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Die Erfindung betrifft die Sicherung eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung die Entgegenwirkung gegen eine Geschwindigkeitsübertretung durch das Kraftfahrzeug.
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Ein durch einen Fahrer gesteuertes Kraftfahrzeug kann eine Fahrgeschwindigkeit erreichen, die eine örtliche Geschwindigkeitsbeschränkung übersteigt. Dadurch kann eine Gefahr für das Kraftfahrzeug, seine Insassen oder einen anderen Verkehrsteilnehmer im Bereich des Kraftfahrzeugs entstehen.
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Um einer Überschreitung einer geltenden Geschwindigkeitsbeschränkung entgegen zu wirken ist eine Funktion bekannt, die häufig durch ein Navigationsgerät an Bord des Kraftfahrzeugs ausgeführt wird. Auf der Basis einer Position des Kraftfahrzeugs und Kartendaten wird eine lokal geltende Geschwindigkeitsbeschränkung bestimmt und mit der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs verglichen. Übersteigt die Fahrgeschwindigkeit die Geschwindigkeitsbeschränkung, so kann eine optische Warnung an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden. Allerdings sind mit der Warnung üblicherweise keine weiteren Konsequenzen verbunden. Der Fahrer kann die Warnung ignorieren oder abstellen.
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Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer verbesserten Technik um einer Geschwindigkeitsübertretung durch ein Kraftfahrzeug entgegenzuwirken, um eine Sicherheit des Kraftfahrzeugs zu erhöhen.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Erhöhen der Sicherheit eines Kraftfahrzeugs Schritte des Bestimmens einer Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs; des Bestimmens einer im Bereich des Kraftfahrzeugs geltenden Geschwindigkeitsbeschränkung; des Bestimmens einer Geschwindigkeitsübertretung, falls die Fahrgeschwindigkeit die Geschwindigkeitsbeschränkung länger als eine vorbestimmte Dauer übersteigt; und falls eine Geschwindigkeitsübertretung vorliegt, des Übermittelns eines Datensatzes, der eine Identifikation eines Fahrers des Kraftfahrzeugs umfasst, an eine externe Stelle.
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Die externe Stelle kann dafür Sorge tragen, dass der Fahrer motiviert wird, weitere Geschwindigkeitsübertretungen zu vermeiden. Die erfolgte Geschwindigkeitsübertretung kann sanktioniert werden. Eine erforderliche juristische Analyse kann auf der Basis des Datensatzes erfolgen. Durch die Identifikation des Fahrers kann die für die Geschwindigkeitsübertretung verantwortliche Person unmittelbar haftbar gemacht werden.
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Dem Datensatz können noch verschiedene weitere Informationen beigefügt werden, um eine Analyse der Geschwindigkeitsübertretung zu erleichtern.
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In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner das Erfassen eines Messwerts, wobei die Fahrgeschwindigkeit auf der Basis des Messwerts bestimmt wird und der Datensatz den ersten Messwert umfasst. Ein möglicher Messfehler bei der Bestimmung der Fahrgeschwindigkeit kann dadurch leichter gefunden oder behoben werden. Die Fahrgeschwindigkeit kann beispielsweise auf der Basis eines Raddrehzahlsensors, eines Positionssensors, eines Inertialsystems oder Kamerabildern aus einem Umfeld des Kraftfahrzeugs bestimmt werden. Der Messwert kann den Zeitpunkt der Bestimmung der Geschwindigkeitsüberschreitung betreffen oder es können mehrere Messwerte beigefügt werden, die einen vorbestimmten Zeitabschnitt betreffen, der den Zeitpunkt der Geschwindigkeitsübertretung umfasst.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren das Erfassen eines Messwerts, wobei die Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Basis des Messwerts bestimmt wird und der Datensatz den Messwert umfasst. Dieser Messwert kann insbesondere Informationen enthalten, die für den Fahrer des Kraftfahrzeugs wahrnehmbar auf die Geschwindigkeitsbeschränkung hinweisen. Beispielsweise kann der Messwert ein Kamerabild eines Verkehrsschilds umfassen, welches die Geschwindigkeitsbeschränkung anzeigt. Dadurch kann auf der Basis des Datensatzes nachgewiesen werden, ob der Fahrer die Geschwindigkeitsbeschränkung kannte bzw. sich die Kenntnis der Geschwindigkeitsbeschränkung zurechnen lassen muss oder nicht.
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Auf der Basis des Messwerts kann eine Position des Kraftfahrzeugs bestimmt werden, und auf der Basis der Position kann die Geschwindigkeitsbeschränkung bestimmt werden. Dazu können Kartendaten vorliegen, die ortsbasierte Geschwindigkeitsbeschränkungen umfassen. Die Kartendaten können lokal vorliegen oder von einer externen Stelle abgefragt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird ein Signal erfasst, das einen Widerspruch der bestimmten Geschwindigkeitsübertretung durch den Fahrer signalisiert, wobei dem Datensatz Informationen beigefügt werden, die auf den Widerspruch hinweisen. Bei der Analyse des Datensatzes kann der Widerspruch des Fahrers unmittelbar berücksichtigt werden. Insbesondere können dem Fahrer erweiterte Möglichkeiten beispielsweise bei der Stellungnahme oder Interpretation vorliegender Fakten eingeräumt werden. Die insbesondere juristische Verarbeitung des Datensatzes kann dadurch signifikant beschleunigt werden. Der Fahrer kann einer aus seiner Sicht unrichtigen Bestimmung der Geschwindigkeitsüberschreitung unmittelbar widersprechen und erhobene Informationen dem Datensatz beifügen, um seinen Widerspruch zu untermauern. Eine möglicherweise ungerechtfertigte Sanktionierung des Fahrers kann dadurch verbessert verhindert werden.
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Wird die Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Basis einer bestimmten Position des Kraftfahrzeugs von einem externen Dienst bezogen, so kann an dem Dienst eine Überprüfung einer an einer vorbestimmten Position vermerkten Geschwindigkeitsbeschränkung ausgelöst werden, falls an der Position eine vorbestimmte Häufung von Widersprüchen gegen bestimmte Geschwindigkeitsübertretungen bestimmt wird. Der externe Dienst, der eine Position auf eine Geschwindigkeitsbeschränkung abbilden kann, und die externe Stelle, an die der Datensatz über die Geschwindigkeitsüberschreitung gerichtet ist, können dabei kooperieren oder miteinander integriert oder sogar identisch sein. Das Überprüfen kann die Ausgabe eines Hinweises an eine menschliche Kontrollperson umfassen. Die Überprüfung kann auch beispielsweise automatisiert mittels eines Ortstermins an der Stelle der bestimmten Geschwindigkeitsübertretung erfolgen, wobei der Ortstermin bei einer Person beauftragt oder mittels eines autonomen Vehikels abgewickelt werden kann. Das Vehikel kann insbesondere ein Fahrzeug oder eine flugfähige Drohne umfassen.
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Wurde eine Geschwindigkeitsübertretung bestimmt, so kann die Benutzung des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer eingeschränkt werden. Dazu kann zunächst überprüft werden, ob eine oder mehrere Geschwindigkeitsübertretungen in Betrag, Dauer oder Häufigkeit jeweils zugeordnete, vorbestimmte Schwellenwerte übersteigen. Die Einschränkung kann sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise nach dem Passieren einer Gefahrenstelle, nach dem Beenden einer aktuellen Fahrt oder nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit erfolgen. Die Einschränkung kann den Fahrer persönlich betreffen, indem er beispielsweise aus einem Mietwagenprogramm ausgeschlossen wird, wobei das Kraftfahrzeug Teil des Mietwagenprogramms sein kann. In einer weiteren Ausführungsform kann dem Fahrer auch eine Fahrerlaubnis entzogen werden.
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In einer Ausführungsform wird die Einschränkung seitens des Kraftfahrzeugs durchgesetzt. Ist die Fahrerlaubnis lokal in Kraftfahrzeug gespeichert bzw. zugreifbar, so kann sie auch seitens des Kraftfahrzeugs beschränkt, deaktiviert oder entzogen werden. In einer Ausführungsform kann die maximal durch den Fahrer mit dem Kraftfahrzeug fahrbare Fahrgeschwindigkeit beschränkt werden, insbesondere auf einen Wert, der einer jeweils geltenden Geschwindigkeitsbeschränkung entspricht. Die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kann auch unmittelbar beeinflusst und insbesondere beschränkt werden.
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Im Fall eines Widerspruchs des Fahrers des Kraftfahrzeugs gegen eine bestimmte Geschwindigkeitsübertretung können dem Datensatz weitere an Bord des Kraftfahrzeugs erhobene Informationen automatisch beigefügt werden. Diese Informationen können beispielsweise von einer Innenraumkamera oder einer nach hinten oder zur Seite gerichteten Kamera eines Außenbereichs des Kraftfahrzeugs stammen. Die Kameradaten können insbesondere zu einem Videodatenstrom zusammengefasst werden, der einen vorbestimmten Zeitabschnitt oder einen vorbestimmten geografischen Bereich, den das Kraftfahrzeug während der bestimmten Übertretung durchfahren hat, umfassen kann.
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Eine Vorrichtung an Bord eines Kraftfahrzeugs umfasst einen Geschwindigkeitssensor zur Bestimmung einer Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs; eine Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer im Bereich des Kraftfahrzeugs geltenden Geschwindigkeitsbeschränkung; und eine Verarbeitungseinrichtung. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, eine Geschwindigkeitsübertretung zu bestimmen, falls die Fahrgeschwindigkeit die Geschwindigkeitsbeschränkung länger als eine vorbestimmte Dauer übersteigt und falls eine Geschwindigkeitsübertretung vorliegt, einen Datensatz, der eine Identifikation des Fahrers des Kraftfahrzeugs umfasst, an eine externe Stelle zu übermitteln.
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Die Vorrichtung, insbesondere die Verarbeitungseinrichtung, ist bevorzugt dazu eingerichtet, ein hierin beschriebenes Verfahren teilweise oder ganz auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln darauf ablaufen oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung bezogen werden und umgekehrt.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Kraftfahrzeug eine hierin beschriebene Vorrichtung.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine weitere Vorrichtung, die bevorzugt als Kombination oder Integration einer hierin beschriebenen externen Stelle und eines hierin beschriebenen externen Dienstes bereitgestellt werden kann. Die weitere Vorrichtung umfasst eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit einer Vielzahl von Kraftfahrzeugen; eine Speichereinrichtung zur Ablage von positionsabhängigen Geschwindigkeitsbeschränkungen; und eine Verarbeitungseinrichtung. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung zur Bereitstellung einer Geschwindigkeitsbeschränkung eingerichtet, die einer vorbestimmten Position zugeordnet ist. Ferner ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, die einer Position zugeordnete Geschwindigkeitsbeschränkung zu überprüfen, falls eine vorbestimmte Häufung von Nachrichten von Kraftfahrzeugen vorliegt, wobei die Nachrichten jeweils auf eine bestimmte Geschwindigkeitsüberschreitung im Bereich derselben Position und einen Hinweis auf einen Widerspruch eines Fahrers des betreffenden Kraftfahrzeugs auf die bestimmte Geschwindigkeitsüberschreitung umfasst.
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Die Vorrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, zumindest einen Teil eines hierin beschriebenen Verfahrens durchzuführen. Merkmale oder Vorteile können zwischen der Vorrichtung und dem Verfahren übertragen werden.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein exemplarisches System mit einem Kraftfahrzeug; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens illustriert.
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1 zeigt ein exemplarisches System 100, das ein Kraftfahrzeug 105, sowie bevorzugt eine externe Stelle 110 und optional einen externen Dienst 115 umfasst. Das Kraftfahrzeug 105 ist steuerbar durch einen Fahrer 118, befindet sich an einer Position 120 und fährt mit einer Fahrgeschwindigkeit 125. Im Bereich der Position 120 gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung 130, die beispielsweise durch ein Verkehrsschild 135 angezeigt werden kann.
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An Bord des Kraftfahrzeugs 105 ist eine Vorrichtung 140 angebracht, die eine Verarbeitungseinrichtung 145, sowie bevorzugt eine Kommunikationseinrichtung 150 umfasst. Die Vorrichtung 140 ist dazu eingerichtet, die Fahrgeschwindigkeit 125 und die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 zu bestimmen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung 145 mit unterschiedlichen Informationsquellen verbunden sein. In der dargestellten Ausführungsform sind exemplarisch eine Kamera 155 zur Abtastung eines Umfelds des Kraftfahrzeugs 105, ein Datenspeicher 160, eine Schnittstelle 165 zur Verbindung mit einem Steuergerät oder einer Informationsquelle an Bord des Kraftfahrzeugs 105 und/oder eine Positioniereinrichtung 170 vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, die Position 120 des Kraftfahrzeugs 105 zu bestimmen und bevorzugt einen Empfänger eines satellitengestützten Navigationssystems umfasst.
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Die externe Stelle 110 umfasst bevorzugt eine Kommunikationseinrichtung 175 und optional eine Verarbeitungseinrichtung 180. Der externe Dienst 115 umfasst eine Kommunikationseinrichtung 185, sowie bevorzugt eine Verarbeitungseinrichtung 190 und/oder einen Datenspeicher 195. Die externe Stelle 110 und/oder der externe Dienst 115 können jeweils beispielsweise in Form eines Servers oder eines abstrahierten Diensts in einer Computer-Cloud implementiert sein. In einer Ausführungsform sind die externe Stelle 110 und der externe Dienst 115 miteinander vernetzt, kombiniert oder integriert.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung 140 an Bord des Kraftfahrzeugs 105 dazu eingerichtet ist, eine Geschwindigkeitsüberschreitung festzustellen, falls die Fahrgeschwindigkeit 125 die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 übersteigt. In diesem Fall soll ein Datensatz an die externe Stelle 110 übermittelt werden, wobei der Datensatz eine Identifikation des Fahrers 118 umfasst. Weitere Informationen können beispielsweise einen aktuellen Zeitstempel, die Fahrgeschwindigkeit 125, die Position 120, die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 oder weitere Informationen umfassen. Die weiteren Informationen können insbesondere Rohdaten umfassen, auf deren Basis die Fahrgeschwindigkeit 125, die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 und/oder die Position 120 bestimmt wurden. Die Bereitstellung oder Übermittlung des Datensatzes kann dem Fahrer 118 angezeigt werden. Dieser kann die bestimmte Geschwindigkeitsüberschreitung überprüfen und gegebenenfalls Widerspruch einlegen, indem er eine entsprechende Eingabe bereitstellt. Ein Hinweis auf den Widerspruch kann ebenfalls vom Datensatz umfasst sein. Insbesondere können im Fall eines Widerspruchs können noch zusätzliche Informationen übermittelt werden, die beispielsweise Daten der Kamera 155 im Bereich der bestimmten Geschwindigkeitsübertretung umfassen können. Optional kann im Fall der bestimmten Geschwindigkeitsübertretung auch eine unmittelbare Beeinflussung des Kraftfahrzeugs 105 durchgeführt werden, insbesondere bezüglich dessen Fahrgeschwindigkeit 125.
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Die externe Stelle 110 ist bevorzugt dazu eingerichtet, den Datensatz zu empfangen und zu analysieren. Die Analyse kann automatisch, durch eine Person oder mittels automatischer Unterstützung eines Menschen durch eine Vorrichtung erfolgen. Eine Konsequenz der Geschwindigkeitsübertretung, insbesondere eine Sanktion gegen den Fahrer 118, kann bestimmt bzw. erfasst und durchgesetzt werden. Das Durchsetzen kann seitens des Kraftfahrzeugs 105 erfolgen. Dazu kann eine entsprechende Nachricht von der externen Stelle 110 an das Kraftfahrzeug 105 übermittelt werden.
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Der externe Dienst 115 ist bevorzugt dazu eingerichtet, in Antwort auf eine Position 120 eines Kraftfahrzeugs 105 eine im Bereich der Position 120 geltende Geschwindigkeitsbeschränkung 130 zu bestimmen. Dazu können im Datenspeicher 195 insbesondere Kartendaten abgelegt sein, wobei Positionen oder Bereichen eines vorbestimmten geografischen Gebiets jeweils eine Geschwindigkeitsbeschränkung 130 zugeordnet ist. Die Kartendaten können beispielsweise von einem externen Dienstleister bereitgestellt sein.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 200. Das Verfahren 200 kann in Verbindung mit einem System 100 durchgeführt werden.
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In einem ersten Schritt 205 kann eine Position 120 des Kraftfahrzeugs 105 bestimmt werden. Die Position kann beispielsweise auf der Basis eines Positioniersystems 170 oder mittels einer anderen Vorrichtung an Bord des Kraftfahrzeugs 105 bestimmt werden. In einem Schritt 210 kann auf der Basis der Position 120 eine im Bereich der Position 120 geltende Geschwindigkeitsbeschränkung 130 bestimmt werden. Dazu können entsprechende Kartendaten im Datenspeicher 160 an Bord des Kraftfahrzeugs 105 vorliegen. Alternativ kann die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 auf der Basis der Position 120 mittels einer entsprechenden Anfrage an den externen Dienst 115 beschafft werden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann in einem Schritt 215 eine Umgebung des Kraftfahrzeugs 105 abgetastet werden, beispielsweise mittels der Kamera 155. In Schritt 210 kann die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 dann beispielsweise auf der Basis eines erfassten Verkehrsschilds 135 bestimmt werden.
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In einem Schritt 220 wird eine Fahrgeschwindigkeit 125 des Kraftfahrzeugs 105 bestimmt. Die Fahrgeschwindigkeit kann beispielsweise über die Schnittstelle 165 von einem anderen System oder Subsystem an Bord des Kraftfahrzeugs 105 bezogen werden. Alternativ können einer oder mehrere Messwerte an Bord des Kraftfahrzeugs 105 ausgewertet werden, um die Fahrgeschwindigkeit zu bestimmen. Insbesondere kann die Fahrgeschwindigkeit auf der Basis einer zeitlichen Abfolge von eingenommenen Positionen 120 oder Messwerten bestimmt werden, die zur Bestimmung einer Position 120 verwendet werden. Umfasst die Positioniereinrichtung 170 einen Empfänger für Satellitennavigationssignale, so kann die Fahrgeschwindigkeit auch unmittelbar auf der Basis einer Dopplerverschiebung empfangener Signale bestimmt werden. Die Fahrgeschwindigkeit kann in einer weiteren Ausführungsform auf der Basis von Abtastungen der Umgebung des Kraftfahrzeugs 105, beispielsweise mittels der Kamera 155, bestimmt werden.
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In einem Schritt 225 kann überprüft werden, ob eine Geschwindigkeitsüberschreitung vorliegt. Dies ist der Fall, wenn die Fahrgeschwindigkeit 125 die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 übersteigt, üblicherweise länger als eine vorbestimmte Dauer. In einer Ausführungsform wird erst ein Übersteigen der Geschwindigkeitsbeschränkung 130 um mehr als einen vorbestimmten Betrag ausgewertet. In einer möglichen Ausführungsform kann dem Fahrer 118 ein Bestimmungsergebnis mitgeteilt werden.
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Beispielsweise kann eine erste Anzeige, etwa in Form einer grünen Ampel, darauf hinweisen, dass die Fahrgeschwindigkeit 125 unterhalb der Geschwindigkeitsbeschränkung 130 liegt. In diesem Fall liegt keine Geschwindigkeitsübertretung vor und es erfolgt keine Übertragung von diesbezüglichen Informationen. Übersteigt die Fahrgeschwindigkeit 125 die Geschwindigkeitsbeschränkung 130, so kann zunächst ein Signal, etwa optisch in Form einer gelben Ampel, an den Fahrer ausgegeben werden. In diesem Fall werden bevorzugt ebenfalls noch keine Informationen bezüglich einer möglichen Geschwindigkeitsübertretung übermittelt. Erst wenn die Fahrgeschwindigkeit 125 die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 länger als einen vorbestimmten Zeitraum übersteigt, der auch Karenzzeit genannt wird, kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt werden. In diesem Fall kann dem Fahrer 118 ein weiteres Signal, etwa in Form einer roten Ampel, bereitgestellt werden. Selbstverständlich kann der Fahrer auch auf andere Weise informiert werden, beispielsweise mittels einer anderen Metapher auf eine andere Weise, insbesondere akustisch oder haptisch.
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Erfindungsgemäß werden Informationen, welche die durch den Fahrer zu verantwortende Geschwindigkeitsübertretung betreffen, in diesem Fall an die externe Stelle 110 übermittelt. Vorteilhaft können auf diese Weise Persönlichkeitsrechte des Fahrers verbessert gewahrt werden. Beispielsweise kann verhindert werden, dass seitens der externen Stelle 110 Indizien über den Fahrer gesammelt werden, aus denen sich in Summe ein laxer Umgang mit Geschwindigkeitsbeschränkungen 130 ableiten lassen könnte.
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Die an die externe Stelle 110 übermittelten Informationen umfassen bevorzugt eine Identifikation des Fahrers, also einen eindeutigen Hinweis auf die das Kraftfahrzeug 105 steuernde Person, die juristisch für die Geschwindigkeitsübertretung verantwortlich ist. Eine ersatzweise Haftung eines Halters des Kraftfahrzeugs 105 für eine Geschwindigkeitsübertretung, die nicht eindeutig einem Fahrer zugeordnet werden kann, kann so vermieden werden. Dies kann insbesondere bei einem Mietwagen oder einem gemeinschaftlich genutzten Kraftfahrzeug 105 von Belang sein, der von mehreren Fahrern gesteuert werden kann.
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Es ist weiter bevorzugt, dass die Informationen auch wenigstens einen Aspekt betreffen, der zeitlich vor dem Bestimmen der Geschwindigkeitsübertretung liegt. Beispielsweise kann ein vor der Übertretung begonnenes Überholmanöver einen rechtfertigenden Grund liefern, sodass von Sanktionen oder Konsequenzen für den Fahrer abgesehen werden kann. Zu diesem Zweck können relevante Informationen abgetastet und für einen vorbestimmten Zeitraum gespeichert werden. Neue Informationen können veraltete überschreiben, man nennt dieses Konzept auch Ringspeicher. Die Größe des Ringspeichers wird üblicherweise in Zeit angegeben und gibt den Zeitraum in der Vergangenheit an, für den Informationen vorhanden sind. Der Ringspeicher sollte wenigstens so groß sein, dass er Informationen aufnehmen kann, die während der Karenzzeit anfallen; bevorzugt ist er jedoch größer.
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Die übermittelten Informationen können die gesamte Dauer der Geschwindigkeitsübertretung betreffen. So kann insbesondere eine länger anhaltende Geschwindigkeitsübertretung möglichst vollständig dokumentiert werden. In einer weiteren Ausführungsform werden auch Informationen, die einen vorbestimmten Zeitraum nach dem Ende der Übertretung betreffen, an die externe Stelle 110 übermittelt.
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In einem Schritt 230 kann eine weitere Interaktion mit dem Fahrer 118 erfolgen. Insbesondere kann dieser, falls er mit der bestimmten Geschwindigkeitsüberschreitung nicht einverstanden ist, seinen Widerspruch mittels einer entsprechenden Eingabe ausdrücken.
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In einem Schritt 235 wird ein Datensatz bereitgestellt, der die Geschwindigkeitsüberschreitung dokumentiert. Dazu umfasst der Datensatz insbesondere eine Identifikation des Fahrers 118, sowie bevorzugt einen Zeitstempel, die Fahrgeschwindigkeit 125 oder die Geschwindigkeitsbeschränkung 130 im Bereich einer Position 120, an der die Geschwindigkeitsüberschreitung bestimmt wurde. Dem Datensatz können noch weitere Informationen beigefügt werden, die insbesondere einen Messwert umfassen können, der zur Bestimmung der Fahrgeschwindigkeit 125 oder der Geschwindigkeitsbeschränkung 130 verwendet wurden. Ferner können beispielsweise Videodaten der Kamera 155 im Bereich der fraglichen Position 120 beigefügt werden. Liegt ein Widerspruch des Fahrers 118 vor, so kann ein Hinweis auf den Widerspruch ebenfalls beigefügt werden.
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In einem Schritt 240 wird der bereitgestellte Datensatz an die externe Stelle 110 übermittelt. Eine Auswertung und gegebenenfalls eine Veranlassung von Konsequenzen können dann durch die externe Stelle 110 erfolgen.
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Insbesondere kann in einem Schritt 245 eine Beschränkung der Benutzung des Kraftfahrzeugs 105 durch den Fahrer 118 verfügt werden. Die Sanktion kann wirksam werden, nachdem die Fahrt mit dem Kraftfahrzeug 105 beendet ist, oder unmittelbar. Es ist bevorzugt, dass die Sanktion auf den Fahrer 118 bezogen ist und insbesondere dessen Möglichkeit verringert, das Kraftfahrzeug 105 mit einer Fahrgeschwindigkeit 125 zu bewegen, die einen vorbestimmten Schwellenwert, insbesondere eine lokal geltende Geschwindigkeitsbeschränkung 130, übersteigt. Eine weitere Sanktion könnte darin bestehen, die mit dem Kraftfahrzeug 105 durch den Fahrer 118 zu fahrende Fahrgeschwindigkeit um einen vorbestimmten Betrag unter eine lokal geltende Geschwindigkeitsbeschränkung 130 abzusenken. Es kann auch ein unmittelbarer Eingriff in die Fahrgeschwindigkeit 125 des Kraftfahrzeugs 105 bewirkt werden. Für Sanktionen, die seitens des Kraftfahrzeugs 105 durchgesetzt werden, kann eine entsprechende Nachricht von der externen Stelle 110 an das Kraftfahrzeug 105 gesendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Kraftfahrzeug
- 110
- externe Stelle
- 115
- externer Dienst
- 118
- Fahrer
- 120
- Position
- 125
- Fahrgeschwindigkeit
- 130
- Geschwindigkeitsbeschränkung
- 135
- Verkehrsschild
- 140
- Vorrichtung
- 145
- Verarbeitungseinrichtung
- 150
- Kommunikationseinrichtung
- 155
- Kamera
- 160
- Datenspeicher
- 165
- Schnittstelle
- 170
- Positioniereinrichtung
- 175
- Kommunikationseinrichtung
- 180
- Verarbeitungseinrichtung
- 185
- Kommunikationseinrichtung
- 190
- Verarbeitungseinrichtung
- 195
- Datenspeicher
- 200
- Verfahren
- 205
- Bestimmen Position
- 210
- Bestimmen Geschwindigkeitsbeschränkung
- 215
- Abtasten Umgebung
- 220
- Bestimmen Fahrgeschwindigkeit
- 225
- Geschwindigkeitsüberschreitung?
- 230
- Interaktion Fahrer
- 235
- Bereitstellen Datensatz
- 240
- Übermitteln Datensatz
- 245
- Beschränken Benutzung Kraftfahrzeug durch Fahrer