DE102011107735A1

DE102011107735A1 - Radialwellendichtring

Info

Publication number: DE102011107735A1
Application number: DE201110107735
Authority: DE
Inventors: Jens Hofmann; Roland Rettig
Original assignee: Carl Freudenberg KG
Current assignee: Carl Freudenberg KG
Priority date: 2010-09-29
Filing date: 2011-07-14
Publication date: 2012-03-29
Also published as: RU2011139557A; BRPI1106250A2; CN102537357A

Abstract

Ein Radialwellendichtring (1), umfassend eine erste Dichtlippe (1) und eine zweite Dichtlippe (2), wobei in axialer Richtung zwischen der ersten Dichtlippe (1) und der zweiten Dichtlippe (2) eine mittlere Schutzlippe (3) positioniert ist, ist im Hinblick auf die Aufgabe, einen Radialwellendichtring anzugeben, der nach problemloser Herstellung dauerhaft zuverlässig ein geringes Reibmoment zeigt, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Dichtlippe (2) mit einem Fördergewinde (4) versehen ist.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Radialwellendichtring gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
Aus dem Stand der Technik sind Radialwellendichtringe bekannt, bei denen die zweite Dichtlippe durch eine umfängliche Spiralfeder federbeaufschlagt sind. Diese zweiten Dichtlippen können eine hohe Reibleistung zeigen.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Radialwellendichtring anzugeben, der nach problemloser Herstellung dauerhaft zuverlässig ein geringes Reibmoment zeigt.
Die vorliegende Erfindung löst die vorgenannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
Erfindungsgemäß weist dieser Radialwellendichtring eine nicht federbelastete zweite Dichtlippe auf, in der ein Fördergewinde ausgebildet ist. Die zweite Dichtlippe liegt unter gemäßigter Anpresskraft auf der Gegenlauffläche einer rotierenden Welle auf und wird daher nur in geringem Maße abgenutzt. Das Fördergewinde kompensiert Abnutzungen der zweiten Dichtlippe und fördert Öl in Richtung einer Ölseite. Leckagen werden dauerhaft vermieden.
Folglich ist die eingangs genannte Aufgabe gelöst.
Die mittlere Schutzlippe könnte in Richtung der zweiten Dichtlippe gekrümmt sein. Bei der Fertigung von Radialwellendichtringen können Entformungsprobleme auftreten. Es hat sich überraschend gezeigt, dass ein Radialwellendichtring mit einer derart gekrümmten Schutzlippe problemlos aus einer Form entnommen werden kann.
Es könnten mehrere mittlere Schutzlippen vorgesehen sein. Hierdurch wird der Schutz vor Verschmutzungen noch erhöht.
In der ersten Dichtlippe könnten Entlüftungsnuten vorgesehen sein. Hierdurch können unerwünschte Vakua verhindert werden. Anstelle von Entlüftungsnuten können auch andere Öffnungen, beispielsweise Bohrungen oder eine Drallstufe vorgesehen sein.
Eine vierte Dichtlippe, welche in axialer Richtung in Richtung der ersten Dichtlippe abragt, könnte radial außerhalb der ersten Dichtlippe, der zweiten Dichtlippe und der mittleren Schutzlippe angeordnet sein. Die vierte Dichtlippe kann an einer Gehäusewandung dichtend angelegt werden.
Eine Anordnung könnte ein Welle und einen Radialwellendichtring der hier beschriebenen Art umfassen, wobei die erste Dichtlippe und die zweite Dichtlippe an einer Gegenlauffläche der Welle anliegen und wobei die mittlere Schutzlippe einen geringen Spalt mit der Gegenlauffläche bildet. Hierdurch erfährt die mittlere Schutzlippe nahezu keinen Abrieb und kann die zweite Dichtlippe bzw. die Ölseite dauerhaft vor Schmutz oder Fett schützen. Hierzu könnte die erste Dichtlippe einer Schmutzseite zugewandt sein, wobei die zweite Dichtlippe einer Ölseite zugewandt ist.
Eine Anordnung könnte eine Welle und einen Radialwellendichtring der hier beschriebenen Art umfassen, wobei die erste Dichtlippe und die zweite Dichtlippe an einer Gegenlauffläche der Welle anliegen und wobei die mittlere Schutzlippe an der Gegenlauffläche anliegt.
Vor diesem Hintergrund könnte in der mittleren Schutzlippe mindestens eine Entlüftungsöffnung vorgesehen sein. Hierdurch ist ein problemloser Druckausgleich möglich.
Zwischen der ersten Dichtlippe und der zweiten Dichtlippe können eine oder mehrere mittlere Schutzlippen angeordnet sein. Durch mehrere Schutzlippen wird ein verbesserter Schutz vor Verschmutzung gewährleistet. Diese Schutzlippen können in eine oder verschiedene Richtungen in unterschiedlichen Winkeln geneigt sein.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
In der Zeichnung zeigen
1 einen Radialwellendichtring mit einer mittleren Schutzlippe, die in Richtung der zweiten Dichtlippe, nämlich in Richtung der Ölseite gekrümmt ist,
2 einen Radialwellendichtring mit einer mittleren Schutzlippe, die keine Krümmung aufweist, und
3 einen Radialwellendichtring mit einer mittleren Schutzlippe, die in Richtung der ersten Dichtlippe, nämlich in Richtung der Schmutzseite gekrümmt ist.
Ausführung der Erfindung
1 zeigt einen Radialwellendichtring, umfassend eine erste Dichtlippe 1 und eine zweite Dichtlippe 2, wobei in axialer Richtung zwischen der ersten Dichtlippe 1 und der zweiten Dichtlippe 2 eine mittlere Schutzlippe 3 positioniert ist. Die zweite Dichtlippe 2 ist mit einem Fördergewinde 4 versehen, um Öl in Richtung einer Ölseite 8 zu fördern. Die mittlere Schutzlippe 3 ist in Richtung der zweiten Dichtlippe 2 gekrümmt. Eine vierte Dichtlippe 5, welche in axialer Richtung in Richtung der ersten Dichtlippe 1 abragt, ist radial außerhalb der ersten Dichtlippe 1, der zweiten Dichtlippe 2 und der mittleren Schutzlippe 3 angeordnet. In der ersten Dichtlippe 1 sind Entlüftungsnuten 1a ausgebildet, um unerwünschte Vakua zu verhindern. Anstelle von Entlüftungsnuten 1a können auch andere Öffnungen, beispielsweise Bohrungen oder eine Drallstufe vorgesehen sein.
1 zeigt konkret eine Anordnung, umfassend eine Welle 6 und einen Radialwellendichtring, wobei die erste Dichtlippe 1 und die zweite Dichtlippe 2 an einer Gegenlauffläche 6a der Welle 6 anliegen und wobei die mittlere Schutzlippe 3 einen geringen Spalt 3a mit der Gegenlauffläche 6a bildet. Die erste Dichtlippe 1 ist einer Schmutzseite 7 zugewandt, wobei die zweite Dichtlippe 2 einer Ölseite 8 zugewandt ist.
Der Radialwellendichtring gemäß 1 ist in verfahrenstechnischer Sicht bevorzugt. Aufgrund der Krümmung der mittleren Schutzlippe 3 in der gezeigten Richtung ist ein besonders problemloser Druckausgleich möglich.
2 zeigt eine gemäß 1 analoge Anordnung, wobei die mittlere Schutzlippe 3 nicht gekrümmt ist.
3 zeigt eine gemäß 1 analoge Anordnung, wobei die mittlere Schutzlippe 3 in Richtung der ersten Dichtlippe 2 gekrümmt ist.
Die Schutzlippen 3 der 2 und 3 können, obwohl hier nicht explizit dargestellt, auf der Gegenlauffläche 6a der Welle 6 anliegen, wobei dann Entlüftungsöffnungen in den Schutzlippen 3 vorgesehen sein müssen.
Andere Ausführungsformen der mittleren bzw. inneren Schutzlippen 3, als die, die hier dargestellt sind, sind ebenso denkbar. Insbesondere ist denkbar, dass die mittleren Schutzlippen 3 unterschiedliche Winkel mit der Achse der Welle einschließen, wobei die Schutzlippen 3 unterschiedliche Krümmungsradien aufweisen können.

Claims

Radialwellendichtring, umfassend eine erste Dichtlippe (1) und eine zweite Dichtlippe (2), wobei in axialer Richtung zwischen der ersten Dichtlippe (1) und der zweiten Dichtlippe (2) eine mittlere Schutzlippe (3) positioniert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Dichtlippe (2) mit einem Fördergewinde (4) versehen ist.
Radialwellendichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Schutzlippe (3) in Richtung der zweiten Dichtlippe (2) gekrümmt ist.
Radialwellendichtring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere mittlere Schutzlippen (3) vorgesehen sind.
Radialwellendichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Dichtlippe (1) Entlüftungsnuten (1a) vorgesehen sind.
Radialwellendichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine vierte Dichtlippe (5), welche in axialer Richtung in Richtung der ersten Dichtlippe (1) abragt, wobei die vierte Dichtlippe (5) radial außerhalb der ersten Dichtlippe (1), der zweiten Dichtlippe (2) und der mittleren Schutzlippe (3) angeordnet ist.
Anordnung, umfassend eine Welle (6) und einen Radialwellendichtring nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die erste Dichtlippe (1) und die zweite Dichtlippe (2) an einer Gegenlauffläche (6a) der Welle (6) anliegen und wobei die mittlere Schutzlippe (3) einen geringen Spalt (3a) mit der Gegenlauffläche (6a) bildet.
Anordnung, umfassend eine Welle (6) und einen Radialwellendichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste Dichtlippe (1) und die zweite Dichtlippe (2) an einer Gegenlauffläche (6a) der Welle (6) anliegen und wobei die mittlere Schutzlippe (3) an der Gegenlauffläche (6a) anliegt.
Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der mittleren Schutzlippe (3) mindestens eine Entlüftungsöffnung vorgesehen ist.
Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dichtlippe (1) einer Schmutzseite (7) zugewandt ist, wobei die zweite Dichtlippe (2) einer Ölseite (8) zugewandt ist.