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Die Erfindung geht aus von einer Sanitärarmatur mit einem Armaturengehäuse, in dem innerhalb eines Aufnahmeraums eine Ventilkartusche eingesetzt ist. Die Ventilkartuschen enthalten eine vollständige Mischersteuerung und werden so in dem Gehäuse der Sanitärarmatur angeordnet, dass sie das von Eingangsanschlüssen kommende Wasser zu einem Auslass steuern. Dieser Auslass kann in dem Armaturengehäuse oder auch außerhalb des Armaturengehäuses angeordnet sein. Das Wasser wird dabei über Wasserführungen geleitet, die natürlich abgedichtet sind. Innerhalb der Ventilkartusche gibt es jedoch Bereiche, die nicht zur Wasserführung gehören.
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Es ist bereits eine Sanitärarmatur mit einer eingesetzten Ventilkartusche bekannt (
DE 3645220 C2 ). Die Ventilkartusche hat ein zylindrisches Gehäuse mit einem einstückig mit dem Mantel des Gehäuses verbundenen Boden. An der dem Boden gegenüberliegenden Oberseite wird mit dem Gehäuse ein Deckel verbunden, der einen im Durchmesser verringerten Halsansatz und einen Flansch aufweist. Der Flansch wird in das Gehäuse eingeschnappt. Der Halsansatz dient zur Lagerung eines Betätigungselements für die in dem Gehäuse angeordnete Scheibensteuerung.
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Ebenfalls bekannt ist ein ähnlich aufgebautes Mischventil (
DE 3038007 C2 ). Das Bauteil, in dem das Betätigungselement schwenkbar gelagert ist, ist gegenüber einem Teil des Deckels durch eine Dichtung abgedichtet. An dieser Stelle kann keine Flüssigkeit von außen in die Kartusche eindringen.
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Es ist bereits eine sanitäre Einhand-Mischbatterie bekannt, bei der eine Mischerkartusche in einem Gehäuse untergebracht ist. Zwischen dem Gehäusedeckel und dem Gehäuse ist eine Dichtung angeordnet, die das Eindringen von Wasser in den Raum, in dem die Kartusche angeordnet ist, verhindern soll (
DE 10 2009 011 560 A1 ).
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Ebenfalls bekannt ist eine Mischerkartusche, bei der der Boden als getrenntes Bauteil ausgebildet und in die Kartusche eingesetzt ist. Der Boden ist durch eine umlaufende Dichtung gegenüber dem Gehäuse abgedichtet (
DE 6931 5681 T2 ).
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Weiterhin bekannt ist eine Mischbatterie mit einer Kartusche, die einen zylinderförmigen Mantel und einen damit verbindbaren Deckel aufweist. Der Deckel ist mithilfe einer Dichtung abgedichtet. Diese Dichtung soll das Austreten von aus der Mischeinrichtung austretendem Wasser aus dem Kartuschengehäuse verhindern (
US 5355906 A ).
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Eine Dichtungsanordnung für eine Sanitärarmatur enthält einstückig eine Dichtungshalterplatte mit angespritzten verhältnismäßig weichen elastischen Dichtungen (
DE 3927205 A1 ).
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Bei einer bekannten Mischbatterie ist in dem Armaturengehäuse ein Becher gegenüber dem Armaturengehäuse abgedichtet angeordnet, in dem eine Mischerkartusche angeordnet ist (
DE 10 2005 061 032 A1 ).
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Ebenfalls bekannt ist es, dass in ein Gehäuse mit Dichtungsaufnahmen Kunststoffmaterial zur Ausbildung von Dichtungselementen eingespritzt wird (
DE 10251644 A1 ).
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Bei einem sanitären Einhebelmischer ist zwischen einer Schutzkappe und dem Armaturengehäuse eine Dichtung angeordnet (
DE 19837966 A1 ).
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Aus einem thermostatgeregelten Mischventil ist eine Kartusche mit einem Gehäuse und einem mit dem Gehäuse verbindbaren Deckel und Boden bekannt (
DE 19716307 A1 ).
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Es hat sich herausgestellt, dass bei Sanitärarmaturen mit Ventilkartuschen dieser Art die Betätigung relativ schnell schwergängig werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Sanitärarmatur bzw. eine Ventilkartusche für eine Sanitärarmatur so auszugestalten, dass auch nach längerem Gebrauch keine Schwergängigkeit der Betätigung der Sanitärarmatur Auftritt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Sanitärarmatur mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen und/oder eine Ventilkartusche mit den im Anspruch 5 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Ventilkartuschen haben an den Flächen, zwischen denen ein Gleiten bei der Betätigung auftritt, Gleitflächen, die zum Teil mit Fett versehen sind. Es hat sich herausgestellt, dass beim Benutzen und Reinigen von Sanitärarmaturen die Möglichkeit besteht, das Wasser und/oder Reinigungsflüssigkeit in die Sanitärarmatur und in die Teile der Ventilkartusche gelangen kann, die nicht zur Wasserführung bestimmt und daher nicht abgedichtet sind. Diese in die Ventilkartusche eindringenden Flüssigkeiten können die Gleitflächen beschädigen und das vorhandene Fett abwaschen. Dadurch wird die Betätigung schwergängig.
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Durch die Maßnahmen der Erfindung wird das Eindringen von Flüssigkeit in die Sanitärarmatur selbst oder zumindest in die Ventilkartusche verhindert. Damit wird auch die Gefahr der Schwergängigkeit beseitigt.
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Eine Möglichkeit des Abdichtens gegen von außen eindringende Flüssigkeiten besteht darin, dass die Dichtung an der Ventilkartusche oder besser noch in der Ventilkartusche angeordnet wird.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass eine solche Dichtung als getrenntes Element ausgebildet ist und in eine entsprechende Halterung, eine Aufnahme, eine Nut oder dergleichen der Sanitärarmatur und/oder der Kartusche angeordnet wird.
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Es ist aber ebenfalls möglich und wird von der Erfindung vorgeschlagen, dass eine Dichtung an ein Bauelement des Armaturengehäuses und/oder der Ventilkartusche angespritzt ist.
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Ventilkartuschen haben üblicherweise ein angenähert zylindrisches Gehäuse mit einem Boden und einer Oberseite mit einem Deckel. Dieser Deckel weist in der Regel einen radialen Flansch und einen Halsabschnitt mit verringertem Durchmesser auf. In dem Halsabschnitt kann die Lagerung des Betätigungselements angeordnet sein. Der Halteabschnitt ragt gegenüber dem Flansch nach oben.
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Entweder ist der Mantel des Gehäuses einstückig mit dem Boden, so dass der Deckel mit seinem Flanschabschnitt mit dem Mantel des Gehäuses lösbar verbunden ist. Oder der Mantel des Gehäuses ist einstückig mit dem Flanschabschnitt, so dass dann der Boden abnehmbar mit dem Mantel des Gehäuses verbunden ist.
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Erfindungsgemäß kann nun im ersten Fall vorgesehen sein, dass eine Dichtung an dem Flanschabschnitt angebracht, beispielsweise angespritzt ist, oder aber auch mit dem Mantel des Gehäuses im Bereich der Verbindungsstelle mit dem Flanschabschnitt.
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Die Erfindung schlägt ebenfalls eine Ventilkartusche nach Anspruch 5 vor, bei der eine Dichtung zwischen zwei Gehäuseteilen so angebracht ist, dass das Eindringen von Flüssigkeit in die nicht zur Wasserführung vorgesehenen Teile der Ventilkartusche verhindert wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
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1 einen Teilschnitt durch eine Sanitärarmatur;
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2 einen Ausschnitt aus der 1 in vergrößertem Maßstab;
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3 einen Axialschnitt durch eine Ventilkartusche nach der Erfindung;
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4 einen der 3 entsprechenden Schnitt durch eine Ventilkartusche einer zweiten Ausführungsform;
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5 eine Einzelheit aus der 4 in vergrößertem Maßstab.
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Die 1 zeigt in einem Schnitt den oberen Teil einer Sanitärarmatur mit einem Armaturengehäuse 1. Das Armaturengehäuse 1 enthält einen Auslaufkörper 2, der horizontal verläuft. Am vorderen Ende des Auslaufkörpers 2 ist ein Auslaufelement 3 angeordnet.
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Von der Oberseite des Armaturengehäuses 1 ausgehend ist eine Aufnahme für eine Ventilkartusche 4 in dem Armaturengehäuse 1 ausgebildet. Die Kartusche 4 sitzt in dieser Aufnahme oberhalb eines Bodens 5, der allseits durch eine Dichtung 6 abgedichtet ist. Die Kartusche 4 ist in ihrem oberen Bereich ebenfalls durch eine Dichtung 7 gegenüber dem Gehäuse abgedichtet. In dem Boden 5 mündet von der Unterseite her eine Zuleitung 7 in Form eines Schlauchs. Aus der Ventilkartusche 4 führt eine Wasserführung 8 durch das Innere des Auslaufkörpers 2 zu dem Auslaufelement 3. Durch die Dichtungen 6 und 7 sind die Wasserführungen innerhalb des Armaturengehäuses 1 so abgedichtet, dass kein Wasser nach außen dringen kann, mit Ausnahme des gewollten Austritts durch das Auslaufelement 3.
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Die Ventilkartusche 4 weist einen nach oben gerichteten Halsabschnitt 9 auf, durch den hindurch das Betätigungselement 10 nach oben ragt. An dem Betätigungselement 10 ist mithilfe einer Schraube 11 ein Griff 12 befestigt.
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Die Kartusche 4 ist in dem Gehäuse dadurch festgelegt, das ein den Halsabschnitt 9 umgebender Haltering 13 in den oberen Bereich der Aufnahme eingeschraubt ist. Dieser Haltering 13 ist dann durch eine Abdeckrosette 14 nach außen abgedeckt, deren obere Begrenzung höher liegt als der untere Rand des Griffs 12.
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Die Abdichtung, um die es hier geht, ist in 2 dargestellt. Zwischen dem Armaturengehäuse 1 und der Rosette 14 ist ein Dichtring 15 eingesetzt, der den Zwischenraum zwischen der Rosette 14 und dem Armaturengehäuse 1 abdichtet. Falls es sich bei der Rosette 14 um ein Kunststoffteil handelt, kann der Dichtring 15 an der Rosette 14 angespritzt sein. Er kann auch als Einlegering ausgebildet sein.
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Der Haltering 13 weist an seiner Außenseite eine umlaufende Nut auf, in die ein weiterer Dichtring 16 eingesetzt ist. Dieser Dichtring 16 dichtet den Zwischenraum zwischen der Innenseite der Rosette 14 und der Außenseite des Halterings 13 ab.
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Aus der 1 kann man sehen, dass beispielsweise bei der Reinigung der Sanitärarmatur Flüssigkeit auf der Oberseite des Auslaufkörpers 2 stehen bleiben kann, die in einen Spalt zwischen der Rosette 14 und dem Armaturengehäuse 1 eindringen könnte. Damit diese Flüssigkeit nicht in das Innere der Kartusche eindringen kann, sind die beiden Dichtungen 15 und 16 vorgesehen.
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Die Oberseite des Halsabschnitts 9 liegt deutlich oberhalb der Oberseite des Auslaufkörpers 2 und ist zusätzlich durch die Rosette 14 noch abgeschirmt. Daher besteht nur eine geringe Möglichkeit, dass durch den Halsabschnitt 9 Flüssigkeit in die Kartusche gelangen kann.
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Die 3 zeigt nun einen Axialschnitt durch eine Mischerkartusche 4, wie sie in einer Sanitärarmatur verwendet werden kann. Die Mischerkartusche enthält ein zylindrisches Gehäuse mit einem Gehäusemantel 18, einem Boden 19 und einem am gegenüberliegenden Ende mit dem Gehäusemantel 18 verbundenen Deckel 20. Der Boden 19 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Gehäusemantel 18 ausgebildet. Er enthält in seiner nach außen gerichteten Unterseite Dichtungen 21, die eine Wasserführung 22 abdichten. Oberhalb des Bodens 19 ist innerhalb des Gehäuses der Ventilkartusche 4 eine feststehende aus Keramik bestehende Verteilerscheibe 23 angeordnet, die ebenfalls gegenüber dem Boden 19 abgedichtet ist. Auf der feststehenden Verteilerscheibe 23 liegt die bewegbare Steuerscheibe 24 auf, die ebenfalls aus Keramik besteht. Sie ist gegenüber der Verteilerscheibe 23 bewegbar, sowohl verdrehbar als auch verschiebbar. Sie wird von einer Halterung 25 geführt, die ebenfalls durch Dichtungen gegenüber der Steuerscheibe 24 abgedichtet ist. Zur Bewegung der Steuerscheibe 24 mithilfe der Halterung 25 dient das Betätigungselement 10, das mit seinem in das Innere der Ventilkartusche 4 eingreifenden Ende in eine Ausnehmung 26 der Halterung 25 eingreift.
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Die erwähnten Dichtungen dienen dazu, die Wasserführungen abzudichten, so dass das Wasser nur über vorgeschriebene und vorgesehene Wege strömen kann.
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Der Deckel 20, der den Halsabschnitt 9 enthält, bildet auch einen senkrecht zur Längsachse des zylindrischen Gehäuses verlaufenden Flanschabschnitt 27, an dessen Außenrand Rastnasen 28 angeformt sind. Diese Rastnasen 28 greifen in Öffnungen 29 des Mantels 18 des Gehäuses ein. Dadurch wird der Deckel 20 mit dem Gehäuse verbunden. Unterhalb der Rastnasen 28 ist an einer Verlängerung 30 des Flanschabschnitts 27 eine Dichtung 31 angebracht. Diese Dichtung 31 dichtet den Flanschabschnitte 27 des Deckels gegenüber dem Gehäuse der Ventilkartusche 4 ab. Wenn also in die Sanitärarmatur Flüssigkeit eindringt, so kann diese nicht in den Raum innerhalb der Ventilkartusche eindringen, der nicht zu den Wasserführungen gehört. Dadurch wird verhindert, dass dort vorhandenes Fett weggespült wird.
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Die in 4 ebenfalls im Schnitt dargestellte Ventilkartusche unterscheidet sich von der Ventilkartusche der 3 dadurch, dass der Boden 19 nicht einstückiger Teil des Gehäuses der Ventilkartusche 4 ist, sondern als getrenntes Bauteil ausgebildet und mit dem Gehäuse verbunden ist. Der Deckel 20 mit seinem Flanschabschnitte 27 ist hier einstückig mit dem Mantel 18 ausgebildet, so dass an dieser Stelle keine Dichtung erforderlich ist.
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An der Unterseite des Bodens sind wiederum Dichtungen 21 vorhanden, die zum Abdichten der Wasserführung 22 dienen. Zum Abdichten des Gehäuses der Ventilkartusche gegen von außen kommende Flüssigkeit dient eine umlaufende Dichtung 32, die in einer umlaufenden Nut 33 des Bodens 19 in dessen radialer Außenseite eingesetzt ist.