustellende Förderstrecken zur Verfügung stellen kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die mobile Fördervorrichtung der eingangs genannten Art dadurch aus, dass die Fördereinrichtung eine erste, in einem Gehäuse angeordnete, in eine Rotationsbewegung versetzbare Förderschnecke und eine zweite, in einem Gehäuse angeordnete, in eine Rotationsbewegung versetzbare Förderschnecke aufweist, wobei die zweite Förderschnecke mit ihrem Gehäuse translatorisch verfahrbar aus einer Transportstellung in eine Arbeits- und Betriebsstellung der ersten Förderschnecke zugeordnet ist und wobei die erste Förderschnecke mit der zweiten Förderschnecke in jeder relativ verfahrbaren Stellung der zweiten Förderschnecke in Förderverbindung steht, so dass über die zweite relativ verfahrbare Förderschnecke unterschiedliche Förderweglängen einstellbar sind.
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Damit ist eine mobile Fördervorrichtung zur Förderung von z. B. Biomassematerialien, Klärschlämmen, Altfermentermassen von Biogasanlagen und dergleichen feuchten Fördermaterialien zur Verfügung gestellt, die mit einfachen Mitteln mobil an die Stelle zu bringen ist, an er entsprechende Förderaufgaben zu bewältigen sind. Über die translatorisch verfahrbare zweite Förderschnecke mit ihrem Gehäuse kann dabei die gewünschte Förderweglänge eingestellt werden. Dadurch, dass die Förderschnecke in einem Gehäuse angeordnet ist, können auch sehr feuchte Materialien sicher entlang der eingestellten Förderweglänge transportiert werden. Dabei ist bevorzugtermaßen das Gehäuse der ersten Förderschnecke um eine im Wesentlichen horizontal ausgerichtete Achse verschwenkbar ausgebildet, so dass das Gehäuse der ersten Förderschnecke und darüber hinaus auch das Gehäuse der zweiten Förderschnecke unterschiedliche Neigungslagen zur Horizontalen einnehmen können, so dass damit auch verschiedene Höhenunterschiede und verschiedene Förderwegstrecken für den Benutzer individuell einstellbar realisiert werden können. Das Gehäuse mit der ersten Förderschnecke ist dabei bevorzugtermaßen auf einem mit Rädern abgestützten Fahrgestell abgestützt, so dass die mobile Fördervorrichtung von einem Zugfahrzeug an die gewünschte Stelle transportiert und dort abgestellt werden kann.
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Als Förderschnecke zum Transport und zur Förderung von feuchten Fördermaterialien haben sich seelenlose Schnecken mit einseitiger Lagerung im Gehäuse bewährt, wobei bevorzugtermaßen die erste Förderschnecke von dem Gehäuse außerhalb einer Einfüllöffnung und einer Austragöffnung vollständig umschlossen, d. h. umgrenzt ist, so dass die Fördermaterialien während ihres Fördervorganges auch noch entsprechend durchgewalkt und mithin zerkleinert werden können. Die zweite Förderschnecke ist bevorzugtermaßen mit einem Gehäuse ausgestattet, das die zweite Förderschnecke zwar bereichsweise umgrenzt, jedoch über ihre Länge entsprechend ausgebildete Einfüllöffnungsquerschnitte freilässt und am Ende auch noch eine entsprechende Austragöffnung. Je nach dem, in welcher Stellung sich die zweite Förderschnecke mit ihrem Gehäuse zur ersten Förderschnecke und deren Austragöffnung befindet, kann über die Austragöffnung der ersten Förderschnecke austretendes Fördermaterialgut an die zweite Förderschnecke über den Einfüllöffnungsquerschnitt übergeben werden, von wo es aus auch zum Ende der Förderschnecke weiter gefördert wird. Es ist selbstverständlich möglich, dass sich an die zweite Förderschnecke noch weitere Förderschnecken anschließen, um eine noch längere Förderweglänge darstellen zu können.
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Die zur Übergabe des Fördermaterialgutes nicht benötigten freien Einfüllöffnungsquerschnitte des Gehäuses der zweiten Förderschnecke können verschlossen sein, beispielsweise über Abdeckplanen, über Abdeckelemente oder auch über Schiebeelemente, die verschieblich ausgeführt sind und den jeweils benötigten Freiraum als Einfüllöffnungsquerschnitt freilassen können, ansonsten aber die zweite Förderschnecke nach oben hin im Gehäuse abdecken.
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Bevorzugtermaßen sind innerhalb des Gehäuses noch Abstandselemente z. B. in Gestalt von plattenförmigen Abstandshaltern aus einem Kunststoffmaterial vorgesehen, die den Abstand der jeweiligen Förderschnecke innerhalb des Gehäuses nach oben hin begrenzen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer mobilen Födervorrichtung nach der Erfindung in einer geschnittenen Darstellung in einer Transportstellung der Vorrichtung;
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2 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach 1;
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3 eine Seitenansicht auf das Ausführungsbeispiel nach 2;
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4 eine zu 1 analoge Darstellung der Vorrichtung in einer in eine Arbeits- und Betriebsstellung translatorisch verfahrenbaren zweiten Transportstellung mit nach oben verschwenkter erster Schnecke;
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5 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach 4, und
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6 eine Seitenansicht auf das Ausführungsbeispiel nach 4.
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In der Zeichnung sind übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen.
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Allgemein mit 1 ist die mobile Fördervorrichtung zur Förderung von insbesondere Biomassematerialien beziffert, die ein Fahrgestell 2 mit Rädern 3 aufweist und bei 4 an ein Zugfahrzeug zu koppeln ist.
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Diese mobile Fördervorrichtung 1 weist ein erstes Gehäuse 5 auf, in dem eine erste Förderschnecke 6 motorisch antreibbar angeordnet ist. Diese erste Förderschnecke 6 ist als seelenlose Förderschnecke ausgebildet und bei 7 gelagert. Diese ist über einen nicht im Einzelnen näher dargestellten Motor angetrieben, der Teile 8 umfasst. Das Gehäuse 5 der ersten Förderschnecke 6 ist bei 9 an einem Flansch des Fahrgestells 2 schwenkbar um eine Horizontalachse abgestützt und kann darüber motorisch oder auch über eine Handspindel und dergleichen Verstelleinrichtungen in unterschiedlichen Neigungslagen zur Horizontalen verstellt werden, wie dies auch in den 4 bis 6 gezeigt ist. In den 1 bis 3 befindet sich die mobile Fördervorrichtung in einer Transportstellung.
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In dieser in den 1 bis 3 dargestellten Transportstellung befindet sich ein zweites unterhalb dem ersten Gehäuse 5 angeordnetes Gehäuse 10 mit einer zweiten Förderschnecke 11 ebenfalls in der Transportstellung, in der sich das Gehäuse 10 und die Förderschnecke 11 unterhalb der ersten Förderschnecke 6 bzw. unterhalb des dieser zugeordneten Gehäuses 5 erstreckt. Diese zweite Förderschnecke 11 mitsamt dem Gehäuse 10 ist über eine Teleskopführung 12 translatorisch verfahrbar an der oberen ersten Förderschnecke bzw. deren Gehäuse 5 abgestützt und kann wiederum motorisch oder von Hand verstellbar entlang des Gehäuses 5 der unteren Förderschnecke in eine in die in den 4 bis 6 ersichtliche Arbeits- und Betriebsstellung überführt werden, aber auch in jeder Zwischenstellung zwischen der Transportstellung gemäß den 1 bis 3 oder der maximal ausgefahrenen Arbeits- und Betriebsstellung gemäß den Ausführungsbeispielen nach den 4 bis 6.
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Im Einzelnen nicht näher dargstellt ist in dem Gehäuse 5 der oberen ersten Förderschnecke 6 noch eine Aufgabestation, beispielsweise in Gestalt eines Einfülltrichters vorgesehen. Das dortige Gehäuse umgrenzt die Förderschnecke 6 vollständig mit Ausnahme des Einfüllstutzens und eines Ausgabetrichters 13. Die zweite Förderschnecke 11 hat ein Gehäuse 10, das diese teilweise umgrenzt mit Aussparung des Bereiches eines Ausgabetrichters 14, soll aber ansonsten oben offen gestaltet sein mit einem Einfüllöffnungsquerschnitt, der sich oberhalb entlang der zweiten Förderschnecke 11 erstreckt, so dass der Ausgangstrichter 13 diesem Einfüllöffnungsquerschnitt der zweiten Förderschnecke 11 zufördern kann.
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Innerhalb der jeweiligen Gehäuse 5 bzw. 10 sind noch Abstandshalter 14 für die entsprechenden Schnecken 6 und 11 vorgesehen.
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In den 4 bis 6 sind die Schnecken 5 und 11 in ihrer jeweiligen Arbeits- und Betriebsstellung gezeigt, in der sie um die Horizontalachse bei 9 nach oben verschwenkt sind, um ein entsprechendes Höhenabstandsmaß im Verlaufe der Förderung der Fördermaterialien zu überwinden. Der Ausgangstrichter 13 mündet im in Förderrichtung vorderen Bereich eines Einfüllquerschnittes des Gehäuses 10 der zweiten Förderschnecke 11. Der sich daran anschließende Bereich des Einfüllquerschnittes kann beispielsweise über eine Plane oder auch Schiebe- oder sonstige Abdeckelemente abgedeckt sein. Mit dieser mobilen Fördervorrichtung 1 lassen sich für die unterschiedlichsten Materialien längere Förderstrecken aber auch Höhenabstände zwischen Aufgabeort und Austragsort überwinden. Diese mobile Fördervorrichtung kann beispielsweise auch in Biogasanlagen gesetzt werden, um in einem Arbeitsgang Altfermentermassen aufzugeben und gezielt einen Abtransportbehälter zuzuführen. Ebenfalls ist es möglich, mit dieser mobilen Fördervorrichtung z. B. an Gehwegen, Fahrbahnstraßen und sonstigen abgelegenen Flächen Biomassematerialien zu ernten und diese einem Abtransportfahrzeug aufzugeben. Ebenfalls ist es möglich, diese mobile Fördereinrichtung zur Beschickung von Biogasanlagen einzusetzen oder von entsprechenden Vorratsbehältern zur Weiterförderung an entsprechende Biogasanlagen.