DE102011078306A1

DE102011078306A1 - Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102011078306A1
Application number: DE102011078306A
Authority: DE
Inventors: Ralf Graubner
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2011-06-29
Filing date: 2011-06-29
Publication date: 2013-01-03

Abstract

Ein Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung hat insbesondere einen Sitzrahmen und eine Sitzwanne. Die Sitzwanne ist für eine Sitzneigungsverstellung gegenüber dem Sitzrahmen um eine im Wesentlichen horizontale Achse verschwenkbar. Ferner ist die verschwenkbare Sitzwanne mit einer manuellen Verriegelungseinrichtung bei unterschiedlichen Neigungswinkeln der Sitzwanne arretierbar. Darüber hinaus ist die Sitzwanne mit einer gegen eine Gewichtskraft einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person wirkenden Kraft vorgespannt. Mit anderen Worten wird bei einem Lösen der Arretierung der Verriegelungseinrichtung die Sitzwanne um die horizontale Achse in eine Richtung gedrückt, die gegen die Gewichtskraft einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person wirkt. Bei Arretierung der manuellen Verriegelungseinrichtung ist die Sitzwanne bei einem bestimmten Neigungswinkel fixiert, so dass die Vorspannkraft der Sitzwanne gegen die arretierte Verriegelungseinrichtung wirkt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzrahmen und einer Sitzwanne, wobei die Sitzwanne für eine Sitzneigungsverstellung gegenüber dem Sitzrahmen verschwenkbar ist.
Ein bekannter Kraftfahrzeugsitz hat ein Sitzuntergestell mit einem beweglichen Sitzrahmen mit einem ersten Verstellantrieb zur Einstellung der Höhe des Sitzrahmens in Bezug auf den Fahrzeugboden und einem zweiten Verstellantrieb zur Einstellung der Neigung eines Sitzkissenträgers in Bezug auf den Sitzrahmen. Die Einstellvorrichtung für die Neigung des Sitzkissenträgers umfasst ein Spindelgetriebe mit einer in einem Gehäuse gelagerten Mutter und einer drehfest, aber axial-verschieblich in der Mutter gelagerten Gewindespindel. Die Einstellvorrichtung ist mit einem Antriebsmotor zur elektrischen Verstellung der Sitzneigung. Ein derartiger Fahrzeugsitz ist in der DE 199 22 993 B4 gezeigt.
Es ist nunmehr die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Fahrzeugsitz mit einer Sitzneigungsverstellung zu schaffen, die einfach manuell betätigbar ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz gelöst, der die Merkmale von Patentanspruch 1 aufweist.
Ein Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung hat insbesondere einen Sitzrahmen und eine Sitzwanne. Die Sitzwanne ist für eine Sitzneigungsverstellung gegenüber dem Sitzrahmen um eine im Wesentlichen horizontale Achse verschwenkbar. Ferner ist die verschwenkbare Sitzwanne mit einer manuellen Verriegelungseinrichtung bei unterschiedlichen Neigungswinkeln der Sitzwanne arretierbar. Darüber hinaus ist die Sitzwanne mit einer gegen eine Gewichtskraft einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person wirkenden Kraft vorgespannt. Mit anderen Worten wird bei einem Lösen der Arretierung der Verriegelungseinrichtung die Sitzwanne um die horizontale Achse in eine Richtung gedrückt, die gegen die Gewichtskraft einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person wirkt. Bei Arretierung der manuellen Verriegelungseinrichtung ist die Sitzwanne bei einer bestimmten Neigungswinkel fixiert, so dass die Vorspannkraft der Sitzwanne gegen die arretierte Verriegelungseinrichtung wirkt. Der Begriff „Gewichtskraft” kann auch eine Muskelkraft der Person umfassen.
Durch die Vorspannkraft, die auf die Sitzwanne wirkt, kann bei gelöster Verriegelungseinrichtung eine auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person durch Gewichtsverlagerung leicht ein Verschwenken der Sitzwanne hin zu dem gewünschten Neigungswinkel bewirken.
Bevorzugt wirkt die Vorspannkraft derart, dass eine in Fahrtrichtung vordere Kante der Sitzwanne nach oben gedrückt wird.
Bevorzugt ist zur Vorspannung der Sitzwanne eine Federeinrichtung vorgesehen.
Die Federeinrichtung kann eine Schraubenfeder, die auf Zug oder Druck wirkt, eine Torsionsfeder, z. B. ein Torsionsstab, eine Biegefeder oder eine Gasfeder sein.
Die Vorspannung der Sitzwanne kann auch durch eine Feder bzw. ein Federelement aus Elastomer ausgebildet sein.
Bevorzugt verläuft gemäß der vorliegenden Erfindung die horizontale Achse durch einen in Fahrrichtung hinteren Bereich der Sitzwanne.
Die horizontale Achse kann parallel zu einer Rückenlehne und im Einbauzustand des Fahrzeugsitzes in einem Kraftfahrzeug quer zur Fahrtrichtung verlaufen.
Durch die Positionierung der horizontalen Achse im hinteren Bereich der Sitzwanne befindet sich die horizontale Achse im Bereich eines Schwerpunkts einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person, so dass dieser durch Gewichtsverlagerung den Neigungswinkel der Sitzwanne bei nicht arretierter Verriegelungseinrichtung leicht einstellen kann. Insbesondere kann, wenn die horizontale Achse durch den hinteren Bereich der Sitzwanne verläuft, der Fahrer mit seinen Oberschenkeln den Neigungswinkel im vorderen Bereich der Sitzwanne gegen die im vorderen Bereich der Sitzwanne nach oben wirkende Vorspannkraft einstellen.
In einer Weiterbildung des Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung weist die Verriegelungseinrichtung ein sitzwannenseitiges Verriegelungselement und ein sitzrahmenseitiges Verriegelungselement auf, wobei zumindest ein Element von dem sitzwannenseitigen Verriegelungselement und dem sitzrahmenseitigen Verriegelungselement in Richtung ihres gegenseitig verriegelnden Eingriffs vorgespannt ist. Hierdurch kann ein Arretieren sowie ein Lösen der Arretierung leicht eingestellt werden.
Gemäß einer Weiterbildung des Fahrzeugsitzes mit der Verriegelungseinrichtung, die ein sitzwannenseitiges Verriegelungselement und ein sitzrahmenseitiges Verriegelungselement aufweist, kann ein manuell betätigbarer Hebel vorgesehen sein, der gegen die Vorspannkraft der Verriegelung zum Lösen des gegenseitig verriegelnden Eingriffs des sitzwannenseitigen Verriegelungselements und des sitzrahmenseitigen Verriegelungselements bewegbar ist.
Damit tritt eine Verriegelung bzw. Arretierung der Verriegelungseinrichtung bei einem Loslassen des manuell betätigbaren Hebels selbsttätig ein. Somit ist sichergestellt, dass in einem normalen Betrieb des Fahrzeugsitzes die Sitzneigung der Sitzwanne festgelegt ist und lediglich bei einer aktiven manuellen Betätigung eines Hebels zur Verstellung der Sitzneigung einstellbar ist.
Bevorzugt ist die Arretierung der Verriegelungseinrichtung als einrastender Eingriff ausgeführt.
Alternativ kann die Arretierung auch als Reibeingriff ausgeführt sein.
Damit kann der Eingriff der Verriegelungseinrichtung formschlüssig oder reibschlüssig ausgeführt sein. Alternativ ist selbstverständlich auch eine Kombination aus formschlüssigem und reibschlüssigem Eingriff möglich.
Der Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung kann einen Sitzrahmen haben, der gegenüber einem Fahrzeugboden höhenverstellbar ist. Ferner kann der Sitzrahmen in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ausgebildet sein.
Darüber hinaus kann an dem Sitzrahmen der vorliegenden Erfindung eine in einem Neigungswinkel verstellbare Rückenlehne angebracht sein.
1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem Sitzrahmen und einer Sitzwanne gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel, das in 1 gezeigt ist, hat ein Fahrzeugsitz einen Sitzrahmen 1. An dem Sitzrahmen 1 ist eine Sitzwanne 3 über eine horizontale Achse 5 verschwenkbar angeordnet. Die horizontale Achse 5 verläuft durch einen hinteren Bereich der Sitzwanne 3, d. h. einem Bereich der Sitzwanne 3, der einer Rückenlehne 9 des Sitzes zugewandt ist.
Die Sitzwanne 3 ist über ein Federelement 7 mit einer Vorspannkraft in Richtung von Pfeil A vorgespannt, wie in 1 schematisch dargestellt ist. Die Feder 7 ist so ausgebildet, dass sie den vorderen Bereich der Sitzwanne nach oben drängt. In anderen Worten, wird die Sitzwanne 3 durch die Federkraft in 1 im Uhrzeigersinn um die horizontale Achse 5 gedreht.
Ferner ist eine Verriegelungseinrichtung 11 vorgesehen, die die Sitzwanne 3 in einem bestimmten Neigungswinkel arretiert oder fixiert, solange die Verriegelungseinrichtung 11 nicht betätigt wird. Die Verriegelungseinrichtung 11 weist ein festes sitzrahmenseitiges Verriegelungselement 13 und ein bewegliches sitzwannenseitiges Verriegelungselement 15 mit einem Hebel 17 auf, der manuell von einer auf dem Sitz sitzenden Person betätigt werden kann. insbesondere kann der Hebel 17 gegen eine Vorspannkraft in Richtung von Pfeil B eines Federlements 19, das in 1 schematisch dargestellt ist, betätigt werden. Bei manueller Betätigung des Hebels 17 wird eine Verriegelung der Verriegelungseinrichtung 11 gelöst, so dass ein freies Verschwenken der Sitzwanne 3 um die horizontale Achse 5 möglich ist. In 1 ist der Zustand gezeigt, in dem die Verriegelung gelöst ist und der Hebel 17 manuell betätigt ist.
Eine auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person betätigt bei einer Verstellung der Sitzneigung den Hebel 13 durch beispielsweise Ziehen gegen die Vorspannkraft des Federelements 19. Es sind in Abwandlung des Ausführungsbeispiels auch andere Betätigungshandlungen, die eine Verriegelung lösen, möglich, wie beispielsweise Drücken oder Drehen. Die Betätigung erfolgt damit entgegen der Vorspannkraft, die es vermag, bei Loslassen des Hebels 15, den Hebel 15 zurück in die Verriegelungsposition zu überführen. Bei betätigtem Hebel 15 verlagert die auf dem Sitz sitzende Person insbesondere unter Zuhilfenahme ihrer Beine, insbesondere der Oberschenkel, eine Neigungseinstellung der Sitzwanne 3. Ist die entsprechende gewünschte Sitzneigung erhalten, lässt die auf dem Sitz sitzende Person den Hebel 17 los, der sofort zurück in eine Verriegelungsposition springt, bei der das sitzrahmenseitige Verriegelungselement 13 und das sitzwannenseitige Verriegelungselment 15 ineinander greifen, wobei die Sitzwanne in der gewünschten Position arretiert wird.
Selbstverständlich kann der Sitzrahmen 1 ferner über eine Höhenverstellung und eine Längsverstellung verfügen, die insbesondere bei Fahrzeugvordersitzen üblich sind. Die Rückenlehne 9 kann ferner auf eine übliche Weise verstellbar an dem Sitzrahmen 1 befestigt sein. Ferner hat der Fahrzeugsitz des Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung selbstverständlich eine nicht dargestellte Sitzpolsterung und Rückenlehnenpolsterung.
Es wird insbesondere darauf hingewiesen, dass die Verriegelungseinrichtung 11 und das Federelement 7 in dem Ausführungsbeispiel rein schematisch dargestellt sind. Eine Verriegelungseinrichtung und eine Feder können in der Konstruktion von Sitzen üblicher Weise ausgeführt sein.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 19922993 B4 [0002]

Claims

Fahrzeugsitz, der einen Sitzrahmen (1) und eine Sitzwanne (3) aufweist, wobei die Sitzwanne (3) für eine Sitzneigungsverstellung gegenüber dem Sitzrahmen (1) um eine im Wesentlichen horizontale Achse (5) verschwenkbar ist und mit einer manuellen Verriegelungseinrichtung (11) bei unterschiedlichen Neigungswinkeln der Sitzwanne (3) arretierbar ist, und wobei die Sitzwanne (3) mit einer gegen eine Gewichtskraft einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person wirkenden Kraft vorgespannt ist.
Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 1, wobei zur Vorspannung der Sitzwanne (3) ein Federelement (7) vorgesehen ist.
Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 2, wobei das Federelement (7) eine Schraubenfeder, eine Torsionsfeder, eine Biegefeder oder eine Gasfeder ist.
Fahrzeugsitz nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, wobei die horizontale Achse (5) durch einen hinteren Bereich der Sitzwanne (3) verläuft.
Fahrzeugsitz nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, wobei die Verriegelungseinrichtung (11) ein sitzwannenseitiges Verriegelungselement (15) und ein sitzrahmenseitiges Verriegelungselement (13) aufweist, von denen zumindest ein Element in Richtung ihres gegenseitig verriegelnden Eingriffs vorgespannt ist.
Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 5, wobei ein manuell betätigbarer Hebel (17) vorgesehen ist, der gegen die Vorspannkraft der Verriegelung zum Lösen des gegenseitig verriegelnden Eingriffs des sitzwannenseitigen Verriegelungselements (15) und des sitzrahmenseitigen Verriegelungselements (13) bewegbar ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Arretierung der Verriegelungseinrichtung (11) als einrastender Eingriff ausgeführt ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sitzrahmen (1) gegenüber einem Fahrzeugboden höhenverstellbar sowie in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ausgebildet ist.