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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Überprüfen von Streckendaten. Die Erfindung betrifft ferner ein Computerprogramm und ein System zur Überprüfung von Streckendaten.
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Stand der Technik
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Die Patentschrift
EP 09 21 509 B1 beschreibt ein Verfahren zum Erzeugen einer geografischen Datenbank. Hierbei werden eine Vielzahl physischer Merkmale und physischer Orte in einer geografischen Region mit einer Vielzahl von Datenerfassungssystemen gemessen, von denen jedes in einem einer entsprechenden Vielzahl von Fahrzeugen installiert ist, welche eine Strecke abfahren. Weiterhin werden die erfassten Daten mit einer zentralen geografischen Datenbank verglichen, die Daten enthält, die die physikalischen Merkmale darstellen. Es wird anschließend ein Maß der Signifikanz auf Basis des Vergleichs ermittelt und die zentrale geografische Datenbank unter Verwendung der Daten verbessert, die von den Datenerfassungssystemen übernommen werden, und unter Verwendung des Maßes der Signifikanz.
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Solche in einer geografischen Datenbank gespeicherten Streckendaten können beispielsweise einem adaptiven Geschwindigkeitsregler eines Fahrzeugs bereitgestellt werden, welcher abhängig von diesen Daten eine Geschwindigkeitsregelung des Fahrzeugs durchführt. Hierfür ist es insbesondere notwendig, dass die verwendeten Streckendaten möglichst genau sind und möglichst keine Fehler aufweisen.
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Es besteht daher die Notwendigkeit, solche Streckendaten auf Fehler und/oder Inkonsistenzen zu überprüfen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann darin gesehen werden, eine Vorrichtung zum Überprüfen von Streckendaten anzugeben.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, ein Verfahren zum Überprüfen von Streckendaten bereitzustellen.
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Des Weiteren kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe auch darin gesehen werden, ein entsprechendes Computerprogramm und ein entsprechendes System zum Überprüfen von Streckendaten bereitzustellen.
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Diese Aufgaben werden mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt wird eine Vorrichtung zum Überprüfen von Streckendaten bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst eine Vergleichseinrichtung, welche jeweilige Streckendaten gleicher Streckenposition aus mehreren Sätzen von einer gemeinsamen Strecke zugeordneten Streckendaten vergleicht. Ferner umfasst die Vorrichtung eine Bereitstellungseinrichtung zum Bereitstellen von zumindest einigen voneinander abweichenden Streckendaten und der Strecke zugeordneten Referenzstreckendaten der gleichen Streckenposition bei einer Abweichung für eine weitere Überprüfung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Überprüfen von Streckendaten bereitgestellt, wobei jeweils Streckendaten gleicher Streckenposition aus mehreren Sätzen von einer gemeinsamen Strecke zugeordneten Streckendaten miteinander verglichen werden. Ferner werden bei einer Abweichung zumindest einige voneinander abweichende Streckendaten und der Strecke zugeordnete Referenzstreckendaten der gleichen Streckenposition für eine weitere Überprüfung bereitgestellt.
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Nach einem anderen Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, umfassend Programmcode zur Ausführung des Verfahrens zum Überprüfen von Streckendaten, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.
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Nach noch einem anderen Aspekt wird ein System zum Überprüfen von Streckendaten bereitgestellt, umfassend eine Vorrichtung zum Überprüfen von Streckendaten und ein Sensorsystem für ein Fahrzeug zum Bilden der Streckendaten. Hierbei umfassen die Vorrichtung und das Sensorsystem jeweils einen Sender zum Senden von Streckendaten und einen Empfänger zum Empfangen von Streckendaten.
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Die Erfindung umfasst also insbesondere den Gedanken, zunächst jeweils Streckendaten gleicher Streckenposition aus mehreren Sätzen von Streckendaten, welche einer gemeinsamen Strecke zugeordnet sind, miteinander zu vergleichen. Wenn bei diesem Vergleich eine Abweichung bei Streckendaten gleicher Streckenposition festgestellt wird, werden diese voneinander abweichenden Streckendaten für eine weitere Überprüfung bereitgestellt. Zusätzlich werden noch der Strecke zugeordnete Referenzstreckendaten der gleichen Streckenposition für die weitere Überprüfung bereitgestellt. Es werden also die voneinander abweichenden Streckendaten und die Referenzstreckendaten gemeinsam für die weitere Überprüfung bereitgestellt.
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Das gemeinsame Bereitstellen von Referenzstreckendaten der gleichen Streckenposition und den voneinander abweichenden Streckendaten der gleichen Streckenposition weist insbesondere den Vorteil auf, dass dadurch eine besonders einfache und zuverlässige Überprüfung darüber möglich ist, worin im Einzelnen die Abweichung begründet liegt. Dadurch, dass erst ein Vergleich mit Referenzstreckendaten durchgeführt wird, wenn die Streckendaten gleicher Streckenposition der mehreren Sätze von Streckendaten voneinander abweichen, wird ein zeitlicher Überprüfungsaufwand erheblich reduziert. Hier werden im Stand der Technik die Streckendaten als Ganzes mit den Referenzstreckendaten verglichen, was technisch und zeitlich aufwändig ist. Erfindungsgemäß werden also insofern weniger Ressourcen benötigt, um eine qualitativ hochwertige Überprüfung von Streckendaten zu ermöglichen. Dadurch wird ferner auch elektrische Energie eingespart, da ein Rechenaufwand im Vergleich zum Stand der Technik erheblich reduziert ist.
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Streckendaten im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen insbesondere Informationen über physische Merkmale oder Eigenschaften der Strecke wie beispielsweise eine Kurvenkrümmung, eine Steigung, eine Neigung, eine Anzahl an Fahrspuren, eine Breite der Fahrspuren. Streckendaten umfassen insbesondere Informationen über physikalische bzw. physische Objekte, welche neben, an oder auf der Strecke angeordnet sind wie beispielsweise Verkehrszeichen, Begrenzungspfosten oder Signalanlagen. Streckendaten gleicher Streckenposition sind insbesondere Streckendaten, welche der gleichen Streckenposition bzw. Ortsposition zugeordnet sind.
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Referenzstreckendaten im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Streckendaten, welche mit ausreichend hoher Genauigkeit gebildet worden sind. Insbesondere können solche Referenzstreckendaten mittels eines kalibrierten hochauflösenden Erfassungssystems gebildet werden.
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Nach einer Ausführungsform werden sämtliche voneinander abweichende Streckendaten bereitgestellt. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass nur einige voneinander abweichende Streckendaten bereitgestellt werden. Die abweichenden Streckendaten können beispielsweise auch nacheinander bereitgestellt werden.
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Nach einer Ausführungsform werden zusätzlich zu den Referenzstreckendaten der Streckenposition, welche mit der Streckenposition der voneinander abweichenden Streckendaten übereinstimmt, noch weitere Referenzstreckendaten bereitgestellt, welche Streckenpositionen zugeordnet sind, die vor und/oder nach den Streckenpositionen der voneinander abweichenden Streckendaten liegen. So kann in vorteilhafter Weise ein Umfeld der voneinander abweichenden Streckendaten besser überprüft werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Bereitstellungseinrichtung eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen der bereitgestellten Streckendaten und Referenzstreckendaten sowie eine Editiereinrichtung zum Editieren der Streckendaten und/oder der Referenzstreckendaten. Die bereitgestellten Streckendaten werden insofern editierbar gemeinsam mit den Referenzstreckendaten angezeigt. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass auch die Referenzstreckendaten editierbar angezeigt werden. Das heißt also insbesondere, dass die Streckendaten und/oder die Referenzstreckendaten mittels der Editiereinrichtung editiert werden können. Dadurch wird in vorteilhafter Weise eine besonders einfache weitere Überprüfung mittels eines Nutzers, welcher im Folgenden auch als ein Operator bezeichnet werden kann, ermöglicht, der manuell die Streckendaten bzw. Referenzstreckendaten aktualisieren bzw. ändern kann.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform umfassen die Referenzstreckendaten Videodaten. Diese Ausführungsform bietet insbesondere den Vorteil, dass optische Informationen bezüglich der zu überprüfenden Strecke bereitgestellt werden. Insbesondere wenn eine manuelle weitere Überprüfung durchgeführt werden soll, erleichtert diese Ausführungsform dem Nutzer den weiteren Überprüfungsschritt.
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In einer anderen Ausführungsform wird ein Satz von Streckendaten mittels eines Sensorsystems eines Fahrzeugs gebildet. Ein solches Sensorsystem kann beispielsweise eine Videokamera und/oder Radarsensoren umfassen. Ferner kann ein solches Sensorsystem insbesondere auch eingerichtet sein, physikalische bzw. physische Objekte an, neben oder auf der Strecke wie beispielsweise Verkehrszeichen, welche an der Strecke angeordnet sind, zu erkennen. Gemäß einer anderen Ausführungsform wird den Streckendaten eine Kennung des Sensorsystems für eine Identifikation zugeordnet. Das heißt also insbesondere, dass die Kennung die Information umfasst, welches Sensorsystem verwendet wurde, um den Satz von Streckendaten zu bilden. Insbesondere umfasst die Vorrichtung einen Identifizierer zum Identifizieren einer den Sensordaten zugeordneten Kennung des Sensorsystems. Die Information, welches Sensorsystem verwendet wurde, um die Streckendaten zu bilden, wird insbesondere für die weitere Überprüfung verwendet. So kann beispielsweise einem hochauflösenden Sensorsystem mehr vertraut werden, was die Zuverlässigkeit und die Erkennungsrate von Verkehrszeichen angeht, als einem niedrigauflösenden Sensorsystem. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertige Überprüfung der Streckendaten.
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Nach einer anderen Ausführungsform wird den Streckendaten ein Gütemaß für eine Qualitätsklassifikation der Streckendaten zugeordnet. Das heißt also insbesondere, dass das Gütemaß eine Information darüber umfasst, welche Qualität die Streckendaten aufweisen. Streckendaten, die mittels eines besonders hochauflösenden und genau arbeitenden Sensorsystems gebildet wurde, bekommen beispielsweise ein höheres Gütemaß als Streckendaten, die mittels eines niedrigauflösenden Sensorsystems gebildet wurden, da das hochauflösende Sensorsystem in der Regel Streckendaten mit einer höheren Qualität bereitstellt. Ein Gütemaß kann insbesondere auch eine Wahrscheinlichkeit umfassen, ob das Sensorsystem die physikalischen Objekte, insbesondere das Verkehrszeichen, richtig erkannt hat.
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In einer weiteren Ausführungsform werden den Streckendaten und/oder den Referenzstreckendaten ein einem Zeitpunkt der Bildung der Streckendaten und/oder der Referenzstreckendaten entsprechendes Zeitattribut zugeordnet. Das heißt also insbesondere, dass das Zeitattribut eine Information darüber umfasst, wann, also insbesondere eine Uhrzeit und/oder ein Datum, die Streckendaten und die Referenzstreckendaten gebildet wurden. Diese Information kann insbesondere auch für das Gütemaß verwendet werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine Vorrichtung zum Überprüfen von Streckendaten,
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2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Überprüfen von Streckendaten,
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3 ein System zur Überprüfung von Streckendaten,
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4 eine schematische Darstellung eines Ablaufs eines weiteren Verfahrens zum Überprüfen von Streckendaten und
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5 eine schematische Darstellung eines Ablaufs eines anderen Verfahrens zum Überprüfen von Streckendaten.
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Im Folgenden werden für gleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt eine Vorrichtung 101 zum Überprüfen von Streckendaten. Die Vorrichtung 101 umfasst eine Vergleichseinrichtung 103 zum Vergleichen von jeweiligen Streckendaten gleicher Streckenposition aus mehreren Sätzen von einer gemeinsamen Strecke zugeordneten Streckendaten. Die Vorrichtung 101 umfasst ferner eine Bereitstellungseinrichtung 105 zum Bereitstellen von zumindest einigen voneinander abweichenden Streckendaten und der Strecke zugeordneten Referenzstreckendaten der gleichen Streckenposition bei einer Abweichung für eine weitere Überprüfung.
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Die Bereitstellungseinrichtung 105 umfasst ferner eine Anzeigeeinrichtung 107, welche die bereitgestellten Streckendaten und die bereitgestellten Referenzstreckendaten anzeigen kann. Ferner umfasst die Bereitstellungseinrichtung 105 eine Editiereinrichtung 109 zum Editieren der Streckendaten und/oder Referenzstreckendaten. Das heißt also insbesondere, dass es mittels der Editiereinrichtung ermöglicht ist, die Streckendaten und/oder die Referenzstreckendaten zu editieren, um diese insbesondere zu aktualisieren oder zu ändern.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Überprüfen von Streckendaten. In einem Schritt 201 werden jeweils Streckendaten gleicher Streckenposition miteinander verglichen, wobei die entsprechenden Streckendaten jeweils aus mehreren Sätzen von Streckendaten stammen, wobei die Streckendaten einer gemeinsamen Strecke zugeordnet sind.
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Bei einer Abweichung der jeweiligen Streckendaten gleicher Position der mehreren Sätze von Streckendaten werden in einem Schritt 203 zumindest einige, insbesondere alle, voneinander abweichende Streckendaten und der Strecke zugeordnete Referenzstreckendaten der gleichen Streckenposition für eine weitere Überprüfung bereitgestellt. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass diese Daten einer Anzeigeeinrichtung und einer Editiereinrichtung, beispielsweise der Anzeigeeinrichtung 107 und der Editiereinrichtung 109 der Vorrichtung 101 aus 1, zur Verfügung gestellt bzw. bereitgestellt werden, so dass insbesondere in vorteilhafter Weise eine manuelle weitere Überprüfung von einem Bediener bzw. Nutzer oder Operator durchgeführt werden kann.
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Sollte keine Abweichung festgestellt werden, so wird mit dem Vergleichen der Streckendaten gemäß Schritt 201 fortgefahren.
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3 zeigt ein System 301 zum Überprüfen von Streckendaten. Das System 301 umfasst eine Vorrichtung 302 zum Überprüfen von Streckendaten, welche im Wesentlichen analog zu der Vorrichtung 101 aus 1 aufgebaut ist. Zur besseren Übersicht sind daher nicht sämtliche Merkmale eingezeichnet. Ferner umfasst das System 301 ein Sensorsystem 303 für ein Fahrzeug, welches insbesondere eingerichtet ist, ein Fahrzeugumfeld sensorisch zu erfassen, und insbesondere ferner dafür eingerichtet ist, physikalische Objekte wie beispielsweise Verkehrszeichen und/oder Signalanlagen, welche an der Fahrstrecke angeordnet sind, zu erkennen.
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Die Vorrichtung 302 und das Sensorsystem 303 umfassen ferner jeweils einen Sender 305 und einen Empfänger 307, so dass die Vorrichtung 302 und das Sensorsystem 303 sich gegenseitig Streckendaten und/oder Referenzstreckendaten zusenden und die entsprechenden Daten empfangen können.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Überprüfen von Streckendaten. Hierbei wird das Grundprinzip am Beispiel einer halbautomatisierten Verkehrszeichenerkennung erläutert. Es wird aber angemerkt, dass sich das Verfahren nicht nur auf Verkehrszeichen beschränken kann, sondern allgemein auch auf die Erfassung anderer Datenarten anwendbar ist.
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Ein Fahrzeug 401 ist mit einer Videokamera (nicht gezeigt) ausgerüstet, wobei die Videokamera ferner eingerichtet ist, Verkehrszeichen automatisch zu erkennen. Mittels der Videokamera wird hier exemplarisch ein Verkehrszeichen 403 erkannt. Bei dem Verkehrszeichen 403 handelt es sich beispielsweise um ein Verkehrszeichen, das anzeigt, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit für den folgenden Streckenabschnitt 60 km/h beträgt.
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Dem erkannten Verkehrszeichen 403 wird die Position zugeordnet, an der das Verkehrszeichen 403 erkannt wurde. Hierfür kann beispielsweise ein Navigationssystem mit einem Global-Positioning-System(GPS)-Sensor verwendet werden. Diese beiden Informationen, erkanntes Verkehrszeichen und Position, werden dann als Streckendaten an eine Vorrichtung 405 zum Überprüfen von Streckendaten übermittelt. Diese Datenübertragung wird insbesondere mittels drahtloser Kommunikationsverfahren durchgeführt, was hier mit dem Bezugszeichen 407 schematisch gekennzeichnet ist. Die Kommunikation kann vorzugsweise verschlüsselt werden.
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Die Vorrichtung 405 erhält insbesondere nicht nur entsprechende Streckendaten bezüglich des Verkehrszeichens 403 von dem Fahrzeug 401, sondern insbesondere von weiteren hier nicht gezeigten Fahrzeugen.
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Die Vorrichtung 405 aggregiert mittels Datenaggregation die von den mehreren Fahrzeugen zu einer Position gemeldeten Informationen zu einer höherwertigen Information, beispielsweise einer qualitativ sehr hochwertigen Verkehrszeicheninformation hoher Klassifikationsgenauigkeit. Für die Datenaggregation weist die Vorrichtung 405 einen Aggregator 409 auf. Zum Empfangen der Informationen weist die Vorrichtung 405 ferner einen Empfänger 411 auf. Die Vorrichtung 405 weist ferner eine Vergleichseinrichtung 413 auf, welche die übermittelten Streckendaten gleicher Position der mehreren Fahrzeuge miteinander vergleicht. Eine Aggregation kann beispielsweise eine Mittelung der Informationen umfassen.
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Wenn die Vergleichseinrichtung 413 feststellt, dass die Informationen voneinander abweichen, beispielsweise melden die mehreren Fahrzeuge widersprüchliche Informationen zu einer Position, insbesondere unterschiedliche Verkehrszeichen, da ein Verkehrszeichen beispielsweise schwer lesbar ist, so werden die übermittelten Daten an eine Bereitstellungseinrichtung 415 weitergeleitet. Bei der hier gezeigten Bereitstellungseinrichtung 415 kann es sich beispielsweise um ein Computersystem umfassend einen Bildschirm 416, einen Computer (nicht gezeigt) und eine Tastatur (418) handeln. Dadurch wird ein Nutzer 423 in vorteilhafter Weise in die Lage versetzt, die Streckendaten zu editieren und gegebenenfalls zu aktualisieren bzw. zu ändern. Zusätzlich wird der Bereitstellungseinrichtung 415 ein hochauflösendes Videobild aus einem Video-Ort-Zeit-Datenstrom 417 und/oder eine kurze Videosequenz dieses Videostroms, um die beanstandete Ortsposition, also Streckenposition, herum bereitgestellt.
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Dieser Datenstrom 417 wird insbesondere mittels eines weiteren Fahrzeugs 419 erfasst, welches die Strecke bereits abgefahren ist. Das weitere Fahrzeug 419 weist hierfür insbesondere eine Videokamera (nicht gezeigt) und/oder Radarsensoren (nicht gezeigt) auf, wobei die Videokamera vorzugsweise eine hochauflösende Videokamera ist. Beispielsweise weist der Videosensor der Videokamera ein Auflösung von 5 Megapixeln, insbesondere 6 Megapixel, vorzugsweise von mehr als 7 Megapixeln auf.
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Ferner weist das weitere Fahrzeug 419 eine Positionsbestimmungseinrichtung (nicht gezeigt) auf, mittels welcher das Fahrzeug 419 seine momentane Fahrzeugposition bestimmen kann. Vorzugsweise handelt es sich bei der Positionsbestimmungseinrichtung um eine GPS-(Global Positioning System)-Sensorik, insbesondere ein hochauflösendes differentielles GPS, und/oder in Kombination mit einer hochauflösenden Inertialsensorik. Der mittels des weiteren Fahrzeugs 419 erfasste Videostrom bezüglich des Verkehrszeichens 403 ist hier schematisch mit dem Bezugszeichen 421 gekennzeichnet.
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Insbesondere fährt das weitere Fahrzeug 419 regelmäßig systematisch die Strecke ab und nimmt dabei kontinuierlich das Fahrzeugumfeld mit seiner Videokamera auf. Zu den Videobildern wird kontinuierlich eine Ortsposition aufgenommen und zusätzlich optional eine Uhrzeit und/oder Datum der Aufnahme. Diese Informationen werden dann den Videobildern entsprechend zugeordnet, so dass daraus der entsprechende Video-Ort-Zeit-Datenstrom 417 gebildet wird, welcher an die Vorrichtung 405 weitergeleitet werden kann. Dies kann insbesondere drahtlos und insbesondere optional verschlüsselt durchgeführt werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass am Ende einer Fahrt des weiteren Fahrzeugs 419 mittels eines tragbaren Speichermediums oder einer kabelgebundenen Verbindung zu der Vorrichtung 405 eine Übertragung der Video-Ort-Zeit-Datenströme 417 erfolgen kann. Dieser Video-Ort-Zeit-Datenstrom 417 bildet die Referenzstreckendaten.
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Bei dem Bereitstellen der Streckendaten, welche von dem Fahrzeug 401 aufgenommen wurden und den Referenzstreckendaten, welche von dem weiteren Fahrzeug 419 aufgenommen wurden, wird insbesondere auf die zeitlich jüngste vorliegende hochauflösende Videoinformation der Videokamera des weiteren Fahrzeugs 419 zurückgegriffen. Der Nutzer bzw. Operator 423 kann nun anhand des Referenzvideobildes 417 entscheiden, warum die Datenaggregation zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen ist, und kann manuell eingreifen, insbesondere kann der Operator 423 eine manuelle Klassifikation des Verkehrszeichens 403 durchführen.
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Der Vorteil dieser Methode liegt insbesondere darin, dass relativ einfach ausgerüstete Fahrzeuge 419 (nur hochauflösende Videokamera und hochauflösende GPS-Positionsbestimmung) ständig das Fahrzeugnetz abfahren können. So könnte zum Beispiel nur ein Fahrzeug, welches 10 Stunden am Tag mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h unterwegs ist, alle 10 bis 20 Tage das komplette deutsche Autobahnnetz (10.000 bis 20.000 km) abfahren. Ein Fahrzeug könnte so beispielsweise mit einer Wiederholrate von 1 bis 2 Mal pro Monat ständig aktuelle Bilder des deutschen Autobahnnetzes liefern. Die entsprechenden Operatoren 423, die die Daten bei Widersprüchen oder fehlenden Detailinformationen in einem halbautomatischen Schritt bewerten, könnten sich an einem zentralen Ort befinden (Niedrigkostenstandort). Somit wäre eine sehr preiswerte Nachbearbeitung automatisch erfasster Daten möglich, die zu qualitativ sehr hoher Datengüte führt. Die qualitativ sehr hochwertigen Daten können als Dienst für Fahrzeuge zur Realisierung innovativer Funktionen genutzt werden, die in der Regel auf qualitativ sehr hochwertige und aktuelle Daten angewiesen sind, beispielsweise automatische Sollgeschwindigkeitsvorgaben an Tempomaten.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Daten der Fahrzeuge 401 anonymisiert an die Vorrichtung 405 übertragen werden. In einer anderen nicht gezeigten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der erfasste Videostrom 421 vor der Übertragung an die Vorrichtung 405 noch vorverarbeitet wird. Beispielsweise kann ein Entrauschungsfilter auf den Videostrom 421 angewandt werden.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Verfahrens zum Überprüfen von Streckendaten. Hierbei handelt es sich um eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens. Die Videokamera des Fahrzeugs 401 erkennt zusätzlich zu dem Verkehrzeichen 403, dass ein Zusatzzeichen 501 an der Strecke angeordnet ist. Selbst wenn die Pixelauflösung der Videokamera nicht ausreichen sollte, um den genauen Typ des Zusatzzeichens 501 zu klassifizieren, so kann erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise trotzdem eine Klassifikation des Zusatzzeichens 501 erfolgen, was im Folgenden erläutert wird.
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Die Information, dass ein Zusatzzeichen 501 an der Strecke angeordnet wird, wird einschließlich der zugehörigen Ortsposition bzw. Streckenposition an die Vorrichtung 405 gesendet. Die Vorrichtung 405 übergibt dann dem Computersystem 415 gemeinsam mit den Referenzstreckendaten 417 gleicher Ortsposition bzw. Streckenposition diese Information. Der Operator 423 erkennt anhand des hochauflösenden Videobilds 417 die Art bzw. Typ des Zusatzzeichens 501 und trägt diese Information in einem manuellen Klassifikationsschritt in der Datenbasis der aggregierten Daten ein. Ein Beispiel für ein solches Zusatzzeichen 501 kann beispielsweise die Information sein, dass das Verkehrszeichen 403 „nur bei Nässe“ oder „von 20 bis 8 Uhr“ zu beachten ist.
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Vorteilhafterweise werden die automatisch erkannten Daten insbesondere von einer Vielzahl von Fahrzeugen 401 einer großen Flotte geliefert, was in vorteilhafter Weise eine hohe Flächenabdeckung und/oder eine hohe Datengüte ermöglicht. Vorteilhafterweise ist auch das hochauflösende bildgebende Fahrzeug 419 mit einer automatischen zusätzlichen Datenerfassung ausgerüstet. Somit könnte eine Datenbasis auf einer Vorrichtung 405 initial mit Daten befüllt werden, so dass für Nutzer der Daten bereits ein Nutzen besteht, ohne dass eine große Flotte von Daten liefernden Fahrzeugen 401 vorhanden ist. In den 4 bis 6 ist eine solche Datenbasis auf einer Speichervorrichtung 425 abgespeichert, die von der Vorrichtung 405 umfasst sein kann. Das heißt also insbesondere, dass die Speichervorrichtung 425 die aggregierten Daten speichern kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht insbesondere darin, dass der Operator 423 bei Beanstandungen und Widersprüchen auch ein (eventuelles niedrig auflösendes) Videobild des automatisch klassifizierenden Sensors der Videokamera des Fahrzeugs 401 zusätzlich zum hochauflösenden Videobild 417 des weiteren Fahrzeugs 403 erhält. Das heißt also, dass von dem Fahrzeug 401 ein Videobild der Videokamera an die Vorrichtung 405 übermittelt wird. Diese Information kann ihm insbesondere in vorteilhafter Weise zusätzlich helfen, die Situation noch besser einzuschätzen, wenn beispielsweise die Referenzdaten 417 schon etwas veraltet sind und er anhand des Videobilds der Videokamera des Fahrzeugs 403 erkennen kann, dass sich die Situation geändert hat, zum Beispiel wenn ein Verkehrsschild an einer Baustelle kurzfristig geändert wurde.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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