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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung von Funktionen elektronischer Einrichtungen eines Fahrzeugs und ein Fahrzeug mit der Vorrichtung.
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Vorrichtungen, mit denen Funktionen elektronischer Einrichtungen, wie Radio, Klimaanlage, Navigationsgerät, etc., eines Fahrzeugs gesteuert werden können, sind in nahezu jedem Fahrzeug vorhanden. Beispielsweise umfassen solche Vorrichtungen Bedienelemente, wie zum Beispiel Schalter oder Knöpfe, zur Steuerung der Funktionen der elektronischen Einrichtungen. Bekannt sind auch bereits Bedienelemente, die eine berührungsempfindliche Sensoroberfläche aufweisen und z. B. auf einer Lenkradvorderseite angeordnet sind.
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Beispielsweise offenbart die Gebrauchsmusterschrift
DE 200 20 227 U1 ein Fahrzeuglenkrad mit einer elektronischen Vorrichtung. Die elektronische Vorrichtung umfasst ein auf der Vorderseite einer Lenkradspeiche oder an einem Lenkradkranz angeordnetes Touchpad zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen im Fahrzeug. Bei Berührung des Touchpads wird ein elektronisches Signal erzeugt, das durch eine Recheneinheit in grafische Anzeigen umgewandelt wird. Die grafischen Anzeigen sind auf einer Anzeigevorrichtung anzeigbar. Die Anzeigevorrichtung kann die grafische Anzeige auf eine Windschutzscheibe des Fahrzeuges projizieren. Alternativ ist das Touchpad als ein Touchscreen ausgebildet, über dessen Sensoroberfläche die Signalerzeugung und die Anzeigen erfolgen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte Vorrichtung zur Steuerung von Funktionen elektronischer Einrichtungen eines Fahrzeugs bereit zu stellen. Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die zur Steuerung von Funktionen elektronischer Einrichtungen eines Fahrzeugs, insbesondere eines PKWs, LKWs oder Busses, ausgebildet ist. Vorzugsweise sind die elektronischen Einrichtungen als elektronische Geräte des Fahrzeuges, zum Beispiel als Radio, Navigationssystem und/oder Klimaanlage ausgebildet. Besonders bevorzugt ist, dass die elektronischen Einrichtungen als ein Kommunikationssystem, insbesondere als eine E-Mail-, Chat- und/oder Mobilfunkeinrichtung ausgebildet sind.
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Die Funktionen der elektronischen Einrichtungen umfassen beispielsweise eine Lautstärkenregelung beim Radio, eine Temperatureinstellung bei der Klimaanlage und eine Fahrtstreckenanzeige beim Navigationssystem. Die Funktionen des Kommunikationssystems umfassen insbesondere eine mündliche oder schriftliche Kommunikation mit anderen Personen.
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Die Vorrichtung umfasst eine Lenkeinrichtung, die vorzugsweise als ein Lenkhebel oder ein Lenkrad ausgebildet ist. In der Ausbildung als Lenkrad weist die Lenkeinrichtung einen Lenkradkranz, mindestens eine Lenkradspeiche und einen zentral angeordneten Pralltopf auf. Die Lenkeinrichtung weist eine Vorder- und eine Rückseite auf, wobei die Vorderseite zu einem Insassen gerichtet ist, der auf einem Fahrersitz des Fahrzeugs sitzt. Die Rückseite der Lenkeinrichtung ist gegenüberliegend zur Vorderseite und insbesondere zu einem Armaturenbrett des Fahrzeugs gerichtet.
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Die Vorrichtung weist eine erste Eingabeeinrichtung auf, die zur Erzeugung von Steuersignalen ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die erste Eingabeeinrichtung als eine haptische Eingabeeinrichtung ausgebildet, die der Insasse manuell berühren muss, um die Steuersignale zu erzeugen. Insbesondere kann der Insasse durch die Berührung einer Bedienoberfläche der ersten Eingabeeinrichtung die Funktionen der elektronischen Einrichtungen steuern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Rechnereinrichtung oder die Vorrichtung ist mit der Rechnereinrichtung verbunden. Insbesondere ist die Rechnereinrichtung dazu ausgebildet, die erzeugten Steuersignale zu verarbeiten und in Anzeigen umzusetzen.
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Zur grafischen Wiedergabe in die Anzeigen umgesetzten Steuersignale weist die Vorrichtung eine erste Anzeigeeinrichtung auf. Vorzugsweise ist die erste Anzeigeeinrichtung als eine elektronische Anzeigeeinrichtung, insbesondere als ein Display, ausgebildet. Beispielsweise erfolgen die Anzeigen als Symbole, Bilder und/oder Zeichen, zum Beispiel als Buchstaben und/oder Nummern.
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Die erste Eingabeeinrichtung ist auf der Rückseite der Lenkeinrichtung und die erste Anzeigeeinrichtung auf der Vorderseite der Lenkeinrichtung angeordnet. Vorzugsweise ist die erste Eingabeeinrichtung so auf der Rückseite der Lenkeinrichtung angeordnet, dass der Insasse während der Fahrt im Fahrzeug seine Hände nicht von der Lenkeinrichtung nehmen muss, um die erste Eingabeeinrichtung zu bedienen. Die erste Anzeigeeinrichtung ist, insbesondere auch während der Fahrt gut sichtbar, auf der Vorderseite der Lenkeinrichtung angeordnet.
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Vorteilhaft ist, dass die erste Anzeigeeinrichtung im Blickfeld des Insassen angeordnet ist, sodass dieser seinen Blick nicht wesentlich vom Straßengeschehen abwenden muss. Gleichzeitig ist die erste Eingabeeinrichtung auch während eines Lenkvorgangs des Insassen leicht für diesen erreichbar, sodass er die Hände nicht von der Lenkeinrichtung nehmen muss, um die Eingabeeinrichtung zu bedienen. Die Funktionen der elektronischen Einrichtungen können demnach bequem durch den Insassen angesteuert werden. Weiterhin kann in vorteilhafter Weise gewährleistet werden, dass der Insasse bei der Erzeugung der Steuersignale über die erste Eingabeeinrichtung und beim Erfassen der Anzeigen über die erste Anzeigeeinrichtung nicht vom Straßenverkehr abgelenkt wird, wodurch Unfälle vermieden werden können.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist die erste Eingabeeinrichtung und die erste Anzeigeeinrichtung an der Lenkeinrichtung gegenüberliegend und sich flächenmäßig überschneidend angeordnet. Insbesondere überschneiden sich die erste Eingabeeinrichtung und die erste Anzeigeeinrichtung flächenmäßig entlang einer Projektionslinie, die durch eine Lenkachse der Lenkeinrichtung, insbesondere des Lenkrads, gebildet ist.
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Besonders bevorzugt ist jedoch, dass die erste Eingabeeinrichtung und die erste Anzeigeeinrichtung gegenüber liegend und zueinander deckungsgleich, insbesondere entlang der Projektionslinie, angeordnet sind. Möglich ist es durchaus auch, dass die erste Anzeigeeinrichtung und die erste Eingabeeinrichtung gegenüber liegend versetzt angeordnet sind, insbesondere dass sich die erste Eingabe- und Anzeigeeinrichtung flächenmäßig nicht überschneiden.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Größe und/oder Außenkontur der Bedienoberfläche der Eingabeeinrichtung der einer Anzeigefläche der Anzeigeeinrichtung ähnelt, gleicht und/oder entspricht. Vorzugsweise weisen die Bedienoberfläche und die Anzeigefläche eine Größe von maximal bis zu 10000 mm2, insbesondere 5000 mm2, im Speziellen 2500 mm2 auf. Aufgrund der geringen Größe können die erste Anzeige- und Eingabeeinrichtung problemlos an der Ober- und Unterseite der Lenkeinrichtung, insbesondere der Ober- und Unterseite der ersten Lenkradspeiche, angeordnet sein.
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Optional weisen die erste Anzeige- und/oder Bedieneinrichtung eine viereckige, insbesondere rechteckige oder quadratische Außenkontur auf. Möglich sind auch ovale oder kreisrunde Außenkonturen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die erste Eingabeeinrichtung auf der Rückseite einer ersten Lenkradspeiche und die erste Anzeigeeinrichtung auf der Vorderseite der ersten Lenkradspeiche angeordnet sind, wenn die Lenkeinrichtung als das Lenkrad ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die erste Eingabeeinrichtung benachbart zu und/oder nahe zum Lenkradkranz auf der Lenkradspeiche angeordnet. Somit kann der Insasse die Bedieneinrichtung problemlos mit einem Finger, insbesondere einem Zeigefinger, einer der Bedieneinrichtung nächstgelegenen Hand berühren und bedienen, wenn er seine Hände zum Lenken am Lenkradkranz angeordnet hat.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die erste Eingabeeinrichtung eine berührungsempfindliche Sensoroberfläche umfasst. Vorzugsweise ist die Bedienoberfläche als die berührungsempfindliche Sensoroberfläche ausgebildet. Insbesondere ist die erste Eingabeeinrichtung als ein Tastfeld, im Speziellen als ein so genanntes Touchpad, ausgebildet. Optional ist das Tastfeld als ein kapazitives Touchpad ausgebildet, das durch eine kontaktierende Berührung des Fingers bedienbar ist. Insbesondere ermöglicht das kapazitive Touchpad eine haptische Rückkopplung an den Insassen, sodass dieser seine Eingaben intuitiv vornehmen und besser nachvollziehen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die erste Anzeigeeinrichtung als eine Flüssigkristallanzeige, insbesondere als ein so genanntes LC-Display, ausgebildet. Möglich ist auch, dass die erste Anzeigeeinrichtung als ein Aktiv-Matrix-Display, ein so genanntes TFT, ausgebildet ist. Optional ist die erste Anzeigeeinrichtung als ein Mikrodisplay ausgebildet.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die erste Eingabeeinrichtung und die erste Anzeigeeinrichtung zusammen eine erste Benutzerschnittstelle bilden. Vorzugsweise weist die erste Benutzerschnittstelle eine Anmutung eines rückseitig bedienbaren ersten Touchscreens auf. Dadurch, dass die erste Eingabeeinrichtung und die erste Anzeigeeinrichtung vorzugsweise gegenüberliegend und sich flächenmäßig überschneidend oder sogar gegenüberliegend und zueinander deckungsgleich auf der Lenkeinrichtung angeordnet sind, bietet die erste Benutzerschnittstelle den Anschein, dass der Insasse bei Berührung der Sensoroberfläche auf der Rückseite der Lenkeinrichtung direkt und unmittelbar die Anzeigefläche der ersten Anzeigeeinrichtung bedient, sowie es bei einem Touchpad der Fall ist.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass durch die Anmutung der ersten Benutzerschnittstelle als ein rückseitig bedienbares Touchpad eine intuitive Steuerung und Bedienung der Funktionen der elektronischen Einrichtungen durch den Insassen möglich ist.
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Bevorzugt ist, dass die auf der ersten Anzeigeneinrichtung erscheinenden Anzeigen als Symbole ausgebildet sind. Die Symbole symbolisieren vorzugsweise die bedienbaren elektronischen Einrichtungen, wie z. B. die E-Mail-, Chat- und/oder Mobilfunkeinrichtung. Optional kann das Symbol für die E-Mail-Einrichtung ein Briefkuvert, für die Mobilfunkeinrichtung einen Telefonhörer und für das Navigationssystem eine Straßenkarte zeigen. Insbesondere kann der Insasse durch eine Anwahl des entsprechenden Symbols die elektronische Einrichtung aktivieren.
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Alternativ oder optional ergänzend sind die Anzeigen als Zeichen, beispielsweise als Buchstaben einer Buchstabenauswahl und/oder als Nummern einer Nummernauswahl, ausgebildet. Durch Anwahl von mehreren Buchstaben hintereinander kann z. B. eine E-Mail- oder Chat-Nachricht verfasst werden oder eine Zieladresse für das Navigationssystem eingegeben werden. Durch Anwahl einer Reihe von Nummern kann der Insasse insbesondere eine Telefonnummer eingeben.
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Möglich ist auch, dass die Anzeigen als Funktionsbefehle ausgebildet sind. Durch Anwahl eines der Funktionsbefehle kann der Insasse z. B. die verfasste E-Mail absenden, die eingegebenen Telfonnummer anrufen oder alle Eingaben löschen.
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Vorzugsweise kann der Insasse zwischen den Anzeigen auswählen und insbesondere durch diese scrollen. Zur Wahl zwischen nebeneinander angeordneten Anzeigen streicht der Insasse mit seinem Finger von einer Seite zur anderen über die Sensoroberfläche der ersten Eingabeeinrichtung. Wenn die Anzeigen untereinander angeordnet sind, streicht er von oben nach unten oder umgekehrt über die Sensoroberfläche. Auch eine kreisförmige oder komplexe Kontaktierung der Sensoroberfläche ist möglich, um z. B. eine angezeigte Straßenkarte des Navigationssystems zu verschieben, zu vergrößern oder zu verkleinern.
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Die Anwahl der gewählten Anzeige nimmt der Insasse vorzugsweise durch ein ein-, zwei- oder mehrmaliges Antippen der Sensoroberfläche vor.
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Möglich ist, dass der Insasse durch die Kontaktierung der Sensoroberfläche ein bewegliches Element, z. B. einen Kursor, auf der Anzeigefläche der ersten Anzeigeeinrichtung setzt und diesen durch die Bewegungen auf der Sensoroberfläche über die Anzeigefläche führt. Somit ist für den Insassen leichter erkennbar, durch welche Anzeigen er scrollt und welche er anwählt.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine zweite Eingabeeinrichtung und eine zweite Anzeigeeinrichtung, wobei die zweite Eingabeeinrichtung ebenfalls auf der Rückseite der Lenkeinrichtung und die zweite Anzeigeeinrichtung auf der Vorderseite der Lenkeinrichtung angeordnet sind. Vorzugsweise ist die zweite Benutzerschnittstelle an einer zweiten Lenkradspeiche des Lenkrades angeordnet.
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Besonders bevorzugt ist, dass die zweite Benutzerschnittstelle bau- und/oder funktionsgleich zur ersten Benutzerschnittstelle ausgebildet ist. Somit weist auch die zweite Eingabeeinrichtung vorzugsweise eine berührungsempfindliche Sensoroberfläche auf, die zur Bedienung mit einem Finger, vorzugsweise dem Zeigefinger, einer zweiten Hand des Insassen ausgebildet ist. Optional ist die zweite Anzeigeeinrichtung alternativ oder ergänzend zur graphischen Wiedergabe der Anzeigen ausgebildet. Insbesondere bilden die zweite Eingabeeinrichtung und die zweite Anzeigeeinrichtung eine zweite Benutzerschnittstelle, die ebenfalls die Anmutung eines zweiten rückseitig bedienbaren Touchscreens aufweist.
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Optional sind die erste und zweite Benutzerschnittstelle symmetrisch zu einer Symmetrieachse angeordnet, die die Lenkeinrichtung mittig unterteilt. Durch die Symmetrie der ersten und zweiten Benutzerschnittstelle sind diese für den Insassen leichter beidhändig bedienbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine dritte Anzeigeeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, alternativ oder optional ergänzend zur ersten und/oder zweiten Anzeigeeinrichtung die Anzeigen anzuzeigen. Die dritte Anzeigeeinrichtung weist vorzugsweise eine größere Anzeigefläche als die erste und zweite Anzeigeeinrichtung auf. Insbesondere weist die Anzeigefläche der dritten Anzeigeeinrichtung eine Größe von vorzugsweise mehr als 30000 mm2, insbesondere mehr als 20000 mm2, im Speziellen mehr als 10000 mm2 auf.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist die dritte Anzeigeeinrichtung als eine Flüssigkristallanzeige, insbesondere als ein LC-Display oder ein TFT-Display, ausgebildet. Vorzugsweise ist die dritte Anzeigeeinrichtung in einem Armaturenbrett, einer Instrumententafel oder einer Mittelkonsole des Fahrzeuges angeordnet. Besonders bevorzugt ist, dass die dritte Anzeigeeinrichtung in Fahrtrichtung des Fahrzeuges hinter der Lenkeinrichtung angeordnet ist. Beispielsweise bildet die dritte Anzeigeeinrichtung die Instrumententafel, auf der u. a. die Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige des Fahrzeuges angezeigt wird. Bevorzugt ist, dass die dritte Anzeigeeinrichtung auf einer Verbindung zwischen Lenkrad und Armaturenbrett, insbesondere auf einer Verkleidung einer Lenkachse, angeordnet ist.
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Bevorzugt ist, dass die dritte Anzeigeeinrichtung die Symbole und/oder Funktionsbefehle in einem Auswahlmenü anzeigt, aus dem der Insasse auswählen kann. Die Auswahl erfolgt vorzugsweise über die erste und/oder zweite Bedieneinrichtung.
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Alternativ oder optional ergänzend ist die dritte Anzeigeeinrichtung dazu ausgebildet, die über die erste und/oder zweite Benutzerschnittstelle angewählten und angezeigten Zeichen als Fließtext, Nummernfolge oder als alphanumerische Zeichenfolge darzustellen. Vorzugsweise zeigt die dritte Anzeigeeinrichtung die Zeichen als Gesamttext an. Somit kann der Insasse überprüfen, ob er die richtige Anwahl getroffen hat.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine der beiden Benutzerschnittstellen zur Anwahl der elektronischen Einrichtung und Anzeige des entsprechenden Symbols ausgebildet. Vorzugsweise ist die andere Benutzerschnittstelle insbesondere zeitgleich zur Anwahl und Anzeige der einzelnen Zeichen, insbesondere der Buchstaben und/oder Nummern, ausgebildet.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit der Vorrichtung nach der bisherigen Beschreibung und/oder den Ansprüchen 1 bis 14.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Steuerung elektronischer Funktionen, die im Bereich einer Lenkeinrichtung eines Fahrzeug angeordnet ist;
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2 eine perspektivische Draufsicht auf eine Rückseite der Lenkeinrichtung aus 1;
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3 eine Schnittansicht der Lenkeinrichtung und Vorrichtung der 1 entlang der Schnittlinie A-A.
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4 eine andere perspektivische Draufsicht auf die Rückseite der Lenkeinrichtung aus 1;
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5 eine Draufsicht auf eine Alternative zur Vorrichtung aus 1;
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6 eine alternative Draufsicht auf die Vorrichtung aus 1;
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7 eine abgewandelte Draufsicht auf die Vorrichtung aus 1;
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8 eine alternative perspektivische Draufsicht auf die Rückseite der Lenkeinrichtung aus 1;
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9 eine alternative Draufsicht auf die Vorrichtung aus 1;
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10 eine weitere perspektivische Draufsicht auf die Rückseite der Lenkeinrichtung aus 1.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Draufsicht auf eine Vorrichtung 1, die zur Steuerung von Funktionen elektronischer Einrichtungen eines Fahrzeugs, z. B. eines PKWs, LKWs oder Busses, ausgebildet ist. Die elektronischer Einrichtungen sind z. B. ein Autoradio, eine Klimaanlage, ein Navigationssystem, ein E-Mail- und/oder Chat-System, ein Mobilfunk-System, etc. Die elektronischen Funktionen umfassen Funktionen des Radios, wie z. B. eine Lautstärkenregelung, Funktionen der Klimaanlage, wie z. B. eine Temperatureinstellung, Funktionen des Navigationssystems, wie z. B. eine Straßenkartenanzeige, Funktionen des E-Mail- oder Chat-Systems, wie z. B. das Erstellen, Senden und Empfangen von E-Mails oder Chats, Funktionen des Mobilfunk-Systems, wie z. B. eine Nummerneingabe, einen Aufbau und Empfang von Telefongesprächen, etc.
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Die Vorrichtung 1 ist im Bereich einer Lenkeinrichtung 2 des Fahrzeugs angeordnet. Die Lenkeinrichtung 2 ist als ein Lenkrad 2 ausgebildet. Das Lenkrad 2 umfasst eine erste und einer zweite Lenkradspeiche 3; 4, welche einen zentral angeordneten Pralltopf 5 des Lenkrads mit einem Lenkradkranz 6 verbinden.
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In 1 ist das Lenkrad 2 in einer Draufsicht auf eine Vorderseite V des Lenkrads 2 gezeigt. Die Vorderseite V ist zu einem Insassen gerichtet, der auf einem nicht gezeigten Fahrersitz des Fahrzeugs sitzt, um das Fahrzeug mit dem Lenkrad 2 zu lenken.
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Hinter dem Lenkrad 2 ist ein Instrumentenpanel 7 in einem Armaturenbrett 8 des Fahrzeugs angeordnet, auf welches der Insasse zwischen dem Lenkradkranz 6 und dem Pralltopf 5 blicken kann. Auf dem Instrumentenpanel 7 sind unter anderem eine Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige angeordnet.
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Eine rechte Hand 9r des Insassen umgreift den Lenkradkranz 6 auf Höhe der ersten Lenkradspeiche 3 und eine linke Hand 9l auf Höhe der zweiten Lenkradspeiche 4.
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Die Vorrichtung 1 umfasst eine erste Anzeigeeinrichtung 10, die auf der Vorderseite V der ersten Lenkradspeiche 3 angeordnet ist. Sie weist eine im Wesentlichen rechteckige Außenkontur und eine Größe von ca. 2500 mm2 auf. Die erste Anzeigeeinrichtung 10 ist als eine Flüssigkristallanzeige, insbesondere als ein LC-Display oder als ein TFT-Display, ausgebildet.
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2 zeigt eine perspektivische Sicht auf eine Rückseite R des Lenkrads 2, insbesondere auf die Rückseite R der ersten Lenkradspeiche 3. Die Rückseite R liegt der Vorderseite V gegenüber und ist zum Instrumentenpanel 7 (1) gerichtet.
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Die Vorrichtung 1 umfasst eine erste Eingabeeinrichtung 11, die auf der Rückseite R der ersten Lenkradspeiche 3 angeordnet ist. Die erste Eingabeeinrichtung 11 weist eine rechteckige Sensoroberfläche von ca. 2500 mm2 auf. Die Sensoroberfläche ist dazu ausgebildet, Berührungen zu erfassen. Somit ist die erste Eingabeeinrichtung 11 als ein Tastfeld, insbesondere als ein sog. ”Touchpad”, ausgebildet.
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Die erste Eingabeeinrichtung 11 ist derart auf der Rückseite R der ersten Lenkradspeiche 3 angeordnet, dass sie mit einem Finger 12, insbesondere dem Zeigefinger, der rechten Hand 9r bedienbar ist, ohne dass der Insasse diese vom Lenkrad nehmen muss. Somit kann der Insasse das Fahrzeug steuern bzw. lenken und gleichzeitig die erste Bedieneinrichtung 11 bedienen.
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3 zeigt eine Schnittansicht durch die erste Lenkradspeiche 3 entlang der Schnittlinie A-A aus 1. Die erste Eingabeeinrichtung 11 und die erste Anzeigeeinrichtung 10 sind auf der Lenkradspeiche 3 gegenüberliegend und zueinander deckungsgleich angeordnet. Hierbei weisen die erste Eingabe- und Anzeigeeinrichtung 11; 10 eine nahezu gleiche oder ähnliche Größe und/oder Außenkontur auf.
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Die erste Anzeigevorrichtung 10 ist zurückversetzt in der Lenkradspeiche 3 integriert. Zur Vorderseite V ist sie durch eine transparente Abdeckschicht 100, z. B. aus Kunststoff, vor Beschädigung geschützt.
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Die erste Anzeigeeinrichtung 10 und die erste Eingabeeinrichtung 11 bilden zusammen eine erste Benutzerschnittstelle 15, über die der Insasse Funktionseinstellungen an den elektronischen Einrichtungen des Fahrzeugs vornehmen kann. Hierbei bewegt der Insasse seinen Finger 12 über die Sensoroberfläche der ersten Eingabeeinrichtung 11 und/oder tippt ein-, zwei oder mehrmals auf diese, um Steuersignale 13 zur Umsetzung der Funktionen zu erzeugen.
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Eine nicht gezeigte Verarbeitungseinrichtung der Vorrichtung 1 setzt die Steuersignale 13 graphisch um. Die graphische Wiedergabe der umgesetzten Steuersignale 13 erfolgt über Anzeigen 14 auf der ersten Anzeigeeinrichtung 10. Dabei werden die Anzeigen 13 auf der erste Anzeigeeinrichtung 10 gleichzeitig mit der Berührung der Sensoroberfläche der ersten Eingabeeinrichtung 11 angezeigt.
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Dadurch dass die erste Anzeigeeinrichtung 10 und die erste Anzeigeeinrichtung 11 gegenüberliegend und insbesondere deckungsgleich angeordnet sind und zudem noch eine gleiche oder ähnliche Größe und/oder Außenkontur aufweisen, weist die erste Benutzerschnittstelle 15 die Anmutung eines rückseitig bedienbaren ersten Touchscreens auf. Insbesondere weist die erste Benutzerschnittstelle 15 den Anschein auf, dass es als ein einzelnes Bauteil ausgebildet ist, das sich von der Rückseite R des bis zur Vorderseite V der Lenkradspeiche 3 erstreckt und auf dem gleichzeitig Steuersignale 13 eingegeben und den die umgesetzten Steuersignale 13 entsprechende Anzeigen 14 graphisch wiedergegeben werden.
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Gemäß 1 umfasst die Vorrichtung 1 eine zweite Anzeigeeinrichtung 16, die auf der Vorderseite V der zweiten Lenkradspeiche 4 angeordnet ist.
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In 4 ist eine perspektivische Ansicht der Rückseite R der zweiten Lenkradspeiche 4 gezeigt. Die Vorrichtung 1 umfasst eine zweite Eingabeeinrichtung 17, die auf der Rückseite der zweiten Lenkradspeiche 4 angeordnet ist. Zusammen bilden die zweite Eingabeeinrichtung 17 und die zweite Anzeigeeinrichtung 16 eine zweite Benutzerschnittstelle 18.
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Die zweite Benutzerschnittstelle 18 ist bau- und/oder funktionsgleich zur ersten Benutzerschnittstelle 15 ausgebildet. Insbesondere ist die zweite Benutzerschnittstelle 18 spiegelsymmetrisch zu einer senkrecht durch eine Lenkradnabe verlaufende Symmetrieachse S angeordnet und/oder ausgebildet. Auch die zweite Benutzerschnittstelle 18 hat den Anschein eines rückseitig bedienbaren Touchscreens.
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Gemäß 1 umfasst die Vorrichtung eine dritte Anzeigeeinrichtung 19, die wie in 1 gezeigt, in das Instrumentenpanel 7 integriert ist. Alternativ ist die dritte Anzeigeeinrichtung 19 beabstandet zum Instrumentenpanel 7 im Armaturenbrett 8 oder in einer Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet, wie es in 5 dargestellt ist. Die dritte Anzeigeeinrichtung 19 ist ebenfalls als ein Flüssigkristallbildschirm, insbesondere ein LC-Display oder TFT-Display, ausgebildet.
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Wenn die dritte Anzeigeeinrichtung 19 gemäß 1 im Instrumentenpanel 7 integriert ist, werden die Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige, etc. über den Flüssigkristallbildschirm der dritten Anzeigeeinrichtung 19 angezeigt. Außerdem zeigt die dritte Anzeigeeinrichtung 19 ein Auswahlmenü für die wählbaren elektronischen Einrichtungen an. Diese sind durch untereinander angeordnete Symbole 20M; 20T auf der dritten Anzeigeeinrichtung 19 dargestellt. Ein erstes Symbol (Briefkuvert) 20M weist auf ein E-Mail-System hin, ein zweites Symbol (Telefonhörer) 20T auf ein Mobilfunk-System.
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In 4 ist dargestellt, dass der Insasse durch eine berührende und von oben nach unten oder umgekehrt gerichtete Streichbewegung des Fingers 12l auf der Sensoroberfläche der zweiten Eingabeeinrichtung 17 zwischen den auf der dritten Anzeigeeinrichtung 19 untereinander aufgeführten elektronischen Einrichtungen auswählen kann.
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Durch ein doppeltes Antippen der Sensoroberfläche der zweiten Eingabeeinrichtung 17 wählt der Insasse die gewünschte Funktion an. Gemäß 1 ist die angewählte Funktion das E-Mail-System. Das das E-Mail-System wiedergebende Symbol 20M erscheint bei oder nach der Anwahl durch den Insassen auf der zweiten Anzeigeeinrichtung 17.
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Die 5 bis 8 ist das Lenkrad 2 in einer Draufsicht auf die Vorderseite gezeigt. Mit der dort dargestellten Vorrichtung 1 werden unterschiedliche Funktionen der elektronischen Einrichtungen angesteuert.
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Wie in 6 gezeigt, werden nach Anwahl der E-Mail-Funktion auf der ersten Anzeigeeinrichtung 10 untereinander aufgelistete Buchstaben 21B einer Buchstabenauswahl in Reihenfolge des Alphabets angezeigt, die zur Erstellung einer E-Mail oder eines Chat-Textes verwendet werden können.
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Wenn der Insasse alternativ z. B. das Mobilfunk-System angewählt hat, erscheint das entsprechende Symbol 20T, wie in 6 gezeigt, auf der zweiten Anzeigeeinrichtung 17. Um eine Telefonnummer einzugeben, werden auf der ersten Anzeigeeinrichtung Nummern 21N einer Nummernauswahl von 0–9 angezeigt. Auch das Verfassen einer SMS ist möglich, da jeder angezeigten Nummer 21N die typischen Buchstaben zugeordnet sind, wie sie z. B. von gängigen Mobiltelefonen bekannt sind.
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Gemäß 2 kann der Insasse durch die Buchstaben- oder Nummernauswahl scrollen, indem er mit dem Finger 12r der rechten Hand 9r auf der Sensoroberfläche der ersten Eingabeeinrichtung 11 berührend auf- oder ab streicht. Durch das doppelte Antippen der Sensoroberfläche wählt der Insasse aufeinander folgend die gewünschten Buchstaben 21B oder die gewünschte Nummer 21N aus, um die E-Mail oder die Telefonnummer zu erstellen.
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Gemäß den 6 und 7 zeigt die dritte Anzeigeeinrichtung 19 die ausgewählten Buchstaben 21B oder Nummern 21N als Text, Buchstabenfolge, Nummernfolge oder alphanumerische Folge 22B; 22N an, wobei sie die Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige etc. kurzfristig ausblendet, wenn die dritte Anzeigeeinrichtung im Instrumentenpanel 7 integriert ist.
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Auf der dritten Anzeigeeinrichtung werden auch Funktionsbefehle 23 angezeigt. Gemäß 6 sind diese Funktionsbefehle 23 z. B. eine Löschfunktion, eine Sendefunktion, eine Abbrechfunktion, etc der verfassten E-Mail.
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Der Insasse kann unter den Funktionsbefehle 23 durch eine berührende Auf- oder Abbewegung (gemäß 4) oder Seitwärtsbewegung (gemäß 8) des Fingers 12l der linken Hand 9l auswählen und den gewünschten Funktionsbefehl 23 durch das doppelte Antippen der Sensoroberfläche der zweiten Eingabeeinrichtung 17 anwählen. Wenn er z. B. den Funktionsbefehl 23 ”Send” anwählt, wird die verfasste E-Mail an den Empfänger gesendet.
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In 9 wird die Vorrichtung 1 zur Steuerung von Funktionen des Navigationssystems des Fahrzeugs verwendet. Nach der Anwahl des Navigationssystems über das Symbol 20N auf der dritten Anzeigeeinrichtung 19 (ähnlich wie es in 1 gezeigt ist), erscheint dies auf der zweiten Anzeigevorrichtung 17. Es ist z. B. möglich, eine Zieladresse über die erste Eingabeeinrichtung 11 einzugeben. Dies erfolgt ähnlich wie es in 2 und 5 gezeigt und beschrieben ist, durch Auswahl von Buchstaben 21B und/oder Nummern 21N aus der Buchstabenauswahl und/oder Nummernauswahl.
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In 9 ist gezeigt, dass die dritte Anzeigeeinrichtung 19 eine Straßenkarte anzeigt. Der Insasse kann die Karte verschieben oder anpassen, indem er den Finger 12r der rechten Hand 9r berührend kreisförmig auf der Sensoroberfläche der ersten Eingabeeinrichtung 11 bewegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Lenkeinrichtung, Lenkrad
- 3
- rechte Lenkradspeiche
- 4
- linke Lenkradspeiche
- 5
- Pralltopf
- 6
- Lenkradkranz
- 7
- Instrumentenpanel
- 8
- Armaturenbrett
- 9r
- rechte Hand
- 9l
- linke Hand
- 10
- erste Anzeigeeinrichtung
- 11
- erste Eingabeeinrichtung
- 12r
- rechter Finger
- 12l
- linker Finger
- 13
- Steuersignal
- 14
- Anzeigen
- 15
- erste Benutzerschnittstelle
- 16
- zweite Anzeigeeinrichtung
- 17
- zweite Eingabeeinrichtung
- 18
- zweite Benutzerschnittstelle
- 19
- dritte Anzeigeeinrichtung
- 20M
- Symbol für E-Mail-System
- 20T
- Symbol für Mobilfunk-System
- 20N
- Symbol für Navigationssystem
- 21B
- Buchstaben
- 21N
- Nummern
- 22B
- Buchstabenfolge
- 22N
- Nummernfolge
- 23
- Funktionsbefehle
- V
- Vorderseite
- R
- Rückseite
- S
- Symmetrieachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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