DE102011110128B3 - Hydroxylapatithaltige Substanz sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Hydroxylapatithaltige Substanz sowie Verfahren zu deren Herstellung Download PDF

Info

Publication number
DE102011110128B3
DE102011110128B3 DE102011110128A DE102011110128A DE102011110128B3 DE 102011110128 B3 DE102011110128 B3 DE 102011110128B3 DE 102011110128 A DE102011110128 A DE 102011110128A DE 102011110128 A DE102011110128 A DE 102011110128A DE 102011110128 B3 DE102011110128 B3 DE 102011110128B3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polymer
suspension
hydroxyapatite
substance
hydroxylapatithaltigen
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102011110128A
Other languages
English (en)
Inventor
Jan Klesing
Prof. Dr. Epple Matthias
Svitlana Chemousova
Daniel Zukowski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Osartis GmbH
Original Assignee
Aap Biomaterials GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Aap Biomaterials GmbH and Co KG filed Critical Aap Biomaterials GmbH and Co KG
Priority to DE102011110128A priority Critical patent/DE102011110128B3/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102011110128B3 publication Critical patent/DE102011110128B3/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B25/00Phosphorus; Compounds thereof
    • C01B25/16Oxyacids of phosphorus; Salts thereof
    • C01B25/26Phosphates
    • C01B25/32Phosphates of magnesium, calcium, strontium, or barium
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/48Preparations in capsules, e.g. of gelatin, of chocolate
    • A61K9/50Microcapsules having a gas, liquid or semi-solid filling; Solid microparticles or pellets surrounded by a distinct coating layer, e.g. coated microspheres, coated drug crystals
    • A61K9/51Nanocapsules; Nanoparticles
    • A61K9/5107Excipients; Inactive ingredients
    • A61K9/5115Inorganic compounds
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/48Preparations in capsules, e.g. of gelatin, of chocolate
    • A61K9/50Microcapsules having a gas, liquid or semi-solid filling; Solid microparticles or pellets surrounded by a distinct coating layer, e.g. coated microspheres, coated drug crystals
    • A61K9/51Nanocapsules; Nanoparticles
    • A61K9/5107Excipients; Inactive ingredients
    • A61K9/513Organic macromolecular compounds; Dendrimers
    • A61K9/5146Organic macromolecular compounds; Dendrimers obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. polyethylene glycol, polyamines, polyanhydrides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L23/00Compositions of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L23/02Compositions of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
    • C08L23/04Homopolymers or copolymers of ethene
    • C08L23/08Copolymers of ethene

Abstract

Die Erfindung betrifft eine hydroxylapatithaltige Substanz, bei welcher vorzugsweise nanoskalige Hydroxylapatitpartikel mit einem Polymer, insbesondere mit Polyethylenimin, funktionalisiert sind.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft eine hydroxylapatithaltige Substanz sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. Insbesondere betrifft die Erfindung nanokristallines, mit einem Polymer funktionalisiertes Hydroxylapatit, welches beispielsweise zur Transfektion, insbesondere als Träger einer Nukleinsäure, verwendet werden kann.
  • Hintergrund der Erfindung.
  • Mit einem Polymer funktionalisiertes Hydroxylapatit ist bekannt.
  • So zeigt die Offenlegungsschrift US 2010/0086601 A1 ein Verfahren zur Herstellung von nanokristallinem Hydroxylapatit, bei welchem während des Ausfällens von Hydroxylapatit Polykationen oder Polyanionen hinzu gegeben werden und so das Wachstum der Partikel beendet wird. Die Partikel können beispielsweise als Wirkstoffträger verwendet werden.
  • Nachteilig an diesem Verfahren ist die relativ aufwändige Herstellung. So muss bereits während der Herstellung des Hydroxylapatitmaterials das Polymer unter definierten Randbedingungen zugefügt werden.
  • Zudem neigen bekannte hydroxylapatithaltige Suspensionen zur Agglomeration der Partikel.
  • Die Druckschrift DE 694 13 513 T2 zeigt die wässrige Lösung von Hydroxyapatit mit einer Konzenttation von 18–36 Gew.-% und einer Partikelgröße von weniger als 60 nm. Die Druckschrift DE 10 2006 060 910 A1 zeigt ein Material für die Zahnpflege, welches 0,01–20% Hydroxyapatit enthält.
  • Das Dokument Datenbank PubMed, Zusammenfassung zu: USKOKOVIC, V. u. a.: Nanosized hydroxyapatite and other calcium phosphates: chemistry of formation and application as drug and gene delivery agents. J. Biomed. Mater. Res. B Appl. Biomater (Januar 2011) 96(1) 152-91 [PMID: 21061364] zeigt die DNA Transfektion unter Zurhilfenahme von Hydroxyapatit.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine hydroxylapatithaltige Substanz bereit zu stellen, welche mit einem Polymer funktionalisiert ist und einfach herstellbar ist.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Agglomerationsneigung der Partikel zu reduzieren.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Erfindung wird bereits durch ein Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz sowie durch eine hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Bevorzugte Aus führungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz, bei welchem zunächst eine Suspension hergestellt wird, welche nanoskalige Hydroxylapatitpartikel enthält. Unter nanoskaligen Hydroxylapatitpartikeln werden Partikel verstanden, welche in zumindest einer Raumrichtung eine Gröle von weniger als 100 nm aufweisen. Es versteht sich, dass auch auf eine kommerziell erhältliche Suspension zurückgegriffen werden kann.
  • Hierzu wird das Polymer einfach zu der Suspension hinzu gegeben. Insbesondere kann ein wasserlösliches Polymer verwendet werden, welches als Lösung hinzugefügt wird.
  • Der Anteil an Hydroxylapatit in der Suspension, welche nunmehr auch das Polymer enthält, beträgt weniger als 5, vorzugsweise weniger als 0,5 und besonders bevorzugt weniger als 0,1% (%-Angaben soweit nicht anders angegeben immer in Gewichtsprozenten).
  • Die Erfinder haben herausgefunden, dass mittels der Verwendung einer Suspension mit relativ geringem Hydroxylapatitanteil es möglich ist, die Hydroxylapatitpartikel nach deren Herstellung mit einem Polymer zu funktionalisieren. Vorzugsweise wird eine hohe Verdünnungen von unter 0,1%, bevorzugt von unter 0,08% und besonders bevorzugt von unter 0,05% oder unter 0,03% eingestellt. Es hat sich gezeigt, dass bereits bei über 0,1% die Suspension nicht mehr vollständig stabil ist und dass möglicherweise eine vollständige Funktionalisierung nicht mehr stattfindet. Sofern dies für die jeweilige Anwendung keinen Nachteil hat, können aber auch höhere Konzentrationen, insbesondere von weniger als 3% oder 2% verwendet werden.
  • Die Erfindung ermöglicht die nachträgliche Funktionalisierung einer hydroxylapaptithaltigen Suspension mit einem Polymer. So ist die Herstellung wesentlich vereinfacht.
  • Das Polymer wird vorzugsweise im Überschuss zugegeben, um sicher zu stellen, dass sämtliche Partikel mit dem Polymer funktionalisiert werden.
  • Unter „Funktionalisieren” wird jede Veränderung der Eigenschaften der Substanz durch eine Verbindung mit dem Polymer verstanden. Insbesondere kann das Polymer die Transfektion der Partikel verbessern, so dass diese als Träger beispielsweise einer Nukleinsäure dienen können, um diese in die Zelle einzuschleusen.
  • Weiter kann das Polymer die Partikel derart funktionalisieren, dass diese in einer Suspension stabiler sind oder sogar in Pulverform vorliegen können, ohne zu agglomerieren oder als Nanopartikel wieder resuspendiert werden können.
  • Nach der Zugabe des Polymers wird dieses abgetrennt. So werden eventuell gesundheitsschädliche Bestandteile der Suspension in Form von Polymerbestandteilen, welche keine Verbindung mit den Partikeln eingegangen sind, entfernt.
  • Das Abtrennen des Polymers kann beispielsweise durch zentrifugieren der Suspension und Entfernen des Überstands erfolgen.
  • Nach dem Abtrennen des Polymers kann der Rückstand, der im Wesentlichen aus den funktionalisierten Hydroylapatitpartikeln besteht, in einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, aufgenommen und sodann redispergiert werden.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein in Wasser gelöstes, kationisches Polymer verwendet. Insbesondere wird Polyethylenimin verwendet, welches aufgrund des hohen Komplexierungsgrades eine gute Affinität zu Nukleinsäuren aufweist.
  • Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird die Flüssigkeit aus der Suspension, insbesondere aus der redispergierten Suspension, entfernt. Dies erfolgt vorzugsweise durch Lyophilisation in Anwesenheit von Kryoprotektoren.
  • Als Kryoprotektor kann insbesondere ein Saccharid, beispielsweise Trehalose oder Laktose, verwendet werden.
  • Durch die Kombination von polymerfunktionalisierten Partikeln in Verbindung mit einem Kryoprotektor ist es möglich geworden, ein insbesondere nanoskaliges Pulver bereit zu stellen, welches nicht agglomeriert und sich gegebenenfalls wieder redispergieren lässt.
  • Erstellung, Handhabung und Lagerung der hydroxylapatithaltigen Substanz werden so erheblich verbessert.
  • Beispielsweise ist es möglich, die Herstellung der hydroxylapatithaltigen Substanz unter nicht sterilen Bedingungen durchzuführen und das hergestellte Pulver erst nach der Lyophilisation zu sterilisieren, insbesondere mittels γ-Strahlung.
  • Als hydroxylapatithaltige Suspension wird vorzugsweise eine Suspension mit einer mittleren Partikelgröße von weniger als 200 nm, vorzugsweise in einer Größe von weniger als 200 nm Länge und weniger als 50 nm Breite, verwendet.
  • Es kann sich um stäbchen- oder nadelförmige Partikel aber auch um Partikel mit einer anderen Form handeln. Insbesondere können auch im Wesentlichen sphärisch geformte Partikel verwendet werden. Vorzugsweise werden bei Verwendung von sphärischen Partikeln Partikel mit einer mittleren Partikelgröße zwischen 30 und 300, besonders bevorzugt zwischen 50 und 100 nm verwendet.
  • Die mittlere Partikelgröße kann beispielsweise mittels dynamischer Lichtstreuung, insbesondere mittels Laserinterferometrie, ermittelt werden. Über ein derartiges Verfahren wird ein Mittelwert gebildet, der ein Maß für die Größe der Partikel ist. Sofern Länge und Breite der einzelnen Partikel bestimmt werden soll, eignen sich hierfür transmissions-elektronenmikroskopische Aufnahmen.
  • Die Erfindung ermöglicht die Bereitstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz, welche mit einem Polymer funktionalisierte Hydroxylapatitpartikel mit einer mittleren Größe von weniger als 250 nm umfasst. Insbesondere handelt es sich um nadelförmige Partikel mit einer Länge von weniger als 200 und einer Breite von weniger als 50 nm.
  • Durch das erfindungsgemäße verfahren konnte trotz der Funktionalisierung mit einem Polymer die Struktur bekannter nanoskaliger Hydroxylapatitpartikel im Wesentlichen erhalten bleiben.
  • Die hydroxylapatithaltige Substanz kann nach Trocknung als Pulver vorliegen, ohne dass die nanoskaligen Eigenschaften verloren gehen.
  • Neben einer verbesserten Stabilität der Substanz eignet sich die hydroxylapatithaltige Substanz zur Transfektion, insbesondere als Träger eines anionischen Wirkstoffes wie einer Nukleinsäure.
  • Eine hydroxylapatithaltige Substanz kann beispielsweise wie folgt hergestellt werden.
  • Zunächst wird ein Gramm einer 6%igen hydroxylapatithaltigen Suspension (beispielsweise kommerziell erhältliches Ostim®) mit 20 ml Reinstwasser verdünnt.
  • 2 ml dieser verdünnten Suspension werden mit 18 ml einer polyethyleniminhaltigen Lösung verdünnt, so dass eine Suspension mit etwa 0,03% Hydroxylapatit entsteht. Beispielsweise wird als polyethyleniminhaltige Lösung eine Lösung mit 2 g pro Liter Polyethylenimin (pH-Wert von etwa 10, 25 kDa, verzweigt, Sigma) verwendet.
  • Die so entstandene Mischung, kann beispielsweise mittels Ultraschall redispergiert werden. Dabei werden die in der Suspension vorhandenen Hydroxylapatitpartikel mit dem Polymer funktionalisiert.
  • Sodann wird die Suspension zentrifugiert. Dies erfolgte im vorliegenden Ausführungsbeispiel für 30 Minuten bei 66.000 g. Der das Polymer enthaltende Überstand kann nunmehr entfernt werden.
  • Der verbleibende Rückstand kann mit 20 ml Reinstwasser aufgenommen werden.
  • Sodann kann der Rückstand mittels Ultraschall redispergiert werden und die erhaltene Suspension mittels dynamischer Lichtstreuung untersucht werden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Struktur der Partikel im Wesentlichen erhalten geblieben ist.
  • Insbesondere zur Langzeitlagerung kann die Suspension in Gegenwart eines Kryoprotektors, wie beispielsweise 10 mg Trehalose oder Laktose auf 1 ml der Suspension, lyophilisiert werden. Dies kann beispielsweise durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff und Gefriertrocknen über Nacht erfolgen.
  • Das so entstandene Pulver lässt sich verpacken und im Nachhinein beispielsweise mittels γ-Strahlen sterilisieren.
  • Im Unterschied zu bekannten hydroxylapatithaltigen Suspensionen oder Pasten ist das Pulver nahezu unbegrenzt für eine Langzeitlagerung geeignet. Das Pulver kann jederzeit redispergiert werden.
  • Eine Messreihe, bei welcher Suspensionen mit höherem Anteil an Hydroxylapaptit verwendet wurden, hat ergeben, dass bei der redispergierten Suspension bereits bei Verwendung einer Suspension mit einem Anteil an Hydroxylapatit von 0,1% oder mehr sich nach kurzer Zeit ein feiner Niederschlag am Boden absetzt. Mithin scheint eine vollständige Funktionalisierung nicht mehr stattzufinden.
  • Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 und 2 zeigen transmissionselektronenmikroskopische Aufnahmen einer entsprechend vorstehend beschriebenen Herstellungsbeispiels hergestellten hydroxylapatithaltigen Suspension.
  • Zu erkennen ist, dass die Partikel ihre typische nadelförmige Struktur im Wesentlichen erhalten haben. Insbesondere liegt die mittlere Länge unter 200 nm und die mittlere Breite unter 50 nm.
  • Die in 3 dargestellte Kurve 1 gibt die Größenverteilung der Partikel gemessen mittels Laserinterferometrie wieder (Malvern, Zetasizer Nano ZS ZEN 3600).
  • Auf der x-Achse ist die Größe in nm und auf der y-Achse die Streulichtintensität, welche ein Maß für Anzahl der Partikel mit der entsprechenden Größe ist, in Prozent angegeben.
  • Zu erkennen ist, dass als mittlere Partikelgröße über dieses Messverfahren eine Größe von etwa 200 nm ermittelt wird. Es ergibt sich nahezu eine Gaußverteilung, bei welcher Partikel in der Größe von 100 bis 400 nm über 90% der erfassten Partikel ausmachen.
  • 4 zeigt eine kolloid-chemische Analyse der DNA-Beladung an polymerfunktionalisierten Partikeln.
  • Hierzu wurde 1 ml der gemäß vorstehend beschriebenem Beispiel hergestellten Suspension verwendet und sodann eine DNA-haltige Lösung hinzu gegeben.
  • Auf der x-Achse ist das zugegebene Volumen an DNA aufgetragen. Dabei wurde DNA in einer Konzentration von 1 mg/ml zugegeben. Die Kurve 2 zeigt die laserinterferometrisch bestimmte mittlere Partikelgröße in Abhängigkeit von dem zugegebenen DNA-Volumen.
  • Die Kurve 3 zeigt das Zeta-Potential in mV, welches als Maß für die DNA-Beladung verstanden werden kann.
  • Zu erkennen ist, dass bis zu einem zugegebenen Volumen von etwa 50 μl das Zeta-Potential aufgrund der negativ geladenen DNA leicht abnimmt. Bis zu diesem Volumen bleibt aber die Größe der in der Suspension verwendeten Partikel in etwa konstant und liegt bei etwa 200 nm.
  • Ab einem zugegebenen Volumen von über 50 μl steigt die mittlere Partikelgröße sprunghaft an bis auf einen sehr hohen wert von über 5.000 nm. Die Stabilität der Suspension wird durch die vorhandene DNA und die damit einhergehende Herabsetzung des Zeta-Potentials zerstört. Das Trägersystem agglomeriert.
  • Ab einem zugegebenen Volumen von 200 μl ist die Suspension wieder stabil und die mittlere Partikelgröße liegt wieder bei etwa 200 nm. Dies liegt vermutlich daran, dass nunmehr die Partikel nahezu vollständig von DNA umhüllt sind, was wiederum die Suspension stabilisiert.
  • Es versteht sich, dass bei Verwendung der hydroxylapatithaltigen Substanz als Träger für eine Nukleinsäure in einem Bereich gearbeitet wird, der unterhalb der Schwelle liegt, ab der das kolloidale Gleichgewicht gestört wird.
  • Die Transfektion von Zellen wurde mittels siRNA (anti-EGFP) untersucht.
  • Hierzu tritt siRNA nach erfolgter Endozytose ins Zytoplasma und inhibiert die Produktion des grün fluoreszierenden Proteins.
  • Die Genstummschaltungseffizienz kann sodann durch Auszählen der grün fluoreszierenden Zellen unter dem Mikroskop bestimmt werden.
  • Die so gewonnenen Erkenntnisse sind in 5 wieder gegeben.
  • In 5 repräsentiert Kurve 2 entsprechend 4 die mittlere Partikelgröße, Kurve 3 ebenfalls entsprechend 4 das Zeta-Potential in mV.
  • Auf der x-Achse ist wiederum die zugegebene Menge an DNA in μg angegeben. Statt siRNA wurde bei diesem Versuch aus Kostengründen fragmentierte DNA verwendet, deren Basenlänge in etwa siRNA entspricht.
  • Die schwarzen Balken 4 geben die Stummschaltungseffizienz in Prozent wieder, welche durch Auszählen der nicht fluoreszierenden Zellen und fluoreszierenden Zellen unter dem Mikroskop ermittelt wurde.
  • Zu erkennen ist, dass die Stummschaltungsquote bis zu einer zugegebenen Menge an DNA von etwa 75 μg stets bei über 20% liegt. Die Transfektionseffizienz ist also relativ gut. Mit Zerstörung des kollodialen Gleichgewichts und entsprechender Agglomeration der Partikel sinkt die Stummschaltungseffizienz auf einen Wert von unter 10% zwischen 100 und 150 μg.
  • Bei einer zugegebenen Menge von 200 μg und mehr wird, wie in 4 bereits erläutert, das kolloidale Gleichgewicht wieder hergestellt, was auch mit einer erhöhten Transfektionseffizienz einhergeht.
  • Durch die Erfindung konnte ein polymerfunktionalisiertes hydroxylapatitpartikelhaltiges Material bereit gestellt werden, welches sich einfach herstellen lässt und welches sich insbesondere zur Transfektion als Träger von Nukleinsäuren eignet.

Claims (12)

  1. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz, umfassend die Schritte; – Herstellen einer Suspension, die insbesondere nanoskalige Hydroxylapatitpartikel enthält, – Zugabe eines Polymere zu der Suspension, um die Hydroxylapatitpartikel einzuschließen, wobei der Anteil an Hydroxylapatit in der Suspension weniger als 5, vorzugsweise weniger als 0,5, besonders bevorzugt weniger als 0,1% beträgt; – Abtrennen des Polymers.
  2. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Wasser gelöstes kationisches Polymer, insbesondere Polyethylenimin, verwendet wird.
  3. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer im Überschuss zugegeben wird.
  4. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennen des Polymers durch Zentrifugieren der Suspension und Entfernen des Überstands erfolgt.
  5. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abtrennen des Polymers der Rückstand in einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, aufgenommen und redispergiert wird.
  6. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Suspension in Anwesenheit von Kryoprotektoren lyophilisiert wird.
  7. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Kryoprotektor ein Saccharid, insbesondere Trehalose oder Laktose, verwendet wird.
  8. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der vorstehenden beiden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die Lyophilisation entstandene Pulver sterilisiert wird, insbesondere mittels γ-Strahlung.
  9. Verfahren zur Herstellung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine hydroxylapatithaltige Suspension mit einer mittleren Partikelgröße von weniger als 200 nm, vorzugweise weniger als 200 nm Länge und weniger als 50 nm Breite verwendet wird.
  10. Hydroxylapatithaltige Substanz, hergestellt durch ein Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend mit einem Polymer funktionalisierte Hydroxylapatitpartikel mit einer mittleren Partikelgröße von weniger als 250 nm.
  11. Hydroxylapatithaltige Substanz nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz als Pulver vorliegt.
  12. Verwendung einer hydroxylapatithaltigen Substanz nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Transfektion, insbesondere als Träger eines anionischen Wirkstoffes, insbesondere einer Nukleinsäure.
DE102011110128A 2011-08-15 2011-08-15 Hydroxylapatithaltige Substanz sowie Verfahren zu deren Herstellung Active DE102011110128B3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011110128A DE102011110128B3 (de) 2011-08-15 2011-08-15 Hydroxylapatithaltige Substanz sowie Verfahren zu deren Herstellung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011110128A DE102011110128B3 (de) 2011-08-15 2011-08-15 Hydroxylapatithaltige Substanz sowie Verfahren zu deren Herstellung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102011110128B3 true DE102011110128B3 (de) 2013-01-03

Family

ID=47355397

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102011110128A Active DE102011110128B3 (de) 2011-08-15 2011-08-15 Hydroxylapatithaltige Substanz sowie Verfahren zu deren Herstellung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102011110128B3 (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69413513T2 (de) * 1993-07-21 1999-05-27 Ostim Aozt Ostim apatit präparat zur wachstumsförderung im knochengewebe
DE102006060910A1 (de) * 2006-12-20 2008-07-03 Henkel Kgaa Suspensionen von Kompositmaterialien
US20100086601A1 (en) * 2008-10-03 2010-04-08 Southwest Research Institute Modified Calcium Phosphate Nanoparticle Formation

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69413513T2 (de) * 1993-07-21 1999-05-27 Ostim Aozt Ostim apatit präparat zur wachstumsförderung im knochengewebe
DE102006060910A1 (de) * 2006-12-20 2008-07-03 Henkel Kgaa Suspensionen von Kompositmaterialien
US20100086601A1 (en) * 2008-10-03 2010-04-08 Southwest Research Institute Modified Calcium Phosphate Nanoparticle Formation

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Datenbank PubMed, Zusammenfassung zu: USKOKOVIC, V. u.a.: Nanosized hydroxyapatite and other calcium phosphates: chemistry of formation and application as drug and gene delivery agents. J. Biomed. Mater. Res. B Appl. Biomater. (Januar 2011) 96 (1) 152-91 [PMID: 21061364] *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1793810A1 (de) Nanopartikel und verfahren zu deren herstellung
EP1289642B2 (de) Nanokapseln mit einer polyelektrolythülle
US10722475B2 (en) Stealth nanocapsules for protein delivery
DE112008003727T5 (de) Nanopartikel-Träger für Wirkstoffverabreichung und Verfahren für ihre Herstellung
SA114360065B1 (ar) طريقة لتحضير جسيمات نانو لفلز نبيل
DE69738124T2 (de) Verfahren zur Herstellung von hochmonodisperser, Polymeren, hydrophiler Nanopartikel
Rastogi Nanotechnology: safety paradigms
DE10152145A1 (de) Stabilisierung von Liposomen und Emulsionen
DE19952073A1 (de) Verfahren zur Herstellung von nanopartikulären Chitosanen oder Chitosan-Derivaten
WO2012156094A1 (de) Mit dendritischem polyglycerolsulfat funktionalisierte nanopartikel
Jin et al. Length-dependent intracellular bundling of single-walled carbon nanotubes influences retention
EP2825515B1 (de) Beschichtung von metalloxidpartikel
DE102011110128B3 (de) Hydroxylapatithaltige Substanz sowie Verfahren zu deren Herstellung
DE60017783T2 (de) Biomolekularer komplex,gebildet aus hyaluronsäure und einem biomolekül, herstellungsverfahren dafür und deren therapeutische verwendung
EP1799268B2 (de) Magnetische partikel zur verwendung in therapie und diagnostik
DE102004035803B4 (de) Verfahren zur Herstellung von in Wasser dispergierten Eisenoxid-Nanoteilchen und deren Anwendung
WO2002043708A2 (de) Magnetische partikel zur zielgerichteten regionalen therapie
DE202012012795U1 (de) Agglomerierende Magnetische alkoxysilan-beschichtete Nanopartikel
DE102008040042A1 (de) Mikropartikel enthaltend mindestens ein Aggregat aus superparamagnetischen Nanopartikeln
WO2017129365A1 (de) Funktionalisierte metallische nanopartikel
EP0470437A1 (de) Wässriges Liposomensystem
Edityaningrum et al. Formulation and Characterization of Carbamazepine Chitosan Nanoparticle.
Beck Core-Shell Nanoparticles as a Platform Technology for the Treatment of Proliferative Ocular Diseases
DE102011000264B4 (de) Mikrogasbläschen mit PVA-Wand, Herstellung und Verwendung von solchen Mikrogasbläschen
Rotan et al. Calcium phosphate nanoparticles for delivering synthetic drug molecules across the cell membrane

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final

Effective date: 20130404

R081 Change of applicant/patentee

Owner name: OSARTIS GMBH, DE

Free format text: FORMER OWNER: AAP BIOMATERIALS GMBH, 64807 DIEBURG, DE

R082 Change of representative

Representative=s name: BLUMBACH ZINNGREBE PATENTANWAELTE PARTG MBB, DE

Representative=s name: BLUMBACH ZINNGREBE PATENT- UND RECHTSANWAELTE , DE

R081 Change of applicant/patentee

Owner name: OSARTIS GMBH, DE

Free format text: FORMER OWNER: OSARTIS GMBH, 64807 DIEBURG, DE