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Die Erfindung betrifft eine Insassenrückhalteeinrichtung in einem Kraftfahrzeug mit einer Gasgeneratoreinrichtung und einem Airbag, der durch die Gasgeneratoreinrichtung mit Entfaltungsgas befüllbar ist und sich nach einer Aktivierung der Gasgeneratoreinrichtung in Richtung auf einen Insassen entfaltet, wobei der Airbag im nicht befüllten Zustand in einem Gehäuse angeordnet und hinter einer Abdeckung verborgen ist.
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Die
US 5,513,877 A1 beschreibt eine Rückhalteeinrichtung für Insassen mit einem Gasgenerator und einem Airbag, der in einer Instrumententafel angeordnet ist. Der Airbag ist an einem Querträger befestigt und entfaltet sich in Richtung auf die Unterschenkel eines Fahrzeuginsassen. Innerhalb des Airbags sind zwei Fangbänder angeordnet, um eine Begrenzung der Entfaltung des Airbags zu erreichen. Über die Fangbänder wird die Entfaltung in Richtung auf den Kopf und in Richtung auf die Unterschenkel begrenzt, so dass sich eine untere Kniekammer und eine obere Thoraxkammer ausbilden, die in strömungstechnischer Verbindung miteinander stehen. Der Airbag wird durch einen einzigen Gasgenerator mit Entfaltungsgas befüllt.
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Nach der Aktivierung des Gasgenerators muss der Airbag vollständig befüllt werden, um eine ausreichende Schutzfunktion zu gewährleisten. Die Entfaltungskinematik ist komplex, da sich der Airbag zunächst in Richtung auf den Fahrzeuginsassen und anschließend nach oben erstrecken muss, wobei durch eine rückwärtige Entfaltung ein Abschnitt des Thoraxairbags zur Abstützung auf dem Instrumentenpaneel ausgebildet werden muss.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Insassenschutz bei vereinfachter Montage und kostengünstiger Fertigung bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Insassenrückhalteeinrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren offenbart.
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Die erfindungsgemäße Insassenrückhalteeinrichtung in einem Kraftfahrzeug mit einer Gasgeneratoreinrichtung und einem Airbag, der durch die Gasgeneratoreinrichtung mit Entfaltungsgas befüllbar ist und sich nach einer Aktivierung der Gasgeneratoreinrichtung in Richtung auf einen Insassen entfaltet, wobei der Airbag im nicht befüllten Zustand in einem Gehäuse angeordnet und hinter einer Abdeckung verborgen ist, sieht vor, dass in dem Gehäuse zwei voneinander getrennt befüllbare Airbags angeordnet sind, die mit der Gasgeneratoreinrichtung in strömungstechnischer Verbindung stehen. Durch die Aufspaltung eines großen Airbags in zwei separate Airbags ist es möglich, eine einfache Faltung der Airbags im zusammengelegten Zustand einzusetzen, da keine komplexen Airbaggeometrien realisiert werden müssen. Durch die separate Ausgestaltung der Airbags können diese gezielt auf die zu schützenden Regionen gerichtet werden, so dass ein insgesamt geringeres Airbagvolumen bereitgestellt werden muss. Dadurch können schnellere Entfaltungen sowie eine angepasste Entfaltung des jeweiligen Airbags an die notwendigen Erfordernisse erfolgen. Die Anordnung der beiden Airbags in einem Gehäuse verringert das Gewicht und die Kosten, da nur noch ein Gehäuse gefertigt, gepackt, transportiert und angeschlossen werden muss. Darüber hinaus sind weniger Montageverrichtungen notwendig, da nur noch ein Gehäuse an einem Strukturbauteil oder einer Einrichtung innerhalb des Fahrzeuges notwendig ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Gasgeneratoreinrichtung mit beiden Airbags in einem Gehäuse angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, das Gehäuse mit den Airbags und der Gasgeneratoreinrichtung als fertiges, vormontiertes Modul bereitzustellen, das nur noch über ein Anschlusskabel mit der notwendigen Steuereinrichtung gekoppelt werden muss. Nur ein einziges Gehäuse muss an dem Kraftfahrzeug befestigt werden, was eine Reduzierung des logistischen Aufwandes ebenso wie des Material- und Montageaufwandes bedeutet.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse an einem vor dem Insassen angeordneten Strukturbauteil des Kraftfahrzeuges, insbesondere einem Querträger an einem Instrumentenpaneel oder an einem Vordersitz, angeordnet ist, wobei die Entfaltungsorientierung der Airbags auf den Insassen gerichtet ist. Eine solche Insassenrückhalteeinrichtung ist insbesondere als ein Beifahrerairbag vorteilhaft ausgebildet, da bei einem Beifahrer die Anordnung im Kniebereich oder Schienenbeinbereich an einem Querträger eines Kraftfahrzeuges innerhalb eines Instrumentenpaneels leicht vorzunehmen ist. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass eine schnelle Ankopplung der zu schützenden Bereiche des Insassen an den jeweiligen Gassack erfolgen kann, wobei eine optimierte Schutzwirkung auch bei außerhalb der Normalposition befindlichen Insassen erreicht werden kann, da die jeweilige Entfaltungsrichtung gezielt eingestellt werden kann.
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Die Gasgeneratoreinrichtung kann mehrstufig sein oder vorzugsweise zwei separate Gasgeneratoren aufweisen, die exklusiv dem jeweiligen Airbag zugeordnet sind. Dadurch ist es möglich, den Gasgenerator an die gewünschte Entfaltungscharakteristik und an das vorhandene Airbagvolumen anzupassen. So kann es wünschenswert sein, dass eine möglichst schnelle Füllung bei einem geringen Volumen erreicht werden soll, während die Befüllung mit einem etwas größeren Volumen zum Auffangen und Abstützen eines anderen Körperteils eine langsamere Befüllung mit einem größeren Volumen erfordert. Auch ist es möglich, die Entfaltungszeitpunkte individuell festzulegen. Darüber hinaus können die Gasgeneratoren insgesamt eine geringere Leistung aufweisen und einen geringeren Bauraum einnehmen als bei einem einzigen Gasgenerator. Alternativ zu der Ausgestaltung mit zwei separaten Gasgeneratoren kann auch ein einziger Gasgenerator vorgesehen sein, der als 2-Stufen-Gasgenerator ausgebildet ist und zunächst mit der Befüllung eines ersten Airbags beginnt und erst zeitverzögert den zweiten Airbag mit Entfaltungsgas versorgt. Auch mit einem 2-Stufen-Gasgenerator können unterschiedliche Entfaltungscharakteristika realisiert werden, der Vorteil hier liegt in der geringeren Komponentenanzahl und der einfacheren Montage und dem einfacheren elektrischen Anschluss.
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Vorteilhafterweise ist einer der Airbags als Knieairbag und der andere Airbag als ein Kopf-Thorax-Airbag ausgebildet, wobei der Knieairbag vorteilhafterweise ein geringeres Füllvolumen als der Kopf-Thorax-Airbag aufweist. Durch die unterschiedlichen Volumina können unterschiedliche Zeitpunkte für die vollständige Entfaltung realisiert werden, ebenfalls ist es möglich, unterschiedliche Entfaltungsgeschwindigkeiten bereitzustellen, so dass beispielsweise der Knieairbag sehr schnell zwischen den Fahrzeuginsassen und die Strukturbauteile des Kraftfahrzeugs verlagert wird, da aufgrund der geringen Entfernungen hier eine sehr kurze Entfaltungszeit erforderlich ist. Für einen Kopf-Thorax-Airbag kann es vorteilhaft sein, wenn die Entfaltung erst zu einem späteren Zeitpunkt vervollständigt wird, um anderen Rückhaltesystemen, wie einem Sitzgurt, Möglichkeiten zu geben, wirksam zu werden und kinetische Energie umzuwandeln.
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Die Airbags können in dem Gehäuse nebeneinander oder vorzugsweise übereinander geschichtet angeordnet sein, wobei bei einer Ausgestaltung als Knieairbag und Kopf-Thorax-Airbag der Knieairbag unterhalb des Kopf-Thorax-Airbags angeordnet ist, um eine gerichtete Entfaltung auf die gewünschte Stelle zu erleichtern.
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Die Abdeckung, die im nicht aktivierten Zustand den Airbag und den Gasgenerator in dem Gehäuse zurückhält und vor äußeren Einflüssen schützt, muss den sich entfaltenden Airbag freigeben. Dazu ist in der Abdeckung zumindest eine Sollrisslinie vorgesehen, die ein Materialversagen der Abdeckung an einer vorbestimmten Stelle ermöglicht oder erleichtert. Vorteilhafterweise ist die Abdeckung als eine H-förmige Sollrisslinie ausgebildet, so dass es beispielsweise möglich ist, dass nur ein Teil der Abdeckung versagt, wenn sich nur ein Airbag entfaltet und mit Entfaltungsgas befüllt wird. Auch ist es möglich, dass bei einer Nichtaktivierung oder bei einem modellbedingten Nichteinbau eines zweiten Airbags derjenige Bereich der Abdeckung unversehrt bleibt, der vor dem nicht vorgesehenen oder nicht aktivierbaren Airbag angeordnet ist. Alternativ zu einer H-förmigen Sollrisslinie kann auch eine U-förmige Sollrisslinie vorgesehen sein, wodurch bei einem sequentiellen Befüllungsbeginn der Airbags eine Vorschädigung durch den sich zuerst entfaltenden Airbag erreicht wird, so dass der sich später entfaltende Airbag tendenziell schneller in die gewünschte Position gebracht werden kann. Darüber hinaus wird durch eine Vorab-Schwächung oder Zerstörung der Abdeckung die Positioniergenauigkeit des sich später entfaltenden Airbags erhöht, da die Abdeckung als Entfaltungshindernis weggefallen oder zumindest weniger störend ist.
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Das Gehäuse kann vorteilhafterweise in Kniehöhe vor dem Insassen positioniert sein, so dass das in der Regel starre Gehäuse mit dem gegebenenfalls darin angeordneten Gasgenerator nicht im Bereich einer Kopfaufschlagszone befindlich ist. Die Positionierung in Kniehöhe vor dem Insassen ermöglicht eine optimale Raumausnutzung, insbesondere des Instrumentenpaneels, und eine schnelle Kopplung des jeweiligen Airbags mit dem zu schützenden Körperteil.
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In dem Gehäuse kann eine Trenneinrichtung zwischen den Airbags angeordnet sein, beispielsweise eine Trennwand oder dergleichen, so dass mehrere Kompartements innerhalb des Gehäuses ausgebildet sind. Dadurch kann eine verbesserte Entfaltung ohne störende Wechselwirkung mit dem jeweils anderen Airbag erfolgen. Die Trenneinrichtung kann auch dazu dienen, dass die Airbags strömungstechnisch voneinander getrennt werden, beispielsweise bei einem 2-Stufen-Gasgenerator, und eine im wesentlichen gasdichte Anbindung der einzelnen Airbags an das Gasgeneratorgehäuse sicherstellen.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 – eine schematische Darstellung einer Insassenrückhalteeinrichtung mit zwei Gasgeneratoren;
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2 – eine Variante der 1 mit einem 2-Stufen-Gasgenerator; sowie
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3–5 – Varianten der Abdeckung.
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In der 1 ist in einer schematischen Querschnittsdarstellung ein Detail eines Kraftfahrzeuges mit einem Armaturenbrett 2 und einer Windschutzscheibe 4 gezeigt. In dem Armaturenbrett 2 ist in einem Frontbereich ein Gehäuse 6 angeordnet, das in Richtung auf einen Fahrzeuginsassen 8 mit einer Öffnung ausgestaltet ist In dem Gehäuse 6 ist eine Gasgeneratoreinrichtung 100 angeordnet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Gasgeneratoren 110, 120 ausgebildet ist, die übereinander angeordnet sind. Innerhalb des Gehäuses 6 sind zwei Bereiche 61, 62 vorgesehen, in denen jeweils ein Airbag 10, 12 untergebracht ist, wenn sich die Airbags 10, 12 in einem zusammengelegten, nicht aktivierten Zustand befinden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Airbags 10, 12 aktiviert, nachdem die Gasgeneratoren 110, 120 aufgrund eines Steuersignals gezündet worden und das Entfaltungsgas in die jeweiligen Airbags 10, 12 eingeleitet wurden. Die beiden Gasgeneratoren 110, 120 sind ebenfalls getrennt voneinander in den Bereichen 61, 62 angeordnet.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem oberen Bereich 61 ein Kopf-Thorax-Airbag 10 untergebracht, während im unteren Bereich 62 des Gehäuses 6 ein Knieairbag 12 angeordnet ist. Der Kopf-Thorax-Airbag 10 weist ein wesentlich größeres Volumen als der Knieairbag 12 auf, in einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Kopf-Thorax-Airbag eine Volumen von ca. 70 l aufweist, während der Knieairbag 12 ein Volumen von 10 bis 12 l aufweist. Beide Airbags 10, 12 sind strömungstechnisch voneinander getrennt und werden separat über die jeweiligen Gasgeneratoren 110, 120 mit Entfaltungsgas befüllt.
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In der 1 ist durch die Großenverhältnisse angedeutet, dass der obere Gasgenerator 110 für den Kopf-Thorax-Airbag 10 wesentlich gröber und voluminöser ausgebildet ist als der untere Gasgenerator 120, der für die Befüllung des Knieairbags 12 vorgesehen ist. Das Gehäuse 6 mit seiner Öffnung ist im vorderen Bereich des Armaturenbrett 2, vorzugsweise auf der Beifahrerseite des Kraftfahrzeuges angeordnet, alternative Anordnungspositionen, beispielsweise in der Rückenlehne eines Vordersitzes, können vorgesehen sein. Das Gehäuse 6 wird zusammen mit den darin befindlichen Gasgeneratoren 110, 120 und den zusammengelegten oder zusammengefalteten Airbags 10, 12 als Modul an einem Strukturbauteil des Kraftfahrzeuges, beispielsweise einen nicht dargestellten Querträger, befestigt und vorzugsweise über einen Stecker mit einer Steuereinrichtung gekoppelt. Die Anordnung des Gehäuses 6 im frontalen, dem Insassen 8 zugewandten Bereich des Armaturenbrettes 2 hat den Vorteil, dass das Modul aus Gehäuse 6, Gasgeneratoren 110, 120 und Airbags 10, 12 nicht im Bereich eines Kopfaufschlages eines Insassen 8 befindlich ist, so dass das kompakte und damit unnachgiebige Modul keine Gefährdung für den Fahrzeuginsassen 8 darstellt, sollte der Kopf 8 auf das Armaturenbrett 2 treffen.
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Eine Variante der 1 ist in der 2 dargestellt, bei der ein grundsätzlich vergleichbarer Aufbau gewählt ist, allerdings ist statt der Befüllung der Airbags 10, 12 durch zwei getrennte Gasgeneratoren ein 2-Stufen-Gasgenerator 130 vorgesehen, der separate, voneinander getrennte Auslassöffnungen aufweist, die jeweils einem Airbag 10, 12 zugeordnet sind. Die Airbags 10, 12 sind somit wie auch bei der Ausführung gemäß 1 separat aktivierbar und mit Entfaltungsgas befüllbar.
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Bei beiden Ausführungsformen ist es möglich, die Airbags 10, 12 separat zu aktivieren oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu aktivieren, so dass jeder Airbag 10, 12 zu einem optimalen Zeitpunkt, vorzugsweise zu verschiedenen Aktivierungszeitpunkten, aktiviert werden kann. Durch die getrennte Ausgestaltung der Airbags 10, 12 ist es möglich, im Vergleich zu einer Ausgestaltung mit einem gemeinsamen Airbag kleinere Airbags 10, 12 vorzusehen, da keine Überbrückungsbereiche von dem Airbaggewebe abgedeckt werden müssen. Jeder Airbag 10, 12 kann auf seine Aufgabe optimiert ausgelegt werden. Bei dem Knieairbag 12 ist eine möglichst schnelle Knieanbindung an den Airbag 12 und eine möglichst schnelle Entfaltung anzustreben, da zwischen dem Knie und dem Strukturbauteil, beispielsweise in Gestalt des Armaturenbrettes 2, nur ein geringer Abstand besteht. Die Anordnung des Knieairbags 12 und die Ausrichtung der Entfaltungsrichtung auf den kürzesten Weg zu den Unterschenkeln bzw. Knien erlaubt eine schnelle Ankopplung der Knie und Unterschenkel an den Knieairbag 12. Das Design des Knieairbags 12 kann einfach gehalten werden, da keine Fangbänder oder Entfaltungssteuerungseinrichtungen vorgesehen werden müssen. Ein angepasster, relativ kleiner Gasgenerator 120, 130 kann vorgesehen sein, da eine vergleichsweise geringe Leistung benötigt wird, um das kleine Airbagvolumen zu befüllen.
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Auch der Kopf-Thorax-Airbag 10 bedarf keiner Fangbänder oder Entfaltungssteuerungseinrichtungen, so dass das Airbagdesign sehr einfach gehalten werden kann. Es ist kein gesonderter Bereich mehr notwendig, um sich gegenüber der Windschutzscheibe 4 abzustützen, so dass ein vergleichsweise geringes Airbagvolumen ausreicht, um den Kopf und den Thorax des Insassen 8 wirkungsvoll zu schützen. Durch den Wegfall eines Airbags im Scheibendreieck zwischen der Windschutzscheibe 4 und dem Instrumentenpaneel 2 wird die Gefahr einer Zerstörung der Windschutzscheibe 4 reduziert. Beide Airbags 10, 12 können schneller in die optimale Schutzposition verfahren werden. Der Kopf-Thorax-Airbag 10 entfaltet sich in der Erstentfaltungsrichtung in Richtung Abdomen oder Thorax, nicht jedoch in Richtung des Kopfes des Insassen 8, so dass auch bei einer Haftung jenseits der Normhaltung (oop) eine reduzierte Kopfgefährdung erreicht werden kann. Ein Überschießen der Airbags 10, 12 kann nicht stattfinden, ebenso kann auf eine komplizierte Faltung der Airbags 10, 12 verzichtet werden
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Durch die Möglichkeit unterschiedliche Aktivierungszeitpunkte für die Airbags 10, 12 wählen zu können, kann eine Aktivierung des Knieairbags 12 vor der Aktivierung des Kopf-Thorax-Airbags 10 erfolgen, so dass die Abdeckung vor den Airbags 10, 12 durch den schnellen, frühzeitig befüllten Knieairbag 12 bereits geöffnet oder zerstört werden kann, so dass sich eine effektivere und schnellere Entfaltung des Kopf-Thorax-Airbags 10 erreichen lässt, da die Öffnung im Gehäuse 6 bereits freigelegt wurde oder zumindest die Abdeckung aufgerissen wurde.
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Insgesamt kann bei der Ausführungsform durch die kleineren Luftsäcke, durch die kleineren Gasgeneratoren mit geringerer Leistung, durch die Einsparung eines separaten Gehäuses, durch nur eine Modulanbindung mit geringerem Montageaufwand und ein vereinfachtes Airbagdesign ohne Fangbänder und Entfaltungssteuerungseinrichtungen, was zu einer vereinfachten Faltung mittels einer Faltmaschine führt, eine Kosten- und Gewichtsreduktion sowohl beim Kopf-Thorax-Airbag 10 als auch beim Knieairbag 12 realisiert werden.
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Durch die Anordnung der beiden getrennten Airbags 10, 12 in nur einem Gehäuse 6, vorzugsweise zusammen mit dem Gasgenerator 130 bzw. den Gasgeneratoren 110, 120, muss für die Montage lediglich ein Teil in Gestalt des Moduls aus Gehäuse, Airbags und Gasgenerator/en vorrätig gehalten werden. Die Montage erfolgt durch die Anbringung nur noch eines Moduls an einem Strukturbauteil, wodurch die Montagezeit verkürzt wird und ein geringerer Logistikaufwand benötigt wird. Eine zentrale Kabelführung und ein Stecker zu dem Modul verringern den Aufwand an Steckern und Kabeln.
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In den 3 bis 5 sind Varianten der Ausgestaltung der Abdeckung 14 gezeigt, die sich im nicht aktivierten Zustand der Airbags 10, 12 vor die Öffnung des Gehäuses 6 befindet. Die Abdeckung 14 kann ein Teil des Gehäuses 6 sein, alternativ ist sie Teil des Instrumentenpaneels 2 oder des Vordersitzes.
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In der 3 ist das Gehäuse 6 mit dem oberen Bereich 61 und dem unteren Bereich 62 für den Kopf-Thorax-Airbag 10 und den Knieairbag 12 schematisch dargestellt. Zwischen den beiden Bereichen 61, 62 ist eine Trenneinrichtung 60, beispielsweise eine Trennwand, vorgesehen, so dass die Airbags 10, 12 separat voneinander zusammengefaltet und in dem Gehäuse eingebaut werden können. Durch die Trenneinrichtung 60 ist es ebenfalls möglich, das modellbedingt nur ein Airbag in dem Gehäuse 6 untergebracht werden kann, ohne die Funktionalität einzuschränken und die kompakte Lagerung des Airbags in dem jeweiligen Kompartement des Gehäuses 6 zu beeinträchtigen. Die Trenneinrichtung 60 kann neben der Sicherstellung der getrennten Unterbringung der Airbags 10, 12 im gefalteten und entfalteten Zustand dazu beitragen, dass eine strömungstechnische Trennung stattfindet, so dass Entfaltungsgas aus den jeweiligen Gasgeneratoren zuverlässig in den jeweils dafür vorgesehenen Airbag eingeleitet wird. Eine Trenneinrichtung 60 gewährleistet auch eine ungestörte Entfaltung der Airbags bei zeitlich versetzten Aktivierungszeitpunkten, so dass sichergestellt ist, dass beispielsweise eine frühzeitige Zündung des Gasgenerators 120 für den Knieairbag 12 die Entfaltung des oberhalb angeordneten Kopf-Thorax-Airbags 10 nicht beeinträchtigt.
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In der Abdeckung 14 ist eine Sollrisslinie 16 ausgebildet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel in 3 als eine U-förmige Sollrisslinie ausgebildet ist. Der untere Schenkel ist dabei im Bereich des Knieairbags vorgesehen, also im unteren Bereich 62, da der Knieairbag in der Regel frühzeitig aktiviert und zur Entfaltung gebracht wird. Dadurch reißt die Sollrisslinie 16 zumindest im unteren Bereich des Gehäuses 6 auf und gibt eine Öffnung für das Hindurchtreten des Knieairbags 12 frei. Entfaltet sich anschließend der Kopf-Thorax-Airbag, ist entweder die gesamte Öffnung schon freigegeben, indem die Abdeckung 14 nach oben geklappt ist, oder zumindest teilweise aufgerissen, so dass eine erleichterte Entfaltung beim Befüllen des Kopf-Thorax-Airbags 10 gewährleistet ist. Dies führt zu einer insgesamt schnelleren und positionsgenaueren Entfaltung des Kopf-Thorax-Airbags im Vergleich zu einem herkömmlichen Airbag.
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Eine Variante der Abdeckung ist in der 4 dargestellt, bei der die Sollrisslinie 16 in einer H-Form ausgebildet ist. Der Querschenkel befindet sich dabei unterhalb der Trenneinrichtung 60 im Bereich der Mitte des unteren Bereiches 62, so dass durch die frühzeitige Entfaltung und den frühzeitigen Austritt des Knieairbags 12 ein Zerreißen entlang des Querschenkels und Teilen der senkrechten Schenkel erfolgt. Der untere Teil der Abdeckung 14, unterhalb des Querschenkels der Sollrisslinie 16, wird vollständig nach unten geklappt werden, während der darüber befindliche Teil bis zumindest zur Trenneinrichtung 60 oder bis zum Bereich des Kopf-Thorax-Airbags 10 aufgerissen wird. Auch hier ergibt sich der Vorteil der Vorschädigung der Sollrisslinie 16 auch für die senkrechten Schenkel im oberen Bereich 61 für die schnelle Entfaltung des Kopf-Thorax-Airbags 10.
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Eine weitere Variante der Abdeckung 14 ist in der 5 dargestellt, bei der sich der Querschenkel der Sollrisslinie 16 in der Modulmitte, also in der Trennebene zwischen den oberen Bereich 61 und dem unteren Bereich 62 oder zwischen den Airbags 10, 12 befindet. Dadurch ist es möglich, dass eine klappenartige Öffnung separat für jeden Airbag erfolgen kann, so dass bei einer alleinigen Aktivierung des Knieairbags lediglich der untere Teil der Abdeckung 14 unterhalb des Querschenkels der Sollrisslinie 16 wegklappt, während der obere Teil unzerstört bleibt. Gleiches gilt für den oberen Bereich 61.
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Die Anordnung zweier Airbags 10, 12 und der jeweils dazu notwendigen Komponenten in einem Gehäuse 6 hat zudem den Vorteil, dass nur ein Gehäuse 6 für unterschiedliche Modelle vorgesehen werden muss, während die technische Ausstattung und Bestückung des Gehäuses 6 je nach Modell frei gewählt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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