DE102011081851A1

DE102011081851A1 - System zur Information von Fahrgästen öffentlicher Verkehrsmittel

Info

Publication number: DE102011081851A1
Application number: DE201110081851
Authority: DE
Inventors: Marion Deveaud
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2011-08-31
Filing date: 2011-08-31
Publication date: 2013-02-28

Abstract

Die Erfindung besteht im Wesentlichen aus einem System zur Information von Fahrgästen von öffentlichen Verkehrsmitteln, wie bspw. einer U-Bahn, bei dem unmittelbar nach Verlassen einer jeweiligen Vorgängerhaltestelle aus Sensordaten der jeweiligen Wagen des Verkehrsmittels die Fahrgastbelegung des jeweiligen Wagens ermittelt wird, bei dem eine Haltestelle die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Verkehrsmittels erhält und bei dem die Fahrgastbelegungen für die einzelnen Wagen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels an dieser Haltestelle bereits vor Eintreffen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels pro Wagen entsprechend einer Füllstandanzeige angezeigt werden. Hiermit werden während der Spitzenverkehrszeit die Auslastung von öffentlichen Verkehrsmitteln und die globalen Ein- und Ausstiegszeiten optimiert sowie die Kundenzufriedenheit erhöht.

Description

Die Erfindung betrifft ein System zur Information von Fahrgästen öffentlicher Verkehrsmittel, bei der Fahrgäste mit Hilfe von Passagierzählvorrichtungen gezählt werden.
Öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahnen oder Züge werden normalerweise ungleichmäßig mit Passagieren aufgefüllt. Es gibt also Wagen die ggf. überfüllt sind, während andere Wagen nur halb gefüllt sind. Je größer der Gesamtpassagieranzahl ist, desto länger dauern dadurch die Aus- und Einstiegszeiten, es kommt also dadurch zu Verzögerungen gegenüber dem Optimum und auch ggf. gegenüber dem Fahrplan. Weiterhin kommt es bei hoher Auslastung zu Situationen wo Personen nicht mehr rechtzeitig einsteigen können und daher verärgert sind. Dies gilt ganz besonders für Mütter mit Kindern, Kinderwagen, ältere Menschen oder auch Behinderte.
Unter bestimmten Umständen adaptiert bspw. ein Zugführer sein Fahrverhalten und wartet, bis alle Passagiere eingestiegen sind. Es werden also wenn überhaupt die Symptome bekämpft aber nicht die Ursache.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein System zur Information von Fahrgästen von öffentlichen Verkehrsmitteln anzugeben, bei dem die oben genannten Nachteile möglichst vermieden werden und während der Spitzenverkehrszeit die Auslastung von öffentlichen Verkehrsmitteln und die globalen Ein- und Ausstiegszeiten optimiert werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß gelöst. Die weiteren Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
Die Erfindung besteht im Wesentlichen aus einem System zur Information von Fahrgästen von öffentlichen Verkehrsmitteln, wie bspw. einer U-Bahn, bei dem unmittelbar nach Verlassen einer jeweiligen Vorgängerhaltestelle aus Sensordaten der jeweiligen Wagen des Verkehrsmittels die Fahrgastbelegung des jeweiligen Wagens ermittelt wird, bei dem eine Haltestelle die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Verkehrsmittels erhält und bei dem die Fahrgastbelegungen für die einzelnen Wagen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels an dieser Haltestelle bereits vor Eintreffen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels pro Wagen entsprechend einer Füllstandanzeige angezeigt werden. Hiermit werden während der Spitzenverkehrszeit die Auslastung von öffentlichen Verkehrsmitteln und die globalen Ein- und Ausstiegszeiten optimiert sowie die Kundenzufriedenheit erhöht.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch den vorderen Teil eines Zuges V mit einem an der Einstiegstür befindlichen Personensensors S und einer Verarbeitungseinheit VV nach dem Verlassen einer Vorgängerhaltestelle H1 und vor der Einfahrt in eine aktuelle Haltestelle H2, wobei die Haltestelle H2 eine Verarbeitungseinheit VH und Anzeigeeinheit D zur Darstellung von Personenfüllständen F der einzelnen Wagen aufweist. Ferner ist ein Datenfluss von der Verarbeitungseinheit VV des Zuges V über eine stationäre zentrale Erfassungsstelle ZE zu der Verarbeitungseinheit VH und der Anzeige D der aktuellen Haltestelle durch Pfeile angedeutet.
In der Verarbeitungseinheit VV wird unmittelbar nach Verlassen der jeweiligen Vorgängerhaltestelle H1 aus Sensordaten der jeweiligen Wagen des Zugs die Fahrgastbelegung des jeweiligen Wagens ermittelt.
Die Sensordaten des jeweiligen Wagens des Zuges stammen von mindestens einem Personensensor S an den jeweiligen Wagentüren, wobei während des Haltens an der jeweiligen Vorgänger-Haltestellte VH durch den Sensor ein- und aussteigende Fahrgäste zahlenmäßig erfasst werden.
Die Sensordaten des jeweiligen Wagens des Zuges können aber auch von mindestens einem Personensensor im jeweiligen Wagen stammen, wobei unmittelbar nach Verlassen einer jeweiligen Vorgängerhaltestelle im jeweiligen Wagen befindliche Fahrgäste zahlenmäßig erfasst werden.
Die lokale Verarbeitungseinheit VH der aktuellen Haltestelle H2 erhält die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Verkehrsmittels.
In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen Verkehrsmittels hierzu an die stationäre zentrale Erfassungsstelle ZE, z. B. über Funk, übermittelt und die lokale Verarbeitungseinheit VH der jeweiligen Haltestelle H2 erhält von der zentralen Erfassungsstelle ZE die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Zuges bzw. deren aktuelle Passagierzahlen.
Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Verarbeitungseinheit VH der Haltestelle H2 von der zentralen Erfassungsstelle ZE die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Verkehrsmittels anfordert.
Optional ist aber auch ein direkter Datenaustausch zwischen Zug und Haltestelle also ohne zwischengeschaltete zentrale Erfassungsstelle denkbar.
Die Fahrgastbelegungen für die einzelnen Wagen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels werden so an der aktuellen Haltestelle H2 bereits vor Eintreffen des nächsten ankommenden Zuges angezeigt. Es erfolgt auf diese Weise quasi eine Echtzeitanzeige auf den Bahnsteigen, die anzeigt bzw. darstellt zu welchem Grad die einzelnen Wagen des nächsten einfahrenden Zuges gefüllt sind.
Die Fahrgastbelegungen für die einzelnen Wagen des nächsten ankommenden Zuges können optional als entsprechendes stilisiertes Verkehrsmittel, also bspw. als Zug, mit tatsächlicher aktueller Wagenanzahl und mit einer Füllstandsanzeige pro Wagen auf mindestens einem Display dargestellt bzw. angezeigt werden. Hierbei sind Ausführungen mit je einem eigenen Display pro Wagen bzw. pro Füllstandsanzeige aber auch ein zentrales oder mehrere verteilte Displays mit der Darstellung aller Wagen bzw. Füllstandsanzeigen denkbar.
Optional können gewissermaßen komplementär anstelle der Fahrgastbelegung der einzelnen Wagen jeweils die noch freien Plätze erfasst und/oder ermittelt und/oder anzeigt werden.
Die gesamte Datenübertragung vom Zug bis zur jeweiligen Anzeige erfolgt praktisch unmittelbar nach Verlassen eines Bahnhofes, dadurch können die Visualisierungssysteme der nachfolgenden Bahnhöfe die erfasste Information rechtzeitig anzeigen. So bekommen die noch wartenden, künftigen Passagiere des Zuges eine Information darüber, wie stark der Wagen gefüllt sein wird, der an der jeweiligen Stelle des Bahnsteiges zum Halten kommt. Auf Basis dieser Information werden sich die Passagiere selbst so verteilen, dass sie möglichst schnell und ungehindert einsteigen können und auch einen Sitzplatz erhalten können.
Bei der Realisierung des erfinderischen Systems kann vorteilhafter Weise häufig auf die in modernen öffentlichen Verkehrsmitteln bereits ohnehin bestehenden Kommunikations- und Passagierzähl-Einrichtungen zurückgegriffen werden.

Claims

System zur Information von Fahrgästen öffentlicher Verkehrsmittel, – bei dem in einer Verarbeitungseinheit (VV) eines Verkehrsmittels (V) unmittelbar nach Verlassen einer jeweiligen Vorgängerhaltestelle (H1) aus Sensordaten der jeweiligen Wagen des Verkehrsmittels die Fahrgastbelegung des jeweiligen Wagens ermittelt wird, – bei dem eine lokalen Verarbeitungseinheit (VH) einer jeweiligen Haltestelle (H2) die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Verkehrsmittels erhält und – bei dem die Fahrgastbelegungen für die einzelnen Wagen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels an dieser jeweiligen Haltestelle (H2) bereits vor Eintreffen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels angezeigt werden.
System nach Anspruch 1, bei dem die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen Verkehrsmittels an eine zentrale Erfassungsstelle (ZE) außerhalb des Verkehrsmittels übermittelt werden und bei dem die lokale Verarbeitungseinheit (VH) einer jeweiligen Haltestelle (H2) von der zentralen Erfassungsstelle (ZE) die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Verkehrsmittels erhält.
System nach Anspruch 2, bei dem Verarbeitungseinheit (VH) einer jeweiligen Haltestelle (H2) von der zentralen Erfassungsstelle (ZE) die Fahrgastbelegungen der Wagen des jeweiligen nächsten ankommenden Verkehrsmittels anfordert.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Sensordaten des jeweiligen Wagens des Verkehrsmittels von mindestens einem Personensensor (S) an der jeweiligen Wagentüren stammen, wobei während des Haltens an der jeweiligen Vorgänger-Haltestellte (VH) ein- und aussteigende Fahrgäste zahlenmäßig erfasst werden.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Sensordaten des jeweiligen Wagens des Verkehrsmittels von mindestens einem Personensensor (S) im jeweiligen Wagen stammen, wobei unmittelbar nach Verlassen einer jeweiligen Vorgängerhaltestelle (H1) im jeweiligen Wagen befindliche Fahrgäste zahlenmäßig erfasst werden.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Fahrgastbelegungen für die einzelnen Wagen des nächsten ankommenden Verkehrsmittels an dieser jeweiligen Haltestelle (H2) als stilisiertes Verkehrsmittel mit entsprechender Wagenzahl und mit einer Füllstandsanzeige pro Wagen auf mindestens einem Display angezeigt werden.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem anstelle der Fahrgastbelegung der einzelnen Wagen jeweils die noch freien Plätze erfasst und/oder ermittelt und/oder anzeigt werden.