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Die Erfindung betrifft ein Strahlrohr für Feuerlöschzwecke.
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Derartige Strahlrohre, die oftmals auch als Hohlstrahlrohre bezeichnet werden, werden üblicherweise verwendet, um ein Löschmittel, wie beispielsweise Wasser oder auch Schaum, auf einen Brandherd zu richten. Dabei kann die Qualität des aus dem Strahlrohr austretenden Löschmittelstrahls angepasst werden. Insbesondere kann es beispielsweise vorteilhaft sein, einen Vollstrahl, also einen normalen, geraden Strahl zur Bekämpfung eines Brandherdes aus größerer Entfernung einzustellen. Daneben ist es möglich, mittels einer an dem Strahlrohr angebrachten Düse einen sogenannten Sprühstrahl einzustellen, der beispielsweise Tröpfchen in der Größenordnung zwischen 0,3 und 0,5 mm Durchmesser unter einem Winkel zwischen 30 und 45° aussenden kann. Ein derartiger Sprühstrahl wird zum Abkühlen von Rauchschichten aus kurzer Distanz verwendet; die optimale Tröpfchengröße zur Abkühlung von Rauchschichten liegt dabei im Bereich von ca. 0,3 mm Durchmesser. Daneben besteht die Möglichkeit, einen Sprühstrahl unter einem Winkel zwischen ca. 120 und 140° einzustellen, der in erster Linie einen schnellen Selbstschutz des Bedieners vor von einem Brandherd ausgehender Hitze oder Flammen dient.
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Die beschriebenen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der aus dem Stand der Technik bekannten Strahlrohre erfordern je nach Einsatzzweck auch unterschiedliche Handhabungselemente. So ist es beispielsweise aus Ergonomiegründen bei der Brandbekämpfung im Außenbereich sinnvoll, wenn das Strahlrohr einen Handgriff aufweist, der dem Bediener die Handhabung des Strahlrohrs erleichtert. Umgekehrt ist es insbesondere beim Einsatz in Gebäuden erforderlich, sich in der tiefstmöglichen Gangart durch das Gebäude (also insbesondere auch unterhalb von Rauchschichten) zu bewegen. Dabei kann ein zusätzlicher Handgriff am Strahlrohr die Bewegungsmöglichkeiten einschränken und somit die Brandbekämpfung eher erschweren.
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Es ist damit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Strahlrohr für Feuerlöschzwecke anzugehen, welches im Hinblick auf einen daran angeordneten Handgriff eine erhöhte Flexibilität aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch das Strahlrohr mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen und Varianten der Erfindung.
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Das erfindungsgemäße Strahlrohr zur Brandbekämpfung zeigt einen Strahlrohrkörper und einen Handgriff, wobei der Handgriff mittels eines Schnellverschlusses an dem Strahlrohrkörper befestigt ist. Hierdurch besteht die Möglichkeit, je nach Einsatzzweck kurzfristig den Handgriff am Strahlrohr anzubringen bzw. diesen zu entfernen. Der Handgriff kann hierdurch insbesondere auch als separates Teil bei einem Bediener mitgeführt werden und bei Bedarf schnell aufgesetzt werden. Unter Schnellverschluss sind in diesem Zusammenhang sämtliche Verschlüsse zu verstehen, welche eine schnelle Montage bzw. Demontage des Handgriffs am Strahlrohr ohne zusätzliches Werkzeug ermöglichen. Es kommen also insbesondere Rastverschlüsse, Schnappverschlüsse, Bajonettverschlüsse, Magnetverschlüsse oder ähnliches in Frage. Bei dem Strahlrohr kann es sich insbesondere um ein Hohlstrahlrohr handeln.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung zeigt der Schnellverschluss ein strahlrohrseitiges erstes Profilteil und ein griffseitiges zweites Profilteil, wobei das erste und das zweite Profilteil zur Befestigung des Griffes an dem Strahlrohr in formschlüssige Verbindung miteinander gebracht werden können. Durch die formschlüssige Verbindung der beiden Profilteile wird erreicht, dass eine lösbare und doch mechanisch stabile Verbindung zwischen dem Strahlrohr und dem Handgriff hergestellt werden kann.
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Dabei kann eines der beiden Profilteile, beispielsweise das erste, strahlrohrseitige Profilteil, ein T-förmiges Querschnittsprofil zeigen. Das zweite, griffseitige Profilteil weist dann ein korrespondierend ausgebildetes T-Hohlprofil auf, so dass beide Profilteile schienenartig übereinander geschoben werden können.
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Zur Arretierung des Handgriffes an dem Strahlrohr kann weiterhin eine federnde Rastnase vorgesehen sein, dabei kann die federnde Rastnase insbesondere auf einer Blattfeder angeordnet sein.
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In einer Variante der Erfindung kann die federnde Rastnase auch auf einem federnden Element angeordnet sein, welches von einer Druckfeder beaufschlagt wird. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, zum Erzeugen der zur Verrastung erforderlichen Kraft auf handelsübliche Spiralfedern bzw. Druckfedern zurückzugreifen. Darüber hinaus werden durch diese Maßnahme die elastischen Anforderungen an das federnde Element verringert, so dass vergleichsweise günstige Materialien zum Einsatz kommen können.
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Das erste, strahlrohrseitige Profilteil kann mit dem Strahlrohrkörper verschraubt sein. Beispielsweise kann der Strahlrohrkörper Sacklöcher mit Innengewinde aufweisen. In diese Innengewinde können dann durch Bohrungen in dem ersten Profilteil geführte Schrauben eingeschraubt werden, wodurch das erste Profilteil dauerhaft an dem Strahlrohr befestigt werden kann. Hieraus wird auch deutlich, dass sich die erfindungsgemäße Lösung auch zur Nachrüstung vorhandener Strahlrohre eignet; hierzu ist es lediglich erforderlich, vorhandene Strahlrohre mit entsprechenden Sacklöchern zu versehen, in welche nachfolgend das erste Profilteil eingeschraubt werden kann. Um die Handhabbarkeit des Strahlrohres mit abgenommenem Handgriff nicht durch das am Strahlrohr verbleibende erste Profilteil zu sehr einzuschränken, kann es vorteilhaft sein, das erste Profilteil vergleichsweise flach und insbesondere so auszubilden, dass mindestens eine seiner Stirnseiten abgeschrägt ausgebildet ist. Hierdurch verringert sich auch die Verletzungsgefahr des Bedienungspersonals aufgrund scharfer Kanten und die Gefahr, mit dem ersten Profilteil im Einsatz an Gebäudeteilen oder auch der eigenen Schutzkleidung hängen zu bleiben.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
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Es zeigt:
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1 in einer perspektivischen Darstellung eine exemplarische Ausführungsform der Erfindung,
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2 in einer Ausschnittsvergrößerung im Handgriffbereich einen Längsschnitt durch die in 1 perspektivisch gezeigte Anordnung,
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3 ebenfalls in perspektivischer Ansicht das erste Profilteil,
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4 ebenfalls in einer perspektivischen Darstellung das zweite Profilteil,
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5 ebenfalls in einer perspektivischen Darstellung eine Blattfeder mit der darauf angeordneten Rastnase,
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6 eine Anschlagplatte; und
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7 eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine exemplarische Ausführungsform der Erfindung. Das in 1 dargestellte Strahlrohr 1 zeigt einen Strahlrohrkörper 11 mit einem Anschlussstück 8 für den Anschluss eines Feuerwehrlöschschlauchs sowie einer Düse 3, durch welche Löschwasser austreten kann, wobei die Düse 3 von dem Schutzring 4, der aus Hartgummi oder Kunststoff bestehen kann, umgeben ist. Daneben ist auf dem Strahlrohrkörper 11 der Verstellring 6 zur Einstellung der Durchflussmenge oder auch zur Einstellung einer Spülstellung der Düse 3 und der Schalthebel 5 angeordnet. Der Handgriff 7, der beispielsweise aus Aluminium ergonomisch geformt sein kann, ist, wie in 1 dargestellt, mittels des Schnellverschlusses 2 an dem Strahlrohr 1 befestigt. Der Schnellverschluss 2 zeigt dabei das an dem Strahlrohr 1 befestigte erste Profilteil 21, welches als Aluminium- oder Edelstahlprofil mit T-förmigem Querschnitt ausgebildet ist. Formschlüssig über das erste Profilteil 21 geführt ist das zweite Profilteil 22, an welchem der Handgriff 7 beispielsweise mit einer Press- oder Schraubverbindung befestigt ist. Eine Arretierung des zweiten Profilteils 22 gegenüber dem ersten Profilteil 21 erfolgt über die auf der Blattfeder 23 angeordnete, in 1 nicht sichtbaren Rastnase. Ferner ist an dem zweiten Profilteil 22 die Anschlagplatte 24 angeordnet, an welche das erste Profilteil 21 beim Aufschieben des zweiten Profilteils 22 von hinten das erste Profilteil 21 anschlägt und somit für eine definierte Positionierung des ersten Profilteils 21 zum zweiten Profilteil 22 sorgt. Gut erkennbar aus 1 ist ein weiterer Vorteil der Erfindung: aufgrund der ergonomischen Gestaltung des Handgriffs 7 wird das Feuerwehrpersonal im Einsatz das Strahlrohr 1 üblicherweise bevorzugt am Handgriff 7 greifen. Es kann im Einsatz, insbesondere im Innenbereich, jedoch erforderlich sein, beispielsweise zum Selbstschutz, die Düse 3 so einzustellen, dass sich eine Sprühnebelwand aus fein verteilten Wassertröpfchen vor dem Bediener des Strahlrohrs 1 bildet; diese Anforderung kann insbesondere beim Einsatz in Innenräumen schnell entstehen. Wenn nun der Bediener das Strahlrohr 1 über den Handgriff 7 gegriffen hat, ist ein schnelles Umgreifen an den Schalthebel 5 zum Einstellen der gewünschten Sprühkonfiguration erforderlich. Die Möglichkeit, den Handgriff 7 für den Einsatz in Innenräumen abzunehmen, hat also den Vorteil, dass der Bediener von Anfang an im Innenbereich praktisch gezwungen ist, das Strahlrohr 1 am Schalthebel 5 oder im Bereich des Schalthebels 5 zu greifen, so dass ein schnelles Umstellen erleichtert wird, was im Einsatzfall für den Bediener überlebenswichtig sein kann.
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2 zeigt in einer Ausschnittsvergrößerung im Handgriffbereich einen Längsschnitt durch die in 1 perspektivisch gezeigte Anordnung. Gut erkennbar ist, wie die Rastnase der Blattfeder 23 in Eingriff mit der Raste 214 des ersten Profilteils 21 steht. Durch die Ausnehmung 221 im zweiten Profilteil 22 wird es möglich, zum Lösen der Verbindung zwischen Handgriff 7 respektive zweitem Profilteil 22 und Strahlrohr 1 respektive erstem Profilteil 21, die Blattfeder 23 in Richtung des Handgriffes 7 von dem Strahlrohr 1 weg zu bewegen und somit die Rastverbindung zu lösen. Nachfolgend kann dann der Handgriff 7 in Richtung des Anschlussstücks 8 von dem Strahlrohr 1 abgezogen werden.
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3 zeigt ebenfalls in perspektivischer Ansicht das erste Profilteil 21 mit den drei Bohrungen 213 zur Befestigung des Profilteils 21 am Strahlrohrkörper 11. Gut erkennbar in 3 ist die abgeschrägte Ausführungsform der beiden Stirnflächen 211 und 212, wodurch, wie bereits erwähnt, die Handhabbarkeit des Strahlrohrs 1 ohne angebrachten Handgriff 7 erleichtert wird. Das erste Profilteil 21, das auch als ”T-Nutenmutter” bezeichnet werden kann, kann beispielsweise aus harteloxiertem Aluminium mit einer Schichtdicke im Bereich von 20 bis 30 μ ausgebildet sein. Im Bereich der Stirnfläche 211 ist ferner noch die Raste 214 zu erkennen, in welche zur Arretierung des Handgriffes 7 an dem Strahlrohr 1 eine nicht dargestellte, federnd gelagerte Rastnase eingreifen kann. In eingebautem Zustand befindet sich die Stirnseite 211 in Richtung der Düse 3, wohingegen sich die Stirnfläche 212 in Richtung des Anschlussstücks 8 befindet.
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4 zeigt ebenfalls in einer perspektivischen Darstellung das zweite Profilteil 22, das auch als T-Nutenplatte bezeichnet werden kann. Gut erkennbar in 4 sind die beiden Sackbohrungen 222 zur späteren Befestigung der Anschlagplatte 24.
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5 zeigt ebenfalls in einer perspektivischen Darstellung die Blattfeder 23 mit der darauf angeordneten Rastnase 232, die mit den beiden angesenkten Bohrungen 232 versehen ist. Die beiden Bohrungen 232 ermöglichen die Befestigung der Blattfeder 23 an dem zweiten Profilteil 22 mittels zweier Senkkopfschrauben.
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Ebenfalls in perspektivischer Darstellung ist in 6 die Anschlagplatte 24 dargestellt, die ebenfalls mit angesenkten Bohrungen 241 zur Befestigung an dem zweiten Profilteil 22 versehen ist.
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7 zeigt eine Variante der Erfindung, bei welcher die Arretierung des Griffes 7 an dem Strahlrohr 1 unter Verwendung einer Druckfeder 233 erreicht wird. Dabei ist in einer Bohrung 236 in dem zweiten Profilteil 22' eine Druckfeder 233 angeordnet, welche das federnde Element 23', welches mit der Rastnase 232' ausgestattet ist, in Richtung des Strahlrohrs bzw. des ersten Profilteils 21 drückt. Mit anderen Worten wird die zur Verrastung erforderliche Kraft nicht oder zumindest nicht allein von den elastischen Eigenschaften des federnden Elements 23' bestimmt, sondern es kann vielmehr eine handelsübliche Druckfeder 233 verwendet werden, durch welche die Verrastung gewährleistet wird. Das federnde Element 23' ist an seinem im Bereich der Rastnase 232' liegenden Ende mittels der Schraube 234 in der Weise im zweiten Profilteil 22' verschraubt, dass eine Bewegung des federnden Elements 23' in Richtung des zweiten Profilteils 22' zum Lösen der Verrastung noch möglich ist. Mit anderen Worten, liegt ein Teil des Schraubenhalses zwischen dem federnden Element 23' und dem zweiten Profilteil 22' frei. An seinem der Rastnase 232' abgewandten Ende ist das federnde Element 23' mit dem zweiten Profilteil 22' mittels der Schraube 235 verschraubt.