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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone eines Artikels, wie beispielsweise eines Schuhs, eines Kleidungsstücks, einer Tasche oder eines Rucksacks, mittels eines Schnürsenkels, der über eine der Schnürzone zugeordnete Schließlasche, bei einem Schuh Zunge, schnürbar ist, wobei die freien Enden des Schnürsenkels in einer an der Schließlasche, bei einem Schuh an der Zunge, ausgebildeten Tasche verstaubar sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone eines Schuhs ist beispielsweise aus der
EP 0 923 886 B1 bekannt.
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Die
EP 0 923 886 B1 beschreibt einen Sportschuh mit einer äußeren Sohle, an welcher ein Schaft montiert ist, der an seinem oberen Ende mit einer zentralen Einführzone des Fußes versehen ist und ein inneres Stück und ein äußeres Stück aufweist, die miteinander durch ein Spannsystem verbunden sind. Dieses Spannsystem ist durch einen Schnürsenkel oder ein Kabel gebildet, das zwei Enden bildet in Verbindung mit einer Blockier-Einrichtung. Die Enden sind miteinander durch eine Reihe von Umkehrelementen oder Ösen verbunden, welche fest an den jeweiligen Rändern angeordnet sind, die gegenüberliegend des inneren bzw. äußeren Stücks angeordnet sind. Die Ränder definieren zwischen sich eine Schnürzone in einer Weise, dass bei einer Zugbetätigung der Enden des Schnürsenkels diese in Spannung auf die Stücke wirken. Dadurch werden die Ränder des inneren und äußeren Stücks einander angenähert, wobei mittels des Blockierers eine Spannungsposition gehalten wird. Der Schuh weist in der Nähe einer Einführzone am oberen Ende der Schnürzone eine Verstauungstasche auf, die angepaßt ist, gleichzeitig die freien Enden des Schnürsenkels aufzunehmen, die sich oberhalb des Blockierers nach dem Spannen des inneren und äußeren Stücks erstrecken. Ebenfalls soll die Verstauungstasche den Blockierer selbst aufnehmen. Eine Öffnung der Tasche erstreckt sich dabei über die gesamte dem Blockierer sowie der Schnürzone zugewandten Seite der Verstauungstasche. Insgesamt wird das Verstauen des Schnürsenkels in der Verstauungstasche als vergleichsweise aufwändig, insbesondere in ergonomischer Hinsicht ungünstig empfunden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone aufzuzeigen, bei der insbesondere die Schnürsenkel einfach und zugleich sicher verstaut werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone nach Anspruch 1 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone eines Artikels, wie beispielsweise eines Schuhs, eines Kleidungsstücks, einer Tasche oder eines Rucksacks, mittels eines Schnürsenkels gelöst, wobei der Schnürsenkel über eine der Schnürzone zugeordnete Schließlasche, bei einem Schuh über eine Zunge, schnürbar ist, wobei die freien Enden des Schnürsenkels in einer an der Schließlasche bzw. Zunge ausgebildeten Tasche verstaubar sind, wobei die Tasche oberhalb einer Schnürsenkel-Verknotungs- oder -Blockierzone, und eine Zugangsöffnung der Tasche an einer für den Zugang ergonomisch bevorzugten Seite relativ zu einer Längsmittenachse der Schnürzone, bei einem Schuh an der jeweils äußeren oder inneren bzw. lateralen oder medialen Seite, oder für Rechtshänder von oben gesehen jeweils rechten, und für Linkshänder von oben gesehen jeweils linken Seite liegt.
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Ein Kerngedanke der Erfindung besteht somit darin, dass die Zugangsöffnung der Tasche sich zumindest teilweise auch über eine laterale oder mediale Seite erstreckt. Dadurch kann, insbesondere unter Berücksichtigung der Händigkeit des Benutzers des Schuhs, eine vergleichsweise einfache Verstauung des Schnürsenkels durchgeführt werden.
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Vorzugsweise ist die Zugangsöffnung der Tasche an einer der Schnürsenkel-Verknotungs- oder -Blockierzone entweder zu- oder abgewandten Seite ausgebildet (zumindest teilweise). Bei einer Ausführung an der abgewandten Seite, kann der Schnürsenkel besonders leicht von oben eingeführt werden. Gleichzeitig ist ein sicheres Verstauen des Schnürsenkels in der Tasche gewährleistet. Bei einer Ausbildung an der zugewandten Seite ist eine Verstauung intuitiv leicht erfaßbar, was die Anwendung erleichtert.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung erstreckt sich die Zugangsöffnung der Tasche schräg zu einer Längsmittenachse der Schnürzone. Beispielsweise kann sich die Zugangsöffnung über mindestens 20%, vorzugsweise über mindestens 50% einer der lateralen Seiten und/oder einer von Ober- oder Unterseite erstrecken. Unter Oberseite soll im folgenden diejenige Seite verstanden werden, die der Schnürsenkel-Verknotungs- oder -Blockierzone abgewandt ist. Entsprechend soll unter Unterseite diejenige Seite verstanden werden, die der Schnürsenkel-Verknotungs- oder -Blockierzone zugewandt ist. In jedem Fall kann der Schnürsenkel ergonomisch günstig, insbesondere schräg, in die Tasche eingeführt werden.
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In einer konkreten Ausgestaltung kann die Tasche an einer dem Schnürsenkel abgewandten, vorzugsweise aber zugekehrten Seite, der Schließlasche bzw. Zunge zwischen dieser und einem auf dieser aufgebrachten, insbesondere aufgenähnten Flächengebilde, begrenzt sein. Eine derartige Tasche ist bei einfacher Herstellung einfach bezüglich ihrer Benutzung.
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Das Flächengebilde kann durch einen elastischen Textilflecken oder einen elastisch dehnbaren Folienabschnitt gebildet sein, Dadurch kann bei einfacher Benutzung eine sichere Verstauung des Schnürsenkels gewährleistet werden.
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Vorzugsweise ist das Flächengebilde im Bereich der Taschenzugangsöffnung randseitig verstärkt durch eine Randverstärkung. Auch dadurch wird die Benutzung erleichtert, da der Rand durch seine Verstärkung beim Einführen des Schnürsenkels einen gewissen Widerstand leistet.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist der eine Rand der Zugangsöffnung der Tasche relativ zum gegenüberliegenden Rand derselben nach innen versetzt, und vorzugsweise konkav gebogen, ausgebildet. Auch dadurch wird die Benutzung in ergonomischer Weise erleichtert.
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Vorzugsweise ist die Zugangsöffnung farbig von der Zunge und/oder Tasche abgesetzt. Dadurch wird auch optisch die Ergonomie unterstützt.
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Die Tasche kann an einer der Schnürsenkel-Verknotungs- oder -Blockierzone zugewandten Seite zumindest teilweise geschlossen, insbesondere vernäht sein. Dadurch wird die Sicherheit der Verstauung des Schnürsenkels verbessert.
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Es können mehrere Zugangsöffnungen vorgesehen sein. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone eines Schuhs; und
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2 eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone eines Schuhs.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugziffern verwendet.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone 10 für einen Schuh gezeigt. Innerhalb der Schnürzone 10 ist eine Schnürsenkel-Blockierzone 13 sowie eine Tasche 12 zur Aufnahme eines Schnürsenkels vorgesehen. Dabei ist die Schnürsenkel-Blockierzone 13 beabstandet von einem unteren Rand 19 der Tasche 12 angeordnet. Dadurch wird das Einführen des Schnürsenkels erleichtert, insbesondere in ergonomischer Hinsicht. Der vorbestimmte Abstand kann beispielsweise mindestens 5 mm, weiter vorzugsweise mindestens 10 mm, noch weiter vorzugsweise mindestens 20 mm betragen. Neben der Unterseite 19 umfasst die Tasche 12 noch eine Oberseite 20 sowie laterale Seiten 21 und 22, nämlich die Innenseite 21 und die Außenseite 22. Unter Innenseite soll dabei diejenige Seite verstanden werden, die im Gebrauch dem anderen Schuh zugewandt ist im Gegensatz zu der Außenseite 22, die im Gebrauch dem anderen Schuh abgewandt ist.
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In dem konkreten Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist die Unterseite 19 der Tasche 12 sowie die Außenseite 22 geschlossen (vernäht). Die Oberseite 20 sowie die Innenseite 21 ist jedoch teilweise offen, so dass eine Zugangsöffnung 14 gebildet ist, in die der Schnürsenkel eingeführt werden kann. Die Zugangsöffnung 14 erstreckt sich dabei vorzugsweise über mindestens 10%, noch weiter vorzugsweise mindestens 20%, noch weiter vorzugsweise mindestens 50% einer ersten und/oder einer zweiten von zwei aneinander grenzenden Seiten (19 bis 22).
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Die Tasche 12 umfasst einen Taschengrund 23, der durch einen Rand 18 begrenzt ist. Weiterhin umfasst die Tasche 12 ein Flächengebilde 16, das zusammen mit dem Taschengrund 23 eine Aufnahme für den Schnürsenkel bildet.
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Der Taschengrund 23 weist dabei eine (im wesentlichen) rechteckförmige Grundgestalt und im Bereich der Oberseite 20 der Tasche 12 eine Erhöhung 24 auf. Die Erhöhung 24 ermöglicht gemeinsam mit der Ausbildung einer Ausnehmung 25 des Flächengebildes 16 ein besonders einfaches Einführen des Schnürsenkels.
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Aufgrund der Ausnehmung 25 ist ein Rand 17 der Zugangsöffnung 14 der Tasche 12 relativ zum Rand 18 des Taschengrundes 23 nach innen versetzt. Vorzugsweise ist der Rand 17 der Zugangsöffnung 14 konkav ausgebildet, um die Einführung zu erleichtern.
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Der Taschengrund 23 kann an zumindest einer Seite, insbesondere an mindestens drei Seiten durch die Zunge 11 definiert sein bzw. einer Randkontur der Zunge 11 entsprechen.
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Der Rand 17 kann als separates Element ausgebildet sein, das vorzugsweise mit den übrigen Bestandteilen des Flächengebildes 16 vernäht ist. Vorzugsweise ist der Rand 17 verstärkt und bildet somit eine Randverstärkung aus.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Spannen oder Schließen einer Schnürzone 10 eines Schuhs. Im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß 1 erstreckt sich hier die Ausnehmung 25 über die Unterseite 19 und die Außenseite 22 (zumindest teilweise; bezüglich vorteilhafter Dimensionierungen wird auf die erste Ausführungsform verwiesen). Entscheidend ist (genauso wie bei der Ausführungsform nach 1), dass die Ausnehmung 25 bzw. die Zugangsöffnung 14 der Tasche 12 zumindest bereichsweise auch an einer der lateralen Selten liegt. Dadurch wird die Ergonomie verbessert.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich allein und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schnürzone
- 11
- Schließlasche (Zunge)
- 12
- Tasche
- 13
- Schnürsenkel-Verknotungs- oder -Blockierzone
- 14
- Zugangsöffnung
- 15
- Längsmittenachse
- 16
- Flächengebilde
- 17
- Randverstärkung
- 18
- Rand
- 19
- Unterseite
- 20
- Oberseite
- 21
- Innenseite
- 22
- Außenseite
- 23
- Taschengrund
- 24
- Erhöhung
- 25
- Ausnehmung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0923886 B1 [0002, 0003]