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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Gegenstands, insbesondere einer Verkehrs-Leit-Einrichtung, an einem Untergrund, insbesondere einem porösen und/oder weichen Untergrund und insbesondere Asphalt.
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Aus der
DE 10 2005 021 426 A1 und aus der
DE 10 2005 039 705 A1 sind Verkehrs-Leit-Einrichtungen bekannt, die am Rand einer Fahrbahn angebracht sind. Eine derartige Verkehrs-Leit-Einrichtung ist an einem Untergrund wie Asphalt mittels mehrerer Befestigungs-Anker verankert. Wegen der auskragenden Gestaltung der Verkehrs-Leit-Einrichtung, d.h. einer im Wesentlichen vertikal zum Untergrund orientierten Befestigungs-Stütze und einer sich davon im wesentlichen senkrecht dazu, also horizontal, wegstreckenden Krag-Stütze, ist mindestens einer der Befestigungs-Anker dauerhaft einer Zugbeanspruchung ausgesetzt. Wird der Untergrund erhöhten Temperaturen von beispielsweise mehr als 40 °C ausgesetzt, die beispielsweise infolge von Sonneneinstrahlung auftreten können, kann der Untergrund aufweichen. Dann ist die Verankerung beeinträchtigt und es besteht die Gefahr des Lösens des Befestigungs-Ankers aus dem Untergrund infolge der Zugbeanspruchung. Dieses Problem gilt allgemein für auskragende Gegenstände, die in einem vergleichsweise weichen Untergrund wie Asphalt verankert sind. Derartige Gegenstände können beispielsweise Straßen-Laternen, Straßen-Schilder oder andere auskragende Ständer-Vorrichtungen sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Gegenstands derart zu schaffen, dass eine dauerhaft sichere Befestigung des Gegenstands an einem Untergrund gewährleistet ist und insbesondere ein Lösen der Vorrichtung aus dem Untergrund verhindert ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung eine Platten-Anordnung umfasst, die neben einer Halte-Platte zum Halten des Gegenstands mindestens eine Ausgleichs-Platte zur Stabilisierung der Platten-Anordnung aufweist. Die Platten-Anordnung ist mit mindestens einem Befestigungs-Element, das jeweils mit mindestens einem im Untergrund verankerten Befestigungs-Anker zusammenwirkt, an dem Untergrund befestigt. Die Befestigungs-Anker sind in dem Untergrund verankert. Die Halte-Platte weist eine dem Untergrund zugewandte Halte-Platten-Fläche auf, wobei die Halte-Platte mit dem daran befestigten, insbesondere auskragenden Gegenstand, eine senkrecht zur Halte-Platten-Fläche orientierte Halte-Platten-Schwerpunkt-Linie aufweist, die außerhalb der Halte-Platten-Fläche angeordnet ist. Die Platten-Anordnung weist eine senkrecht zur Halte-Platten-Fläche orientierte Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie auf, die innerhalb der Ausgleichs-Platten-Fläche angeordnet ist. Durch die zusätzliche Verwendung der Ausgleichs-Platte wird einerseits der Gesamt-Schwerpunkt der Platten-Anordnung mit dem daran befestigten Gegenstand verändert. Insbesondere wird der Gesamtschwerpunkt zur Halte-Platte hin verlagert. Andererseits kann durch die Ausgleichs-Platte die Ausgleichs-Platten-Fläche derart vergrößert werden, dass die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie, unabhängig davon, ob diese gegenüber den Halte-Platten-Schwerpunkt-Linie verändert ist, innerhalb der Ausgleichs-Platten-Fläche angeordnet sein. Dadurch ergeben sich im Wesentlichen zwei Maßnahmen, anhand derer die Standsicherheit und Stabilität der Vorrichtung gezielt und unabhängig voneinander beeinflusst werden kann. Das bedeutet, dass die Platten-Anordnung mit dem daran befestigten Gegenstand an sich statisch stabil auf dem Untergrund angeordnet ist. Die Platten-Anordnung kippt nicht. Die Ausgleichs-Platte stellt einen Sockel für die Halte-Platte dar. Die Ausgleichs-Platte bildet ein Fundament für die damit verbundene Halte-Platte. Die Ausgleichsplatte muss durch die Lastenkoppelung nicht zwingend dicker sein wie die Halteplatte mit dem an der Halteplatte befestigten Pfosten. Durch die Lastenkoppelung muss diese nur so steif sein, dass sie ohne Biegung die Schwerpunktsverlagerung erträgt. Das bedeutet, dass die Befestigungs-Anker auf Grund des Eigengewichts und der auskragenden Geometrie des Gegenstands unbelastet sind. Insbesondere sind die Befestigungs-Anker nicht dauerhaft einer Zug-Beanspruchung ausgesetzt. Auch bei erhöhten Temperaturen und einem Aufweichen des Untergrunds werden die Befestigungs-Anker nicht aus dem Untergrund gelöst. Dadurch, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung mit der Ausgleichs-Platte ein separates, zusätzliches Bauteil aufweist, ist es insbesondere möglich, bereits existierende Befestigungs-Vorrichtungen für Verkehrs-Leit-Einrichtungen oder vergleichbare Gegenstände unaufwändig und damit kostengünstig nachzurüsten. Bestehende Systeme können weiter verwendet werden. Insbesondere kann dadurch vermieden werden, dass aufwändige und langwierige Genehmigungsverfahren für neue Verkehrs-Leit-Einrichtungen erforderlich werden.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 2 ermöglicht eine verbesserte Stabilisierungswirkung.
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Eine Vorrichtung nach Ansprüchen 3 oder 4 ermöglicht eine schnelle und unaufwändige Montage und Demontage der Vorrichtung am Untergrund.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 5 ermöglicht eine zusätzliche Entlastung des Untergrunds. Dadurch, dass der Befestigungs-Anker einen Kragen aufweist, ist die Platten-Anordnung an dem Kragen des Befestigungs-Ankers verspannt. Der den Befestigungs-Anker umgebende Untergrund ist im Wesentlichen spannungsfrei und dadurch entlastet. Durch das Zusammenpressen der beiden Platten mittels des am Befestigungsmittel angebrachten Kragens und der Verbindungsschraube aber dem gleichzeitigen Verankern des Befestigungsmittels im Untergrund kann die obere Platte nicht über den Schwerpunkt kippen. In der entgegengesetzten Lastrichtung allerdings kann die obere Platte so reagieren als wäre sie ohne die untere Platte direkt im Untergrund verankert. Dies wird erreicht durch die schlupffreie Verankerung des Befestigungsmittels im Untergrund.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 6 ermöglicht auch nach einer Demontage der Platten-Anordnung ein Überfahren der im Untergrund angeordneten Befestigungs-Anker. Die Befestigungs-Anker sind derart in dem Untergrund angeordnet, dass sie mit einer oberen Stirnfläche bündig mit einer Oberfläche des Untergrunds abschließen. Die Anwendung einer derartigen Vorrichtung ist beispielsweise im Mittelbereich einer mehrspurigen Straße, insbesondere einer Autobahn vorteilhaft, wenn die Verkehrs-Leit-Einrichtung zum Renovieren der Fahrbahn oder zum Umleiten des Verkehrs vorübergehend demontiert wird. Insbesondere ist ausgeschlossen, dass die Befestigungs-Anker oder andere Befestigungs-Mittel über den Untergrund hervorstehen und zu einer Beschädigung darüber fahrender Fahrzeug-Reifen führen können.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 7 ermöglicht die Verwendung eines vereinfachten Befestigungs-Ankers. Ein derartiger Befestigungs-Anker ist in einem Bohrloch des Untergrunds verankert und weist einen Gewinde-Abschnitt auf, an dem eine Mutter aufgeschraubt ist. Die auf den Befestigungs-Anker aufgeschraubte Mutter stellt den Kragen des Befestigungs-Ankers dar.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 8 ermöglicht eine verbesserte Abstützung der Platten-Anordnung durch die Stabilisierung durch die Ausgleichs-Platte. Ein Stabilisierungs-Abschnitt ist derart ausgeführt, dass die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie zur der Halte-Platte hin verschoben ist und/oder die Ausgleichs-Platten-Fläche derart vergrößert ist, dass die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie innerhalb dieser Fläche angeordnet ist.
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Bei der Ausführung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10 ist die Platten-Anordnung besonders sicher und robust an dem Untergrund befestigt.
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Bei einer Vorrichtung nach Anspruch 11 ist der Stabilisierungs-Abschnitt an einem Befestigungs-Abschnitt der Ausgleichs-Platte derart angeordnet, dass der Stabilisierungs-Abschnitt der Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie zugewandt ist. Das bedeutet, dass unabhängig von Höhe und Gewicht der Ausgleichs-Platte, d.h. unabhängig von einer möglichen Veränderung des Gesamt-Schwerpunkts der Platten-Anordnung durch eine Ergänzung der Ausgleichs-Platte die Ausgleichs-Platten-Fläche derart vergrößert ist, dass die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie innerhalb der Ausgleichs-Platten-Fläche angeordnet ist.
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Bei einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13 ist die Stabilität der Vorrichtung durch Auswahl einer geeigneten Breite bzw. Höhe der Ausgleichs-Platte im Verhältnis zu der Halte-Platte möglich.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 14 ermöglicht eine Beeinflussung des Gesamt-Schwerpunkts der Platten-Anordnung durch die Verwendung eines ersten Materials für die Ausgleichs-Platte, das eine größere Dichte aufweist als ein zweites Material der Halte-Platte. Es ist beispielsweise möglich, das erste Material derart auszuwählen, dass die Ausgleichs-Platte und die Halte-Platte identische Grundflächen aufweisen, wobei das Gewicht der Ausgleichs-Platte größer ist als das Gewicht der Halte-Platte. Es ist auch möglich, dass die Ausgleichs-Platte mehrere Materialien aufweist, wobei insbesondere das erste Material als Kern innerhalb eines Mantels eines weiteren Materials angeordnet sein kann, das dem zweiten Material der Halte-Platte entsprechen kann.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 15 ermöglicht eine zusätzliche Stabilisierung der Platten-Anordnung. Dadurch, dass die Halte-Platte insbesondere in eine Ausnehmung der Ausgleichs-Platte eingepasst werden kann, erscheint die Platten-Anordnung quaderförmig und somit als einheitlicher Körper. Zusätzliche Kanten und Vorsprünge sind dadurch vermieden.
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Zusätzliche Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel und
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2 eine 1 entsprechende vergrößerte Detailansicht eines Befestigungs-Ankers einer Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Im Folgenden wird unter Bezug auf die 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 beschrieben. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Platten-Anordnung 2 mit einer einem Untergrund 3 zugewandten Ausgleichs-Platte 4 und einer darauf angeordneten Halte-Platte 5. An der Halte-Platte 5 ist ein Gegenstand in Form einer Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 befestigt, insbesondere fest geschweißt. In dem Asphalt aufweisenden Untergrund 3 sind mehrere Bohr-Löcher 7 vorgesehen, in welchen jeweils ein Befestigungs-Anker 8 befestigt ist. Die Befestigungs-Anker 8 weisen jeweils ein Innen-Gewinde 9 auf, in das eine Schraube als Befestigungs-Element 10 eingeschraubt ist. Mittels der Befestigungs-Elemente 10 ist die Platten-Anordnung 2 mit der daran befestigten Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 an den im Untergrund 3 verankerten Befestigungsankern 8 angeschraubt und dadurch befestigt.
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Die Querschnitt-Darstellung gemäß 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1, die seitlich neben einer nicht dargestellten Fahrbahn entlang dieser angeordnet ist. Die Querschnitt-Ebene gemäß 1 ist senkrecht zur Fahrbahn bzw. zu einer Fahr-Richtung von Fahrzeugen auf der Fahrbahn orientiert.
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Die Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 umfasst eine sich vertikal von der Halte-Platte 5 erstreckende Befestigungs-Stütze 11 sowie eine an einem der Halte-Platte 5 gegenüber liegende Ende der Befestigungs-Stütze 11 angeordnete Krag-Stütze 12. Die Krag-Stütze 12 erstreckt sich von der Befestigungs-Stütze 11 im Wesentlichen senkrecht und ist im Wesentlichen horizontal orientiert. Die Krag-Stütze 12 ist an der Befestigungs-Stütze 11 beispielsweise angeschraubt. An einem der Befestigungs-Stütze 11 abgewandten Ende der Krag-Stütze 12 ist ein an sich bekanntes, W-förmiges Schutz-Profil 13 als Leitplanke mittels mehrerer Schrauben 14 befestigt. Entlang der Fahrbahn sind in regelmäßigen Abständen mehrere Befestigungs-Stützen 11 zur Stützung der Krag-Stützen 12 und des Schutz-Profils 13 vorgesehen. Die Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 ist im Wesentlichen L-förmig ausgeführt. Die Krag-Stütze 12 kragt aus, d.h. die Krag-Stütze 12 steht über die Befestigungs-Stütze 11 und insbesondere über die Halte-Platte 5 hervor.
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Die Halte-Platte 5 weist eine dem Untergrund 3 zugewandte Halte-Platten-Fläche AHP auf, die auf einer der Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 zugewandten Oberseite der Ausgleichs-Platte 4 angeordnet ist. Die Halte-Platte 5 mit der daran befestigten Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 weist eine Halte-Platten-Schwerpunkt-Linie 15 auf, die senkrecht zur Halte-Platten-Fläche AHP orientiert und außerhalb dieser Fläche AHP angeordnet ist. Die Halte-Platten-Fläche AHP ist rechteckig und insbesondere quadratisch ausgeführt mit einer parallel zur Zeichenebene gemäß 1 orientierten Halte-Platten-Breite bHP und einer senkrecht zur Zeichenebene orientierten Halte-Platten-Länge. Die Halte-Platte 5 ist beispielsweise aus Edelstahl oder einem anderen, insbesondere wetterbeständigen und vorzugweise rostfreien Material hergestellt. Es ist auch möglich, die Halte-Platte 5 aus einem Baustahl wie St37 herzustellen. In den Eckenbereichen der Halte-Platte 5 ist jeweils eine, also insgesamt vier, Durchgangsbohrung vorgesehen, die zum Durchstecken der Befestigungs-Schraube 10 dient. Aufgrund der Schnittdarstellung in 1 sind nur zwei der Befestigungs-Schrauben 10 zu erkennen.
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Zwischen einem Schraubenkopf 16 der Befestigungs-Schraube 10 und ein der Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 zugewandten Oberseite der Halte-Platte 5 ist eine Unterleg-Scheibe 17 angeordnet, um eine verbesserte Lasteinwirkung von dem Schraubenkopf 16 auf die Halte-Platte 5 zu ermöglichen. Es ist auch möglich, dass die Unterleg-Scheibe 17 einstückig an dem Schraubenkopf 16 angeformt ist. Die Befestigungs-Schraube 10 weist ein Außen-Gewinde 18 auf, das mit dem Innen-Gewinde 9 des Befestigungs-Ankers 8 korrespondiert. Die Befestigungs-Schraube 10 ist in den Befestigungs-Anker 8 eingeschraubt. Die Gewinde 9, 18 sind als Standard-Gewinde wie beispielsweise ein metrisches Gewinde ausgeführt. Der Schrauben-Kopf 16 weist einen Außen-Sechskant-Querschnitt zum Betätigen der Befestigungs-Schraube 10 mit einem Werkzeug auf. Es sind auch andere Querschnittsformen für den Schraubenkopf 16 möglich.
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Der Befestigungs-Anker
8 ist in dem dafür vorgesehenen Bohrloch
7 in dem Asphalt
3 angeordnet und beispielsweise mit einer flüssigen, selbstaushärtenden Verbundmasse
19, die in der Regel aus styrolfreiem Phenylester oder dergleichen und Härter besteht, verklebt. Der Befestigungs-Anker
8 weist einen im Wesentlichen zylindrischen Kern
20 auf, an dessen der Platten-Anordnung
2 zuwandten Außen-Ende
21 ein radial vorstehender Kragen
22 vorgesehen ist. Der Befestigungs-Anker
8 ist derart in dem Asphalt angeordnet, dass das Außen-Ende
21 des Befestigungs-Ankers
8 mit einem oberen Rand
23 des Bohrlochs
7 fluchtet. Der Befestigungs-Anker
8 ist somit einschließlich des Kragens
22 vollständig in dem Untergrund
3 versenkt und steht nicht hervor. Der Kragen
22 verhindert, dass der Befestigungs-Anker
8 zu tief in das Bohrloch
7 eingeschraubt wird, sodass das Außen-Ende
21 unterhalb des Randes
23 angeordnet sein könnte. Dies soll gerade nicht geschehen. Darüber hinaus ermöglicht der Kragen
22 ein Abstützen der Platten-Anordnung
2 auf dem Kragen
22 und somit auf dem Befestigungs-Anker
8 und auf dem den Befestigungs-Anker
8 umgebenden Untergrund
3. Ein derartiger Befestigungs-Anker
8 sowie dessen Befestigung in einem Untergrund sind aus der
DE 10 2005 007 721 A1 bekannt.
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Es sind grundsätzlich auch andere Ausführungen eines Befestigungs-Ankers 8 möglich, wobei ein Befestigungs-Anker 8 einerseits eine feste und zuverlässige Verankerung in dem Untergrund 3 ermöglichen und darüber hinaus eine Befestigung der Platten-Anordnung 2 mittels eines Befestigungs-Elements 10 sicher stellt. Insbesondere ist es möglich, dass der Befestigungs-Anker 8 mittels eines Außen-Schneid-Gewindes 24 in den Untergrund 3 eingeschnitten und dort gehalten ist. Insbesondere ist es möglich, die Verankerung des Befestigungs-Ankers 8 im Untergrund 3 auch ohne die selbstaushärtende Verbundmasse 19 auszuführen. Das Außen-Schneid-Gewinde 24 kann mehrere Schneid-Einsätze 25 aufweisen.
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Es ist auch möglich, dass zur Befestigung des Befestigungs-Ankers 8 in dem Bohrloch 7 kein Außen-Schneid-Gewinde 24 sondern ein mehrere Erhebungen und Vertiefungen in Form eines unrunden Querschnitts aufweisenden Verankerungs-Abschnitt umfasst, der beispielsweise mittels einer aushärtenden Verbundmasse in dem Bohrloch verklebt wird. Alternativ ist es auch möglich, als Befestigungs-Anker eine Gewinde-Stange zu verwenden, die in dem Bohrloch 7 mittels der Verbundmasse 19 verklebt ist. Es sind auch Befestigungs-Anker bekannt, die zur Verankerung in dem Untergrund mindestens einen kegelförmigen Abschnitt entlang einer Längs-Achse des Befestigungs-Ankers aufweist. Entlang der Längs-Achse sind mehrere Verdickungen vorgesehen, wobei der Befestigungs-Anker 8 mittels der Verbundmasse 19 in dem Bohrloch 7 verankert ist.
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Zwischen der Halte-Platte 5 und dem Untergrund 3 ist die Ausgleichs-Platte 4 angeordnet. Die Ausgleichs-Platte 4 weist entsprechend vier Durchgangsbohrungen zum Durchstecken der Befestigungs-Schrauben 10 auf, wobei die Halte-Platte 5 und die Ausgleichs-Platte 4 als Platten-Anordnung 2 derart aufeinander angeordnet sind, dass die Durchgangsbohrungen miteinander fluchten. Die Ausgleichs-Platte 4 weist eine dem Untergrund 3 zugewandte Ausgleichs-Platten-Fläche AHP auf. Die Platten-Anordnung 2, also die Ausgleichs-Platte 4 und die Halte-Platte 5 mit der daran befestigten Verkehrs-Leit-Einrichtung 6, weist eine senkrecht zur Halte-Platten-Fläche AHP orientierte Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie 26 auf, die innerhalb der Ausgleichs-Platten-Fläche AHP angeordnet ist. Das bedeutet, die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie 26 schneidet die Ausgleichs-Platten-Fläche AHP. Das bedeutet, dass die Platten-Anordnung 2 in sich statisch ausgeglichen ist. Ein Kippen der Platten-Anordnung 2 ist trotz der auskragenden Ausführung der Verkehrs-Leit-Einrichtung 6 zuverlässig und dauerhaft verhindert.
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Die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie 26 ist parallel zu der Halte-Platten-Schwerpunkt-Linie 15 orientiert. Die beiden Schwerpunkt-Linien 15, 26 weisen einen senkrechten Abstand D zueinander auf, wobei die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie 26 zwischen der Halte-Platte 5 und der Halte-Platten-Schwerpunkt-Linie 15 angeordnet ist.
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Die Ausgleichs-Platte 4 liegt auf dem Untergrund 3 und auf den Krägen 22 der Befestigungs-Anker 8 auf.
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Die Ausgleichs-Platte 4 weist einen Befestigungs-Abschnitt 27 und einen Stabilisierungs-Abschnitt 28 auf. In dem Befestigungs-Abschnitt 27 sind die Durchgangsbohrungen für die Befestigungs-Schrauben 10 vorgesehen. Der Befestigungs-Abschnitt 27 dient zur Befestigung der Ausgleichs-Platte 4 am Untergrund 3. Der Stabilisierungs-Abschnitt 28 dient zur Stabilisierung der Platten-Anordnung 2. Der Stabilisierungs-Abschnitt 28 weist eine Stabilisierungs-Fläche AS auf wobei gilt AS ≥ 0,5·AHP, insbesondere AS ≥ 0,75·AHP und insbesondere AS ≥ AHP. Der Befestigungs-Abschnitt 27 weist eine Befestigungs-Fläche AB auf, die gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel identisch ist mit der Halte-Platten-Fläche AHP. Grundsätzlich ist die Befestigungs-Fläche AB derart zu wählen, dass gilt 0,9·AHP ≤ AB ≤ 1,1·AHP, insbesondere 0,95·AHP ≤ AB ≤ 1,05·AHP und insbesondere 0,99·AHP ≤ AB ≤ 1,01·AHP. Die Ausgleichs-Platte 4 ist einstückig ausgeführt, d.h. der Befestigungs-Abschnitt 27 und der Stabilisierungs-Abschnitt 28 bilden ein gemeinsames, einstückiges Bauteil. Der Stabilisierungs-Abschnitt 28 ist an dem Befestigungs-Abschnitt 27 derart angeordnet, dass der Stabilisierungs-Abschnitt 28 der Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie 26 zugewandt ist.
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Die Ausgleichs-Platten-Fläche AAP ist rechteckig ausgeführt mit einer parallel zur Zeichenebene gemäß 1 angeordneten Ausgleichs-Platten-Breite bAP und einer senkrecht zur Zeichenebene angeordneten Ausgleichs-Platten-Länge. Die Ausgleichs-Platten-Breite bAP ist derart gewählt, dass gilt bHP ≥ 1,25·bAP, insbesondere bHP ≥ 1,5·bAP und insbesondere bHP ≥ 2·bAP.
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Die Ausgleichs-Platte 4 weist eine senkrecht zur Ausgleichs-Platten-Fläche AAP orientierte Ausgleichs-Platten-Höhe hAP auf, die größer ist als eine senkrecht zur Halte-Platten-Fläche AHP orientierte Halte-Platten-Höhe hHP. Insbesondere gilt hAP ≥ 1,1·hHP, insbesondere hAP ≥ 1,5·hHP und insbesondere hAP ≥ 2·hHP. Die Ausgleichs-Platte 4 kann beispielsweise aus einem Baustahl St37 oder aus einem nicht rostenden Edelstahl bestehen. Es ist auch möglich, dass die Ausgleichs-Platte 4 aus einem Material besteht, dass gegenüber dem Material der Halte-Platte 5 eine erhöhte Dichte aufweist. Dadurch ist es möglich, dass die Ausgleichs-Platte 4 vergleichsweise klein, d.h. mit einer vergleichsweise kleinen Halte-Platten-Fläche AHP ausgeführt werden kann und trotzdem ein größeres Gewicht als die Halte-Platte 5 aufweist.
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Die Ausgleichs-Platte 4 dient insgesamt der Verbesserung der statischen Kraftverhältnisse an der Vorrichtung 1. Die Ausgleichs-Platte 4 ermöglicht zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige Wirkungen zur Stabilisierung der Vorrichtung 1. Einerseits wird durch die zusätzliche, zu der Platten-Anordnung 2 hinzugefügte Masse der Gesamt-Schwerpunkt der Platten-Anordnung 2, der auf der Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie 26 angeordnet ist, verändert und insbesondere zu der Halte-Platte 5 hin verlagert. Diese Verlagerung ist umso größer, je größer die Masse der Ausgleichs-Platte 4 ist. Weiterhin ermöglicht die Ausgleichs-Platte 4 eine Vergrößerung der Auflagefläche der Platten-Anordnung 2 auf dem Untergrund 3 durch die Ausgleichs-Platten-Fläche. Dadurch ist es beispielsweise möglich, dass auch für den Fall, dass die Schwerpunkt-Linien 15, 26 identisch sind und somit D = 0 gilt, die Platten-Anordnungs-Schwerpunkt-Linie 26 innerhalb der Ausgleichs-Platten-Fläche AAP angeordnet ist. Die Ausgleichs-Platte 4 ermöglicht somit eine Lastumverteilung an einer bestehenden Befestigungs-Vorrichtung für einen auskragenden Gegenstand. Die Ausgleichs-Platte 4 kann auch als Lastumverteilungs-Platte bezeichnet werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist geeignet, um verschiedene Gegenstände dauerhaft sicher und zuverlässig in einem porösen Untergrund wie Asphalt zu befestigen. Beispielsweise ist es denkbar, mit einer identischen oder vergleichbaren Vorrichtung 1 Straßen-Laternen, Straßen-Schilder oder ähnliche Ständer-Vorrichtungen im Untergrund zu verankern.
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Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel in 1 ist die Ausgleichs-Platte 4 als quaderförmige Platte ausgeführt. Eine derartige Platte ist besonders unaufwändig, schnell und damit kostengünstig herstellbar. Eine derartige Platte kann insbesondere auch in großen Stückzahlen schnell und kostengünstig hergestellt werden. Eine derartige Platte 4 eignet sich besonders zur Nachrüstung bestehender Befestigungseinrichtungen. Es ist auch möglich, die Ausgleichs-Platte 4 mit einer Ausnehmung, insbesondere einer nutartigen Ausnehmung auszuführen, wobei die Ausnehmung insbesondere derart ausgeführt ist, dass die Halte-Platte 5 in die nutartige Ausnehmung eingepasst werden kann. Dadurch ist die Lastumverteilung an der Ausgleichs-Platte zusätzlich verbessert.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung beschrieben. Identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen wie bei dem ersten Beispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten a.
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Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel durch die Ausgestaltung der Befestigungs-Anker 8a. Der Befestigungs-Anker 8a ist in dem Bohrloch 7 angeordnet und mittels der Verbundmasse 19 gehalten. Der Befestigungs-Anker 8a weist einen zylindrischen Kern 20 auf, der ein Außen-Schneid-Gewinde 24 mit Schneid-Einsätzen 25 aufweist. Das Außen-Schneid-Gewinde 24 erstreckt sich an dem Kern 20 von einem Einführ-Ende 30 entlang der Mittel-Längs-Achse 29. Weiterhin ist an dem Befestigungs-Anker 8a ein Außen-Befestigungs-Gewinde 31 vorgesehen. Wobei ein Außendurchmessers des Außen-Befestigungs-Gewindes 31 derart gewählt ist, dass er kleiner ist als ein Innendurchmesser der Durchgangsbohrungen in der Ausgleichs-Platte 4 und der Halte-Platte 5. Auf das Außen-Befestigungs-Gewinde 31 ist eine Sechskant-Mutter aufgeschraubt, die in einer mit der Mutter korrespondierenden Vertiefung 32 in dem Untergrund 3 korrespondiert. Insbesondere sind die Höhe hM der Mutter und die Höhe hv der Vertiefung 32 entlang der Mittel-Längs-Achse 29 identisch. Die Mutter ist innerhalb der Vertiefung 32 derart angeordnet, dass sie mit dem oberen Rand 23 der Vertiefung 32 bündig abschließt. Die Mutter stellt den Kragen 22a des Befestigungs-Ankers 8a dar. Die Ausgleichs-Platte 4 liegt auf dem Kragen 22a und auf dem den Kragen 22a umgebenden Untergrund 3 auf. Zur Befestigung der Platten-Anordnung 2 an dem Befestigungs-Anker 8a ist ein Befestigungs-Element 10a in Form einer Befestigungs-Mutter vorgesehen. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel in 2 ist die Befestigungs-Mutter 10a eine Sechskant-Mutter. Es ist möglich, andere Ausführungen für ein Befestigungs-Element 10a und/oder für den Kragen 22a zu wählen, wobei gewährleistet sein muss, dass mittels des Befestigungs-Elements 10a ein lösbares Befestigen der Platten-Anordnung 2 an dem Befestigungs-Anker 8a möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005021426 A1 [0002]
- DE 102005039705 A1 [0002]
- DE 102005007721 A1 [0024]