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Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Verstellteils eines Fahrzeugs.
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Eine solche Verstelleinrichtung umfasst eine erste Führungsschiene und eine zweite Führungsschiene, die entlang einer Längsrichtung verschiebbar aneinander gelagert sind. Die erste Führungsschiene und die zweite Führungsschiene weisen dabei jeweils eine Basis und zumindest einen sich von der Basis erstreckenden Schenkel mit einem von der Basis abliegenden Kantenabschnitt auf. Im Bereich des Kantenabschnitts der ersten Führungsschiene und des Kantenabschnitts der zweiten Führungsschiene ist, zwischen der ersten Führungsschiene und der zweiten Führungsschiene, ein Lagerelement angeordnet, mittels dessen die erste Führungsschiene und die zweite Führungsschiene verschiebbar aneinander gelagert sind.
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Eine solche Verstellvorrichtung kann beispielsweise bei einem Fahrzeugsitz zum Einstellen der Längsposition des Fahrzeugsitzes dienen. Dazu ist die eine der Führungsschienen mit einem Fahrzeugsitzteil und die andere der Führungsschienen mit einem Fahrzeugboden verbunden, so dass durch Verschieben der Führungsschienen entlang der parallel zu einer Fahrzeuglängsachse gerichteten Längsrichtung zueinander die Längsposition des Fahrzeugsitzes verstellt und eingestellt werden kann.
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Eine Verstellvorrichtung der hier betroffenen Art kann grundsätzlich aber auch in anderer Weise in einem Fahrzeug zum Einsatz kommen, um Bauteile längsverschieblich aneinander zu lagern und entlang einer Längsrichtung zueinander zu verstellen.
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Bei einer aus der
DE 10 2006 061 596 A1 bekannten Verstellvorrichtung weisen Führungsschienen jeweils ein U-förmiges Querschnittsprofil auf, das durch zwei von einer Basis der Führungsschiene vorstehende Schenkel gebildet ist. An jedem der Schenkel ist ein umgebogener Kantenabschnitt ausgebildet, wobei die Kantenabschnitte der ersten Führungsschiene und der zweiten Führungsschiene sich gegenseitig umgreifen und zum verschiebbaren Lagern der Führungsschienen aneinander zwei Lagerelemente vorgesehen sind, die durch einen Träger mit daran angeordneten Kugellagern zum leichtgängigen Verschieben der Führungsschienen zueinander gebildet sind.
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Bei einer aus der
DE 203 06 582 U1 bekannten Verstellvorrichtung ist eine erste Führungsschiene über einen ersten Schenkel mittels eines Kugellagers und über einen zweiten Schenkel mittels eines Lagerelements an einer zweiten Führungsschiene gelagert. Das Lagerelement weist im Querschnitt ein L-förmiges Profil auf und umfasst ein die erste Führungsschiene in vertikaler Richtung abstützendes Basisteil sowie einen an dem Basisteil angeordneten, im Wesentlichen senkrecht erstreckten Schenkel zum Abstützen der ersten Führungsschiene in horizontaler Richtung gegenüber der zweiten Führungsschiene (Bezug genommen wird an dieser Stelle und im Folgenden auf eine in bestimmungsgemäßer Weise in einem Fahrzeug eingebaute Lage der Verstellvorrichtung). An dem Basisteil ist ein Kugellager ausgebildet, während der Schenkel Lagerteile in Form sogenannter Gleitpads zum gleitenden Lagern der Führungsschienen aneinander aufweist.
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Andere Ausgestaltungen von Lagerelementen zum Lagern von Führungsschienen aneinander sind beispielsweise aus der
DE 102 01 622 A1 oder der
DE 196 20 076 C2 bekannt.
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Abhängig von der Formgebung der Führungsschienen insbesondere im Bereich der Kantenabschnitte an den Schenkeln müssen Lagerelemente zum abstützenden Lagern der Führungsschienen aneinander in besonderer Weise geformt werden. Abhängig von der Formgebung der Führungsschienen kann die Herstellung dabei kompliziert sein und mit einer komplizierten Werkzeuggestaltung beispielsweise von Spritzgusswerkzeugen zur Herstellung der Lagerelemente als Kunststoffformteile einhergehen. Solche komplizierten Spritzgusswerkzeuge sind in der Regel teuer.
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Zudem kann es bei einer Lagerung durch in unterschiedliche Richtungen wirkende, an dem Lagerelement ausgebildete Rollenlager zu sogenannten „Kantenläufern“ kommen, verursacht dadurch, dass toleranzbedingt die Drehachsen der an dem Lagerelement gelagerten Rollen nicht notwendigerweise exakt parallel zu den Flächen der Führungsschienen sind, an denen die Rollen ablaufen. Einzelne Rollen kommen somit unter Umständen nur mit einer ihrer Kanten mit der oder den zugeordneten Führungsschienen in Kontakt, was zu einem ungünstigen Rollverhalten und damit einer ungünstigen Lagerung führen und gegebenenfalls einen erhöhten Verschleiß bedingen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verstellvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die unter Verwendung eines einfach herzustellenden Lagerelements eine vorteilhafte Lagerung der Führungsschienen aneinander ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist das anspruchsgemäße Lagerelement ein Basisteil und ein Schenkelteil auf, an denen jeweils eine Lagereinrichtung zum verschiebbaren Lagern der ersten Führungsschiene und der zweiten Führungsschiene aneinander angeordnet ist und die über eine Scharnierverbindung um eine parallel zur Längsrichtung erstreckte Schwenkachse verschwenkbar miteinander verbunden sind.
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Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, das Lagerelement mit einem Basisteil und einem Schenkelteil auszubilden, die über eine Scharnierverbindung verschenkbar miteinander verbunden sind. Das Schenkelteil und das Basisteil sind somit nicht starr miteinander verbunden, sondern können zumindest um einen gewissen Schwenkwinkel zueinander verschwenkt werden. An dem Basisteil und an dem Schenkelteil ist jeweils eine Lagereinrichtung ausgebildet, so dass sowohl über das Basisteil als auch über das Schenkelteil des Lagerelements die erste Führungsschiene und die zweite Führungsschiene verschiebbar aneinander gelagert sind.
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Weil das Basisteil und das Schenkelteil des Lagerelements nicht starr, sondern zumindest in gewissem Umfang verschwenkbar zueinander ausgestaltet sind, wird eine vergleichsweise einfache Herstellung des Lagerelements mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen, insbesondere Spritzgusswerkzeugen möglich. So wird möglich, das Lagerelement zunächst mit einer für die Herstellung (z.B. mit Blick auf die Entformbarkeit) günstigen Form mit einem einfach ausgestalteten (Spritzguss-)Werkzeug zu formen, um dann bei der Montage der Verstellvorrichtung das Schenkelteil relativ zu dem Basisteil zu verschwenken und dadurch das Schenkelteil in eine betriebsgemäße Position relativ zum Basisteil zu bringen.
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Zudem sind auch im Betrieb das Schenkelteil und das Basisteil nicht starr miteinander verbunden, so dass durch die Beweglichkeit des Schenkelteils relativ zum Basisteil zumindest in einem gewissen Umfang ein Spiel- und Toleranzausgleich erfolgen kann und damit das Risiko für sogenannte „Kantenläufer“ zumindest verringert ist.
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Das Basisteil und das Schenkelteil des Lagerelements können vorteilhafterweise durch ein einstückiges Kunststoffteil gebildet sein. In diesem Fall ist die Scharnierverbindung beispielsweise als Filmscharnier ausgestaltet, über das das Schenkelteil verschwenkbar mit dem Basisteil gekoppelt ist und das ein Verschwenken des Schenkelteils zumindest um einen gewissen Schwenkwinkel relativ zum Basisteil ermöglicht.
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Selbstverständlich ist aber auch eine zweistückige Ausgestaltung des Basisteils und des Schenkelteils möglich, wobei die Scharnierverbindung grundsätzlich in beliebiger Weise ausgestaltet sein kann, solange eine hinreichende Verschwenkbarkeit des Schenkelteils relativ zu dem Basisteil gewährleistet ist.
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Das Basisteil ist, in montiertem Zustand der Verstellvorrichtung, vorzugsweise zwischen einem ersten Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene und der Basis der zweiten Führungsschiene angeordnet. Der erste Lagerabschnitt erstreckt sich hierbei im Wesentlichen senkrecht von dem zumindest einen Schenkel der ersten Führungsschiene in Richtung des zumindest einen Schenkels der anderen, zweiten Führungsschiene, so dass der erste Lagerabschnitt von dem Schenkel der ersten Führungsschiene vorsteht und sich im Wesentlichen parallel zur Basis der zweiten Führungsschiene erstreckt. Zwischen der Basis (der zweiten Führungsschiene) und dem ersten Lagerabschnitt (der ersten Führungsschiene) kommt das Basisteil zu liegen, um auf diese Weise – bezogen auf einen bestimmungsgemäßen Einbau der Verstellvorrichtung in einem Fahrzeug – die erste Führungsschiene z. B. in vertikaler Richtung gegenüber der zweiten Führungsschiene abzustützen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung schließt an den ersten Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene ein zweiter Lagerabschnitt an, der sich parallel zu einem Lagerabschnitt der zweiten Führungsschiene erstreckt. Das Schenkelteil des Lagerelements liegt in diesem Fall zwischen dem zweiten Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene und dem Lagerabschnitt der zweiten Führungsschiene, wobei der zweite Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene sich unter einem spitzen Winkel zu dem ersten Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene erstrecken kann und der Lagerabschnitt der zweiten Führungsschiene entsprechend in einer parallelen Ebene zum zweiten Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene verläuft. Der spitze Winkel ist kleiner als 90° und kann beispielsweise zwischen 45° und 70°, z. B. bei 60°, liegen.
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Das Basisteil kommt somit zwischen der Basis der zweiten Führungsschiene und dem ersten Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene zu liegen. Das Schenkelteil des Lagerelements hingegen ist zwischen dem an dem Schenkel der zweiten Führungsschiene angeordneten Lagerabschnitt und dem zweiten Lagerabschnitt der ersten Führungsschiene angeordnet. Das Basisteil und das Schenkelteil stützen die erste Führungsschiene in unterschiedliche Richtungen gegenüber der zweiten Führungsschiene ab. Bezogen auf den bestimmungsgemäßen Einbau der Verstellvorrichtung in einem Fahrzeug kann, insbesondere bei Verwendung der Verstellvorrichtung als Sitzlängsverstellvorrichtung, das Basisteil auf diese Weise eine Abstützung in Fahrzeugvertikalrichtung und das Schenkelteil eine Abstützung in Fahrzeugquerrichtung vornehmen.
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Die Lagereinrichtung an dem Basisteil des Lagerelements ist vorzugsweise als Rollenlager mit an Aussparungen gehaltenen, drehbaren Rollen ausgebildet. Auf diese Weise wird über das Basisteil eine leichtgängige Lagerung der Führungsschienen aneinander bereitgestellt, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn über das Basisteil eine Abstützung der ersten Führungsschiene in Fahrzeugvertikalrichtung gegenüber der zweiten Führungsschiene erfolgt und somit, bei Verwendung an einem Fahrzeugsitz, in durch einem Fahrzeuginsassen belasteten Zustand große Lastkräfte in Fahrzeugvertikalrichtung zwischen den Führungsschienen wirken.
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Die Lagereinrichtung an dem Schenkelteil des Lagerelementes kann als Rollenlager mit an Aussparungen gehaltenen, drehbaren Rollen oder als Gleitlager mit an dem Schenkelteil feststehend angeordneten, erhabenen Lagerteilen ausgebildet sein. Bei Verwendung eines Rollenlagers wird eine leichtgängige Lagerung zur Verfügung gestellt. Bei Verwendung eines Gleitlagers kann in definierter Weise eine Reibkraft zwischen dem Lagerelement und den Führungsschienen eingestellt werden, so dass die zum Verstellen der Führungsschienen zueinander erforderliche Verstellkraft erhöht ist. Ein Rollenlager an dem Schenkelteil kommt vorzugsweise bei manuell zu betätigenden Verstellvorrichtungen zum Einsatz. Die Verwendung eines Gleitlagers kann beispielsweise bei elektrisch zu betätigenden Verstellvorrichtungen vorteilhaft sein, wenn eine definierte (Mindest-)Verstellkraft eingestellt werden soll.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Lagerelement zwei Schenkelteile aufweisen, die jeweils über eine Scharnierverbindung verschwenkbar mit dem Basisteil verbunden sind. Die Schenkelteile sind entlang der Längsrichtung zueinander versetzt, so dass das Lagerelement zwei getrennte, mit dem Basisteil verbundene Schenkelteile aufweist. Über die getrennten Schenkelteile kann somit an axial unterschiedlichen Orten eine abstützende Lagerung der Führungsschiene aneinander erfolgen, wobei grundlegend denkbar ist, auch mehr als zwei Schenkelteile an dem Basisteil anzuordnen. Jedes der Schenkelteile weist eine Lagereinrichtung zum Lagern der Führungsschienen aneinander auf.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Verstellvorrichtung in Form einer Sitzlängsverstellung mit verschiebbar aneinander gelagerten Führungsschienen;
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2 eine Ansicht der Führungsschienen der Verstellvorrichtung, gesehen stirnseitig in die Führungsschienen hinein entlang einer Längsrichtung, entlang derer sich die Führungsschienen erstrecken;
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3 eine perspektivische Ansicht eines Lagerelements der Verstellvorrichtung;
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4 eine andere perspektivische Ansicht des Lagerelements;
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5A, 5B Querschnittsansichten des Lagerelements in einem Zustand unmittelbar nach der Herstellung (5A) und in einem eingebauten Zustand (5B);
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6A, 6B Ansichten eines Lagerelements für eine manuell zu betätigende Verstellvorrichtung (6A) und eine elektrisch zu betätigende Verstellvorrichtung (6B).
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1 und 2 zeigen in einer perspektivischen Ansicht (1) und in einer stirnseitigen Ansicht (2) eine Verstellvorrichtung 1, die eine Sitzlängsverstellung für einen Fahrzeugssitz ausbildet. Die Verstellvorrichtung 1 weist eine obere, erste Führungsschiene 10 und eine untere, zweite Führungsschiene 11 auf, die entlang einer Längsrichtung L erstreckt und entlang der Längsrichtung L längs zueinander verschiebbar sind.
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Bei bestimmungsgemäßer Verwendung ist die obere, erste Führungsschiene 10 mit einem Fahrzeugsitzteil eines Fahrzeugsitzes verbunden, während die untere, zweite Führungsschiene 11 zur Anbindung an einen Fahrzeugboden dient. Durch Längsverstellung der ersten Führungsschiene 10 entlang der Längsrichtung L zur zweiten Führungsschiene 11 kann das mit der ersten Führungsschiene 10 verbundene Fahrzeugsitzteil längs verschoben werden, um auf diese Weise die Längsposition des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug zu verstellen. Die Längsrichtung L ist hierbei, bei bestimmungsgemäß eingebauter Verstellvorrichtung 1, in etwa entlang der Fahrzeugslängsrichtung (gemäß ihrer gebräuchlichen Definition) gerichtet.
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Wie aus der stirnseitigen Ansicht in die Verstellvorrichtung 1 hinein gemäß 2 ersichtlich, weist sowohl die obere, erste Führungsschiene 10 als auch die untere, zweite Führungsschiene 11 im Querschnitt ein näherungsweise U-förmiges Profil auf. Die erste Führungsschiene 10 ist hierbei durch eine Basis 100 und über die Basis 100 miteinander verbundene Schenkel 101, 102 gebildet. Die zweite Führungsschiene 11 weist eine Basis 110 sowie Schenkel 111, 112 auf. Sowohl die Schenkel 101, 102 der ersten Führungsschiene 10 als auch die Schenkel 111, 112 der zweiten Führungsschiene 11 sind an ihren von der Basis 10 bzw. 11 abliegenden Kanten umgebogen und bilden auf diese Weise Kantenabschnitte 101A, 102A, 111A, 112A aus, die längs entlang der Längsrichtung L ineinander eingreifen und insbesondere in einem Crashfall einen haltenden Umgriff der oberen, ersten Führungsschiene 10 und der unteren, zweiten Führungsschiene 11 bewirken.
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Die erste Führungsschiene 10 und die zweite Führungsschiene 11 sind entlang der Längsrichtung L verschiebbar aneinander gelagert. Hierzu ist zwischen den Kantenabschnitten 101A, 111A der in 2 linken Schenkel 101, 111 der Führungsschienen 10, 11 ein Kugellager 2 mit entlang der Längsrichtung L axial zueinander versetzten Kugeln angeordnet, während die Kantenabschnitte 102A, 112A an den in 2 rechten Schenkel 102, 112 der Führungsschiene 10, 11 über ein entlang der Längsrichtung L erstrecktes Lagerelement 3 aneinander gelagert sind. Durch die Lagerung über das Kugellager 2 und das Lagerelement 3 ist ein direkter Kontakt der Führungsschienen 10, 11 vermieden.
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Das Lagerelement 3 ist als durch Kunststoffspritzgießen hergestelltes Kunststoffformteil ausgebildet und weist ein Basisteil 31 auf, an das über Scharnierverbindungen 30 zwei entlang der Längsrichtung L zueinander versetzte und axial beabstandete Schenkelteile 32A, 32B angebunden sind. Die Scharnierverbindungen 30 sind als Filmscharniere ausgebildet, und das Basisteil 31 ist einstückig mit den Schenkelteilen 32A, 32B geformt. Über die Scharnierverbindungen 30 in Form der Filmscharniere sind die Schenkelteile 32A, 32B um eine Schwenkachse S relativ zu dem Basisteil 31 verschwenkbar.
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Das Lagerelement 3 trägt Lagereinrichtungen 4, 5 einerseits an dem Basisteil 31 und andererseits an dem Schenkelteil 32A, 32B.
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Das Basisteil 31 trägt zwei Lagereinrichtungen 4, die entlang der Längsrichtung L zueinander versetzt sind, wie sich aus den perspektivischen Ansichten gemäß 3 und 4 ergibt. Die Lagereinrichtungen 4 des Basisteils 31 sind als Rollenlager mit in Aussparungen 40 des Basisteils 31 angeordneten, drehbaren Rollen 41 ausgestaltet.
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Die Lagereinrichtungen 5 der Schenkelteile 32A, 32B können als Rollenlager mit in Aussparungen 50 der Schenkelteile 32A, 32B angeordneten, drehbaren Rollen 51 ausgestaltet sein, wie in 3 und 4 sowie in 6A veranschaulicht. Eine solche Ausbildung der Lagereinrichtungen 5 als Rollenlager ist insbesondere vorteilhaft bei Ausgestaltung der Verstellvorrichtung 1 als manuell zu betätigende Verstellvorrichtung, um eine möglichst leichtgängige Verschiebung der Führungsschienen 10, 11 zueinander zu ermöglichen.
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Ist die Verstellvorrichtung 1 als elektrisch zu betätigende, also elektrisch angetriebene Verstellvorrichtung ausgestaltet, so können die Lagereinrichtungen 5 der Schenkelteile 32A, 32B – wie in 6B veranschaulicht – auch mit erhabenen, von den Schenkelteilen 32A, 32B vorstehenden Lagerteilen 52 nach Art von Gleitpads zur Bereitstellung eines Gleitlagers ausgebildet sein, wobei an den Lagerteilen 52 Schmiernuten 53 für eine günstige Schmiermittelverteilung vorgesehen sein können.
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Wie aus 2 ersichtlich, kommt in eingebautem Zustand des Lagerelements 3 das Basisteil 31 zwischen einem sich in etwa horizontal unter einem näherungsweise rechten Winkel α zum Schenkel 102 erstreckten Lagerabschnitt 102B der ersten Führungsschiene 10 und der Basis 110 der zweiten Führungsschiene 11 zu liegen. Das Basisteil 31 dient im Wesentlichen zur Abstützung von vertikalen Lastkräften, die bei Verwendung der Verstellvorrichtung 1 als Sitzlängsverstellung für einen Fahrzeugsitz groß sein können (Bezug genommen wird auf einen bestimmungsgemäßen Einbau der Verstellvorrichtung 1 in einem Fahrzeug, bei dem bei Verwendung im Rahmen einer Sitzlängsverstellung die erste Führungsschiene 10 als obere Führungsschiene und die zweite Führungsschiene 11 als untere Führungsschiene eingesetzt wird; die vertikale Richtung in der Zeichenebene der 2 entspricht der Fahrzeugvertikalrichtung). Die als Rollenlager ausgestaltete Lagereinrichtung 4 wirkt zwischen dem Lagerabschnitt 102B der ersten Führungsschiene 10 und der Basis 110 der zweiten Führungsschiene 11, so dass über die Lagereinrichtung 4 die erste Führungsschiene 10 mit dem Lagerabschnitt 102B an der Basis 110 der ersten Führungsschiene 11 abrollt.
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Die beiden axial zueinander versetzten Schenkelteile 32A, 32B des Lagerelements 3 kommen in eingebautem Zustand des Lagerelements 3 zwischen einem unter einem Winkel β zum ersten Lagerabschnitt 102B erstreckten, zweiten Lagerabschnitt 102C der ersten Führungsschiene 10 und einem Lagerabschnitt 112C der zweiten Führungsschiene 11 zu liegen und dienen insbesondere einer Abstützung entlang der Fahrzeugquerrichtung, entsprechend der Horizontalrichtung in der Zeichenebene der 2. Der Winkel β zwischen dem ersten Lagerabschnitt 102B und dem zweiten Lagerabschnitt 102C der ersten Führungsschiene 10 ist hierbei als spitzer Winkel ausgestaltet und kann einen Betrag zwischen 45° und 70°, beispielsweise 60° aufweisen.
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Dadurch, dass die Schenkelteile 32A, 32B zwischen den Lagerabschnitten 102C, 112C der ersten Führungsschiene 10 und der zweiten Führungsschiene 11 zu liegen kommen, sind die Lagerabschnitte 102C, 112C über die Lagereinrichtungen 5 der Schenkelteile 32A, 32B aneinander gelagert.
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Bei Ausgestaltung der Lagereinrichtungen 5 als Rollenlager rollen somit die Lagerabschnitte 102C, 112C über die Rollen 51 der Lagereinrichtungen 5 aneinander ab, so dass eine rollende Lagerung der Führungsschienen 10, 11 aneinander zur Verfügung gestellt wird, wie dies insbesondere für eine manuell zu betätigende Verstellvorrichtung 1 erforderlich ist.
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Bei Ausgestaltung der Lagereinrichtungen 5 als Gleitlager, wie in 6B dargestellt, gleiten bei Verschiebung der Führungsschienen 10, 11 zueinander die Lagerabschnitte 102C, 112C an den jeweils zugeordneten, unterschiedlichen Seiten der Schenkelteile 32A, 32B entlang, wobei beidseits der Schenkelteile 32A, 32B Lagerteile 52 der in 6B dargestellten Art angeordnet sein können.
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Das Lagerelement 3 ist beweglich sowohl zu der ersten Führungsschiene 10 als auch zu der zweiten Führungsschiene 11 angeordnet. Wird die erste Führungsschiene 10 durch manuellen oder elektrischen Antrieb relativ zu der zweiten Führungsschiene 11 entlang der Längsrichtung L verschoben, so legt das Lagerelement 3 einen Verstellweg entsprechend dem halben Verstellweg der ersten Führungsschiene 10 relativ zur zweiten Führungsschiene 11 zurück, bedingt durch das Abrollen der ersten Führungsschiene 10 über die Rollen 41, 51 der als Rollenlager ausgestalteten Lagereinrichtungen 4, 5. Um dabei einen maximalen Verstellweg des Lagerelements 3 relativ zu der ersten Führungsschiene 10 und der zweiten Führungsschiene 11 zu begrenzen, ist an der ersten Führungsschiene 10 ein Anschlag 103 (siehe 1) und an der zweiten Führungsschiene 11 ein Anschlag 113 (siehe 2) angeordnet. Der Anschlag 103 der ersten Führungsschiene 10 ist durch eine aus dem (zweiten) Lagerabschnitt 102C herausstehende Lasche ausgebildet. Der Anschlag 113 der zweiten Führungsschiene 11 steht von der Basis 110 der zweiten Führungsschiene 11 vor und greift in eine Nut 310 des Basisteils 31 ein, die in Richtung der Basis 111 der zweiten Führungsschiene 11 geöffnet ist.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die Schenkelteile 32A, 32B und das Basisteil 31 über Scharnierverbindungen 30 um die Schwenkachse S verschwenkbar miteinander verbunden. Dies hat den Vorteil, dass die Herstellung des Lagerelements 3 in einfacher, kostengünstiger Weise durch ein Spritzgusswerkzeug einfacher Bauart vorgenommen werden kann. So kann, wie in 5A dargestellt, das Lagerelement 3 mit den Schenkelteilen 32A, 32B in einer im Wesentlichen senkrechten Position zum Basisteil 31 hergestellt werden, also mit einer näherungsweisen L-Form. Dies erlaubt eine einfache Ausgestaltung eines Spritzgusswerkzeugs (mit gegebenenfalls darin vorzusehenden Schiebern) und eine leichte Entformbarkeit des Lagerelements 3 aus dem Werkzeug.
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Um das Lagerelement 3 dann in einen betriebsgemäßen Zustand zu überführen, können die Schenkelteile 32A, 32B – wie in 5B dargestellt – um die Schwenkachse S relativ zu dem Basisteil 31 verschwenkt werden, um in betriebsgemäßem Zustand die Schenkelteile 32A, 32B in die in 2 dargestellte Lage zwischen den Lagerabschnitten 102C, 112C der ersten Führungsschiene 10 und der zweiten Führungsschiene 11 zu bringen.
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Dadurch, dass die Schenkelteile 32A, 32B nicht starr mit dem Basisteil 31 verbunden sind, sondern zumindest um einen gewissen Schwenkweg relativ zu dem Basisteil 31 verschwenkt werden können, ergibt sich im Betrieb der Vorteil, dass Toleranzen ausgeglichen werden können und eine Anpassung der Lage der Schenkelteile 32A, 32B zwischen den zugeordneten Lagerabschnitten 102C, 112C erfolgen kann. Auf diese Weise kann das Risiko eines sogenannten „Kantenläufers“ vermieden werden, also eines Abrollens von Rollen 51 der Lagereinrichtungen 5 über lediglich eine Kante. Auf diese Weise können die Lagereigenschaften verbessert und der Verschleiß reduziert werden.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch bei gänzlich anders gearteten Ausführungsformen verwirklichen.
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Insbesondere kann die konkrete Gestalt des Lagerelements auch von den dargestellten Ausführungsbeispielen abweichen. So kann das Lagerelement lediglich mit einem Schenkelteil oder auch mit mehr als zwei Schenkelteilen, die entlang der Längsrichtung zueinander versetzt sind, ausgestaltet sein. An jedem Schenkelteil können hierbei ein oder mehrere Lagereinrichtungen in Form von Rollenlagern oder Gleitlagern oder auch völlig anderen Lagern angeordnet sein, wobei auch eine Kombination von unterschiedlich gearteten Lagereinrichtungen möglich und denkbar ist.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen kommt lediglich ein Lagerelement zur einseitigen Lagerung von Führungsschienen aneinander zum Einsatz. Denkbar ist in diesem Zusammenhang auch, zwei baugleiche Lagerelemente zur beidseitigen Lagerung von Führungsschienen aneinander einzusetzen, so dass die erste Führungsschiene über beide Schenkel mittels jeweils eines Lagerelements an der zweiten Führungsschiene gelagert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verstellvorrichtung
- 10, 11
- Führungsschiene
- 100, 110
- Basis
- 101, 102, 111, 112
- Schenkel
- 101A, 102A, 111A, 112A
- Kantenabschnitt
- 102B
- Lagerabschnitt
- 102C, 112C
- Lagerabschnitt
- 103, 113
- Anschlag
- 2
- Kugellager
- 3
- Lagerelement
- 30
- Scharnierverbindung
- 31
- Basisteil
- 310
- Nut
- 32A, 32B
- Schenkelteil
- 4, 5
- Lagereinrichtung
- 40, 50
- Aussparung
- 41, 51
- Rollen
- 52
- Erhabene Lagerteile
- 53
- Schmiernuten
- α, β
- Winkel
- L
- Längsrichtung
- S
- Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006061596 A1 [0005]
- DE 20306582 U1 [0006]
- DE 10201622 A1 [0007]
- DE 19620076 C2 [0007]