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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugvorrichtung mit einem Stoßfänger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2010 045 885 A1 ist bereits eine Kraftfahrzeugvorrichtung mit einem Stoßfänger, mit einem karosseriefesten Träger und mit einer Befestigungseinheit, die zur Befestigung des Stoßfängers an dem Träger vorgesehen ist und die zumindest einen Befestigungsbolzen sowie zumindest eine Bolzenaufnahme aufweist, mittels denen der Stoßfänger an dem Träger einhängbar ist, bekannt.
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Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, bei geringem Montageaufwand und günstigen Fertigungskosten eine sichere Befestigung zu realisieren. Sie wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung geht aus von einer Kraftfahrzeugvorrichtung mit einem Stoßfänger, mit einem karosseriefesten Träger und mit einer Befestigungseinheit, die zur Befestigung des Stoßfängers an dem Träger vorgesehen ist und die zumindest einen Befestigungsbolzen sowie zumindest eine Bolzenaufnahme aufweist, mittels denen der Stoßfänger an dem Träger einhängbar ist.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Bolzenaufnahme eine seitliche Öffnung aufweist, durch die der Befestigungsbolzen in die Bolzenaufnahme einbringbar ist. Dadurch kann der Befestigungsbolzen besonders vorteilhaft in der Bolzenaufnahme fixiert werden, während gleichzeitig die Befestigungseinheit nach außen hin unsichtbar ist. Zudem kann dadurch eine einfache Montage erreicht werden, wodurch ein Montageaufwand reduziert und Fertigungskosten gesenkt werden können. Unter einem „karosseriefesten Träger” soll dabei insbesondere ein Träger verstanden werden, der fest mit einer Karosserie verbunden ist oder einen Teil der Karosserie bildet, wie insbesondere ein Teil des Rohbaus. Unter einer „Befestigungseinheit” soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, durch eine Formschlussverbindung zwischen dem Befestigungsbolzen und der Bolzenaufnahme den Stoßfänger fest mit dem Träger zu verbinden. Unter einer „Bolzenaufnahme” soll dabei insbesondere eine Aussparung verstanden werden, die für einen Durchgriff des Befestigungsbolzens vorgesehen ist. Unter einer „seitlichen Öffnung” soll insbesondere verstanden werden, dass die Bolzenaufnahme in eine Richtung seitlich geöffnet ist, wodurch der Befestigungsbolzen mit einer Bewegung in einer Richtung, die senkrecht zu einem Schaft des Befestigungsbolzens orientiert ist, in die Bolzenaufnahme eingeschoben werden kann. Unter „einhängbar” soll insbesondere verstanden werden, dass der Befestigungsbolzen lediglich durch die Bewegung senkrecht zu dem Schaft des Befestigungsbolzens montiert werden kann und dass insbesondere eine Bewegung in einer Richtung parallel zum Schaft, die dazu vorgesehen ist, den Befestigungsbolzen in die Bolzenaufnahme einzubringen, entfallen kann.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass in montiertem Zustand die Bolzenaufnahme den Befestigungsbolzen in einem Winkelbereich von mehr als 180 Grad umschließt. Dadurch kann der Befestigungsbolzen vorteilhaft in der Bolzenaufnahme fixiert werden, insbesondere auch in einer Richtung, die parallel zu einer Montageebene verläuft, wodurch eine besonders sichere Befestigung des Stoßfängers an dem Träger erreicht werden kann. Unter einer „Montageebene” soll dabei insbesondere eine Ebene verstanden werden, die senkrecht zu einem Schaft des Befestigungsbolzens orientiert ist. Unter „in einem Winkelbereich von mehr als 180 Grad umschließen” soll insbesondere verstanden werden, dass die Bolzenaufnahme in einer Querschnittsebene, die senkrecht zu dem Schaft des Befestigungsbolzens orientiert ist, an zumindest drei Punkten, die über den Winkelbereich von mehr als 180 Grad verteilt sind, formschlüssig an dem Schaft des Befestigungsbolzens anliegt und den Befestigungsbolzen dadurch gegen eine Bewegung entlang der Montageebene formschlüssig fixiert.
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Zudem ist es vorteilhaft, warm die Bolzenaufnahme zumindest eine seitliche Wange aufweist, die für eine Montage elastisch verformbar und/oder federnd ausgeführt ist. Dadurch kann der Stoßfänger einfach montiert werden, während er in montiertem Zustand vorteilhaft fixiert ist. Insbesondere kann dadurch eine Art Rastung realisiert werden, durch die der Stoßfänger bei Bedarf einfach demontiert werden kann. Unter einer „seitlichen Wange” soll dabei insbesondere ein Bereich der Bolzenaufnahme verstanden werden, an dem der Befestigungsbolzen während der Montage entlang geführt wird, wie vorzugsweise im Bereich der seitlichen Öffnung der Bolzenaufnahme.
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Vorzugsweise ist der Befestigungsbolzen t-förmig ausgebildet und die Befestigungseinheit fixiert den Stoßfänger in allen drei Raumrichtungen. Dadurch kann der Stoßfänger lagefest an dem Träger fixiert werden. Unter „t-förmig” soll dabei insbesondere verstanden werden, dass der Befestigungsbolzen in einem Kopfbereich in zumindest einer Erstreckungsrichtung eine Ausmessung aufweist, die größer ist als ein Durchmesser des Schafts entlang dieser Erstreckungsrichtung, wie insbesondere eine Ausgestaltung des Bolzens mit einem Kopf. Unter „in allen drei Raumrichtung fixiert” soll insbesondere verstanden werden, dass der Stoßfänger zumindest bis zu einer Maximalbelastung, die durch die Befestigungseinheit definiert ist, für Krafteinwirkungen aus beliebiger Richtung fest und unbeweglich mit dem Träger verbunden ist.
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Außerdem wird vorgeschlagen, dass die Bolzenaufnahme zumindest eine Einführschrägen und/oder zumindest eine Anfasung aufweist, die als Montagehilfe vorgesehen sind. Dadurch kann eine Montage weiter vereinfacht werden. Unter einer „Einführschräge” soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Schräge verstanden werde, die den Stoßfänger bei einer Bewegung entlang der Montageebene führt oder ausrichtet. Unter einer „Anfasung” soll insbesondere eine Schräge verstanden werden, die den Stoßfänger bei der Montage senkrecht zu der Montageebene führt oder ausrichtet.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugvorrichtung,
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2 eine Befestigungseinheit der Kraftfahrzeugsvorrichtung in einer Detaildarstellung,
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3 die Befestigungseinheit in einer Aufsicht und
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4 die Befestigungseinheit in einem Querschnitt.
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Die 1 bis 4 zeigen eine Kraftfahrzeugvorrichtung mit einem Stoßfänger 10, mit einem karosseriefesten Träger 11 und mit einer Befestigungseinheit 12. Die Befestigungseinheit 12 ist zur Befestigung des Stoßfängers 10 an dem Träger 11 vorgesehen. Sie umfasst eine Mehrzahl von Befestigungsbolzen 13, die in vormontiertem Zustand fest mit dem karosseriefesten Träger 11 verbunden sind, sowie eine entsprechende Mehrzahl von Bolzenaufnahmen 14, die in den Stoßfänger 10 eingebracht sind. Mittels der Befestigungsbolzen 13 und der Bolzenaufnahmen 14 ist der Stoßfänger 10 an dem Träger 11 einhängbar.
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Der Stoßfänger 10 ist zumindest zweiteilig ausgeführt. Der Stoßfänger 10 umfasst eine Stoßfängerverkleidung 22, die eine nach außen gewandte Sichtfläche ausbildet, und einen Stoßfängergrundträger 23, der fest mit der Stoßfängerverkleidung 22 verbunden ist und der zur Anbindung an den Träger 11 vorgesehen ist. Grundsätzlich ist aber auch eine einteilige Ausbildung des Stoßfängers 10 denkbar.
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Die Bolzenaufnahmen 14 sowie die Befestigungsbolzen 13 sind alle gleich ausgebildet. In den 1 bis 4 sind lediglich der eine Befestigungsbolzen 13 sowie die entsprechende Bolzenaufnahme 14 dargestellt. Die folgende Beschreibung lässt sich analog auf die restlichen, nicht näher dargestellten Befestigungsbolzen 13 sowie Bolzenaufnahmen 14, mittels denen der Stoßfänger 10 befestigt ist, übertragen.
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Der Träger 11 ist als ein Teil von einem Rohbau der Kraftfahrzeugvorrichtung ausgebildet. Der Träger 11, der damit einstückig mit einer Karosserie ausbildet ist, ist aus Metall. Der Befestigungsbolzen 13 ist ebenfalls aus Metall ausgeführt. Er kann grundsätzlich aber auch aus Kunststoff ausgebildet sein. Der Befestigungsbolzen 13 ist fest mit dem Träger 11 verbunden. Für die Verbindung sind grundsätzlich unterschiedliche feste Verbindungen, wie beispielsweise Einpressen, Schrauben oder Schweißen, denkbar.
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Die Bolzenaufnahme 14 ist in den Stoßfängergrundträger 23 eingebracht. Der Stoßfängergrundträger 23 weist in einem Bereich, in dem er die Bolzenaufnahme 14 aufweist, eine Stärke auf, die im Bereich einiger Millimeter liegt. Die Bolzenaufnahme 14 ist als eine Aussparung in dem Stoßfängergrundträger 23 ausgeführt.
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Die Bolzenaufnahme 14 weist für die Montage eine seitliche Öffnung 15, durch die der Befestigungsbolzen 13 in die Bolzenaufnahme 14 einbringbar ist (vgl. 2), auf. Bei einer Montage wird der Stoßfänger 10 entlang einer Montageebene relativ zu dem Träger 11 geführt, wodurch der Befestigungsbolzen 13 in Eingriff mit der Bolzenaufnahme 14 gebracht wird. Die Montageebene ist dabei als eine virtuelle Ebene zu verstehen, die insbesondere parallel zu einer Oberfläche des Stoßfängergrundträgers 23 im Bereich der Bolzenaufnahme 14 verläuft. Der Befestigungsbolzen 13 weist dabei einen Schaft 24 auf, dessen Haupterstreckungsrichtung senkrecht zu der Montageebene orientiert ist.
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In montiertem Zustand, also in einem Zustand, in dem der Stoßfänger 10 an dem Träger 11 eingehängt ist, umschließt die Bolzenaufnahme 14 den Befestigungsbolzen 13 in einem Winkelbereich von mehr als 180 Grad. Der Befestigungsbolzen 13 liegt dabei insbesondere in einem nach oben gewandten Bereich mit seinem Außenumfang an einem Innenumfang der Bolzenaufnahme 14 an. Zudem umschließt die Bolzenaufnahme 14 den Befestigungsbolzen 13 auch teilweise auf einer diesbezüglich gegenüberliegenden Seite. Der Stoßfänger 10 ist damit in der Montageebene formschlüssig mit dem Träger 11 verbunden. In der Montageebene bildet die Bolzenaufnahme 14 in Bezug auf die Öffnung 15 einen Hinterschnitt aus, durch den der Befestigungsbolzen 13 in montiertem Zustand formschlüssig fixiert ist (vgl. 4).
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Um den Befestigungsbolzen 13 bei einer Montage in die Bolzenaufnahme 14 einzubringen, weist die Bolzenaufnahme 14 im Bereich der Öffnung 15 zwei seitliche Wangen 16, 17 auf, die elastisch verformbar sind. In diesem Bereich sind die Wangen 16, 17 der Bolzenaufnahme 14 als Stege ausgeführt, die durch eine Krafteinwirkung bei der Montage elastisch verbogen werden, wodurch der Befestigungsbolzen 13 zwischen den Wangen 16, 17 hindurchgeführt wird, und die in montiertem Zustand den Befestigungsbolzen 13 formschlüssig arretieren. Die Wangen 16, 17 sind dabei einstückig mit dem Stoßfängergrundträger 23 ausgeführt. Zur Ausbildung der elastischen Wangen 16, 17 sind in den Stoßfängergrundträger 23 Aussparungen 25, 26 eingebracht, die die elastischen Wangen 16, 17 ausbilden.
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Der Befestigungsbolzen 13 ist t-förmig ausgebildet. An seinem freistehenden Ende weist der Befestigungsbolzen 13 einen Kopf 27 auf, dessen Durchmesser größer ist als ein Durchmesser der Bolzenaufnahme 14. Der an den Kopf 27 angrenzende Schaft 24 des Befestigungsbolzens 13 weist einen Durchmesser auf, der in etwa gleich groß ist wie der Durchmesser der Bolzenaufnahme 14. Zudem weist der Befestigungsbolzen 13 einen Fuß 28 auf, dessen Durchmesser wieder größer ist als der Durchmesser der Bolzenaufnahme 14. In montiertem Zustand greift der Schaft 24 durch die Bolzenaufnahme 14 hindurch, so dass der Stoßfängergrundträger 23, bzw. bei einer einteiligen Ausführung der Stoßfänger 10, zwischen dem Kopf 27 und dem Fuß 28 des Befestigungsbolzens 13 eingespannt ist. Die Befestigungseinheit 12 fixiert damit den Stoßfänger 10 in alle drei Raumrichtungen. Entlang der Montageebene ist der Stoßfänger 10 durch die den Befestigungsbolzen 13 in einem Winkelbereich von mehr als 180 Grad umschließende Bolzenaufnahme 14 fixiert. In einer Richtung senkrecht dazu ist der Stoßfänger 10 durch den Kopf 27 und den Fuß 28 des Befestigungsbolzens 13 fixiert.
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Als Montagehilfe weist die Bolzenaufnahme 14 zwei Einführschrägen 18, 19 auf (vgl. 3). Entlang der Richtung, die für die Montage des Stoßfängers 10 an dem Träger 11 vorgesehen ist, laufen die beiden Wangen 16, 17 aufeinander zu und bilden damit die Einführschrägen 18, 19 aus. Der Stoßfänger 10 kann somit in der Montageebene mit einer breiten Toleranz angesetzt werden. Durch die Einführschrägen 18, 19 wird der Stoßfänger 10 bei der Montage automatisch zentriert, bis der Befestigungsbolzen 13 in die Bolzenaufnahme 14 eingreift.
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Zudem weist die Bolzenaufnahme 14 als Montagehilfe Anfasungen 20, 21 auf, die beidseitig der Öffnung 15 angebracht sind. Im Bereich der Einführschrägen 18, 19 weist der Stoßfängergrundträger 23 eine entlang der Montagerichtung zunehmende Wandstärke auf. Durch die zunehmende Wandstärke wird der Stoßfänger 10 in einer Richtung, die parallel zu dem Schaft 24 des Befestigungsbolzens 13 verläuft, auf dem Befestigungsbolzen 13 zentriert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010045885 A1 [0002]