DE102011082074A1 - Vorrichtung zur Verriegelung eines Deckels eines elektrischen Schalters - Google Patents
Vorrichtung zur Verriegelung eines Deckels eines elektrischen Schalters Download PDFInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung offenbart, die einen abnehmbaren Deckel eines Gehäuses eines elektrischen Schalters und eine Handhabe umfasst, wobei die Handhabe mittels ihrer Stellung den elektrische Schalter zwischen verschiedenen Zuständen schaltet, wobei die Handhabe mit dem Gehäuse verbunden ist, und wobei die Handhabe eine Kontur umfasst, die ausgebildet ist zumindest in einer Stellung der Handhabe mit dem Deckel zusammenzuwirken zum Verriegeln des Deckels.
Description
- Elektrische Schalter dienen dem Schalten elektrischer Ströme. Eine Klasse von elektrischen Schaltern sind die sogenannten Leistungsschalter, die typischerweise Ströme von 100A und mehr schalten können. Leistungsschalter sind typischerweise in einem Gehäuse untergebracht. Die einzelnen Phasen der Ströme können in sogenannten Polkassetten geschaltet werden. Eine Polkassette umfasst dazu ein Gehäuse, in dem ein Beweg- und ein Festkontakt untergebracht sind, die mechanisch getrennt bzw. zusammengebracht werden können zum Aus- bzw. Einschalten der Ströme. Beim Trennen unter Stromfluss von Beweg- und Festkontakt einer Polkassette entsteht ein Lichtbogen, der in einer Löschkammer gelöscht wird. Der Lichtbogen ionisiert das Gas der Löschkammer und erzeugt einen Überdruck in der Löschkammer, welcher äquivalent zur Lichtbogenenergie ist. Ebenfalls sind Leistungsschalter bekannt, die keine Polkassetten enthalten, sondern in ihrem Gehäuse anderweitig abgeschirmte Beweg- und Festkontakte.
- Das Gehäuse eines elektrischen Schalters ist typischerweise so aufgebaut, dass es mit einem abnehmbaren Deckel, dem sogenannten Zubehör-Deckel, verschlossen werden kann. Typischerweise wird Zubehör in das Gehäuse des elektrischen Schalters in der Nähe einer Handhabe eingebaut. Die Handhabe dient dazu, den elektrischen Schaltern zwischen verschiedenen Zuständen händisch zu schalten, beispielsweise ein- oder auszuschalten. Um das Zubehör einzubauen bzw. auszuwechseln ist das Gehäuse mit dem abnehmbaren Zubehör-Deckel versehen, die von einem Monteur leicht geöffnet bzw. wieder verschlossen werden kann. Im Fall der Kurzschlussabschaltung des elektrischen Schalters entstehen durch die Ionisierung des Gases der Löschkammer durch den Lichtbogen hohe Drücke im elektrischen Schalter. Diese hohen Drücke können dazu führen, dass der Zubehör-Deckel stark mechanisch beansprucht wird bzw. eventuell sogar zerstört werden kann.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die es ermöglicht, den Zubehörraum im Gehäuse eines elektrischen Schalters zuverlässig mit einem abnehmbaren Zubehör-Deckel zu verschließen.
- Die Aufgabe wird gelöst gemäß Anspruch 1. Die Vorrichtung umfasst einen abnehmbaren Deckel eines Gehäuses eines elektrischen Schalters und eine Handhabe, wobei die Handhabe mittels ihrer Stellung den elektrischen Schalter zwischen verschiedenen Zuständen schaltet, und wobei die Handhabe eine Kontur umfasst, die ausgebildet ist zumindest in einer Stellung der Handhabe mit dem Deckel zusammenzuwirken zum Verriegeln des Deckels.
- Vorteilhaft ist hierbei, dass die Verriegelung des abnehmbaren Deckels diesen zusätzlich stabilisiert und dadurch die mechanische Belastbarkeit des Deckels im Falle einer Kurzschlussabschaltung des elektrischen Schalters erhöht. Zusätzlich bewirkt die Vorrichtung, dass der abnehmbare Deckel zumindest in einer Stellung der Handhabe verriegelt ist und in dieser Stellung der Deckel nicht versehentlich vom Gehäuse gelöst werden kann.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Deckel ein Zubehör-Deckel zum Abdeckung von Zubehör-Einbauten im Gehäuse des elektrischen Schalters.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Kontur der Handhabe hakenförmig ausgebildet. Die Kontur der Handhabe kann so ausgebildet sein, dass sie mit einem Vorsprung des Deckels zusammenwirkt.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind durch die Stellung der Handhabe zumindest die Zustände des Einschaltens und des Ausschaltens des elektrischen Schalters umfasst.
- Die Kontur der Handhabe kann mit dem Deckel zusammenwirken, wenn durch die Stellung der Handhabe der elektrische Schalter eingeschaltet ist.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Kontur der Handhabe so ausgebildet, dass in genau einer Stellung der Handhabe die Kontur der Handhabe mit dem Deckel zusammenwirkt zum Verriegeln. Vorteilhaft hierbei ist, dass beispielsweise in der Stellung des Einschaltens des elektrischen Schalters der Deckel nicht vom Gehäuse entfernt werden kann.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann Teil eines elektrischen Schalters sein.
- Die Erfindung wird im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben.
-
1 Gehäuse eines elektrischen Schalters mit abnehmbarem Deckel; -
2 Schnittansicht mit abnehmbarem Deckel und Handhabe in einer ersten Stellung; -
3 Detailansicht auf die Kontur der Handhabe und einen Vorsprung des Deckels; und -
4 Schnittansicht mit abnehmbarem Deckel und Handhabe, wobei die Handhabe in einer zweiten Stellung ist. -
1 zeigt ein typisches Gehäuse200 eines elektrischen Schalters. Das Gehäuse200 ist mit einem abnehmbaren Deckel100 versehen. Der Deckel100 enthält eine Aussparung230 , durch die nach Montage eine Handhabe300 ragt. - Der abnehmbare Deckel
100 soll so gestaltet sein, dass sie für einen Monteur leicht demontierbar ist, um die unter dem abnehmbaren Deckel100 angeordneten Zubehör-Einbauten zu erreichen. Dazu wird der abnehmbare Deckel100 gemäß1 an einer ersten Seite mit einem Scharnier210 versehen, und an einer zweiten Seite verschraubt mit Schrauben, die durch die Löcher220 geführt werden. Somit kann der abnehmbare Deckel100 durch das Lösen der Schrauben in den Schraublöchern220 geöffnet werden. Anstatt Scharniere210 , können auch Schnapphaken, andere Einhängungen oder Verschraubungen vorgesehen sein. Im Falle einer Kurzschlussabschaltung des elektrischen Schalters kann es dazu kommen, dass die Scharniere210 dem Druck nicht standhalten und beschädigt oder zerstört werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient u.a. der Erhöhung der Stabilität des abnehmbaren Deckels100 zum Gehäuse200 . -
2 zeigt eine Schnittansicht durch den elektrischen Schalter mit abnehmbarem Deckel100 eines Gehäuses200 . Der elektrische Schalter umfasst weiter eine Handhabe300 , wobei mittels der Stellung der Handhabe300 der elektrische Schalter zwischen verschiedenen Zuständen geschaltet werden kann. Die Handhabe300 ist mit dem Gehäuse200 verbunden. Dies kann eine unmittelbare Verbindung mit dem Gehäuse200 sein, oder die Handhabe300 kann ebenfalls mittelbar, zum Beispiel über das Schaltschloss und die Polkassetten, mit dem Gehäuse200 verbunden sein. - Die Handhabe
300 umfasst eine Kontur350 , die ausgebildet ist zumindest in einer Stellung der Handhabe300 mit dem abnehmbaren Deckel100 zusammenzuwirken zum Verriegeln des Deckels100 . Diese Verriegelungsstellung ist in2 dargestellt. -
3 zeigt eine Detailansicht der Kontur350 der Handhabe300 . In der Stellung, in der die Kontur350 mit dem Deckel100 zusammenwirkt zum Verriegeln des Deckels100 , kann der abnehmbare Deckel100 nicht vom Gehäuse200 entfernt werden. - Der Deckel
100 kann so ausgebildet sein, dass sie einen Vorsprung150 umfasst, der mit der Kontur350 zusammenwirken kann zum Verriegeln des Deckels100 . - Die Kontur
350 der Handhabe300 kann mit dem Deckel100 zusammenwirken, wenn durch die Stellung der Handhabe300 der elektrische Schalter eingeschaltet ist. Dadurch wird verhindert, dass der abnehmbare Deckel100 bei eingeschaltetem Schalter versehentlich geöffnet wird. Die Verriegelung des Deckels100 mittels der Kontur350 der Handhabe300 entlastet im Fall einer Kurzschlussabschaltung die Scharniere210 . - In
4 ist eine Schnittansicht durch den elektrischen Schalter dargestellt mit Gehäuse200 , abnehmbarem Deckel100 und der Handhabe300 , wobei die Handhabe300 in einem zweiten Zustand geschaltet ist. Dieser Zustand kann beispielsweise der Zustand sein, in dem der elektrische Schalter ausgeschaltet ist. Die Kontur350 der Handhabe300 und der Vorsprung150 des Deckels100 wirken nun nicht mehr zusammen, weil sie räumlich voneinander getrennt wurden. Durch die Handhabe, die typischerweise eine kreisförmige Bewegung beim Schalten durchläuft, ist die Kontur350 von dem Vorsprung150 entfernt worden. In dieser Stellung ist es möglich den abnehmbaren Deckel100 vom Gehäuse200 zu entfernen. In der Stellung des ausgeschalteten elektrischen Schalters ist es nicht notwendig, das Scharnier210 gegenüber hohen Drücken bei der Kurzschlussabschaltung zu stabilisieren. - Die Kontur
350 kann sich an einem äußeren Teil der Abdeckung Handhabe300 befinden. Da die Handhabe300 typischerweise eine kreisförmige Bewegung beim Schalten durchläuft, ist die Abdeckung der Handhabe300 oftmals ebenfalls kreisförmig ausgebildet. Kontur350 kann dann an dem Ende der kreisförmigen Abdeckung angeordnet sein, das zu den Scharnieren210 benachbart ist. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß den
2 ,3 und4 kann so ausgebildet sein, dass in genau einer Stellung der Handhabe300 die Kontur350 mit dem Deckel100 zusammenwirkt zum Verriegeln des Deckels100 . - Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt eine zusätzliche Befestigung dar, die aus Festigkeitsgründen im Falle einer Kurzschlussabschaltung notwendig ist. Durch das Verhaken der Kontur
350 der Handhabe300 mit dem Vorsprung350 des Deckels100 wird der abnehmbare Deckel100 zusätzlich gehalten. Der entstehende Druck bei einer Kurzschlussabschaltung baut sich auf bevor die Handhabe durch die Schalterauslösung bewegt wird, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung den Druckbelastungen durch die Kurzschlussabschaltung widersteht. In anderen Positionen beziehungsweise Stellungen der Handhabe, zum Beispiel in der „Off-Position“ oder „Trip-Position“, kann der abnehmbare Deckel100 montiert sowie demontiert werden.
Claims (8)
- Vorrichtung umfassend einen abnehmbaren Deckel (
100 ) eines Gehäuses (200 ) eines elektrischen Schalters und eine Handhabe (300 ), wobei die Handhabe (300 ) mittels ihrer Stellung den elektrische Schalter zwischen verschiedenen Zuständen schaltet, und wobei die Handhabe (300 ) mit dem Gehäuse (200 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (300 ) eine Kontur (350 ) umfasst, die ausgebildet ist zumindest in einer Stellung der Handhabe (300 ) mit dem Deckel (100 ) zusammenzuwirken zum Verriegeln des Deckels (100 ). - Vorrichtung gemäß Anspruch 1, bei der der Deckel (
100 ) ein Zubehör-Deckel ist zum Abdecken von Zubehör-Einbauten im Gehäuse (200 ) des elektrischen Schalters. - Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der die Kontur (
350 ) der Handhabe (300 ) hakenförmig ausgebildet ist. - Vorrichtung gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, bei der die Kontur (
350 ) der Handhabe (300 ) ausgebildet ist mit einem Vorsprung (150 ) des Deckels (100 ) zusammenzuwirken. - Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei der durch die Stellung der Handhabe (
300 ) zumindest die Zustände des Einschaltens und des Ausschaltens des elektrischen Schalters umfasst sind. - Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei der die Kontur (
350 ) der Handhabe (300 ) mit dem Deckel (100 ) zusammenwirkt, wenn durch die Stellung der Handhabe (300 ) der elektrische Schalter eingeschaltet ist. - Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei der die Kontur (
350 ) der Handhabe (300 ) ausgebildet ist in genau einer Stellung der Handhabe (300 ) mit dem Deckel (100 ) zusammenzuwirken zum Verriegeln des Deckels (100 ). - Elektrischer Schalter umfassend eine Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche.
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