DE19915537A1

DE19915537A1 - Fahrgast-Erfassungs- und Kontrollsystem

Info

Publication number: DE19915537A1
Application number: DE19915537A
Authority: DE
Inventors: Matthias Schumann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-11-25
Filing date: 1999-04-07
Publication date: 2000-06-08
Also published as: DE29821091U1

Abstract

Das Fahrgast-, Erfassungs- und Kontrollsystem dient zur Fahrkartenkontrolle von Passagieren im Eisenbahnverkehr und wird in jedem Fahrgastsitz installiert. Es besteht aus einer datentechnischen Kopplung eines auf das menschliche Körpergewicht reagierenden Sensors·1· in der Sitzfläche mit einem Magnetkartenlesegerät in der Armlehne. Dadurch ist es in der Lage, selbständig die Belegung eines Fahrgastsitzes und auch dessen ordnungsgemäße Benutzung anhand eines einzuführenden Fahrscheines (in Form einer Magnetkarte) festzustellen.

Description

Stand der Technik

Da die Fahrkartenkontrolle sehr individuelle Prüfungsvorgänge verlangt, werden bislang alle Passagiere vom Zugpersonal kontrolliert, wobei bei jedem Fahrgast eine Einzelfallprüfung bezüglich Fahrstrecke und Fahrziel durchzuführen ist.

Problem

Der im Schutzanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, daß die generelle Fahrkartenkontrolle durch die Zug begleiter sehr personalintensiv und damit kostspielig ist.

Desweiteren schlägt diese generelle Kontrolle sich auch negativ in der Reiseatmosphäre des Fahrgastes wieder, der auf längeren Strecken z. T. zwei- bis dreimal von verschiedenen Schaffnern kontrolliert werden kann oder der zur Fahrkartenkontrolle z. B. bei seinem Schlaf oder seiner Arbeit gestört wird.

Daneben beinhaltet das bislang praktizierte System einige Lücken in der Kontrolle: auf Kurzstrecken kann ein Passagier durch Zufall überhaupt nicht kontrolliert werden, oder es besteht die Möglichkeit, sich durch z. B. Schlafen oder Toilettengang gezielt der Kontrolle zu entziehen.

Zuletzt hat der Betreiber keine statistisch genauen Zugriffe auf die tatsächlich erbrachte Transportleistung und muß dies bislang durch stichprobenartige Fahrgast-Befragungen ausgleichen.

Insgesamt zeigt sich, daß die heutige Praxis der Fahrkarten kontrolle nicht einem modernen Dienstleistungsunternehmen gemäß ist.

Lösung

Diese Probleme werden mit den im Schutzanspruch gestellten Merkmalen (Kombination aus Fahrgast-Erfassung mittels Gewichts- Sensor und Fahrkarten-Kontrolle mittels Magnetkartenlesegerät) gelöst.

Vorteile

Mit der Erfindung wird erreicht, daß jeder Fahrgast, der einen Fahrgastsitz benutzt, permanent in der Art kontrolliert wird, daß die Sitzbelegung mit dem gerade befahrenen Steckenabschnitt korreliert und ausgewertet wird.

Statt einer generellen Kontrolle durch das Zugpersonal wird nun nur der Fahrgast, der keine oder eine ungültige Fahrkarte eingeführt hat, gezielt vom Zugbegleiter angesprochen. Dafür braucht man weniger Personal, das sich ausschließlich auf Stehplatzpassagiere und Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein konzentrieren kann. Ein Großteil des Passagieraufkommens hingegen kann maschinell kontrolliert werden.

Darüber hinaus kann das System die statistischen Daten, wieviel Gäste wann wohin gefahren sind, an den Betreiber melden.

Beschreibung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der umseitigen Zeichnung erläutert, wobei beide Elemente I+II über ein Computerprogramm (Bordsoftware) miteinander verbunden sind, die nicht Bestandteil des Schutzanspruches ist. Daher benötigt das Fahrgast-Erfassungs- und Kontrollsystem statt herkömmlicher Fahrscheine computerlesbare Magnetkarten z. B. aus Papier, auf denen für den Fahrgast zusätzlich die Daten schriftlich aufgedruckt sind.

A) ein auf Gewicht reagierender Sensor unter der Sitzfläche eingebaut
B) Magnetkartenlesegerät in der Armlehne eingebaut

Der Sensor (I) meldet eine Belegung des Sitzes, wobei das Erfassungssystem aufgrund des Gewichtes zwischen Gepäck und Personen unterscheiden kann. (Entsprechend ist auch die Funktionsweise ähnlicher Sensoren (sog. "Steuermatten"), die im Auto in den Beifahrersitz eingebaut werden und zwischen dem Gewicht eines Erwachsenen oder Kindersitzes diskriminieren, wobei sie bei letzterem den Beifahrer-Airbag außer Funktion setzen.) Sitzt der Fahrgast, so hat er nun vom System her eine bestimmte Zeit (z. B. 5 Minuten), um seine Fahrkarte in Form einer Magnetkarte zu suchen und in das Magnetkarten lesegerät (II) einzuführen.

Das Kontrollsystem registriert folgende Möglichkeiten:

Stimmt der Fahrschein mit der befahrenen Strecke überein, entwertet das Lesegerät diesen für diesen Abschnitt und meldet die statistischen Daten an den Betreiber. Es erfolgt kein Signal an das Zugpersonal.

Stimmt der Fahrschein dagegen nicht mit der befahrenen Strecke überein, oder liegt einer bestimmten Zeitspanne (z. B. 5 Minuten) keine gültige Karte im Lesegerät, gibt das System ein Signal unter Angabe der Sitzplatznummer an ein mobiles oder stationäres Display des Zugpersonals, welches diese Passagiere gezielt ansprechen muß.

Will der Fahrgast den Sitzplatz wechseln bzw. aus- oder umsteigen, so nimmt er seinen Fahrschein aus dem Lesegerät und muß diesen bei Rückkehr erneut einführen.

Dadurch, daß das Computer-Steuersystem nun von jedem Sitzplatz u. a. das Reiseziel kennt, kann der Reiseservice auch dahingehend verbessert werden, daß der Fahrgast gezielt (z. B. über seinen Kopfhörer oder einen Lautsprecher in seiner Umgebung) vor seinem Zielbahnhof oder Umsteigepunkt informiert wird, anstatt genereller Informationen an jedem Halt.

Bezugszeichenliste

I. ein auf Gewicht reagierender Sensor
II. Magnetkartenlesegerät
III. Magnetkarte
IV. Sitzkissen

Claims

Fahrgast-Erfassungs- und Kontrollsystem, insbesondere zur Fahrkartenkontrolle von Passagieren im Eisenbahnverkehr, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fahrgast-Erfassung ein auf das menschliche Körpergewicht reagierender Sensor in der Sitzfläche jedes Fahrgastsitzes mit einem Magnetkartenlesegerät zur Fahrkarten-Kontrolle am Sitz (z. B. in der Armlehne) datentechnisch gekoppelt ist, wobei das dazu benötige Computer-Steuerprogramm nicht Bestandteil des Schutzanspruches ist.