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Die Erfindung betrifft ein offenes Kühlregal, welches insbesondere zum gewerblichen Einsatz im Lebensmitteleinzelhandel für beispielsweise Fleisch, Gemüse, Obst oder Molkereiprodukte vorgesehen ist.
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Handelsüblich sind Kühlregale, die aus Ständern, einer Bodengruppe, einer Rückwandbaugruppe, einem Deckel und aus Regalböden bestehen. In der Bodengruppe oder in der Rückwandbaugruppe sind Teile des Kühlaggregates, üblicherweise insbesondere Ventilatoren und Verdampfer, integriert. Die Rückwandbaugruppe enthält Kanäle für die Kühlluft. Diese Luftkanäle sind zum Warenraum hin durch Bleche abgedeckt, die üblicherweise perforiert sind, um die vom Verdampfer erzeugte kalte Luft zu einem Teil in den Warenraum zu leiten.
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Ist das Kühlregal nach vorne nicht durch Türen geschlossen, also offen, wird üblicherweise ein anderer Teil der kalten Luft durch das Deckenelement hindurch nach vorne geleitet, dann nach unten umgelenkt und erzeugt hier mindestens einen Kühlluftschleier, welcher den Warenraum nach vorne hin gegen die warme Raumluft isoliert und im unteren Bereich des Kühlregals an der Vorderkante über ein Absauggitter wieder abgesaugt und so dem Kühlluftkreislauf wiederzugeführt wird. (Bild 1)
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Nachts oder an Feiertagen, also zu Zeiten, während derer die Ware im Kühlregal nicht zugänglich zu sein hat, wird bei einer Vielzahl handelsüblicher Kühlregale der Kühlraum nach vorne durch eine isolierende Abdeckung gegen Kälteverlust gesichert. Üblich sind Isoliervorhänge, in der Regel als Rollvorhang ausgebildet, deren Grundkörper im Deckenbereich des Kühlregals (Bild 1) angebracht sind, zu Betriebsschluss nach unten vor die Ware gezogen werden und dabei den Kühlluftschleier von der warmen Luft des umgebendem Raum trennen.
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Kühlregale können durch Aneinanderreihen von einzelnen Abschnitten Längen von 10, 20 oder noch mehr Metern erreichen. Aus Handhabungsgründen werden längere Kühlregale in der Regel durch mehrere nebeneinanderliegende Isoliervorhänge abgedeckt,
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Die Isoliervorhänge verhindern, dass sich Teile des Kühlluftschleiers mit der warmen Raumluft turbulent vermischen und der Kühlluftschleier erwärmt wird.
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Auf diese Weise wird die Wärmeisolierung verbessert, was erheblich Kühlleistung spart.
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Um die Isolierwirkung weiter zu verbessern wurden auch mehrlagige Vorhänge entwickelt. In der Wahl der Materialien wird auf geringen Wärmedurchlass geachtet.
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Allerdings verbleiben zwischen den einzelnen Isolierbahnen Spalte von zumindest mehreren Millimetern. Diese Spalte haben ihren Grund in den Lagern der Rolloachsen bedingt. Es ist leicht einzusehen, dass die Halterungen der Lager den freien Raum für die Isoliervorhänge beschränken, also im Bereich dieser Halterungen die Abdeckung fehlt.
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Aus dem gleichen Grund gibt es solche Spalte auch zwischen den Rollobahnen und den begrenzenden Seiten- bzw. Zwischenwänden der Kühlregalabschnitte.
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Eine spaltfreie Führung der Rollos ist technisch zwar machbar, aber mit größerem Kostenaufwand verbunden. Die Patentanmeldung
DE 10 2004 008 396 beschreibt dazu einen Vorschlag zur Abhilfe. Dieser Vorschlag ist aber technisch aufwändig.
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An diesen Spalten tritt gekühlte Luft aus dem Warenraum aus. Das stört den Kühlluftschleier und verursacht einen erhöhten Energieaufwand.
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Aufgabe der Erfindung ist, bei herabgelassenen Isoliervorhängen die Kälteverluste an den Spalten auf einfache und kostengünstige Weise zu vermindern und so einen geringeren Energieverbrauch und eine erhöhte Effizienz zur Erzeugung der Kaltluft zu erreichen.
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Als Lösung wird ein offenes Kühlregal mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Besonders bevorzugte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen.
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Vorzugsweise weist das offene Kühlregal einen Isoliervorhang auf, der aus mehreren, vorzugsweise zwei hintereinanderliegenden Bahnen besteht. Die Bahnen werden vorzugsweise auf Wickelachsen getrennt auf- und abgewickelt. (Bild 2a)
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Die Bahnen haben einen geringen Abstand im Bereich von wenigen Millimeter bis wenigen Zentimetern und schließen Luft ein, die sich wegen des geringen Abstandes nur wenig bewegen kann und daher gut isoliert.
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Die vorliegende Erfindung kann, je nach konkreter Umsetzung, ggf. auf aufwändige seitliche Führungsleisten verzichten. Das wird erreicht, indem die inneren Rollobahnen und die äußeren Bahnen um jeweils eine halbe Bahnenbreite versetzt angebracht werden. Das bedingt, dass die seitlichen Randbahnen entweder der inneren oder der äußeren Ebene als Halbbahn gestaltet sind. (Bild 3b)
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Im oder am Deckenteil des Kühlregals befinden sich eine Reihe Wickelachsen, vorzugsweise jeweils von der Breite eines Kühlregalabschnittes, zum Beispiel ca. 1,25 m lang.
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Auf den Wickelachsen sind Kühlfolien/-stoffbahnen aufgewickelt, welche heruntergezogen werden können, entweder bis an das Absauggitter im Bodenteil heran oder auch bis auf den Boden, um optional vorhandene Bodenabsaugöffnungen zusätzlich zu verschließen. (Bild 2a, 2b)
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Neben oder über dieser Reihe Wickelachsen befindet sich eine zweite Reihe Wickelachsen. Die Achsen sind aber gegen die erste Reihe in der Längsrichtung um eine Halbe Achsenlänge versetzt, so dass die Spalte zwischen den Bahnen jeweils mittig vor der davor oder dahinterliegenden Bahn positioniert ist. (Bild 3a, b)
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Um die ganze Frontfläche des Kühlregals so abzudecken, sind entweder in der vorderen oder der hinteren Ebene die zu den äußeren Rändern hin gelegenen Bahnen als Halbbahnen ausgeführt (Bild 3b).
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Die Wickelachsen können im Deckenbereich übereinander, hintereinander oder versetzt angeordnet sein, in separaten Gehäusen oder in einem gemeinsamen Gehäuse. Der Antrieb kann manuell oder elektromechanisch erfolgen.
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Es versteht sich von selbst, dass die Bahnen vorzugsweise eng nebeneinander liegen, um die Spalte bzw. den Stoß dazwischen so klein wie möglich zu halten. Zusätzlich können die Spalte mit luftdichtenden Vorrichtungen versehen sein, zum Beispiel mit überlappende Leisten oder Bürstenreihen (Bild 4).
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Liegen die Bahnen dicht hintereinander, so dass sie sich berühren, ist die Dichtwirkung besonders hoch.
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Werden die hintereinander liegenden Bahnen durch eine geeignete Vorrichtung auf einen Abstand von zumindest mehreren Millimetern gehalten, ist die Dichtwirkung geringer, aber dafür die kälteisolierende Wirkung besser. Durch geeignete Wahl dieses Abstandes kann unter anderem eine unerwünschte Kondensation auf der Vorhangoberfläche vermindert werden.
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Für die Abstandshalter ist anzustreben, dass sie im aufgewickelten Zustand des Vorhangs nicht zu zuviel Raum einnehmen und der Durchmesser des gewickelten Vorhangs so gering wie möglich ist. Als Ausführungsbeispiel für derartige Abstandshalter sind beispielsweise kurze federnde Faserstifte vorstellbar, die auf der Innenseite der Rollobahnen angebracht sind. Bei geeigneter Ausrichtung auf der Oberfläche und richtiger Wahl der Flexibilität legen sie sich beim Aufwickeln an und stellen sich beim Abwickeln auf, so dass die Vorhangbahnen im geschlossenen Zustand auf Abstand voneinander gehalten werden.
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Am unteren Ende der Vorhangbahnen können Abschlußleisten angebracht sein, welche die Isoliervorhänge nach unten abschließen. Diese Leiste können aus beliebigem Material wie Kunststoff und/oder Metall gearbeitet sein
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Es ist denkbar, die Abschlussleisten der vorderen und hinteren Bahnen so zu gestalten, dass jeweils eine Abschlussleiste in eine als Gegenstück ausgeführte Aufnahme der benachbarten Abschlussleiste eingeführt oder auf andere Weise gehaltert wird, wobei diese Halterung in Hinblick auf die Gesamtkonstruktion lösbar ausgeführt ist. Diese gemeinsame Abschlussleiste würde die Bahnen der Vorhänge auf Abstand halten und/oder die Vorhänge mit einer geeigneten Vorrichtung fest aber lösbar mit dem Bodenteil des Kühlregals verbinden.
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In einer anderen Ausführungsform werden die beiden Abschlußleisten einzeln an Aufnahmen gehaltert, die Teil der Bodenbaugruppe des Kühlregals sind. Hier könnte man sich unter verschiedenen anderen Ausführungsformen ein Nut-Feder-System vorstellen. Auch Magnetleisten sind denkbar (Bild 5). Auch diese Ausführung hält die Bahnen am unteren Ende auf einen gewünschten Abstand voneinander und/oder verbindet sie mit einer geeigneten Vorrichtung fest aber lösbar mit dem Bodenteil des Kühlregals.
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Es versteht sich, dass die Bahnen solcher Isoliervorhänge aus gut isolierendem Material bestehen, welches vor allem auf den nach aussen und zum Warenraum hin weisenden Flächen leicht zu reinigen und flexibel ist.
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Allerdings ist vorteilhaft, die inneren, also die zueinander weisenden Oberflächen der Vorhangebenen rau zu gestalten, so dass dadurch die durch den Raum zwischen den Vorhangebenen sich bewegende Luft einen zusätzlichen Widerstand erfährt.
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Weiterhin versteht sich, dass das beschriebene System auch aus mehr als zwei Bahnenebenen bestehen kann.
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Das beschriebene System hat den weiteren Vorteil, dass man sich zu bestehenden einlagigen Isoliervorhänge Nachrüstsätze vorstellen kann, bestehend aus Rollkästen und Isoliervorhängen. Letztere können vorteilhafterweise mit den integrierten Abstandshaltern ausgestattet sein.
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Vorschläge für Patentansprüche
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- – Offenes Kühlregal mit isolierendem Kühlluftschleier vor dem Warenraum, welcher durch mindestens zwei hintereinander liegende isolierende Vorhänge von der warmen Aussenluft abgetrennt werden kann.
- – Offenes Kühlregal nach 1, wobei die verschiedenen Vorhangsebenen so versetzt zueinander angeordnet sind, dass die Spalte zwischen den Vorhangsbahnen ebenfalls versetzt zueinander liegen.
- – Offenes Kühlregal nach 1 oder 2, wobei der Abstand zwischen den Vorhangsbahnen durch selbstaufrichtende Abstandshalter auf ein Minimum begrenzt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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