DE102011104815A1 - Manöverpatrone - Google Patents

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Abstract

Manöverpatrone für eine Rückstoßlader-Schusswaffe, insbesondere eine Granatmaschinenwaffe, umfassend ein Gehäuse (2) mit einem Kolbenraum (8), einen im Kolbenraum (8) axial bewegbaren Kolben (9), eine Treibladung (20) und einen Treibladungsanzünder (19), wobei bei Betätigung des Treibladungsanzünders (19) und Zündung der Treibladung (20) hierbei erzeugtes Gas in den Kolberaum (8) strömt und den Kolben (9) in Richtung des verschlussseitigen Endes (13) des Gehäuses (2) bewegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Manöverpatrone für eine Rückstoßlader-Schusswaffe, insbesondere eine Granatmaschinenwaffe.
  • Eine Manöverpatrone ist eine Übungsmunition, die im Rahmen von Manöverübungen, bei denen Gefechts- oder Kampfsituationen geübt werden, mit einer vom Kaliber und vom Typ her zugeordneten Schusswaffe verschossen wird. Dabei werden an eine solche Manöverpatrone zum einen die Anforderungen gestellt, dass sie mit einer realen Waffe verschossen werden kann, ohne dass ein Projektil verschossen wird und keine Gefährdung von Personen durch Munitionsfragmente gegeben ist, und dass die Waffenfunktion nicht gestört wird. Zum anderen soll jedoch das eigentliche Verschießen der Manöverpatrone bzw. der Schießvorgang mit der Schusswaffe so real wie möglich simuliert werden, um dem Soldaten ein Gefühl dafür zu geben, wie sich die Schusswaffe beim Verschießen von Kampf- oder Übungsmunition, also scharfer Munition, verhält. Dies ist vornehmlich bei Rückstoßlader-Schusswaffen erforderlich, deren Funktion grundlegend auf der Rückstoßenergie, die beim Zünden der Patrone erzeugt wird, basiert. Derartige Rückstoßlader-Schusswaffen benötigen diese Energie für das Auswerfen der Hülse der verschossenen Patrone und das Nachladen einer neuen Patrone. Ein Beispiel einer solchen Rückstoßlader-Schusswaffe ist eine Granatmaschinenwaffe vom Kaliber 40 mm.
  • Wird Kampf- oder Übungsmunition verschossen, bei denen mit der Waffe ein Projektil verschossen wird, so werden die Patronen üblicherweise gegurtet zugeführt. Nach Betätigung des Abzugs schlägt ein am Verschluss der Waffe vorgesehener Schlagbolzen auf den Treibladungsanzünder, der die Treibladung zündet, wobei das entstehende Gas das Geschoss aus dem Lauf treibt. Hierbei entsteht ein Rückstoß, also ein Impuls, der spürbar auf den Verschluss zurückwirkt. Je großkalibriger die Schusswaffe ist, umso größer ist in der Regel der Rückstoß. Ein solcher Impuls, also der Rückstoß, ist jedoch mit bisher bekannten Manöverpatronen, insbesondere im größerkalibrigen Bereich, nicht simulierbar, was jedoch für eine möglichst realistische Simulation der Waffenfunktion durch Verschießen von Manövermunition wünschenswert wäre.
  • Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Manöverpatrone für eine Rückstoßlader-Schusswaffe, insbesondere für eine Granatmaschinenwaffe, anzugeben, bei der die Simulation eines Rückstoßes möglich ist.
  • Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäße eine Manöverpatrone für eine Rückstoßlader-Schusswaffe, insbesondere eine Granatmaschinenwaffe, vorgesehen, umfassend ein Gehäuse mit einem Kolbenraum, einen im Kolbenraum axial bewegbaren Kolben, eine Treibladung und einen Treibladungsanzünder, wobei bei Betätigung des Treibladungsanzünders und Zündung der Treibladung hierbei erzeugtes Gas in den Kolbenraum strömt und den Kolben in Richtung des verschlussseitigen Endes des Gehäuses bewegt.
  • Bei der erfindungsgemäßen Manöverpatrone ist ein axial bewegbarer Kolben vorgesehen, der durch das beim Zünden der Treibladung entstehende Gas in Richtung des verschlussseitigen Endes des Gehäuses bewegt wird. Die Patrone liegt, wenn in die Schusswaffe geladen, benachbart zum Verschluss der Waffe. Wird nun durch Betätigen des Abzugs die Treibladung gezündet und kommt es zur Kolbenbewegung, so wird hierüber zwangsläufig ein Impuls erzeugt, der auf den Verschluss wirkt und den Rückstoß simuliert. Der axial zum Verschluss bewegte Kolben schlägt also auf den Verschluss, resultierend aus der Expansionswirkung des im Patronengehäuse erzeugten Gases. Dabei ist die Impulsgröße über den Gasdruck entsprechend einstellbar, so dass zum einen die Waffenfunktion gewährleistet ist, nämlich das Auswerfen des Gehäuses der verschossenen Patrone und das Nachladen der neuen, gegurtet zugeführten Patrone, wie auch der Rückstoß in seiner Intensität so eingestellt werden kann, dass er dem Rückstoß beim Verschießen scharfer Munition ähnlich ist.
  • Damit ist mit der erfindungsgemäßen Manöverpatrone durch die axial bewegte Kolbenmasse und die Impulsübertragung der Kolbenbewegung auf den Verschluss mit besonderem Vorteil die Simulation eines Rückstoßes möglich, so dass das Verschießen der erfindungsgemäßen Manöverpatrone funktionsmäßig dem Verschießen scharfer Munition angenähert ist.
  • Die Schusswaffe selbst sollte für den Verschuss der erfindungsgemäßen Manövermunition so modifiziert werden, dass keine scharfe Übungs- oder Kampfmunition verschossen werden kann, wobei sich zwei Möglichkeiten anbieten. Zum einen kann ein eingekürztes Manöverrohr verwendet werden, das sich optisch gut sichtbar vom Rohr, über das die scharfe Munition verschossen werden kann, unterscheidet, und das nur mit der erfindungsgemäßen Manövermunition geladen werden kann. Alternativ ist es, bevorzugt, möglich, die Manöverpatrone deutlich kürzer als Kampf- oder Übungspatronen auszugestalten und in das Rohr einen Manövereinsatz, der optisch gut sichtbar ist und beispielsweise aus dem Rohr herausragt, einzubringen, so dass nur die kurze Manövermunition geladen werden kann, nicht aber die deutlich länger Kampf- oder Übungsmunition. Diese Maßnahmen dienen lediglich der Sicherstellung, dass nicht versehentlich mit der Waffe Kampf- oder Übungsmunition verschossen wird, wenn eigentlich Manövermunition verschossen werden sollte.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kolben eine Kolbenstange aufweist, an oder in deren verschlussseitigem Ende der Treibladungsanzünder und diesem folgend die Treibladung angeordnet ist, von welcher Treibladung eine Bohrung zum Kolbenraum verläuft. Der Kolben ist folglich stempelartig ausgestaltet, wobei an seinem verschlussseitigen Ende, bevorzugt in einer geeigneten Ausnehmung, der Treibladungsanzünder und diesem nachgeschaltet die Treibladung angeordnet ist. Um das bei Zündung der Treibladung entstehende Gas in den Druckraum vor dem Kolben zu führen, ist zweckmäßigerweise die die Kolbenstange axial durchlaufende Bohrung vorgesehen, über die das Gas vor den Kolben strömt und ihn in Richtung des verschlussseitigen Endes bewegt.
  • Zweckmäßigerweise ist der Kolben gegen eine Rückstellkraft in Richtung des verschlussseitigen Endes bewegbar, so dass er, wenn er gegen den Verschluss gelaufen ist respektive der Impuls übertragen wurde, über die Rückstellkraft wieder zurückgeschoben wird, wenn der Gasdruck im Kolbenraum abgenommen hat. Hierzu ist zweckmäßigerweise wenigstens ein die Rückstellkraft erzeugendes Element im Kolbenraum vorgesehen, über das der Kolben mit einer Kolbenplatte gelagert ist. Strömt also das Gas in den Kolbenraum vor die Kolbenplatte, wird der Kolben in Richtung des verschlussseitigen Endes bewegt, worüber das Element komprimiert und die Rückstellkraft aufgebaut wird. Nimmt der Gasdruck ab, entspannt sich das Element wieder, die Rückstellkraft schiebt die Kolbenplatte und damit den Kolben wieder zurück.
  • Als ein solches die Rückstellkraft aufbauendes Element ist bevorzugt ein Federelement, insbesondere eine Schrauben- oder Blattfeder vorgesehen, das ringförmig ist und durch das die Kolbenstange läuft. Zur Einstellung der Rückstellkraft wird die Federhärte des verwendeten Federelements entsprechend eingestellt. Denkbar ist es aber auch, mehrere solcher Federelemente, insbesondere mehrere Blattfedern, als Federpaket hintereinander zu schalten. Anstelle der Verwendung solcher Federelemente wäre es grundsätzlich aber auch denkbar, die Rückstellkraft durch Einbringen eines geeigneten Elastomers oder dergleichen zu erzeugen, das über den Kolben komprimiert wird.
  • Um das Gas aus dem Kolbenraum abführen zu können, so dass der Kolben entspannt wird, ist zweckmäßigerweise wenigstens ein vom Kolbenraum aus dem Gehäuse führender Gasauslasskanal vorgesehen, der beim Bewegen des Kolbens zum verschlussseitigen Ende geöffnet wird. Der Gasauslasskanal ist anfänglich selbstverständlich geschlossen, so dass das in den Kolbenraum vor dem Kolben bzw. der Kolbenplatte einströmende Gas einen hohen Druck aufbauen und die Kolbenbewegung eingeleitet werden kann. Erst wenn der Kolben weit genug zum verschlussseitigen Ende hin respektive mit seinem verschlussseitigen Ende aus dem Gehäuse bewegt ist, wird der Gasauslasskanal automatisch geöffnet, so dass das im Kolbenraum befindliche Gas nach außen hin entweichen kann und folglich der Druck auf den Kolben abnimmt. Zweckmäßigerweise sind mehrere um den Gehäuseumfang, vorzugsweise äquidistant, verteilt angeordnete Gasauslasskanäle vorgesehen, so dass das Gas über mehrere solche Kanäle sehr schnell abgeführt werden kann.
  • Um den Kolben als bewegliches Element in seiner Grundstellung fixieren zu können, ist zweckmäßigerweise ein abscherbarer Stift vorgesehen, der den Kolben hält. D. h., dass der Kolben grundsätzlich lagefest ist, eine Bewegung wird über den Stift verhindert. Wird jedoch die Treibladung gezündet, so wird im Druckraum ein so hoher Druck aufgebaut, dass der Kolben den Stift, der in eine kleine Bohrung an der Kolbenstange eingreift, abschert und axial bewegt werden kann.
  • Hinsichtlich der Ausgestaltung des Gehäuses zur Ausbildung des Kolbenraums sind zwei Möglichkeiten denkbar. Nach einer ersten Erfindungsalternative kann das Gehäuse aus einer zylindrischen Hülse und einem in die Hülse eingesetzten, insbesondere eingeschraubten zylindrischen Einsatz, in dem der Kolbenraum ausgebildet ist, bestehen. Das Gehäuse ist also zweiteilig, bestehend aus einer Hülse und einem Einsatz, die miteinander verbunden sind. Denkbar ist es aber im Rahmen einer weiteren Alternative auch, dass das Gehäuse aus einer zylindrischen Hülse, in der unmittelbar der Kolbenraum ausgebildet ist, besteht. Hier kommt also nur ein einteiliges Gehäuse zum Einsatz.
  • Unabhängig davon, welche Gehäuseausgestaltung vorgesehen wird, ist der Kolbenraum über eine an dem Einsatz oder der Hülse befestigte, insbesondere verschraubte Druckplatte geschlossen. Dies ermöglicht es, zum einen den Einsatz oder die Hülse als konstruktiv einfaches, hohlzylindrisches Bauteil zu fertigen und mit dem Kolben und gegebenenfalls dem Federelement zu bestücken und anschließend mit der Druckplatte zu verschließen, zum anderen kann mit einer separaten Druckplatte sichergestellt werden, dass der Druckraum auch dicht und dem hohen Gasdruck Stand haltend verschlossen wird.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
  • 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Manöverpatrone einer ersten Ausführungsform,
  • 2 eine Prinzipdarstellung der in die teilweise gezeigte Schusswaffe geladenen Manöverpatrone nebst Rohr mit Manöveradapter, und
  • 3 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Manöverpatrone einer zweiten Ausführungsform im Schnitt.
  • 1 zeigt eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Manöverpatrone 1, hier einer Manöverpatrone für eine Granatmaschinenwaffe, beispielsweise vom Kaliber 40 mm. Die Manöverpatrone umfasst ein Gehäuse 2 bestehend aus einer zylindrischen Hülse 3 und einem zylindrischen Einsatz 4, der in die Hülse 3 eingeschraubt ist, wozu eine geeignete Gewindeverbindung 5 zwischen Hülse und Einsatz vorgesehen ist. Am in 1 gezeigten rechten Ende des Einsatzes 4 ist eine Druckplatte 6 vorgesehen, die am Einsatz 4 ebenfalls über eine geeignete Schraubverbindung 7 fixiert ist.
  • Im Einsatz 4 ist ein zylindrischer Kolbenraum 8 ausgebildet, in dem ein Kolben 9 bestehend aus einer scheibenförmigen Kolbenplatte 10 und einer an diese anschließenden Kolbenstange 11 aufgenommen ist. Der Kolbenraum 8 weist zur Aufnahme der Kolbenplatte 10 einen vom Durchmesser her größeren ersten Raum 12 und einen sich zum verschlussseitigen Ende 13 der Manöverpatrone 1 erstreckenden zweiten, vom Durchmesser her schmäleren Raum 14 auf, indem die Kolbenstange 11 aufgenommen respektive axial geführt ist.
  • Der Kolben 9 ist in dem Kolbenraum 8 axial beweglich, wie durch den Doppelpfeil P angedeutet ist. D. h., er kann axial relativ zum Gehäuse 2 verschoben werden. Dabei ist er gegen ein eine Rückstellkraft aufbauendes Element 15, hier eine Schraubenfeder 16 gelagert, die zwischen der Kolbenplatte 10 und dem ringförmig umlaufenden Boden 17, der den Raum 12 begrenzt, angeordnet ist.
  • Am verschlussseitigen Ende der Kolbenstange 11 ist eine Aufnahme 18 in Form einer Bohrung vorgesehen, in der zum einen ein Treibladungsanzünder 19, zum anderen diesem nachgeschaltet eine Treibladung 20 angeordnet ist. Von der Treibladung 20 aus läuft eine axiale Bohrung 21 durch die Kolbenstange 11 und die Druckplatte 10, welche Bohrung 21 im Kolbenraum 8 respektive im großen Raum 12 endet. D. h., dass der vor der Druckplatte 10 befindliche Raum 12 über die Bohrung 21 in Verbindung mit der Treibladung 20 steht.
  • Vorgesehen ist ferner ein Stift 22, der einerseits am Einsatz 4 fixiert ist und der andererseits ein kurzes Stück in eine entsprechende Bohrung an der Kolbenstange 11 eingreift. Dieser Stift ist sehr dünn und abscherbar, wenn der Kolben 9 axial bewegt wird.
  • Befindet sich die Manöverpatrone 1 in der Waffe, so liegt sie mit ihrem verschlussseitigen Ende 13 benachbart zum Verschluss. Wird der Abzug betätigt, so schlägt der Schlagbolzen des Verschlusses auf den Treibladungsanzünder 19, worüber die Treibladung 20 gezündet wird. Das bei der Zündung entstehende Gas strömt durch die zentrale Bohrung 21 und füllt den Raum 12 vor der Kolbenplatte 10. Mit zunehmendem Gasdruck, der sich aufgrund der Zündung der Treibladung 20 extrem schnell erhöht, wird der Kolben aus dem Gehäuse 2 gedrückt, mithin also gegen die Schraubenfeder 16. Hierbei wird, wenn der Druck hoch genug ist, zunächst der Stift 22 abgeschert, mithin also der Kolben 9 aus seiner Fixierung gedrückt, woraufhin er weiter axial, bezogen auf 1, nach links bewegt wird. Hierbei kommt es dazu, dass die Stirnfläche 23 der Kolbenstange 11, also das verschlussseitige Kolbenende, gegen den Verschluss läuft und es hierdurch zu einem Impulsübertrag auf den Verschluss kommt. Durch das Schlagen des Kolbens 9 auf den Verschluss wird der sich beim Verschießen von Kampf- oder Übungsmunition einstellende Rückschlag simuliert.
  • Beim Auswurf der abgefeuerten Manöverpatrone fährt der Kolben 9 soweit zurück, also in 1 gesehen nach links, dass die Kolbenplatte 10 die mehreren im Einsatz 4 ausgebildeten, radial nach außen laufenden Gasauslasskanäle 24 öffnet, die bis dato über die Kolbenplatte 10 verschlossen waren. Das im Raum 12 befindliche Gas entweicht, der Druck im Kolbenraum 8 sinkt. Die Spiralfeder 16 führt nun den Kolben 9 wieder zurück in das Gehäuse 2, bezogen auf 1 also nach rechts, so dass er nach dem Auswerfen wieder vollständig im Gehäuse ausgenommen ist.
  • 2 zeigt eine Prinzipdarstellung, wie die Manöverpatrone 1 in der hier nur teilweise gezeigten Rückstoßlader-Schusswaffe 25 aufgenommen ist. Gezeigt ist nur schematisch das Schusswaffengehäuse 26 mit integriertem Verschluss 27 und das Rohr 28. Ersichtlich befindet sich in dem Rohr 28 ein stabförmiger Manöveradapter 29, der von vorne her in das Rohr eingeschoben wurde und über eine geeignete Schraubhülse 30 fixiert ist. Der Manöveradapter 29 erstreckt sich bis nahe dem Rohrende am Waffengehäuse 26. Der Abstand zwischen dem Ende des Manöveradapters 29 und dem Verschluss 27 ist so groß, dass die Manöverpatrone 1 dazwischen aufgenommen werden kann. Da die erfindungsgemäße Manöverpatrone 1 deutlich kürzer als scharfe Kampf- oder Übungsmunition ist, kann folglich nur die Manöverpatrone 1 geladen werden, nicht aber andere Patronen.
  • 3 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manöverpatrone 1, wobei für gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Vorgesehen ist wiederum ein Gehäuse 2, das hier jedoch lediglich aus der Hülse 3 besteht, in welcher unmittelbar der Kolbenraum 8 ausgebildet ist, wiederum bestehend aus dem größeren Raum 12, in dem die Kolbenplatte 10 aufgenommen ist, sowie dem vom Durchmesser her schmäleren Raum 13, in dem die Kolbenstange 11 des Kolbens 9 aufgenommen ist. Auch hier ist wiederum der Treibladungsanzünder 19 und die zugeordnete Treibladung 20 vorgesehen, wie auch wiederum die Verbindung zwischen der Treibladung 20 und dem Raum 12 über die Bohrung 21 gegeben ist. Die Fixierung erfolgt wiederum über einen Stift 22. Die Gasauslasskanäle 24 sind hier unmittelbar an der Hülse 3 ausgebildet.
  • Auch hier ist der Kolben 9 gegen ein eine Rückstellkraft aufbauendes Element 15 gelagert, das hier jedoch aus mehreren packetiert angeordneten Blattfedern 31 gebildet ist. Die Funktion dieser Manöverpatrone 1 ist jedoch die gleiche wie bezüglich der Manöverpatrone 1 aus 1 beschrieben.
  • Der Einsatz der erfindungsgemäßen Manöverpatrone, die üblicherweise der Waffe gegurtet zugeführt wird, ist nicht auf Granatmaschinenwaffen beschränkt. Vielmehr kann eine erfindungsgemäß aufgebaute Manöverpatrone für alle Rückstoßlager-Schusswaffen, insbesondere solche größeren Kalibers, verwendet werden. Die Einstellung des jeweils durch das Bewegen des Kolbens auf den Verschluss übertragenen Impulses kann je nach Patronentyp durch die Wahl der verwendeten Treibladung und daraus resultierend über den erzeugbaren Gasdruck eingestellt werden.

Claims (13)

  1. Manöverpatrone für eine Rückstoßlader-Schusswaffe, insbesondere eine Granatmaschinenwaffe, umfassend ein Gehäuse (2) mit einem Kolbenraum (8), einen im Kolbenraum (8) axial bewegbaren Kolben (9), eine Treibladung (20) und einen Treibladungsanzünder (19), wobei bei Betätigung des Treibladungsanzünders (19) und Zündung der Treibladung (20) hierbei erzeugtes Gas in den Kolberaum (8) strömt und den Kolben (9) in Richtung des verschlussseitigen Endes (13) des Gehäuses (2) bewegt.
  2. Manöverpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (9) eine Kolbenstange (11) aufweist, an oder in deren verschlussseitigem Ende (23) der Treibladungsanzünder (19) und diesem folgend die Treibladung (20) angeordnet ist, von welcher eine Bohrung (21) zum Kolbenraum (8) verläuft.
  3. Manöverpatrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am verschlussseitigen Ende (23) der Kolbenstange (11) eine Ausnehmung (18) vorgesehen ist, in die die Treibladung (20) und der Treibladungsanzünder (19) eingesetzt sind.
  4. Manöverpatrone nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (9) gegen eine Rückstellkraft in Richtung des verschlussseitigen Endes (13) des Gehäuses (2) bewegbar ist.
  5. Manöverpatrone nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (9) eine im Kolbenraum (8) aufgenommene Kolbenplatte (10) aufweist, die über wenigstens ein die Rückstellkraft erzeugendes Element (15) gelagert ist.
  6. Manöverpatrone nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Element ein Federelement, insbesondere eine Schrauben- oder Blattfeder (16, 23) ist.
  7. Manöverpatrone nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere hintereinander geschaltete Blattfedern (23) als Federpaket vorgesehen sind.
  8. Manöverpatrone nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein vom Kolbenraum (8) aus dem Gehäuse (2) führender Gasauslasskanal (24) vorgesehen ist, der beim Bewegen des Kolbens (9) zum verschlussseitigen Ende (13) des Gehäuses (2) geöffnet wird.
  9. Manöverpatrone nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere um den Gehäuseumfang verteilt angeordnete Gasauslasskanäle (24) vorgesehen sind.
  10. Manöverpatrone nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (9) über einen abscherbaren Stift (22) in seiner Grundstellung fixiert ist.
  11. Manöverpatrone nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) aus einer zylindrischen Hülse (3) und einem in die Hülse (3) eingesetzten, insbesondere eingeschraubten zylindrischen Einsatz (4), in dem der Kolbenraum (8) ausgebildet ist, besteht.
  12. Manöverpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) aus einer zylindrischen Hülse (3), in der unmittelbar der Kolbenraum (8) ausgebildet ist, besteht.
  13. Manöverpatrone nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenraum (8) über eine an dem Einsatz (4) oder der Hülse (3) befestigte, insbesondere verschraubte Druckplatte (6) geschlossen ist.
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