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Die Erfindung betrifft eine Rollo-Anordnung mit einer Rollobahn und einem Auszugsstab, mit welchem die Rollobahn entlang eines Verfahrweges von einer Wickelrolle auf- oder abwickelbar ist gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2007 054 252 A1 ist eine derartige Rollo-Anordnung für ein Fenster eines Kraftfahrzeugs bekannt, welche eine Rollobahn, einen mit der Rollobahn verbundenen, entlang einer gekrümmt verlaufenden Führungsbahn geführten Auszugsstab sowie einen Führungsschlitten umfasst. Der Auszugsstab ist unter Verschiebung des Führungsschlittens von einer Stauposition in eine Betriebsposition und umgekehrt bewegbar, wobei der Auszugsstab relativ zu der Führungsbahn um eine Achse im Wesentlichen senkrecht zur Führungsbahn verdrehbar ist. Die Drehung des Auszugstabes um seine Längsachse kommt dadurch zustande, dass die Enden des Auszugstabes eine Verdrillung aufweisen, die in Wirkverbindung mit dem Führungsschlitten steht, wodurch eine zu einem Breitenausgleich führende Verschiebung zwischen dem Auszugsstab und dem Führungsschlitten zustande kommt und infolgedessen eine Drehbewegung des Auszugsstabes bewirkt wird.
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Bei dieser bekannten Rollo-Anordnung wird für den Breitenausgleich zusätzlich Bauraum benötigt, da aufgrund der relativen Verschiebung des Auszugsstabes gegenüber dem Führungsschlitten das Ende des Auszugsstabes über von diesem Führungsschlitten aufgenommen werden muss bzw. über diesen hinaus reicht.
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Weiterhin ist aus der
DE 10 2006 000 878 A1 eine weitere Rollo-Anordnung für ein Fenster eines Kraftfahrzeugs, insbesondere ein Heckfenster bekannt, welche eine drehbar und ortsfest gelagerte Wickelrolle mit einer Rollobahn aufweist, die an ihrem einen Ende mit der Wickelrolle und an ihrem anderen Ende mit einem profilierten Auszugsstab verbunden ist. Ferner umfasst diese Rollo-Anordnung zwei gegenüberliegende, jeweils an einer Seite des Fensters angeordnete Führungsschienen, in denen die Enden des Auszugsstabes verschiebbar geführt sind. Die Enden des Auszugsstabes weisen eine stabförmige Vorrichtung für einen Breitenausgleich auf, welches mit seinem einen Ende verschiebbar in einer entsprechenden Bohrung teleskopartig verschiebbar gelagert ist und mit seinem anderen Ende mit einem in der Führungsschiene gleitenden Gleiter fest verbunden ist. Da die Führungsschiene entsprechend einem Heckfenster bogenförmig verläuft und der Auszugsstab T-förmig ausgebildet ist, wird beim Ausziehen der Rollobahn entlang der Führungsschienen der Auszugsstab gedreht, so dass die Winkellage des Auszugsstabes zwischen den beiden Endlagen der Rollobahn wechselt.
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Um bei dieser bekannten Rollo-Anordnung eine leichte Bedienbarkeit zu sichern, ist eine exakte Führung der Rollobahn über die für den Breitenausgleich vorgesehenen stabförmigen Vorrichtungen und deren feste Verbindung mit dem von den Führungsschienen aufgenommenen Schieber gewährleistet werden. Dies bedingt eine hohe Maßgenauigkeit dieser Teile um deren gegenseitiges Verklemmen zu vermeiden. Dies führt zu hohen Herstellkosten einer solchen Rollo-Anordnung.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rollo-Anordnung mit Breitenausgleich der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein optisch ansprechendes Design zeigt, leichtgängig zu bedienen und kostengünstig herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Rollo-Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Eine solche Rollo-Anordnung mit einer Rollobahn und einem Auszugsstab, mit welchem die Rollobahn entlang eines Verfahrweges von einer Wickelrolle auf- oder abwickelbar ist und eine Führungsvorrichtung eine Wirkverbindung mit dem Auszugsstab zur Erzeugung eines Breitenausgleichs und eines Drehens des Auszugstabs um seine Längsachse während des Auf- oder Abwickelns der Rollobahn herstellt, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Führungsvorrichtung zur Führung des Auszugsstabes entlang einer Führungsschiene als Lagerachse mit einer auf deren Umfangfläche verlaufenden Steuerkurve ausgebildet ist, wobei das eine Ende der Lagerachse in der Führungsschiene gelagert ist, und der Auszugsstab wenigstens an einem Ende mit einer Hülse ausgebildet ist, in der das andere Ende der Lagerachse drehbar gelagert ist, wobei ein auf der Innenfläche der Hülse angeordnetes Steuerelement mit der Steuerkurve derart in Wirkverbindung kommt, dass während des Auf- oder Abwickelns der Rollobahn eine einen Breitenausgleich herbeiführende axiale Verschiebung der Lagerachse und gleichzeitig eine damit verbundene Drehbewegung des Auszugsstabes bewirkt wird.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung dient die während der Betätigung der Rollo-Anordnung sich ändernde Breite als Antrieb, die Elemente der Steuerkurve, also die Lagerachse und die Hülse gegeneinander eine Drehbewegung ausführen zu lassen, wodurch ein einfacher konstruktiver Aufbau dieser erfindungsgemäßen Rollo-Anordnung möglich ist und somit nur wenige und einfach herzustellende Teile erforderlich sind.
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Ferner wird mit dieser erfindungsgemäßen Lösung eine bauraumoptimierte Rollo-Anordnung geschaffen, da für den Breitenausgleich aufgrund des Eindrehens der Lagerachse in die Hülse des Auszugsstabes beim Abwickeln der Rollobahn kein zusätzlicher Bauraum erforderlich ist.
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Neben einer kostengünstigen Herstellung der Teile dieser erfindungsgemäßen Rollo-Anordnung, gestaltet sich auch deren Montage einfach und schnell.
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Vorzugsweise ist die Steuerkurve als Steuernut und das Steuerelement als in diese Steuernut eingreifender Stift realisiert.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuerkurve auf der Umfangsfläche der Lagerachse eine axiale und radiale Komponente hinsichtlich der Lagerachse auf, wobei die radiale Komponente derart ausgebildet ist, dass über die Länge des Verfahrweges der Breitenausgleich bewirkt wird. Damit lässt sich in einfacher Weise der erforderliche Breitenausgleich bei einem bspw. trapezförmigen Fenster durch eine entsprechende Ausgestaltung der radialen Komponente der Steuerkurve einstellen. bei einem vorzugweise profilierten Auszugstab in einfacher Weise Designanforderungen hinsichtlich der Anfangslage und der Endlage des Auszugstabes erfüllen. Durch diese radiale Komponente der Steuerkurve wird der Drehwinkel des Auszugstabes vorgegeben.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Auszugsstab profiliert, also mit einer Kontur ausgebildet, wobei vorzugsweise eine an die Hülse angeformte Lamelle vorgesehen ist, die tangential an die Hülse angeformt werden kann. Im voll ausgezogenen Zustand der Rollobahn steht diese Lamelle senkrecht zur Auszugsrichtung bzw. zur Führungsbahn, so dass dadurch eine im Bereich des Auszugsstabes möglich Durchsicht versperrt wird und sich außerdem einfache Möglichkeiten der Fixierung dieses Auszugsstabes im ausgezogenen Zustand der Rollobahn ergibt.
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Schließlich bietet es sich an, diese Lamellen so an die Hülse des Auszugsstabes anzuformen, dass zu Beginn des Verfahrweges die Lamelle mit der Rollbahn eine Ebene bildet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische schematische Darstellung einer Rollo-Anordnung gemäß der Erfindung,
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2 eine schematische perspektivische Darstellung der Rollo-Anordnung gemäß 1 mit Breitenausgleich,
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3 eine schematische perspektivische Darstellung mit Ansicht auf den Zustand der Lagerachse am Beginn und am Ende des Verfahrweges der Rollobahn der Rollo-Anordnung nach 1,
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4 eine schematische Schnittansicht des Schnittes I-I des Auszugstabes der Rollo-Anordnung gemäß 2, und
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5 eine schematische Darstellung der sich ändernden Winkellage des Auszugsstabes der Rollo-Anordnung nach 1 in Abhängigkeit des Verfahrweges.
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Die Rollo-Anordnung 1 nach 1 ist beispielsweise für ein trapezförmiges Fenster eines Kraftfahrzeugs geeignet und in einem Zustand dargestellt, in welchem die Rollobahn 2 vollständig von einer in einer Rollokassette 14 angeordneten Wickelwelle 4 abgewickelt ist. Dieser Zustand wird erreicht, indem ein mit der Rollobahn 2 verbundener Auszugsstab 3 in Richtung des Verfahrweges V bis in seine Endstellung gezogen wird und dabei die Enden des Auszugsstabes jeweils in beidseitig der Rollobahn 2 angeordneten Führungsschienen 5 geführt werden. Dies kann sowohl manuell als auch mittels einer elektrischen Antriebseinheit erfolgen. Im Falle einer manuellen Betätigung ist die Wickelwelle in Aufrollrichtung von einer Federvorrichtung vorgespannt. Aufgrund des trapezförmigen Zuschnittes eines Fensters ist auch die ausgefahrene Rollobahn 2 trapezförmig, so dass ein Breitenausgleich für den Auszugsstab 3 erforderlich ist.
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Dieser erforderliche Breitenausgleich für den Auszugsstab 3 ist schematisch in 2 dargestellt, wonach jeweils zwischen dem Ende 3a bzw. 3b des Auszugsstabes 3 im aufgewickelten Zustand der Rollobahn 2, also zu Beginn des Verfahrweges V und im Vergleich dazu im abgewickelten Zustand der Rollobahn 2, also am Ende des Verfahrweges V eine Differenz b auf beiden Seiten der Rolllobahn 2 besteht. Daher sind auch die beiden Führungsschienen 5 nicht parallel zueinander angeordnet, sondern sind konisch in Richtung des Verlaufsweges V sich verengend ausgerichtet.
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Gemäß den 2 bis 4 umfasst der Auszugsstab 3 eine Hülse 11 mit einer angeformten Lamelle 13. Die Führung des Auszugsstabes 3 an seinen beiden Enden 3a und 3b wird jeweils von einer Lagerachse 6 übernommen, die mit ihrem einen Ende 9 in einer Führungsschiene 5 gelagert ist und mit ihrem anderen Ende 10 drehbar in der Hülse 11 des Auszugsstabes 3 steckt. Um ein leichtes Drehen dieser Lagerachse 6 in der Hülse 6 zu erreichen, sind auf der Umfangsfläche 7 in axialer Richtung verlaufende Stege 6a angeordnet, die den Kontakt mit der Hülse 11 herstellten. Der Übersichtlichkeit halber ist in 3 die Rollobahn 2 nicht dargestellt.
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Die Lagerachse 6 weist gemäß 3 auf ihrer Umfangsfläche 7 eine schräge in axialer und radialer Richtung bezogen auf die Drehachse der Lagerachse 6 verlaufende Steuernut 8 als Steuerkurve auf, in die ein radial von der Innenfläche der Hülse 12 abstehender Stift 12 eingreift. Dies bewirkt bei einer Drehbewegung zwischen der Hülse 11 des Auszugsstabes 3 und der Lagerachse 6 eine axiale Bewegung der Lagerachse 6, wobei die Richtung dieser Axialbewegung von der Drehrichtung abhängt, so dass sich die Lagerachse 6 entweder in die Hülse 11 hineindreht oder aus der Hülse 11 herausdreht. Dies wird zur Realisierung des Breitenausgleichs genutzt.
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Der Breitenausgleich gemäß 3 wird dadurch erreicht, dass bei einer Bewegung der Lagerachse 6 in Richtung des Verfahrweges V dieser von der Führungsschiene 5, ohne sich relativ hierzu zu drehen, geführt wird. Gleichzeitig wird der Stift 12 der Hülse 11 entsprechend der Steuerkurve 8 in Richtung des Endes 9 der Lagerachse 6 mitgenommen, wodurch eine Drehung des Auszugsstabes 3 um seine Längsachse in Richtung des Drehrichtungspfeils P bewirkt wird. Am Ende des Verfahrweges V hat sich das Ende 10 der Lagerachse 6 in die Hülse 11 eingedreht und dadurch einen Breitenausgleich bewirkt, wobei gleichzeitig der Auszugsstab 3 eine andere Winkellage eingenommen hat. Die Änderung der Winkellage des Auszugsstabes 3 über den Verfahrweg V ist in 5 schematisch dargestellt.
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Erfolgt die Betätigung der Rollo-Anordnung 1 mittels einer elektrischen Antriebseinheit, indem bspw. mittels einer in den Führungsschienen 5 verlaufende Schubstange oder einer flexiblen Antriebswelle die Lagerachse 6 in der Führungsschiene bewegt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rollo-Anordnung
- 2
- Rollbahn
- 3
- Auszugsstab
- 3a
- Ende des Auszugsstabes 3
- 3b
- Ende des Auszugsstabes 3
- 4
- Wickelrolle
- 5
- Führungsschiene
- 6
- Lagerachse
- 7
- Umfangfläche
- 8
- Steuerkurve, Steuernut
- 9
- Ende der Lagerachse 6
- 10
- Ende der Lagerachse 6
- 11
- Hülse des Auszugsstabes 3
- 12
- Steuerelement, Stift der Hülse 11
- 13
- Lamelle der Auszugsstabes 3
- 14
- Rollokassette
- b
- Breitenausgleich
- P
- Drehrichtungspfeil
- V
- Verfahrweg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007054252 A1 [0002]
- DE 102006000878 A1 [0004]