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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trensengebiss, das als Teil eines Zaumzeugs für Reittiere eingesetzt wird.
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Im Allgemeinen weisen Trensengebisse Gebissstücke und Zügelbefestigungen auf. Sie bestehen in der einfachsten Ausführung entweder aus einer einteiligen Gebissstange oder aus mehrteiligen Gebissstücken, die miteinander kettengliedartig verbunden sind. An den Enden der Gebissstange oder der Gebissstücke sind regelmäßig Bohrungen derart vorgesehen, dass dort Ringe oder dergleichen als Zügelbefestigungen anbringbar sind. Als Teil des Zaumzeugs für Reittiere, wie bspw. Pferde, Ponys oder Esel, wirken Trensengebisse beim Anziehen der Zügel auf das Reittiermaul. Je nach Stärke des ausgeübten Zugs erzeugen sie dort Druck auf Zunge, Gaumen und Kinnladen des Reittiers, um eine gewünschte Reaktion, bspw. die Änderung einer Laufrichtung des Reittiers, zu erreichen. Die Intensität, mit der das Trensengebiss auf das Maul des Reittiers wirkt, hängt jedoch nicht nur von dem Zug der Zügel ab, sondern auch von der sogenannten „Schärfe” des Trensengebisses. Die Schärfe eines Trensengebisses ist ein Maß, mit dem die Stärke einer haptischen Wahrnehmung eines Reittiers bei einer definierten Zugstärke beschrieben wird. Die Schärfe eines Trensengebisses kann bspw. dadurch besonders hoch ausgestaltet werden, indem das Trensengebiss möglichst dünn ausgeführt wird, damit der punktuelle Druck auf das Maul des Reittiers besonders hoch ist. Im Gegensatz dazu wirkt ein dickeres Trensengebiss auf das Reittiermaul weicher, so dass ein ausgeübter Zug auf das Trensengebiss eine geringere Reaktion des Reittiers auslöst. Je nach Einsatzzweck des Reittiers sind daher unterschiedliche Trensengebisse und Zaumzeuge erforderlich. Die Anschaffung und Lagerung von unterschiedlichen Trensengebissen ist mit einem erhöhten Aufwand verbunden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere ein Trensengebiss für ein Reittier anzugeben, das durch eine verstellbare „Schärfe” für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden kann.
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Diese Aufgab wird gelöst mit einem Trensengebiss gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Das erfindungsgemäße Trensengebiss für ein Reittier weist mindestens ein Gebissstück mit einer Maulseite und einer Maulöffnungsseite, eine erste Zügelbefestigung und eine zweite Zügelbefestigung auf, wobei in einer ersten Konfiguration die erste Zügelbefestigung als linke Zügelbefestigung und die zweite Zügelbefestigung als rechte Zügelbefestigung anwendbar ist und in einer zweiten Konfiguration die erste Zügelbefestigung als rechte Zügelbefestigung und die zweite Zügelbefestigung als linke Zügelbefestigung anwendbar ist, wobei mit der zweiten Konfiguration des Trensengebisses bei dem Reittier eine intensivere haptische Wahrnehmung hervorrufbar ist, als durch die erste Konfiguration des Trensengebisses.
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Das hier vorgeschlagene Trensengebiss wird insbesondere für Pferde, Ponys oder Esel eingesetzt. Es besteht mindestens aus einem Gebissstück, bspw. einer Gebissstange oder mehreren Gebissstücken, die kettengliedartig miteinander verbunden sind. Die Gebissstücke bestehen regelmäßig aus Metall, wie bspw. Edelstahl oder Legierungen mit Kupfer und/oder Nickel und/oder Zink, Eisen, Gummi, Kupfer, Leder, Kunststoff und/oder Schaumstoff. Das mindestens eine Gebissstück kann hierbei entweder aus einem Vollmaterial oder zumindest bereichsweise hohl ausgeführt sein. An den Enden des mindestens einen Gebissstücks bzw. an den Enden einer Mehrzahl von Gebissstücken, die kettengliedartig miteinander verbunden sind, sind eine erste Zügelbefestigung und eine zweite Zügelbefestigung angeordnet. Die erste Zügelbefestigung und zweite Zügelbefestigung sind hierzu mit dem mindestens einen Gebissstück entweder verschweißt oder beispielsweise durch Bohrungen in dem mindestens einen Gebissstück (beweglich) geführt und somit mit dem mindestens einen Gebissstück verbunden. Die erste Zügelbefestigung und die zweite Zügelbefestigung sind regelmäßig ebenfalls aus Metall hergestellt und weisen eine ringförmige, olivenkopfförmige und/oder D-ringförmige Form auf.
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Das hier vorgeschlagene erfindungsgemäße Trensengebiss ist in zwei unterschiedlichen Konfigurationen bei einem Reittier anwendbar. In einer ersten Konfiguration ist die erste Zügelbefestigung als linke Zügelbefestigung und die zweite Zügelbefestigung als rechte Zügelbefestigung anwendbar. Dies bedeutet insbesondere, dass ein in Blickrichtung des Reittiers links anzubringender Zügel in der ersten Konfiguration an die erste Zügelbefestigung als linke Zügelbefestigung befestigbar ist und dass ein in Blickrichtung des Reittiers rechts anzubringender Zügel an der zweiten Zügelbefestigung als rechte Zügelbefestigung befestigbar ist. In der zweiten Konfiguration ist ein in Blickrichtung des Reittiers links anzubringender Zügel an die zweite Zügelbefestigung als linke Zügelbefestigung befestigbar und in Blickrichtung des Reittiers rechts anzuordnender Zügel an die erste Zügelbefestigung als rechte Zügelbefestigung befestigbar. Die zweite Konfiguration des Trensengebisses unterscheidet sich somit von der ersten Konfiguration insbesondere dadurch, dass das Trensengebiss in einem Maul des Reittiers um 180° gewendet anordenbar ist. Die Drehung erfolgt insbesondere um eine Drehachse, die im Wesentlichen orthogonal zu einer Langsachse des mindestens einen Gebissstücks angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist, dass die Drehung um eine Drehachse erfolgt, die orthogonal zu der Längsachse des mindestens einen Gebissstücks und orthogonal zu den Bohrungen in dem mindestens einen Gebissstück angeordnet ist oder dass die Drehung um eine Drehachse erfolgt, die orthogonal zu der Längsachse des mindestens einen Gebissstücks und parallel zu den Bohrungen in dem mindestens einen Gebissstück angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäße Trensengebiss zeichnet sich mm dadurch aus, dass mit der zweiten Konfiguration des Trensengebisses bei dem Reittier durch eine entsprechende Gestaltung des mindestens einen Gebissstücks eine intensivere haptische Wahrnehmung hervorrufbar ist als durch die erste Konfiguration des Trensengebisses. Um in der zweiten Konfiguration im Vergleich zur ersten Konfiguration eine intensivere haptische Wahrnehmung hervorzurufen, wirkt die Gestaltung des Trensengebisses in der zweiten Konfiguration stärker auf Zunge, Maulwinkel und Kinnladen des Reittiers. Hierzu ist das mindestens eine Gebissstück bevorzugt im Wesentlichen über seine gesamte Länge mit einer entsprechenden Gestaltung ausgeführt. Bevorzugt weist das mindestens eine Gebissstück entlang einer Längsachse eine Krümmung auf, durch die eine bestimmte Zungenfreiheit des Reittieres gewährleistet ist. Besonders bevorzugt ist, dass die Krümmung des mindestens einen Gebissstücks und die Zungenfreiheit in der zweiten Konfiguration im Vergleich zur Krümmung des mindestens einen Gebissstücks und der Zungenfreiheit in der ersten Konfiguration im Wesentlichen gleich sind. Als haptische Wahrnehmung ist das Erfühlen von Größe, Konturen, Oberflächentextur, Gewicht usw. des Trensengebisses durch Integration aller Hautsinne und einer Tiefensensibilität des Reittiers gemeint. Die Gesamtheit der haptischen Wahrnehmung erlaubt es dem Reittier mechanische Reize, Temperaturreize und Schmerz zu lokalisieren und zu bewerten. Somit kann die „Schärfe” des Trensengebisses durch eine Umstellung von der ersten Konfiguration zu der zweiten Konfiguration verstärkt werden.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform weist in der zweiten Konfiguration eine Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks auf der Maulseite in einem unteren Bereich einen kleineren Radius als in einem oberen Bereich auf. Unter Maulseite ist diejenige Hälfte des Trensengebisses gemeint, das bei Zug auf die Zügel im Maul des Reittiers regelmäßig in Richtung der Maulwinkel weist. Demgemäß ist unter Maulöffnungsseite diejenige Hälfte des Trensengebisses zu verstehen, die bei Zug auf die Zügel im Maul des Reittiers regelmäßig in Richtung der Maulöffnung weist. Unter unterem Bereich ist diejenige Hälfte des Trensengebisses zu verstehen, die – je nach Konfiguration des Trensengebisses – bei Zug auf die Zügel im Maul des Reittiers regelmäßig nach unten, das heißt insbesondere in Richtung einer Zunge im Maul des Reittiers, weist. Unter oberem Bereich ist diejenige Hälfte des Trensengebisses zu verstehen, die – je nach Konfiguration des Trensengebisses – bei Zug auf die Zügel im Maul des Reittiers regelmäßig nach oben, das heißt insbesondere in Richtung eines Gaumens des Mauls des Reittiers, weist. Eine Ausgestaltung des Trensengebisses, bei der in der zweiten Konfiguration eine Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks auf der Maulseite in einem unteren Bereich einen kleineren Radius als im oberen Bereich aufweist, führt dazu, dass das Trensengebiss, insbesondere bei Zug auf die Zügel, auf das Reittier „schärfer” wirkt und somit eine intensivere haptische Wahrnehmung bei diesem hervorruft als in der ersten Konfiguration. Der Radius auf der Maulseite im unteren Bereich kann beispielsweise zumindest bereichsweise zwischen 0,01 mm (Millimeter) und 5 mm betragen. Der Radius auf der Maulseite im oberen Bereich kann beispielsweise zumindest bereichsweise zwischen 6 mm und 20 mm betragen.
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Vorzugsweise weist in der zweiten Konfiguration eine Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks auf der Maulseite in einem unteren Bereich zumindest eine Kante auf, die sich im Wesentlichen entlang einer Langsachse des mindestens einen Gebissstücks zumindest teilweise erstreckt. Klarzustellen ist hier, dass sich die zumindest eine Kante auch entlang der kompletten Längsachse des mindestens einen Gebissstücks erstrecken kann. Die zumindest eine Kante dient dazu, in der zweiten Konfiguration des Trensengebisses eine besonders intensive haptische Wahrnehmung bei dem Reittier hervorzurufen. Bei der die zumindest eine Kante kann es sich ebenfalls um einen (kantigen) Knick in einer ansonsten runden Oberfläche und/oder um eine Erhebung aus der Oberfläche, beispielsweise mit einer Höhe von 0,1 mm bis 2 mm und einer Breite in Umfangsrichtung von 0,1 mm bis 2 mm handeln.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn in der zweiten Konfiguration eine Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks auf der Maulseite in einem unteren Bereich eine höhere Härte als in einem oberen Bereich aufweist.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn in der zweiten Konfiguration die Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks auf der Maulseite in einem unteren Bereich zumindest teilweise aus Metall oder Keramik und in einem oberen Bereich aus Kunststoff, Gummi oder Leder besteht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der ersten Konfiguration auf der Maulseite des Gebissstücks in einem unteren Bereich eine Rolle angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, dass in der ersten Konfiguration auf der Maulseite des Gebissstücks in einem unteren Bereich eine Reibung zwischen Trensengebiss und dem Maul des Reittiers reduziert wird und somit nur eine besonders geringe haptische Wahrnehmung bei dem Reittier hervorrufbar ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn in der zweiten Konfiguration an der Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks auf der Maulseite in einem unteren Bereich eine höhere Rauigkeit als in einem oberen Bereich aufweist.
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Die höhere Rauigkeit kann beispielsweise durch Zacken, Rillen, Riefen und/oder Wellungen erzeugt werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Trensengebiss zumindest eine Markierung zur Bestimmung der ersten Konfiguration oder der zweiten Konfiguration aufweist. Die zumindest eine Markierung ist bevorzug so ausgestaltet, dass diese in Blickrichtung des Reittiers nur auf der linken Seite lesbar ist, weil das Reittier durch einen Reiter regelmäßig von der linken Seite aus bestiegen wird.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn eine Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks in einem ersten Bereich einen kleineren Radius oder zumindest eine Kante oder eine höhere Harte oder ein anderes Material oder eine andere Rauigkeit aufweist als in einem zweiten Bereich und wobei der erste Bereich um eine Langsachse des mindestens einen Gebissstücks um einen ersten Winkel von 60° bis 120° versetzt angeordnet ist. Bevorzugt ist, wenn die Oberfläche des mindestens einen Gebissstücks in dem ersten Bereich einen kleineren Radius und/oder zumindest eine Kante und/oder eine höhere Härte und/oder ein anderes Material und/oder eine andere Rauigkeit aufweist als in einem zweiten Bereich. Der erste Bereich und der zweite Bereich erstrecken sich bevorzugt entlang einer (gesamten) Längsachse des mindestens einen Gebissstücks. Der erste Bereich und der zweite Bereich weisen in Umfangsrichtung jeweils eine Breite von 0,1 mm (Millimeter) bis 10 mm, bevorzugt 2 mm bis 8 mm oder besonders bevorzugt 4 mm bis 6 mm auf. Der erste Winkel beträgt bevorzugt 75° bis 105° oder besonders bevorzugt im Wesentlichen 90°.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht drauf beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
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1: ein erstes Ausführungsbeispiel eines Trensengebisses in einer ersten Konfiguration,
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2: ein zweites Ausführungsbeispiel eines Trensengebisses in einer ersten Konfiguration,
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3: das zweite Ausführungsbeispiel eines Trensengebisses in einer zweiten Konfiguration,
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4: ein Reittier mit einen Trensengebiss gemäß 3 in einer linken Ansicht,
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5: das Reittier gemäß 4 mit einem Trensengebiss gemäß 3 in einer rechten Ansicht,
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6: das Trensengebiss im Maul des Reittiers gemäß 5 in einer Detailansicht,
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7: ein erstes Ausführungsbeispiel eines Querschnitts des mindestens einen Gebissstücks,
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8: ein zweites Ausführungsbeispiel eines Querschnitts des mindestens einen Gebissstücks,
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9: ein drittes Ausführungsbeispiel eines Querschnitts des mindestens einen Gebissstücks,
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10 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Querschnitts des mindestens einen Gebissstücks,
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11 ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Querschnitts des mindestens einen Gebissstücks.
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Die 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Trensengebisses 1 mit einer ersten Zügelbefestigung 6 und einer zweiten Zügelbefestigung 7. Darüber hinaus weist das Trensengebiss 1 ein Gebissstück 3 mit einer Längsachse 14 auf, das in diesem Ausführungsbeispiel als einteiliges Stangengebiss ausgeführt ist und keine Krümmung aufweist. Zudem weist das Trensengebiss 1 Markierungen 16 auf, durch die erkennbar ist, in welcher Konfiguration sich das Trensengebiss 1 befindet. Die Markierungen 16 sind so ausgeführt, dass jeweils nur diejenige Markierung 16 (insbesondere in Blickrichtung 20 (hier nicht dargestellt) von der linken Seite des Reittiers 2 (hier nicht dargestellt) lesbar ist, in deren Konfiguration sich das Trensengebiss 1 befindet. In diesem Ausführungsbeispiel markiert die Markierung 16 „SOFT” eine erste Konfiguration des Trensengebisses 1 und die Markierung 16 „STRONG” eine zweite Konfiguration des Trensengebisses 1. Dementsprechend zeigt die 1 das Trensengebiss 1 in einer ersten Konfiguration, die hier als „SOFT” bezeichnet ist.
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In der 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Trensengebisses 1 gezeigt, das sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1 lediglich dadurch unterscheidet, dass das Gebissstück 3 zweiteilig ausgeführt ist, wobei beide Teile des Gebissstücks 3 kettengliedartig miteinander verbunden sind. Beide Teile des Gebissstücks 3 weisen zudem jeweils eine Bohrung 17 auf, über die die erste Zügelbefestigung 6 und die zweite Zügelbefestigung 7 jeweils mit den beiden Teilen des Gebissstücks 3 verbunden sind. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist jeweils nur diejenige Markierung 16 (insbesondere in Blickrichtung 20 (hier nicht dargestellt) von der linken Seite des Reittiers 2 (hier nicht dargestellt) lesbar, in deren Konfiguration sich das Trensengebiss 1 befindet. Demnach befindet sich das Trensengebiss 1 in einer ersten Konfiguration, die hier ebenfalls als „SOFT” bezeichnet ist, und in der das Trensengebiss 1 eine geringere „Schärfe” als in einer zweiten Konfiguration aufweist.
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Die 3 zeigt das zweite Ausführungsbeispiel des Trensengebisses 1 gemäß der 2 in einer zweiten Konfiguration. Dies ist daran zu erkennen, dass nunmehr die Markierung 16 „STRONG” (insbesondere in Blickrichtung 20 (hier nicht dargestellt) von der linken Seite des Reittiers 2 (hier nicht dargestellt) lesbar ist. Die zweite Konfiguration unterscheidet sich von der ersten Konfiguration des Trensengebisses 1 dadurch, dass das Trensengebiss 1 in der zweiten Konfiguration eine stärkere „Schärfe” aufweist. Die Umstellung von der ersten Konfiguration in die zweite Konfiguration und umgekehrt erfolgt durch eine Drehung des Trensengebisses um 180° um eine hier als Punkt angedeutete Drehachse 29, die senkrecht zur Zeichnungsebene steht. Die Drehachse 29 ist zudem orthogonal zur (hier nicht gezeigten) Längsachse 14 der Gebissstücke 3 und orthogonal zu den Bohrungen 17 angeordnet. Dies ist in der 3 auch daran zu erkennen, dass die zweite Zügelbefestigung 7 sich nun auf der linken Seite und die erste Zügelbefestigung 6 sich auf der rechten Seite befindet.
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Die 4 zeigt ein Reittier 2, bei dem es sich hier um ein Pferd handelt. Das Reittier 2 weist ein Zaumzeug auf, das ein Trensengebiss 1 in einer zweiten Konfiguration gemäß 3 umfasst. Das Trensengebiss 1 befindet sich im Maul 21 des Reittiers 2. Aus der 4 ist nun zu erkennen, dass die zweite Zügelbefestigung 7 des Trensengebisses 1 in Blickrichtung 20 des Reittiers 2 als linke Zügelbefestigung 8 ausgeführt ist, an der ein linker Zügel 18 angebracht ist.
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In der 5 ist ebenfalls das Reittier 2 gemäß der 4 gezeigt. Auch in der 5 ist das Zaumzeug des Reittiers 2 mit dem Trensengebiss 1 zu erkennen. Das Trensengebiss 1 befindet sich im Maul 21 des Reittiers 2, wobei die erste Zügelbefestigung 6 in Blickrichtung 20 des Reittiers 2 als rechte Zügelbefestigung 9 ausgeführt ist, an der ein rechter Zügel 19 angebracht ist.
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Die 6 zeigt das Trensengebiss 1 im Maul 21 des Reittiers 2 gemäß 5 bei Zug auf den Zügeln 18, 19 in einer schematischen Detailansicht. Das Trensengebiss 1 liegt auf einer hier nicht gezeigten Zunge des Reittiers 2 auf. Gezeigt ist insbesondere ein Querschnitt durch das mindestens eine Gebissstück 3 des Trensengebisses 1. Die Bohrungen 17 des mindestens einen Gebissstücks 3 des Trensengebisses 1 sind gestrichelt dargestellt. Die erste Zügelbefestigung 6 und die zweite Zügelbefestigung 7 sind zur Vereinfachung in der 6 nicht dargestellt. Durch eine Mittelachse der Bohrung 17 verläuft (in diesem Ausführungsbeispiel) eine erste Ebene 23, die das Gebissstück 3, insbesondere bei Zug auf den linken Zügel 18 und rechten Zügel 19, in eine Maulseite 4 (in Richtung der Maulwinkel 26 weisend) und eine Öffnungsseite 5 (in Richtung einer Maulöffnung 22 weisend) trennt. Die erste Ebene 23 wird insbesondere im Bereich einer Längsachse 14 des mindestens einen Gebissstücks 3 durch eine zweite Ebene 24 horizontal und/oder orthogonal geschnitten. Die zweite Ebene 24 teilt das Gebissstück 3 in einen oberen Bereich 11 und in einen unteren Bereich 12. Die zweite Ebene 24 verläuft insbesondere mit einem zweiten Winkel 31 relativ zu einer Gebissebene 32, in der die Backenzähne eines Oberkiefers und eines Unterkiefers des Reittiers 2 bei geschlossenem Maul 21 aufeinander treffen. Die Größe des zweiten Winkels 31 hängt von der Stellung des Kopfes des Reittiers 2 ab. Bei normaler Kopfhaltung beträgt der zweite Winkel 31 circa 30° bis 60°, bevorzugt circa 45°. Auf der Maulseite 4 im unteren Bereich 12 ist eine Oberfläche 10 des mindestens einen Gebissstücks 3 derart gestaltet, dass in der hier gezeigten zweiten Konfiguration eine intensivere haptische Wahrnehmung bei dem Reittier 2 hervorrufbar ist. Die zur Intensivierung der haptischen Wahrnehmung vorgesehene Gestaltung auf der Oberfläche 10 des mindestens einen Gebissstücks 3 befindet sich bevorzugt um einen dritten Winkel 33 um die Längsachse 14 relativ zur ersten Ebene 23 rotiert angeordnet. Der dritte Winkel 33 beträgt bevorzugt 5° bis 85°, besonders bevorzugt 10° bis 65° oder ganz besonders bevorzugt 15° bis 45°.
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Die 7 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines (beliebigen) Querschnitts entlang einer Längsachse 14 durch ein mindestens ein Gebissstück 3, wobei eine Oberfläche 10 des Gebissstücks 3 in einer zweiten Konfiguration auf der Maulseite 4 in einem unteren Bereich 12 einen kleineren Radius als in einem oberen Bereich 11 aufweist.
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Die 8 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines (beliebigen) Querschnitts entlang einer Langsachse 14 durch ein mindestens ein Gebissstück 3, wobei in einer zweiten Konfiguration die Oberfläche 10 auf der Maulseite 4 in dem unteren Bereich 12 eine Kante 13 aufweist.
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Die 9 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines (beliebigen) Querschnitts entlang einer Längsachse 14 durch ein mindestens ein Gebissstück 3, wobei in einer zweiten Konfiguration auf der Maulseite 4 des Gebissstücks 3 in einem oberen Bereich 11 eine Rolle 15 angeordnet ist. Die Rolle 15 bewirkt eine Reduzierung einer Reibung zwischen dem mindestens einen Gebissstück 3 und der Zunge, dem Gaumen und/oder dem Kinnladen des Reittiers 2, wenn sich das Trensengebiss 1 in der ersten Konfiguration befindet, so dass das Trensengebiss 1 durch das Reittier 2 als besonderes „weich” empfunden wird,
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Die 10 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel eines (beliebigen) Querschnitts entlang einer Langsachse 14 durch ein mindestens ein Gebissstück 3, wobei in einer zweiten Konfiguration die Oberfläche 10 auf der Maulseite 4 in einem ersten Bereich 27 eine Kante 13 aufweist und ein zweiter Bereich 28 um die Längsachse 14 mit einem ersten Winkel 30 von hier 90° im Uhrzeigersinn verdreht angeordnet ist. Der zweite Bereich 28 befindet sich in diesem Ausführungsbeispiel auf der Maulseite 4 im oberen Bereich 11. Die Änderung der ersten Konfiguration zur zweiten Konfiguration und umgekehrt erfolgt durch einen Drehung um 180° um die Drehachse 29, die hier orthogonal zur Langsachse 14 und orthogonal zur Bohrung 17 ausgeführt ist.
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Die 11 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel eines (beliebigen) Querschnitts entlang einer Längsachse 14 durch ein mindestens ein Gebissstück 3, wobei in einer zweiten Konfiguration die Oberfläche 10 auf der Maulseite 4 in einem ersten Bereich 27 eine Kante 13 aufweist und ein zweiter Bereich 28 um die Längsachse 14 mit einem ersten Winkel 30 von hier 90° gegen den Uhrzeigersinn verdreht angeordnet ist. Der zweite Bereich 28 befindet sich in diesem Ausführungsbeispiel auf der Maulöffnungsseite 5 im unteren Bereich 12. Die Änderung der ersten Konfiguration zur zweiten Konfiguration und umgekehrt erfolgt durch einen Drehung um 180° um die Drehachse 29, die hier orthogonal zur Längsachse 14 und parallel zur Bohrung 17 ausgeführt ist.
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Die vorliegende Erfindung zeichnet sich in vorteilhafter Weise dadurch aus, dass das erfindungsgemäße Trensengebiss je nach verwendeter Konfiguration unterschiedliche „Schärfen” aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trensengebiss
- 2
- Reittier
- 3
- Gebissstück
- 4
- Maulseite
- 5
- Maulöffnungsseite
- 6
- erste Zügelbefestigung
- 7
- zweite Zügelbefestigung
- 8
- linke Zügelbefestigung
- 9
- rechte Zügelbefestigung
- 10
- Oberfläche
- 11
- oberer Bereich
- 12
- unterer Bereich
- 13
- Kante
- 14
- Längsachse
- 15
- Rolle
- 16
- Markierung
- 17
- Bohrung
- 18
- Linker Zügel
- 19
- Rechter Zügel
- 20
- Blickrichtung
- 21
- Maul
- 22
- Maulöffnung
- 23
- erste Ebene
- 24
- zweite Ebene
- 25
- Schnittebene
- 26
- Maulwinkel
- 27
- erster Bereich
- 28
- zweiter Bereich
- 29
- Drehachse
- 30
- erster Winkel
- 31
- zweiter Winkel
- 32
- Gebissebene
- 33
- dritter Winkel