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In Druckprozessen wird ein Markiermaterial bzw. eine Drucksubstanz auf Substrate zur Erzeugung von Bildern aufgebracht. In diesen Prozessen wird Druck auf die Substrate und die Drucksubstanz durch Kontakt mit Oberflächen ausgeübt, um die Drucksubstanz auf den Substraten einzuebnen bzw. in der Höhe zu reduzieren. Die Drucksubstanz kann sich von den Oberflächen abheben, woraus nicht zufriedenstellende fixierte Bilder entstehen.
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Es ist daher eine Aufgabe, Verfahren zur Erzeugung von Bildern auf Substraten beim Drucken und Vorrichtungen zur Erzeugung von Bildern bereitzustellen, wobei Bilder auf Substraten mit Tinte erzeugt werden, ohne dass die Tinte einen Versatz zu Oberflächen der Vorrichtungen aufweist.
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Es werden Verfahren zur Erzeugung von Bildern auf Substraten durch Drucken und Vorrichtungen zur Erzeugung von Bildern auf Substraten durch Drucken bereitgestellt. Eine anschauliche Ausführungsform der Verfahren umfasst: Aufbringen von Tinte auf eine Oberfläche eines Substrats; Bestrahlen der Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit erster Strahlung, so dass die Tinte teilweise aushärtet; Ausüben von Druck auf das Substrat und die teilweise ausgehärtete Tinte in einem Spalt mit einer ersten Oberfläche eines ersten Elements und einer zweiten Oberfläche eines zweiten Elements derart, dass die Tinte auf der Oberfläche des Substrats eingeebnet wird; und Bestrahlen der eingeebneten Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit zweiter Strahlung, so dass die Tinte im Wesentlichen vollständig aushärtet.
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1 zeigt eine anschauliche Ausführungsform einer Druckvorrichtung für das Erzeugen von Bildern auf Substraten mit einer Tintenteilaushärtung und einer Kontakteinebnung von Bildern.
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2 zeigt ein anschauliches Spektrum einer Strahlungsenergie, die in Ausführungsformen der Teilaushärteinrichtung der Druckvorrichtung aus 1 ausgesendet wird.
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3 zeigt ein Substrat, das eine vordere Oberfläche aufweist, auf welcher Tinte aufgebracht ist und die an einer Teilaushärteinrichtung angeordnet wird, bevor die Oberfläche in einem Spalt einer Einebnungseinrichtung aufgenommen wird, wobei das Substrat gezeigt ist, nachdem dieses den Spalt durchlaufen hat.
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Die offenbarten Ausführungsformen umfassen Verfahren zur Erzeugung von Bildern auf Substraten durch einen Druckprozess. Eine anschauliche Ausführungsform der Verfahren umfasst: Aufbringen von Tinte auf eine Oberfläche eines Substrats; Bestrahlen der Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit erster Strahlung, so dass die Tinte teilweise aushärtet; Ausüben von Druck auf das Substrat und die teilweise ausgehärtete Tinte an einem Spalt mit einer ersten Oberfläche eines ersten Elements bzw. einer ersten Komponente und einer zweiten Oberfläche eines zweiten Elements bzw. einer zweiten Komponente, so dass die Tinte auf der Oberfläche des Substrats eingeebnet wird; und Bestrahlen der eingeebneten Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit zweiter Strahlung, so dass die Tinte im Wesentlichen vollständig aushärtet.
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Eine weitere anschauliche Ausführungsform der Verfahren zur Erzeugung von Bildern auf Substraten durch einen Druckprozess umfasst: Aufbringen einer Ultraviolett-(UV) aushärtbaren Tinte auf eine Oberfläche eines Substrats; Bestrahlen der UV-aushärtbaren Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit erster UV-Strahlung, so dass die UV-aushärtbare Tinte teilweise aushärtet; Ausüben von Druck auf das Substrat und die teilweise ausgehärtete UV-aushärtbare Tinte in einem Spalt an einer ersten Oberfläche mit einer ersten Walze und einer zweiten Oberfläche einer zweiten Walze, die den Spalt bilden, so dass die UV-aushärtbare Tinte auf der Oberfläche des Substrats eingeebnet wird; und Bestrahlen der eingeebneten UV-aushärtbaren Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit zweiter UV-Strahlung, so dass die UV-aushärtbare Tinte im Wesentlichen vollständig aushärtet.
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Die offenbarten Ausführungsformen umfassen ferner Vorrichtungen zur Erzeugung von Bildern auf Substraten durch einen Druckprozess. Eine anschauliche Ausführungsform der Vorrichtungen umfasst: eine Druckeinrichtung zum Aufbringen von Tinte auf eine Oberfläche eines Substrats; eine Teilaushärteinrichtung zum Bestrahlen der Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit erster Strahlung, so dass die Tinte teilweise aushärtet; eine Einebnungseinrichtung mit einer ersten Komponente mit einer ersten Oberfläche, einer zweiten Komponente mit einer zweiten Oberfläche, und einem Spalt, der durch die erste Oberfläche und die zweite Oberfläche gebildet ist, wobei die erste Oberfläche und die zweite Oberfläche Druck auf das Substrat und die teilweise ausgehärtete Tinte ausüben, die an dem Spalt aufgenommen werden, so dass die Tinte auf der Oberfläche des Substrats eingeebnet wird; und eine zweite Aushärteinrichtung zum Bestrahlen der eingeebneten Tinte auf der Oberfläche des Substrats mit zweiter Strahlung, so dass die Tinte im Wesentlichen vollständig aushärtet.
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Es können Ultraviolett-(UV) aushärtbare Phasenänderungstinten in Druckköpfen verwendet werden, um Bilder auf Substraten bei einem Druckprozess zu erzeugen. Diese Tinten besitzen eine viskose gelartige Konsistenz bei Umgebungstemperatur. Wenn diese Tinten ungefähr von Umgebungstemperatur auf eine höhere Temperatur erwärmt werden, vollführen sie eine Phasenänderung und werden zu einer Flüssigkeit mit geringer Viskosität. Diese Tinten können erwärmt werden, bis sie sich in eine Flüssigkeit verwandeln und diese wird dann als Tintentröpfchen von einem Druckkopf direkt auf ein Substrat ausgeworfen. Wenn die ausgeworfene Tinte auf dem Substrat auftrifft, kühlt sich die Tinte ab und ändert ihre Phase von der flüssigen Phase zurück in den zäheren Zustand mit gelartiger Konsistenz.
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Eine UV-aushärtbare Geltinte, die auf ein Substrat aufgebracht ist, kann mit UV-Strahlung beaufschlagt werden, um die Tinte auszuhärten. Der Begriff „aushärtbar” beschreibt beispielsweise ein Material, das über Polymerisierung aushärtet, wozu beispielsweise freie Radikalrouten gehören, und/oder dieser Begriff bedeutet eine Aushärtung, in der die Polymerisierung durch Licht initiiert ist, d. h. photoinitiiert ist, durch die Verwendung eines strahlungsempfindlichen Photoinitiators. Der Begriff „durch Strahlung aushärtbar bzw. strahlungsaushärtbar” betrifft beispielsweise alle Formen der Aushärtung bei Beaufschlagung mit einer Strahlung einer Strahlungsquelle, wozu Licht- und Wärmequellen gehören und was die Anwesenheit und Abwesenheit von Initiatoren mit einschließt. Anschauliche Strahlungsaushärttechniken beinhalten, ohne einschränkend zu sein, das Aushärten unter Anwendung von ultraviolettem (UV) Licht mit beispielsweise einer Wellenlänge von 200 bis 400 nm oder in selteneren Fällen gehört dazu die Anwendung von sichtbarem Licht, optional in Anwesenheit von Photoinitiatoren und/oder Substanzen zur Sensibilisierung, es gehört auch dazu die Aushärtung unter Anwendung der thermischen Aushärtung in Anwesenheit oder Abwesenheit von thermischen Hochtemperaturinitiatoren, (die bei den Auswurftemperaturen in hohem Maße inaktiv sind), und es gehören auch geeignete Kombinationen dieser Verfahren zu geeigneten Ausheiztechniken.
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Jedoch ist es für diverse Anwendungen wünschenswert, dass die Tinte vor dieser UV-Aushärtung eingeebnet wird. Diese Einebnung kann einen gleichmäßigeren Bildglanz erzeugen und kann fehlende Tintenstrahlen der Druckköpfe maskieren. Des weiteren profitieren auch gewisse Druckanwendungen, etwa beim Konfektionieren, von dünnen Tintenschichten mit relativ konstanter Dicke auf den Ausdrucken.
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Bei Umgebungstemperatur besitzen diese Tinten eine sehr geringe Kohäsionsstärke, bevor sie ausgehärtet sind. Ferner können diese Tinten so zusammengestellt werden, dass sie eine große Affinität zu vielen Arten von Materialien aufweisen. Folglich wurde festgestellt, dass konventionelle Verfahren und Vorrichtungen, die zum Einebnen einer Schicht aus anderen Tintenarten angewendet werden, etwa konventionelle Fixierwalzen, die in der Xerographie verwendet werden, ungeeignet sind, um Geltinten vor dem Aushärten einzuebnen, da Geltinten dazu neigen, sich aufzuteilen und auf die Einrichtung überzugehen, die für den Versuch der Einebnung verwendet wird.
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Die Geltinten sind im Wesentlichen aus aushärtbaren Monomeren aufgebaut. Diese Monomere werden während der Photo-Polymerisierung vernetzt. Es wurde erkannt, dass die Erhöhung der Viskosität bei Raumtemperatur dieser Tinten in dem Versuch, den Tintenübergang auf Oberflächen zu verringern, keine geeignete Vorgehensweise ist. Um die Viskosität bei Raumtemperatur derartiger Geltinten zu erhöhen, würden Substanzen, die für diesen Zweck notwendig sind, auch die Viskosität bei erhöhter Temperatur anheben. Folglich müsste die Tinte auf eine höhere Temperatur in den Druckköpfen aufgeheizt werden, um die Tinte mit der erforderlichen Viskosität für das Auswerfen bereitzustellen. Da jedoch diese Tinten einer thermischen Polymerisierung unterliegen, ist eine erhöhte Druckkopftemperatur unerwünscht.
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Im Hinblick auf diese Beobachtungen hinsichtlich der Erzeugung von Bildern auf Substraten mit UV-aushärtbaren Tinten stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Erzeugung von Bildern von Substraten mit Tinte bereit, die die Teilaushärtung der Tinte und die Einebnung durch Kontaktierung der teilweise ausgehärteten Tinte beinhalten, und es werden auch Vorrichtungen bereitgestellt, die zur Erzeugung von Bildern auf Substraten durch einen Druckprozess geeignet sind. Die Verfahren und Vorrichtungen machen es möglich, dass teilweise ausgehärtete Tinte, die auf ein Substrat aufgebracht ist, anschließend mit ausgeübten Druck in einem Spalt mit Null oder im Wesentlichen ohne Abheben der Tinte und Übergang auf die Kontaktoberflächen der Einebnungseinrichtung eingeebnet wird.
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1 zeigt eine anschauliche Ausführungsform einer Druckvorrichtung 100, die zur Erzeugung von Bildern auf Substraten mittels Tinte geeignet ist. Die Vorrichtung 100 umfasst eine Druckeinrichtung 120, eine Teilaushärteinrichtung 140, eine Einebnungseinrichtung 160 und eine zweite Aushärteinrichtung 180, die in dieser Reihenfolge entlang einer Prozessrichtung P angeordnet sind. Ein Substrat 110 mit einer vorderen Oberfläche 112 und einer gegenüberliegenden hinteren Oberfläche 114 ist ebenfalls gezeigt. Die Druckeinrichtung 120 ist ausgebildet, Tinte auf die vordere Oberfläche 112 des Substrats 110 aufzubringen, um eine Tintenschicht 116 zu erzeugen. Die Teilaushärteinrichtung 140 ist ausgebildet, die Tintenschicht 116 mit Strahlungsenergie zu bestrahlen, die wirksam ist, die Tintenschicht 116 teilweise auszuhärten. Die Einebnungseinrichtung 160 ebnet (d. h. verteilt) die teilweise ausgehärtete Tintenschicht 116 auf der vorderen Oberfläche 112 des Substrats 110 durch Ausüben von Druck auf die Tintenschicht 116 ein. Die zweite Aushärteinrichtung 180 ist ausgebildet, die eingeebnete Tintenschicht 116 mit Strahlungsenergie zu beaufschlagen, so dass die Tintenschicht 116 weiter aushärtet.
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In Ausführungsformen sind die Druckeinrichtung 120, die Teilaushärteinrichtung 140 und die zweite Aushärteinrichtung 180 stationär und das Substrat 110 wird an diesen Einrichtungen vorbeibewegt, während die Tintenschicht 116 aufgebracht und anschließend bestrahlt wird. Die Dosierung der Strahlungsenergie, mit der das Substrat 110 beaufschlagt wird, kann durch Steuern der Verweilzeit bzw. Einwirkdauer oder der Intensität festgelegt werden. Die Transportgeschwindigkeit des Substrats 110 vorbei an der Teilaushärteinrichtung 140 und der zweiten Aushärteinrichtung 180 und die Anzahl der Strahlungsenergiequellen der Teilaushärteinrichtung 140 und der zweiten Aushärteinrichtung 180 können ebenfalls so ausgewählt werden, dass die Bestrahlungszeit der Tintenschicht 116 gesteuert wird. In Ausführungsformen können die Strahlungsenergiequellen der Teilaushärteinrichtung 140 und der zweiten Aushärteinrichtung 180 durchgängig während der Teilaushärtung und der zweiten Aushärtung der Tintenschicht 116 eingeschaltet sein, so dass bei Bedarf die gesamte vordere Oberfläche 112 bestrahlt werden kann, wenn das Substrat 110 sich kontinuierlich an diesen Einrichtungen vorbeibewegt.
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Das dargestellte Substrat 110 ist ein Blatt. Beispielsweise ist das Substrat 110 ein Blatt eines einfachen Papiers, einer Polymerschicht, einer Metallfolie, eines Verpackungsmaterials oder dergleichen. In anderen Ausführungsformen liegt das Substrat in Form eines zusammenhängenden Rollenmaterials vor, etwa als einfaches Papier, in Form einer Polymerschicht, einer Metallfolie, eines Verpackungsmaterials oder dergleichen.
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In der dargestellten Ausführungsform enthält die Druckeinrichtung 120 eine Reihe von Druckköpfen 122, 124, 126 und 128, die in einer Anordnung mit „unmittelbarer Einwirkung auf das Substrat” vorgesehen sind, so dass Tintentröpfchen auf die vordere Oberfläche 112 des Substrats 110 aufgebracht werden können, wenn das Substrat 110 sich in der Prozessrichtung P bewegt. Beispielsweise sind die Druckköpfe 122, 124, 126 und 128 erwärmte piezoelektrische Druckköpfe, MEMS-(mikroelektromechanische System-)Druckköpfe oder dergleichen. Die Druckköpfe 122, 124, 126 und 128 können unterschiedliche Farbseparationen auf die vordere Oberfläche 112 aufbringen, so dass ein gewünschtes Vollfarbenbild gemäß den eingegebenen digitalen Daten erzeugt wird.
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Die Tinte besitzt eine Zusammensetzung, die es ermöglicht, dass die Tinte teilweise ausgehärtet wird und anschließend unter Anwendung von Strahlungsenergie weiter aushärtet, so dass dauerhafte Bilder auf Substraten fixiert werden. Die Tinte kann eine Ultraviolettlicht-(UV) aushärtbare Tinte mit einer oder mehreren Photoinitiatorsubstanzen umfassen. UV-aushärtbare Tinten können auf eine erhöhte Temperatur aufgeheizt und anschließend ausgeworfen werden, wobei sie in einem Zustand geringer Viskosität sind. Wenn diese Tinte auf ein kühleres Substrat treffen, etwa auf Papier bei Umgebungstemperatur, kühlen sich die Tinten auf die Substrattemperatur ab. Während des Abkühlens werden die Tinten zunehmend zäher. Wenn die UV-aushärtbare Tinte mit UV-Strahlung beaufschlagt wird, tritt eine Polymerisierung und Vernetzung in der Tinte auf, wodurch deren Viskosität weiter erhöht wird.
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Zu anschaulichen Tinten, die zur Erzeugung von Bildern auf Substraten verwendet werden können, gehören eine Phasenänderungstinte mit einem Farbmittel, einem Initiator und einem Tintenträger; eine Phasenänderungstinte mit einem Farbmittel, einem Initiator und einem Phasenänderungstintenträger; und eine durch Strahlung aushärtbare Tinte mit einem aushärtbaren Monomer, das bei 25 Grad C flüssig ist, einem aushärtbaren Wachs und Farbmittel, die zusammen eine strahlungsaushärtbare Tinte bilden.
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Die Druckköpfe 122, 124, 126 und 128 der Druckeinrichtung 120 können verwendet werden, um Phasenänderungstinten beispielsweise auf einer ausreichend hohe Temperatur aufzuheizen, so dass ihre Viskosität für das Auswerfen als Tröpfchen von Düsen der Druckköpfe 122, 124, 126 und 128 auf das Substrat 110 möglich ist. Wenn eine Phasenänderungstinte auf das Substrat 110 trifft, wird Wärme von der Tinte auf das kühlere Substrat 110 übertragen. Die abgeschiedene Phasenänderungstinte kühlt rasch ab und entwickelt eine gelartige Konsistenz auf dem Substrat 110. Auf Grund dieses raschen Abkühlens hat die Phasenänderungstinte nicht ausreichend Zeit, um in lateraler Richtung zu fließen oder sich einzuebnen auf der vorderen Oberfläche 112 des Substrats 110, bevor sich die gelartige Konsistenz einstellt.
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In Ausführungsformen der Druckvorrichtung 110 wird die aufgebrachte Tintenschicht 116 auf der vorderen Oberfläche 112 des Substrats 110 durch die Teilaushärteinrichtung 140 mit Strahlungsenergie bestrahlt, die wirksam ist, die Tinte teilweise auszuhärten. Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „teilweise ausgehärtet oder Teilaushärtung”, dass die Strahlungsenergie, die von der Teilaushärteinrichtung 140 ausgesandt wird, wirksam ist, einige Photoinitiatoren, die in der Tinte enthalten sind, zu aktivieren derart, dass lediglich eine Teilpolymerisierung der Tinte auftritt. Die Tinte kann mehrere Photoinitiatoren enthalten, wovon einige teilweise aktiviert werden, und wovon einige gar nicht durch die Teilaushärtstrahlung aktiviert werden. Als Ergebnis dieser Teilpolymerisierung steigt die Viskosität der Tinte auf einem ausreichend hohen Viskositätswert an, so dass die bestrahlte Tinte durch einen Spalt geführt werden kann, in welchem Druck auf die Tinte ausgeübt wird, ohne dass die Tinte in dem Spalt sich abhebt. Wenn das Substrat 110 in den Spalt eintritt, besitzt die teilweise ausgehärtete Tintenschicht eine Viskosität, die es ermöglicht, dass diese auf der vorderen Oberfläche 112 des Substrats 110 fließt oder sich verteilt, wenn ausreichend Druck ausgeübt wird, so dass die gewünschte Einebnung der Tintenschicht auf der vorderen Oberfläche 112 erreicht wird.
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Die teilweise ausgehärtete Tintenschicht 116 besitzt Viskositäts- und Kohäsionseigenschaften, die es ermöglichen, dass die Tinte unter Anwendung der Einebnungseinrichtung 160 eingeebnet wird, so dass die Tinte sich lateral auf der vorderen Oberfläche 112 verteilt und die Linienbreite der Tintenschicht 116 vergrößert wird. In einigen Ausführungsformen enthält die Teilaushärteinrichtung 140 zumindest eine Strahlungsenergiequelle. Beispielsweise ist die Strahlungsenergiequelle ein lichtemittierendes Dioden-(LED)Array oder dergleichen. Die Strahlungsenergiequelle ist so gewählt, dass sie Strahlungsenergie mit einem Spektrum ausstrahlt, das für die Tintenzusammensetzung, die für das Drucken verwendet ist, optimiert ist, um damit eine optimierte Teilaushärtung der Tintenschicht 116 zu erreichen. Das Spektrum der Strahlungsenergiequelle ist generell durch einen Graph gegeben, der die Intensität der Strahlungsenergie in einem Bereich von Wellenlängen angibt, der sich von dem fernen UV (100 nm Wellenlänge) bis zum nahen UV (ungefähr 400 nm Wellenlänge) erstreckt. 2 zeigt ein anschauliches Spektrum der Strahlungsenergie, die von der Teilaushärteinrichtung 140 ausgegeben wird.
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Während der Teilaushärtung kann die Temperatur des Substrats 110 und der Tintenschicht 116 unter Anwendung einer temperaturgesteuerten Auflage 130 gesteuert werden. Beispielsweise befindet sich die Auflage 130 auf einer Temperatur von ungefähr 10 Grad C bis ungefähr 30 Grad C, etwa bei ungefähr 15 Grad C bis ungefähr 20 Grad C, um die Temperatur des Substrats 110 und der Tintenschicht 116 auf den gewünschten Wert einzustellen. Die Tintenschicht 116 kann auf einer Temperatur unter der Umgebungstemperatur, bei Umgebungstemperatur oder über der Umgebungstemperatur während der Teilaushärtung sein.
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Die Einebnungseinrichtung 160 enthält Elemente bzw. Komponenten mit gegenüberliegenden Oberflächen, um Druck auf die Tintenschicht 116 auf dem Substrat 110 auszuüben. Die Komponenten umfassen dazu etwa: zwei Walzen; eine erste Walze und einen Riemen, der auf einer zweiten Walze vorgesehen ist; und zwei Riemen, die auf Walzen angeordnet sind. 3 zeigt eine anschauliche Ausführungsform der Einebnungseinrichtung 160 mit einer Einebnungswalze 162 und einer Druckwalze 164. Es ist auch eine Ausführungsform der Teilaushärteinrichtung 140 mit einem LED-Array 142 gezeigt. Die Einebnungswalze 162 und die Druckwalze 164 berühren sich an einem Spalt bzw. Walzenspalt 166, an welchem das Substrat 110 und die Tintenschicht 116 einem ausreichend hohen Druck unterworfen werden, um die teilweise ausgehärtete Tintenschicht 116 einzuebnen, so dass die eingeebnete Tintenschicht 116' erzeugt wird. Typischerweise liegt der Druck, der an dem Spalt 116 ausgeübt wird, bei ungefähr 10 psi bis ungefähr 800 psi, etwa ungefähr 30 psi bis ungefähr 120 psi.
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Die Einebnungswalze 162 kann aus diversen Materialien hergestellt sein, die die gewünschten mechanischen und chemischen Eigenschaften liefern. Beispielsweise enthält die dargestellte Einebnungswalze 162 einen Kern 168 und eine äußere Schicht 170, die eine äußere Oberfläche 172 über dem Kern 168 aufweist. Der Kern 168 ist etwa aus einem geeigneten Metall, etwa Aluminium, einer Aluminiumlegierung, oder dergleichen aufgebaut. In einigen Ausführungsformen ist die äußere Schicht 170 aus einem dauerhaften hydrophilen Material hergestellt. Die äußere Schicht 170 kann beispielsweise als eine Beschichtung über dem Kern 168 aufgebracht sein. In anderen Ausführungsformen ist die äußere Schicht 170 aus einem Polymer mit geeigneten Eigenschaften, etwa in Form eines fluorinierten Polymers oder dergleichen, aufgebaut.
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Die Druckwalze 164 kann aus diversen Materialien hergestellt sein. Die dargestellte Druckwalze 164 umfasst einen Kern 174 und eine äußere Schicht 176, die eine äußere Oberfläche 178 über dem Kern 174 aufweist. In einigen Ausführungsformen ist der Kern 174 aus einem relativ harten Material aufgebaut. Beispielsweise ist der Kern 174 aus einem geeigneten Metall, etwa Stahl, rostfreier Stahl oder dergleichen aufgebaut. Die äußere Schicht 176 ist aus einem Material aufgebaut, das elastisch deformierbar bei Kontakt mit der Einebnungswalze 162 ist, so dass der Spalt 166 erzeugt wird. Beispielsweise ist die äußere Schicht 176 aus Silikongummi oder dergleichen aufgebaut.
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In einigen Ausführungsformen wird eine Ablöseflüssigkeit oder ein Trennmittel auf die hydrophile äußere Oberfläche 172 der Einebnungswalze 162 aufgebracht, um die äußere Oberfläche 172 zu benetzen, so dass damit eine Verringerung des Bildversatzes während der Einebnung unterstützt wird. Beispielsweise kann die Ablöseflüssigkeit im Wesentlichen aus Wasser aufgebaut sein, wobei ein wirksamer Anteil eines zugefügten chemischen Mittels vorhanden sein kann, um die Oberflächenspannung zu verringern.
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In der Vorrichtung 100 enthält die zweite Aushärteinrichtung 180 zumindest eine Strahlungsenergiequelle, die ausgebildet ist, Strahlungsenergie mit einem Spektrum auszusenden, das wirksam ist, die Tintenschicht 116 nach der Einebnung der Tintenschicht 116 durch die Einebnungseinrichtung 160 im Wesentlichen vollständig auszuhärten. In einigen Ausführungsformen ist das Spektrum der einen oder mehreren Strahlungsenergiequellen der zweiten Aushärteinrichtung 180 gleich zu dem Spektrum der Strahlungsenergie, die von der einen oder mehreren Strahlungsenergiequellen der Teilaushärteinrichtung 140 ausgesandt wird, während in anderen Ausführungsformen die Spektren unterschiedlich sind. Beispielsweise umfasst die zweite Aushärteinrichtung 180 ein UV-LED-Array, das eine andere Spitzenwellenlänge und Intensität besitzt als die einen oder die mehreren Strahlungsenergiequellen, die in der Teilaushärteinrichtung 140 vorgesehen sind.