DE102011116741A1

DE102011116741A1 - Geschwindigkeitsregelungverfahren und -vorrichtung für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102011116741A1
Application number: DE102011116741A
Authority: DE
Inventors: Ronny Roth
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2011-10-22
Filing date: 2011-10-22
Publication date: 2012-04-12

Abstract

Die vorliegende Erfindung stellt ein Geschwindigkeitsregelungsverfahren für ein Kraftfahrzeug bereit, das zumindest eine Kamera und eine Recheneinheit, die mit einer Geschwindigkeitsregelanlage operativ und mit einer Ausgabevorrichtung kommunikativ gekoppelt ist, aufweist. Das Verfahren umfasst die Schritte: – automatisch Aktivieren der Kamera, der Recheneinheit, der Ausgabevorrichtung und der Geschwindigkeitsregelanlage durch das Starten des Kraftfahrzeugs, – kontinuierlich Aufnehmen von Bilddaten geschwindigkeitsrelevanter Verkehrszeichen entlang einer Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs mit der Kamera, dann – aus den durch die Kamera aufgenommenen Bilddaten mittels der Recheneinheit, Ermitteln eines Geschwindigkeitswertes und Erzeugen eines Steuerungssignals zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage mit dem Geschwindigkeitswert, – zu einem Zeitpunkt, zu dem der Geschwindigkeitswert ermittelt wurde, Informieren des Fahrers durch die Ausgabevorrichtung darüber, dass die automatische Geschwindigkeitsregelung durch die Geschwindigkeitsregelanlage ab diesem Zeitpunkt aktiv ist. Weiter wird eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens und ein Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt, das mit der Vorrichtung betrieben wird, offenbart.

Description

Die Erfindung betrifft ein Geschwindigkeitsregelungsverfahren und eine entsprechende Vorrichtung, um die Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeugs zu regeln.
Kraftfahrzeuge verfügen heute über Fahrerassistenzsysteme zur Unterstützung des Fahrers in komplexen Situationen und um dem Fahrer Standardaufgaben wie das gleichmäßige Einhalten einer Geschwindigkeit zu erleichtern. Einige dieser Fahrerassistenzsysteme, die nicht vollständig automatisch arbeiten, erfordern regelmäßiges Agieren des Fahrers und können diesen dabei eher vom aktuellen Verkehrsgeschehen ablenken.
Ein bekanntes Assistenzsystem aus dem Stand der Technik ist etwa die unter dem Markennamen „Tempomat” bekannte Geschwindigkeitsregelanlage, die bei Bedarf vom Fahrer des Kraftfahrzeugs aktiviert werden kann, der eine Soll-Geschwindigkeit vorgibt, die von der Geschwindigkeitsregelanlage über eine Fahrstrecke eingeregelt wird. Der Fahrer kann dann beispielsweise durch Betätigen der Bremse oder des Gaspedals die eingeregelte Soll-Geschwindigkeit verlassen.
Ferner ist aus der JP 02 006 232 A bekannt, eine Geschwindigkeitsregelanlage mit einer Verkehrzeichenerkennung zu koppeln. Durch eine Kamera wird ein Verkehrzeichen bildlich erfasst, aus den Bilddaten wird ein vorgeschriebener Geschwindigkeitswert des Verkehrszeichens ermittelt und mit der aktuellen Ist-Geschwindigkeit verglichen. Liegt die aktuelle Ist-Geschwindigkeit über der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit, wird ein Alarm ausgelost und die Geschwindigkeitsregelanlage zum automatischen Bremsen und Einregeln der Soll-Geschwindigkeit veranlasst.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Geschwindigkeitsregelung für Kraftfahrzeuge, insbesondere situativ angepasst, bereitzustellen, ohne dass der Fahrer dazu tätig werden muss und vom aktuellen Verkehrsgeschehen abgelenkt wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
Die weitere Aufgabe der Bereitstellung einer Vorrichtung, mit der ein so verbessertes Verfahren ausgeführt werden kann, wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Weiterbildungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
Das Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt nach Anspruch 9 löst ferner die Aufgabe der Bereitstellung einer verbesserten Geschwindigkeitsregelung.
Für die Ausführung des Geschwindigkeitsregelungsverfahrens in einem Kraftfahrzeug sind in dem Kraftfahrzeug zumindest eine Kamera und eine Recheneinheit, die mit einer Geschwindigkeitsregelanlage operativ und mit einer Ausgabevorrichtung kommunikativ gekoppelt ist, erforderlich. in einer ersten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte:

– automatisch Aktivieren der Kamera, der Recheneinheit, der Ausgabevorrichtung und der Geschwindigkeitsregelanlage durch das Starten des Kraftfahrzeugs,
– kontinuierlich Aufnehmen von Bilddaten geschwindigkeitsrelevanter Verkehrszeichen entlang einer Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs mit der Kamera, dann
– aus den durch die Kamera aufgenommenen Bilddaten mittels der Recheneinheit, Ermitteln eines Geschwindigkeitswertes und Erzeugen eines Steuerungssignals zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage mit dem Geschwindigkeitswert,
– zu einem Zeitpunkt, zu dem der Geschwindigkeitswert ermittelt wurde, Informieren des Fahrers durch die Ausgabevorrichtung darüber, dass die automatische Geschwindigkeitsregelung durch die Geschwindigkeitsregelanlage ab diesem Zeitpunkt aktiv ist.

Durch das automatische Aktivieren beim Starten des Kraftfahrzeugs muss der Fahrer zumindest die Kamera und die Geschwindigkeitsregelanlage nicht manuell einschalten, um deren Funktionen nutzen zu können, und kann das Aktivieren folglich auch nicht vergessen. Die Funktionen stehen ihm daher kontinuierlich zur Verfügung, selbst wenn er diese nicht kennt. Sollte der Fahrer beispielsweise ein geschwindigkeitsrelevantes Verkehrszeichen am Straßenrand übersehen, geht ihm dessen Information über eine Geschwindigkeitsbeschränkung nicht verloren, da das Gesamtsystem aus Kamera, Recheneinheit, Ausgabevorrichtung und Geschwindigkeitsregelanlage die Geschwindigkeitsbeschränkung erfasst hat und dabei auch die Regelung aktiviert, was das System dem Fahrer direkt oder indirekt anzeigt bzw. vermittelt. Der Fahrer kann sich somit mit größerer Aufmerksamkeit dem aktuellen Verkehrsgeschehen widmen, ohne Einstellungen an den verschiedenen Vorrichtungskomponenten vornehmen zu müssen. Ab Erfassung des Verkehrszeichens durch die Kamera wird daher vorteilhaft ohne Zutun des Fahrers die Geschwindigkeit automatisch geregelt.
Der Fahrer kann natürlich in die automatische Regelung eingreifen, indem er bremst oder beschleunigt, weil er es für indiziert hält.
Wenn das Kraftfahrzeug ferner ein Navigationssystem und/oder ein Infotainmentsystem zum Zugriff auf Navigationsdaten aufweist, das mit der Recheneinheit kommunikativ verbunden ist, erhält die Recheneinheit außerdem automatisiert Werte bezüglich Geschwindigkeitsvorgaben entlang der Fahrstrecke aus der Datenbank des Navigationssystems oder des Infotainmentsystems oder die in einer für das Navigationssystem oder Infotainmentsystem zugänglichen Datenbank gespeichert sind. Das Verfahren umfasst dann in einer weiteren Ausführungsform die Schritte:

– Zugrundelegen der Geschwindigkeitsvorgabenwerte aus der Datenbank zum Erzeugen des Steuerungssignals zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage, und Informieren des Fahrers durch die Ausgabevorrichtung, dass die Geschwindigkeitsregelung ab einem Zeitpunkt des Erhaltens der Geschwindigkeitsvorgabewerte aus der Datenbank automatisiert durch die Geschwindigkeitsregelanlage erfolgt, und
– bei gleichzeitigem Erfassen von Bilddaten eines geschwindigkeitsrelevanten bestimmten Verkehrszeichens bezüglich einer Geschwindigkeitsvorgabe zu der geografischen Position, an der sich dieses bestimmte Verkehrzeichen befindet, Verwenden des Steuerungssignals zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage, das aus den Bilddaten des geschwindigkeitsrelevanten bestimmten Verkehrszeichens resultiert.

Wenn der Fahrer das Kraftfahrzeug erstmals startet, z. B. im Stadtgebiet, kann die in der unmittelbaren Umgebung des Kraftfahrzeugs gültige Geschwindigkeitsvorgabe über die im Navigationssystem hinterlegten oder über drahtlose Verbindung verfügbaren Verkehrsinformationen ermittelt und der Geschwindigkeitsregelanlage vorgegeben werden. Somit kann der Fahrer beispielsweise eine Tempo-30-Zone nicht übersehen und versehentlich gegen diese Geschwindigkeitsvorgabe verstoßen. Das vorrangige Verwenden der aus den geschwindigkeitsrelevanten Verkehrzeichen resultierenden Vorgabewerte ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn zeitlich begrenzte Beschränkungen, beispielsweise aufgrund einer Baustelle, ggf. nur vor Ort ausgeschildert, aber nicht im Navigationssystem vorhanden sind.
Ferner kann es günstig sein, wenn bei dem zu Grunde Legen des Geschwindigkeitswertes zum Erzeugen des Steuerungssignals zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage ein Toleranzbereich der Geschwindigkeit vorgegeben wird. Die Vorgabe kann voreingestellt werden, etwa schon bei der Fahrzeugfertigung, oder aber der Toleranzbereich kann manuell verändert werden. Dies kann mittels einer Nutzer-Schnittstelle durch den Fahrer geschehen. Anstatt exakt 50 Stundenkilometer zu fahren, kann der Fahrer so z. B. einen Toleranzbereich bis 55 Stundenkilometer einstellen, in dem die Geschwindigkeitsregelanlage die Geschwindigkeit regelt.
Da der Fahrer trotz aktivierter Geschwindigkeitsregelanlage in die Geschwindigkeitsregelung eingreifen kann, insbesondere durch Beschleunigen über eine durch die Geschwindigkeitsregelanlage eingeregelte Soll-Geschwindigkeit hinaus, ist es vorteilhaft, wenn der Fahrer dann vor unbedachten oder etwa nicht regelgerechten Handlungen gewarnt wird. Dies kann mittels der Ausgabevorrichtung erfolgen, die eine Warnung an den Fahrer ausgibt. Das „Ausgeben” sowohl der Information über die automatische Regelung als auch der Warnung an den Fahrer kann als optisches, haptisches oder akustisches Signal oder eine Kombination von mindestens zwei Signalen geschehen, indem die Ausgabevorrichtung ein Anzeigefeld des Kraftfahrzeugs ist und das optische Signal als grafische oder alphanumerische Anzeige darauf dargestellt wird, oder indem zusätzlich oder alternativ die „Ausgabe” als haptisches Signal, etwa durch Vibrieren des Lenkrads realisiert wird.
Durch Ausgeben zweier Signalarten wird sichergestellt, dass der Fahrer die Information erhält, auch wenn er ein Einzelsignal nicht wahrgenommen hat.
Die grafische oder alphanumerische Anzeige kann insbesondere als geregelte Fahrgeschwindigkeit und/oder als Toleranzbereich am Tachometer ausgegeben werden, wobei beispielsweise ein Abschnitt des Tachometers in dem angegebenen Toleranzbereich beleuchtet oder mit einer Markierung für die Soll-Geschwindigkeit versehen ist.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Geschwindigkeitsregelungsverfahrens in einem Kraftfahrzeug, das zumindest eine Kamera und eine Recheneinheit, die mit einer Geschwindigkeitsregelanlage operativ und mit einer Ausgabevorrichtung kommunikativ gekoppelt ist, aufweist. Die Kamera ist dabei zur kontinuierlichen Aufnahme von Bilddaten geschwindigkeitsrelevanter Verkehrszeichen entlang einer Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kamera, die Recheneinheit, die Ausgabevorrichtung und die Geschwindigkeitsregelanlage durch das Starten des Kraftfahrzeugs automatisch aktivierbar sind, und die Recheneinheit ausgebildet ist, um aus den durch die Kamera aufgenommenen Bilddaten einen Geschwindigkeitswert zu ermitteln und hieraus ein Steuerungssignal zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage mit dem Geschwindigkeitswert zu erzeugen, und um dem Zeitpunkt, zu dem der Geschwindigkeitswert ermittelt wurde, eine Information mittels der Ausgabevorrichtung an den Fahrer über die automatische Aktivierung Geschwindigkeitsregelung bereitzustellen.
In einer Weiterbildung der Vorrichtung ist die Ausgabevorrichtung ein Anzeigefeld des Kraftfahrzeugs und ein optisches Signal wird als grafische oder alphanumerische Anzeige auf dem Anzeigefeld dargestellt. Zusätzlich oder alternativ ist die Ausgabevorrichtung das Lenkrad des Kraftfahrzeugs, das zur Bereitstellung eines haptischen Signals vibrieren kann.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt, das vorzugsweise auf einem Datenträger gespeichert ist, zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Geschwindigkeitsregelungsverfahrens, wenn es mit der Recheneinheit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung betrieben wird.
Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitende Figur dargelegt. Die Figur ist lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung. Sie zeigt schematisch einen Tachometer eines Kraftfahrzeugs.
Erfindungsgemäß werden die verschiedenen Komponenten der Vorrichtung zur Geschwindigkeitsregelung wie Kamera, Recheneinheit, Ausgabevorrichtung und Geschwindigkeitsregelanlage bereits beim Starten des Kraftfahrzeugs durch den Startvorgang selbst und ohne weiteres Zutun des Fahrers aktiviert, so dass keines versehentlich vergessen wird.
Da beim Starten des Kraftfahrzeugs, beispielsweise auf einem Parkplatz in einem Wohngebiet einer Stadt, gewöhnlicher Weise keine Verkehrzeichen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen in unmittelbarer Umgebung des Kraftfahrzeugs vorhanden sind, die durch Kamera aufgenommen werden könnten, kann zunächst mit der vom Fahrer gewünschten Geschwindigkeit losgefahren werden, oder die Recheneinheit greift bei einem mit Navigationssystem ausgestatteten Fahrzeug auf Informationen zur Geschwindigkeit zurück, die sich durch das Navigationssystem oder ein Infotainmentsystem oder andere Quellen ergeben. Aber auch fahrzeugexterne Quellen können über eine kommunikative Verbindung genutzt werden, z. B. wenn aufgrund einer Baustelle andere als die im Navigationssystem hinterlegten Geschwindigkeitsvorgaben gelten.
Durch die kontinuierliche Aktivität der Kamera erfasst diese unmittelbar beim Erkennen eines geschwindigkeitsrelevanten Verkehrszeichens dieses und nimmt entsprechende Bilddaten auf. Neben den klassischen Verkehrszeichen können dabei auch moderne Verkehrsinformationssysteme mit Übermittlungsfunktionen, beispielsweise Schilderbrücken mit veränderbaren Anzeigen und integrierten Transpondern, erfasst werden. Nach dem Aufnehmen der Bilddaten ermittelt die Recheneinheit einen Geschwindigkeitswert und erzeugt ein Steuerungssignal, mit dem die Geschwindigkeitsregelanlage angesteuert wird. Nun greift die Geschwindigkeitsregelung, das System wird aktiviert und der Fahrer durch die Ausgabevorrichtung darüber informiert. So kann der Fahrer sicher sein, regelgerecht zu fahren und entscheidet selbst, wenn er ein Schild ignorieren will.
Eine Information bezüglich der zu fahrenden, etwa der aktuell zulässige Höchst- oder Mindestgeschwindigkeit (Soll-Geschwindigkeit), die mit Hilfe der entsprechenden, die Regelung auslösenden Vorrichtung, Kamera oder etwa Navigationssystem, ermittelt wurde, kann der Fahrer an dem Anzeigefeld, etwa dem Tachometer 1 am Armaturenbrett 3 ablesen, das einen optisch hervorgehobenen Halbkreis 2 an der Stelle der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zeigt, siehe 1. Selbstverständlich sind andere Darstellungen möglich.
Hat das Fahrzeug ein Navigationssystem, so werden Verkehrszeichen gegenüber den durch das Navigationssystem oder Infotainmentsystem vorgegebenen Geschwindigkeitsangaben priorisiert.
Wenn die Information der Warnung dient und der Informationsgehalt lediglich ein „Achtung! Geschwindigkeit zu hoch/zu niedrig” bedeuten soll, so kann eine Warnung auch durch Vibrieren des Lenkrads erfolgen. Das Vibrieren kann der Deutlichkeit halber auch mit einem bestimmten Vibrationsmuster ausgeführt werden. Nähert sich die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs nun der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, wird eine leichte Vibration des Lenkrads erzeugt. Diese kann sich anfühlen, als würde das Kraftfahrzeug auf den Rollen eines Rollenprüfstandes fahren. Es ist auch denkbar, dass das haptische Signal an einem anderen Kraftfahrzeugbauteil als dem Lenkrad ausgegeben wird, das beim Fahren des Kraftfahrzeugs gewöhnlich mit dem Fahrer in Berührung steht, beispielsweise der Fahrersitz bzw. Teile davon oder das Gaspedal.
Begleitend kann über ein Audiosystem des Kraftfahrzeugs ein akustisches Signal ausgegeben werden, entweder als ein bestimmter Ton oder eine Tonfolge oder als Sprachnachricht, wie sie aus dem Navigationssystem bekannt ist. Sollte der Fahrer beispielsweise das Audiosystem einschließlich des Navigationssystems abgeschaltet haben und sein Blick aufgrund der Witterungsverhältnisse voll auf die Straße und nicht auf den Tachometer gerichtet sein, wird der durch das haptische Signal, insbesondere in Form einer Vibration, trotzdem informiert bzw. gewarnt.
Ist die gefahrene Geschwindigkeit gleich der Höchstgeschwindigkeit, wird das Vibrieren oder das entsprechende andere Warnsignal beendet. Nimmt der Fahrer nun den Fuß vom Gas, wird Geschwindigkeit durch die Geschwindigkeitsregelanlage gehalten. Beschleunigt der Fahrer über die Höchstgeschwindigkeit hinaus, wird erneut eine Vibration, vorzugsweise mit einem anderen, stärkeren Vibrationsmuster, erzeugt. Dieses Muster kann so ausgestaltet sein, dass zum Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit ein spürbarer Widerstand überwinden muss, auch um ein versehentliches Überschreiten zu vermeiden. Die Verkehrssicherheit sowohl des Fahrers wie auch der Allgemeinheit wird somit gesteigert.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

JP 02006232 A [0004]

Claims

Geschwindigkeitsregelungsverfahren für ein Kraftfahrzeug, das zumindest aufweist: eine Kamera und eine Recheneinheit, die mit einer Geschwindigkeitsregelanlage operativ und mit einer Ausgabevorrichtung kommunikativ gekoppelt ist, umfassend die Schritte: – automatisch Aktivieren der Kamera, der Recheneinheit, der Ausgabevorrichtung und der Geschwindigkeitsregelanlage durch das Starten des Kraftfahrzeugs, – kontinuierlich Aufnehmen von Bilddaten geschwindigkeitsrelevanter Verkehrszeichen entlang einer Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs mit der Kamera, dann – aus den durch die Kamera aufgenommenen Bilddaten mittels der Recheneinheit, Ermitteln eines Geschwindigkeitswertes und Erzeugen eines Steuerungssignals zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage mit dem Geschwindigkeitswert, – zu einem Zeitpunkt, zu dem der Geschwindigkeitswert ermittelt wurde, Informieren des Fahrers durch die Ausgabevorrichtung darüber, dass die automatische Geschwindigkeitsregelung durch die Geschwindigkeitsregelanlage ab diesem Zeitpunkt aktiv ist,
Geschwindigkeitsregelungsverfahren nach Anspruch 1, wobei das Kraftfahrzeug ein Navigationssystem und/oder ein Infotainmentsystem zum Zugriff auf Navigationsdaten aufweist, das mit der Recheneinheit kommunikativ verbunden ist, und wobei die Recheneinheit automatisiert Werte bezüglich Geschwindigkeitsvorgaben entlang der Fahrstrecke aus der Datenbank des Navigationssystems oder des Infotainmentsystems oder die in einer für das Navigationssystem oder Infotainmentsystem zugänglichen Datenbank gespeichert sind, erhält, umfassend die Schritte: – Zugrundelegen der Geschwindigkeitsvorgabenwerte aus der Datenbank um das Steuerungssignal zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage zu erzeugen, und Informieren des Fahrers durch die Ausgabevorrichtung, dass die Geschwindigkeitsregelung ab einem Zeitpunkt des Erhaltens der Geschwindigkeitsvorgabewerte aus der Datenbank automatisiert durch die Geschwindigkeitsregelanlage erfolgt, und – bei gleichzeitigem Erfassen von Bilddaten eines geschwindigkeitsrelevanten bestimmten Verkehrszeichens bezüglich einer Geschwindigkeitsvorgabe zu der geografischen Position, an der sich dieses bestimmte Verkehrzeichen befindet, Verwenden des Steuerungssignals zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage, das aus den Bilddaten des geschwindigkeitsrelevanten bestimmten Verkehrszeichens resultiert.
Geschwindigkeitsregelungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, umfassend den Schritt: – bei dem zu Grunde Legen des Geschwindigkeitswertes zum Erzeugen des Steuerungssignal zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage Vorgeben eines Toleranzbereiches der Geschwindigkeit, wobei die Vorgabe voreinstellbar oder manuell, insbesondere mittels einer Nutzer-Schnittstelle durch den Fahrer, veränderbar ist.
Geschwindigkeitsregelungsverfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend den Schritt: wenn der Fahrer trotz aktivierter Geschwindigkeitsregelanlage in die Geschwindigkeitsregelung eingreift, insbesondere durch Beschleunigen über eine durch die Geschwindigkeitsregelanlage eingeregelte Soll-Geschwindigkeit hinaus, Ausgeben einer Warnung an den Fahrer durch die Ausgabevorrichtung.
Geschwindigkeitsregelungsverfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Ausgabevorrichtung die Information und/oder die Warnung als optisches und/oder haptisches und/oder akustisches Signal darstellt.
Geschwindigkeitsregelungsverfahren nach zumindest Anspruch 5, wobei die Ausgabevorrichtung ein Anzeigefeld des Kraftfahrzeugs ist und das optische Signal als grafische oder alphanumerische Anzeige dem Anzeigefeld dargestellt wird, und/oder wobei das haptische Signal durch eine Vibration des Lenkrads ausgegeben wird.
Vorrichtung zur Ausführung des Geschwindigkeitsregelungsverfahrens nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6 in einem Kraftfahrzeug, das zumindest eine Kamera und eine Recheneinheit, die mit einer Geschwindigkeitsregelanlage operativ und mit einer Ausgabevorrichtung kommunikativ gekoppelt ist, aufweist, und wobei die Kamera zur kontinuierlichen Aufnahme von Bilddaten geschwindigkeitsrelevanter Verkehrszeichen entlang einer Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs angeordnet ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera, die Recheneinheit, die Ausgabevorrichtung und die Geschwindigkeitsregelanlage durch das Starten des Kraftfahrzeugs automatisch aktivierbar sind, und die Recheneinheit ausgebildet ist, um aus den durch die Kamera aufgenommenen Bilddaten einen Geschwindigkeitswert zu ermitteln und hieraus ein Steuerungssignal zur Ansteuerung der Geschwindigkeitsregelanlage mit dem Geschwindigkeitswert zu erzeugen, und um dem Zeitpunkt, zu dem der Geschwindigkeitswert ermittelt wurde, eine Information mittels der Ausgabevorrichtung an den Fahrer über die automatische Aktivierung Geschwindigkeitsregelung bereitzustellen.
Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabevorrichtung ein Anzeigefeld (3) des Kraftfahrzeugs ist und ein optisches Signal als grafische oder alphanumerische Anzeige auf dem Anzeigefeld (3) darstellt, und/oder die Ausgabevorrichtung das Lenkrad des Kraftfahrzeugs ist, das zur Bereitstellung eines haptischen Signals zur Vibration anregbar ist.
Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt, das vorzugsweise auf einem Datenträger gespeichert ist, zur Ausführung des Geschwindigkeitsregelungsverfahrens nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, wenn es mit der Recheneinheit der Vorrichtung nach Anspruch 7 betrieben wird.