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Die Erfindung betrifft eine handbetätigte Streuvorrichtung gemäß 1 zum Ausbringen von Streugütern aller Art, bestehend aus einem oben offenen Streutopf (1), der vom Topfboden bis zum Topfaußenrand leicht konisch ausgeführt und mit einem parallel zur Topfachse angeordneten Handgriff (2) versehen ist. Im Topfboden befinden sich die Eintrittsöffnungen (3) für das Streugut. Die Austrittsöffnungen (5) befinden sich in einem am Boden des Streutopfs aufgesteckten, deckelförmig ausgebildeten konzentrisch zum Streutopf drehbaren Dosierteller (4).
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Mittels Drehung des Dosiertellers gegenüber dem Streutopf kann die Überdeckung der Eintritts- zu den Austritts-Öffnungen von voller Abdeckung (kein Streugutaustritt) über unterschiedliche Zwischenstellungen mit variabler Streugutmenge bis zur deckungsgleichen Lage der Öffnungen übereinander (maximaler Streugutaustritt) verändert werden.
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Das Öffnen und Schließen des Streugutaustritts und die Dosierung der austretenden Streugutmenge kann erfindungsgemäß (2) durch unterschiedlich gestaltete Öffnungen (3), (5) im Boden des Streutopfes und des Dosiertellers erreicht werden:
Im Eintrittsbereich (Streutopf) mittels
(0002.1) gruppenförmig angeordneten Einzellöchern (Bilder A1, A2) oder
(0002.2) schlitzförmigen Durchbrüchen mit radialem Verlauf (Bilder B1, B2) oder
(0002.3) kreisringförmig angeordneten schlitzförmigen Durchbrüchen (Bilder C1, C2)
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Im Austrittsbereich (Dosierteller) mittels
den Eingangsöffnungen (3) zugeordneten und gegenüber diesen mit größerer geometrischer Fläche gestalteten und dimensionierten Austrittsöffnungen (5), die nach Drehung des Dosiertellers (4) bis zum jeweiligen Endanschlag das vollständige Öffnen und Schließen des Streugutaustritts sicher stellen oder je nach Zwischenstellung und der damit erreichten Stellung zum Streutopf (1) die Veränderung der Streugutmenge nach Anspruch 1 gewährleisten.
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Die Befestigung des Dosiertellers (4) am Streutopf (1) wird erfindungsgemäß mittels am oberen Innenrand des Dosiertellers (4) angeordneten, nach innen gerichteten nasenförmigen Nocken (6a) bewerkstelligt, die beim Aufstecken des Dosiertellers (4) auf den Streutopf (1) in eine dort angeordnete Ringnut einschnappen, wodurch die Lage des Dosiertellers (4) bestimmt und dessen konzentrische Drehung um den Streutopf (1) gewährleistet ist.
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Die maximale Streugutmenge wird durch die geometrische Fläche der Eintrittsöffnungen (3) definiert und begrenzt. Die geometrische Fläche der Austrittsöffnungen (5) ist größer als die der jeweils zugeordneten Eintrittsöffnungen.
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Unter Zugrundelegung von 2 (0002.2) – schlitzförmigen Durchbrüchen mit radialem Verlauf – wird gemäß 3 ein zielgenaues Austreten des Streuguts aus dem Dosierteller (4) erreicht, indem die Unterseite (7) der Eintrittsöffnungen (3) und die Oberseite (8) der Austrittsöffnungen (5) einen definierten Abstand zu einander haben. Bei der Ausführung mit kreisringförmig angeordneten schlitzförmigen Durchbrüchen (Bilder C1, C2) wird das Streugut zusätzlich durch unterhalb des Streutopfbodens angeordnete Zusatz-Seitenwände (9) direkt von der Eintrittsöffnung (3) zur Austrittsöffnung (5) geleitet. Hiermit wird ein seitlicher Austritt des Streuguts zwischen den Böden von Streutopf (1) und Dosierteller (4) und damit eine für die Drehbewegung des Dosiertellers hinderliche, zusätzliche Reibungsquelle vermieden.
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Durch die konstruktive Gestaltung der Streuvorrichtung mit oben offenen Streutopf (1), der vom Topfaußenrand bis zum Topfboden leicht konisch verläuft und damit praktisch über die gesamte Höhe die gleiche lichte Weite aufweist und mit dem parallel zur Topfachse angeordneten Handgriff (2) ist es möglich, den Topf in schräger Stellung in das in einem Eimer oder noch in der Verpackung befindlichen Streugut einzutauchen und mittels einer Schiebe-Schwenkbewegung unkompliziert zu füllen.
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Die Handstreuvorrichtung mit Dosierung der Streugutmenge erlaubt das Ausbringen von granulat-, korn- und pulverförmigen Streugütern, aber auch von solchen, die keine bestimmte geometrische Figur aufweisen oder deren Einzelkörner völlig ungleich und bruchstückartig beschaffen sind.
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Der Einsatz erfolgt überwiegend im privaten und kommunalen Bereich zum Streuen von Gehwegen, Hauseingängen, Garageneinfahrten, Plätzen und dgl. im Winterdienst zum Auftauen von Eis und Schnee mit Salz, zur Rutschhemmung mittels Sand und Splitt, jedoch auch mit Beginn und im weiteren Verlauf der warmen Jahreszeit zum Ausbringen von Dünger in Pulver- oder Granulatform sowie Rasensamen („Reparatur von Kleinflächen”).
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Die optimale Größe der Einzellöcher und der schlitzförmigen Durchbrüche wurde mit allen im Handel erhältlichen Streugütern in umfangreichen Versuchsreihen ermittelt. Dabei stellte sich heraus, dass Streugüter, die keine bestimmte geometrische Form aufweisen und stark abweichende Kantenlängen haben (Salzkristalle und Splitt) letztlich für die Dimensionierung der Lochdurchmesser und Breite der schlitzförmigen Durchbrüche bestimmend sind. Jedes auftretende Merkmal der die Größe der Durchbrüche bestimmenden Parameter (größte Breite/Dicke und Kantenlänge der Splitt-Teilchen und Salzkristalle, Lochdurchmesser, Anzahl der Löcher, Schlitzbreite und -länge usw.) wurde in einem Stichprobenprotokoll erfasst. U. a. wurde das Einfüllgewicht des Streuguts im Streutopf bei Start und nach Beendigung der einzelnen Stichproben bestimmt und jeweils die Anzahl und die Einzelabmessungen der nach Versuchsbeendigung im Streutopf verbleibenden einzelnen Teilchen gemessen.
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Das Ergebnis der Versuchsreihen war, dass für die weitestgehend vollständige Ausstreuung der einzelnen Streugutteilchen ein optimaler Durchmesserbereich der Einzellöcher und der Schlitzbreite von 6 bis 8 mm optimal ist. Dagegen sind die Anzahl der Löcher und die über ein Mindestmaß hinaus gehende Schlitzlänge für das einwandfreie Passieren der einzelnen Teilchen durch die Eintrittsöffnungen nicht relevant. Diese sind ausschließlich bestimmend für die Streugutmenge.
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Der Streutopf wird bis etwa ¾ gefüllt. Die Ausbringung erfolgt – nach Öffnen durch Drehen des Dosierbodens – durch den freien Fall des Streuguts und wird durch schwenk- und drehförmige Bewegungen der Streuvorrichtung per Handgriff zusätzlich aktiviert und beschleunigt. Mittels des parallel zur Streutopfmitte angeordneten Griffes ist eine straffe Führung der Handstreuvorrichtung möglich. Insbesondere ist durch die Tatsache, dass das Streugut ausschließlich vertikal und damit in Richtung des freien Falls austritt, gewährleistet, dass beim Abstreuen von Gehwegen ein punktgenaues bzw. streifenförmiges Streuen mit sehr konstanter Streubreite möglich ist. Dies wird u. a. dadurch erreicht, dass statt schwenk- und drehförmiger Bewegungen mittels des Handgriffs zur Unterstützung einer besonders zielgenauen Streuung zu einer vertikalen Auf- und Ab- Schüttelbewegung übergegangen werden kann.
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Um das bei starker Auf- und Ab- Schüttelbewegung mögliche Austreten des Streuguts nach oben über den Rand des Streutopfs auszuschließen, ist die zusätzliche Anschaffung einer optional lieferbaren deckelförmigen Abdeckung möglich. Der Deckel kann lösbar mittels vom Stand der Technik bekannten formschlüssigen Elementen (z. B. nasenförmige Nocken des Deckels und Aussparungen am Rand des Streutopfes) mit dem Streutopf verbunden werden.
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Die Regulierung der Austrittsmenge und die Verteilung des Streuguts erfolgt durch Verstellung des Dosierbodens. Sie wird zusätzlich mittels Dreh-, Schwenk- und Auf- und Ab- Bewegungen der Streuvorrichtung der Beschaffenheit und Größe der zu streuenden Fläche angepasst.
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Streutopf und Dosierteller werden im Spritzgussverfahren aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt.
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Stand der Technik
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Die Spannbreite und Vielfalt universell einsetzbarer handbetätigter Streugeräte ist relativ klein.
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Einhandbetätigte, oben offene, topf- oder becherförmige, aus Kunststoff bestehende Streuer, die leicht sind und eine besonders einfache Handhabung aufweisen, eine durch die Konstruktion definierte zielgenaue Streubreite und besonders genau dosierbarer Streugutmenge mit einfacher Verstellmöglichkeit ermöglichen, sind nicht auf dem Markt.
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Die bekanntesten Streugeräte sind sog. Streuwagen, mit denen vornehmlich Dünger auf Hausrasenflächen ausgebracht wird. Bekannte deutsche Hersteller sind Wolfgeräte und Gardena. Ein solches Streugerät wurde für den Anmelder Gardena in der Europäischen Patentanmeldung
EP 1 685 754 A1 am 02.08.2006 veröffentlicht. Streuwagen, wie diese Erfindung, werden zwar handgeführt, dabei allerdings auf der zu bearbeiteten Fläche geschoben, wozu Räder erforderlich sind. Ferner erfolgt der Transport und das Ausbringen aus dem Streubehälter über eine Walze, die konzentrisch zur Fahrachse angebracht ist und durch die Räder angetrieben wird.
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Handstreuer werden auch in schaufelförmigen Ausführungen angeboten. Diese werden aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt und bestehen aus einem schaufelförmigen Grundkörper mit einer Verschlussklappe. Nach Einfüllen des Streuguts wird die Klappe bis zum Anschlag auf die Schaufel gedrückt. Der Streugutaustritt erfolgt an der Schaufelspitze. Eine Dosierung der Streugutmenge durch wiederholbare feste Einstellungen an Schaufel oder Klappe ist nicht möglich. Ferner ist das Einfüllen des Streuguts in solche Handschaufeln umständlich und kompliziert. Und dies bei stark begrenzter Füllmenge.
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Eine Sonderausführung eines schaufelförmigen Handstreuers stellt das am 13.02.2003 im Patenblatt bekannt gemachte Gebrauchsmuster
DE 20216 871 U1 dar. Mit dieser Erfindung wird einerseits die Ausbringung von Saatgut und andererseits das Graben und das Verschließen des Erdlochs, in das die Saat eingebracht wird, bewerkstelligt.
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Das am 20.02.86 im Patentblatt bekannt gemachte Gebrauchsmuster G 85 32 842.1 stellt ein Samenablegegerät dar. Der Samen wird aus einer Lochplatte abgelegt. Allerdings ist hierfür eine elektrisch betriebene Saugvorrichtung zur Erzeugung des notwendigen Luftstroms erforderlich. Insofern ist diese Erfindung rein handbetrieben nicht einsetzbar.
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Die am 24.04.2003 bekannt gemachte Gebrauchsmusterschrift
DE 202 19 789 U1 beschreibt eine Streubox zum Ausbringen kleinkörniger Streugüter. Die Unterschiede in Form und Funktion zum Anmeldegegenstand sind gravierend.
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Die Streubox ist ähnlich einem Einkaufskorb mit Tragegriff ausgeführt. Das Einfüllen des Streuguts erfolgt in die auf dem Boden stehende Streubox, wobei der Streugutbehälter über ein Dreiecksprisma in 2 Zonen geteilt wird. Das Einrieseln des Streuguts vom oberen Bereich in den unteren geschieht durch am Prisma angeordnete Löcher. Die Dosierung des Streuguts und das Öffnen und Schließen erfolgt über eine schieberförmige Verteilerleiste.
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Diese Erfindung ist mit dem Anmeldegegenstand nicht vergleichbar. Die gewählte Konstruktion ist kompliziert und sehr aufwendig. Sie benutzt völlig andere Elemente für das Einfüllen, Ausbringen, Öffnen, Schließen und Dosieren des Streuguts. Die erfindungsgemäße Anmeldung benutzt kein einziges Element dieses Gebrauchsmusters.
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Das am 27.08.87 im Patentblatt bekannt gemachte Gebrauchsmuster G 8707445.6 stellt eine Säplatte mit einer bestimmten Anzahl, Größe und Dimensionierung von Einzellöchern dar. Hiermit wird der optimale Abstand und die gegenseitige Behinderung der aufwachsenden Pflanzen bestimmt. Eine Kollision dieser Schutzschrift mit dem Anmeldegegenstand liegt nicht vor.
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Die Gebrauchsmusterschrift A01C 15/02, im Patentblatt am 28.10.2004 bekannt gemacht, stellt einen auf den Ausguss einer Kanne aufsteckbaren Rohrzuschnitt dar. Die Dosierung des Schüttguts wird durch 2 gegeneinander drehbare Einsätze mit bestimmten Aussparungen bewerkstelligt.
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Eine Kollision dieser Schutzschrift mit dem Anmeldegegenstand liegt ebenfalls nicht vor, da u. a. beim Anmeldegegenstand der Streugutdurchsatz und das Passieren der Einzelteilchen zunächst nur durch die vorgegebene Größe der Eintrittslöcher bestimmt und die Dosierung sowie das Öffnen und Schließen durch den unter dem Streutopf angeordneten Dosierteller und nicht durch gegeneinander drehbare Einsätze bewerkstelligt wird.
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Der Anmeldegegenstand kollidiert auch nicht mit dem am 26.01.89 im Patentblatt bekannt gemachten Gebrauchsmuster G 88 10 065.0. Die Streuöffnungen des im Extrusionsblasverfahren hergestellten Streubehälters müssen nach dem Blasverfahren aufgeschnitten werden. Form, Funktion und die mangelnde Dosierbarkeit unterscheiden diese Erfindung gravierend vom Anmeldegegenstand.
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Auch mit der Gebrauchsmusterschrift A01C 15/02, im Patentblatt bekannt gemacht am 28.12.2006 liegt weder eine Kollision noch eine Überschneidung einzelner Merkmale vor. Der Streugutaustritt und die Dosierung erfolgt über eine federbelastete Umlenkeinrichtung mit kegelförmigem Verschluss, der gegen die ringförmige Auslassöffnung drückt. Der Streugutaustritt erfolgt durch manuelle Betätigung eines Drückers gegen die Federkraft.
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Der konstruktive Aufwand, die verwendeten metallischen Materialien, das dadurch bedingte Gewicht und die Kosten der Herstellung sind insofern mit der o. a. Gebrauchsmusterschrift
DE 202 19 789 U1 nicht vergleichbar.
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Die am 22.05.2003 im Patentblatt bekannt gemachte Gebrauchsmusterschrift E 01 H 10/00 beschreibt einen nach oben offenen Streueimer mit darüber angeordnetem Handgriff. Mittels eines im Handgriff eingebauten Druckknopfes wird über eine Schnur eine Schleuse im Boden geöffnet und durch Federwirkung wieder verschlossen. Mittels am Eimerboden angebrachten kleinen Pyramiden und Kegeln soll das Streugut zur Schleuse geleitet werden.
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Aus der Beschreibung und den Schutzansprüchen ist nicht ersichtlich, wie mit dieser Konstruktion eine genaue Dosierung der Streugutmenge erreicht wird.
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Ferner ist die gewählte Konstruktion kompliziert und sehr aufwendig. Sie benutzt völlig andere Elemente für das Ausbringen, Öffnen, Schließen und Dosieren des Streuguts als der Anmeldegegenstand.
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Die am 31.03.1994 im Patentblatt bekannt gemachte Gebrauchsmusterschrift G 93 20 160.5 beschreibt einen sehr einfach gebauten Streubehälter, der wie der Anmeldegegenstand von oben mit Streugut gefüllt, aber im Gegensatz hierzu beim Streuvorgang durch die Füllöffnung auch wieder entleert wird. Während der Anmeldegegenstand durch „Eintauchen” in das in der Verpackung oder in anderen Behältnissen befindliche Streugut mittels des Handgriffs in einem Schub gefüllt werden kann, ist das Einfüllen über den engen „Flaschenhals” der in G 93 20 160.5 beschriebenen Konstruktion sehr mühselig. Die Ausbringung über diese flaschenhalsförmige Verengung erlaubt auch keine Dosierung der Streugutmenge und weist auch nicht die sonstigen Merkmale der Ansprüche des Anmeldegegenstandes (Ausbringung über in Gruppen angeordnete Löcher und schlitzförmige Durchbrüche im Streutopfboden) auf.
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Die European Patent Specification E01C 19/20, bekannt gemacht am 24.10.2001, beschreibt einen Streuer, der über ein walzenförmiges, horizontal angeordnetes Förderelement das Streugut über eine auf der Unterseite befindliche Öffnung auf ein darunter liegendes, ebenfalls horizontal angeordnetes und walzenförmiges Dosierelement fördert. Dieses Element weist eine bestimmte Dosierstruktur auf, wodurch eine vorbestimmbare Streugutmenge durch eine seitliche Austrittsöffnung transportiert wird. Dieses Förder- und Dosierprinzip erfordert eine externe Antriebsquelle (Motor, Radantrieb) und ist für einen Handstreuer nicht geeignet. Der Anmeldegegenstand benutzt dieses Prinzip nicht.
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In der Gebrauchsmusterschrift E01H 10/00, bekanntgemacht im Patentblatt am 22.01.2009 wird eine Streugutbox beschrieben, die einerseits geschlossen ist, werter nicht definierte Streugutöffnungen hat, wobei der wesentliche Schutzanspruch eine Vielzahl von vorstehenden Aufbrechvorsprüngen umfasst, die mögliche Verklumpungen des Streuguts aufbrechen sollen. Gegenüber dem Anmeldegegenstand besteht ebenfalls keine Kollision.
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Gegenüber den Gebrauchsmustern
DE 201 20 297 U1 , bekannt gemacht am
26.09.2002 , A01C 15/02, bekannt gemacht am 28.02.2010 und G 92 04 762.9 vom 27.08.92, weicht der Anmeldegegenstand bezüglich Konstruktionsprinzip, Zweck oder Art des Förder-/Streuguts derartig stark ab, dass eine Einzelgegenüberstellung unterbleibt.
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Die Patentschrift
DE198 32 635 C2 , veröffentlicht am 11.01.2001, beschreibt wie die Offenlegungsschrift
DE 198 32 635 A1 , offengelegt am
13.01.200 und das Gebrauchsmuster
DE 209 12 903 U1 , im Patentblatt bekannt gemacht am
28.01.1999 einen Streubehälter ähnlich einem Salz- oder Pfefferstreuer. Ein unten geschlossener und oben offener zylindrischer Behälter weist im oberen Seitenbereich eine kreiszylindrische Streuöffnung auf. Der Behälter wird mit einer Deckelkappe verschlossen, die eine oder vorzugsweise mehrere seitliche Streuöffnungen verschiedener Form und Größe aufweist. Durch horizontales Drehen der Deckelkappe werden die unterschiedlichen Streuöffnungen des Deckels zu der kreiszylindrischen Streuöffnung des Behälters in Deckung gebracht, wodurch einerseits unterschiedliche Streubilder erzeugt und andererseits eine gewisse Mengendosierung erreicht wird. Ein Streugutaustritt ist nur in Überkopfstellung, analog der bekannten Salz- und Pfefferstreuer möglich.
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Diese Konstruktion ist nur für kleinste Streugutmengen für die Ausbringung von Küchengewürzen und ätherischen Ölen im Haushalt sinnvoll. Da die Deckelkappe oben vollständig geschlossen ist, kann das Streugut nur seitlich am Kopf austreten. Eine Tatsache, die für das Bestreuen eines Hühnereis sehr sinnvoll, aber zum definierten und streifenförmigen Ausbringen von Streugut zum Säen, Düngen oder Auftauen vereister Flächen absolut ungeeignet ist. Eine Kollision mit dem Anmeldegegenstand liegt nicht vor.
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Das Gebrauchsmuster G 85 28 991.4, bekannt gemacht am 23.07.87, beschreibt einen Papier- oder Foliensack für Streugut, dessen oberseitige Einfüllöffnung nach der Streugutbefüllung dicht verschlossen wird. Hiermit soll u. a. vermieden werden, dass hygroskopische Streugüter (z. B. Salz) Feuchtigkeit aufnehmen und dann nicht mehr einwandfrei ausgestreut werden können.
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Das Ausstreuen wird dann durch das Aufreißen eines im unteren Bereich des Sacks an der Sackaußenseite befindlichen Abdeckelements bewirkt, das z. B. als Abreißstreifen ausgebildet ist. Durch das Abreißen des Abreißstreifens werden seitliche Löcher oder schuppenförmige Laschen freigelegt, durch die das Streugut austritt. Nach dem Aufreißen kann die Sackleerung in einem einzigen Vorgang durchgeführt werden. Wenn eine nur teilweise Entleerung vorgesehen ist, wird der Sack um 180° gedreht und an einer seiner Unterseite aufgehängt oder an seiner Oberseite abgestellt. Der Papier- oder Foliensack ist ein Einweggebinde, das nach der Entleerung des Streuguts vernichtet wird.
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Eine gezielte, z. B. streifenförmige Ausbringung des Streuguts und eine vorbestimmbare Dosierung der Streugutmenge kann mit dieser Erfindung nicht realisiert werden. Ferner handelt es sich nicht um einen Handstreuer im Sinne des Anmeldegegenstandes, mit dem aus unterschiedlichen Streugutgebinden das Streugut entnommen und ausgebracht werden kann. Eine Kollision liegt nicht vor.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10021 798 A1 , offengelegt am 22.11.2001, beschreibt ein Streugefäß, ähnlich einem Eimer mit einem darüber angebrachten zentralen Handgriff (vorzugsweise ein Henkel). Das Gefäß ist oben offen und unten geschlossen. Es hat am unteren seitlichen Rand Streuöffnungen, für deren Größe, Form und Anzahl weder Angaben gemacht noch Schutzansprüche gestellt wurden. Diese Streuöffnungen sind durch ein ringförmiges Dosier- und Verschlussband, das das Gefäß kreisringförmig umgibt und ähnliche Löcher wie das Gefäß aufweist, vollkommen abgedeckt. Durch Verschieben oder Verdrehen des Verschlussbandes werden die Löcher zueinander in Deckung gebracht, wodurch die seitliche Entleerung des Streuguts mit einer bestimmten Streugutmenge erreicht wird.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, Verpackungsbehälter bestimmter Gebindegrößen zum Abfüllen, Aufbewahren und den Transport derart auszubilden, dass das Verpackungsgefäß gleichzeitig als Streuvorrichtung eingesetzt werden kann. Ein Umfüllen in eine besondere Streuvorrichtung – wie beim Anmeldegegenstand – entfällt. Bei dieser Erfindung handelt es sich in erster Linie um einen Verpackungsbehälter mit darin verpackten unterschiedlichen Streugütern bis zu einer Gebindegröße von ca. 10 Litern.
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Eine Wiederbefüllung des Gefäßes ist zwar theoretisch möglich, fegt jedoch außerhalb der eigentlichen Konzeption, da es sich in erster Linie um einen Verpackungsbehälter handelt, der mit bereits abgefülltem Streugut bestückt und somit für den Einmalgebrauch vorgesehen ist. Allerdings wird der Einsatz als wieder verwendbare Streuvorrichtung in der Beschreibung (0012 und 0013) als denkbar eingestuft. Die hierzu als erforderlich erachtete wieder verschließbare Befüllöffnung ist weder beschrieben noch als Patenanspruch angemeldet.
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Das Gefäß sowie das Dosier- und Verschlussband bestehen aus den üblichen Verpackungsmaterialien (wie Pappe oder recyclefähige Plaste).
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Die Ausbringung des Streuguts wird durch stetiges Handverdrehen des zentralen Griffs erreicht. Hierdurch tritt das Streugut seitlich kranzförmig aus dem Gefäß, ähnlich der Ausbringung von Gülle.
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Die Einfachheit und Art der Konstruktion, der Zweck der Ausbringung und die verwendeten Materialien lassen keine reproduzierbaren Ergebnisse zu.
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Ähnlich Gebrauchsmuster G 85 28 991.4 kann mit dieser Erfindung eine gezielte, z. B. streifenförmige Ausbringung des Streuguts und eine genau vorbestimmbare Dosierung der Streugutmenge nicht realisiert werden.
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Ferner handelt es sich nicht um einen Handstreuer im Sinne des Anmeldegegenstandes, mit dem aus unterschiedlichen Streugutgebinden das Streugut entnommen und ausgebracht werden kann.
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Der Anmeldegegenstand ist für den Dauereinsatz mit reproduzierbaren Ergebnissen und fest einstellbaren Dosiermengen für wesentlich geringere Streugutmengen konstruiert und dafür bestens geeignet.
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Eine Kollision liegt nicht vor.
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Das Gebrauchsmuster G 9016 388.5, bekannt gemacht am 02.05.91, stellt eine Konstruktion dar, die das Streugut mittels Zuführrohr, Dosierkammer und daran befestigtem Dosierer gezielt und in vorbestimmter Menge an einen bestimmten Ort (z. B. an eine Falle) abgibt. Weder die Konstruktion selbst noch die darin verwendeten Elemente kollidieren mit dem Anmeldegegenstand.
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Das Gebrauchsmuster
DE 297 23 566 U1 , bekannt gemacht am 24.12.1998, stellt einen Vorratsbehälter für Gewürze, Scheuerpulver, Granulate etc. dar, mit der ebenfalls Streugut ausgebracht und – beschränkt- dosiert werden kann.
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Ähnlich G 85 28 991.4,
DE 10021 798 A1 und G 9016 388.5 ist die Konstruktion für millionenfach verkaufte Einweg-Packungen ausgelegt. Also preiswert aus Pappe, Papier und dgl. hergestellt und nicht für die Wiederverwendung als Streugerät mit dauerhaften und über Jahre erfolgendem Einsatz entwickelt und produziert.
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Insofern kollidiert auch diese Konstruktion und die darin verwendeten Elemente nicht mit dem Anmeldegegenstand.
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Der Mengendosierer analog Offenlegungsschrift
DE 10 2004 056 920 A1 , offengelegt am 04.08.2005, ist kein selbständiges Streugerät. Der Einsatz erfolgt durch Anbringung an einen Vorratsbehälter, der selbst nicht Anmeldegegenstand ist. Die Konstruktion des Mengendosierers kollidiert nicht mit dem Anmeldegegenstand.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1685754 A1 [0019]
- DE 20216871 U1 [0021]
- DE 20219789 U1 [0023, 0031]
- DE 20120297 U1 [0038]
- DE 26092002 [0038]
- DE 19832635 C2 [0039]
- DE 19832635 A1 [0039]
- DE 1301200 A [0039]
- DE 20912903 U1 [0039]
- DE 28011999 U [0039]
- DE 10021798 A1 [0044, 0056]
- DE 29723566 U1 [0055]
- DE 102004056920 A1 [0058]