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Die Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Lagesicherung wenigstens eines Leitungsstrangs an einer Flächenstruktur eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 10 der Erfindung. Die Erfindung betrifft gemäß Patentanspruch 9 der Erfindung auch ein Fahrzeug, ausgestattet mit einer derartigen Anordnung.
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Im Fahrzeugbau ist es bereits bekannt, Bolzen als Anbindungspunkte zur Verlegung von elektrischen und/oder Medienleitungen durch Widerstandspunktschweißen an der Karosserie des Fahrzeugs zu befestigen. Weiterhin ist es bekannt, zur Schalldämmung respektive Entdröhnung der Fahrzeugkarosserie auf großen Blechflächen derselben flächenförmige Schalldämmelemente, wie beispielsweise Schwerschichtmatten, aufzukleben. Die hierfür erforderlichen Arbeitsgänge erfolgen nacheinander und bewirken relativ hohe Fertigungs- und Durchlaufzeiten. Zudem werden zum Setzen der besagten Bolzen und der Schwerschichtmatten Roboter eingesetzt, woraus hohe Investitionskosten für Roboter- und Schweißtechnik sowie hohe Energiekosten resultieren.
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Des Weiteren ist aus der
DE 43 24 489 A1 eine Haltevorrichtung, insbesondere für Leitungsstränge oder Rohre bekannt, mit einem an einer Kraftfahrzeugkarosserie oder einem mit derselben verbundenen Bolzen form-, kraft- oder stoffschlüssig befestigbaren Befestigungselement und einem Halteelement, welches als flexible Lasche ausgebildet ist und auf der den Leitungssträngen zugekehrten Seite mit einer Kleberschicht versehen ist. Ferner ist aus der
EP 1 026 043 A2 eine Befestigungsvorrichtung für Kabelbäume an Fahrzeugen bekannt, welche aus einer geschlitzten Schaumstoffkörper besteht und eine Öffnung zur formschlüssigen Aufnahme des Kabelbaums aufweist. Besagter Schaumstoffkörper wird mittels eines doppelseitigen Klebebandes an beispielsweise einer Verkleidungsplatte des Fahrzeugs befestigt. Schließlich ist aus der
DE 197 30 963 A1 eine Montagevorrichtung zum Befestigen von Versorgungsleitungen in einem Fahrzeug mit einem Greifabschnitt zum Halten der Versorgungsleitungen und einem Sockelabschnitt zur klebenden Befestigung der Montagevorrichtung an einer Fläche des Fahrzeugs bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung und ein Verfahren zur Lagesicherung wenigstens eines Leitungsstrangs an einer Flächenstruktur eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, zu schaffen bzw. anzugeben, welche das Setzen von Anbindungspunkten für Leitungsstränge, wie insbesondere elektrische oder optische Leitungen und/oder Medienleitungen, an einer Flächenstruktur des Fahrzeugs vereinfachen und kostengünstiger gestalten. Aufgabe der Erfindung ist es auch, ein Fahrzeug zu schaffen, welches mit einer derartigen Anordnung ausgestattet ist.
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Ausgehend von einer Anordnung zur Lagesicherung wenigstens eines Leitungsstrangs an einer Flächenstruktur eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, mit zumindest einem an der Flächenstruktur angebrachten flächenförmigen sowie akustisch wirksamen Material und zumindest einem Halter für besagten zumindest einen Leitungsstrang, wobei der Halter zumindest durch einen Befestigungsabschnitt und wenigstens einen mit demselben verbundenen Halteabschnitt zur form-, kraft- und/oder stoffschlüssigen Befestigung des wenigstens einen Leitungsstrangs am Halter gebildet ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass das akustisch wirksame Material eine Durchbrechung aufweist, die von dem Halter derart durchsetzt ist, dass der Befestigungsabschnitt des Halters auf der einen Seite des akustisch wirksamen Materials, nämlich zwischen der Flächenstruktur des Fahrzeugs und dem akustisch wirksamen Material, und der wenigstens eine Halteabschnitt des Halters auf der anderen Seite des akustisch wirksamen Materials angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist durch diese Maßnahme der zumindest eine Anbindungspunkt respektive Halter zur Lagesicherung eines Leitungsstrangs am Fahrzeug in das akustisch wirksame Material integriert und ist die Möglichkeit eröffnet, besagten zumindest einen Anbindungspunkt respektive Halter in einem einzigen Montageschritt gemeinsam mit dem akustisch wirksamen Material an die betreffende Flächenstruktur des Fahrzeugs zu setzen. Das aufwendige Anschweißen von nach dem Stand der Technik favorisierten Befestigungs-Bolzen im Karosseriebau ist demgemäß entbehrlich. Allgemein sind insbesondere Einsparungen bei Investitionskosten, Einsparungen an Fertigungs- und Energiekosten sowie eine Verringerung der Durchlaufzeit des Fahrzeugs bei der Herstellung desselben zu verzeichnen.
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Die Erfindung kann zur Lagesicherung eines oder mehrerer Leitungsstränge in Fahrzeugen eingesetzt werden, insbesondere für elektrische Versorgungsleitungen oder elektrische oder optische Signalleitungen oder für Medienleitungen wie beispielsweise Leitungen für Wasch- oder Brems- oder Hydraulikflüssigkeiten oder flüssige oder gasförmige Betriebs- oder Treibstoffe.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach kann das akustisch wirksame Material durch ein Schalldämmelement in Form einer Schwerschichtmatte gebildet sein, die zumindest eine Bitumenlage und eine flächenstrukturseitig an derselben angeordnete Kleberschicht aufweist. Vermittels besagter Kleberschicht ist ein einfaches und kostengünstiges Befestigen des an die Flächenstruktur des Fahrzeugs gesetzten akustisch wirksamen Materials respektive der Schwerschichtmatte samt Halter an die betreffende Flächenstruktur des Fahrzeugs ermöglicht. Vorteilhaft kann die Schwerschichtmatte ausgehend von der Flächenstruktur des Fahrzeugs nach Art eines Sandwichs eine Kleberschicht, eine erste Bitumenlage, eine Gewebelage und eine zweite Bitumenlage aufweisen. Ein derartiger Sandwich hat sich in Versuchen sowohl bezüglich seines Schalldämmverhaltens gegenüber Körperschall und Luftschall als auch bezüglich seiner Zugfestigkeit orthogonal zur Flächenstruktur, insbesondere im Hinblick auf die Festlegung des zumindest einen Halters an der betreffenden Flächenstruktur des Fahrzeugs, bewährt.
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Weiter vorteilhaft kann der Befestigungsabschnitt des Halters als Halterfuß mit je einer Kontaktfläche hin zur Flächenstruktur des Fahrzeugs und hin zum akustisch wirksamen Material ausgebildet sein, wobei die Flächenausdehnung des Halterfußes größer der Durchbrechung im akustisch wirksamen Material ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme ist ein großflächiger, insbesondere klebender Kontakt zwischen dem Halter und dem akustisch wirksamen Material gewährleistet, der wiederum eine wirkungsvolle Fixierung des Halters an der Flächenstruktur des Fahrzeugs bewirkt. Um diese Fixierung noch weiter zu verbessern, kann des Weiteren die zur Flächenstruktur des Fahrzeugs weisende Kontaktfläche des als Halterfuß ausgebildeten Befestigungsabschnittes mit einer Kleberschicht versehen sein. Weiter kann vorgesehen sein, dass die Kleberschicht durch ein beidseitig klebendes Klebeband gebildet ist, welches beispielsweise einstückig ausgebildet ist und sowohl am akustisch wirksamen Material als auch am Halterfuß des Halters befestigt ist. Da das akustisch wirksame Material zweckmäßigerweise vorab mit einem oder mehreren Haltern bestückt wird, dient ein einstückiges Klebeband für besagten Halter vorteilhafterweise auch als Verliersicherung bei der Handhabung des flächenförmigen sowie akustisch wirksamen Materials. Wie die Erfindung noch vorsieht, kann die Kleberschicht warmaushärtend oder -abbindend ausgebildet sein, um eine besonders hohe Festigkeit der Fügeverbindungen zu erzielen.
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Grundsätzlich wird aus Stabilitäts- und Kostengründen bevorzugt, den zumindest einen Befestigungsabschnitt des Halters fest verbunden, insbesondere einstückig mit dem wenigstens einen Halteabschnitt auszubilden. Es kann sich aber auch als vorteilhaft erweisen, den Halter mehrteilig auszubilden, um beispielsweise die Montage desselben weiter zu erleichtern und/oder aus einer Mehrzahl vorgehaltener unterschiedlicher Halteabschnitte für bestimmte Leitungsstränge wählen zu können.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit zumindest einer Anordnung der vorstehend beschriebenen Art.
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Das Verfahren zur Lagesicherung wenigstens eines Leitungsstrangs an einer Flächenstruktur eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, zeichnet sich bevorzugt durch folgende Schritte aus:
- – Bereitstellung eines flächenförmigen sowie akustisch wirksamen Materials,
- – Ausbildung einer oder mehrerer Durchbrechungen im akustisch wirksamen Material,
- – Bereitstellung zumindest eines Halters für den wenigstens einen Leitungsstrang, der zumindest durch einen Befestigungsabschnitt und wenigstens einen mit demselben verbundenen Halteabschnitt für den wenigstens einen Leitungsstrang gebildet ist,
- – Bestückung des akustisch wirksamen Materials mit dem zumindest einen Halter durch Einfädeln desselben in eine Durchbrechung des akustisch wirksamen Materials derart, dass der Befestigungsabschnitt des Halters auf der einen Seite und der Halteabschnitt auf der anderen Seite des akustisch wirksamen Materials angeordnet ist,
- – Befestigung zumindest des akustisch wirksamen Materials an der Flächenstruktur des Fahrzeugs durch Klebung derart, dass der Befestigungsabschnitt des Halters an der Flächenstruktur des Fahrzeugs zur Anlage kommt, und
- – form-, kraft- und/oder stoffschlüssige Befestigung des wenigstens einen Leitungsstrangs am Halteabschnitt des Halters.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Fahrzeug in einer Seitenansicht, welches mit einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Lagesicherung wenigstens eines Leitungsstrangs an einer Flächenstruktur des Fahrzeugs ausgestattet ist,
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2 eine Schnittansicht besagter Flächenstruktur des Fahrzeugs, auf welcher die erfindungsgemäße Anordnung befestigt ist, und
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3 die Einzelheit „Z” nach 2.
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1 zeigt zunächst ein Fahrzeug 1, respektive Kraftfahrzeug, mit einem Vorderwagen 2 und einer Fahrgastzelle 3, die ihrerseits bekanntermaßen mittels einer Flächenstruktur 4 in Form einer vorderen Stirnwand (vgl. 2 und 3) von einem hier im Detail nicht näher dargestellten Motorraum 5 des Vorderwagens 2 abgetrennt ist. Gemäß den 2 und 3 ist besagte Flächenstruktur 4 respektive vordere Stirnwand motorraumseitig mit einem flächen- bzw. mattenförmigen sowie akustisch wirksamen Material 6 belegt. Des Weiteren sind motorraumseitig ein oder mehrere an der Flächenstruktur 4 befestigte Halter 7 vorgesehen, die ihrerseits der Befestigung bzw. Halterung wenigstens eines vorliegend äußerst schematisch dargestellten Leitungsstrangs 8 dienen. Der wenigstens eine Leitungsstrang 8 kann durch eine oder mehrere elektrische Leitungen und/oder eine oder mehrere an sich bekannte Medienleitungen, wie beispielsweise Ölleitungen, gebildet sein. Die besagten Leitungen können sowohl starr als auch flexibel ausgebildet sein.
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Wie insbesondere der 2 zu entnehmen ist, ist der Halter 7 durch einen Befestigungsabschnitt 9 und einem mit demselben fest verbundenen Halteabschnitt 10 zur vorliegend formschlüssigen Befestigung des Leitungsstrangs 8 am Halter 7 gebildet. Der Halter 7, der seinerseits aus einem Kunststoff, einem Metall oder einer Kombination daraus besteht, kann sowohl einteilig als auch mehrteilig (vgl. 2) ausgebildet sein. Ist der Halter 7 wie vorliegend gezeigt mehrteilig und beispielsweise untereinander verrastbar, verschraubbar oder mittels anderer an sich bekannter Fügemaßnahmen untereinander verbindbar ausgebildet, können z. B. eine Mehrzahl unterschiedlicher Halteabschnitte 10 vorgehalten werden, die optimal bezüglich bestimmter zu halternder Leitungsstränge 8 ausgebildet sind und aus denen entsprechend gewählt werden kann. Gemäß 2 ist beispielgebend ein im Querschnitt u-förmiger sowie biegeelastischer Halteabschnitt 10 gezeigt, in welchem der Leitungsstrang 8 formschlüssig befestigt, d. h., eingeclipst ist. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf derartige Halteabschnitte 10, sondern erfasst auch Halteabschnitte 10, die im Hinblick auf eine kraftschlüssige oder stoffschlüssige Befestigung des Leitungsstrangs 8 am Halteabschnitt 8 mit an sich bekannter Verschraubungen oder für eine Klebung ausgelegt sind (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Wie den 2 und 3 weiter zu entnehmen ist, ist das flächenförmige sowie akustisch wirksame Material 6 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schalldämmelement nach Art eines Sandwiches, d. h., mehrschichtig ausgebildet. Vorliegend ist ein Schalldämmelement in Form einer sogenannten Schwerschichtmatte gezeigt, welche ausgehend von der Flächenstruktur 4 in Form der vorderen Stirnwand des Fahrzeugs 1 eine Kleberschicht 11, eine erste Bitumenlage 12, eine Gewebelage 13 und eine zweite Bitumenlage 14 aufweist. Die Gewebelage 13 bewirkt dabei insbesondere eine erhöhte Bruch- bzw. Reisfestigkeit der Schwerschichtmatte auch in orthogonaler Richtung zur Schwerschichtmatte.
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Das flächenförmige sowie akustisch wirksame Material 6 in Form besagter Schwerschichtmatte kann manuell oder auch mittels an sich bekannter und demgemäß nicht näher dargestellter Handhabungstechnik, wie beispielsweise an sich bekannter Robotertechnik, gegen die zu dämmende Flächenstruktur 4 gesetzt und durch Klebung an derselben befestigt werden. Als Kleberschicht 11 ist bevorzugt ein warmaushärtender oder -abbindender Klebstoff vorgesehen, der seinerseits eine hohe Endfestigkeit erst nach Erwärmung beispielsweise während eines Lackierprozesses der Karosserie des Fahrzeugs 1 erreicht. Die Kleberschicht 11 kann dabei durch einen an sich bekannten streich- oder spritzfähigen Kleber oder durch ein beidseitig klebendes Klebeband gebildet sein (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Um nunmehr im Hinblick auf den Stand der Technik das Setzen von Anbindungspunkten für den Leitungsstrang 8 respektive das Befestigen der Halter 7 an der Flächenstruktur 4 des Fahrzeugs 1 zu vereinfachen und kostengünstiger zu gestalten, weist das akustisch wirksame Material 6, vorliegend die Schwerschichtmatte, je zu setzenden bzw. zu befestigenden Halter 7 eine Durchbrechung 15 auf, die von dem Halter 7 durchsetzt ist. Der Halter 7 durchsetzt dabei besagte Durchbrechung 15 derart, dass der Befestigungsabschnitt 9 des Halters 7 auf der einen Seite des akustisch wirksamen Materials 6, nämlich zwischen der Flächenstruktur 4 des Fahrzeugs 1 und dem akustisch wirksamen Material 6, und der Halteabschnitt 10 des Halters 7 auf der anderen Seite des akustisch wirksamen Materials 6, vorliegend im Motorraum 5 des Fahrzeugs 1 angeordnet ist. Die Durchbrechung 15 kann dabei z. B. durch eine Ausnehmung, wie beispielsweise eine Bohrung oder eine Ausstanzung oder auch durch einen oder mehrere einfache Schnitte, z. B. kreuzförmig angeordnete Schnitte, im akustisch wirksamen Material 6 bzw. der Schwerschichtmatte gebildet sein.
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Der Befestigungsabschnitt 9 des Halters 7 ist vorliegend als Halterfuß mit je einer Kontaktfläche 16, 17 hin zur Flächenstruktur 4 des Fahrzeugs 1 und hin zum akustisch wirksamen Material 6 ausgebildet. Die Flächenausdehnung des Halterfußes ist dabei größer der Durchbrechung 15 im akustisch wirksamen Material ausgebildet. Durch diese Maßnahme ist ein großflächiger, gegebenenfalls auch klebender Kontakt zwischen dem Halter 7 und dem akustisch wirksamen Material 6 gewährleistet, der wiederum eine wirkungsvolle Fixierung des Halters 7 an der Flächenstruktur 4 des Fahrzeugs 1 dadurch bewirkt, dass der Halter 7 während des Setzens des akustisch wirksamen Materials 6 in Form der Schwerschichtmatte an die Flächenstruktur 4 mit seinem Halterfuß gegen die Flächenstruktur 4 gedrückt und somit an derselben fixiert wird. Ist obendrein die zur Flächenstruktur 4 des Fahrzeugs 1 weisende Kontaktfläche 16 des als Halterfuß ausgebildeten Befestigungsabschnittes 9 mit einer Kleberschicht 18 versehen, ist der Halter 7 nicht allein durch das akustisch wirksame Material 6 an der Flächenstruktur 4 fixiert, sondern zusätzlich durch eine separate Fügeverbindung mit der Flächenstruktur 4.
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Nachfolgend wird die Erfindung weiter anhand eines bevorzugten Verfahrens zur Lagesicherung wenigstens eines Leitungsstrangs 8 an einer Flächenstruktur 4 des Fahrzeugs 1 beschrieben.
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Gesetzt den Fall, es soll eine Flächenstruktur 4 des Fahrzeugs 1, beispielsweise die vorstehend bereits erwähnte vordere Stirnwand des Fahrzeugs 1 zwischen Fahrgastzelle 3 und Motorraum 5 motorraumseitig mit einem flächenförmigen sowie akustisch wirksamen Material 6 belegt werden und es sollen des Weiteren ein oder mehrere Halter 7 zur Befestigung wenigstens eines Leitungsstrangs 8 an besagter Flächenstruktur 4 motorraumseitig vorgesehen werden, so wird zunächst das vorzugsweise bereits zugeschnittene akustisch wirksame Material 6, beispielsweise die oben beschriebene Schwerschichtmatte, entsprechend der Anzahl und Anordnung der zu befestigenden Halter 7 mit Durchbrechungen 15 versehen. Der Zuschnitt des akustisch wirksamen Materials 6 und die Ausbildung der Durchbrechungen 15 erfolgt vorzugsweise außerhalb der Fertigungslinie des Fahrzeugs 1. Die Durchbrechungen 15 können durch geeignet dimensionierte Ausnehmungen, beispielsweise Bohrungen, Ausstanzungen o. dgl. oder auch durch Schlitze im akustisch wirksamen Material 6 erzeugt werden. Beispielsweise können kreuzförmig angeordnete Schlitze ausgebildet werden, die ein Aufklappen der benachbarten Materialbereiche des akustisch wirksamen Materials 6 orthogonal zur Flächenausdehnung desselben gestatten. Im Anschluss daran wird das akustisch wirksame Material 6 mit den oben im Detail vorgestellten Haltern 7 für den Leitungsstrang 8 bestückt, Indem dieselben jeweils in eine vorbestimmte Durchbrechung 15 derart eingefädelt werden, dass deren Befestigungsabschnitt 9 auf der einen Seite des akustisch wirksamen Materials 6, hier der mit einer Kleberschicht 11 versehenen Seite der Schwerschichtmatte, und der Halteabschnitt 10 auf der anderen Seite, hier der zum Motorraum 5 zugewandten Seite der Schwerschichtmatte angeordnet ist.
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In Anlehnung an 2 kann der Halter 7 mit seinem Halteabschnitt 10 voran durch die Durchbrechung 15 hindurch geschoben werden, bis der Halterfuß des Befestigungsabschnittes 9 des Halters 7 an der klebstoffbeschichteten Seite des akustisch wirksamen Materials 6 respektive der Schwerschichtmatte anliegt, sofern die Abmaße der Durchbrechung 15 bzw. die Elastizität des akustisch wirksamen Materials 6 respektive der Schwerschichtmatte diese Verfahrensweise erlauben. Nach Wahl des Materials der Kleberschicht 11 kann bereits ein gewisser Grundhalt des Halters 7 am akustisch wirksamen Material 6 bzw. an der Schwerschichtmatte und damit eine gewisse Verliersicherung für die Halter 7 bewirkt sein.
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Bevorzugt ist jedoch gemäß 2 der Halter 7 zweiteilig ausgebildet, wodurch die Möglichkeit eröffnet ist, zunächst den Halterfuß des Befestigungsabschnittes 9 des Halters 7 mit einem stabförmig ausgebildeten ersten Anschlussabschnitt 9a voran durch die Durchbrechung 15 hindurch zu schieben, bis der Halterfuß des Befestigungsabschnittes 9 des Halters 7 an der klebstoffbeschichteten Seite des akustisch wirksamen Materials 6 respektive der Schwerschichtmatte anliegt. Die Durchbrechung 15 kann dadurch besonders klein ausfallen.
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Der Halteabschnitt 10 verfügt über einen zum ersten Anschlussabschnitt 9a des Befestigungsabschnittes 9 korrespondierenden zweiten Anschlussabschnitt 10a und kann somit vermittels desselben am Befestigungsabschnitt 9 form-, kraft- und/oder stoffschlüssig, beispielsweise nach Art einer Clips- oder Schraubverbindung und/oder durch Klebung befestigt werden.
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Zu diesem Zeitpunkt steht ein flächenförmiges sowie akustisch wirksames Material 6 zur Verfügung, in welchem die erforderlichen Anbindungspunkte bzw. Halter 7 für den Leitungsstrang 8 bereits integriert sind. Das mit den Haltern 7 bestückte akustisch wirksame Material 6 kann nunmehr zum Fahrzeug 1 verbracht und an der betreffenden Flächenstruktur 4, vorliegend an der vorderen Stirnwand zwischen Fahrgastzelle 3 und Motorraum 5 motorraumseitig durch Klebung befestigt werden. Dabei kann die Kleberschicht 11 bereits über das erforderliche Haftvermögen verfügen, um das akustisch wirksame Material 6 samt der Halter 7 an der Flächenstruktur 4 zu fixieren. Demgegenüber kann auch eine Kleberschicht 11 Verwendung finden, die beispielsweise erst nach Durchlauf der mit besagtem akustisch wirksamen Material 6 bestückten Karosserie des Fahrzeugs 1 durch eine Lackiervorrichtung unter Wärmeeinwirkung aushärtet oder abbindet bzw. vollständig aushärtet oder vollständig abbindet. Bis zum Aushärten oder Abbinden der Kleberschicht 11 ist das akustisch wirksame Material 6 vorzugsweise selbsthaftend respektive magnetisch infolge magnetischer Einschlüsse oder Anhaftungen im/am akustisch wirksamen Material 6 oder auch mittels nicht näher dargestellter separater Haltevorrichtungen an der Flächenstruktur 4 fixiert. Danach kann sich die form-, kraft- und/oder stoffschlüssige Befestigung des Leitungsstrangs 8 am Halteabschnitt 10 des Halters 7 anschließen.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf das vorstehend beschriebene Verfahren zur Lagesicherung beschränkt, sondern erfasst auch bestimmte Ausgestaltungen und Abwandlungen desselben. So kann es gegebenenfalls auch angezeigt sein, den Halteabschnitt 10 des Halters 7 erst dann mit dem Befestigungsabschnitt 9 desselben zu verbinden, wenn das akustisch wirksame Material 6 samt integrierter Befestigungsabschnitte 9 bereits an die Flächenstruktur 4 gesetzt ist und gegebenenfalls bereits die Kleberschicht 11 ausgehärtet bzw. abgebunden ist. Ebenso kann es auch angezeigt sein und ist demgemäß durch die Erfindung mit erfasst, die Kleberschicht 11 erst dann auf das akustisch wirksame Material 6 aufzutragen, wenn dasselbe mit Haltern 7 oder deren Befestigungsabschnitten 9 bereits bestückt ist. Insoweit ist dann die Möglichkeit gegeben, neben dem akustisch wirksamen Material 6 gleichzeitig, d. h., in einem Verfahrensschritt, die Befestigungsabschnitte 9 flächenstrukturseitig mit einer Kleberschicht 11 zu versehen. Wird als Kleberschicht 11 beispielsweise ein beidseitig klebendes Klebeband verwendet, kann dieses gleichzeitig als Verliersicherung für den Halter 7 oder dessen Befestigungsabschnitt 9 am akustisch wirksamen Material 6 dienen. Weiterhin beschränkt sich die Erfindung nicht auf ein akustisch wirksames Material 6 nach Art eines Schalldämmelementes, vorliegend einer Schwerschichtmatte, sondern erfasst auch ein flächenförmiges sowie akustisch wirksames Material 6, welches überwiegend schalldämpfende Eigenschaften aufweist und beispielsweise durch einen derartige Eigenschaften aufweisenden offenporigen Schaumstoff gebildet ist. Ebenso ist ein akustisch wirksames Material 6 mit erfasst, welches schalldämmende und schalldämpfende Eigenschaften in Kombination aufweist, indem beispielsweise eine Schwerschichtmatte der oben beschriebenen Art eine oder mehrere weitere Materialschichten, beispielsweise Schaumstoffschichten, mit schalldämpfenden Eigenschaften aufweist (nicht zeichnerisch dargestellt). Schlussendlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf besagte vordere Stirnwand, sondern erfasst jedwede Flächenstruktur 4 an einem Fahrzeug 1, die mit einem flächenförmigen sowie akustisch wirksame Material 6 sowie mit einem oder mehreren Haltern 7 zur Befestigung eines oder mehrerer Leitungsstränge 8 versehen werden soll. So können ohne Anspruch auf Vollständigkeit auch ein Fahrzeugbodenblech, großflächige Strukturen von Fahrzeugklappen und Türen, das Fahrzeugdach, Seitenteile u. dgl. mehr erfindungsgemäß ausgebildet bzw. ausgestattet sein. Auch können Flächenstrukturen 4 an Aggregaten des Fahrzeugs 1, beispielsweise am Motor- und Getriebeblock, erfindungsgemäß ausgebildet bzw. ausgestattet sein (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Vorderwagen
- 3
- Fahrgastzelle
- 4
- Flächenstruktur
- 5
- Motorraum
- 6
- akustisch wirksames Material
- 7
- Halter
- 8
- Leitungsstrang
- 9
- Befestigungsabschnitt
- 9a
- erster Anschlussabschnitt
- 10
- Halteabschnitt
- 10a
- zweiter Anschlussabschnitt
- 11
- Kleberschicht (akustisch wirksames Material 6)
- 12
- erste Bitumenlage
- 13
- Gewebelage
- 14
- zweite Bitumenlage
- 15
- Durchbrechung
- 16
- Kontaktfläche
- 17
- Kontaktfläche
- 18
- Kleberschicht (Halter 7)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4324489 A1 [0003]
- EP 1026043 A2 [0003]
- DE 19730963 A1 [0003]