DE4123392A1 - Wellendichtring - Google Patents
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16J—PISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
- F16J15/00—Sealings
- F16J15/16—Sealings between relatively-moving surfaces
- F16J15/32—Sealings between relatively-moving surfaces with elastic sealings, e.g. O-rings
- F16J15/324—Arrangements for lubrication or cooling of the sealing itself
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- F16J15/3204—Sealings between relatively-moving surfaces with elastic sealings, e.g. O-rings with at least one lip
- F16J15/3208—Sealings between relatively-moving surfaces with elastic sealings, e.g. O-rings with at least one lip provided with tension elements, e.g. elastic rings
- F16J15/3212—Sealings between relatively-moving surfaces with elastic sealings, e.g. O-rings with at least one lip provided with tension elements, e.g. elastic rings with metal springs
Description
Die Erfindung betrifft einen Wellendichtring, insbesondere zur
Abdichtung von aggressiven und/oder zur Ablagerung neigenden
Ölen, aus einem elastomeren Werkstoff mit drei axial beabstan
deten Lippen und zwei durch die Lippen und den Dichtringkörper
gebildeten, im Querschnitt taschenartig geformten Hohlräumen.
Derartige Dichtlippen werden üblicherweise zur Abdichtung
schnell drehender Wellen gegenüber feststehenden Gehäusen,
beispielsweise bei Pumpen, Kurbelwellen von Verbrennungs
motoren, Waschmaschinen und dergleichen verwendet.
Gattungsgemäße Dichtringe weisen üblicherweise eine einzige
echte Dichtlippe auf. Diese Dichtlippe trennt dabei den mit Öl
bzw. dem abzudichtenden Medium gefüllten Innenraum der Vor
richtung oder der Maschine vom atmosphärischen Außenraum. Die
eigentliche Dichtwirkung wird durch eine einzige Dichtkante,
die an der rotierenden Welle anliegt, erzielt. Diese Dicht
kante steht also mit dem abzudichtenden Medium in Berührung.
Insbesondere bei korrosiven Medien, beispielsweise hoch
legierten Ölen, ist immer wieder zu beobachten, daß durch die
Wechselwirkung zwischen dem Elastomermaterial des Dichtringes
und dem Medium die Dichtkante verhärtet oder zersetzt wird
oder aber Ablagerungen im Dichtkantenbereich gebildet werden.
Mit zunehmender Betriebsdauer des Dichtringes führt dies zur
Reduzierung der Dichtwirkung und schließlich zur völligen Zer
störung des Dichtrings.
Weiter ist bekannt, derartige Dichtlippen mit Rückführungs
elementen für austretendes Lecköl zu versehen. Derartige
Rückführungselemente bestehen beispielsweise aus spiralig
angeordneten Mikrorillen in der Dichtlippe. Wenn die eigent
liche Dichtkante ihre Wirksamkeit aufgrund der vorstehend
beschriebenen korrosiven Einflüsse verliert, wird zu Beginn
dieser Phase austretendes Lecköl durch die Rückführungs
elemente in den abzudichtenden Bereich zurückgefördert. Mit
zunehmender Betriebsdauer unterliegen jedoch auch diese Rück
führungselemente den korrosiven Einflüssen, die zur Zerstörung
der Mikrorillen führen.
Zur Verbesserung der Standzeit ist es weiterhin bekannt, auf
der axial äußeren Seite des Dichtringes eine weitere Lippe
anzuordnen, wodurch eine im Querschnitt taschenförmige Aus
sparung zwischen innerer Dichtlippe und äußerer Lippe gebildet
wird. Dieser Zwischenraum wird dabei häufig mit einer Fett
füllung versehen, die zum einen eine Schmierung der Dichtkante
bewirken und zum anderen einen Schutz gegen korrosive Ein
flüsse darstellen soll. Die äußere Lippe ist dabei lediglich
als Schutzlippe ausgebildet, die im wesentlichen zur Begren
zung der "Fettkammer" dient. Irgendeine Dichtwirkung ist bei
der bekannten Schutzlippe nicht beabsichtigt.
Obwohl durch diese Ausgestaltung die Standzeit gegenüber einer
Einfach-Dichtlippe verlängert wird, ist eine dauernde und
zuverlässige Dichtwirkung nicht zu erzielen, da zum einen die
innenliegende Dichtlippe zumindest einseitig im Dichtbereich
mit dem korrosiven Medium direkt in Berührung steht und zum
anderen auch eine gekammerte Fettfüllung insbesondere für
niedrig-viskose Öle kein unüberwindliches Hindernis darstellt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher die Auf
gabe der vorliegenden Erfindung, einen Wellendichtring der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bezeichneten Art zu schaf
fen, der auch bei aggressiven Medien, insbesondere bei hoch
legierten Ölen mit Elastomer zersetzenden Zusätzen, eine
zuverlässige Dichtwirkung und eine wesentlich erhöhte Stand
zeit aufweist.
Diese Aufgabe wird durch einen Wellendichtring nach der Lehre
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Wellendichtring gemäß der vorliegenden Erfindung besteht
also im einfachsten Fall aus einem eigentlichen Dichtring
körper aus einem elastomeren Werkstoff, an den radial innen
drei axial beabstandete Lippen vorzugsweise einstückig ange
formt sind. "Axial" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist
dabei immer im Bezug auf die Längsachse der abzudichtenden
Welle zu verstehen. Durch diese drei nach radial einwärts
ragenden Lippen werden dabei zwei im Querschnitt taschenartig
geformte Hohlräume gebildet, die nach radial auswärts durch
die Lippen selbst sowie den Dichtringkörper und radial innen
durch die Oberfläche der abzudichtenden Welle begrenzt werden.
Mit anderen Worten, die taschenartigen Hohlräume werden
eigentlich durch kreisförmig umlaufende nutartige Vertiefungen
im Wellendichtring gebildet, wobei die Lippen die axialen
Wände der Hohlräume darstellen.
Die axial innere, d. h. die dem abzudichtenden Medium zuge
wandte Lippe und die axial äußere, d. h. die üblicherweise der
Umgebungsatmosphäre zugewandte Lippe sind dabei als Dicht
lippen ausgeführt, während die mittlere Lippe lediglich als
Schutzlippe ausgebildet ist.
Der zwischen der mittleren Lippe und der axial inneren Lippe
gebildete Hohlraum ist dabei mit Luft bzw. mit dem gasförmigen
Medium, in dem der erfindungsgemäße Wellendichtring betrieben
wird, gefüllt, wohingegen der zwischen der mittleren Lippe und
der äußeren Lippe gebildete äußere Hohlraum im wesentlichen
vollständig mit einem Sperrmedium gefüllt ist. Sperrmedium
bedeutet hier insbesondere, daß das Füllmedium dem Durchtreten
des abzudichtenden Mediums, beispielsweise Öl, einen beträcht
lichen Widerstand entgegensetzt. Dazu besteht dieses Sperr
medium vorzugsweise aus einem mit dem Werkstoff des Wellen
dichtringes verträglichen, d. h. insbesondere diesen nicht
korrosiv belastenden Fett, wobei im Hinblick auf eine lange
Standzeit des Wellendichtrings weiterhin noch zu beachten ist,
daß das Fett im abzudichtenden Medium nicht lösbar sein
sollte. Die Auswahl des Sperrmediums ist vom Fachmann in
Abhängigkeit von den jeweiligen Betriebs- und Umgebungs
bedingungen leicht zu treffen; im Falle aggressiver Öle hat
sich dafür ein Silikonfett als vorteilhaft erwiesen.
Wird der Dichtring der vorliegenden Erfindung zur Abdichtung
einer Welle gegen ein aggressives Öl verwendet, wirkt die
innere Dichtlippe in an sich bekannter Weise als Primär
dichtung. Wenn nun nach längerer Betriebsdauer die Dicht
wirkung aufgrund der korrosiven Einflüsse, wie vorstehend
beschrieben, nachläßt, tritt in zunehmendem Maße Lecköl durch
den Dichtungsbereich der inneren Dichtlippe in den ersten,
axial inneren Hohlraum des Dichtrings. Dort gelangt das Lecköl
an die Schutzlippe, die den mit Fett gefüllten zweiten, axial
äußeren Hohlraum nach axial innen begrenzt. Schutzlippe im
Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet dabei insbesondere,
daß diese Lippe im wesentlichen zur Begrenzung der Fettkammer
dient; eine gezielte Dichtwirkung ist bei dieser Schutzlippe
nicht vorgesehen. So kann diese Schutzlippe so ausgebildet
sein, daß sie die Oberfläche der Welle gerade berührt oder der
Wellenoberfläche mit geringem radialem Abstand gegenüberliegt.
Der radiale Abstand muß dabei in jedem Fall so klein gewählt
werden, daß die hochviskose Fettfüllung nicht in den axial
inneren Hohlraum austritt. Diese Schutzwirkung wird dabei
durch die korrosiven Einflüsse des Öles nicht in nennenswertem
Maße beeinträchtigt. Am radial innersten Bereich der Schutz
lippe trifft das austretende Lecköl auf den auf der Wellen
oberfläche aufliegenden Sperrmediumring. Dieser stellt somit
eine Sekundärdichtung dar. Selbst wenn nun jedoch nach
längerer Betriebsdauer, beispielsweise durch Kriechvorgänge,
geringe Mengen an Lecköl die Fettschicht durch- bzw. unter
wandern, gelangen sie schließlich an die axial äußere Lippe,
die wiederum als eigentliche tertiäre Dichtlippe mit spezifi
scher Dichtfunktion ausgeführt ist. Da diese Dichtlippe stän
dig mit der Fettfüllung der axial äußeren Hohlkammer in Berüh
rung steht, ist sie gegen den korrosiven Einfluß des Lecköls
mit einem ausreichenden und lang andauernden Schutz versehen,
so daß daher insgesamt die Standzeit des erfindungsgemäßen
Dichtringes gegenüber den bekannten Dichtringen erheblich
verlängert ist.
Die Dichtlippen selbst können prinzipiell in beliebiger Weise
ausgestaltet sein, solange eine ausreichende Dichtwirkung
erzielt wird. Vorzugsweise jedoch besteht der eigentliche
Dichtbereich der Dichtlippen aus mindestens einer Dichtkante,
die lamellenartig an der Dichtlippe angeformt bzw. Teil
derselben ist. Derartige Dichtkanten weisen üblicherweise eine
Wirkrichtung auf, wobei gemäß der vorliegenden Erfindung die
Wirkrichtung der Dichtkanten bei beiden Dichtlippen vorzugs
weise gleichgerichtet ist. Mit anderen Worten, beide Dicht
kanten dichten primär nach axial einwärts ab.
Die axial äußere Dichtlippe weist vorzugsweise eine Doppel
kante auf bzw. ist als Doppellippe ausgebildet. Dabei ist die
eigentliche Dichtkante axial innenliegend, während die axial
äußere Kante als Schutzkante oder Schutzlippe ausgebildet ist,
die vorzugsweise der Welle mit geringem radialem Abstand
gegenüberliegt. Diese äußere Schutzkante oder Schutzlippe
dient somit nicht der eigentlichen Dichtfunktion des Wellen
dichtrings, die nach innen gerichtet ist; sie dient vielmehr
primär dazu, die äußere Dichtkante vor eventuell eindringenden
körnigen Staubpartikeln und dergleichen, die möglicherweise
die empfindliche Dichtkante beschädigen könnten, zu schützen.
Die beiden Dichtlippen können als passive Dichtelemente, d. h.
lediglich als Dichtkanten mit definierter Wirkrichtung ausge
bildet sein. Vorzugsweise jedoch sind die axial innere
und/oder die axial äußere Dichtlippe als aktive Dichtlippe mit
Rückführungselementen für Lecköl ausgebildet. Dies bedeutet
mit anderen Worten, daß eventuell, insbesondere nach längerer
Betriebszeit der Dichtung, die Dichtkante überwindendes Lecköl
aktiv durch eine Art Pumpeffekt in den abzudichtenden Innen
raum zurückgefördert wird. Derartige Rückführungselemente sind
dabei in dem Bereich der Dichtlippe angeordnet, der axial
außerhalb des eigentlichen Dichtbereiches bzw. der Dichtkante
liegt.
In einfachster Weise bestehen derartige Rückführungselemente
aus in die jeweilige Dichtlippe eingeformten zur Welle hin
offenen Mikrorillen. Diese Mikrorillen sind dabei im wesent
lichen spiralförmig, d. h. nach Art eines Schraubengewindes
angeordnet, wodurch die Dichtkante durchbrechendes Lecköl
aufgrund der Rotation der Welle nach Art einer Schraubenpumpe
in den Innenraum zurückgefördert wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bestehen die
Rückführungselemente aus turbinenschaufelartigen, vorzugsweise
einstückig an die Dichtlippe angeformten Drallelementen, die,
ebenfalls auf an sich bekannte Weise, das Lecköl nach Art
einer Schaufelradpumpe in den Innenraum zurückfördern. Da die
Rückführungselemente, mag es sich nun um spiralförmige Mikro
rillen, turbinenschaufelartige Drallelemente oder sonstige
handeln, durch die eigentliche Dichtlippe bzw. Dichtkante
gegen einen chemischen und/oder thermischen Angriff des abzu
dichtenden Mediums geschützt sind, ist ihre Funktion auch bei
zunehmenden und länger anhaltenden Leckölströmen für eine
lange Betriebsdauer gewährleistet. Die Rückförderleistung der
Rückführungselemente kann in weiten Bereichen durch einfache
Versuche in Abhängigkeit von den vorliegenden Betriebs
verhältnissen von einem Fachmann leicht ermittelt bzw. einge
stellt werden. Vorzugsweise ist die Rückförderleistung, die
unter anderem von der Drehzahl der rotierenden Welle abhängt,
so einzustellen, daß das Zurückpumpen des Lecköls in den
Innenraum durch die Dichtkante, die ja primär in der entgegen
gesetzten Richtung wirkt, leichter ist, als die Überwindung
der Hürde des Sperrmediums für das Lecköl.
Für die Betriebssicherheit eines erfindungsgemäßen Wellen
dichtringes ist es in der Regel erforderlich, daß zumindest
die Dichtkanten elastisch und zumindest im wesentlichen form
schlüssig auf der Wellenoberfläche aufliegen. Die Elastizität
kann dabei durch das Elastomermaterial des Wellendichtringes
selbst aufgebracht werden; insbesondere bei einer relativ
großen axialen Erstreckung, d. h. einem relativ großen axialen
Abstand zwischen den Lippen des Dichtrings, ist jedoch die
elastische Anpreßkraft der äußeren Lippen nicht mehr unter
allen Umständen gewährleistet bzw. würde einen zu massiven
Aufbau des Dichtringkörpers erfordern. Daher weist gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung die axial innere
und/oder die axial äußere Dichtlippe mindestens ein die Dicht
wirkung unterstützendes Klemm- oder Federelement, insbesondere
einen die Dichtlippe radial außen umschließenden Klemm- oder
Federring auf. Ein derartiger Klemm- oder Federring, der bei
spielsweise aus Kunststoff oder Metall bestehen kann, bewirkt
also einen ständigen gleichbleibenden Anpreßdruck der Dicht
bereiche bzw. Dichtkanten der Dichtlippen an die Oberfläche
der Welle. Dadurch kann insgesamt der Wellendichtring deutlich
weniger massiv ausgeführt sein.
Ein Klemm- oder Federring im Sinne der vorliegenden Ausführun
gen kann beispielsweise in eine radial auswärts offene Nut,
die im Bereich der Dichtlippen den Wellendichtring umläuft,
eingelegt werden, wobei der Klemm- oder Federring entweder
direkt bei der Montage des Wellendichtrings in das Gehäuse
eingesetzt oder aber auch vormontiert werden kann. Insbeson
dere im Hinblick auf eine leichte Vormontage und um ein
Verlieren des Klemm- oder Federringes in jedem Fall zu verhin
dern, ist es von Vorteil, wenn der Klemm- oder Federring die
Dichtlippe nicht nur außen umgreift, sondern auch in das
Material des Wellendichtrings selbst im wesentlichen geschlos
sen eingebettet, insbesondere einvulkanisiert ist.
Der Wellendichtring gemäß der vorliegenden Erfindung kann
prinzipiell zur Abdichtung aller rotierenden Wellen, wie bei
spielsweise Pumpenwellen, Waschmaschinenwellen, Motorwellen
oder dergleichen, eingesetzt werden. Vorzugsweise jedoch wird
der erfindungsgemäße Wellendichtring zur Abdichtung von
aggressiven und/oder zur Ablagerung neigenden Ölen, wie bei
spielsweise hochlegierten Ölen, insbesondere Hypoid-Getriebe
ölen, eingesetzt, die im Kraftfahrzeug-Getriebebau Verwendung
finden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 im Querschnitt lediglich schematisch dargestellt
ein Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
Fig. 2 den Anlagebereich des Wellendichtrings an der
Welle gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
in vergrößerter Darstellung.
Durch den Wellendichtring wird der mit einem Öl gefüllte
Innenraum A gegenüber der Außenatmosphäre B abgedichtet.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Wellendichtrings besteht aus einem Dichtring
körper 1, der in seinem axial mittleren Bereich einen außen
flanschartigen Ansatz 2 mit einer umlaufenden Ringnut 3 auf
weist. In die Ringnut 3 ist ein Spreizbügel 4 mit seinem
radial inneren Ende 5 eingesteckt, der mit seinem radial
äußeren Bereich 6 an der Innenwand des zu verschließenden
Gehäuses 7 anliegt. Die axial äußere Flanschwand 8 des
Elastomer-Dichtrings ist dabei so verlängert, daß sie entlang
des Spreizbügels 4 bis zur Innenwand des Gehäuses 7 geführt
und zwischen Spreizbügel 4 und Gehäuseinnenwand eingeklemmt
ist.
Der sich im wesentlichen axial erstreckende hülsenartige
Dichtringkörper 1 weist auf seiner radial inneren Seite drei
lippenartige Fortsätze auf. Die axial innere Lippe ist dabei
als Dichtlippe 9 und die axial äußere Lippe als Dichtlippe 10
ausgeführt. Die mittlere Lippe ist als Schutzlippe 11 ausge
bildet und teilt den zwischen Dichtringkörper 1, Dichtlippe 9,
Dichtlippe 10 und Oberfläche der Welle 12 gebildeten Hohlraum
in zwei in der Darstellung nach Fig. 1 taschenartig geformte
Hohlräume 13 und 14. Der axial äußere Hohlraum 14 ist mit
einer nicht dargestellten Fettfüllung versehen.
In der Darstellung nach Fig. 2 sind die Kontaktbereiche
zwischen den Lippen 9,10 und 11 des Wellendichtringes und der
Oberfläche der Welle 12 in vergrößerter Darstellung gezeigt.
Die axial innere Dichtlippe 9 weist als eigentlichen Dicht
bereich eine Dichtkante 15 auf, die im wesentlichen form
schlüssig elastisch auf der Oberfläche der Welle 12 aufliegt.
Die elastische Auflagekraft, die primär durch das Elastomer
material des Wellendichtringes aufgebracht wird, wird unter
stützt durch einen Klemm- oder Federring 16, der im Bereich
der axial inneren Dichtlippe 9 in eine, die gesamte Dichtlippe
9 umlaufende nach radial auswärts offene Nut 17 eingelegt und
durch einen flanschartigen Ansatz 18 vor dem Heruntergleiten
geschützt ist.
Die Dichtlippe 9 weist an ihrem axial äußeren Bereich Rück
führungselemente aus turbinenschaufelartigen Drallelementen 19
auf, die in der Darstellung nach Fig. 2 lediglich schematisch
dargestellt sind. Bei schnell laufender Welle 12 wirken diese
Drallelemente 19 in ihrer Gesamtheit als Turbinen-Pumpe, die
eventuell über die Dichtkante 15 getretenes Lecköl wieder in
den Innenbereich A zurückfördern.
Die äußere Dichtlippe 10 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2
in prinzipiell gleicher Weise wie die innere Dichtlippe 9
gestaltet. So weist sie ebenfalls eine Dichtkante 20 und
turbinenartige Rückführungselemente 21 auf. Die Wirkrichtungen
W1 und W2 sowohl der Dichtkanten 15 und 20 als auch der Rück
führungselemente 19 und 21 sind dabei identisch.
Im Gegensatz zur axial inneren Lippe 9 ist die axial äußere
Lippe 10 als Doppellippe oder Lippe mit Doppelkante ausge
führt. So weist die Dichtlippe 10 neben der eigentlichen
Dichtkante 20 eine zweite axial äußere Schutzkante 22 auf, die
der Oberfläche der Welle mit geringem radialem Abstand gegen
überliegt. Diese Schutzkante 22 dient dabei nicht zur eigent
lichen Abdichtung; sie dient vielmehr lediglich dazu, eventu
elle Staubpartikel oder dergleichen vom eigentlichen Dicht
bereich 20 fernzuhalten.
Die axial mittlere Lippe ist als Schutzlippe 11 ausgebildet.
Die Schutzlippe liegt dabei, ähnlich der Schutzkante 22, der
Oberfläche der Welle mit geringem radialem Abstand gegenüber.
Auch diese Schutzlippe dient daher gerade nicht irgendwelchen
Dichtungszwecken; sie dient lediglich dazu, die Fettfüllung
der Kammer 14 nicht in die Kammer 13 austreten zu lassen.
Claims (13)
1. Wellendichtring, insbesondere zur Abdichtung von
aggressiven und/oder zur Ablagerung neigenden Ölen, aus
einem elastomeren Werkstoff mit drei axial beabstandeten
Lippen und zwei durch die Lippen und den Dichtringkörper
gebildeten im Querschnitt taschenartig geformten
Hohlräumen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axial innere und die axial äußere Lippe als
Dichtlippen ausgeführt sind, die mittlere Lippe als
Schutzlippe ausgebildet ist und der zwischen mittlerer
Lippe und äußerer Lippe gebildete Hohlraum im
wesentlichen vollständig mit einem Sperrmedium gefüllt
ist.
2. Wellendichtring nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtlippen jeweils mindestens eine auf der Welle
elastisch und zumindest im wesentlichen formschlüssig
aufliegende Dichtkante aufweisen, wobei die Wirkrichtung
der Dichtkanten bei beiden Dichtlippen gleich ist.
3. Wellendichtring nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzlippe der Welle mit geringem radialen
Abstand gegenüberliegt oder die Welle gerade berührt.
4. Wellendichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axial äußere Dichtlippe eine axial innen
liegende Dichtkante und eine axial außen liegende
Schutzkante aufweist.
5. Wellendichtring nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzkante der Welle mit geringem radialen
Abstand gegenüberliegt.
6. Wellendichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axial innere und/oder die axial äußere
Dichtlippe mit Rückführungselementen für Lecköl versehen
sind.
7. Wellendichtring nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückführungselemente aus in die jeweilige
Dichtlippe eingeformten, zur Welle hin offenen
Mikrorillen bestehen, die im wesentlichen spiralförmig
verlaufen.
8. Wellendichtring nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückführungselemente aus turbinenschaufelartigen,
einstückig an die Dichtlippe angeformten Drallelementen
bestehen.
9. Wellendichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrmedium aus einem mit dem Werkstoff des
Wellendichtringes verträglichen und im abzudichtenden
Medium nicht lösbaren Fett, insbesondere aus Silikonfett
besteht.
10. Wellendichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axial innere und/oder die axial äußere
Dichtlippe mindestens ein die Dichtwirkung
unterstützendes Klemm- oder Federelement, insbesondere
einen die Dichtlippe radial außen umschließenden Klemm-
oder Federring aufweisen.
11. Wellendichtring nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wellendichtring im Bereich der axial inneren
und/oder der axial äußeren Dichtlippe eine die gesamte
Dichtlippe umlaufende nach radial auswärts offene Nut
aufweist, in die der Klemm- oder Federring einlegbar ist.
12. Wellendichtring nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemm- oder Federring im Bereich der axial
inneren und/oder äußeren Dichtlippe diese in
Umfangsrichtung im wesentlichen geschlossen umlaufend in
den Wellendichtring eingebettet, insbesondere
einvulkanisiert ist.
13. Verwendung eines Wellendichtrings nach einem der
vorstehenden Ansprüche zur Abdichtung der eingangs-
und/oder ausgangsseitigen Antriebs- oder Abtriebswellen
von Getrieben, insbesondere Kraftfahrzeuggetrieben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4123392A DE4123392A1 (de) | 1991-07-15 | 1991-07-15 | Wellendichtring |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4123392A DE4123392A1 (de) | 1991-07-15 | 1991-07-15 | Wellendichtring |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4123392A1 true DE4123392A1 (de) | 1993-01-21 |
Family
ID=6436178
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4123392A Withdrawn DE4123392A1 (de) | 1991-07-15 | 1991-07-15 | Wellendichtring |
Country Status (1)
Country | Link |
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