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Die Erfindung betrifft ein Seitenverkleidungsteil eines Innenraumes eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Derartige Seitenverkleidungsteile sind in Innenräumen von Kraftfahrzeugen üblicherweise im Bereich der Türen und/oder von Seitenwänden angeordnet. Zur Erhöhung des Sitzkomforts ist eine Armauflage vorgesehen, die mit einem Träger versehen ist, der Abstützkräfte formstabil aufnimmt und an den Grundkörper des Verkleidungsteils und/oder der Fahrzeugkarosserie weiterleitet. Um eine angenehme Auflage bereitzustellen, ist das Verkleidungsteil weiterhin mit einem Polster versehen, das den Träger weich umfängt. Bei Seitenaufprallbelastungen kann der Träger, sofern er nicht ausreichend flexibel gestaltet werden kann, beschädigt werden, wobei unangenehme Kanten entstehen, in Richtung des Innenraums vordringen und auch das Polster durchdringen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Kantenbildungen des Trägers bei Seitenaufprallbelastungen zu vermeiden.
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Die Aufgabe wird durch ein Verkleidungsteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Bei diesem Seitenverkleidungsteil eines Innenraumes eines Kraftfahrzeugs ist eine länglich gestaltete Armauflage vorgesehen, die einen Träger und ein Polster aufweist. An der dem Innenraum zugewandten Seite des Trägers in Richtung der länglichen Erstreckung der Armauflage ist ein Band angebracht. Dabei wird dieses Band bei Biegung des Trägers in Richtung des Innenraumes des Kraftfahrzeugs auf Zug belastet und kann dabei den Träger stützen ein Ausknicken des Trägers verhindern. Die Zugbelastung des Bandes wird durch eine entsprechende Anbindung auf den Träger oder – beispielsweise durch Einschäumen – auf das Polster und über dieses auf den Träger übertragen.
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Um bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine besonders kostengünstige Lösung bereitzustellen, ist es dabei vorgesehen, dass das Band aus textilem Material besteht. Ein solches Band kann als Endlosband gefertigt werden und in passenden Abschnitten in der Armauflage des Seitenverkleidungsteils eingebracht werden.
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Bei einer Ausführung des Verkleidungsteils ist das Band aus Kunststoffvollmaterial gefertigt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass das Band durch seine Eigensteifigkeit und Stoffeigenschaften besonders gut am Träger der Armauflage anzubringen und einzuschäumen ist, wobei auch diese Ausfertigung sehr kastengünstig herzustellen ist.
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Um das Band vorteilhaft kastengünstig am Träger der Armauflage zu befestigen ist bei einer Ausgestaltung des Seitenverkleidungsteils dieses mit dem Träger verschweißt. Dabei kann ein Kunststoff- oder Textilband beispielsweise durch gemeinsames punktuelles Aufschmelzen von Träger und Band befestigt werden, oder aber ein Textilband durch Aufschmelzen des Werkstoffes des Trägers angeschweißt werden.
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Um vorteilhaft eine einfache und kostengünstige Herstellung bereitzustellen, ist bei einer Ausführung ein Band vorgesehen, das am Träger verklebt wird. Dabei kann das Band auch selbstklebend ausgeführt sein.
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Um vorteilhafterweise eine besonders einfache mechanische Fertigung und gegebenenfalls erhöhte Befestigungskräfte des Bandes am Träger zu ermöglichen, kann bei einer Ausführung vorgesehen sein, dass das Band mittels mechanischer Befestigungsmittel am Träger angebracht ist. So kann das Band beispielsweise mittels Nieten, Schrauben, Nägeln, Dübeln oder ähnlicher Befestigungsmittel am Träger befestigt werden.
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Eine Ausführung des Seitenverkleidungsteils, die den Vorteil einer besonders gut Kraft übertragenden Anbringung des Bandes am Träger bringt, weist ein Band auf, das am Träger verschlauft oder vernäht ist. Zum Verschlaufen werden am Band Schlaufen gebildet, die in Öffnungen des Trägers eingeführt werden. Zur erhöhten Kraftübertragung kann das Band dabei verklemmt, verklebt oder eingeschäumt werden.
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Um vorteilhafterweise eine effektive Kraftübertragung vom Träger zum Band zu erreichen und dieses je nach Befestigungsart am Träger besonders einfach anbringen zu können, kann bei einer Ausführung des Seitenverkleidungsteils vorgesehen sein, dass das Band am Träger anliegt.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Band vom Träger beabstandet. Die Anbringung kann dann über Befestigungsmittel erfolgen, die diesen Abstand überbrücken. Des Weiteren kann das Band auch in dieser Beabstandung im Polster eingeschäumt werden. Durch die Beabstandung kann der Vorteil erreicht werden, dass das Polster durch eine Umschäumung des Bandes vollflächig am Träger angeschäumt wird und diese Verbindung nicht durch das am Träger anliegende Band unterbrochen wird.
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Um vorteilhafterweise separate Befestigungsmittel einzusparen kann vorgesehen sein, das das Band bei Herstellung des Polsters umschäumt wird. Wird beim Umschäumen eine ausreichende Verbindung zwischen dem Polsterschaumstoff und dem Band erreicht, kann die vom sich biegenden Träger übertragene Zugkraft im Band auf den Polsterkörper und von diesem auf den Träger und die Struktur des Seitenverkleidungsteils übertragen werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung. Dabei zeigen:
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1 Eine Ansicht auf ein Seitenverkleidungsteil,
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2 eine räumliche Ansicht auf eine Armauflage des Seitenverkleidungsteils und
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3 eine Schnittdarstellung der Armauflage.
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1 zeigt eine Ansicht auf ein Seitenverkleidungsteil 1 eines Kraftfahrzeugs, das in diesem Fall als Türverkleidungsteil ausgebildet ist. Auch eine Ausführung als Seitenverkleidungsteil 1 eines türlosen Fonds, wie beispielsweise in einem Coupé ist möglich. Das Seitenverkleidungsteil 1 ist flächig ausgebildet und bedeckt die dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zugewandte Seite einer Tür, beziehungsweise gegebenenfalls einer Fahrzeugkarosserie.
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Zur Komforterhöhung für Fahrzeuginsassen weist das Seitenverkleidungsteil 1 eine Armauflage 2 auf, die als länglicher Körper ausgebildet ist und im Wesentlichen in horizontaler Richtung entlang der flächigen Erstreckung des Seitenverkleidungsteils 1 angeordnet ist. Die dargestellte Armauflage 2 weist einen Griffbereich 23 auf, der zur Türöffnung und Türschließung benutzt werden kann und einen ergonomischen Griff zur Umsetzung der dabei notwendigen Handkräfte bildet. Im in Fahrtrichtung gesehen vorderen Bereich der Armauflage 2 ist ein Bedienfeld 24 mit einer Aussparung der Armauflage 2 angeordnet, in dem beispielsweise eine Bedienung von Fensterhebern oder einer Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein kann.
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Die Armauflage 2 ist am flächigen Strukturteil 3 des Seitenverkleidungsteils 1 befestigt, so dass dieses eine bauliche Einheit bildet, in welcher Kräfte und Verformungen, die auf eines der Teile der Baueinheit wirken, auf die anderen Bauteile übertragen wird. Bei einem Seitenaufprall kann es somit passieren, dass bei Verformungen der Karosserie oder Tür eine Verformung des Seitenverkleidungsteils 1 erfolgt, bei dem dieses in Richtung des Fahrzeuginnenraums durchgebogen wird. Infolgedessen kann die Armauflage 2 des Seitenverkleidungsteils 1 mit durchgebogen und beschädigt werden.
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2 zeigt eine räumliche Darstellung einer Armauflage 2 ohne das zugehörige flächige Strukturbauteil 3 des Seitenverkleidungsteils 1. Der Griffbereich 23 der Armauflage 2 ist mit einer Verkleidungsschale versehen, das Einsatzteil des Bedienfeldes 24 ist nicht dargestellt, so dass hier nur die dafür vorgesehene Aussparung gezeichnet ist.
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In der Aussparung des Bedienfeldes 24 ist der Träger 20 der Armauflage 2 zu erkennen, der als Kunststoffspritzgussteil ausgeführt ist, das sich im Wesentlichen über die gesamte längliche Erstreckung der Armauflage 2 erstreckt. Der Träger 20 bildet dabei eine steife, Kraft aufnehmende und Kraft übertragende Struktur der Armauflage 2. Auf der dem Innenraum zugewandten Seite ist der Träger 20 mit einem angeschäumten Polster 21 versehen, das einen weichen polsternden Schaum und eine Kaschierung aufweist. Die Kaschierung bildet die haptische Oberfläche des Polsters.
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In der 2 ist des Weiteren die Lage eines Bandes 22 in der Armauflage 2 zeichnerisch angedeutet. Da das Band 22 an der dem Innenraum zugewandten Seite des Trägers 20 anliegend, zwischen Träger 20 und Polster 21 angeordnet ist, ist es nicht, wie gezeichnet sichtbar. Die dargestellte Lage des Bandes 22 zeigt jedoch, dass es sich von einem in Fahrtrichtung gesehen hinteren Bereich über den Griffbereich hinaus in einen in Fahrtrichtung gesehen vorderen Bereich der Armauflage 2 erstreckt und in Höhenrichtung der Einbaulage nur über einen Teil der Bauhöhe der Armauflage 2 ausgebildet ist.
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3 zeigt einen Schnitt durch die Armauflage 2 im Griffbereich 23, wobei der Schnitt im Wesentlichen senkrecht zur länglichen Erstreckung der Armauflage 2 in diesem Bereich ausgerichtet ist. Dabei ist die den Griffbereich 23 innen verkleidende Schale dargestellt, die am Träger 20 befestigt ist. Der Träger 20 ist ebenfalls im Wesentlichen schalenförmig ausgebildet und als Kunststoffspritzgussteil hergestellt Auf der dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite ist der Träger 20 mit einem Polster 21 versehen, das im Wesentlichen aus einem Schaum und einer den Schaum umfassenden Kaschierung besteht.
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Auf der dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite des Trägers 20 ist ein Band 22 entlang der länglichen Erstreckung der Armauflage 2 am Träger 20 anliegend angeordnet. Das Band 22 ist zur Befestigung am Träger 20 an diesem verschweißt und zusätzlich mit dem Schaum des Polsters 21 umschäumt und verklebt. Bei Belastungen der Armauflage 2, bei welchen diese in Richtung des Innenraumes des Kraftfahrzeugs verbogen wird, wird das Band 22 auf Zug belastet und kann den Träger 20 gegen Ausknicken und Brechen sichern.