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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Dachantennenhalter, bestehend aus einem Tragrohr, dessen Enden mit winkelförmigen Auflagern mit mindestens einer von der Auflagefläche abstehenden Verstärkungsrippe für eine Befestigung auf benachbarten Dachsparren versehen sind, sowie einem Masthalter, welcher auf dem Tragrohr verstellbar angeordnet ist.
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Die Angabe, dass die Auflager winkelförmig sind, bedeutet hier so viel, dass sie nicht nur über eine Auflagefläche verfügen, sondern auch mindestens eine davon abstehende Flanke, eine Verstärkungsrippe oder einen Schenkel besitzen, wie es z. B. bei einem L-Profil, T-Profil oder U-Profil, aber auch bei einem geschlossenen Rechteckprofil der Fall ist. Eine von der Auflagefläche abstehende Verstärkungsrippe verlangt einen entsprechenden Freiraum über dem Dachsparren, weil sonst das Auflager nicht an der gewünschten Stelle positioniert und fixiert werden kann. Demgegenüber bleibt zu beachten, dass Anzahl und Höhe der Verstärkungsrippen deren Wirksamkeit bestimmen.
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Es gibt recht unterschiedlich ausgebildete Dächer. Zum einen werden sie nach ihrem äußeren Bedachungsmaterial (z. B. Ziegel, Schiefer, Blech, Bitumen), zum anderen nach ihrer Form und Neigung (z. B. Satteldach, Flachdach, Spitzdach), darüber hinaus auch nach ihrem Ausbauzustand (z. B. roh, isoliert oder wärmegedämmt) unterschieden.
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Bei fast allen Hausbesitzern besteht das Bedürfnis, über eine Satelliten-Antenne zu verfügen, welche nicht zuletzt wegen der besseren Empfangsqualität am Dach zu installieren ist. Dafür hat sich eine Vielzahl von Ausführungsformen herausgebildet, um den unterschiedlichen Situationen und Anforderungen gerecht zu werden.
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Besondere Anforderungen stellen dabei isolierte Dächer, welche mit Ziegeln, Pfannen, sog. Biberschwänzen o. Ä. eingedeckt sind. Hierunter soll jegliches uniforme, kleinteilige Bedachungsmaterial verstanden werden, welches überlappend an einer Lattenkonstruktion über den Dachsparren angehängt wird. Überwiegend handelt es sich dabei um keramische oder zementgebundene Erzeugnisse.
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Der Umstand, dass es sich ggf. um isolierte Dächer handelt, bedeutet für Dachantennenhalter, dass sie eine Bauform haben müssen, welche sich oberhalb der Sparren erstreckt und nicht in den Zwischenraum zwischen den Sparren, welcher der Aufnahme von Isoliermaterial dienen soll und meist mit einer Folie abgedeckt wird, welche nicht versehrt werden darf. Der Bauform eines geeigneten Dachantennenhalters sind also nach unten Grenzen durch die Sparrenlage gesetzt, während nach oben die an die Sparren angenagelten Dachlatten sowie die darauf ruhenden Ziegel, Pfannen o. dgl. einen relativ niedrigen Freiraum begrenzen.
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Dabei besteht die Besonderheit, dass der Freiraum von einer unteren zu einer oberen Dachlatte noch abnimmt, weil jeder Ziegel mit seinem unteren Rand oder Ende auf dem oberen Rand eines darunter hegenden Ziegels aufliegt, während er mit seinem oberen Ende direkt auf der nächst höheren Dachlatte aufliegt und damit näher am Dachsparren ist, als mit seinem unteren Ende.
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Schon wegen solcher Verhältnisse kann die Anbringung eines Dachantennenhalters kritisch werden bzw. muss eine entsprechende Auswahl getroffen werden. Hinzu kommt noch folgender Umstand. Es wird angestrebt, den Dachantennenhalter im Bereich eines einzelnen Ziegels anzuordnen, welchen man dazu entfernt und durch eine sog. Mastdurchführung ersetzt. Letztere ist ein vorgefertigtes Formteil, in der Regel aus Kunststoff oder Metall, welches ein plattenförmiges Unterteil aufweist, aus dem sich ein mantelförmiges Mittelteil mit einem länglichen Querschnitt erhebt, wobei sich der Querschnitt kontinuierlich nach oben zu einer runden Durchtrittsöffnung verkleinert, durch die gerade noch ein Antennenmast hindurchgeführt werden kann. Das sich nach unten hin verbreiternde Mittelteil erlaubt dabei, den Antennenmast mit seinem Fußpunkt so weit an einem schrägen Dachsparren hoch oder auch runter zu führen, bis er eine lotrechte Stellung erreicht und in dieser auf dem Tragrohr (oder einer Tragstange) fixiert werden kann. Handelsübliche Mastdurchführungen sind für Dachneigungen zwischen 0° und 50° konzipiert.
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In der gewünschten Stellung müssen auch die Auflager des Tragrohres an den Dachsparren fixiert werden. Dies bedeutet, dass die Auflager je nach Dachneigung mal mehr nach oben, mal mehr nach unten verschoben werden müssen, wobei sie vor Erreichen ihrer gewünschten Endlage bereits zum Anschlag an einer Dachlatte oder aber einer eine Dachlatte übergreifenden Haltenase eines Ziegels kommen können. Das bedeutet für die Praxis, dass ein einwandfreier Ausgleich einer Dachneigung, um nämlich zu einer lotrechten Stellung eines Dachantennenhalters zu gelangen, nur in einem begrenzten Winkelbereich möglich ist. Als unproblematisch gelten dabei übliche Dachneigungen zwischen 20° und 40°.
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Aufgabe der Erfindung
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Hier setzt die Erfindung an. Sie möchte den Anwendungsbereich gattungsgemäßer Dachantennenhalter dahingehend erweitern, dass sie sowohl bei flacher als auch steiler geneigten Dächern mit Erfolg und ohne Mehraufwand eingesetzt werden können.
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Gelöst werden kann diese anspruchsvolle Aufgabe auf überraschende Weise mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Zweckmäßige Weiterbildungen geben die Unteransprüche an.
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Die Erfindung hat erkannt, dass die Form der Auflager ein unüberwindliches Hindernis sein kann, den ohnehin knappen Freiraum für die Unterbringung eines Dachantennenhalters voll zu nutzen. Andererseits werden die Formstabilität und Belastbarkeit eines Dachantennenhalters im Wesentlichen auf die Form und Dimensionierung seiner Auflager zurückgeführt, weshalb es nicht ratsam erscheinen mag, diese Bauteile in irgendeiner Weise zu reduzieren.
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Solches aber hat die Erfindung getan, nachdem sie erkannt hat, dass für die Formstabilität einerseits und die Belastbarkeit oder Standfestigkeit andererseits verschiedene Merkmale wesentlich sind. Für die Formstabilität sind Auflager in Winkelform, wie L-, T- und insbesondere U-Form, von Vorteil. Für die Standfestigkeit sind dagegen dem Drehmoment eines Antennenmastes entsprechende Ausziehkräfte an den Auflagern maßgeblich, welche von zwei Halteschrauben kompensiert werden können. Außer auf Größe und Länge der Halteschrauben kommt es auf einen ausreichend bemessenen Abstand an.
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Allerdings konnte die Erfindung noch nicht allein mit diesem Wissen gemacht werden. Am Anfang stand vielmehr die Erkenntnis, dass die Auflager ihre bis dahin übliche und bekannte Form nicht zwingend für eine gewünschte Formstabilität beizubehalten brauchen, sondern dass die Form ohne praktischen Stabilitätsverlust in Grenzen verändert werden kann. Außerdem musste die Erkenntnis hinzukommen, dass die Wirkung der Halteschrauben keine Einbuße erleidet, wenn diese nicht, wie bisher üblich, symmetrisch zur Lage des Tragrohres angeordnet werden.
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Die Gesamtheit dieser Erkenntnisse hat es sodann ermöglicht, zu der erfindungsgemäßen Ausführungsform zu finden, welche sich in zwei asymmetrischen Auflagern manifestiert, d. h. mit unterschiedlich langen Endstücken mit unterschiedlich entfernten Bohrungen – in Bezug auf die Achse des Tragrohres – zur Aufnahme der Halteschrauben und mit jeweils mindestens einem abgeschrägten oder abgerundeten Ende. Darin eingeschlossen ist auch die Möglichkeit, die Endstücke einmal an eine obere Dachlatte, ein anderes Mal an eine untere Dachlatte anzunähern, bis hin zu einem Anschlag. Im Ergebnis lässt sich damit der Anwendungsbereich auf Dachneigungen von unter 10° bis zu 50° erweitern.
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Vorteilhaft sind bei dem kürzeren Endstück des Auflagers die von der Auflagefläche abstehenden Verstärkungsrippen zum Ende des Auflagers hin abgeschrägt. Bei einer Weiterbildung beginnt die Abschrägung bereits am Tragrohr.
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Alternativ sind bei dem kürzeren Endstück des Auflagers die von der Auflagefläche abstehenden Verstärkungsrippen an ihrem freien Ende abgerundet.
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Zweckmäßigerweise ist das Tragrohr als rundes Teleskoprohr ausgebildet und sind seine Enden jeweils mit einem Auflager unlösbar verbunden.
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Nach einem anderen Vorschlag ist das Tragrohr mindestens in einem Auflager verdrehbar und verschieblich gehalten und weist dieses Auflager Arretiermittel zur Immobilisierung des Tragrohres auf.
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Vorteilhaft weist mindestens ein Auflager einen offenen Rohrabschnitt zur Aufnahme des Tragrohres auf.
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Zweckmäßigerweise sind als Arretiermittel in den Rohrabschnitt radial einschraubbare Feststellschrauben vorgesehen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend für ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
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1 einen Dachantennenhalter vor seiner Montage in perspektivischer Ansicht;
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2 den Gegenstand von 1 in montiertem Zustand auf einem Dach mit großer Neigung, in schematischer Seitenansicht, teilweise geschnitten;
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3 den Gegenstand von 1 in montiertem Zustand auf einem Dach mit geringer Neigung, in einer der 2 entsprechenden Darstellung;
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4 ein erfindungsgemäßes asymmetrisches Auflager in Seitenansicht;
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5 den Gegenstand von 4 in Vorderansicht und
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6 den Gegenstand von 4 in Draufsicht.
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Nach 1 besteht ein erfindungsgemäßer Dachantennenhalter aus einem Tragrohr 1, welches teleskopartig und damit längenveränderlich ausgebildet ist. Dazu ist ein Rohrabschnitt 1a mit geringerem Durchmesser in einem zweiten Rohrabschnitt 1b mit größerem Durchmesser geführt. Auf dem Rohrabschnitt 1b ist ein rohrförmiger Masthalter 2 mit einem auf den Rohrabschnitt 1b abgestimmten rohrförmigen Anschlussstück 2a angeordnet. Zur Sicherung der gewünschten Lage sind Feststellschrauben 3 an dem Anschlussstück 2a vorgesehen.
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Mit den Enden des Tragrohrs 1 bzw. der Rohrabschnitte 1a und 1b ist jeweils ein winkelförmiges Auflager 4 bzw. 5 verbunden. Die Auflager 4, 5 zeigen einen U-förmigen Querschnitt (vgl. auch 5 und 6) mit zwei von der – eine Auflagefläche 6 bildenden – Grundfläche abstehenden Verstärkungsrippen 6a. Dabei ist jeweils die innen liegende Verstärkungsrippe 6a mit dem Ende des Rohrabschnittes 1a bzw. 1b verschweißt und damit unlösbar verbunden. Dies stellt aber nur eine von mehreren in Betracht kommenden Möglichkeiten dar. Möglich sind auch durchgehende oder einstückige Tragrohre in Verbindung mit mindestens einem losen Auflager.
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Wichtig und charakteristisch für die hier dargestellte Erfindung ist die asymmetrische Ausbildung ihrer Auflager 4, 5 (vgl. auch 4 bis 6). Asymmetrisch bedeutet hier soviel, dass die Auflager 4, 5 über unterschiedlich lange Endstücke 4a, 4b bzw. 5a, 5b mit Bohrungen 7 verfügen, welche einen unterschiedlichen Abstand in Bezug auf die Achse 1c des Tragrohres 1 (vgl. 1) aufweisen. Zusätzlich sind die Verstärkungsrippen 6a der Auflager 4, 5 zu den freien Enden hin abgeschrägt, wobei die Abschrägung in etwa schon am Tragrohr 1 bzw. den Rohrabschnitten 1a, 1b beginnt. Die Abschrägung am längeren Endstück 4a, 5a verläuft dabei flacher als am kürzeren Endstück 4b, 5b.
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Die 2 und 3 lassen unterschiedliche Einsatzfälle erkennen, nämlich gemäß 2 bei einem steilen Dach (vgl. Winkel α1) und gemäß 3 bei einem flach geneigten Dach (vgl. Winkel α2). Das Dach ist hierbei dargestellt mit Dachsparren 8 und quer darauf aufgenagelten Dachlatten 9, an die Dachziegel 10 mit Haltenasen 11 angehängt sind. Im Bereich des Dachantennenhalters ist statt eines gewöhnlichen Dachziegels 10 eine Mastdurchführung 12 angeordnet.
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Im Fall des steilen Daches (vgl. 2) sind die Auflager 4, 5 mit ihrem kürzeren Endstück 4b, 5b der unteren Dachlatte 9 weitgehend angenähert, um so eine lotrechte Ausrichtung des Masthalters 2 zu erreichen, während bei einem flach geneigten Dach (vgl. 3) zu demselben Zweck die Auflager 4, 5 mit ihrem kürzeren Endstück 4b, 5b der oberen Dachlatte 9 angenähert sind.
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Die 4 bis 6 zeigen abschließend allein ein Auflager 4, 5 in schematischen Ansichten. Daraus geht anschaulich hervor, dass hier beträchtliche Effekte erzielt werden können, und zwar mit einfachen Mitteln, oder anders ausgedrückt, mit nur geringem Aufwand. So lässt sich der Einsatz- oder Anwendungsbereich merklich erweitern, d. h. bisher als kritisch erachtete Grenzbereiche sind nicht länger problematisch, sondern werden leicht beherrschbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragrohr
- 1a
- Rohrabschnitt
- 1b
- Rohrabschnitt
- 2
- Masthalter
- 2a
- Anschlussstück
- 3
- Feststellschraube
- 4
- Auflager
- 4a
- Endstück
- 4b
- Endstück
- 5
- Auflager
- 5a
- Endstück
- 5b
- Endstück
- 6
- Auflagefläche
- 6a
- Verstärkungsrippe
- 7
- Bohrung
- 8
- Dachsparren
- 9
- Dachlatte
- 10
- Dachziegel
- 11
- Haltenase
- 12
- Mastdurchführung
- α1
- Neigungswinkel
- α2
- Neigungswinkel