-
Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Zubereitungen mit einem Gehalt an dispergierten Mikrosphären.
-
Unter Kosmetik kann man alle Maßnahmen zusammenfassen, die aus ästhetischen Gründen Veränderungen an Haut und Haaren vornehmen oder zur Körperreinigung angewendet werden. Kosmetik bedeutet also, das Körperäußere zu pflegen, zu verbessern und zu verschönern, um auf sichtbare, fühlbare und riechbare Weise sowohl den Mitmenschen als auch sich selbst zu gefallen. Schon vor Jahrtausenden wurde Kosmetik vom Menschen zu diesem Zweck angewandt. Man färbte Lippen und Gesicht, salbte sich mit wertvollen Ölen und badete in duftendem Wasser.
-
Während die Reinigungswirkung eines Shampoos, die Kämmbarkeitsverbesserung einer Haarspülung oder die Kräuselung des Haares durch eine Dauerwelle einfach und objektiv feststellbar sind, sind andere Wirkungen und Eigenschaften kosmetischer Produkte praktisch nicht messbar oder nur sehr individuell spürbar. Hierzu zählen zum Beispiel ein bestimmtes (belebendes, weiches, geschmeidiges, glattes etc.) Hautgefühl oder die Weichheit und Geschmeidigkeit der Haut nach der Anwendung eines Kosmetikums sowie die Fülle und Sprungkraft der Haare und dergleichen mehr. Ferner unterliegt die Erwartung der Verbraucher auch nebengeordneten Eigenschaften des Produktes. Hier sind insbesondere der Duft und die Farbe des Kosmetikums sowie seine Verpackung, der Preis, der Hersteller und die Werbeaussage zu nennen.
-
Mit dem Begriff „Sensorik“ wird die wissenschaftliche Disziplin bezeichnet, die sich mit der Bewertung von kosmetischen Zubereitungen auf Grund von Sinneseindrücken befasst. Die sensorische Beurteilung eines Kosmetikums erfolgt anhand der visuellen, olfaktorischen und haptischen Eindrücke.
- – Visuelle Eindrücke: alle mit dem Auge wahrnehmbaren Merkmale (Farbe, Form, Struktur).
- – Olfaktorische Eindrücke: alle beim Einziehen von Luft durch die Nase wahrnehmbaren Geruchseindrücke, die häufig in Anfangsgeruch (Kopfnote), Hauptgeruch (Mittelnote, Körper) und Nachgeruch (Ausklang) differenziert werden können. Auch die erst bei der Anwendung freigesetzten flüchtigen Stoffe tragen zum olfaktorischen Eindruck bei.
- – Haptische Eindrücke: alle Empfindungen des Tastsinns, die vornehmlich Gefüge und Konsistenz des Produktes betreffen.
-
Die sensorische Analyse macht von der Möglichkeit Gebrauch, den sensorischen Gesamteindruck eines Produktes integral zu erfassen. Nachteile der sensorische Analyse sind die Subjektivität des Eindrucks, eine leichte Beeinflussbarkeit der Prüfpersonen und die dadurch bedingte starke Streuung der Ergebnisse. Diesen Schwächen begegnet man heute durch den Einsatz von Gruppen geschulter Prüfpersonen, gegenseitige Abschirmung der Prüfer sowie statistische Auswertung der meist zahlreichen Analysendaten.
-
Die am häufigsten in der Forschung und Entwicklung genutzte Methode der sensorischen Analyse ist die Unterschiedsprüfung. Die Aufgabe beschränkt sich hierbei üblicherweise auf die Erkennung eines von mehreren Proben oder von einer Kontrollprobe abweichenden Musters. Während bei Unterschiedsprüfungen innerhalb eines Tests nur zwei Proben miteinander verglichen werden, ist bei der Rangordnungsprüfung eine Reihenfolge von drei und mehr Proben festzulegen und zwar in der Regel nach Intensität, Qualität, Beliebtheit oder Ähnlichkeit mit einer Vergleichsprobe. Diese (einfache) Methode eignet sich z. B. für eine Vorauswahl von Proben in der Produkt-Optimierung und wird auch häufig in der Marktforschung eingesetzt.
-
Die Bestandteile der Textur können wie folgt beschrieben werden: Mechanische Eigenschaften: Reaktion auf Beanspruchung, kinästhetisch gemessen Härte: Kraft, um eine gegebene Verformung zu erreichen
Lebensmittel | Hautpflege | Stoffe |
Festigkeit (Kompression) | Kompressionskraft | Kompressionskraft |
Härte (Biss) | Streichkraft | Ziehkraft |
Bindigkeit: Grad, bis zu dem das Probestück sich verformt
Lebensmittel | Hautpflege | Stoffe |
bindig | bindig | Steifheit |
zäh | kurz | Ziehkraft |
bruchfest (knusprig) | | |
Viskosität | Viskosität | |
Haftfähigkeit: erforderliche Kraft, um das Probestück von einer Oberfläche zu entfernen
Lebensmittel | Hautpflege | Stoffe |
klebrig (Zähne/Gaumen) | klebrig | Stoff-Stoff-Reibung |
Zahngriff | Ziehen | Handreibung (Ziehen) |
Dichte: Kompaktheit des Querschnitts
Lebensmittel | Hautpflege | Stoffe |
dicht/schwer | dicht/schwer | Fülle/zart |
luftig/bauschig/leicht | luftig/leicht | |
Elastizität: Rückkehrrate in den Ausgangszustand nach einiger Verformung
Lebensmittel | Hautpflege | Stoffe |
elastisch, gummiartig | elastisch | elastisch |
-
Geometrische Eigenschaften: Wahrnehmung der Teilchen (Größe, Form, Ausrichtung) durch Tastmittel
Glätte: keine Teilchen vorhanden
kiesig: kleine harte Teilchen
körnig: kleine Teilchen
kreidig/pulverförmig: feine Teilchen (Film)
Faserförmig: lange sehnige Teilchen (Faserstoff)
klumpig/uneben: große, gleichmäßige Teile oder Vorsprünge
Feuchtigkeitseigenschaften: Wahrnehmung von Wasser, Öl, Fett, durch Tastmittel gemessen, Feuchtigkeit: Menge an Nässe/Öligkeit, wenn nicht sicher ist, ob es Öl und/oder Wasser ist, Feuchtigkeitsabgabe: Menge der abgegebenen Nässe/Öligkeit
Lebensmittel | Hautpflege | Stoffe |
saftig | Feuchtigkeitsniederschlag | Feuchtigkeitsabgabe |
ölig: Menge an flüssigem Fett
fettig: Menge an festem Fett
-
In allen Fällen ist die Terminologie spezifisch für jeden Produkttyp, aber sie basiert auf den zugrundeliegenden rheologischen Eigenschaften laut den ersten Texturprofil-Veröffentlichungen (Szczesniak, 1963: Szczesniak et al., 1963; Brandt et al., 1963).
-
Die Testpersonen werden auf Grundlage der Fähigkeit ausgewählt, bekannte strukturelle Unterschiede in der spezifischen Produktanwendung zu unterscheiden, für die die Testpersonen geschult werden sollen (feste Lebensmittel, Getränke, halbfeste Körper, Hautpflegeprodukte, Stoffe, Papier, usw.). Wie bei den meisten anderen deskriptiven Analysetechniken werden die Testpersonen interviewt, um Interesse, Verfügbarkeit und Einstellung zu bestimmen.
-
Die Testpersonen, die zur Schulung ausgewählt werden, werden einer großen Auswahl von Produkten der zu untersuchenden Kategorie ausgesetzt, um ein weites Bezugssystem zu haben. Zusätzlich werden die Testpersonen in das zugrundeliegende strukturelle Prinzip eingeführt, das an der Struktur der zu untersuchenden Produkte beteiligt ist. Diese Lernerfahrung liefert den Testpersonen das Verständnis für die Begriffe mechanische Eingabekräfte und entstehende Beanspruchung des Produkts.
-
Dafür können die Testpersonen langwierige Diskussionen über redundante Ausdrücke vermeiden und die technisch angemessensten und anschaulichsten Ausdrücke zur Bewertung von Produkten auswählen. Die Testpersonen definieren auch alle Ausdrücke und alle Prozeduren zur Bewertung und reduzieren so teilweise die Veränderlichkeit der meisten beschreibenden Tests. Die Bezugsschlüssel, die bei der Schulung der Testpersonen verwendet werden, können später als Bezugspunkte für angenäherte Skalenwerte fungieren, unter weiterer Reduzierung der Veränderlichkeit der Testpersonen.
-
Die Probestücke werden von jeder Testperson unabhängig unter Verwendung einer der oben besprochenen Skalierungstechniken bewertet. Das Ursprüngliche Texturprofilverfahren verwendete eine erweiterte 13-Punkt-Version der Aromaprofilskala.
-
In den letzten Jahren jedoch wurden Texturprofil-Testpersonen unter Verwendung von Kategorie-, linearen und ME-Skalen geschult, für Lebensmitteltexturverweise zum Einsatz mit einer 15-Punkt- oder 15-cm-Linearskala. Je nach der Art der von den Testpersonen verwendeten Skala und nach der Weise, auf die die Daten behandelt werden müssen, können die Urteile der Testpersonen von einem Gruppenkonsens herrühren, wie bei der Aromaprofilmethode, oder von einer statistischen Analyse der Daten. Für Abschlussberichte können die Daten in tabellarischer oder graphischer Form gezeigt werden.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Zubereitungen zu finden, welche neben den für Kosmetika üblichen Kriterien wie Verträglichkeit, Lagerstabilität und dergleichen auch für den Verbraucher wesentliche, bisher nicht gekannte kosmetische Leistungen bieten. Insbesondere sollten sich die gesuchten Zubereitungen für eine Verwendung im Gesichtspflegebereich eignen. Dies äußert sich insbesondere in einer guten Verteilbarkeit, einem schnellen Einzugsvermögen sowie in einer puderigen und leichten, gegebenenfalls auch mattierenden Anmutung.
-
Dispersionen von Puderrohstoffen in kosmetischen Zubereitungen bereiten aber durchaus einige Schwierigkeiten. Beispielsweise stellt – nach der Applikation der Zubereitung auf die Haut – der Transfer des Puderrohstoffes auf die Kleidung ein Problem dar. Ein weiteres Problem, welches oft auftritt, ist, daß die Puderrohstoffe in der Zubereitung aufschwimmen oder sedimentieren und redispergiert werden müssen. Ferner ist ein häufig auftretender Übelstand, daß die Puderrohstoffe mit anderen Rohstoffen, beispielsweise Filmbildnern, Verdickern und UV-Filtern inkompatibel sind. Dies kann zwar in begrenztem Maße durch erhöhten Gehalt an beispielsweise Ethanol kompensiert werden, dennoch wäre es wünschenswert, bei gleichbleibender Stabilität auch geringere Mengen Ethanol einsetzen zu können.
-
Erfindungsgemäß gelöst werden alle diese Aufgaben durch kosmetische oder dermatologische Zubereitungen, welche
- (a) eine flüssige Ölphase mit einem Gehalt an darin dispergierten Mikrosphären umfassen, wobei der durchschnittliche Durchmesser der Mikrosphären aus dem Bereich von 3 bis 25 µm, insbesondere 5 bis 12 µm gewählt wird, die Mikrosphären eine spezifische Oberfläche aufweisen, die aus dem Bereich von 1 bis 210 m2/g, bevorzugt 6 bis 170 m2/g, gewählt wird, und eine Ölabsorption aufweisen, die aus dem Bereich von 0,5 bis 2,7 g/g, insbesondere 1,0–2,4 g/g gewählt wird,
- (b) einen Gehalt an einem oder mehreren röntgenamorphen Silicatmaterialen aufweisen,
- (c) gewünschtenfalls einen Gehalt an einem oder mehreren Verdickern auf Cellulosebasis aufweisen.
-
Erfindungsgemäß werden stabile Puderdispersionen mit vorzüglichen kosmetischen Eigenschaften erhalten, deren Ethanolgehalt gegenüber dem Stande der Technik stark reduziert werden kann.
-
Besonders vorteilhaft werden solche Mikrosphären gewählt, die aus einem Polymermaterial bestehen, beispielsweise gewählt aus der Gruppe der Acrylate, Polyacrylate, Polymethacrylate und Copolymeren oder Crosspolymeren davon, sowie Nylon, Polystyrol, PVP und Stärke, Silicate, Silicone, wobei aber auch Partikel aus Silica durchaus geeignet im Sinne der vorliegenden Erfindung sein können.
-
Bevorzugt dabei sind Mikrosphären aus einem Polymermaterial, gewählt aus der Gruppe der Polymethylmethacrylate, z.B, solchen, die die INCI-Bezeichnung Methylmethacrylate Crosspolymer tragen.
-
Ganz besonders vorteilhaft werden die Mikrosphären, welche poröse Körper darstellen, gewählt aus der Gruppe der Rohstoffe, die von der Gesellschaft Sensient unter der Gruppenbezeichnung COVABEAD vertrieben werden. Auch Rohstoffe der Typen SUNPMMA von Sunjin stellen vorteilhafte Verkörperungen der vorliegenden Erfindung dar.
-
Besonders bevorzugt wird ein Material gewählt, welches die Bezeichnung COVABEAD LH 85 trägt. Diese stellen Teilchen mit mittleren Teilchendurchmesser von 10 µm, einer spezifischen Oberfläche von 85 +/– 10 m2/g und einem Ölabsorptionsvermögen von etwa 1,3 g/g und einer Schüttdichte von ca. 0,286 g/cm3 dar.
-
COVABEAD LH 170 umfaßt Teilchen mit mittleren Teilchendurchmesser von 10 µm, einer spezifischen Oberfläche von 170 +/– 20 m2/g und einem Ölabsorptionsvermögen von etw 2,4 g/g.
-
SUNPMMA P umfaßt Teilchen mit mittleren Teilchendurchmesser von 8 µm, einer spezifischen Oberfläche von 150 m2/g und einem Ölabsorptionsvermögen von etw 1,9–2,3 g/g und einer Schüttdichte von ca. 0.26 g/cm3 dar.
-
SUNPMMA Coco 130 umfaßt Teilchen mit mittleren Teilchendurchmesser von 10 µm, einer spezifischen Oberfläche von 80–90 m2/g und einem Ölabsorptionsvermögen von etw 1,2–1,4 g/g dar.
-
Es ist unter Einbehaltung der Merkmale, die die vorliegende Erfindung auszeichnen, möglich, kosmetische Zubereitungen zu erhalten, welche bereits ohne den Zusatz weiterer kosmetischer Bestandteile vollbefriedigende kosmetische Darreichungsformen darstellen, die sich durch eine höchst angenehme Sensorik und kosmetische Anmutung auszeichnen.
-
Vorzugsweise enthalten erfindungsgemäße Zubereitungen die Mikrosphären von 2 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 7 bis 24 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 8 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
-
Die Verwendung von röntgenamorphen Oxidpigmenten in kosmetischen, dermatologischen oder pharmazeutischen Formulierungen ist an sich bekannt. Röntgenamorphe Oxidpigmente sind Metalloxide oder Halbmetalloxide, welche bei Röntgenbeugungsexperimenten keine oder keine erkenntliche Kristallstruktur erkennen lassen. Oftmals sind solche Pigmente durch Flammenreaktion erhältlich, beispielsweise dadurch, daß ein Metall- oder Halbmetallhalogenid mit Wasserstoff und Luft (oder reinem Sauerstoff) in einer Flamme umgesetzt wird.
-
In kosmetischen, dermatologischen oder pharmazeutischen Formulierungen werden röntgenamorphe Oxidpigmente als Verdickungs- und Thixotropierungsmittel, Fließhilfsmittel, zur Emulsions- und Dispersionsstabilisierung und als Trägersubstanz (beispielsweise zur Volumenerhöhung von feinteiligen Pulvern oder Pudern) eingesetzt.
-
Bekannte und in der kosmetischen oder dermatologischen Galenik oftmals verwendete röntgenamorphe Oxidpigmente sind die Siliciumoxide des Typs Aerosil® (CAS-Nr. 7631-86-9. Aerosile®, erhältlich von der Gesellschaft Evonik, zeichnen sich durch geringe Partikelgröße (z.B. zwischen 5 und 40 nm) aus, wobei die Partikel als kugelförmige Teilchen sehr einheitlicher Abmessung anzusehen sind. Makroskopisch sind Aerosile® als lockere, weiße Pulver erkenntlich. Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind röntgenamorphe Siliciumdioxidpigmente besonders vorteilhaft, und unter diesen gerade solche des Aerosil®-Typs bevorzugt.
-
Vorteilhafte Aerosil®-Typen sind beispielsweise Aerosil® OX50, Aerosil® 130, Aerosil® 150, Aerosil® 200, Aerosil® 300, Aerosil® 380 Aerosil® MOX 80, Aerosil® MOX 170, Aerosil® COK 84, Aerosil® R 202, Aerosil® R 805, Aerosil® R 812, Aerosil® R 972, Aerosil® R 974, Aerosil® R976.
-
Der erfindungemäß bevorzugte Aerosil®-Typ ist das Aerosil® R 972. Seine INCI-Bezeichnung lautet „Silica Dimethyl Silylate“.
-
Erfindungsgemäß enthalten kosmetische oder dermatologische Zubereitungen 0,01 bis 20 Gew.-%, vorteilhaft 0,05 bis 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% röntgenamorphe Silicatmaterialien.
-
Besonders vorteilhafte Verkörperungen der vorliegenden Erfindung werden erhalten, wie die kosmetischen Zubereitungen sich durch einen Gehalt an einem oder mehreren Verdickern auf Cellulosebasis auszeichnen. Solche Verdicker werden vorzugsweise gewählt aus der Gruppe der Celluloseester und Celluloseether, wobei Celluloseether bevorzugt werden.
-
Bevorzugter Celluloseether ist die Hydroxypropylcellulose.
-
Ein zusätzlicher Gehalt an weiteren Verdickersubstanzen, beispielsweise Homo- oder Copolymere auf Acrylatbasis, auf Vinylpyrrolidonbasis und dergleichen kann ebenfalls gegebenenfalls vorteilhaft sein.
-
Ganz besonders vorteilhaft enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen Glycerin, und zwar insbesondere in Konzentrationen von ca. 2–50 Gew.-%, wobei die bevorzugten Ausführungsformen sich durch Glyceringehalte von 25–35 – ganz besonders bevorzugt etwa 30 Gew.-% auszeichnen. Es ist aber durchaus möglich, Glyceringehalte von ca. 70 Gew.-% zu erreichen, ohne daß kosmetische oder physikalische Nachteile in Kauf genommen werden müßten.
-
Vorteilhaft enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen Ethanol, und zwar insbesondere in Konzentrationen von ca. 1–50 Gew.-%, wobei die bevorzugten Ausführungsformen sich durch Ethanolgehalte von 10 bis 45 Gew.-% auszeichnen.
-
Die bei weitem bevorzugte Verkörperung der vorliegenden Erfindung umfaßt neben 2 bis 50 Gew.-%, insbesondere 8 bis 15 Gew.-% and en erfindungsgemäßen Mikrosphären, 2 bis 50 Gew.-%, insbesondere 10 bis 45 Gew.-% an einer Ölphase, 2 bis 50 Gew.-%, insbesondere 25 bis 35 Gew.-% an Glycerin sowie 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere 10 bis 45 Gew.-% an Ethanol sowie gewünschtenfalls Wasser.
-
Erfindungsgemäße Zubereitungen zeichnen sich durch elegante kosmetische Anmutung und angenehme Sensorik aus.
-
Die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen können wie üblich zusammengesetzt sein und zur Behandlung der Haut und/oder der Haare im Sinne einer dermatologischen Behandlung oder einer Behandlung im Sinne der pflegenden Kosmetik dienen. Sie können aber auch in Schminkprodukten in der dekorativen Kosmetik aber auch in der Haarpflege sowie in Desodorantien bzw. Antitranspirantien eingesetzt werden.
-
Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen in der für Kosmetika und Dermatika üblichen Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
-
Der Anteil der Lipidphase der erfindungsgemäßen Zubereitungen beträgft üblicherweise 2–50 Gew.-%, bevorzugt 10–45 Gew.-%, insbesondere vorteilhaft 15 bis 35 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen. Die Lipidphase kann vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanzgruppe:
- – Mineralöle, Mineralwachse
- – Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, ferner natürliche Öle wie z.B. Rizinusöl;
- – Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- – Alkylbenzoate;
- – Siliconöle wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
-
Die Ölphase der erfindungsgemäßen Zubereitungen wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren bzw. Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, z.B. Jojobaöl.
-
Die Ölphase der erfindungsgemäßen Zubereitungen kann ebenfalls vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der Ether mit gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkylgruppen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-.Atomen.
-
Besonders bevorzugt umfaßt die Ölphase der erfindungsgemäßen Zubereitungen Triglyceride der Caprin- und der Caprylsäure (INCI: Caprylic/Capric Triglycerides), Octyldodecanol und Dicarpylyl Ehter.
-
Zubereitungen gemäß der Erfindung können Wasser enthalten, wobei es allerdings vorteilhaft ist, den Wassergehalt nicht höher als etwa 15 Gew.-% zu halten
-
Die wäßrige Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen, soferne vorhanden enthält gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol.
-
Als Treibmittel für erfindungsgemäße, aus Aerosolbehältern versprühbare Zubereitungen sind die üblichen bekannten leichtflüchtigen, verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Auch Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
-
Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen außerdem Substanzen enthalten, die UV-Strahlung im UVA- und UVB-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen z.B. 0,1 Gew.-% bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 25 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis 17,5 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch als Sonnenschutzmittel fürs Haar oder die Haut dienen.
-
Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, Gewichtsprozente, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen bezogen.
-
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Szczesniak, 1963: Szczesniak et al., 1963; Brandt et al., 1963 [0009]