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Die Erfindung bezieht sich auf einen verriegelbaren Deckel für einen Schnellkochtopf mit zwei seitlich am Deckel angeordneten Klammern zum Untergreifen eines am Rand des Schnellkochtopfes ausgeformten Flansches, wobei die Klammern jeweils zwischen einer inneren Position, bei der die Klammern den Flansch untergreifen, um den Deckel auf dem Schnellkochtopf zu halten, und einer äußeren Position verschiebbar sind, bei der sich die Klammern seitlich vom Flansch befinden, so dass der Deckel vom Schnellkochtopf entfernbar ist, und mit einem Mechanismus zum Bewegen der Klammern zwischen den Positionen, der einen auf dem Deckel angeordneten Drehknopf, mit den Klammern verbundene Schubstangen und ein Übertragungsglied zwischen dem Drehknopf und den Schubstangen aufweist, mit dem eine Drehung des Drehkopfes in einen Hub der Schubstangen übertragen wird.
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Ein solcher Deckel ist in der
EP 1 611 824 beschrieben. Der Mechanismus ist wie folgt realisiert: An den Schubstangen sind Zahnstangen ausgebildet, in denen ein vom Drehknopf betätigbares Ritzel eingreift.
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Die Herstellung von Verzahnungen ist relativ aufwendig und daher für ein Massenprodukt wie Schnellkochtöpfe zu kostspielig. Des Weiteren besteht das Problem, dass die Schubstangen, und damit auch die Zahnstangen, aus einem Blech geformt sind, was dazu führt, dass die Zähne der Zahnstange leicht abbrechen oder verbiegen. Eine Zahnstange mit einer unterbrochenen Zahnreihe behindert aber die Betätigung der Klammern. Sollten diese dadurch nicht mehr vollständig in die innere Position gezogen werden können, besteht die Gefahr, dass der Deckel sich unter dem im Schnellkochtopf herrschenden Druck von diesem löst, was Verletzungen hervorrufen kann. Des Weiteren weisen die Zahnstangen keine Selbsthemmung auf, so dass die Klammern von außen, also ohne Betätigung des Drehknopfes, bewegt werden können. Es ist daher, zumindest für die innere Position, eine Schnappverriegelung des Drehknopfes vorgesehen, was den baulichen Aufwand vergrößert.
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Die Erfindung beruht daher auf der Aufgabe, die Sicherheit bei der Benutzung eines Schnellkochtopfes zu erhöhen und dabei möglichst die Herstellungskosten zu senken.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass das Übertragungsglied eine Kulisse ist.
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Durch die Ausbildung des Übertragungsgliedes als Kulisse kann der Mechanismus wesentlich stabiler ausgeführt werden, ohne dass der Herstellungsaufwand steigt. Eine Kulissenbahn lässt sich nämlich wesentlich einfacher durch Stanzen aus einem entsprechenden Bauteil herstellen als eine Zahnstange. Die Sicherheit wird erhöht, da die Kulissenbahnen in der Regel geschlossen ausgeführt sind, so dass die passenden Kulissensteine darin sicher geführt werden können. Die Gefahr, dass einzelne Elemente – wie bei einer Zahnstange möglich – abbrechen, ist nicht mehr gegeben.
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Vorzugsweise ist der Drehknopf mit einer Stellscheibe drehfest verbunden, in der wenigstens zwei Kulissenbahnen ausgebildet sind, wobei an den Schubstangen je ein Kulissenstein befestigt ist, der in eine der Kulissenbahnen eingreift.
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Durch einen Verlauf der Kulissenbahnen in der Stellscheibe, bei der diese vom Rand der Stellscheibe zu deren Mittelachse verlaufen, wird erreicht, dass die Drehbewegung des Drehknopfes in einen Hub der Schubstangen übersetzt wird.
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Das Verhältnis von Drehwinkel zum Hub der Schubstangen wird von den Parametern des Verlaufs der Kulissenbahnen bestimmt. Der Abstand zwischen dem Punkt der Kulissenbahn, der der Mittelachse der Stellscheibe am nächsten ist und dem Punkt, der der Mittelachse am entferntesten ist, bestimmt den Hub der Schubstangen. Dieser ist so vorgegeben, dass sich die Klammern so weit vom Rand des Deckels lösen können, um den Deckel vom Topf entfernen zu können. Der dazu nötige Drehwinkel des Drehknopfes wird bestimmt durch den Winkelbereich, den die Kulissenbahn durchläuft, dessen Ausdehnung zwischen 45° und 180°, vorzugsweise zwischen 70° und 110° beträgt.
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Eine Drehung um 90°, um den vollen Hub zu erreichen, was einer Ausdehnung des Winkelbereichs von 90° entspricht, hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Eine Selbstverriegelung des Mechanismus in der geschlossenen Position der Klammern wird erreicht, wenn die Kulissenbahnen jeweils an dem Ende, das der Mittelachse der Stellscheibe nahe ist, quer zum Hub der Schubstangen verlaufen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Klammern in der geschlossenen Position nicht durch ein gewaltsames Herausziehen gelöst werden können. Die Kulissensteine, die sich an diesem Ende befinden, würden nämlich gegen den quer verlaufenden Rand der Kulissenbahnen stoßen, ohne die Stellscheibe drehen zu können. Hiermit wird ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn gegenüber dem oben zitierten Stand der Technik erreicht, da mit dem darin beschriebenen Mechanismus eine solche Selbstverriegelung in der geschlossenen Position nicht ohne weiteres erzielt werden kann.
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Um eine gleichmäßige Betätigung der Schubstangen und der daran angeschlossenen Klammern zu erreichen, ist vorgesehen, dass jeder Kulissenstein aus einem Stift und einer darauf drehbar gelagerten Hülse besteht.
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Um zu einer einfachen Montage zu gelangen und gleichzeitig eine sichere Führung der Schubstangen zu gewährleisten sieht die Erfindung weiterhin vor, dass der Mechanismus in einer auf dem Deckel befestigten Kappe untergebracht ist, wobei in der Kappe eine U-förmige Schiene angeordnet ist, die zur Kappe hin offen ist und in der die Schubstangen liegen. Die Stellscheibe ist unterhalb der Schiene angeordnet, wozu die Schiene eine Längsöffnung besitzt, durch die eine den Drehknopf und die Stellscheibe verbindende Welle und die Kulissensteine hindurchragen. Auf diese Weise werden die Schubstangen unten und seitlich in der Schiene und oben gegen Auflagen an der Unterseite des Deckels gehalten. Die Klammern können daher weder seitlich noch nach oben oder unten ausbrechen.
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Vorzugsweise besitzt dazu die Schiene einen Baden und zwei am Rand verlaufende Stege, wobei die Schubstangen so breit sind wie der Abstand der Stege.
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Damit die Kappe nicht zu hoch über den Deckel hervorsteht und die Schubstangen möglichst auf gleicher Höhe mit den Klammern liegen, ist vorgesehen, dass in der Oberseite des Deckels Vertiefungen zur Aufnahme der Schiene und der Stellscheibe ausgebildet sind.
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Damit die Vertiefungen nicht verschmutzen können, ist vorgesehen, dass die Vertiefungen von der Kappe überdeckt sind.
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Eine Verschmutzung des Mechanismus wird auch dadurch verhindert, dass die Kappe mit ihren Rändern glatt an der Oberseite des Deckels anliegt.
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Im Folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispieles die Erfindung näher erläutert werden. Dazu zeigen:
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1 Eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Deckel mit zwei seitlich am Deckel angeordneten Klammern, einer Kappe auf dem Deckel und einem strichpunktiert dargestellten Mechanismus unterhalb der Kappe zur Betätigung der Klammern mittels eines Drehknopfes,
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2 einen Querschnitt durch den Deckel bezogen auf die Linie II-II in der 1 und einer Detaildarstellung einer Stellscheibe,
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3 eine Detaildarstellung einer Verriegelung, die ein Öffnen des Deckels verhindert, so lange der vom Deckel verschlossene Schnellkochtopf noch unter Druck steht und
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4 einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV gemäß der 2.
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Die 1 zeigt einen kreisrunden Deckel 1, der auf einen nicht näher dargestellten Schnellkochtopf aufsetzbar ist. Der Deckel verfügt über zwei Klammern 2, 3, die sich gegenüberliegend jeweils über einen Teilumfang des Deckels 1 erstrecken. Die Klammern sind über Schubstangen 4, 5 und einen weiter unten näher zu erläuternden Mechanismus mit einem zentralen Drehknopf 6 verbunden. Durch Drehung des Drehknopfes 6 können die Klammern 2, 3 zum Schließen des Schnellkochtopfes an den Deckelrand herangezogen und zum Öffnen des Schnellkochtopfes von diesem entfernt werden. Des Weiteren verfügt der Deckel 1 über ein Überdruckventil 7 sowie eine Sicherung 8, die verhindert, dass die Klammern 2, 3 gelöst werden können, solange der Schnellkochtopf noch unter Druck steht.
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Die Funktionsweise des eben erwähnten Mechanismus wird anhand der 2 näher erläutert. Der Deckel 1 besitzt einen umlaufenden nach innen offenen Kragen 10, in dem ein Dichtring 11 eingelegt ist. Zum Schließen eines Schnellkochtopfes wird der Deckel 1 so auf diesen gelegt, dass der Dichtring 11 auf einem umlaufenden und nach außen abstehenden Flansch 12 des Topfes aufliegt. Um den Deckel 1 und den Schnellkochtopf miteinander zu verbinden, werden die beiden Klammern 2, 3 nach innen gezogen, so dass sie den Flansch 12 untergreifen. Jede Klammer 2, 3 ist dazu mittig mit einer flachen Schubstange 4, 5 verbunden, die zur Mitte des Deckels 1 weist. Dort befindet sich eine kreisrunde Stellscheibe 14, die über eine Welle 15 drehfest mit dem Drehknopf 6 verbunden ist, so dass mit Drehung des Drehknopfes 6 die Stellscheibe 14 um ihre Mittelachse gedreht wird.
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In der Stellscheibe 14 befinden sich, um 180° gegeneinander versetzt, zwei Kulissenbahnen 16, 17, die jeweils über einen Winkelbereich von 90° in einem Bogen von einen inneren Punkt A, der nahe der Mittelachse liegt, zu einem, nahe dem Rand der Stellscheibe 14 liegenden äußeren Punkt B verlaufen. An den inneren Enden der Schubstange 4, 5 ist jeweils ein davon senkrecht abstehender Stift 18, 19 mit einer darauf drehbar angeordneten Kupferhülse angeordnet, wobei die Stifte 18, 19 mit ihren Kupferhülsen in die Kulissenbahn 16, 17 eintauchen.
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Gemäß der Darstellung in der 2 befinden sich die Stifte 18, 19 an den Punkten A der Kulissenbahnen 16, 17, so dass die Schubstangen 4, 5, und damit die Klammern 2, 3, nach innen gezogen sind, um den Deckel 1 auf dem Topf halten können. Wird nun der Drehknopf 6, bezogen auf die Draufsicht im Uhrzeigersinn gedreht (siehe Pfeil), wandern die Stifte 18, 19 durch die Kulissenbahnen 16, 17 jeweils vom Punkt A zu Punkt B, wobei sie wegen des größeren Abstandes des Punktes B zur Mittelachse der Stellscheibe 14 nach außen bewegt werden, wodurch die Schubstangen 4, 5 einen Hub nach außen vollführen und die Klammern 2, 3 den Deckel 1 freigeben.
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Entscheidend ist, dass die Tangenten an den Kulissenbahnen 16, 17 im Punkt A jeweils quer zur Hubbewegung der Schubstangen 4, 5 verlaufen, so dass eine einseitige Selbstverriegelung stattfindet: Das heißt, die Klammern 2, 3 können nicht von außen nach außen bewegt werden, dies geht nur durch eine entsprechende Drehung des Drehknopfes 6.
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Zur Führung der Schubstangen 4, 5 ist eine Kappe 20 vorgesehen, an deren Unterseite im Bereich der Schubstangen 4, 5 flache Laufbahnen auf nach unten ragenden Auflagen 21 vorgesehen sind. Auf diesen Laufbahnen liegen die Oberseiten der Schubstangen 4, 5 an. Unterhalb der Schubstangen 4, 5 verläuft eine durchgehende Schiene 22, die die beiden Schubstangen 4, 5 von unten stützt. Im mittleren Bereich weist die Schiene 22 ein Längsöffnung 26 in Form eines Langlochs auf, durch die sowohl die zuvor genannten Stifte 18, 19 als auch die Welle 15 des Drehknopfes 6 zur Stellscheibe 14 verlaufen. Die Stellscheibe 14 befindet sich unterhalb der Schiene 22 und wird von einer Vertiefung 28 im Deckel aufgenommen.
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Die Führung der Schubstangen 4, 5 an der Kappe 20 ist – am Beispiel der einen Schubstange 5 – gut im Querschnitt der 4 zu erkennen. An der Unterseite wird die Schubstange 5 von der Schiene 22 gehalten, die einen Boden 23 und zwei am Rand verlaufende Stege 24, 25 aufweist, wobei der Abstand der Stege 24, 25 der Breite der Schubstange 5 entspricht. Die Schiene 22 besitzt seitlich abstehende Ohren 27, mit deren Hilfe sie an die Unterseite der Kappe 20 angeschraubt ist.
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Aus der 2. in Verbindung mit 3 geht weiterhin hervor, dass der Deckel mit einem Sicherung 8 versehen ist, die verhindert, dass die Klammern 2, 3 auseinander geschoben werden können, solange der Schnellkochtopf noch unter Druck steht. Dazu ist in die Schiene 22 durch eine Öffnung im Deckel 1 ein Stopfen 30 geschraubt, in dem ein Stufenbolzen 31 geführt ist, dessen untere Stirnseite vom Druck im Schnellkochtopf belastet ist. In einer der Schubstangen 5 befindet sich eine schlüssellochartige Öffnung 32 mit einem kreisrunden, den Durchmesser D aufweisenden Bereich und einen daran anschließenden, die Breite d aufweisenden Schlitz, wobei D größer ist als d. wenn der Schnellkochtopf unter Druck steht, ist der Stufenbolzen 31 soweit angehoben, dass sein Abschnitt mit dem größeren Durchmesser in die Öffnung mit dem Durchmesser D eintaucht, wodurch verhindert wird, dass die Schubstange 5 verschoben werden kann, da dieser Abschnitt nicht in den Schlitz passt. Gleichzeitig wird der Stellmechanismus als Ganzes blockiert. Lässt der Druck nach, fällt der Stufenbolzen 31 nach unten, so dass auf Höhe der Öffnung 32 der Abschnitt des Stufenbolzens 31, mit einem kleineren Durchmessers, in den Schlitz eintauchen kann, wenn die Schubstange 5 nach außen verschoben wird.
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Ggf. kann auf die kleinere Stufe verzichtet werden. In diesem Fall ist der Bolzen so kurz auszubilden, dass er im drucklosen Zustand des Topfes sich vollständig unterhalb einer der Schubstangen befindet.
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Außerdem ist gemäß 2 ein Überdruckventil 7 vorgesehen, das ebenfalls mit dem Deckel 1 und der Kappe 20 verschraubt ist, wobei ein Anzeigebolzen 33 durch entsprechende Öffnungen sowohl in der Schiene 22, in der anderen Schubstange 4, als auch im Deckel 1 hindurchragt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Deckel
- 2
- Klammer
- 3
- Klammer
- 4
- Schubstange
- 5
- Schubstange
- 6
- Drehknopf
- 7
- Überdruckventil
- 8
- Sicherung
- 9
-
- 10
- Kragen
- 11
- Dichtring
- 12
- Flansch
- 13
-
- 14
- Stellscheibe
- 15
- Welle
- 16
- Kulissenbahn
- 17
- Kulissenbahn
- 18
- Stift
- 19
- Stift
- 20
- Kappe
- 21
- Auflagen
- 22
- Schiene
- 23
- Boden
- 24
- Steg
- 25
- Steg
- 26
- Längsöffnung
- 27
- Ohren
- 28
- Vertiefung
- 29
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- 30
- Stopfen
- 31
- Stufenbolzen
- 32
- Öffnung
- 33
- Anzeigebolzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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