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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung für ein Gargerät. Die Erfindung betrifft außerdem ein mit einer derartigen Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung ausgerüstetes Gargerät sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Gargeräts.
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Durch den in einem Dampf- oder Schnellkochtopf herrschenden Überdruck und der damit einhergehenden höheren Gartemperatur lässt sich die Garzeit in einem solchen Schnellkochtopf entsprechend verkürzen. Aufgrund der so genannten RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel) erhöht sich die Kochgeschwindigkeit um bis zu dem Faktor 4 gegenüber einem drucklosen Kochen. Dies bedeutet aber auch, dass empfindliche Lebensmittel vergleichsweise schnell verkochen können. Damit der Benutzer Einfluss auf den jeweiligen Kochvorgang nehmen kann, wird ihm mit Hilfe eines Federmechanismus der Innendruck im Dampfkochtopf angezeigt, wobei die Federn des Federmechanismus üblicherweise in ihren Eigenschaften sowohl Herstellungstoleranzen als auch Temperaturschwankungen unterliegen und dadurch eine Anzeige relativ ungenau machen. Des Weiteren arbeiten derartige federbelastete Systeme mit Relativ- und nicht mit Absolutdruckwerten, was bedeutet, dass ein Druckunterschied zwischen Außen- und Innendruck relevant ist. Problematisch wird dieser Umstand insbesondere aufgrund des Einflusses von Wetterlagen oder aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen über dem Meeresspiegelniveau bei druckbeaufschlagten Systemen. Durch die ungenaue Druckanzeige kommt es immer wieder zu einem unbefriedigenden Kochergebnis.
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Aus der
DE 10 2008 051 265 A1 ist eine Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung für ein Gargerät mit einer Einstelleinrichtung bekannt, über welche zumindest zwei unterschiedliche zu garende Lebensmittel auswählbar sind, die in dem Gargerät gegart werden sollen. Ebenfalls vorgesehen ist ein Datenspeicher, in welchem lebensmittelspezifische Gardaten unter Berücksichtigung der RGT-Regel hinterlegt sind. Über eine Sensoreinrichtung kann ein einen Garprozess beeinflussender Parameter erfasst werden.
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Aus der
US 2008/0319864 A1 ist eine Einstelleinrichtung bekannt, über welche zumindest zwei unterschiedliche zu garende Lebensmittel auswahlbar sind, die in einem Gargerät gegart werden sollen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung für ein Gargerät anzugeben, mittels welcher auch für Laien gutes Kochen insgesamt erleichtert wird.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung für ein Gargerät anzugeben, welche es ermöglicht, unterschiedliche Lebensmittel mit unterschiedlichen Gardaten in ein und demselben Gargerät gleichzeitig und doch individuell jeweils optimal zu garen. Die erfindungsgemäße Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung weist dabei eine Einstellvorrichtung auf, über die zumindest zwei unterschiedliche Lebensmittel auswahlbar sind, die in dem Gargerät gegart werden sollen. Die zumindest zwei unterschiedlichen Lebensmittel weisen dabei beispielsweise unterschiedliche optimale Gartemperaturen und jeweils unterschiedliche optimale Gardauern auf, sodass diese bisher nicht zusammen in einem Gargerät gleichzeitig gegart werden konnten. Die erfindungsgemäße Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung weist darüber hinaus einen Datenspeicher auf, in dem lebensmittelspezifische Gardaten unter Berücksichtigung der RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel) hinterlegt sind. Ebenso ist eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von zumindest einem, während des Garprozesses auftretenden Temperaturverlauf vorgesehen. Das Kernstück der Erfindung bildet ein Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor zur Steuerung/Regelung des Garprozesses in Abhängigkeit der ausgewählten Lebensmittel und in damit Abhängigkeit der jeweils lebensmittelspezifischen Gardaten sowie der RGT-Regel, wobei dieser Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor darüber hinaus derart ausgebildet ist, dass er ausgehend vom ausgewählten Lebensmittel mit der längsten Gardauer unter Berücksichtigung der im Datenspeicher hinterlegten und den einzelnen ausgewählten Lebensmitteln zugeordneten Gardaten einen jeweils optimalen Einlegezeitpunkt für das Lebensmittel mit der nächstkürzeren Gardauer ermittelt und über eine Anzeigeeinrichtung anzeigt und dass er anhand des während des Garprozesses erfassten Temperaturverlaufs eine dynamische Anpassung der jeweils optimalen Einlegezeitpunkte der nächsten Lebensmittel berechnet. Wird somit bspw. ein Rezept mit unterschiedlichen Lebensmitteln zusammengestellt, werden diese zunächst an der Einstelleinrichtung ausgewählt, woraufhin dann der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor der Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung dasjenige Lebensmittel anzeigt, welches zuerst in das Gargerät eingelegt werden muss. Gleichzeitig kann der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor eine hierfür optimale Gartemperatur vorgeben, die dann entweder vom Benutzer an einem Herd eingestellt oder von dem Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor direkt drahtlos an den Herd übertragen wird. Zu Beginn des Garvorgangs ermittelt der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor die jeweiligen Einlegezeitpunkte für die nächsten Lebensmittel und zeigt über die Anzeigeeinrichtung an, wann das nächste Lebensmittel, d. h. dasjenige mit der nächstkürzeren Gardauer, in das Gargerät eingelegt werden muss. Weist dieses Lebensmittel eine vom zuvor eingelegten Lebensmittel unterschiedliche Gartemperatur auf, so kann der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor entweder eine gemeinsame Soll-Gartemperatur selbst definieren oder dem Benutzer eine auswahlbare Gardauer, bspw. die schnellste oder eine schonende Gardauer, zur Auswahl anbieten. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung ist dabei eindeutig derjenige, dass die bisher von dem Benutzer verlangte Kochkompetenz nunmehr von der Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung erbracht wird, wodurch sich insbesondere ein Benutzer mit Kompetenzdefiziten beim Kochen darauf verlassen kann, dass alle von ihm ausgewählten und im Gargerät angeordneten Lebensmittel individuell und jeweils optimal gegart werden. Hierdurch entfallen insbesondere übliche Regelkreise wie bspw. Testen, Entscheidung über die Weitergardauer etc.. Über die zumindest eine Sensoreinrichtung wird dabei der während des Garprozesses tatsächlich auftretende Temperaturverlauf erfasst werden, womit der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor eine dynamische Anpassung der jeweils optimalen Einlegezeitpunkte der nächsten Lebensmittel berechnet.
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Mit der Möglichkeit der Zusammenstellung von mehreren (Basis-)lebensmitteln zu einem Rezept im Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor wird dem Benutzer dahingehend assistiert, dass alle Lebensmittel zum gleichen Zeitpunkt fertig gestellt werden können, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wann der optimale Einlegezeitpunkt ist und ggf. welche Wassermenge erforderlich ist, usw..
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Die einzelnen Lebensmittel können dabei vom Benutzer zu einem Rezept zusammengestellt (Auswählen + Bestätigen) werden. Dieses Rezept kann
- – individuell vom Benutzer zusammengestellt werden,
- – bei zukünftiger Verwendung unter einem eigenen Dateinamen im Datenspeicher abgespeichert werden,
- – als bereits zusammengestelltes Rezept auf den Datenspeicher geladen werden (z. B. als Download von einer Website),
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Werden mehrere Lebensmittel als Rezept zusammengefasst, benötigt jedes dieser Lebensmittel für das Dampfgaren bzw. das Kochen im Wasser eine spezifische Wassermenge. Eine reine Addition der jeweiligen Wassermengen ist jedoch nicht korrekt, da der Dampf lediglich Energieträger ist und der Wasserverbrauch daher nur mit der Kochzeit korreliert. Der erfindungsgemäß vorgesehene Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor ist dabei in der Lage, eine kombinierte Wassermenge zu berechnen. Dies kann wie nachfolgend aufgeführt unabhängig von der Reihenfolge der zu garenden Lebensmittel erfolgen:
Im Datenspeicher ist jedes Lebensmittel mit einer zugehörigen SOLL-Wassermenge hinterlegt.
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Beispiel: Der Benutzer möchte 2 Basislebensmittel garen: Kartoffeln und Möhren, mit der Wassermenge für Kartoffeln: 1,5 L; und der Wassermenge für Möhren: 1,0 L.
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Werden zuerst die Kartoffeln in das Gargefäß eingelegt, so wird die dafür erforderliche Wassermenge von 1,5 L zugegeben. Da die Wassermenge für Möhren (= 1,0 L) < 1,5 L ist, wird der Benutzer vom Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor nicht aufgefordert, weiteres Wasser hinzuzugeben. Im umgekehrten Fall, das heißt bei Möhren als erstem zu garenden Lebensmittel beträgt die zugegebene Wassermenge 1,0 L. Da die Wassermenge für Möhren (1,0 L) kleiner als die Wassermenge für Kartoffeln (1,5 L) ist, wird der Benutzer vom Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor aufgefordert, die Differenz 1,5 – 1,0 = 0,5 L Wasser hinzuzugeben. Diese Funktionalität kann auch bei mehr als zwei Lebensmitteln analog angewandt werden. Hierdurch kann dem Benutzer eine wichtige Assistenzfunktion – und damit eine Entlastung geboten werde. Zudem wird die ”Gelingsicherheit” bei Gar- und Kochprozessen durch Sicherstellung der immer korrekten Wassermenge erhöht. Insbesondere kann ein „Trockenlaufen” verhindert werden.
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Zweckmäßig ist der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor derart ausgebildet, dass er bei ausgewählten Lebensmittel mit unterschiedlichen Gartemperaturen unterschiedliche Fertigstellungszeitpunkte der einzelnen Lebensmittel über die Anzeigeeinrichtung anzeigt oder einen gemeinsamen und gemittelten Fertigstellungszeitpunkt aller im Gargerät angeordneten Lebensmittel berechnet und diesen dann über die Anzeigeeinrichtung anzeigt. Im ersten Fall muss der Benutzer dann aufgrund der jeweils einzelnen Fertigstellungszeitpunkte die jeweils angezeigten Lebensmittel aus dem Gargerät entnehmen, wogegen er bei der zweiten Alternative einen neuen gemeinsamen Fertigstellungszeitpunkt aller Lebensmittel angezeigt bekommt, der jedoch einen Kompromiss darstellt und nicht unbedingt dem jeweils optimalen Fertigstellungszeitpunkt der einzelnen Lebensmitteln entspricht. Derartige unterschiedliche Fertigstellungszeitpunkte können sich auch während des Garprozesses aufgrund eines individuellen Temperaturverlaufs einstellen, wobei auch in diesem Fall der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor aufgrund des dann tatsächlich mittels der Sensoreinrichtung ermittelten Temperaturverlaufs die individuellen Fertigungsstellungszeitpunkte anpasst.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind unterschiedliche Benutzerprofile mit unterschiedlichen, insbesondere individuell ausgewählten, Gardaten vorgesehen. Derartige unterschiedliche Benutzerprofile lassen sich insbesondere über individuell einstellbare, anpassbare und abspeicherbare Gargrade erzeugen, sodass mit der Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung unterschiedlichste Personen jeweils optimal an ihre Geschmackspräferenz angepasste Kochergebnisse erzielen können. Denkbar ist hierbei, dass für unterschiedliche Lebensmittel unterschiedliche Gargrade eingestellt werden können, da eine Person Fleisch beispielsweise durch, Gemüse aber nur angekocht bevorzugt.
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Zweckmäßig weist die Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung eine Basisstation und zumindest zwei jeweils am zugehörigen Gargerät, bspw. am zugehörigen Schnellkochtopf, befestigbare Satelliten auf, die drahtlos mit der Basisstation kommunizieren, wobei die Einstelleinrichtung, der Datenspeicher und der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor in der Basisstation und die Sensoreinrichtung am jeweiligen Satellit angeordnet sind. Durch diese Ausführungsform ist es möglich, mit lediglich einer einzigen Basisstation mehrere Gargeräte individuell zu steuern bzw. zu regeln und dadurch zu betreuen. Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, dass die Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung samt Einstelleinrichtung, Datenspeicher, Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor und Sensoreinrichtung komplett am Gargerät angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform weist somit jedes Gargerät eine eigene Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung auf, wobei diese selbstverständlich in der Lage sein können, drahtlos miteinander zu kommunizieren.
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Eine drahtlose Kommunikation zwischen den einzelnen Satelliten und der zugehörigen Basisstation kann bspw. über W-Lan, BlueTooth, GSM, UMTS, DEC und RFID erfolgen, wobei die jeweiligen Abkürzungen in den Ansprüchen erläutert sind. Besonders sog. RFID-Chips besitzen dabei den Vorteil, dass diese über Radiowellen mit Energie versorgt werden können und dadurch keine eigene und autarke Energieversorgung erfordern. Selbstverständlich ist auch eine alternative Energieversorgung, bspw. mittels PTC-Elementen oder Solarzellen denkbar. Auch eine W-Lan-Übertragung von Daten in lokale Netzwerke und Auswertung derselben ist prinzipiell vorstellbar.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch:
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1 insgesamt drei Gargeräte in Form von Kochtöpfen mit jeweils einer individuellen Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung,
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2 eine Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung mit einer Basisstation und jeweils einem am zugehörigen Gargerät angeordneten Satellit.
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Entsprechend der 1, weist eine erfindungsgemäße Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 für ein Gargerät 2, bspw. einen Schnellkochtopf oder einen normalen, mittels eines Deckels verschließbaren Kochtopf, eine Einstelleinrichtung 3 auf, über die zumindest zwei unterschiedliche Lebensmittel auswahlbar sind, die in dem Gargerät 2 gegart werden sollen. Zusätzlich besitzt die erfindungsgemäße Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 einen bezeichneten Datenspeicher 4, in welchem lebensmittelspezifische Gardaten unter Berücksichtigung der sog. RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel) hinterlegt sind. Ebenso umfasst die Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 zumindest eine Sensoreinrichtung 5 zur Erfassung von zumindest einem, den Garprozess beeinflussenden Parameter, wie bspw. Druck und/oder Temperatur. Kernstück der Erfindung ist ein Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 zur Datenverarbeitung und Steuerung/Regelung des Garprozesses in Abhängigkeit der ausgewählten Lebensmittel und der RGT-Regel, wobei der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 derart ausgebildet ist, dass er ausgehend vom Lebensmittel mit der längsten Gardauer, einen jeweils optimalen Einlegezeitpunkt für das Lebensmittel mit der nächstkürzeren Gardauer ermittelt und über eine Anzeigeeinrichtung anzeigt. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise in der Art eines Displays 10 ausgebildet sein.
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Die Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 ermöglicht es, unterschiedliche Lebensmittel mit unterschiedlichen Gardaten in ein und demselben Gargerät 2 gleichzeitig und doch individuell jeweils optimal zu garen. Die zumindest zwei unterschiedlichen Lebensmittel weisen üblicherweise jeweils unterschiedliche optimale Gartemperaturen und jeweils unterschiedliche optimale Gardauern auf, sodass diese bisher nicht zusammen in einem Gargerät 2 gleichzeitig gegart werden können. Wird somit bspw. ein Rezept mit unterschiedlichen Lebensmitteln zusammengestellt, werden diese zunächst an der Einstelleinrichtung 3 ausgewählt, woraufhin dann der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 der Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 dasjenige Lebensmittel anzeigt, welches zuerst in das Gargerät 2 eingelegt werden muss. Gleichzeitig kann der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 eine hierfür optimale Gartemperatur vorgeben, die dann entweder vom Benutzer an einem Herd 9 eingestellt oder von dem Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 direkt drahtlos an den Herd 9 übertragen wird. Zu Beginn des Garvorgangs ermittelt der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 die jeweiligen Einlegezeitpunkte für die nächsten Lebensmittel und zeigt über die Anzeigeeinrichtung an, wann das nächste Lebensmittel, d. h. dasjenige mit der nächstkürzeren Gardauer, in das Gargerät 2 eingelegt werden muss. Weist dieses Lebensmittel eine vom zuvor eingelegten Lebensmittel unterschiedliche Gartemperatur auf, so kann der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 entweder eine gemeinsame Soll-Gartemperatur selbst definieren oder dem Benutzer eine auswahlbare Gardauer, bspw. die schnellste oder eine schonende Gardauer, zur Auswahl anbieten. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 ist dabei eindeutig derjenige, dass die bisher von dem Benutzer verlangte Kochkompetenz nunmehr von der Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 erbracht wird, wodurch sich insbesondere ein Benutzer mit Kompetenzdefiziten beim Kochen darauf verlassen kann, dass alle von ihm ausgewählten und im Gargerät 2 angeordneten Lebensmittel individuell und jeweils optimal gegart werden. Über die zumindest eine Sensoreinrichtung 5 kann dabei der während des Garprozesses tatsächlich auftretende Temperaturverlauf erfasst werden, womit der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 eine dynamische Anpassung der jeweils optimalen Einlegezeitpunkte der nächsten Lebensmittel berechnen kann.
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Der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 kann darüber hinaus bei ausgewählten Lebensmitteln mit unterschiedlichen Gartemperaturen entweder eine Soll-Gartemperatur selbst definieren oder einem Benutzer eine Gardauer, beispielsweise die schnellste oder eine schonende Gardauer, zur Auswahl anbieten. Der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 lässt somit dem Benutzer die Wahl zwischen der vollständigen Übernahme der Kochkompetenz durch den Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 oder dem Mitentscheiden durch den Benutzer. Dies äußert sich auch darin, dass der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 bei ausgewählten Lebensmitteln mit unterschiedlichen Gartemperaturen unterschiedliche Fertigstellungszeitpunkte der einzelnen Lebensmittel oder einen gemittelten gemeinsamen Fertigstellungszeitpunkt aller zu garender Lebensmittel ermittelt und über die Anzeigeeinrichtung anzeigt.
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Mit der Möglichkeit der Zusammenstellung von mehreren (Basis-)lebensmitteln zu einem Rezept im Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 wird dem Benutzer dahingehend assistiert, dass alle Lebensmittel zum gleichen Zeitpunkt fertig gestellt werden können, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wann der optimale Einlegezeitpunkt ist und ggf. welche Wassermenge erforderlich ist, usw..
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Die einzelnen Lebensmittel können dabei vom Benutzer zu einem Rezept zusammengestellt (Auswählen + Bestätigen) werden. Dieses Rezept kann
- – individuell vom Benutzer zusammengestellt werden,
- – bei zukünftiger Verwendung unter einem eigenen Dateinamen im Datenspeicher 4 abgespeichert werden,
- – als bereits zusammengestelltes Rezept auf den Datenspeicher 4 geladen werden (z. B. als Download von einer Website),
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Werden mehrere Lebensmittel als Rezept zusammengefasst, ist der erfindungsgemäß vorgesehene Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 in der Lage, eine kombinierte Wassermenge zu berechnen. Dies kann wie im allgemeinen Teil der Beschreibung ausgeführt wurde erfolgen. Hierdurch kann dem Benutzer eine wichtige Assistenzfunktion – und damit eine Entlastung geboten werde. Zudem wird die ”Gelingsicherheit” bei Gar- und Kochprozessen durch Sicherstellung der immer korrekten Wassermenge erhöht. Insbesondere kann auch ein „Trockenlaufen” verhindert werden.
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Die Sensoreinrichtung 5 kann insbesondere einen Temperatursensor, wie bspw. einen NTC- oder einen PTC-Widerstand, einen Drucksensor und/oder einen Füllstandsensor aufweisen, der eine Füllhöhe im Gargerät 2 ermittelt. Die einzelnen Gargrade sind dabei individuell einstellbar, anpassbar und im Datenspeicher abspeicherbar, wodurch sich individuelle Benutzerprofile erstellen lassen.
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Prinzipiell gibt es zwei alternative Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1, nämlich die gemäß der 1 gezeigte und die dazu alternativ in 2 gezeigte. Bei der gemäß der 1 gezeigten Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 ist diese samt Einstelleinrichtung 3, Anzeigeeinrichtung, Datenspeicher 4, Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 und Sensoreinrichtung 5 am Gargerät 2 angeordnet. Alternativ hierzu besitzt die Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 gemäß der Vorrichtung in 2 eine Basisstation 7 und zumindest einen am jeweilig zugehörigen Gargerät 2 befestigbaren Satelliten B. Dabei sind die Einstelleinrichtung 3, die Anzeigeeinrichtung, der Datenspeicher 4 und der Mikrokontroller und/oder Mikroprozessor 6 in der Basisstation 7 angeordnet, wogegen die Sensoreinrichtung 5 am jeweiligen Satellit 8 angeordnet ist.
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Die einzelnen Satelliten 8 untereinander und/oder die Satelliten 8 und die Basisstation 7 können dabei bspw. über W-Lan, über BlueTooth, über GSM, über UMTS, über DEC oder über RFID-Technologie miteinander kommunizieren. Dabei ist denkbar, dass die Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung 1 bspw. auch eine Heizleistung eines Herdes 9 steuert bzw. regelt, auf welchem das jeweilige Gargerät 2 abgestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung
- 2
- Gargerät
- 3
- Einstelleinrichtung
- 4
- Datenspeicher
- 5
- Sensoreinrichtung
- 6
- Mikroprozessor
- 7
- Basisstation
- 8
- Satellit
- 9
- Herd
- 10
- Display