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Die Erfindung betrifft einen Schalter für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige hinterleuchtete Schalter werden in der Automobiltechnik eingesetzt, um einem Bediener bei Dunkelheit das Auffinden eines Schalters zu erleichtern und ihm (auch bei Helligkeit) Informationen über eine mit dem Schalter zu bedienende Funktion bereitzustellen.
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Dabei sind derartige Schalter vorzugsweise im gesamten Innenraum eines Kraftfahrzeugs angeordnet, insbesondere im Bereich der Mittelkonsole und der Instrumententafel sowie auch im Bereich der Türverkleidungen oder im Bereich des Dachhimmels.
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In der
WO 02/061380 A2 ist konkret ein Schalter gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 beschrieben, welcher in einer Instrumententafel eingebettet ist. Dabei ist über einer LED eine kappenähnliche Betätigungseinrichtung mit Durchbrüchen zum Durchlass der von der LED ausgesendeten Lichtstrahlen vorgesehen. Aus der
DE 29 34 764 C2 ist Druckknopfschalter mit einer LED bekannt, dessen Licht eine lichtdurchlässige Kunststoffkappe durchdringt und in einer axialen Richtung des Druckknopfschalters abgestrahlt wird.
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Die Instrumententafel ist ihrerseits mit einer Abdeckschicht überzogen, welche über der Abdeckung des Schalters ebenfalls mit Durchbrüchen versehen ist, die beispielsweise in Form eines Symbols oder einer textlichen Information ausgestaltet sein können.
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Die Abdeckschicht der Instrumententafel kann insbesondere im Bereich der besagten Durchbrechungen mit einer zusätzlichen, durchscheinenden Schicht versehen sein, welche zudem eingefärbt sein kann, um mit bestimmten Farbanforderungen des Fahrzeuginterieurs oder auch der Innenbeleuchtung im Einklang zu stehen.
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Durch die zusätzliche Farbschicht werden jedoch die Fertigungszeit und auch die Bauteilevielfalt erhöht.
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Auch die Anmelderin verwendet bei gattungsgemäßen Schaltern eingefärbte Folien, um gewünschte Farberscheinungen der Schalter zu erzielen. Ein derartiger, bekannter Schalter der Anmelderin wird auch in der Figurenbeschreibung zum besseren Verständnis der Erfindung kurz erläutert.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, einen gattungsgemäßen Schalter derart zu verbessern, dass die oben genannten Nachteile des Standes der Technik verbessert werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1.
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Vorteilhafte Ausführungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar.
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Die Erfindung geht daher aus von einem Schalter für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem durch wenigstens ein Leuchtmittel hinterleuchteten Hinweis über eine dem Schalter zugewiesene Funktion, wobei der Schalter mit einer als Farbfilter ausgebildeten Abdeckung versehen ist und im Strahlengang zwischen dem Leuchtmittel und dem Auge eines Betrachters ein Farbfilter zur Erzeugung eines gewünschten Farberscheinungsbildes angeordnet ist.
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Dabei kann der hinterleuchtete Hinweis in Form von Schriftzeichen, alphanumerischen Zeichen oder auch als Symbol ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass das Leuchtmittel eine LED einer bestimmten Farbe (z. B. weiß) mit einer bestimmten Farbklasse (z. B. IL oder JL) ist und die Abdeckung eine derartige Einfärbung aufweist, dass sich für den Betrachter dieselbe Farbe (z. B. weiß), jedoch mit einer anderen Farbklasse (z. B. LL oder ML) ergibt.
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So kann beispielsweise der Fall auftreten, dass in mehreren Schaltern zur Hinterleuchtung LEDs einer bestimmten Farbe, jedoch mit unterschiedlichen Farbklassen Verwendung finden. Dies kann, insbesondere bei einer dicht nebeneinander liegenden Anordnung derartiger ”unterschiedlich” hinterleuchteter Schalter, zu einem für den Betrachter als störend empfundenen Farberscheinungsbild führen.
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Durch eine gezielte Einfärbung der einzelnen Abdeckungen kann den Schaltern nun, trotz Verwendung von LEDs unterschiedlicher Farbklassen einer bestimmten Farbe, ein in einer Farbklasse dieser Farbe liegendes Erscheinungsbild verliehen werden.
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Durch diese Maßnahme kann die Bauteilevielfalt verringert und damit auch eine Einsparung an Fertigungszeit erzielt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung kann dabei vorgesehen sein, dass die Abdeckung eine aus eingefärbtem Kunststoff bestehende Schalterkappe ist. Die Herstellung einer solchen Schalterkappe ist sehr einfach. So brauchen dem in Form von farblosen Kunststoff-Pellets vorliegenden Ausgangsmaterial lediglich die gewünschten Farbstoffe (z. B. Blau oder Grün) in der gewünschten Menge hinzugefügt zu werden.
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Wenn die Einfärbung bläulich oder grünlich ist, so lassen sich dadurch insbesondere LEDs mit der Farbe weiß hin zu einer gewünschten Farbklasse verschieben.
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In der Regel fallen bei der Produktion von LEDs nämlich fast immer LEDs unterschiedlicher Helligkeits- und Farbklassen an. Die Abnahme eines Kraftfahrzeugherstellers von LEDs nur einer Farbklasse ist kaum möglich, dies wäre zumindest mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
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Im Zusammenhang mit dem Begriff „Farbklasse” soll insbesondere auf das so genannte CIE-Normfarbsystem (CIE1931) hingewiesen werden.
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Der Einsatz von LEDs mehrerer Farbklassen in Schaltern eines Kraftfahrzeugs kann somit zu sichtbaren Farbunterschieden bei der Beleuchtung vor Kunde führen.
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Ohne die besagte, entsprechende Einfärbung der Abdeckung würde ein Betrachter das Licht der LEDs, beispielsweise von weißen LEDs, in unterschiedlichen Farbklassen wahrnehmen. Beispielsweise das eine Mal als ”Weiß”, das andere Mal als ”gelbliches Weiß” und noch ein anderes Mal als ”bläuliches Weiß”.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass der hinterleuchtete Hinweis durch freigelegte Bereiche einer dünnen, auf der Abdeckung aufgebrachten Schicht gebildet ist und zwischen dieser Schicht und der Abdeckung eine zusätzliche, eingefärbte Schicht eingebracht ist.
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Eine solche Ausgestaltung ist dann von Vorteil, wenn auch auf das Tagerscheinungsbild der bei der Dunkelheit normalerweise hinterleuchteten Hinweise der Schalter Wert gelegt wird. Die zusätzliche, in einer bestimmten Farbe eingefärbte Schicht lässt somit für den Betrachter bei Tageslicht (trotz gegebenenfalls unterschiedlich eingefärbter Abdeckungen) den Eindruck entstehen, dass sämtliche Hinweise in einer Farbe mit derselben Farbklasse ausgeführt sind.
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Die zusätzliche Schicht kann dabei eine weiße Lacksicht sein. Bei Helligkeit ist diese sehr gut zu erkennen, insbesondere wenn die auf der Abdeckung aufgebrachte, freigelegte Bereiche aufweisende Schicht schwarz ausgebildet ist.
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Die Erfindung betrifft aber auch eine Bedienungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, welche. wenigstens zwei erfindungsgemäße Schalter aufweist. Eine solche Bedienungseinrichtung kann beispielsweise ein Radio-Navigationssystem sein.
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Erfindungsgemäß weist wenigstens eine der Schalter wenigstens eine LED mit einer bestimmten Farbklasse einer Farbe auf und wenigstens ein anderer Schalter wenigstens eine LED mit einer anderen Farbklasse derselben Farbe, wobei die Schalterabdeckungen mit unterschiedlichen Einfärbungen versehen sind.
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Für einen Betrachter ergibt sich somit hinsichtlich der hinterleuchteten Hinweise für beide Schalter ein gleiches, farbliches Erscheinungsbild.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile.
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Es zeigen, jeweils schematisch
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1 den Innenraum eines Kraftfahrzeugs mit erfindungsgemäßen Schaltern bzw. einer erfindungsgemäßen Bedienungseinrichtung,
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2 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schalters,
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3 eine Schnittdarstellung gemäß Schnittverlauf III aus 2,
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4 eine Schnittansicht gemäß Schnittverlauf IV aus 1 und
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5 einen Schnitt durch einen bekannten Schalter der Anmelderin, vergleichbar mit einer Schnittansicht gemäß 3.
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Zunächst wird auf 1 Bezug genommen. Darin ist der Innenraum eines Kraftfahrzeugs K im Bereich einer Mittelkonsole ersichtlich.
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Es finden erfindungsgemäße Schalter 10 bis 13 Verwendung, wobei zwei Schalter 10 und ein Schalter 11 Bestandteil einer Bedienungseinrichtung 1 sind. Die Bedienungseinrichtung 1 selbst ist als Radio-Navigationssystem ausgebildet und weist ein großes Display 14 in Form eines Touchscreens auf.
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2 zeigt einen der erfindungsgemäßen Schalter 10 in einer Seitenansicht.
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Die Schalter 10 (wie auch die anderen Schalter) sind dabei als Druckschalter ausgebildet (vergleiche vertikale Doppelpfeile) und weisen eine betätigbare Schalterkappe 15 auf, welche gegenüber einem Schaltergehäuse 16 beweglich ist.
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Die Schalter 10 bis 13 können beispielsweise auch als Dreh-, Kipp- oder Schiebeschalter ausgebildet sein, was am Grundgedanken der Erfindung nichts ändert.
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In 3 ist eine Schnittansicht des Schalters 10 ersichtlich, wobei nur die Schalterkappe 15 und eine LED 20 zur Hinterleuchtung der Schalterkappe 15 dargestellt ist. Das restliche Gehäuse ist nur in Form einer gestrichelten Linie angedeutet.
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Es ist zu erkennen, dass die Schalterkappe 15 eine Abdeckung 19 umfasst. Die Abdeckung 19 ist aus transparentem Kunststoff ausgebildet und mit einem Farbstoff eingefärbt. Dabei kann es sich beispielsweise um blauen oder grünen Farbstoff handeln.
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Weiterhin ist zu erkennen, dass die eingefärbte Abdeckung 19 mit einer dünnen Schicht 17, in Form einer schwarzen Lackschicht nach außen hin, also zur Sichtseite eines Betrachters, überdeckt ist. Die Lackschicht 17 ist mit Durchbrechungen 18 versehen, welche beispielsweise durch entsprechende Einlaserung oder Ätzung erzeugt wurden. Dabei können die Durchbrechungen 18 als Text, alphanumerische Zeichen oder auch als Symbole ausgebildet sein.
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Bei der LED 20 handelt es sich um eine LED der Farbe Weiß einer bestimmten Farbklasse, wobei Lichtstrahlen L erzeugt werden und auf die Abdeckung 19 treffen. Durch die eingefärbte Abdeckung 19 werden die Lichtstrahlen L gefiltert und Lichtstrahlen L der Farbe Weiß, jedoch mit einer anderen Farbklasse erzeugt.
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In 4 sind nun zwei dicht nebeneinander positioniert Schalter 10 und 11 ersichtlich, welche Bestandteil der Bedienungseinrichtung 1 sind.
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Dabei wird beim Schalter 10 eine LED 20 mit der Farbe Weiß in einer ersten Farbklasse verwendet und im Schalter 11 eine LED 20' der Farbe Weiß mit einer anderen Farbklasse.
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Konkret sendet die LED 20 ein gelbliches Weiß und die LED 20' ein bläuliches Weiß aus.
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Um nun diesen für einen Betrachter normalerweise sichtbaren Farbunterschied auszugleichen, weist der Schalter 10 eine bläulich eingefärbte Abdeckung 19 und der Schalter 11 eine gelblich eingefärbte Abdeckung 19' auf.
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Auf den Abdeckungen 19 bzw. 19' sind wiederum schwarze Lackschichten 15/15' mit entsprechenden Durchbrechungen 18/18' vorgesehen, um einem Betrachter die notwendigen Hinweise für die Funktionsbelegung der Schalter 10 und 11 zu liefern.
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Durch die unterschiedliche Einfärbung der Abdeckungen 19/19' werden nun trotz Lichtstrahlen L1 und L2 in unterschiedlichen Farbklassen für den Betrachter nach Filterung durch die Abdeckungen 19/19' Lichtstrahlen L3 gleicher Farbklasse erzeugt.
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Besonders ist noch darauf hinzuweisen, dass zwischen den Abdeckungen 19/19' und der Lackschicht 17 jeweils eine zusätzliche weiße Lackschicht 21 eingebracht ist.
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Die eingebrachte weiße Lackschicht 21 führt dazu, dass das Tagerscheinungsbild der Schalter 10 und 11 (also bei ausgeschalteten LEDs 20 und 20'), trotz unterschiedlich eingefärbter Abdeckungen 19/19' gleich ist.
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Durch die weiße Lackschicht 21 wird nämlich das von außen auf die Schalter 10 und 11 und damit durch die Durchbrechungen 18/18' fallenden Lichtstrahlen auf dieser (21) reflektiert, so dass sich bei Tag für beide Schalter 10 und 11 ein weißes Erscheinungsbild der durch die Durchbrechungen 18/18' aufgebrachten Hinweise mit gleicher Farbklasse ergibt.
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Bei eingeschalteten LEDs 20/20' hingegen können die Lichtstrahlen L1 bzw. L2 nach entsprechender Filterung durch die Abdeckungen 19/19' die weiße Lackschicht 21 ohne Farbänderung in Richtung Farbzeuginnenraum als Lichtstrahlen 13 gleichen Farbspektrums bzw. gleicher Farbklasse verlassen.
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In 5 soll nun abschließend noch kurz auf einen von der Anmelderin eingesetzten, bekannten Schalter 26 eingegangen werden.
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Der Schalter 26 ist wiederum mit einer Schalterkappe 27 versehen, welche eine Abdeckung 24 aus weißem Kunststoff und eine darüber angeordnete schwarze Lackschicht 22 umfasst. In die schwarze Lackschicht 22 sind wiederum Durchbrechungen 23 eingebracht.
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Im Unterschied zu den erfindungsgemäßen Schaltern 10 bis 13 ist jedoch beim bekannten Schalter 26 unterhalb der Abdeckung 24 eine dünne, eingefärbte Folie 25 aufgebracht, um von einer LED 20 ausgesendete Lichtstrahlen L einer Farbe mit einer bestimmten Farbklasse zu Lichtstrahlen L' der gleichen Farbe mit einer anderen Farbklasse zu filtern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedienungseinrichtung
- 10–13
- Schalter
- 14
- Touchscreen
- 15, 15'
- Schalterkappe
- 16
- Schaltergehäuse
- 17
- schwarze Lackschicht
- 18, 18'
- Durchbrechungen der Lackschicht
- 19, 19'
- Abdeckung
- 20, 20'
- LED
- 21
- weiße Lackschicht
- 22
- schwarze Lackschicht
- 23
- Durchbrechungen der Lackschicht
- 24
- Abdeckung
- 25
- eingefärbte Folie
- 26
- Schalter nach dem Stand der Technik
- 27
- Schalterkappe nach dem Stand der Technik
- K
- Kraftfahrzeug
- L, L'
- Lichtstrahl
- L1–L3
- Lichtstrahlen